Württemberg
Horst-Weffel-GeLenkfeier
der SA.-Gruppe Südwest
Stuttgart, 23. Febr. Anläßlich der heutigen sechsten Wiederkehr des Jahrestages des Todes Horst Wessels gedachte die SA.- Eruppe Südwest ihres in die Ewigkeit eingegangenen Vorkämpfers in einer feierlichen Gedenkstunde. Um 4 Uhr früh schon, als viele erst von den Faschingsfesten heimkehrten, waren die SA.-Männer zu einem großen Gepäckmarsch ausgerückt. Um 6.80 Uhr, der Todesstunde Horst Wessels, wurde unterwegs Halt gemacht und in Wort und Lied des toten Helden gedacht. Den Abschluß des Sonntag-Frühdienstes der SA. bildete um 10 Uhr die Uebertragung der Gedenkrede des Gruppenführers Lud in. der durch den Rundfunk zu seinen SA.-Männern, die im ganzen Bereich der Gruppe Südwest an ihren Versammlungsplätzen zuni Appell angetreten waren, sprach. Gruppenführer Ludin feierte den Sturmführer Horst Wessel als den Märtyrer der nationalsozialistischen Revolution. Er hat die Sicherheit des bürgerlichen Lebens mit dem harten Los des nationalsozialistischen Kämpfers vertauscht und sein Leben für den Wiederaufstieg Deutschlands geopfert. Sein Name ist über das Persönliche hinausgewachsen und zum Symbol der heldischen Haltung geworden. Das ganze Volk singt heute sein Lied. Die SA. marschiert und wird marschieren, solange es ein nationalsozialistisches Deutschland gibt, und ein nationalsozialistisches Deutschland wird es geben, solange es eine lebendige SA. gibt. Mit dem Freiheitslied des toten Kameraden schloß die erhebende Feierstunde.
Stuttgarter Fastnachtsumzug
Stuttgart, 23. Febr. Der große Fastnachtsumzug am Sonntag ließ Zehnrausende in der inneren Stadt zusammenströmen, so daß alle Straßen von Zuschauern dicht besetzt waren. Dem Festzug fuhren drei Lautsprecherwagen voraus, aus denen zu teilnehmender Heiterkeit Zuspruch ertönte, ein Zuspruch, der sich auch gleich mit dem Einüben des „Aha"-Rufens und des gemeinsamen Gesangs befaßte. Stärker noch als im Vorjahr war der Fastnachtsumzug mit lustig kostümierten Musikkapellen zu Fuß und zu Pferd durchsetzt und mehr noch hatten heitere und ironische Einfälle wahrhaft witzige und künstlerische Gestalt gewonnen. Seinem inneren »md äußeren Gehalt nach konnte er sich ohne Zroeifel mit den Umzügen der berühmten Fastnachtsstädte des Reiches messen. Aus der Fülle der großen und kleinen Erscheinungen, an deren Verwirklichung Wehrmacht, Polizei, die Stadt Stuttgart, Hitlerjugend und SA., die Reichsbahn, Kunstakademie, Kunstgewerbeschule, Staatstheater, die Gesellschaft Möbelwagen, die Kübler in Bad Cannstatt und zahlreiche Vereine den dankenswertesten Anteil hatten, traten wieder einzelne hervor, die besonders starken Beifall fanden. Da war das rauchende Ungetüm des „Fliegenden Stuttgarters", die Großfigur des Oberbürgermeisters unter dem Leitspruch „Karl baut Wohnungen", da waren „Unser Willi" und „Der^Pfleiderer" in lleberlebens- größe, da war ober auch Herr Litwinow, der gefährliche „Friedensengel von Eens und Moskau". Auch nach seiner bekannten ironischen und kritisierenden Seite fand der schwäbische Humor reichste Betätigung. Es ist begreiflich, daß gerade diese, dem Stammescharakter besonders gemäßen Bilder im Wandel des Umzugs leise schmunzelnden oder lauten Beifall bekamen. Zum erstenmal in diesem Jahr nahm auch eine Abordnung der Rottweiler Narrenzunft teil. 2m Mittelpunkt des Zuges fuhr in prunkender Pracht Prinz Richard II., umgeben von seinem ganzen Hofstaat.
Alles in allem: es war sehr schön, schöner, besser und befriedigender als im Vorjahr und ein wirkliches Volksfest. Das war das einmütige und dankbare Urteil, das man überall zu hören bekam.
