Horb: Stimmber. 11717, Stimmsch. 189, zus. 12 206, für den Führer 11 061, gegen den Führer 100, abg. Stimmen 11161.
Kirchheim u. T.: Stimmber. 22 180, Stimmsch. 972, zus. 23102, für den Führer 22 967, gegen den Führer 142, abg. St. 23 109.
Künzelsau: Stimmber. 14 924, Stimmsch. 480, zus. IS 404, für den Führer 15 339, gegen den Führer 55, abg. Stimmen 15 394.
Laupheim: Stimmber. 16 509, Stimmsch. 467, zus. 16 976, für den Führer 16 878, gegen den Führer 91, abg. Stimmen 16 969.
Leonberg: Stimmber. 25 294, Stimmsch. 769, zus. 26 063, für den Führer 25 963, gegen den Führer 89, abg. Stimmen 26 052.
Leutkirch: Stimmber. 17197. Stimmsch. 521, zus. 17 718, für den Führer 17 391, gegen den Führer 202, abg. Stimmen 17 593.
Ludwigsburg: Stimmber. 48 587, Stimmsch 1691, zus. 50 278, für den Führer 49 745, gegen den Führer 381, abg. St. 50 126. Marbach: Stimmber. 17 506, Stimmsch. 522, zus. 18 028, abg.
18 022, gegen den Führer 128, für den Führer 17 894. Maulbronn: Stimmber. 17 926 Stimmsch. 564, zus. 18 490,
abg. 18 454, gegen den Führer 74, für den Führer 18 380.
Mergentheim: Stimmber 17 533, Stimmsch. 1049, zus. 18 582, abg. 18 572, gegen den Führer 83, für den Führer 18 489.
Münsingen: Stimmber. 14 293, Stimmsch. 872, zus 15165, abg 15161, gegen den Führer 53, für den Führer 15108.
Nagold: Stimmber. 15 935, Stimmsch. 585, zus. 16 520, abg. 16 414, gegen den Führer 26, für den Führer 16 388.
Neckarsnlm: Stimmber. 21985, Stimmsch. 780, zus. 22 765, abg.
22 763, gegen den Führer 57, für den Führer 22 706.
Reresheim: Stimmber. 11753, Stimmsch. 432, zus. 12185, abg.
12142, gegen den Führer 104, für den Führer 12 038.
Neuenbürg: Stimmber. 22 777, Stimmsch. 1990, zus. 24 767, abg. 24 679, gegen den Führer 110 für den Führer 24 577. Nürtingen: Stimmber. 23 057, Stimmsch. 619, zus. 23 676, abg.
23 644, gegen den Führer 116, für den Führer 23 528.
Oberndorf: Stimmber. 26 797, Stimmsch. 965, zus 27 762, abg.
27 670, gegen den Führer 247, für den Führer 27 423.
Oehringen: Stimmber. 20 468, Stimmsch. 729, zus. 21197, abg. 21175, gegen den Führer 28, für den Führer 21147.
Ravensburg: Stimmber. 34118, Stimmsch. 1661, zus. 35 779, abg. 35 456, gegen den Führer 455, für den Führer 35 001 Reutlingen: Stimmber. 44194, Stimmsch. 1616, zus. 45 810, abg. 45 479 gegen den Führer 350, für den Führer 45129.
Riedlingen: Stimmber. 15 563. Stimmich. 486, zus 16 049, abg. 16 017. aeaen den Führer 164 für den Führer iS 853.
Rottenburg: Stimmber. 18 494, Stimmsch. 564, zus. 19 058, abg. 18 946, gegen den Führer 270 für den Führer 18 676.
Rottrveil: Stimmber 35 693, Stimmsch. 1256, zus. 86 949, abg. 36 688, gegen den Führer 833, für den Führer 35 855.
Saulgau: Stimmber. 18 702, Stimmsch. 706, zus. 19 408, abg.
19 349, gegen den Führer 234, für den Führer 19116.
Schorndorf: Stimmber. 19 682, Stimmsch. 559, zus. 20 241, abg.
