mvetenüeutMr Arbeitsmensch leiver. wie groß die Hoffnungs­losigkeit unserer Jugend ist. Wir wollen aus eigener Krast m - helfen, daß die Not wenigstens einigermaßen gemildert wi. Es ist ein Ehrenblatt in der Geschichte des Sudetendeutschtum-, daß das ausgeblutete Volk im letzten Krisenwinter 8 Million n tschechische Kronen als Hilse für die Aermsten ausbrachte. Wir fordern aber daß der Staat einen gleichen Opferwillen 'zeigt. Denn ist der Staat nicht willens oder fähig, die Not zu lindern, dann muß er uns die Möglichkeit geben, durch ein großes internationales Hilfswerk unsere Bru­der und Schwestern vor dem Verhungern zu bewahren.

Ich sage euch. Kameraden, wir sind nicht zusammengekommen, um uns an flammenden Reden zu berauschen, sondern um vor aller Welt kundzutun, daß wir ehrlich gewillt sind, mitzuarbei­ten, daß wir aber ebenso entschlossen sind, unser Recht, das Recht der Heimat und das Recht der Zukunft unter allen Umständen zu erkämpsen. Man glaube nicht, daß Kundgebungen wie diese eine augenblickliche Aufwallung sind. Das Volk ist in den letzten Wochen politisch geworden. Das Volk hat erkannt, daß niemals die Zwietracht, sondern nur Einigkeit zum Erfolge führen kann. Man mag kleinen Gruppen Brosamen hin­werfen. Dreieinhalb Millionen aber haben das Recht, volle Ge­nüge zu haben. In den Tagen unseres Kampfes ist in uns ein neuer Glaube und ein neuer Wille entstanden. Das Gefühl der Kameradschaft hat feste Gestalt angenommen. Ich weiß, daß die Zukunft unser ist, weil ich auf euch vertrauen kann, so wie ihr mir vertraut." Die mit starker innerer Leidenschaft gesprochenen Worte Konrad Henleins lösten großen Beifall aus. Die Menge sang zum Abschluß das Lied vom guten Kameraden. Daran schloß sich ein Vorbeimarsch vor Konrad Henlein.

Beginn internationalen

Genf, 2. September. Der 11. Kongreß des Verbandes europä­ischer Minderheiten ist am Montag rn Anwesenheit von etwa 40 Delegierten von dem langjährigen Vorsitzenden des Ver­bandes und Vertreter der slowakisch-kroatischen Volksgruppe in Italien, Dr. Wilfan, eröffnet worden. Dr. Wilfan wies in seiner Eröffnungsansprache auf die Verschlechterung der Lage der Minderheiten in den meisten Staaten hin und betonte ge­genüber dieser Entwicklung die Bedeutung der Minderheiten für die internationalen Beziehungen. Er erinnerte dabei an den Ausspruch Mussolinis im Oktober v. Js., daß die Beziehun­gen zwischen Italien und der Schweiz durch die Bewahrung des italienischen Charakters bedingt würden. Der damit aus­gesprochene Gedanke gelte erst recht für andere Teile Europas mit den neu entstandenen Staaten und den weniger geklärten Verhältnissen. Der Redner sprach sich ferner für die Verallge'- meinerung des Minderheitenschutzes aus und verwahrte sich gegen den in einzelnen Ländern erhobenen Vorwurf, daß der Kongreß sich gegen die Rechte und Interessen einzelner Staaten wende.

Anschließend sprach ein Vertreter der zum ersten male an dem Kongreß teilnehmenden sudetendeutschen Hei mals­front über das Verhältnis seiner Bewegung zum tschechoslo­wakischen Staat. Er betonte, daß diese Bewegung voll und ganz auf dem Boden des tschechoslowakischen Staates und seiner de­mokratischen Grundlage stehe und bereit sei, an seinem Aufbau mitzuarbeiten. Voraussetzung einer gedeihlichen Arbeit in die­sem Sinne sei aber ein Ausgleich unter den Nationalitäten im Geiste gegensei..ger Loyalität.

