Als Parallele hierzu entwickelte der Redner ein Vild des deutschen Sshnens nach der großen Volksgemeinschaft durch Jahrhunderte hin, dre Kämpfe und Nöte in diesem Ringen und das langsame Weiterschreiten auf dem Wege zu diesem Ziel. Dann ser genau wie vor 1935 Jahren ein einfacher Mensch, der namenlose Gefreite des Weltkrieges gekommen und habe das große deutsche Sehnen gestillt. Auch er habe anders und gewal­tiger geredet als die Schristgelehrien und auch er sei vom Volke verstanden worden. So habe das Wunder der deutschen Einigung geschehen können, die Auferstehung aus Schmach und Schande.

Zuletzt besagte sich der Minister mit der Stellung des Na­tionalsozialismus zu den Kirchenfragen. Es sei Unsinn, sagte er, dag der Nationalsozialismus dem Volke seinen Glauben nehmen wolle. Der Führer habe selbst gesagt ein wahrer Nationalsozia­list müsse Glauben haben und könne nickt gottlos sein. Es komme aber aus den Glauben an und nicht auf die Paragraphen eines Bekenntnisses. Der Nationalsozialismus habe den Grundsatz, die Kirche zu schützen, er habe aber keinen Zweifel daran gelassen, dag die Führung im Staat nur einem gebühre: Adolf Hitler.

In unserer Hand liegt unser Schicksal, denn Gott hat es selbst hineingelegt. Das Reich Gottes ist inwendig in uns, und durch unser Blut spricht Gott selbst zu uns, was wir zu tun haben. Beugen wir uns unter diesen Willen, io kommen wrr zu wahrer und wirklicher Freiheit.Unsere Religion ist Deutschland", sagt man, aber das kann nur heißen, dag Deutschland die uns von Gott gestellte Ausgabe ist. Schon in diesem Leben wollen wir seinen Willen crjüllen, aus dag wir leben, und wenn wir auch stürben.

Der Deutsche Hof der Partei übergeben

NSK. Nürnberg, 20. Jan. Das Hotel Deutscher Hof, das sich im Besitz des VereinsLehrerheim" befand, wurde am Freitag abend von diesem Verein in einer Sitzung dem Franken­führer Gauleiter Streicher für die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei übergeben. Der VereinLehrerheim" schickte an den Führer folgendes Telegramm:Im Beisein des Gauleiters Julius Streicher hat heute abend der VereinLehrerheim" Nürn­berg einmütig und mit freudigem Herzen beschlossen, das Lehrer­baus in Nürnberg zu den von Reichsschatzmeister Schwarz vor­geschlagenen Bedingungen zu übergeben."

DasLehrerheim" oder wie sein anderer Name heißt, das Hotel Deutler Hof, wird bekanntlich mit den angrenzenden Gebäuden der Siemens-Schuckert-Werke vereinigt und zu einem Großhotel ausgebaut werden, das in der Lage ist, den erhöhten Bedürfnissen, die die Reichsparteitage mit sich bringen, Rechnung zu tragen. Das Großhotel wird durch die Partei erbaut werden.

Beförderungen heim Reichsheer

Berli«, 20. Jan. Der Führer und Reichskanzler hat mit Wirkung vom 1. Januar 1936 befördert.

Zum General der Kavallerie: Generalleutnant Knochen­hauer, Kommandierender General des 10. Armeekorps. Zu Generalleutnanten: Generalmajor von Goßler, Komman­deur der 19. Division, Generalmajor Keitel, Lhef des Wehc- «achtsamtes.

Keine Beschäftigung ohne Arbeitsbuch

Berlin, 20. Jan. Nach einer Verordnung des Reichsarbeits­ministers dürfen in folgenden Betriebsgruppen Arbeiter und Angestellte, für die ein Arbeitsbuch auszustellen ist, vom 1. März 1936 an nur beschäftigt werden, wenn sie im Besitz eines ord­nungsmäßig ausgestellten Arbeitsbuches sind:

Industrie der Steine und Erden, Eisen- und Stahlgewinnung, Meialcaeben- und Metallhauptzeugwerke, Herstellung von Eisen-. Stahl- und Metallwaren, Maschinen-, Apparate- und Fahrzeug­bau (auch Nichtgießerei), elektrotechnische Industrie, optische und feinmechanische Industrie, chemische Industrie, Papierindustrie, Leder- und Linoleumindustrie, Kautschuk- und Asbestindustrie, Baugewerbe und Baunebengewerbe, Großhandel, Einzelhandel, Verlagsgewerbe, Handelsvermittlung und sonstige Hilfsgewerbe des Handels. Geld-, Bank-, Börsen- und Versicherungswesen. Wer entgegen den gesetzlichen Vorschriften einen Arbeiter oder Angestellten beschäftigt oder sich als Arbeiter oder Angestellter beschäftigen lägt, macht sich strafbar.

