da-- neue große Opelwerk in Betrieb gesetzt, das bei voller Ausnutzung der Leistungsfähigkeit eine tägliche Herstellung von 15g Lastkraftwagen ermöglicht. In dieser mit allen neuesten Errungenschaften der Technik ausgestatteten Arbeitsstätte finden zunächst 800 Arbeiter Lohn und Brot und in einiger Zeit sollen weiterhin noch mehrere hundert Volksgenossen Beschäftigung finden. Der Betriebssichrer der Adam Opel AG., Dr. R. Fleischer, umgeben von den 800 Gefolgschastsmitgliedern der neuen Fabrik, begrüßte den Reichsverkehrsminister, die Vertreter der Partei und rhrer Gliederungen, den Führer des deutschen Motorsports, Korpsführer Hühnlein, die Vertreter der Reichs-, Staats- und Stadtbehörden, der Wehrmacht und der Wirtschaft.
Reichsverkehrsminister von Cltz-Rübenach führte u. a. aus: Wenn ein neues Werk wie dieses entstanden ist und des Augenblickes harrt, in dem die Arbeit beginnen soll, wer wollte oa nicht in seinem Herzen wünschen: Gott mit Euch! Möge hier Segen wachsen für das ganze deutsche Volk, für seine Wirtschaft und Wehrkraft und für alle die Familien, die aus dieser Arbeit hier das Brot für sich und ihre Kinder erwerben wollen. Der alte Herr Geheimrat von Opel, der wegen Krankheit heute leider nicht hier sein kann, und dem wir alle von Herzen gute Besserung wünschen, wird sicher seinen Blick nicht ohne Bewegung über die 75 Jahre gleiten kaffen, die seit dem Tage vergangen sind, an dem sein Vater nach Rüsselsheim kam und dort eine Nähmaschine baute. Vor wenigen Tagen haben Sie erlebt, daß in Ihren Werken der hunderttausendste Wagen der Jahresproduktion 1935 vom Montageband lief. 240 000 Automobile wurden im Jahre 1935 insgesamt in Deutschland gebaut. 100 000, das sind 40 v. H , tragen also die Marke Opel! Wenn man den Preis dieser 240 000 Fahrzeuge betrachtet, dann entfällt allerdings auf Opel ein sehr viel kleinerer Anteil. Daraus ergibt sich der Charakter der Werke: Massenfabrikation, billige Personen- und Lastkraftwagen.
Massenproduktion! Billige Ware! Waren das nicht Worte, die noch vor gar nicht allzu langer Zeit einen schlechten Klang hatten! Massenware, Schund, Schleuderkonkurrenz! Daß das nicht mehr so ist, daß diese billige Massenproduktion vorzügliche, schnelle, dauerhafte Wagen hervorbringt, die sich sogar auf schwierigen Geländefahrten glänzend bewährt haben, das dankt die deutsche Motorisierung den Opelwerken. Und auch das dankt sie ihnen: Daß sie den Beweis erbracht haben, daß ein altes deutsches Unternehmen, welches sich in schwierigen Zeiten mit ausländischem Kapital vermählt hat, trotzdem deutsch geblieben ist.
Ich bin deshalb als Verkehrsminister gern zu dieser Werkstaufe gekommen, um so mehr, als hier ja Lastkraftwagen gebaut werden sollen. Unsere Wirtschaft braucht Lastwagen, und die „Synthese" von Eisenbahn und Kraftwagen, die unser Führer bei der Jahrhundertfeier der Eisenbahn in Nürnberg als notwendig bezeichnet hat, fällt nicht schwer, soweit es sich um leichte Lastwagen handelt, wie sie bei Opel gebaut werden.
