Familientragödle in Sachsen

Ebersbach (Sachsen), 26. Mai. Eine furchtbare Familien­tragödie hat sich hier in einer Siedlung abgespielt. Eine Fra» Bauer wurde am Dienstag zusammen mit ihren vier Kindern. Mädchen im Alter von zwei Monaten, anderthalb Jahren, vier und sechs Jahren, in ihrer Wohnung durch Gas vergiftet tot aufgesunden. Die Kinder der Bauer waren in den letzten Tagen leicht erkrankt. Als sich am Dienstag vormittag nichts in der Wohnung rührte, glaubten die Nachbarn, daß nun auch die Frau erkrankt sei und stellten daher Nachforschungen an. Da sie aber keinen Einlaß fanden, zogen sie Polizeibeamte hinzu, die die Tür öffneten und feststellten, daß sämtliche Räume stark mit Gas angefüllt waren.

Die polizeiliche Untersuchung ergab, daß die Frau mit ihren Kindern den Tod gesucht hat. Der Grund zu diesem Schritt ist nicht bekannt.

Dr. Göbbels überreicht Film- und Buchpreis

Berlin, 26. Mai. Reichsminister Dr. Göbbels übergab am Dienstag den diesjährigen Preisträgern des nationalen Film- und Buchpreises, dem Regisseur Karl Froelich und dem Stan­dartenführer Gerhard Schumann, ihre Preise. Der Minister gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß sie auch diesmal wieder ohne Vorbehalt mit ganzem Herzen ihren Trägern zugesprochen werden konnten für Leistungen, die große künstlerische Schöpfun­gen darstellen. Der Film sei ohne aufdringliche Tendenz, aber in klarer weltanschaulicher Linie geschaffen worden, und das Werk des Dichters sei geeignet, unsere in den letzten Jahrzehnten manchmal verarmte deutsche Sprache aufs neue zu bereichern.

Der nationale Filmpreis ist ein Wanderpreis und ist im letzten Jahr für den ReichsparteitagsfilmTriumph des Willens" ver­liehen worden. Er wird jetzt im Atelier seines neuen Inhabers Aufstellung finden. Der nationale Buchpreis wurde vor zwei Jahren Richard Euringer, im vorigen Jahr Eberhard Wolfgang Möller verliehen.

Rudolf Heß besichtigt das Olympische Dorf

Berlin, 26. Mai. Der Stellvertreter des Führers, Reichs­minister RudolfHetz, stattete am Dienstag mittag dem Olym­pischen Dorf einen Besuch ab. Der Minister wurde vom Kom­mandanten des Olympischen Dorfes, Hauptmann Hürstner, und dem Architekten Walter Marsch begrüßt und geleitet. Seine besondere Aufmerksamkeit wandte der Minister den sportlichen Einrichtungen zu. Großes Interesse zeigte er auch für die Maß­nahmen, die für die Verpflegung der ausländischen Olympia­mannschaften getroffen sind. Nach dem Rundgang sprach der Stellvertreter des Führers seine Anerkennung und Bewunderung über das Gesehene aus. s .-

Der Sprechchor auf Parteiveranstallungen

NSK. Die Reichspropagandaleitung gibt bekannt:

Es besteht Veranlassung darauf hinzuweisen, daß in letzter Zeit der Sprechchor auf Parteiveranstaltungen in übermäßiger Weise mißbraucht worden ist. Nach einigen Ansätzen hat sich lei­der die Konjunktur dieses Themas bemächtigt. Es hat sich dabei eine öde Gebrauchslyrik herausgebildet, die sich nur in der Aenderung der Requisiten von den sattsam bekanntenpatrioti­schen" Feiern der Vergangenheit unterscheidet. Diese Machwerke, deren Gefährlichkeit von den Kulturreferenten meist nicht voll erkannt wird, werden dann einer Organisation unserer Bewe­gung zur Aufführung in die Hand gedrückt. Banalitäten und Phrasen werden nicht dadurch gehaltvoll, daß man sie in ge­tragenem Tone vorträgt oder in Chören spricht. Die geschwollene und bombastische Ausdrucksweise, in der die deutsche Revolution in solchen unausgereiften Werken gefeiert wird, steht in schar­fem Gegensatz zu dem schlichten Kämpferleben und dem schwei­genden Opfer unserer Parteigenossen.