Empfang der deutschen Frontkämpfer

in London

London, 20. Jan. Die deutsche FrontkämpferaLordnung wurde in London von führenden Neriö nlickkeiten der Brit ish Le-

Der letrte >IMer vm KMevdlirg

Roman von Paul Hain.

Nachdruck »erboten

Bärbels! So wahr ich hier vor Euch stehe, Euer Wider­stand wirid Euch Nichts nützen. Ich schwöre es Euch! Ihr worbet mein! Und seid froh, wenn Ähr es in Ehren werden könne. Ich Hub' Euch nun lange genug Zeit gelassen. Euch -alles Für nnd Wider zu überleigen! Nun aber ist M En!de damit. Ich lasse mich -ncht länger zum Narren hal­ten! Ihr werldet mein. -Und wenn Ihr wider Me Ber- nunft Euch auch dagegen sträubt, es nützt Euch nichts. Was ich will seine Stimme war voll höhnischer Ver­bissenheildas setze ich auch durch! Und wenn Ähr nicht syeiw«g Gehorchen wollt so mit Gewalt! Ich bin der Graf von Levetzing! Ich bin der Herr van Rochenburg! Der Priester, der dich zum Weibe macht ist schon bestellt!"

Starr sah sie ihn an.

Es war ein Grauen -:-n diesem Blick.

Unmöglich"

Triumphierend ries er:

Uoberlögs dir bis morgen oder übermorgen! Es ist die letzte Fast, dle ich dir Gebe. Danach aber bist du mein! So oder so!"

Es war einen Augenblick lang, als wolle er -aus sie zu­stürzen. Aber der Blick, mit dem sie ihn ansah, bannte ihn. Er lachte ärgerlich aus.

Gehab dich wohl, Bärbele. Bedenke alles. Man kann sich auch zur Liebe zwingen, wenn es nützlich ist."

Sie sagte kein Wort.

Nur ihr Blick ließ ihn nicht los. Dieser starre, seltsame Blick, der an das Auge eines waid-wunden Tieres gemahnte.

Da wandte er sich um.

Schritt hinaus. Klirrend siel die Tür hinter ihm zu Die Schritte halten im Flur.

Bärbels starrte noch immer in die Lust.

Plötzlich schrie sie laut aus. Es klang gellend von den Wänden wider.

gion, dem deutschen Botschafter von Hosch, dem Landesgrup­penleiter der NSDAP., O. Bene, sowie den Vertretern der deut­schen Presse willkommen geheißen. Bereits eine Stunde vor Eintreffen der Abordnung waren zahlreiche Abordnungen der Londoner Ortsgrupppen der British Legion mit ihren Fahnen erschienen. Sie bildeten auf dem Bahnsteig gemeinsam mit zahlreichen englischen Frontkämpfern, dis ihre Orden und Ehren­zeichen angelegt hatten, ein Ehrenspalier.

Als der Zug in die Halle einlief, präsentierte die British Legion ihre Fahnen und die Vertreter der Legion begrüßten die deutsche Abordnung auf das herzlichste. Von den deutschen Gästen fand der bekannte deutsche Flieger Oberst Udet besondere Be­achtung. Nach der Begrüßung schritten die Mitglieder der deut­schen Abordnung in Begleitung der Führer der British Legion die Front der britischen Kriegsteilnehmer ab. Eine zahlreiche Menschenmenge hatte sich am Eingang des Bahnhofs angesam­melt und begrüßte die deutsche Abordnung mit freundschaftlichen Zurufen.

Schon bei der Ankunft in Dover hatte sich eine Abordnung der British Legion mit Fahnen aus dem Bahnhof eingefunden, um die deutschen Frontkämpfer zu begrüßen.