Wenn ich auch beileibe nicht einer Expansion der deutschen Automobilindustrie im Zeichen der gegenwärtigen Hochkonjunktur das Wort reden möchte, so blicke ich doch auf dieses hier geschaffene Werk mit ungeteilter Freude. Ich hoffe, daß viele alte, vortreffliche Facharbeiter des Automobitbaues, die in den zurückliegenden Krisenjahren gerade hier in dieser Stadt ihre gewohnte Tätigkeit aufgeben mußten, diese Freude mit mir teilen können. Meine herzlichen Glückwünsche gelten aus diesem Grunde auch der Stadt Brandenburg, die stolz darauf sein kann, ein mit den Erfahrungen der ganzen Welt gebautes hochmodernes Automobilwerk in ihren Mauern zu wissen.
Wenn wir den Blick auf alles das richten, was unter der machtvollen und gütigen Hand unseres Führers heute im Deutschen Reich geschaffen wird: Straßen und Kanäle, Brücken, Deiche und Dämme, Wehrkraft und Landeskultur, Fabriken, Monumentalbauten und Arbeiterwohnungen, so regt sich in jedem nicht verhärteten Herzen das Gebet: Gott segne unser friedliches Streben. Gott segne die deutsche Arbeit in Stadt und Land!
Mit einem Druck auf den Klingelknopf einer Alarmglocke setzte der Reichsverkehrsminister dann ein Läutewerk in Tätigkeit, das für die gesamte Gefolgschaft das Zeichen war, mit der endgültigen Arbeit im Werk zu beginnen.
NeuzulsffMM Kraftfahrzeugen im Dezember uno im Jahr 1935
Berlin, 7. Jan. Das Jahresende hat infolge der Preisnachlässe bei einigen viel gekauften Kraftsahrzeugmarken und infolge vermehrter Käufe, die noch im letzten Monat des vergangenen Jahres getätigt wurden, um die vorteilhaften Möglichkeiten der Anrechnung des Kaufpreises bei der Einkommensteuer auszunutzen, eine erhebliche Steigerung der Zahl der neu zugelassenen Kraftfahrzeuge lim ganzen vlus 20 Prozents aebracht. Diele
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Roman von Paul Hain.
42 Nachdruck-verboten
Zwanzi g stes -KaPit e >l.
ich Hin? Ihr sollt's wissen! Aber vorerst das sine: In dieser wundervollen Gottesweilt hier — etwa wer Wegstunden zu Pferde entfernt — geschah vor langen Monaten oas scheußlichste Verbrechen, bas ich auf meinen Ritten durch deutsches Land erlebt habe. Man sollt' es nicht meinen daß Menschen so wenig Achtung vor chm Go-tteswund-sr haben. Nun gut, höret denn! Ich dm -einer;, der fett langen Monaten rheinauf -und rheinab reitet, zwischen Köln und dem Odenwald — immer hin und her. Habe -in jedem kleinen N.st Rast gemacht — habe jede Burg -bet-am-rt — habe jede Lp.tunke durMtöberr nach solchen Galgenvögeln wie Ihr nnd Eure Kumpane. Ja — -st.t Monaten tat ich das — Nichts anderes. Bin dabei grau nnd schädig geworden. M-ckn-e Rüstung hängt rostig in irgendeinem Wirtshaus am Bing .r Loch. Aber sie hat -ihre Schuldigkeit -getan nnd wird sie noch tun. Und w.ßt Ihr, wen ich suche —?"
„Wie sollt' -ich das wissen?"
„Hm — ich bin ein R o then b u r g e r, Freund —"
„Ihr — -sagtet das -bereits —"
„Und — habt Ihr keine Fr-e-u-nde oder Feünd-e -in Rothenburg?"
Der Niclas -senkte den Kopf t-efer.
Der andere -lacht: spöttisch aus.
„Genug — ich mörke. Ihr habt kein -ganz reines Gewissen. Rothenburg scheint k -ine angenehmen -Erinnungen in Euch zu wecken. Also: Wen suche ich?"
Und langsam, Wort für Wort -betonend, fuhr er fort:
„Einen Berittenen, d--r — etwas aus seinem Ledec- koller verloren hat! Zwischen den Schultern. Gerald' zwischen den Schultern, -lieber Freu-Nd —"
Niclas schloß langsam die Faust um den Schwertgriff. Aber des andern Blick ließ ihn nicht -los.