20 204, gegen den Führer 159, für den Führer 20 052. Spaichingen: Stimmber. 12179, Stimmsch. 255, zus. 12 434,
abg. 12 392, gegen den Führer 156, für den Führer 12 236.
Sulz: Stimmber. 12 375, Stimmsch. 364, zus. 12 739, abg. 12 722, gegen den Führer 20, für den Führer 12 702.
Tettnang: (Ohne Hafenbahnhof Friedrichshafen.) Stimmber. 29 566, Stimmsch. 1632, zus. 31198. abg. 30 855, gegen den Führer 264, für den Führer 30 591.
Tübingen: Stimmber. 33 277, Stimmsch. 2141, zus. 35 418, abg. 35 368, gegen den Führer 170, für den Führer 35198.
Tuttlingen: Stimmber. 26 990, Stimmsch. 776, zus. 27 766, abg. 27 465, gegen den Führer 280, für den Führer 27 365.
Ulm: Stimmber. 55 583, Stimmsch. 3132, zus. 58175, abg. 58 645, gegen den Führer 558, für den Führer 58 087.
Urach: Stimmber. 23 947, Stimmsch. 689, zus. 24 636, abg.
24 601, gegen den Führer 136, für den Führer 24 465.
Baihingen a. E.: Stimmber. 14 277, Stimmsch. 374, zus. 14 651,
abg. 14 544, gegen den Führer 33, für den Führer 14 511.
Waiblingen: Stimmber. 36 763, Stimmsch. 1081, zus. 37 844, abg. 37 767, gegen den Führer 281, für den Führer 37 486.
Waldsee: Stimmber. 18 838, Stimmsch. 654, zus. 19 492, abg. 19 415, gegen den Führer 208. für den Führer 19 207.
Wangen i. A.: Stimmber. 17 939, Stimmsch. 1225, zus. 19164, abg. 19 062, gegen den Führer 199, für den Führer 18 863.
Welzheim: Stimmber. 13 918, Stimmsch. 802, zus. 14 720, abg. 14 658, gegen den Führer 87, für den Führer 14 571.
Hechingen: Stimmber. 24192, Stimmsch. 638, zus. 24 830, abg. 24 505, gegen den Führer 194, für den Führer 24 311.
Sigmaringen: Stimmber. 22 090, Stimmsch. 981, zus. 23 071, abg. 23 071, gegen den Führer 81, für den Führer 22 990.
Dank des Reichsstatthalters Murr an das schwäbische Volk
Stuttgart, 29. März. Volksgenossen und Volksgenossinnen! Die Friedensschlacht ist geschlagen. Ihr Ende ist ein triumphaler Sieg der politischen Einsicht und unerschütterlichen Treue eines ganzen Volkes.
Deutschland erhebt sein Haupt stolzer und selbstbewußter denn je. Gefestigt und stark, friedenswillig und ehrliebend steht es unter den Nationen.
Das schwäbische Volk vor allem hat die Erwartungen, die der Führer berechtigterweise aus es setzen durfte, nicht enttäuscht. In einer ans Wunderbare grenzenden Einmütigkeit hat es seine Liebe und Treue zum Führer besiegelt.
Ich danke allen Volksgenossen und Volksgenossinnen für ihr herrliches Bekenntnis zum Führer und zur deutschen Zukunft. Ich danke vor allem allen Parteigenossen und Parteigenossinnen, sowie den zahllosen bekannten und unbekannten Helfern, die in selbstlosem Einsatz und treuem Opfersinn ihre Pflicht erfüllten.
Die Welt wird die gewaltige Stimme des deutschen Volkes vom 29. März 1936 nicht überhören.
Vorwärts mit Adolf Hitler!
Es lebe Deutschland! Es lebe der Führer!
Wilhelm Murr,
« Gauleiter und Reichsstatthalter in Württemberg.