London, 20. Jan. Die deutsche Frontkämpfer-Abordnung ehrte am Montag die Toten des Weltkrieges, die aus seiten des bri­tischen Reiches fielen und deren Ehrenmal, derKenotaph", sich in White-Hall, im englischen Regierungsvisrtel, erhebt Eine zahlreiche Menschenmenge beobachtete mit ehrfurchtsvollem Schweigen die feierliche Handlung. Der Leiter der deutschen Abordnung, Stuhmer, legte im Namen der deutschen Front­kämpferverbände einen Lorbeerkranz nieder, dessen mit oem Hakenkreuz geschmückte Schleife die Inschrift trug:Die deutsche Frontkämpfer-Abordnung". Als der Kranz niedergelegt wurde, senkten sich die Fahnen und die Mitglieder der deutschen Front­kämpfer-Abordnung ehrten mit der zum deutschen Gruß erhobe­nen Hand das Gedächtnis ihrer gefallenen britischen Kameraden aus dem großen Krieg. Nach der feierlichen Kranzniederlegung besichtigten die deutschen Frontkämpfer in Begleitung der Füh­rer der British Legion einen Betrieb, in dein von ehemaligen englischen Frontkämpfern Mohnblumen hsrgestellt werden. Diese künstlichen Mohnblumen sollen an die blutigen Kämpfe aus den Feldern Flanderns erinnern.

London und Genf

Die englische Presse nnd die Ratssitzung

London, 20. Jan. Die Montagblätter sind einig in der Ansicht, daß von der Sitzung des Völkerbundsrates keine aussehenerregen­den Beschlüsse zu erwarten sind. Aufschlußreich für die Ein­stellung englischer Kreise ist das Bestreben der Blätter, die Frage der Oelsperre überhaupt in den Hintergrund zu schieben und die Aufmerksamkeit auf die bevorstehenden Besprechungen über Danzig abzulenken.

Der diplomatische Mitarbeiter desDaily Telegraph" schreibr, leine Großmacht habe Lust, in den Hauptfragen, besonders in der Oelsperre, die Führung zu übernehmen. Die britische Ne­gierung sei der Meinung, der Völkerbund würde im Augenblick gut tun, langsam vorzugehen. Das beziehe sich sowohl aus den italienisch-abessinischen Streitfall als auch auf Danzig. In dem Leitaufsatz sagt das Blatt, der Hauptpunkt auf der Genfer Tages­ordnung werde nicht die italienisch-abessinische Auseinander­setzung, sondern die Danziger Frage sein Die Frage der Oelsperre sei offensichtlich nicht beschlußreif. Die Oppositions­presse glaubt, daß die Völkerbundsmächte dem italienisch-abessi­nischen Streit hilflos gegenüberstehen werden, wenn nicht Eng­land wiederum die Führung übernehme.

Die Blätter sind im übrigen der Ansicht, daß weitreichende Entschlüsse des Bötterünndsrates insolge der neuen französischen Negierungskreise ohnehin nicht in Frage kämen.

L WpWMe MAcheNGarrmsch eWeWeiht

München, 20. Jan. Bei herrlichem Winterwetter wurde am Sonntag die Olympiastraße nach Earmisch eingeweiht. Mit die­sem Straßenausbau ist wieder eine großzügige Maßnahme zur Sicherung der verkehrstechnischen Durchführung der Winterspiele getroffen worden. An der Einweihungsfahrt beteiligten sich Gauleiter Staatsminister Wagner, Staatssekretär Psundtner, Generalinspekteur Dr. Todt und andere führende Persönlichkeiten sowie zahlreiche Gäste. Insgesamt 200 Wagen nahmen an der Fahrt teil. Im neugeschaffenen Straßentunnel bei Eschenlohe fand eine kurze Begrüßungsfeier statt. Mittags wurde Earmisch erreicht, wo Gauleiter Wagner mit seinen Gästen die Front der Ehrenstürme abschritt. Nachmittags sprach Gauleiter Wagner bei einem Führerappell im Festsaal über die Bedeutung der Olympischen Spiele.

Unid langsam -sank sie in sich zusammen, -glitt am der Wand Meder siel lang Hin ans den Boden, und das blonde Haar slutete ihr wir leime gbldne Wolle über Schul­tern uNd Arme.

F ü ns-und z wa nz-:-g st e s Kapitel.

Hinter dem dicken Eichstamme umweit des Haupttores der Schloßmäuer stand time -Gestalt. In den Schatten des Baumes Gedrückt.

Lautlos wie ein Spuk. Nun bewegte sie sich -vorsichtig.

Das Tor tat sich auf der Lev etzing er Gras, bc-glä-t-et von Berittenen, sprengte hinaus. Die Hufe stampften über den Boden. Im Trabe ging es d!i!e Straße dahin, am Waldzipfel vorbei.

D e Dunkelheit des Abends hüllte Schloß und Wald schon in ihre samtenen Schleier.

