Nordheim, OA. Brackenhsim, 9. Jan. (VomZugüber- fahren.) Der 17jährige Sohn des Maurermeisters Friedrich Engelbrecht von hier ist in Heilbronn als Flasch­ner beschäftigt und benutzt dabei zur Hin- und Herfahrt die Eisenbahn. Vergangene Nacht nun wurde von einem Bahnbediensteten auf dem Bahnkörper zwischen Böckingen und Klingenberg eine Leiche gefunden, welcher der Kopf abgerissen war. Nachforschungen ergaben, dah es die Leiche des jungen Engelbrecht war, der mit dem Abendzug von Heilbronn nach Nordheim fahren wollte. Es wird vermu­tet, daß Engelbrecht sich aus dem Wagenfenster des fahren­den Zuges zu weit hinausgelehnt hat.

Linsenhofen, OA. Nürtingen, 9. Jan. (Brand.) Am Mittwoch war Wagnermeister Kuhn damit beschäftigt, Weinbergpfähle mit Teer zu imprägnieren. Er hatte zu diesem Zweck eine geheizten Teerkessel vor seiner Werk­statt aufgestellt. Durch irgend einen unglücklichen Zufall fingen die im heißen Teer stehenden Pfähle Feuer, das zu­nächst das an der Werkstatt befindliche Pultdach ergriff, dann zu den Dachsparren der nahen Scheune weiterfraß. Der Eesamtschaden an Haus und Werkstatt beträgt nach vorläufiger Schätzung etwa 8000 RM.

Urach, 9. Jan. (Ehrung.) Die beiden Bürgermeister Werz, Bleichstetten, und Rauscher, Seeburg, erhielten für mehr als 25jährige Amtstätigkeit die Ehrenurkunde des deutschen Eemeindetages.

Mühlacker» 9. Jan. (Gasvergiftung.) Vor einigen Tagen ereignete sich in einem Haus in der Eoethestraße ein Gasrohrbruch. Es mußten drei Personen ins Kranken­haus eingeliefert werden, darunter eine Frau mit schwerer Gasvergiftung. Vier weitere Personen kamen mit leichte­ren Vergiftungen davon.

Lorch, OA. Welzheim, 9. Jan. (AusdemTriebwa- gen gestürzt.) Ein ILjähriger Knabe aus Lorch wollte die nach seiner Meinung nicht fest geschlossene Türe etwas öffnen, um sie dann wieder zuzuschlagen. Die Türe wurde aber von dem scharfen Luftzug erfaßt und aufgerissen, wo­bei der Knabe aus dem Zug geschleudert wurde. Er erlitt Verletzungen im Gesicht und an den Händen.

Gechingen, OA. Calw, 9. Jan. (Wasserpocken-Er- krankungen.) Seit einem Monat herrscht hier stark die Wasserpocken-Krankheit unter den Kindern. Auch über die Feiertage hat sie nicht nachgelassen.

Nagold, 9. Jan. (Kindsmord) Ein in einem Hir- sauer Easthof bedienstetes Mädchen von hier hatte ihr neu­geborenes Kind erwürgt und die Leiche unter dem Wasch­kessel verbrannt. Die grauenvolle Tat kam jedoch ans Licht. Die unmenschliche Mutter wurde ins Calwer Amtsgerichts­gefängnis eingeliefert, wo sie ihr Verbrechen bereits einge­standen hat.

Vom Härtsfeld, 9. Jan. (Gefährliche Spielerei.) Der Bauer Johann Oexler in Schretzheim fand seinen 13- jährigen Sohn Theodor schwer verletzt im Stadel liegend auf. Man vermutete, daß der Junge sich die Verletzung durch einen Sturz von der Tenne zugezogen habe. Die ärztliche Untersuchung ergab, daß die Verletzung am Kopf von einem Schuß herrührte. Der Knabe ist kurze Zeit dar­auf gestorben. Der dunkle Fall ist noch nicht aufgeklärt. In Dattenhausen vergnügte sich der 10 Jahre alte Land­wirtssohn Karl Hitzler mit mehreren gleichaltrigen Schul­kameraden beim Schießen mit einem Flobertstutzen auf eine Scheibe. Dabei entstanden Meinungsverschiedenheiten un­ter den Buben über die Reihenfolge des Schießens. Einige versuchten, ihrem Kameraden Georg Hailer, der die Waffe gerade in der Hand hatte, diese zu entreißen. Der Stutzen entlud sich dabei und traf den kleinen Hitzler in die Leber. Der kräftige Junge erlag bald darauf.

