volle itederzeugung gewonnen, dätz der Angeklagte vorsätzlich und mit lleberlegung getötet hat. Endlich hat das Schwurgericht auch die Entmannung des Angeklagten angeordnet. Wir müssen die Volksgemeinschaft vor jeglicher Möglichkeit sichern und halten daher die Entmannung für erforderlich. Der Angeklagte, der gefesselt vorgefllhrt worden war, hörte mit stumpfsinniger Gleich­gültigkeit den Worten des Vorsitzenden zu. Nach den Ausführun­gen des Vorsitzenden wurde er abgeführt.

Dr. GSbbels l» Magdeburg

Zweistündige Rede vor 25VVV

Magdeburg, 22. Febr. In einer Großkundgebung sprach der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Göb - bels in der Stadthalle. Die Rede wurde auch in andere Säle übertragen, so daß sie mehr als 25 000 Menschen hören konnten. Dr. Eöbbels leitete seine Rede mit wirkungsvollen Vergleichen zwischen dem Deutschland vor der Machtergreifung und dem 'Heutigen, in angestrebtester Aufbauarbeit nach nunmehr drei Jah­ren erreichten Zustand ein. Dr. Eöbbels erinnerte an die Scywere des Kampfes, den der Nationalsozialismus im Ringen um die Macht in Deutschland zu bestehen hatte, und dessen Früchte sich nach dreijähriger Aufbauarbeit allenthalben sichtbarlich zeigten. Indessen gelte es im Kampf um den Aufbau und Ausbau des Dritten Reiches, unverdrossen weiterzuarbeiten, denn es werde dem deutschen Volke, das sich weltpolitisch gesehen in einer keines­falls leichten Lage befinde, nichts geschenkt. Ziel aller Arbeit der NSDAP, sei es, die Kraft Deutschlands zu stärken und das deutsche Volk fähig zu machen, sein Leben der Welt gegenüber zu verteidigen.Wir lassen uns", so rief Dr. Eöbbels unter langanhaltendem Beifall aus,in der Durch­führung dieser Aufgabe, die uns als eine geschichtliche Mission an­vertraut ist, durch nichts und durch niemanden beirren. So wie der Nationalsozialismus in den Kampfjahren den Mut zur Un­popularität hatte, so legt er auch heute nicht auf Augenblicks­erfolge Wert, sondern auf eine dauerhafte Popularität. Und immer dann wird die Popularität von Dauer sein, wenn am Anfang der Mut zur Unpopularität steht. Der Führer und seine Bewegung sind auch erst populär geworden, als sich die Richtig­keit ihrer unpopulären Einstellung erwiesen und die Erkenntnis darüber sich im Volke durchgesetzt hatte. In diesem Sinne wird auch die nationalsozialistische Regierung nicht müßig bleiben, das Unpopuläre, wenn sie es schon durchführen mutz, im Volke jeder­zeit offen und freimütig als zwingende Notwendigkeit verständ­lich zu machen. Eine Regierung, die mit dem Volk regiere, könne es sich leisten, auf weite Sicht zu arbeiten. Sie habe aber auch die Pflicht, dem Volke immer wieder klarzumachen, worum es gehe.

Mit eindrucksvollen Worten sprach Dr. Eöbbels von dem jüdischenWeltfeind. dessen Vertreter vor wenigen Tagen die Mörderpistole gegen einen Vertreter des Nationalsozialis­mus gerichtet habe.Ich bedauere eine Auslandspresse, die sich dabei auf den Standpunkt stellt, nicht der Mörder der Er­mordete ist schuldig." Die Vorgänge in Südamerika und die brennenden Kirchen in Spanien seien warnende Fanale, wohin solche Begünstigung der jüdischen Hetze führe. Demgegenüber wies der Minster auf die geordneten Verhältnisse in Deutschland hin. Vom Führer angefangen bis zum letzten Tagelöhner ist das ganze deutsche Volk erfüllt von einem wahren Idealismus der Arbeit.