3im Handels- und VerkehrsminMer

im ungarischen Handelsministerium ernannt

Budapest, 2. Sept. Der Reichsverweser von Horthy hat, wie amtlich mitgeteilt wird, den bisherigen Staatssekretär im Han­delsministerium, Dr. Stefan von Winkler mit dem heu­tigen Tage zuin Handels- und Verkehrsminister ernannt. Ter neue Handelsminister Dr. von Winkler ist aus der diplomatischen Larriere hervorgegangen und war in den letzten Jahren Präsi­dent des ungarischen Außenhandelsamtes.

Die grötzlen französischen Manöver

seit Kriegsende

Paris, 2. September. Am Sonntag begannen in der Gegend von Reims die großen französischen Manöver, die sich bis Ende der Woche hinziehen werden. Man erklärt, daß diese Manöver die größten seien, die seit Kriegsende in Frankreich durchge­führt worden sind. Nicht weniger als vier kriegsstarke Divisio­nen, die durch Reservisten ergänzt worden sind, stehen sich gegen­über. Das charakteristische an diesen Manövern ist die Tatsache, daß diesmal kein einziges Pferd Verwendung finden wird, da die im Manöver liegenden Streitkräfte durchweg motorisiert sind. Um ein ungefähres Bild von dem Grad der Motorisierung der französischen Armee zu vermitteln, wird darauf hinaewiesen, daß beispielsweise die 4. leichte Division von Reims allein über 2200 Kraftwagen besitzt, wovon 400 Panzerwagen mit Radiogeräten ausgerüstet sind. Zweck dieser Manöver ist, festzu­stellen, wie lange es dauert, um eine durch Reservisten auf Kriegsstärke gebrachte Division kampffähig zu machen bezw. wie lange diese Reservisten brauchen, um sich der neuen modernen Kriegswaffen bedienen zu können. Der Chef des Eeneralstabs, General Gamelin und der französische Kriegsminister werden dem Manöver beiwohnen.

Besprechungen Lavals mit Slojadiiwwttfch

Paris, 2. Sept. Im Anschluß an den Empfang des südslawi­schen Ministerpräsidenten Stojadinowitsch bei Laval fand am Quai d'Orsay am Montag ein Frühstück statt, an dem alle diplo­matischen Vertreter der Kleinen Entente und des Valkanbundes in Paris teilnahmen. Ueber den Ausgang der Besprechungen zwischen Laval und Stojadinowitsch ist bisher nichts bekannt geworden. Man geht aber nicht fehl in der Annahme, daß bei den Beratungen der Kleinen Entente vor allem die Habsbur- 8*^8 e, der Donaupakt und nicht zuletzt der italienifch- abessinische Streitfall behandelt worden sind.

2- Sept. Der französische Ministerpräsident gab im An- fchlutz an diese Unterredung der Presse eine Erklärung ab, in der er u. a. betonte, er habe mit dem jugoslawischen Außen­minister alle Fragen besprochen, die die beiden Länder interes­sieren. Da Stojadinowitsch auch Vorsitzender der Kleinen Entente ME daneben auch die Fragen geprüft, die mit dem Abschluß des Donaupaktes in Verbindung ständen. Es bestehe zwischen ihnen vollkommene M e i n u n g s ü b e r e i n st i m- mung über die Notwendigkeit, die Politik der engen Zusam­menarbeit fortzusetzen, die zwischen den beiden Ländern bereits zu einer Ueberlieferung geworden sei.

In gut unterrichteten Kreisen fügt man diesen Erklärungen ergänzend hinzu, daß sowohl über die Führung der Verhand­

lungen ln der Frage des DonaupaKes als auch Wer das an- gestrebte Ziel vollkommene llebereinstimmung erzielt worden sei. Das gleiche gilt auch in der Frage des italienisch-abessinischen Streitfalles, in der sich die französische Anschauung mit der der Kleinen Entente decke. Die Kleine Entente lege mehr als alle anderen Wert auf die Achtung vor dem Völkerbundspakt. Sie teile aber nichtsdestoweniger die Besorgnisse Frankreichs und wünsche dem Völkerbund die schwere Krise zu ersparen, die ein- treten könnte, wenn sich Italien veranlaßt sehen sollt«, die Be­ziehungen zu Genf abzubrechen.