Entwicklung kam vor allem den Personenwagen zugute, von denen 17 490 neu zugelaffen wurden (gegenüber dem Vormonat plus 66 Prozent). An Lastfahrzeugen kamen 3470 neu in den Verkehr (minus 5 Prozent), darunter 774 dreirädige. An Krafträdern gelangten 3255 (minus 37 Prozent) zur erstmaligen Zulassung, an Omnibussen 65 und an Zugmaschinen 486.
Im ganzen Jahre 1935 wurden damit 359 4.22 Kraftfahrzeuge im Reich neu zugelaffen, darunter 180 329 Personenwagen, 43 969 Lastwagen (einschließlich 11710 dreirädigen), 127 166 Krafträder, 1832 Kraftomnibusse und 6126 Zugmaschinen. Das dritte Jahr der Motorisierungspolitik hat damit zu einer Erhöhung der Zu-, laffungsziffern bei den Personenwagen um 38 Prozent, bei den Lastfahrzeugen auf beinahe das Doppelte, wobei ein wesentlicher Anteil allerdings auf die Dreirad-Fahrzeuge entfällt, bei den Krafträdern um 42 Prozent und bei den Kraftomnibussen um mehr als das Doppelte geführt.
Explosion Sei Len Persil-Werken
Düsseldorf, 7. Jan. Bei den Persil-Werken Henkel u. Cie. in Düffeldorf-Reisholz ereignete sich am Dienstag nachmittag eine folgenschwere Explosion. Aus bisher unbekannter Ursache explodierte ein Wasserglas-Ofen, wobei eine ganze Anzahl von Arbeitern durch Verbrennungen verletzt wuroe. Acht der Verletzten, von denen einer in Lebensgefahr schwebt, wurden sofort ins Krankenhaus gebracht. Sie erlitten teils Verbrennungen, teils Knochenbrüche, Quetschungen und dergl. durch die umherfliegenden Eisensplitter. Die übrigen Verletzten konnten nach Anlegung von Notverbänden in ihre Wohnungen entlassen werden.
Deutscher NZrWLg auf MM GZNsteu
Ungarisches Urteil über das Dritte Reich 1935
Budapest, 7. Jan. Der bekannte ungarische Reichstagsabgeordnete Dr. Franz Rajniß gibt unter dem Titel „Das deutsche FFreiheitsjahr" im nationalvölkifchen „Uj Magyarsag" eine za- sckmmenfassende Darstellung der Entwicklung und der Leistungen des neuen Deutschlands im Jahre 1935. Dr. Rajniß betont zunächst, das Deutsche Reich erlebe heute ein Zeitalter der Wunder und einer bisher unvorstellbaren Entwicklung. Die liberale Gegenpropaganda sei seit dem Siege Hitlers nur ein Ausdruck ohnmächtiger Wut. Das heutige Deutschland zeige das Bild eines unaufhaltsam fortschreitenden Aufbaues auf allen Gebieten. Das deutsche Volk sei einheitlicher, die nationale Kräfteentfaltung geschloffener denn je zuvor. Deutschland habe weltpolitisch in dem letzten Jahre in außerordentlichem Maße an Gewicht und Bedeutung zugenommen. Gemeinsames Interesse der Freunde und der Gegner Deutschlands sei es, die gegebenen Tatsachen richtig zu erkennen. Wer nicht ausgesprochen Politik verfolge, habe die Pflicht, die Entwicklung des neuen Deutschlands unvoreingenommen den Tatsachen entsprechend zu beurteilen.