In den Reihen der Partei darf aber für Dilettantismus kein Raum sein. Ich verbiete deshalb für alle Veranstaltungen der Partei und ihrer Gliederungen die Verwendung des Sprech­chors.

München, den 23. Mai 1936.

gez.: D r. Göbb els, Reichspropagandaleiter der NSDAP.

Fünf Tote im Kampf gegen einen Waldbrand

Neuyork, 26. Mai. Wie aus New Gretna (New Jersey) ge­meldet wird, sind bei der Bekämpfung eines Waldbrandes, der sich über ein Gebiet von 130 Quadratkilometer erstreckte und mehrere Dörfer bedrohte, fünf Angehörige des Freiwilli­gen Arbeitsdienstes, die zur Löschung des Brandes herangezogen worden waren, ums Leben gekommen. Die Arbeitsdienst­freiwilligen, die in derartigen Löscharbeiten unerfahren waren, hatten versucht, durch einen Gegenwind den Brand zu ersticken. Der Wind schlug jedoch um und trieb plötzlich die Flammen eines brennenden Kiefernwaldes mit großer Schnelligkeit auf die Arbeitsmänner, so daß es nur wenigen gelang, auf einem Lastkraftwagen zu entfliehen. Außer den fünf Mann, die als tot gemeldet werden, erlitten sieben weitere schwere Brandwunden. Ferner werden 33 Arbeitsmänner noch vermißt und man befürchtet, daß der größte Teil von ihnen ebenfalls den Flammen zum Opfer gefallen ist.

MeritaLioMler Ksngretz -er Chemiker-Coloristeu

Stuttgart, 26. Mai. Stuttgart steht in dieser Woche im Zeichen des 19. Kongresses des Internationalen Vereins der Ehrmiker- Eoloristen und des 2. Kongresses der Internationalen Födera­tion Textilchemischer und Loloristischer Vereine. Zur Begrüßung der Gäste flattern am Stuttgarter Hauptbahnhof und in den Straßen bis zum Landesgewerbemuseum von hohen Masten in bunter Reihe die Fahnen vieler Nationen. Der diesjährige Kon­greß in Stuttgart vereinigt sämtliche Lhemiker-Coloristen der europäischen Staaten. Führende Fachleute und Industrielle der verschiedenen Staaten werden auf der Tagung über den Stand der Entwicklung der Textilchemie in ihren Ländern berichten. So dient der Kongreß der wissenschaftlichen Zusammenarbeit und damit dem kulturellen Einvernehmen der Staaten untereinander. Unter dem Ehrenvorsitz des Reichsstatthalters Gauleiter Murr wird der Kongreß am Mittwoch vormittag in einem Festakt feier­lich eröffnet werden, nachdem bereits am Dienstag nachmittag eine Delegierten-Sitzung und anschließend eine Besprechung der Vereinspräsidenten und eine Vorstandssitzung im Hotel Graf Zeppelin vorausgegangen war.

Mit dem Kongreß ist eine textilchemische Ausstellung im Landesgewerbemuseum verbunden, die auch vom Ausland be­schickt ist und die Spitzenleistungen der Textilfärbekunst zeigt. Die Ausstellung gibt einen Ueberblick über Prüf- und Kontroll­geräte und zeigt weiter das Forschungsprogramm der Institute. Interessant ist besonders eine Gegenüberstellung der Färberei im Mittelalter und der Färbungsmethoden der heutigen Zeit. Die Ausstellung ist nicht nur für den Fachmann, den Textilchemiker - und den Färbermeister, sondern auch für alle Kreise der Bevölke­rung von größtem Jnterelle.

MüBolldamps lmfdie Olympiade

Nur noch wenige Wochen trennen uns von dem großen Ereignis des Sommers 1936, bei dem die Jugend der Welt Deutschlands East sein wird Das Olympische Dorf, das viele der Sportteilnehmer aufnehmen wird, ist das Ziel großer Vesucherscharen, die alle mit der gleichen Begeiste­rung zurückkommen:Das müssen Sie sich ansehen! So et­was Hübsches gibt es nicht zum zweiten Mal!" Und es ist in diesen Häusern wirklich an alles gedacht worden. Es wird sicherlich für alle, die dort wohnen, ein unvergeßlicher Aufenthalt werden! Gerade in dieser Anlage macht Berlin seinem Ehrennamen,Die sauberste Stadt der Welt", alle Ehre.