Lokales

Wildbad» den 3. September 1935.

Wildbad hat viele Sommergäste. Das Reichsikmhnver- kehrsamt Tübigen lenkte leinen 13 Wagen langen Sonder- Mgins Blaue" nach unserem herrlichen Wildbad, mit ca. 1000 Teilnehmern des mittleren NeckavgMets von Nür­tingen bis Horb, worunter die Stadt Reutlingen mit Bet­zingen, fast die Hälfte abgab . Als beim Ausbiegen in Horb das Reiseziel bekannt wurde, allenthalben große Freude. Wiewohl die meisten diesen malerischen Erdenfleck schon kennen. Immer aber ist Wildbad etwas Besonderes und herrliches. Jeder Augenausschlwg lein . Blick in eine liebliche Landschaft, umrahmt von hohen Tannenriesen in würzig reiner Lust. Das Reiseziel entfachte alsbald eine gehobene Stimmung, die sich steigert, als wir am Bahnhof mit Musi? empfangen und von ihr aus den Adolf-Hitlerplatz ln einem langen Zug geleitet wurden. Dort entbot der Vorstand des Reichsbahnverkehrsamts Tübingen den Teilnehmern des Zugs, auch den Wilbbadern ein herzlichlesGrühgott", den Wildbadern, die mit frohen Gesichtern, den Gästen beim Einzug zuwinkten. Das Programm des Tages enthielt kleine Wanderungen in die nähere Umgebung, dte Besich­tigung aller Sehenswürdigkeiten, die einen w änderten, die andern tanzten, wieder andere erquickten sich an der Ro­mantik der Enzanlagen oder fuhren zum Sominerberlg hinaus. Diemusikalischen" besuchten das Konzert des Kur- orcheisters, das mit seiner Besetzung von 34 Mann Geist, Seele und Gemüt erfrischten. In dankenswerter Weise wa­ren die Preise für die Blausahrer selbst Mm Mittags­mahl, das in verschiedenen Gaststätten eingenommen wurde, gesenkt worden, sodaß diese Blausahrer auch den weniger bemittelten Teilnehmern zugute kam. Bürgermeister Kieß­ling drückte in seiner Begrüßungsansprache aus, daß es die Stadt mit großer Freude erfülle, den weltberühmten Kur­ort als Reiseziel 'erkoren zu haben. Drei durch das Los be­stimmte Damen des Zuges erhielten bunte Schwarzwald­sträuße, jeder 2. Teilnehmer wurde im Weg der Verlosung Gewinner eines netten Reiseandenkens, die im Schwarz- waldhos verteilt wurden. Die Blausahrer grüßten die Wild- bader mit dem 'gemeinsam gesungenen LiedKennt Ihr das Land in deutschen Gauen", das mächtig über den Kurplatz hallte, als freudigen Widerhall derer, die gekommen sind, vom Neckartal. Sie haben sich sehr wühl gefühlt in dieser Perle des SchwarzwalLs. Wie immer, wenn man am glück­lichsten ist, schlägt die Abschiedsstunde zu bald. Kurz nach 7 Uhr ries der Sonderzug zur Heimfahrt. Auch diese Ge­legenheit hat neben allem schönen Genießen, Menschen aus allen Ständen und Schichten in wahrster Volksgemeinschaft einander näher gebracht, ihnen die Tore der Heimat aus­gemacht, um ihnen mit wenigen Mitteln all ihre Lieblich­keiten zu zeigen. Hin- und Herfahrt wickelte sich glatt und bequem ab, auch an dieser Stelle dem Reichsbahnverkehrs- amt Tübingen aufrichtiger Dank. Sp.