Gesamtergebnis im Reich
Wahlberechtigte ............ 45428641
Für die Liste und damit für den Führer 44409522 Gegen die Liste und ungültig .... 542954
Agebgebene Stimmen......... 44952476
Der Dank des Führers
Berlin, 30. März. Am Sonntag um Mitternacht, als an Hand der letzten Zusammenzählung endgültig zu überblicken war, daß der Führer am 29. März einen Wahlsieg errungen hat. wie er tn der Geschichte einzigartig dasteht, empfing der Führer im Kabinettssaal der Reichskanzlei die Mitglieder der Reichswahlkampfleitung der NSDAP., die ihm von Reichsminister Dr. Göbbels vorgestellt wurden. Jen« Männer, dre drei Wochen lang Tag und Nacht unermüdlich mit nur wenigen Stunden Schlaf gearbeitet haben, um dieses so gewaltige und einmütige Bekenntnis der deutschen Nation zu ihrem Führer organisatorisch und propagandistisch vorzubereiten.
Der Führer begrüßte jeden dieser Männer mit festem Händedruck und dankte ihnen für diesen so grandiosen, ebenfalls in der Geschichte wohl einmalig dastehenden Aufklärungsfeldzug mit einer herzlichen Ansprache für ihre große Leistung. Er wies darauf hin, daß der schönste Dank aber das erhebende Bewußtsein jedes Einzelnen sei. daß er mit dabei sein durste.
Flaggen heraus!
Berlin, 29. März. Aus Anlaß des überwältigenden geschichtlichen Sieges vom 29/März bittet der Reichsminister für Volksausklärung und Propaganda die gesamte deutsche Bevölkerung, am Montag, den. 30. ds. Mts., zu flaggen.
Der Reichspropagandaleiter der NSDAP, ordnet für die Gesamtpartei mit allen angeschlossrnrn Gliederungen für diesen Tag Flaggen an.
Der Reichsminister des Innern hat folgende Anordnung an alle Behörden des Deutschen Reiches gehen lassen:
„Aus Anlaß des überwältigende« Treuebekenntnisses des deutschen Volkes zu seinem Führer Adolf Hitler flaggen die Gebäude des Reiches, der Länder, der Gemeinden, der Körperschaften, des öffentlichen Rechts und der öffentlichen Schulen auch am Montag."
Die Auslandspreffe zur Abstimmung
„Hitler hat ganz Deutschland erobert"
Die Pariser Abendpresse zum Wahltag
Paris, 29. März. „Deutschland stimmt für seinen Führer", überschreibt der Berliner Berichterstatter des „Paris Soir" seinen Bericht über den Wahltag in Berlin.
Die Abendpresse veröffentlicht auf der ersten Seite spaltenlange Berichte über den Wahltag in Deutschland und zahlreiche funkentelegraphisch übermittelte Bilder von einzelnen Szenen. Die Berichterstatter können sich des ungeheuren Eindrucks der freudigen Eeichlossenheit und der Disziplin des deutschen Volkes nicht erwehren. „Niemals ist eine Wahl von einer so ausgezeichneten Organisation unterstützt worden", meldet Havas in seinen bis ins Einzelne gehenden Berichten.
Die Sonderberichterstatter des „Jntransigeant" schreiben, der Wahltag habe die Formen eines Volksfestes angenommen. Eine Tatsache müsse man feststellen und immer wiederholen: „Hitler hat Deutschland erobert, ganz Deutschland".
Es muß aber gesagt werden, daß die Pariser Heimatredakteure zahlreiche Versuche machen, in ihren Kommentaren die sachlichen und objektiven Berichte ihrer Berliner Vertreter zu verdrehen oder abzuschwächen.