. Stuttgart, 23. Febr. (Zwei Schwerverletzt.) Am Samstag nachmittag ereignete sich in der Hauptstätterstraße ein schwerer Unfall. Ein Personenwagen, der von der Kolb- straße kam, wollte die Hauptstätterstraße überqueren, dabei stieß er auf einen Lastkraftwagen auf und zwar so heftig, daß die eine Seite des Personenwagens völlig eingedrückt wurde. Die Insassen, eine Frau und ein 5 Jahre alter Knabe, der gerade aus dem Krankenhaus kam, wo er eine Halsoperation zu bestehen hatte, wurden so schwer verletzt, daß sie in das Marienhospital verbracht werden mußten.
Reutlingen, 23 Febr. (Berufung.) Der bisherige Vorstand unseres Bezirks, Landrat Barth, ist ins Württ. Innenministerium berufen worden. Dort wird er seine neue Tätigkeit schon in den nächsten Tagen aufnehmen.
Reutlingen, 23. Febr. (Den Verletzungen erlegen.) Der mit einem Kraftradfahrer zusammengestoßens Radfahrer Johann Schofer, Webmeister bei der Mech. Seidenstoffweberei Reutlingen, ist, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, im Kreiskrankenhaus an den Folgen einer Gehirnblutung gestorben.
Vom Kniebis OA. Freudenstadt, 23. Febr. (Fackelzug der Schuljugend.) Dem zur Zeit zur Erholung auf dem Kniebis weilenden Ministerpräsidenten Professor Mer- genthaler wurde von der hiesigen Schuljugend dieser Tage ein Fackelzug dargebracht. Der Ministerpräsident war über diese Ehrung außerordentlich erfreut.
Eailsbach, OA. Hall, 22. Febr. (T ö d li che r lln f a l l.) Aus Mannheim lief die Nachricht ein, daß dort Karl Kir- cher von hier auf bis jetzt noch nicht geklärte Weise mit einem Fernlastwagen tödlich verunglückte, während der Beifahrer nur leicht verletzt wurde. Nähere Einzelheiten fehlen bis jetzt noch.
Herrenalb, OA. Neuenbürg, 22. Febr. (Neuer Bürgermeister.) Zum Bürgermeister der Stadt Herrenalb wurde Dr. jur. Erwin Eisenmann ernannt. Er stammt aus Göppingen und war in den beiden letzten Jahren stellvertretender Vorstand des Arbeitsamtes Schwäb. Gmünd. Die Amtseinsetzung wird am 29. Februar stattfinden.
Tuttlingen, 22. Febr. (Vermißt.) Seit Mittwochabend wir die Landwirtsehefrau Regina Henke, geb. Koßmann, 49 Jahre alt, wohnhaft in Tuttlingen, vermißt. Es wird vermutet, daß sie sich in einem krankhaften Erregungszustand ein Leid angetan hat.
Der Sport vom Sonntag Ei« großer Sieg «ach großem Spiel
Deutschland schlägt Spanien 2:1 (1:1)
Zwei Tore von Fath
Zu einem großen und kaum erwarteten Erfolg für den deutschen Fußballsport gestaltete sich der zweite Fußbäll-Länderkampf gegen Spanien. 60 000 Zuschauer waren im ausverkauften Mond- Juich-Stadion von Barcelona Zeuge eines verdienten 2:1-Sieges der deutschen Vertretung, die ein Spiel lieferte, das an ihre großen Leistungen gegen Oesterreich und die Tschechoslowakei erinnerte. Der kleine Wormser Linksaußen Fath, der in seinen letzten Länderspielen bei weitem nicht das gewohnte'Schuß-i können erreichte, übertraf sich diesmal selbst und schoß zwei schöne Tore. Der Sieg gewinnt an Bedeutung, wenn man hört, daß die Spanier im Spiel zwei Läufer, den Mittelläufer Muguerza und den rechten Läufer Bertolt gegen dritte Leute austauschten. Nur so war es ihnen möglich, in der zweiten Hälfte das ganz hervorragende deutsche Stürmerspiel in seiner Wirkung zu beeinträchtigen.