Früher Abend. Merklich nehmen die Tage ab und früher läuten die Glocken den Abend ein, wieder müssen wir erkennest, daß wir uns dem Ende des Sommers, dem beginnenden Herbst nähern wieder, denn obwohl sich jedes Jahr dasselbe wiederholt, es ist uns doch im Augen­blick des Eewahrwerdens neu. Und neues Bewußtsein kehrt in einer besinnlichen Stunde bei uns ein, das Bewußtsein, daß der Höhepunkt der Jahreszeit überschritten ist. Herbst­liches Ahnen wird drinnen und draußen überall rege. Io. sonnigen Mittagsstunden können wir wohl diese nachdenk­liche Stimmung mit einem Lächeln verjagen, indem wir freudig auf die uns noch umgebende sommerliche Pracht weisen. In der Sonne leuchten ja die Dahlien noch einmal so schön! Aber wenn dann die Dämmerung kommt, wenn die frischen Winde über leere Felder streichen und wir die Herbstzeitlosen auf den Wiesen schimmern sehen, wenn leichte Nebel darüber hinwallen, dann gibt es keinen Zweifel mehr, und die Natur, die sich zu ihrem Feierabend rüstet, läßt leise schwermütige Melodien erklingen, Melodien vom Abschiednehmen des Sommers. So stehen wir in der Wende zweier Jahreszeiten, gehören beiden an und möchten doch die eine nicht von uns lassen, möchten noch so viel vom Som­mer kosten dürfen, als er nur geben kann. Doch die Tags verrinnen, ehern vollendel sich das Gesetz des Jahres. Wir können nur zuschauen, warten und hoffen!

Der frühere württ. Kammerpräsident von Krauls

Stuttgart, 2. Sept. Im Alter von 78 Jahren ist Rechtsanwalt Heinrich von Kraut, der frühere Präsident der zweiten württ. Kammer, gestorben. Geboren als Sohn eines Rektors in Schwab. Hall, ließ er sich nach seinen juristischen Studien in Stuttgart als Rechtsanwalt nieder und wurde im Jahre 1888 von der konservativen Partei in den Bürgerausschuß der Stadt Stuttgart entsandt. Das Vertrauen des Viirgerauschusses berief ihn von 1898 bis 1903 zum Obmann des Bürgerausschusses. Als Abgeordneter des Bezirks Calw wurde Rechrsanwalt Kraut dann in den Landtag gewählt, wo er eine rege Tätigkeit entfaltete. So kam es, daß er 1907 zum Vizepräsidenten und 1913 zum Präsidenten des Landtags gewählt wurde, ein Amt, das er bis 1918 im Besitz hatte. Von der Deutschnationalen Partei wurde er dann in die verfassunggebende Nationalversammlung ge­wählt. Seit 1903 gehörte Kraut dem Vorstand der Württ. Än- waltskammer an, die er auch als langjähriger Vorsitzender ge­leitet hat. Im Weltkrieg hat er zwei seiner Söhne verloren.

Medersehensfeier der württ. Gebirgsschützen

Stuttgart, 2. Sept. Wie einst im Weltkrieg, so trägt auch heute noch die Kameradschaft der Gebirgsschützen ihr besonderes Gepräge. In überwältigender Zahl sind sie auch diesmal dem Rufe gefolgt, sich unter der grünen Jägerfahne mit den württem- bergischen Hirschstangen und dem Edelweiß wieder einmal zu sam­meln. Der Samstag nachmittag galt vor allem den gefallenen Kameraden: eine stattliche Anzahl versammelte sich vor der Grab­stätte des ersten Kommandeurs des Gebirgsregiments, General­major Sprösser. Mit herzlichen Worten gedachte der letzte Be­fehlshaber der Gebirgsschützen, Oberstleutnant von Schnizer, des zu früh Heimgegangenen Freundes und Führers. Weitere Ab­

ordnungen legten Kränze auf den GebirgsschiltzengrSbern :m Waldfriedhof und auf dem Ludwigsburger Königsgrab nieder. Der Abend fand die Gebirgler im uberfüllten Saal des Eduard- Pseiffer-Hauses. Der Gipfel der Begeisterung wurde erreicht, als Oberstleutnant Rommel, der in vielen siegreichen Kämpfen erprobte Führer, Ritter des Ordens Pour le merite, die Bühne betrat, um seinen alten Gebirglern die Ereignisse der Durch­bruchsschlacht am Jsonzo 1917 mit Lichtbilden vom Standpunkt des Sturmführers aus zu erläutern.