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Schwedische Stimmen zur Neichstagswahl
Stockholm, 29. März. Die Sonntagabend-Presse steht völlig im Zeichen der deutschen Wahl für Freiheit und Frieden. Ueber- schriften wie „Hundert Prozent für Hitler" und „Hitler gewinnt seinen größten Sieg" zeigen, wie hier der Wahlausgang bereits vorweggenommen wird. Allgemein unterstreichen die Blätter, daß es sich bei der heutigen Reichstagswahl um ein Vertrauensvotum des ganzen Volkes für den Führer oder, wie „Aston Vla- det" z. B. erklärt, um eine Botschaft von des deutschen Volkes Einigkeit an die übrige Welt handelt. Es gelte ferner, wie das Blatt weiter hervorhebt, durch die Wahl darzulegen, daß der letzte Rest des schimpflichen Friedens von Versailles nunmehr beseitigt sei. Der 29. März werde in der Geschichte Europas eine Epoche darstellen und dem Geschehen vielleicht auch eine neue Richtung geben.
Oesterreichische Polizei
verbietet Krastwagenfahrt zur Reichstagswahl
Wien, 29. März. Etwa 800 Reichsdeutsche aus der Steiermark beabsichtigten, in 24 Autobussen und Privatkraftwagen zur Wahl ins Reich zu fahren. Sie hatten sich am Samstag gegen 11 Uhr vormittags in Graz eingefunden, von wo aus die Fahrt angetreten werden sollte. Plötzlich erschien Polizei, die den Führern der Kraftwagen verbot, die Reichsdeutsche« zur Grenze zu besördern. Trotz sofortiger energischer Schritte des deutschen Konsuls in Graz wurde das Verbot aufrechterhalten. Die Menschenansammlungen wurden immer größer und die Erregung steigerte sich. Schließlich sah sich die Behörde bewogen, einen Eisenbahn-Sonderzug von Graz nach Salzburg zur Verfügung zu stellen.
Am Samstag mittag gingen vom Wiener Westbahnhof vier Sonderzüge mit etwa 2500 Reichsdeutschen nach Passau ab, wo diese ihrer Wahlpflicht genügten. Ein weiterer Sonderzug ging von Linz nach Passau. Auch aus Innsbruck wurde ein Sonderzug zur Wahl nach Scharnitz geführt.
DLUtschlaiidfahrt der ZepyMe
Ueber Hannover und Vraunschweig Hannover, 28. März. „LZ. 127" traf um 13.25 Uhr bei etwas regnerischem Wetter, aber guter Sicht über Hannover eia. 20 Minuten später erschien auch „LZ. 129". Nach 14 Uhr erschienen sie über Braunschweig und setzten nach herzlicher Begrüßung ihre Fahrt in südöstlicher Richtung fort.
Die Zeppeline über der Reichshauptstadt
In langsamer, majestätischer Fahrt näherte sich zuerst „Hin- dendurg", dem in kurzem Abstand „Graf Zeppelin" folgte, der Berliner Innenstadt, die um 16.45 Uhr erreicht wurde. Aus allen Straßen und von den Dächern jubelten die Berliner den beiden Luftschiffen mit lauten Heilrufen zu. „LZ. 129" ging auf verhältnismäßig geringe Höhe nieder und warf über dem Negierungsviertes eine Anzahl Fallschirme mit Hakenkreuzfahnen und große Mengen von Erinnerungslarten ab. Die beiden Lustriesen zogen dann mehrere Schleifen über der Innenstadt.
Bordbericht des „LZ. Hindenburg"
An Bord des „LZ. Hindenburg", 28. März. (Vom Sonderberichterstatter des DNV. über Berlin abgeworfen und aus dem Dach des Berliner Stadtschlosses gefunden) Hannover und Braunschwcrg sind die beiden letzten größeren Stadtbesuche, ehe
wir den Höhepunkt der heutigen Fahrt, die Reichshauptstadt, erleben dürfen. Unterdessen sind wir Berlin immer nähergekommen. Stendal und Rathenow liegen hinter uns. Um 4.30 Uhr passieren wir das olympische Dorf. Der „Gras Zeppelin" kommt in großem Vogen von Staaken her. um sich an uns anzuschlicßeu. Wir fliegen gerade über den Flugplatz Staaken, als wir hören, daß ein Telegramm vom Führer einoelausen ist:
„Den Besatzungen und Fahrgästen der Luftschiffe „Hindenburg" und „Gras Zeppelin" danke ich für die mir vom Standort Tannenberg-Denkmal übermittelten Grüße. Ich erwidere sie herzlich und weitere gute Fahrt. Adolf Hitler."