Dr. Eöbbels wandte sich zum Schluß wieder an die alten Parteigenossen und betonte:Wir geben von unserem Programm nichts preis. Dieses Programm wird durchgefühct ZugumZug, so wie es die Verhältnisse gestatten. Ein weiter Weg liege noch vor uns, aber es sei auch' ein hohes Ziel, das wir erreichen wollten. Keiner dürfe dabei müde werden.So wie wir heute mit Pietät und Ehrfurcht von unserer Vergangen­heit reden, so werden wir auch in Zukunft mit Pietät und Ehr­furcht von der Gegenwart sprechen, die dann Vergangenheit ge­worden ist. Das Kleine und Sorgenvolle wird vergessen sein und nur das Große und Erhabene wird in unserem Gedächtnis lebendig bleiben." '

Kyffhauserfahnerirveihe im ganzen Reich

Berlin, 23. Febr. Im ganzen Reich erfolgte am Sonntag mit­tag die feierliche Weihe der vom Führer und Reichskanzler ge­nehmigten neuen Bundesfahnen des Deutschen Reichskriegerbun­des (Kyffhäuser). Die neue Fahne zeigt auf rotem Grund das Eiserne Kreuz und in dessen Mitte das Hakenkreuz, das Symbol des Dritten Reiches.

Die Hauptfeier im Berliner Sportpalast wurde für die 36 000 Kriegskameradschaften des Reichskriegerbundes auf den Deutschlandsender übertragen, wozu über 1600 Kyffhäuser-

Der dicke Müller siedelt

Ein heiterer u. nachdenklicher, Roman von Walfga-ng Marken.

2 Nachdruck verboten

,Ha ja Herr Müller, ich möchte die Zeit auch nicht mis­sen! llnb schön waren auch die weiteren Aufgaben! Immer hat man Tie von den Unternahmen weggenommen, wenn Tie Mieder in die Höhe gearbeitet waren, hat Ihnen neue, immer schwerere Aufgaben -ausg-ebürdst. Das war so bei der Geymania, bei der Rebi-nger Was . . bei allen war es so! Sa, inan hat Sie sogar fest an die Familie gebunden, als Sie damals das erste Angebot von Geheimrat Schüller bei­nahe anne-hmen wollten, man Hit Sie - ich meine . Sie haben die Tochter des Herrn Konsuls geheiratet . -!"

Halt! Stop! Sie wollten sagen: man hat mich mit der Tochter des Konsuls verheiratet!" Müllers Züge waren ernster geworden.

Es >lag mir auf der Zunge, Herr Müller. Aber ich zweifle keinen Augenblick, daß bei Frau Brigitte die Liebe den Ausschlag gab."

Das . . glaube ich auch!" entgegnete Hans Müller nachdenklich.

Und nun sind wir hier gelandet! In der Exina! In dieser früher ausländischen FirmaExport internationale"! In diesem ärgsten Schwindelunternehmen, das ich je ken­nengelernt habe!"

Erstaunt sah sie Hans Müller an.

Das haben Sie auch schon wsggek-riegt!"

Ja! Das ist doch ein reines Betrugsunternehmen' ge­wesen, es ist wie ein Kartenhaus, es wird fina-ngtechnlsch jongliert, solange bis Ihre Tüchtigkeit den Sieg davonge- iragen hat, bis Sie aus dom Unternehmen «in gutes Er­tragsgeschäft gemacht haben! Und dann schickt man Sie vielleicht auf den Nordpol, daß Sie dort Erdbeerenkulturen schaffen!"

In heftige Erregung hatte sich das Mädchen geredet.

Kreisverbände Eemeinschaftsempfang und gleichzeitige Weihs angeordnet hatten.