Auch dieser Länderkampf hat gezeigt, daß im Ausbau der freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Nationen gute Fortschritte erzielt wurden. Die Zuschauer haben sich als wahre Sportsleute gezeigt und haben den Deutschen für ihre aus-
geMchnet^ Leistung großen DeisM gezollt. Sie haben WkMaM- schaft verständlicherweise mit echt südländischem Temperament aufgemuntert. Der deutschen Expedition wurde der Aufenthalt so angenehm gestaltet, wie es eben nur möglich war. Am Sonntag vormittag wurden sie von dem Bürgermeister von Barcelona empfangen, der die Bedeutung des Länderkampses unterstrich. Es schloß sich ein Empfang beim Eeneralgouverneur von Katalonien an. Dieser gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß der erste deutsch-spanische Fußballkampf auf spanischem Boden in der sportfreudigsten Stadt Spaniens vor sich ging.
Welches Interesse man diesem Spiel darbrachte, konnte man .sich in der letzten Stunde vor dem Beginn ein Bild machen. Endlos strömten die Massen in kurzer Zeit in das Stadion. Alle Plätze waren dicht besetzt und es gab einen Besuch, wie ihn Barcelona seit 1029 niemals gesehen hat, Damals erlebten 60 000 Zuschauer die Eröffnung des Stadions mit einem Spiel zwischen Katalonien und den Bolton Wanderers. Beim deutschen Gastspiel war es genau so. SS 000 Sitzplätze stehen zur Verfügung und darüber hinaus waren auch alle Stehplatzkarten vergeben. Unter den geladenen Gästen sah man auch den Eeneralgouverneur Males, den deutschen Botschfter in Madrid, den deutschest Generalkonsul und viele Vertreter der befreundeten Sportver-' bände. Auch die deutsche Kolonie war zablreich vertreten. Die große Anlage bot im prächtigen Flaggenschmuck einen fabelhaften Anblick.
Wie sie spielten...
Länderspiel
In Barcelona: Spanien — Deutschland 1:2 Eauvergleichskampf
In Berlin: Brandenburg — Bayern 0:7 ^
Süddeutsche Meisterschaftsspiele - i
Eau Württemberg: !
Keine Spiele!
Eau Baden: : !
VfB. Mühlburg — FC. Pforzheim 1:2 . > !
Eau Bayern: ^
Keine Spiele!
Eau Südwest:
FK. Pirmasens — Offenbacher Kickers 6:0
FV. Saarbrücken — FSV. Frankfurt 3:0 -
Union Niederrad — Phönix Ludwigshafen 2:3
Borussia Neunkirchen — Opel Nüsselsheim 7:3
Freundschaftsspiele: z
Stuttgarter SC. — Sportfreunde Eßlingen S:1 ~
SpV. Neckarsulm — FC. Birkenfeld 1:8
Württembergische Brzirksklasse
Abteilung Unterland: Union Bückingen — TSKE. Weilimdorf 12:0; FC. Salamander Kornwestheim — SpV. Neckarsulm ausgefallen.
Abteilung Stuttgart: Keine Spiele!
Abteilung Hohenzollern: FC. Mittelstadt — FV. Nürtingen 3:4; SpV. Metzingen — SpV. Reutlingen 0:2; FV. Ebingen -- FC. Tailfingen 0:2. .
Abteilung Schwarzwald: Keine Spiele!
Abteilung Vodensee: 08 Friedrichshafen — VfB. Friedrichshafen ausgef.; FC. Wangen — Olympia Laupheim ausgef.; FC, Lindenberg — FV. Ravensburg ausgef.
Abteilung Alb: Normannia Gmünd — VfR. Aalen 2:0; FC Eislingen — VfR. Heidenheim 6:2.
Handball-Eauliga
Eau Württemberg: Stuttgarter Kickers TSV. Süßen 6:0
Herausgeber unb Verlag.- Buchdruckerei und Zeitungsverlag Wtldbader Tagblait Wildbader Badblatt, Wlldbad im Schwarzwald (Inh. Th. Eackl DA. 1. 36. 750.
Zur Zeit ist Preisliste Nr. 3 gültig.
Am
Fastnachts-Dienstag
abends ab
6 Uhr S1 Min.
Tanz und Eintritt
Großer
in den stimmungsvoll geschmückten Räumen der
„alten Linde"
Motto:
.Aelles ischt narret l«
Faschings - Kehraus
Zieh-am-Lederle-Schrammel-TrioOspsns" spielt aus ss Tanz bis 2 Uhr.
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