Bei der Darstellung der außenpolitischen Erfolge Deutschlands im Jahre 1935 weist Dr. Rajniß darauf hin, daß Deutschland im vergangenen Jahre die politische Schlacht des Saargebietes trotz der Gegnerschaft von Paris und Moskau gewonnen habe. Das gewaltige Ergebnis der Abstimmung Habs eine entscheidende Wirkung auf die ganze Welt ausgeübt. In dem deutsch-englischen Flottenabkommen habe sich der mächtigste llnterzeichnerstaat des Versailler Vertrages eindeutig gegen die Unantastbarkeit dieses Vertrages ausgesprochen. Nur schwer könne sich die Nervosität der übrigen Siegerstaaten und der Kleinen Entente über diesen offensichtlichen Erfolg der deutschen Außenpolitik beruhigen. Die deutsch-polnische Freundschaft sei jetzt zur Tradition geworden. Der Berliner Besuch des Ministerpräsidenten Gömbös habe ferner die alten guten Beziehungen Demsch- lands und Ungarns bestärkt. Die Memelwahlen seien ein gewaltiger Sieg Deutschlands gewesen. Der in diesem Jahre endgültig gewordene Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund war, wie Dr. Rajniß schreibt, der genialste außenpolitische Schr-ct Hitlers. Die für die Dauer des abessinischen Krieges gesicherte Neutralität bedeute für das Dritte Reich mehr als alle mir diplomatischer Geschicklichkeit etwa zu erkämpfenden Vorteile im Völkerbundspalast. Innerhalb eines kurzen Jahres sei Deutschland auf dem Wege der europäischen Außenpolitik einen gewaltigen Schritt vorwärts gekommen.
Dr. Rajniß schildert sodann die Wiedereinführung der deutschen Wehrpflicht, den gewaltigen Aufbau des deutschen Heeres und spricht von der stolzen Schöpfung des Generals Eöring, der innerhalb weniger Monate eine der achtunggebietendsten Luftflotten Europas geschaffen habe. Deutschland habe sich heute tatsächlich seine außenpolitische Freibeit zurückerobert, die auf der bewatt-
„Auf der Brust tgu-g -er -nämlich den HarNilsch. Aber >im: Rücken -könnt ihm schon sine Faust noch üböl mit-spieten.: che? Und ich suchen denjenigen — -dem" — er riß -plötzlich ein Lede-rstück -aus der Tasche — „distses Stück herausge-: rissen wurde —"
Niclas -blickte -starr.
„Ich -fand es in der Klamm, just vier -Wegstunden hinter - Mains, -wißt Ihr? Im -Frühling, -als der Schnee getaut- war. UNd solche Knöpfe, wie Ihr -sie d-a -am Wams habt,! lagen auch dwb-Z. Seht -Ihr — von da ab suche ich den, der' dieses Stück — herausgevissen hat — oder den, der sich's - herausr-eüßen -lieh!" !
Seine Stimme -wurde wie -schneidender Stahl.
„Den ersten — Hab' -ich nicht -f.uden können. Aber den- -andsrn, mein Freund — -den fand ich heute -im Wirts-Haus
— dort drüben -auf -dem -Jahrmarkt — -als er vom WüHel- -b.-cher -aussprang -und auf -den ,Ro1hen-bur-ger Handel' -schimpfte -und — -mir den -geflickten Rücken zeigte. Das Stück hier hätte g-u-t gepaßt — he? Und — dieser -andere
— sitzt vor mir."
Aug-o griff in Auge.
Der Söldner lachte kurz -auf. Wer über sein Gesicht -,rrie ein verzerrter Ausdpuck.
„Mit mir -war der Himmel — mit Euch der Teufel! Und nun: Ich -bin Veit Si-mmer-n, des Junkers Jörg von Rothenburg Hornist -und getreuester Kampfgsfe-lt! Und- jene Nacht in der Klamm h ntör Mainz kann -ich nicht vergessen! Und -nun heraus mit der Sprache: Was -ist mit dem Junker Jörg in jener Nacht geschehen? Wer hat Euch -und Eure -sauberen K-umparH -beauftragt gehabt zu -di-ejscm Bubenstreich?"
Er war -ausgestanden.
Wuchtig, ehern stand er vor dem Söldner. Das Gesicht: eisenhart.