Der Bundesführer, SS.-Oberführer Oberst a. D. Reinhard, erinnerte daran, daß vor 150 Jahren in Wangerin in Pommern der Grundstock zum Bunde gelegt wurde. Im Todesjahr Fried­richs des Großen, am 8. Juni 1786, errichteten gediente Soldaten des Fridericianischen Füsilierregiments von Brünning die mili­tärische Schutzbrüderschaft Wangerin. lieber Glück und Unglück hinweg habe das deutsche Volk den höchsten Sieg erfochten, den Sieg des Nationalsozialismus über den Internationalismus und des Sozialismus über den Kapitalismus, den Sieg der Ehr- und Wehrhaftigkeit über schmachvolle Selbsterniedrigung, den Sieg, der ein Volk einte wie nie zuvor unter einem Führer und unter einem Symbol: dem Hakenkreuz. Dieses Symbol, so erklärte der Bundesführer, führt unser Bund von heute an in unserer Fahne. Dieses Hakenkreuz schweißt 3 Millionen alte Soldaten nun auch äußerlich zusammen zu einer Gefolgschaft des Führers auf Leben und Tod. Ich habe aus diesem Anlaß dem Führer und Reichs­kanzler erneut die Versicherung unserer Treue ausgesprochen und ihm diese Veranstaltung gemeldet. Daraufhin hat der Führer mir soeben folgendes Telegramm gesandt:

Ich danke Ihnen für die Meldung vom Aufmarsch des Deut­schen Reichskriegerbundes (Kyffhäuser) zur Weihe der neuen Bundesfahne und sende den alten Soldaten in kameradschaft­lichster Verbundenheit herzlichste Grüße.

gez. Adolf Hitler."

Ich habe Euch Kameraden heute hierher beordert, um das Ge­löbnis auf unsere neue Fahne zu leisten, weil in diesen Tagen vor 20 Jahren das gewaltige Ringen um Verdun begann und außerdem, weil dieser Tag ein ganz bestimmter Gedent- und Feiertag der nationalsozialistischen Bewegung ist. Unter dem Symbol des Hakenkreuzes erkämpfte Adolf Hitler der Heimat ein neues Fundament, aber der Kamps um Deutschlands Zukunft geht weiter und das Symbol dieses Kampfes soll von heute an auch in unseren Fahnen leuchten. Der Vundesführer gelobte mit seinen 3 Millionen Kameraden dem Führer unverbrüchliche Ge­folgschaft und übergab die neuen Fahnen mit den Worten Adolf Hitlers:Die Treu ist meine Ehre".

Dann sprachen der evangelische Feldbischof D. Dohrmann und der katholische Heeresoberpfarrer Rarkowski Segens­worte.

Der Bundesführer gedachte hierauf der Toten des Weltkrieges und der Toten der nationalsozialistischen Bewegung, insbesondere Horst Wessels, der heute vor sechs Jahren fiel. Die Musik spielte das Lied vom guten Kameraden. Mit einem begeistert aufgenom­menen Sieg-Heil auf den Führer und auf Deutschland beendete der Bundesführer die Feier im Sportpalast.

Klare Trennung:

Jüdische und nichtjüdische Aerzte

Reichsärzteführer Dr. Wagner hat mit Bezugnahme auf dis Nürnberger Gesetze, die den BegriffArier" undNichtarier" verlassen haben und eine klare Regelung der Judenfrage bringen, auch für die deutsche Aerzteschaft die notwendigen Folgerungen gezogen. In einer zu diesem Zweck ergangenen Anordnung be­stimmt der Reichsärzteführer, daß in Zukunft zu unterscheiden ist zwischen jüdischen und nichtjlldischen Aerzte n. Jüdische Aerzte sind: die Volljuden mit vier jüdischen Großeltern­teilen, die Dreiviertel-Juden mit drei jüdischen Großelternteilen und diejenigen Halbjudeu mit zwei jüdischen Eroßeltermeilen, die am 16. Dezember 1935 der jüdischen Religionsgemeinschaft angehört haben oder darnach in sie ausgenommen sind oder wer­den oder die am gleichen Termin mit einem Juden verheiratet gewesen sind oder sich darnach mit einem solchen verheirateten oder verheiraten. Sämtliche anderen Aerzte gelten als nicht­jüdische Aerzte, also auch die jüdischen Mischlinge (Viertel- und Halbjuden) und die jüdisch verheirateten nichtjüdischen Aerzte.