Auch in den Straßen Berlins und seiner Vororte wird mit Feuereifer geputzt und gestrichen, jeder Hauswirt setzt seinen Stolz darein, daß auch auf seinem Hause die Augen jedes Fremden mit Wohlgefallen ruhen können. In den Privatquartieren werden auch schon Vorbereitungen getroffen, jeder möchte es seinem East so bequem und behaglich wie möglich machen, und das ist nicht unwichtig, denn gerade dadurch, daß so viele der Besucher in den Häuslichkeiten untergsbracht werden, begreifen sie erst, wie unser deutsches Heim, unser deutsches Familienleben eigent­lich beschaffen ist, und werden sicherlich einen sehr guten Eindruck mit hinausnehmen. Es liegt an uns, in diesen Wochen die Herzen der Fremden zu gewinnen. Was Ver­leumdungen und Geschwätz Herabsetzendes über uns ver­breitet haben, können wir vor aller Welt widerlegen, wir können beweisen, wie wir in unserm wirklichen Wesen sind, und vielleicht ist dieser Olympiasteg noch wichtiger und be­deutsamer als alle andern, die auf dem Sportfelde ausge­tragen werden, und jeder von uns hegt den Wunsch, daß die lange vorbereiteten Tage so ohne Störungen und so harmo­nisch verlaufen möchten, wie wir sie uns erträumen.

Wie viele Hände am Werk waren, um diese Riesen-Ver- anstaltung in allen Einzelheiten richtig vorzubereiten, da­von macht der Laie sich kaum eine Vorstellung Es gibt ei­gentlich kein Handwerk, das nicht irgendwie beteiligt war. Schon die Unzahl der Sportgeräte die benötigt werden, er­forderte eine ganze Schar von Fachleuten, die mit größter Sachkenntnis und Zuverlässigkeit arbeiten. Es kommt ja auf die Genauigkeit jedes Gerätes an. Wenn man nur zum Beispiel einen Fußball nimmt, der dem Laien doch als et­was mehr oder minder Unwichtiges erscheint. Und doch muß er genau nach den vorgeschriebenen Regeln gefertigt werden, darf kein Millimeter zu groß oder zu klein und kein Gramm zu leicht oder zu schwer sein, muß aus genau den richtigen Stoffen bestehen... So ein ganz richtiger Fuß­ball ist schon ein kleines Kunstwerk in seiner Art, und wenn das schon für die gewöhnlichen Fußbälle gilt, wieviel mehr für diejenigen, die bei diesen großen Olympischen Spielen benutzt werden! Die Spieler müssen genau wissen, daß sie vollkommen zuverlässiges Material zur Verfügung haben. Das gilt in gleichem Maße für andere Sportgeräte. Und mit ebenso unbedingter Zuverlässigkeit ist das ganze Ter­rain hergerichtet. Alle Teilnehmer können also mit dem angenehmen Gefühl zum Kampf antreten, daß für alles Aeußere so gut vorgesorgt wurde, wie es nur irgend mög­lich ist.

Hinzu kommt noch, daß herrliche gärtnerische Anlagen den Blick erfreuen. Es werden wahre Wunderwerke an Blütenpracht aus dem Boden gezaubert, und sicherlich wird jeder Fremde verwundert fragen: Nannte man nicht in früheren Zeiten die Mark dieStreusandbüchse des Rei­ches?" Wie konnte man diesen Namen ersinnen, wo es doch kaum eine Bodenart gibt, aus der bei richtiger Pflege so dankbares und unermüdliches Blühen kommt. Auch das wird wieder eine angenehme Enttäuschung für die Besucher sein, und daß sie übe: pt nur angenehme Enttäuschun­gen erleben, dafür wird jeder einzelne von uns Deutschen sorgen, das ist die Vorbereitung für die Olympiade, die wir alle treffen müssen, auch wenn wir keine Fußbälle oder Geräte zu verfertigen haben!

MM

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Weltbild (M).

Die Olympia-Medaille für die Sieger

Die Vorderseite stellt die Siegesgöttin dar, die Rückseite zeigt den Triumphzug eines Marathonsiegers. Die Medaille, die in Gold, Silber und Bronze verliehen wird, trägt die Inschrift: XI. Olympiade Berlin 1936".