Ulm» 9. Jan (Jagdvergehen.) Der 75jährige Chr. V. in Krapfenreut bei Göppingen hatte sich wegen Verge­hen gegen das Schußwaffengesetz u. a. zu verantworten. Er ist ein besonderer Liebhaber von Gewehren und hatte fünf Gewehre im Besitz, die er aber nicht alle bei der Behörde angemeldet hatte. Im Juli letzten Jahres wurde er nun von einem Jagdpächter auf dessen Jagdgebiet auf Markung Ebersbach in der Nähe eines Hockstandes anaetroffen. Da

der Angeklagte in dem Ruf eines Wilderers steht und dem Jagdpächter bekannt war, schöpfte dieser Verdacht und sagte dem Angeklagten auf den Kopf zu, daß er ein Gewehr bei sich trage, er solle dies herausgeben. Der Angeklagte leug­nete anfänglich und wurde grob, was den Jagdpächter ver- anlaßte, ihn mit aus das Amtszimmer des Anwalts zu neh­men. Der Angeklagte hatte wirklich ein zerlegbares Gewehr bei sich, das er eingewickelt, einen Teil in den Beinkleidern an den Hosenträgern befestigt, den anderen Teil im Rock versteckt trug. Auch hatte er einen Rehruf und Munition bei sich. Der Angeklagte wurde zu insgesamt 100 RM. Geldstrafe verurteilt.

Ulm, 9. Jan. (Naicher Tod.) Mittwoch abend erlitt eine 72 Jahre alte Frau aus Rottweil, die hier zu Besuch weilte, in der Hafengasse plötzlich einen Herzschlag. Der herbeigerufene Arzt konnte nur den Tod der Frau feststel­len.

Drei Knaben aus dem Eis eingebrochen und ertrunken

Mllingen, 9. Jan. Auf der dünnen Eisschicht des im Westen der Stadt gelegenen Brandmeihers find am Mittwoch nachmittag drei Knaben im Alter von 7 und ö Jahre» eingebrochen und ertrunken.

Zu dem Unglück erfahren wir folgende Einzelheiten: Der traurige Vorfall ereignete sich am Mittwoch nachmittag gegen 3 Uhr in der am Westrande der Stadt gelegenen Siedlung Walkenbuck. Drei Knaben hatten sich auf die nur dünne Eis­schicht des Brandweihers begeben, waren plötzlich eingebrochen und sofort untergesunken. Ein am Rande des Vrandweihers stehendes Mädchen blieb beim Rettungsversuch mit seinen Klei­dern am Pfahl hängen und schrie um Hilfe, ebenso auch einige Kinder, die vom Ufer aus die Tragödie mitansehen mußten. Rasch waren einige Männer und die Eltern der verunglückten Knaben zur Stelle. Man konnte alsbald zwei der eingesunkenen Kinder ans Land ziehen. Das dritte Kind wurde nach Verlaus einer Viertelstunde geborgen. Ein Arzt nahm sofort Wieder- l'.lebungsoersuche vor. Da diese jedoch zu keinem Ergebnis führ­ten, verbrachte man die Kinder schnellstens ins Krankenhaus. Aber auch dort waren alle Versuche, die Ertrunkenen wieder ips Leben zurückzurufen, vergebens. Die Kinder standen im Alter von 7 und 6 Jahren, zwei der Knaben waren aus einer Familie.

Aus dem Gerichtssaal

Urteil im Kemptener Devisenschieber-Prozeß

Kempten, 9. Jan. In dem Devisenschieber-Prozeß gegen den katholischen Pfarrer Schrank und andere wurde am Mittwoch abend das Urteil verkündet. Demzufolge erhielt der 31 Jahre alte Pfarrer Johann Schrank aus Röthenbach bei Lindau zwei­einhalb Jahre Gefängnis, 20 000 RM. Geldstrafe; außerdem wurde er zu einem Schadenersatz in Höhe von 20 750 RM. ver­urteilt. Der Mitangeklagte Laienbruder Anselm Mehrle aus Feldkirch in Vorarlberg erhielt acht Monate Gefängnis und 5000 RM. Geldstrafe. Der dritte Angeklagte, der 56jährige Jakob Zürn aus i. indenberg, kam mit sechs Wochen Gefängnis und 2000 RM. Geldstrafe davon.