Weiter bestimmt der Reichsärzteführer, daß nichtjüdische Aerzte sich nicht durch jüdische Aerzte, jüdische Aerzte sich aber nur von jüdischen Aerzten vertreten lasten dürfen. Nichtjüdische Aerzte dürfen ihre nichtjüdischen Patienten nur nichtjüdischen Fach­ärzten, Krankenhaus-, Sanatoriums- usw. -Aerzten überweisen und umgekehrt. Dagegen dürfen nichtjüdische Aerzte, insbeson­dere Krankenhausärzte, Ueberweisungen von jüdischen Aerzten annehmen, wo ärztliche Verhältnisse dies notwendig erscheinen lassen. Da insbesondere die ärztliche Versorgung der Versicherten nicht gefährdet werden darf, gilt dies in erster Linie von Ueber­weisungen von Anspruchsberechtigten der Reichsversicherung durch solche jüdische Aerzte, die Kassenärzte sind. Verzeichnisse von nichtarischen Aerzten fallen fort. Es sind nur noch Verzeichnisse von jüdischen Aerzten zu verwenden, in denen also nur jüdische Aerzte aufgefübrt werden dürfen. Schließlich stellt der Reichs­

ärzteführer klar, daß für die nächste Zeit, von bestimmten Härte­fällen abgesehen, kein Jude und auch kein jüdischer Mischling als Arzt bestallt werden darf, ebenso wenig ein Deutscher, der mit einer Jüdin oder einem jüdischen Mischling verheiratet ist.

Englisches Urteil

über Deutschland und Hitler

London, 22. Febr. Die englische Presse veröffentlicht eine Un­terredung des früheren englischen Lustfahrtmini- sters Lord Londonderry mit einem Vertreter der Nach­richtenagentur Preß Association. Lord Londonderry berichtet über die Eindrücke, die er bei seinem kürzlichen dreiwöchigen Besuch in Deutschland empfangen hat, wie folgt:

Als ich noch Luftfahrtminister war, hatte ich stets den Wunsch, Deutschland zu besuchen und mit dem deutschen Luftsahrtminister General Eöring zusammenzukommen. Dieser Wunsch ließ sich seinerzeit nicht erfüllen, da ich mit meiner Arbeit vollauf be­schäftigt war. Als ich jedoch eine Stellung übernahm, die mir mehr Bewegungsfreiheit bei geringerer Verantwortlichkeit be­ließ, beschloß ich, bei nächster Gelegenheit Deutschland zu besuchen. Ich wußte, daß General Göring mich herzlich willkommen heißen würde. Mein Besuch war völlig privat und nicht amtlich. Trotz­dem wurde ich mit äußerstem Entgegenkommen und Höflichkeit empfangen. Ich hatte mehrere Besprechungen mit Ge­neral Göring und auch eine Unterredung mit Hitler.

General Göring stellte mir freundlicherweise sein Privatflug­zeug zur Verfügung und ermöglichte mir den Besuch mehrerer Flugplätze, damit ich selbst die Entwicklung der deutschen Luft­waffe sehen könne, lleberall fand ich ein sehr freundliches Ge­fühl gegenüber England und einen starken Wunsch nach der Freundschaft Großbritanniens und Frank­reichs. Hitler und die anderen Regierungsmitglieder sind sich des Verdachts bewußt, der vom englischen Volk hinsichtlich der Beweggründe für ihre Wiederaufrüstung gehegt wird. Sie sind bemüht, diesen Verdacht zu beseitigen, da sie, wie ich bereits ge­sagt habe, unsere Freundschaft und unseren guten Willen suchen. Mit Hitler erörterte ich die meisten politischen Fragen. Er war sehr liebenswürdig und lebhaft bemüht, mich mit seinen politischen Meinungen vertraut zu machen. Unsere Besprechung dauerte ungefähr zwei Stunden. In manchen Punkten stimmte ich mit ihm überein.