Die Internationale Luftfahrtansstellung in Stockholm,

die 100 Firmen aus 13 Nationen beschickt haben, wurde von König Gustav V. eröffnet. Außer den großen Werken der deutschen Flugzeugindustrie waren auch die wichtigsten In­dustriezweige vertreten, die mit dem Flugzeugbau in Ver­bindung stehen.

Lokales

Wildbad, den 27. Mai 1936.

Die Mckikäiversorgungsgebührnisse für Juni kommen am Donnerstag, den! 28. Mai; die Versicherungsrenten am Samstag, den 30. Mai beim Postamt zur Auszahlung.

kameradschafksappell der Kriegerkameradschaft Wild­bad. Am Samstagabend fand erstmals nach längerer Pause wiederum ein Kameradschaftsappell der Kriegerkamerad­schaft >imWiWbader Hof" -statt. Lecher war der Besuch nicht so gut, wie er der Mitglied-erzahl und der Wichtigkeit der Tagesordnung entsprechend hätte sein sollen. Kamerad- schaftsführer Pifau gab dem auch Ausdruck in feiner Be- grühungsanfprache. Wichtige Mitteilungen und sehr inte­ressante Ausführungen waren es, die der Kameradfchafts- fUh rer feinen Kameraden zu hören gab. Aufkläreud waren feine Ausführungen -über die Beitragsfrage. Geschäftsfüh­rer Aborte gab verschiedene Zuschriften und Anordnun­gen der obersten Bnndesl-öi-tung -und der Gaul-eitung be­kannt; ftell-vertr. Kameradfchaftsführer Kloß solche über das Kleinkaliberschießen im Kyf-fhäuser-Bnnd. Kamerad Münk dankte den Rednern für die gemachten Ausführun­gen und Belehrungen und -gab der Hoffnung Ausdruck, daß der nächste Apell sich eines besseren Besuchs erfreuen möge. Erlebnisse -aus der aktiven Dienstzeit, erzählt von den Ka­meraden Münk und G-eiling -beschlossen den anregend und harmonisch verlaufenen Apell.

LuftschutzDie Dienstpflicht der Frau"

Die deutsche Frau ist ebenso wie der Mann in die Verant­wortung für das Leben und den Bestand unseres Volkes gestellt. Es genügt nicht, daß sie nur Hausfrau Mutter oder Berufstä­tige in den Grenzen ihres oft engen Lebensbezirkcs ist, sondern sie muß darüber hinaus lebendigen Anteil nehmen an den gro­ßen Lebensfragen unseres Volkes. Eine dieser großen Lebens­fragen ist der Lebenswille des Volkes, ist der Selbstbehaup- tnngswille der Nation. Wir rufen heute jede gesunde Frau und jedes gesunde Mädel zu dieser Dienstleistung auf! Der un­geheure Friedenswille des Führers ist uns zwar Garant für die Erhaltung des Friedens. Wir wissen aber, daß sich der Füh­rer dabei auf eine starke Wehrmacht stützen muh Der Luftschutz ist eine Organisation der Landesverteidigung:Wer im Luft­schutz mitarbeitet, trägt zur Selbsterhaltung des Friedens bei."

Keine deutsche Frau darf diesen Ruf nach Frieden ungehört verhallen lassen, keine deutsche Mutter wird versäumen, um ihrer Kinder willen, Helferin am Werk zu werden. Nein: aus innerster Ueberzeugung, aus mütterlicher Verantwortung her­aus, aus dem Wissen um unsere Aufgabe: Trägerin und Er­halterin des Lebens und Mitkämpferin für den Opfcrwillen unseres Volkes zu sein, können wir nicht anders, wir müssen als Frau Mitarbeiten im Luftschutz. Der Führer setzt in d>ie deutsche Frau höchstes Vertrauen. Zeigen wir uns dieses Ver­trauens würdig, seien wir nichts kleiner als die heldischen Frauengestalten deutscher Geschichte, verwalten wir das Erbe der Frauengeneration des Weltkrieges mit reinen Händen. Wir wären des Ehrentitels deutscher Frauen nicht wert, zeigten wir uns den Forderungen einer großen Zeit nicht würdig.