Das Geräusch der davanstiebenden Pfevdehufe vertonte. Knarrend hatte sich das Tor wieder geschlossen. Hinter der Mauer tönten Schrille entfernten sich.

Und wieder war Stille.

D-e Gestalt hinter dem Baume bewegte sich vorsichtig einige Schritte nach vorn.

Es 'klirrt: leise. Hinter der Mauer blieb alles still.

Die Geistalt hob d.e Arme. Ein Bogen straffte sich in der einen Hand. Die Sehne spannte sich. Der Schaft des eingelegien Pfeils blitzte auf. Ein zischender Laut.

Der Pfeil schnellte durch d-e Luft. Mit -verblüffender Sicherheit gezielt. Flog durch das offene Fenster von Bär- beles Zimmer, wo er mit leise singendem Geräusch zu Boden siel. Die Gestalt bl.eb geduckt stehen.

Lauernd lauschend.

Ein feines Geräusch vom Turmzimmer her. Der Lauschende hörte es. Sah eine Gestalt im Rahmen des Fensters austauchen

Da wandte er sich und .glitt ln dis- Schallen der Bäume zurück. In den Wald hinein.

Ein Pferd wieherte leise. Es stand neben -einem Baum.

Hast lange gewartet, GeifcVe du treuer."

Die Tagung des DMLerbrrndsrales

Eens, 20. Jan. Der Völkerbundsrat hat am Montag um 11 Uhr seine 90. Tagung mit der üblichen nichtöffentlichen Sitzung begonnen. Die dem Rat angehörende» Länder haben ihre Hauptoertreter, also vor allem Laval, Eden, Aloisj und Litwinow, zur Tagung entsandt. Vor der Sitzung fand eine Unterredung zwischen Laval und Aloisi statt.

Am Beginn deröffentlichenRatssitzung gedachte der Ratspräsident Bruce- Australien des verstorbenen Präsidenten der Abrüstungskonferenz, Henderson. Diesem Nachruj schlossen sich Laval, Eden, Beck und Madariaga an. Die Ver- ireter der Türkei und Portugals rühmten Henderson als Apostel des Friedens. Litwinow erklärte, Henderson habe viel für sin besseres Verständnis zwischen Enaland und der Sowjetunion getan. Das Scheitern der Abrüstungskonferenz sei nicht seine Schuld. Die Sowjetunion gebe die Hoffnung nicht auf, daß die Arbeit für die Abrüstung wieder ausgenommen und unter gün­stigeren Umständen zum Erfolg geführt werden könne.

Der Rat erledigte dann eine Anzahl technischer Fragen.

Bei der Entgegennahme eines Berichts über Verkehrs- fragen ergriff der italienische Vertreter Baron Aloisi das Wort, um darauf hinzuweisen, daß zwei vom Völkerbund aus­gearbeitete Abkommen über den internationalen Eisenbahnver­kehr von Italien bereits ratifiziert worden seien. Auf Grund eines von dem französischen Ministerpräsidenten Laval er­statteten Berichts beschloß der Rat sodann die Einberufung einer internationalen Konferenz, die im Septem­ber 1936 in Genf zusammentreten und ein internationales Ab­kommen über die Verwendung des Rundfunks'im ? Interesse des Friedens und zur Herstellung eines besse­ren Verständnisses unter den Völkern ausarbeiten soll. Zu die­ser Konferenz sollen außer den Mitgliedern des Völkerbundes . auch Deutschland, die Vereinigten Staaten, Brasilien, Lostarica, Danzig, Aegypten, Estland und Japan eingeladen werden. Der polnische Vertreter begrüßte die Entschließung als einen Schritt auf dem Wege zur geistigen Abrüstung.

In dem gleichen Zusammenhang nahm der Völkerbundsrat den Entwurf einer Entschließung über die im Schulunterricht zu ver­wendenden Geschichtsbücher an In dieser Entschließung, die auf einer Anregung in der letzten Völkerbundsversamm­lung beruht, sprechen die Regierungen den Wunsch aus, daß im , Interesse guter internationaler Beziehungen die Jugend in allen Ländern eine gründlichere und vorurteilslosere Unterrichtung über die Geschichte der anderen Völker erhalten solle. Diese Er­klärung soll Mitgliedern und Nichtmitgliedern des Völkerbundes zur Unterzeichnung osfenstehen.