Spezialisten für Trauerhauseinbrüche

Stuttgart, 9. Jan. Das Schöffengericht verurteilte den 20jäh- rigen Wilhelm Widmann von Stuttgart zu fünf Jahren Ge­fängnis und vier Jahren Ehrverlust, den 28 Jahre alten Walter Dürr von Stuttgart zu drei Jahren sechs Monaten Gefängnis und drei Jahren Ehrverlust und den 19 Jahre alten Karl Roll von Stuttgart, der nur in zwei Fällen beteiligt war, zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis. Bei den zwei Hauptangeklagren handelte es sich um die bekannten Trauerhaussinbrecher, die von September bis November 1935 in eine ganze Anzahl von Trauer- Häusern in Stuttgart eingebrochen hatten, während die Angehö­rigen des Verstorbenen bei der Beerdigung aus dem Friedhof weilten. Die Veerdigungszeiten hatten sie im Amtsblatt aus­findig gemacht. Die erbeuteten dabei Vargeldbeträge bis zu 100 RM. im Einzelfall. Dazu kamen sonstige Wohnungsein­brüche, Dachkammereinbrüche, Diebstähle von und aus Kraft­wagen, die unterwegs stehen gelassen wurden, wo gerade das Benzin ausgmg.

Wildbsd.

Wir bosbren unsVsrwandte, kstsunds und Lokannts sowie 8ckuikamerädinnen und Lckuikamoradon, 2 U unserer um Samstag U- danuur 1936, im Lalinliokliotel" ststtkindenden

-MM

liöliicksl einruladsn und bitten dieses als per- sönÜLiie Liniadun^ betruckten 2U wollen.

Lkrisiisn 6oii

Fabrikarbeiter.

Klrckxsnx i Mir.

I_uiss Zebnsiclsi'

Illm a. l).

Wildbad, 8. danuar 1936.

Toclss-^ HlNreigs

Oott dem ^ilmücktiZen bat es skullen, unsern lieben Vater, Zckwietzervater, Oross- vuter, vr^rossvuter und Onkel

D I.uämv kiexivger 8 kn. D

im Mer von nabsru 82 dabren in die swiZe Üeimat udruruken.

(Im stille leilnubme bitten

Die ttsverväei» MlerMebenen.

Leerditzuntz Samstag 2 vbr, alter ttriedbok

WintertMswerk Wüdbad

Am Sonntag, den 12. Januar 1936, findet in der städtischen Turn- und Festhalle zu Gunsten des Winter­hilfswerks ein

Tag -er deutschen Volksgemeinschaft

verbunden mit Musik- und Gesangsvorträgen, sowie Theater-Aufführungen statt.

Für reichliche Bewirtung ist Vorsorge getroffen.

Die Volksgenossen Wildbads und Umgebung werden dazu herzlichst eingeladen.

Besucht alle die Veranstaltung und helft dadurch mit, viel Not und Elend zu lindern und alle bedürftigen Volksgenossen werden Euch dafür dankbar sein.

Saalöffnung Z.Z0 Ahr. - Beginn 4 Ahr.

Die Keren setzt sich zusammen:

Don 46.30 Uhr: Keren sün L»Le KLnden

(mit den Eltern): Vorführungen der Turnerjugend Märchenspiele der Schuljugend Alhacakapelle.

Ab 7.30 Uhr: Keten für? r»Le Erwachsenen

Harmoniskapelle Liederkranz Sprechchor Reigen Theater - Aufführungen Humoristische Einlagen.

LMutz, ein MichW unseres Mesl

Kleine Nachrichten ans aller Well

Eisenbahnunglück in Polen. In der Nähe von Wilna ent«: gleiste Mittwochmorgen ein Personenzug der Strecke Wilna! Wileka in voller Fahrt. Sechs Wagen wurden umgewor­fen und vollkommen zerstört. Man rechnet bisher mit drei Toten und etwa 25 Verletzten. Unter den Opfern befinden sich eine Anzahl Soldaten.