Am Sonntag wurde in der Stuttgarter Garnisonskirche die neue Bundesfahne der Gebirgsschützen geweiht. Die Predigt hielt Kamerad Stadtpfarrer Losch. Dann weihte der letzte Feld­kommandeur, Oberstleutnant von Schnizer, die Fahne mit den Worten: Einig sein und treu sein heißt stark sein! An die Weihe schloß sich ein Vorbeimarsch der alten Verbände, denen sich die Kameraden der Eebirgs-Maschinengewehrkompagnie 250 und der Tragtierkolonne 4 angeschlossen hatten.

Am Sonntag nachmittag fand das kameradschaftliche Zusam­mentreffen im übervollen Festsaal der Liederhalle statt. Zu Be­ginn begrüßte der Landesführer Kamerad Weckler die Ehren­gäste. Dann sprachen Oberstleutnant von Schnizer, General­major Ritter von Molo, Freiherr von Soden, der Führer der Traditionskompagnie Hauptmann Linde, Abteilungschef von Boeckmann und Rechtsrat Dr. Seidler.

LanLeslressen der 248er in Kornwestheim

Kornwestheim, 2. Sept. Zum 11. Male fanden sich am Sams­tag und Sonntag die ehemaligen Angehörigen des RJR. 248 zu einem Regimentstreffen zusammen, das diesmal in Kornwest­heim, der ersten Garnisonsstadt des Ersatzbataillons, stattfand. Die Beteiligung an diesem Appell war in diesem Jahre ganz besonders stark. Mit einer Begrüßungsfeier im Schwanensaal und einer vorausgegangenen Vertreterversammlung im Ge­meindegasthaus wurde die Wiedersehensfeier eingeleitet. Am Sonntag morgen trafen sich dann die früheren Regimentskame­raden vor dem Bahnhof, wo sie sich zu einem großen Zug for­mierten. Mit einer Kompagnie und dem Musikkorps des 2. Ba­taillons des IR. 13 Ludwigsburg an der Spitze, ferner Abord­nungen der SA., SS. und der Politischen Leiter, marschierte der Zug durch die festlich geschmückten Straßen zum Ehrenmal der Stadt, wo die Gefallenengedenkfeier stattfand. Hier gedachte in einer Ansprache Stadtpfarrer Breuning der 3009 Toten des Re­giments. Mit einer Kranzniederlegung wurde dieser feierliche Akt beschlossen. Im Anschluß erfolgte ein Vorbeimarsch vor den beiden noch lebenden früheren Regimentskommandeuren, Generalleutnant a. D. Reinhardt und Oberstleutnant a. D. Mels- heimer. Der eigentliche Regimentsappell fand dann im Schwa­nengarten statt, zu dem sich außer den Beteiligten; zahlreiche Zuschauer eingefunden hatten. Landesleiter Reustle, General­leutnant a. D. Reinhardt, Bürgermeister Kercher und ein Ver­treter des Landesführers des Kyffhäuserbundes hielten An­sprachen.