Zum Schluß der Vormittagsfitzung legte der Vertreter von Ecuador den Bericht des Ausschusses für die internationale Fliichtlingsfürsorge vor Er schlug die Einsetzung eines Ratsausschusses vor, der diesen Bericht prüfen und dem Rat Vorschläge unterbreiten solle. Für Montag nach­mittag ist ferner eine Sitzung des Drei zehn er-Aus­schuss es zur Erörterung der Lage im italienisch-abessinische» Streit vorgesehen.

Dalsdier fiegt über Herriot

Entschließung gegen Laval

Paris, 20. Jan. Der radikalsozialistische Vollzugsausschuß hat Sonntag nachmittag den ehemaligen Ministerpräsidenten Da- ladier zum Parteivorsitzenden gewühlt, da Herriot s sich weigerte, eine etwaige Wahl anzunehmen. Aus den Reiher l der anwesenden Mitglieder wurde jedoch immer wieder der k Wunsch geäußert, Herriot möge die Führung der Partei wieder ! übernehmen. Staatsminister Herriot sah sich daher zu der Er­klärung veranlaßt, daß er auf keinen Fall eine Wahl annehmen werde. Nachdem Daladier noch einmal erklärt hatte, daß er nur dann seine Bewerbung aufrecht erhalte, wenn Herriot selbst den Vorsitz ablehne, beschloß man, die Wahl durch Zuruf vorzuneh- meu.

Der dem linken Flügel der radikalsozialistischen Kammerfrak­tion angehörende Abg. Jean Zay erstattete anschließend Bericht über die allgemeine Politik der Partei. Das republikani­sche Frankreich, so erklärte er, sei Zeuge eines peinlichen Schau­spiels. Es müsse mit ansehen, wie die radikalsozialistische Partei, die das Gerüst der Republik darstelle, zersplittert und zerrissen sei. Alle Radikalsozialisten fragten sich, ob es angehe, daß sie ei­nerseits in der Regierung säßen, andererseits aber im Lande draußen in den Reihen der Opposition ständen. Zay behandelte sodann die Gründe, die Herriot dazu veranlaßt hätten, aus der

Er schwang sich in den Sattel. Und -:n sausendem Galopp - -gsnig es davon, über die nächste Lichtung hinweg. Das Mandftcht warf sich Wer den seltsamen, Geheimnisvollen ! Reiter. Schien -ihm ins Gesicht, das 'kühn nnd fugendfr-oh j ' war, nnd in dein die Angen lfröhGch blitzten. '

»Und es war kein ariderer als der Jun-ke-r Jörg! '

-Wieder nahm ihn die Dunkelheit ans. s

Bärbele war ans ihrer Ohnmacht -erwacht. Hilflos sah sie sich -um. Das AbenWcht der -scheidenden Sonne -war ver­schwunden. Durch das Fenster blinzelten die -Sterne. KM , -Lust drängte -:-ns Zimmer, voll vom herben Duft des ! Wäldes. Das Herz tat ihr weh. i

Müde -erhob sie sich. Taumelte ln -einen Stuhl. -Langsam ' lehrte -chr die Erinnerung an das eben Erlebte -wieder. An . das Furchtbare, das sie ewart-ete. ,

Verzweiflung -warf, sich aufs neue über sie. -

Sie hörte Schrftte -unten -auf dem Hase. Emen Kom- mando-vus. Graf Walter verließ das Schloß.

-Es -wurde still. Bärbele -kauerte im Stuhl. Da elv , zischender, sirrendsr Laut -ein leises Klirren -auf dem i Fußboden. Sie sprang erschrocken auf. § i

Ein Pfeil -lag La. Hastig bückte sie sich danach. Stieß <

-einen leisen Schrei aus. -Eine -Rolfe war an der Spitze be- '

seistsgt. Feiner Düst entströmte ihr nnd darunter, oin Zettel, Wt am Schaft angebunden.

Sie glitt zum Fenster. ,

Wo war der Schütze? Niemand war zu sehen. Di :

trat sie- wieder zurück. Ähr Herz klopfte stürmisch. Was s

bedeutete das? ° ^

Dlende-r Hand ließ sie den Feuerst-sm auf dem > Tch-ch -Funken sprühen -zündete den Kienspan an. '

Beides -unschlüssig in der Hand haltend. -

E.n -neues -Schrecknis? s ,

Mechanisch entrollten die Finger den Zettel. Und plötzlich f '

^ Hand -gegen den Mund, -um den -Schrei M . -

ersticken, d.-r ihr auf die Lippen trat

Em Schreiben. Nachricht von Jörg! ,

(Fortsetzung folgt.) ^