Niclas war bis unter das struppige Haar -jäh erblaßt.
„Ihr redet — -fremde Dinge —"
„Wag nicht zu leugnen!" donnerte Simmenn. Und -gleich darauf feine Stimme -dämpfend, fuhr >e-r -schneidend -fort:
neten Macht und der einheitlichen Begeisterung des LoÜeS beruhe.
Die geistige Einheit des deutschen Volkes, so schließt der ungarische Abgeordnete seine Betrachtungen, stehe heute mit fanatischem Glauben unerschütterlich hinter Adolf Hit. ler. Im 16. Jahre der nationalsozialistischen Parteibildung uod an der dritten Jahreswende der Machtergreifung seien die erste und sachliche Aufbauarbeit des Nationalsozialismus und dis Dauerhaftigkeit seiner Einrichtungen eine für die ganze Welt bewundernswerte Leistung.
Oelsperre am 1. Februar? >
Paris, 7. Jan. Das „Oeuvre" befaßt sich mit der Frage, warum der englische General st ab unter allen Umständen so schnell wie möglich dem ttalienisch-abessinischen Krieg ein Ende setzen wolle. Nach der letzten Unterredung, die der französische Ministerpräsident Laval mit dem italienischen Botschafter gehabt - habe, und in der der italienische Botschafter dunchblicken ließ, daß s der Duce neue Friedensvorschläge erwarte, habe Laval erklärt, daß er nicht mehr das geringste für einen Befriedungsvorschlag tun wolle ohne ein schriftliches Versprechen Roms, daß die Absichten Italiens und der italienischen Regierung wirklich versöhnlich seien. Der französische Ministerpräsident habe außerdem hinzugefügt, daß der Dreizehner-Ansschutz in Gens diese neuen ' Vorschläge machen müßte.
t
Seit dieser Unterredung habe sich jedoch die Lage dnrch die i italienischen Luftangriffe auf das Rote Kreuz l sehr erschwert. Die Leidenschaft, mit der man diese wüsten Ereignisse in Genf verfolge, sei außerordentlich groß. Der Fall Italiens sei moralisch und sachlich so schwierig geworden, daß selbst italienfreundliche Mitglieder der französischen Regierung der Ueberzeugung seien, daß Italien verloren sei. Wenn Italien sich nicht selbst in eine derartige Rolle hineingebracht hätte, so hätte sich ein großer Teil des Kabinetts auf die Seite Lavalz ^ gestellt, um die Anwendung weiterer Sühnemaßnahmen, beson- - ders aber eineOelsperre, zuverhindern. I
In London, wo man damit einverstanden zu sein schien, daß - sich Italien in Abessinien „totlaufe", habe der Eeneralftab jedoch eine entgegengesetzte Meinung gehabt, und-Außenminister Eden habe nicht umhin gekonnt, diese Ansichten-zu berücksichtigen. Der englische Eeneralftab wünsche eine sofortige Beendigung des afrikanischen Krieges. Denn wenn der Krieg fortgesetzt werde, würden die Italiener zu offensichtlich geschlagen werden, und ein Sieg von Farbigen über Weiße - in Afrika würde ein schlechtes Beispiel zum Schaden der Kolonialmächte darstellen. England befürchte als Folge einen noch heftigeren Widerstand in Aegypten, neue Forderungen in Palästina und schließlich größere Aufstände in Indien. Ferner wolle der englische Eeneralftab aus Gründen des europäischen Gleichgewichts verhindern, daß die italienische Militärkrast in Europa allzu sehr geschwächt werde. Da es schließlich England sein werde, das zugunsten der italienischen Wirtschaft eine Anleihe werde gewähren müssen, wünsche man nicht, daß diese Anleihe zu groß werde.