Seine Volkstümlichkeit machte einen großen Eindruck auf mich. Er war bei den Olympischen Winterspielen in Gar­misch-Partenkirchen und hunderttausend Menschen grüß­ten ihn bei der Schlußfeier begeistert. Es war eine der bemer­kenswertesten Kundgebungen, die ich je gesehen habe. Hitlers Volkstümlichkeit ist auf die Tatsache zurückzuführen, daß Deutsch­land, als er zur Macht kam, eine geschlagene Nation war, die glaubte, daß sie kein Mitgefühl und kein Verständnis in Eens finden könne.

Hitler, kühn, energisch und vaterlandsliebend, flößte dem deutschen Volk neueHoffnung ein. Unzweifelhaft hat unter der nationalsozialistischen Regierung eine auffallende Ver­änderung in Deutschland stattgefunden. Neue Gebäude sind emporgeschossen, das Volk arbeitet, und Deutschland hat jetzt- allerdings in Verletzung des Versailler Vertrages (?) ein Heer und eine Luftstreitkraft. Dies rechtfertige den Bruch des Versailler Vertrages nicht, aber es besteht kein Zweifel, daß er dem Volke einen Glauben an die Vortrefflichkeit der Politik Hit­lers eingeflößt hat. Auch dabei ist im deutschen Volke ein Ge­fühl der Bewunderung für Hitlers Persönlichkeit erweckt worden.

Ueber die Zukunft befragt, erklärte Lord Londonderry, die internationale Politik ändere sich so schnell, daß eine Voraus­sage sehr schwierig sei. Man müsse jedoch erkennen, daß Hit­ler sein Bestes tue, um einem großen Lande mit einer Bevölkerung von 65 Millionen wieder eine Stellung zu geben, die seinen Ueberlieserungen, seiner Geschichte und seinem Recht entspricht.

Ich bin ganz sicher, daß die Entwicklung der deut­schen Luftwaffe auf den Wunsch Deutschlands zurückzufüh­ren ist, eine Streitkraft von einer Größe zu besitzen, die seinem Ansehen als einer großen Nation entspricht. Deutschland Ist überzeugt besten bin ich sicher daß diese Luftstreit « kraftfürsetneSicherheit notwendig! st, und ebenso sicher bin ich, daß diese Entwicklung nicht in irgend einer Weise gegen Großbritannien gerichtet ist. Sie stellt vielmehr Deutschlands Auffassung über die Mittel zur Auf­rechterhaltung seiner Sicherheit dar. Deutschland hat keine feind­seligen Gefühle gegenüber Frankreich. Tatsächlich würde es eine engere Verständigung begrüßen, aber es mißtraut sicherlich dem

Hans Müller erhob sich und ergriff ihre Hand, die er herzlich drückte.

Zunächst einmal herzlichen Dank! Jetzt weiß ich wenig­stens, warum ich ein Trottel bin!"

R-osel Schmitz wand sich vor Verlegenheit.

Herr Müller . .! Ich bitte Sie nehmen Sie es nicht so tragisch! Ich meine es als Ihre Mitarbeiterin so gut mit Ihnen!"

Das -glaube ich Ihnen! Ich Lin Ihnen wirklich nicht böse!