Tagung der Württ. Baugenossenschaften

Heilbronn, 2. Sept. Der Verband Württ. Wohnungsunter­nehmen hielt am Samstag und Sonntag hier seine 25. ordent­liche Mitgliederversammlung ab. Sie wurde von Verbands­führer Bühler geleitet. Begrüßungsansprachen hielten für die Stadt Heilbronn Stadtrat Kölle, für den Innenminister Präsi­dent Dr. Aichele, für die Bau- und Vodenbonk Prokurist Glitsch, für den hessischen Verband Magistratsrat Eisenhuth. Dem Ge­schäftsbericht von Verbandssührer Bühler war u. a. zu ent­nehmen: Die Mitgliederzahl ist seit 31. Dezember 1933 von 95 aus 102 gestiegen, womit sämtliche gemeinnützigen Wohnungs­unternehmen Württembergs Mitglieder des Verbandes find. Vis Ende des Jahres werden wohl 18 bis 20 neue Kreisbau­genossenschaften Mitglieder werden. Ein eigenes Verbandshaus wurde erworben. Neu gegründet wurde die Treuhandstelle der Württ. Wohnungsunternehmen. Die Prüfungstätigkeit, die sich auf ein Vermögen von über 100 Millionen RM., an dem 20 000 Mitglieder beteiligt sind, erstreckt, hat ein befriedigendes Er­gebnis gehabt. Neu in den Beirat wurde Beck, Bau- und Spar­verein Eßlingen, berufen. Von den Behörden wird Berücksichti­gung der besonderen Verhältnisse in Württemberg mit seiner hohen Wohnkultur gefordert. Die Spitzenfinanzierung ist durch niedrigst verzinsliche Baudarlehen zu erleichtern. Aber auch die Selbsthilfe muß mehr zum Durchbruch kommen. Verbandsprüfer Baugart stellt eine Besserung der Gesamtlage der württ. Bau­genossenschaften fest. UeberDer Eenossenschastsgedanke und die deutschen Baugenossenschaften" sprach Dozent Dr. Henzler-Frank- furt a. M. Für den verhinderten Hauptverbandsführer Dötsth sprach noch dessen Stellvertreter Wallner-Vayern, der gleichfalls für die Spitzenfinanzierung Darlehen der öffentlichen Hand zu niedrigstem Zinsfuß forderte. Verbandssührer Bühler schloß die Tagung mit einem Sieg-Heil auf Führer und Vaterland.

Stuttgart, 2. Sept. (V l u m e n ko r s o.) Der erste seit Kriegsende in den Anlagen am Sonntag durchgeführte Blumenkorso hatte einen vollen Erfolg. Rund 50 000 Menschen besahen sich die Vlumenpracht der geschmückten Fahrzeuge. Die Vlumenkönigin mit ihren Begleitern er- öffnete den Festzng. Wagen auf Wagen schloß sich an. In bunter Abwechslung zog der Korso vorüber in Festgruppen und Vlumenwagen. Die Filmschauspielerin Lil Dagover saß in der leuchtenden Kolonne der Mercedes-Venz-Wagen. Sie wurde von den Zuschauern mit Blumen überschüttet. Den Abschluß des Zuges bildete die Rosenartillerie. Die im Kursaal Bad Cannstatt vorgenommene Preisvertei­lung sprach den 1. Preis in der Gruppe Kraftfahrzeuge und Wanderpreis des Stuttgarter Oberbürgermeisters dem Wagen der Firma Daimler-BenzNeue Linie" zu. Den 2. Preis erhielt der WagenPfau" der Schnellgaststätten Dörr und den 3. Preis das Autohaus Söller mit dem Wa­genHorrido".

Kampf gegen die Verkehrssünder. In den ersten vier Tagen des Kampfes gegen die Verkehrssünder wurden über tausend Verkehrssünder verwarnt, 229 Anzei­gen erstattet und 43 Fahrzeuge sichergestellt. Wegen knir­schender Bremsen und sonst geräuschvoll fahrender Wagen mußten 10 Anzeigen erstattet werden. Das unnötige Hupen erforderte 15 Anzeigen und 618 Verwarnungen. Wegen tteberschreitung der Höchstgeschwindigkeiten wurde in 21 Fällen Anzeige erstattet; dazu wurden 311 Verwarnungen erteilt.

Bietigheim, 2. Sept. (Reiter turnt er.) Das Tur­nier der Reiterstandarte 55 anläßlich des großen Bietig- heimer Pferdemarktes nahm einen glänzenden Verlauf. Schon die Vorprüfung und Wehrsportprüfugen am Sams­tag ließen auf gute Leistungen für den Haupttag schließen. Am Sonntag vormittag fand ein Vorbeimarsch sämtlicher acht Stürme der Standarte vor Obersturmbannführer Lauf- fer statt. Im Anschluß wurden dte Turnierkämpfe aus­getragen. Die Preisträger wurden mit vielen wertvollen Preisen ausgezeichnet. Außerordentlichen Beifall fanden ani Schluß des reichhaltigen Turnierprogramms die Vorfüh­rungen einer Batterie des Artillerierqgiments Ludwigs­burg mit einem ausgezeichneten Schau-Exerzieren.