Aus diesen Gründen sei der englische Eeneralftab entschlossen, die Sühnemaßnahmen aus das Oel auszudehnen, da dies allein wirksam sein werde. In London, Paris und Genf sei man der Ansicht, daß der Völkerbundsrat, der am 20. Januar zusammen- j tritt, die Oelsperre gegen Italien für den 1. Fe- ' bruar anwerde. >
Die bolschewistische Wühlarbeit
in schweizerischem Urteil
Genf, 7. Jan. Das „Journal de Eeneve" kommt mit sehr deutlichen Worten auf den sowjetruffischen Schritt beim Völ« ^ kerbund zurück. Das Blatt schreibt u. a., die Sowjetregierung - spekuliere auf die Kindlichkeit der Bürgerlichen. Die Entrüstung, - die die Sowjets über gewisse Vertragsverletzungen an den Tag - legten, sei schamloser Zynismus. In den anderthalb Jahren seit ! der Verwahrung der Schweiz, Hollands und Portugals gegen die Aufnahme der Sowjetunion in den Völkerbund hätten die Ereignisse alle Befürchtungen bestätigt: Die Aufstandsversuche in Brest und Toulon, der Fall Eberlein und der fehlgeschlagene , Umsturz in Brasilien hätten schon manchem die Augen geöffnet. - Die Dovvelzünaiakeit des Sowietivstems ergebe sich unmittelbar -
,M-aub -cm-ch -nicht, d-atz -d-u als hessischer Landsknecht mir ö -Nicht -Rede und Antwort zu stehen hättest! Ich frag -den De-nset nach Eu-ern Landesrechten. Ich mach' keine -Umstände!
Und plötzlich ging -der -Grimm mit ihm durch, da -er an Bärbels -dachte, an -ihres H-egzens Qu-ak, und -cm den -JuM, der — -so jung -und -lc-bensfroh d-en -ewigen Schlaf -an -un-bekannter -Stätte schlich. — ^
„Was ist mit Junker Jörg -geschehen? Antwort! Ms , — be-.m Gott im Himmc-l — ich Hab' Euch nicht -gerettet, -M Euch d-as Leiben zu -schenken! Auge -um -Auge, Z-cchn -um Zahn!
Der Söldner -ließ -die Faust vom Schwertknauf. Dicher d-a vor -ihm w>ar -stärker -als er.
„Uüd wenn -i-ch's Euch -sage —" stieß er hervor, trotzig uüd -lauernd.
,Dann -mögt Ihr -taufen, -so schn« Ihr könnt denn ich stehe nicht >r!:n -für mich. Einen Vorsprung von -einer Stund« laß -ich Euch, -falls Ihr -die Wahrheit -sprecht. Und -glaubt mir — ich f-eh's Euch -an, ab Ihr lügt. -Also -beeilt Euch!"
Niclas -atmete schwer. Sein Sp-itzbu-beng-estcht -bekam einen beinahe -freundlichen Ausdruck. Der Mann vor -ihm s-a-h -aus, als könnte man sich -auf sein Wort verlassen. Alst gut — er wagte es.
,/Jch will alles -erzählen," -sagte er.
„Von Anfang an!"
„Ich weiß es noch -wie heute, 's ist nicht gar zu luM her. Dm Winter -war's — da kam einer -aus -Franken M uns her, der unter dem Vevetzinger Grafen in RotherilMg gedient hatte. Sprach mit unserem Ha-uptmann, Herr. Wff find nun einerlei, was -wir sind-, und- wir fragen Nich! vi.il, wenn wir einen Befehl erhalten. Wir führen lihn -aus, und das -um so lieber, wenn es dabei -etwas zu verdienet G-bt. 's ist unser Handwerk. Und da hieß >ss dann eine« - Tages: Der Junker Jörg von Rothenburg reitet durch Mainz. Hat uns übet mit-g-espie.lt, der Junker, bei der letzten Fehde, s gäb was -zu verdienen, wenn wir ihn — nun Äff -wißt selber, was geschah —"
"W^rgab den Auftrag — " fragte Simm-er Nachdruck' tich. „Ihr wißt's —" (Fortsetzung folgt). ,