Ihr Gesicht zeigte sine Entlastung, ihre Angen waren frei van der Sorge, als sie weiter sprach: ,Herr Müller . . Sie sind ausgenutzt woben! Und das mit der Exina setzt allem die Krone aus. Das war eine Unfairneß des Herrn Konsuls, wie sie in meinen Augen nicht schlimmer sein kann! Werfen 'Sie hm doch den Krempel vor die Füße! Vergessen Sie doch nicht, daß hier Ihr guter Ruf mit auf dem Spiele steht. Und dann denken Sie auch mal an sich! Haben Sie es denn nicht mal satt gekriegt?"

Das schon!" entgegnete Direktor Müller nachdenklich. Ja ja ,ich würde gern einmal ausspannen!"

Sie verlieren sich im Geschäft! Schauen Sie doch einmal in den Spiegel! Was waren Sie einst für «in statl-icher Mann! Und heute . . ?"

Heute bn ich der dicke Müller, stimmt!" Es kam etwas bitter heraus.

Ja, das sind Sie! Aber Sie haben eine schöne Frau! UNd drum müssen Sie mal etwas 'tun! Die ganzen Jahre Schreibtischarbeit halben Sie dick gemacht! Dieses dauernde Schuften am Schreibtisch ließ Ihnen keine Zeit, einmal an sich zu denken! Früher waren Sie, wie Sie Mir einmal sag­ten, ein Sportler! Das hat Sie schlank und gesund erhalten! Und jetzt . nein, nein, Herr Müller . Sie müssen mal an sich denken!"

Wollen Sie Mich nach Karlsbad schicken?"

Nein nein, das ist nicht das Richtige!"

,>Was soll ich dann tun?"

,/Hier Schluß machen! Dem Herrn Konsul den Auftrag zurückgeben I Mal Ihr Leben auf eine ganz andere Basis

stellen! Das müssen Sie tun, wenn Sie sich nicht in der Arbeit, im Geschäft um Ähr eigenes Leben betrügen wollen! Auch -um Ihrer beiden lieben Kinder willen! Und um Ihrer Fpau willen!"

Warum um möimr Frau willen?" fragte er langsam, elindrucksvoll.

Sie zögerte Mit der Antwort, schließlich sprach sie es aber doch laus.

Weil ich als . . Mädchen Mir vorstellen kann, daß Me so gefeierte schöne Frau, die 'als bekannte W-elMe-geM Gitta Romwnus in der Gesellschaft eine so gryhe Rolle spielt, unter Umständen . . verloren -gehen kann!"

Hans Müller blieb nachdenklich am Schreibtisch stehen, dann strich -er sich über das gelockte Haar, was immer ein Zeichen von Erregung war.

Er schien mit einem Entschluß AU ringen.

Plötzlich sagte er:Sie können recht halben, Fräulein Schmitz! Ich will mir alles das einmal -gründlich überlegen! -Eine aridere Basis! Was für eine -andere -Basis?"

Ich meine, Herr Müller Sie haben immer nur sür an­dere aus-gebaut! Sie müssen einmal etwas für sich selber -aufbauen! Machen Sie -einmal einen Anfang! Und -wenn es ein Haus ist, das Sie sich f-ökber wufbauen, an dem Sie mitschaffen, das Ihnen die rich-ti-gs notwendige Bewegung -gibt, daß Sie wieder der straffe Mensch von früher werden! -Ich stelle mir vor, daß es Ihnen viel, viel Freude machen würde!"

Ein Haus?"

Der -dicke Müller -sank in seinen -Sessel -und -dachte nach. Ver­gangene sehnsüchtige Wünsche -kamen -wieder -aus dem Her­zen empor. War es nicht immer die Sehnsucht nach einem -eigenen Heim gewesen, die ihn von Kind bewegt hatte? Ein H-aus mit einem schönen Garten, in dem Rosen, Nelken -und tausend -andere -bunte -Blumen blühten. Ein Haus, ein richtiges H-aus in der Sonne!"

(Fortsetzung folgt). ^

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