Ueberwältigung eines Eattenmörders. Am Mittwochvor­mittag tötete ein Einwohner von Hal, einer in der Nähe^ von Brüssel gelegenen Ortschaft, durch Revolverschüsss seine Frau. Seine vier Kinder hatte er in ein Zimmer einge­schloffen. In dem Augenblick, in dem der Mörder von Poli­zeibeamten festgenommen werden sollte, flüchtete er auf dar , Dach und bedrohte von dort aus die vor dem Hause stehende Menge mit der Waffe. Er bombardierte außerdem die Gen­darmen mit Ziegelsteinen. Nachdem er einen Selbstmord­versuch gemacht hatte, ergab er sich seinen Verfolgern, die sich zu seiner Ueberwältigung des Einsatzes von Tränengas bedient hatten.

K0 Grad Frost in Ostsibirien. Die Moskauer Blätter be­richten aus Ostsibirien, daß dort strenger Frost herrscht. In den letzten Tagen wurden bis zu 60 Grad Kälte gemessene Das ist der tiefste Stand, den das Quecksilber in diesem) Winter in dieser Gegend erreicht hat. 1

Erdstoß in Graz. Ein starker Erdstoß wurde am Mitt­woch um 18 Uhr in Graz und in einigen an der jugoslawi­schen Grenze gelegenen Orten wahrgenommen. Nachrichten aus Jugoslawien besagen, daß dort die Erschütterung be-^ sonders in Marburg und Laibach stark spürbar war.

Spende des Führers. Der Führer und Reichskanzler hat ' dem Schreinermeister Ewald ZimmerLeiu aus Kueps, des­sen Ehefrau am Jahresende Vierlingen das Leben schenkte, ; eine Geldspende überweisen lassen. !

Ziehung der Staatslotterie. In der Ziehung der Staats- i lotterte vom Donnerstag morgen wurde auf die Losnum- j mer 136 825 ein Gewinn von 50 000 RM. gezogen. Das Los wird in der ersten Abteilung in Achteln in Bayern ge- , spielt, in der zweiten eben'alls in Achteln in Berlin. Gleichzeitig wurde auch der 100 000 RM.-Eewinu gezogen. Er fiel auf das Los Nr. 828 894, das in der ersten Abtei- / lung in Achteln in Mecklenburg, in der zweiten in Achtein s in Schlesien gespielt wird. '

Fünf Kinder von einer einstürzsnden Mauer begrabe». In Vedo bei Leon (Spanien) ist eine Mauer, die infolge der Regenfälle der letzten Zeit unterfpült worden war, ein- gestürzt. Sie hat fünf Kinder unter ihren Trümmern be­graben. Drei Kinder waren sofort tot, zwei wurden schwer verletzt.

Grüne Woche 1936

DieGrüne Woche 1936", die vom 25. Januar bis zum, 2. Februar in Berlin stattsindet, ist in diesem Jahr beson­ders bedeutungsvoll und lehrreich. Sie fordert daher nicht nur beim Bauern, Landwirt und Landarbeiter Beachtung, dis dort wertvolle Anregungen für den weiteren Kampf um dis Nahrungssreiheit des deutschen Volkes erhalten, son­dern ebenso sehr beim Städter, weil ja auch der Erfolg sei­ner Arbeit mit dem Erfolg der häuerlichen Arbeit aufs in­nigste verbunden ist. Für den Laien sind auf der Ausstel­lung die Leistungen und Ziele der nationalsozialistischen Landwirtschaftspolitik in anschaulicher und leicht faßlicher Art dargestellt. ,

Die Jagdausstellung ist in diesem Jahr ganz besonders 1 groß aufgezogen. Allen Jägern und Naturfreunden wird sie' zeigen, welch kostbares Gut die deutschen Wälder berge», t und wie dieses Gut durch die entsprechenden Jagdgesetze un­praktischen Maßnahmen geschützt und vermehrt wird.

Das Reit- und Fahrturnier, das erstmalig in der neuer- bauten Deutschlandhalle abgewickelt wird, steht vollkommen im Zeichen des olympischen Jahres; aus vielen Nationen sind die besten Reiter gemeldet worden.

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Ab heute mittag 1 Uhr werden die KoM vom Winterhilfswerk Serie O am Güter' schuppen abgegeben.

Ilm pünktliche Abholung wird gebeten.

Die Anerkennungsgebühr von 15 Pfg. pro Zentner ist mitzubringen.

Geschäftsstelle des Winterhilfswerks Wildbad.

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