Deutsche Frauen, es geht um Euch und Eure Kinder, werdet Mitglied im Reichsluftschutzbund, arbeitet mit als Frau im Luftschutz für das eine große Ziel: Das deutsche Volk zu schützen! gez.: E. Weigold.

Württemberg

Neuordnung der ländlichen Berufsschule

In der nächsten Nummer des Amtsblatts des Kultministeriums wird ein Erlaß über die ländliche Berufsschule ver­öffentlicht. Die allgemeine Fortbildungsschule, die seit langem den Bedürfnissen der ländlichen Bevölkerung nicht mehr genügen konnte, wiro durch eine zeitgemäße ländliche Berufsschule er­setzt, die im Anschluß an die Volksschule die Erziehung des bäuer­lichen Nachwuchses fortsetzen soll. Die ländliche Berufsschule wird in Zukunft von sämtlichen auf dem Lande tätigen Kna­ben und Mädchen besucht werden, soweit sie nicht durch städtische Berufsschulen mit ihrer Sonderausbildung erfaßt wer­den. Die ländliche Berufsschule dauert im Gegensatz zur städti­schen nur zwei Jahre, denn die Lehrlingszeit der ländlichen Be­rufe (Bauern, Landwirte usw.) dauert nach den Ausbildungs­bestimmungen des Reichsnährstandes, dem die ganze praktische Ausbildung seiner Berufe übertragen worden ist, ebenfalls zwei Jahre. Der Unterricht geht Sommer und Winter durch und umfaßt in der Regel 160 Stunden jährlich. Aufgabe der länd­lichen Berufsschule ist die Erziehung zur Volksgemeinschaft und der Unterricht in der Landarbeit im Jahresablauf; sie soll dem jungen Menschen die Augen öffnen für das, was in seinem Be­ruf vorgeht. Dem Erlaß sind Richtlinien für den Unterricht an den ländlichen Knabenberufsschulen beigefügt; die Richtlinien für den hauswirtschaftlichen Unterricht der ländlichen Mädchen­berufsschulen sind schon im Jahre 1934 veröffentlicht worden.

Der Unterricht an der ländlichen Berufsschule wird von hauptamtlichen oder nebenamtlichen Lehrern er­teilt werden, die Verständnis für das Bauerntum und eine be­sondere landwirtschaftliche Erfahrung und Ausbildung besitzen. Um die Unterhaltung der Schule möglichst billig zu gestalten und gleichzeitig ihre Leistungsfähigkeit zu steigern, wird empfoh­len, daß eine Reihe benachbarterEemeinden sich zur Er­richtung einer gemeinsamen Berufsschule in Form von Zweck- verbänden Zusammenschlüßen. Es ist selbstverständlich, daß dieDurchführungdieserNeuordnungeineReihe von Jahren in Anspruch nehmen wird. Sie ist ein Glied in der Kette jener Maßnahmen der nationalsozialistischen Regierung, die auf die Fürsorge für das Bauerntum, auf seine Erhaltung und auf die zweckmäßige Ausbildung feines Nach­wuchses gerichtet sind. Sie leitet zugleich einen organischen Schul­aufbau für das ländliche Schulwesen in die Wege: Auf der

Bolksschule baut die ländliche Berufsschule auf; sie ist Pflichtschule, dauert zwei Jahre und ist Berufsgrund - schule. Es folgt die bäuerliche Werkschule (Landwirt­schaftsschule) mit zwei Winterhalbjahre Vollunterricht; der Be­such ist freiwillig und setzt die ländliche Berufsschule voraus.

Es darf erwartet werden, daß die Gemeinden freudig und willig an die Neuordnung Herangehen, mit der schon seit einer Reihe von Jahren in den zunächst versuchsweise gegründeten Bezirksschulen für Göppingen, Waiblingen, Willsbach Neucn- stadt, Neckarsulm und Besigheim gute Erfahrungen gemacht worden sind.

Aufhebung der Zentralstelle für die Landwirtschaft

Durch Verordnung des Staatsministeriums ist dieZentr a l- stelle für die Landwirtschaft auf 1. Juni aufgehoben worden. Ihre Aufgaben werden, soweit sie nicht auf andere Be­hörden übergehen, von der im Zuge der Reichsncuorganisation neu aelchakkewen besonderen Abteilung kür Landwirtschaft im