Wir sind über Spandau und blicken über die Seenkette der Havel bis weit nach Potsdam. Jetzt liegt das Reichssportseld unter uns, die durch das Werk des Führers geschaffene einzigartige Arena für den friedlichen Wettkampf der Nationen. Eine Schleife um das Reichssportfeld, und nun Kurs über den Tiergarten nach dem Lustgarten. Minuten vergehen kaum, da gleiten wir schon über das Brandenburger Tor hinweg, am Reichstag und an der Siegessäule vorbei.
Ueber Magdeburg nach Leipzig
Die beiden Luftriesen „LZ. 127" und „LZ. 129" erschienen, von Osten kommend, um 18.25 Uhr über Magdeburg, um in südlicher Richtung weiterzufliegen. Um 20 Uhr kreuzten sie über Leipzig in langsamer Fahrt, voran „Hindenburg", eine Viertelstunde und verschwanden dann in nördlicher Richtung.
Im Leib des „LZ. Hindenburg"
An Bord des „LZ. 129" (Hindenburg). (Vom Sonderberichterstatter des DNV. über Berlin abgeworfen.) Von der Größe des „LZ. Hindenburg" macht man sich erst die rechte Vorstellung, wenn man ein wenig in seinem Bau umherklettert. Man glaubt sich in einer großen Halle zu befinden, obwohl die eine Hälfte durch die riesigen Gaskammern verhängt ist. Gigannsch wirkt das Gestänge mit seinen unzähligen Verästelungen, aus dem das Gerippe des Luftschiffes zusammengesetzt ist. An Back- und Steuerbord donnern die Motoren, und unter dem starken Luftdruck ist die baumwollene Ballonhülle in dauernder flatternder Bewegung. Auf schmalem Steg kann man von der äußersten Spitze bis zum Heck und von dort hinunter in die Schwanzglocks klettern, und wenn man auf diesem Wege noch die Führergondel und einige der Motorengondeln mitnimmt, dann hat man rund einen halben Kilometer zurückgelegt. Das mag die Größenmatze unseres fliegenden Hotels einigermaßen illustrieren.
Dort hinten in der Schwanzglocke ist auch das Loch für den Abwurf; von hier gehen nicht nur die großen Pakete, Propagandamaterial zu Boden, sondern auch die Nachrichtenbeutel des Fahrtberichterstatters.
Berlin, 29. März. Die beiden Luftschiffe „Hindenburg" und „Gras Zeppelin", die das Gebiet der Reichshauptstadt nach ihrem ersten Besuch gegen 17.30 Uhr verlassen hatten, trafen gegen 22 Uhr wieder über Berlin ein. Bei ihrem zweiten Besuch wurden die beiden Luftriesen sofort von den Scheinwerfern gepackt und boten so am nächtlichen Himmel einen überwältigend schönen Anblick. Fast taghell hoben sich die silbergrauen Leiber vom Nachthimmel ab. Die Bevölkerung Berlins jubelte den Giganten der Luft begeistert zu, die sich in ständigen Kreuzfahrten über allen Teilen Berlins zeigten.
Der letzte Tag der Deutschlandfahrt Halle, 29. März. 0.29 Uhr überflog Luftschiff „Graf Zeppelin" die Stadt Halle, eine Minute später folgte „LZ. 129". Beide Luftschiffe waren am dunklen Nachthimmel durch die Bord- lampeL und nach unten gerichteten Scheinwerfern erkennbar.
Im Rheinland
Die beiden Luftriesen wurden im Rheinland bei ihrem Besuch am Sonntag morgen mit besonderer Herzlichkeit begrüßt. Von Düsseldorf aus flogen die beiden Luftkreuzer zunächst über Krefeld, München-Gladbach—Rheydt nach Aachen, wo „Graf Zeppelin" gegen 8.30 Uhr eintraf. Eine Viertelstunde später erschien auch „Hindenburg" über der alten Kaiserstadt. Dann ging dis Fahrt über Düren nach Köln, wo die beiden Schiffe gegen 9.30 Uhr eintrafen, die etwa eine Viertelstunde über der Stadt kreuzten und um 9.45 Uhr in Richtung Bonn verschwanden. In Koblenz trafen sie gegen 10.40 Uhr ein und fuhren nach mehreren Schleifen über der Stadt um 10.50 Uhr die Mosel entlang mit dem Kurs Trier.
Die Wahl an Bord des „Hindenburg"
An Bord des „LZ. 129", 29. März. Während wir über Gladbach-Rheydt nach Aachen fahren, werden die Vorbereitungen für den Wahlakt getroffen, denn zum erstenmal in der Geschichte der Luftfahrt wird zwischen Himmel und Erde gewählt. Eine Zellenwand wird aufgerichtet und mit einem großen Leinentuch verhängt. Neben der Wahlzelle hat der Wahivorstand sein Büro aufgeschlagen. „Stimmbezirk Luftschiff LZ. 129 Hindenburg" kündet eine Tafel.
Um 9 Uhr kreuzen wir bei herrlichstem Frühlingswetter über der alten Krönungsstadt Aachen. Kurz darauf wird der Wahlakt auf „LZ. 129" eröffnet. Die Beisitzer werden durch Handschlag verpflichtet, die Urne einer letzten Kontrolle unterzogen. Schnell bildet sich eine lange Kette von Wartenden vor dem Wahllokal. In einer halben Stunde hat „LZ. 129" gewählt. Während wir uns Köln nähern, ist das Wahlbüro schon bei der Bilanz.
*
Frankfurt a. M., 29. März. Kurz nach 14 Uhr erschien „LZ. 129" aus Richtung Mainz kommend über der alten Kaiser- und Krönungsstadt Frankfurt a. M. Unter dem Jubel der Bevölkerung zog es eine Schleife über der Stadt und nahm dann Kurs über den neuen Weltflughafen nach Karlsruhe, Stuttgart.
Kaum war der Luftriese am Horizont verschwunden, da tauchte „Graf Zeppelin" auf, um nach einem kurzen Rundflug in schneller Fahrt seinem großen Bruder zu folgen.
Die Luftschiffe über Stuttgart Stuttgart, 29. März. Auf der Rückkehr von seiner Deutschlandfahrt überflog am Sonntag nachmittag gegen 16 Uhr das Luftschiff „Hindenburg" die schwäbische Landeshauptstadt. Von den Höhen aus wurde es, aus nördlicher Richtung kommend, bereits 15.40 Uhr gesichtet, nahm direkt südlichen Kurs, schlug über Degerloch einen scharfen Winkel und entschwand über die Fildern in südlicher Richtung.
16.10 Uhr erschien dann, aus gleicher Richtung kommend, das ältere Schwesterschiff, der „Gras Zeppelin", überflog die Stadt in gleicher Richtung und nahm dann ebenfalls direkten südlichen Kurs zum Heimathafen.
„Hindenburg" und „Graf Zeppelin" gelandet Friedrichshasen, 29. März. Um 17.30 Uhr ist das Luftschiff „Hindenburg", von seiner großen Deutschlandfahrt kommend, in Löwenthal glatt gelandet. Während der Landung des „Hindenburg" traf auch das Luftschiff „Graf Zeppelin" ein und kreuzte wiederholt über seinem jüngeren Schwesterschiff, wobei die Menge in brausende Heilrufe ausbrach.
Um 18.40 Uhr war „Graf Zeppelin" am Boden und hatte seine 84stündige Deutschlandfahrt, während der er mehr als 7000 Kilometer zurückgelegt hat, beendet. Um 19 Uhr war „Graf Zeppelin" in seiner Halle fest verankert.
Am Dienstag, 31. März, tritt das Luftschiff „Hindenburg" seine erste Südamerikasahrt nach Rio de Janeiro an.