wird die Ankunft von acht Zerstörern erwartet. DerStar" be­richtet in diesem Zusammenhang, daß zum Schutze dieses wichti­gen Hafens besondere Vorsichtsmaßnahmen gegen überraschende Angriffe aus der Luft oder von der See her getroffen wor­den sind.

Die Besprechung Eöen-Laval

Paris, 2. Sept. Die Unterredung, die Eden am Montag nach­mittag mit Ministerpräsident Laval in Gegenwart des eng­lischen Botschafters in Paris und des Unterstaatssekretärs Van- sittard hatte, dauerte fast anderthalb Stunden. Nach der Be­sprechung erklärte man an zuständiger Stelle, es seien die ver­schiedenen Möglichkeiten für die Abwicklung der bevorstehenden Genfer Beratungen geprüft worden. Außerdem habe man ein­gehend die Frage behandelt, in welcher Form dem Völkerbunds­rat der Bericht über den Verlauf der Pariser Dreier-Konferenz vorgelegt werden solle. Der französische Ministerpräsident hat noch im Laufe des Montags den italienischen Botschafter em­pfangen, um sich auch mit ihm über diese Frage zu unterhalten.

Die ersten Flalrarlilleriemanöver

Braunschweig, 2. September. Im Raume um Braunschweig haben die ersten größeren Manöver der neu aufgebauten Reichsluftwaffe begonnen. Es handelt sich insbesondere um größere Uebungen der Flakartillerie, an der 3 Flakabtei­lungen und eine Flakscheinwerferabteilung neben anderen For­mationen der Luftwaffe teilnehmen.

Wie der Inspekteur der Flakartillerie und des Luftschutzes, General Rüdel, ausführte, handelt es sich um eine großange­legte Schulübung zur sorgfältigen Nachprüfung der kriegs­mäßigen Verwendung der neuen Waffen und Geräte und zur Kontrolle des Ausübungsstandes. Bei dem besonderen Charak­ter Luftwaffe würden sich nicht immer die sonst bekannten ein­drucksvollen Manöverbilder ergeben, wie es bei der Schulübung überhaupt nicht in vollem Umfang kriegsmäßig zugehen könne, denn jede Einzelheit müsse umso sorgfältiger überwacht werden, weil die Ziele nur angedeutet sein könnten. Die Uebung sei im großen und ganzen vom Wetter abhängig. Wie bekannt, habe man auf Truppenübungsplätzen ganz ausgezeichnete Ergebnisse erzielt. Es werde sich jetzt unter kriegsmäßiger Annahme zu zei­gen haben, wie weit die schulmäßige Ausbildung sich in der Praxis der kriegsmäßigen Verwendung bewähren. General Rüde! führte grundsätzlich zur Bedeutung der Flakartillerie und des Luftschutzes au: Die Flakartillerie, die in kürzester Zeit von dem General der Flieger, Hermann Eöring, geschaffen worden ist, hat eine außerordentlich schwierige Aufgabe. Ihre artilleristische Aufgabe ist schwieriger, als jede andere artilleri­stische Aufgabe, nicht nur deshalb, weil has Ziel das schwierig­ste ist, das man sich denken kann, sondern insbesondere deshalb, weil bei Nacht das Auffinden und Erkennen des Zieles außer­ordentliche Schwierigkeiten bereitet. Die übrige Artillerie hat vorzügliche Hilfsmittel zum Ergründen und Beobachten des Zieles, während die Flakartillerie auf Geräte angewiesen ist, die noch nicht vollkommen entwickelt sind. Die Aufgabe bei dieser Uebung ist gerade, nachzuprüfen, wieweit wir bei einem genü­genden Einsatz von Flakartillerie überhaupt Aussicht haben, Er­folge zu erzielen Es ist vielfach die Meinung verbreitet, daß es einDruckposten" wäre, bei der Flakartillerie Dienst zu leisten. Es ist festzustellen, daß es sich bei der Flakartillerie um eine Angriffswaffe handelt, die genau so wie die leichten Batterien der Artillerie den ersten Truppen folgt, um jene sicherstellenzu können. Der Flakartillerist ist der einzige der unter dem Bom­benabwurf der gewaltigen Kampfflieger kämpfend ausharren muß.

Bersuchsfliige durch MenschenLrast

Berlin, 2. September. Die ersten Versuchsflüge mit Menschen­kraft auf dem Flugplatz Rebstock bei Frankfurt-M., die von dem Segelflieger Dünnüeil aus Erfurt mit einem von den In­genieuren und Luftsportverbandsangehörigen Haeseler und Villinger aus Dessau erbauten Flugzeug mit Propellerantrieb durchgeführt wurden, haben in den Tagen vom 29. bis 31. Au­gust einen vollen, jeden Deutschen mit Stolz erfüllenden An­fangserfolg gehabt..

Am Samstag flog der Segelflieger Dünnbeil in 29 Sekunden bei etwa 49 Km. Stundengeschwindigkeit in 4 bis 5 Meter Höhe eine Strecke von 204 Metern und in 21 Se­kunden 221 Meter. Bei beiden Flügen beschrieb der Pilot jeweils auch eine Linkskurve.

Eine große Sehnsucht

Roman von Marie Blank-Eismann.

Nachdruck verboten

Mitten in seine furchtbaren, dämonischen Worte hinein klang das Rollen der Wagen, die die Hochzeitsgäste nach dem Overhof brachten.

Martin Overhof hörte es und sein Zorn steigerte sich zum Wahnsinn.

Er ritz die Fenster seines Zimmers auf und schrie mit schriller Stimme:

Verschließt die Tore niemand soll Einlaß erhalten. Der Overhof ist kein Hochzeitshaus."

Dann eilte er wie ein Rasender nach dem Zimmer Frau Christines und schleuderte dort alles, was chm unter die Hände kam, durch das Fenster aus den Hof. Kleider, Wäsche, Betten.

Und nachdem Martin Overhos wie ein Wahnsinniger getobt hatte, schloß er das Fenster und verriegelte die Tür.

Frau Christine aber ließ auf dem Hose Ordnung schas­sen, sie stand stundenlang vor dem Hostor und schickte die Gäste weg.

Schillings wütete und tobte. Er verlangte den Overhof­bauern zu sprechen.

Umsonst, Martin Overhof öffnete ihm nicht.

Als die Stunde kam, La die Glocken die Hochzeit ein-

läuten sollten, herrschte Totenstille im Overhos.

*

Lachender, leuchtender Sonnenschein begrüßte Regina, als sie die Hauptstadt erreichte.

Sie sah den Himmel offen, den Himmel der Liebe, der jungen Menschenkindern die Erde zum Paradies werden läßt.

Aber als sie sich ihrem Ziel näherte, verlangsamten sich ihre Schritte, denn eine neugierige Menschenmenge ver­sperrte ihr den Wsg.

Erwachend, schaute Regina um sich und erkannte, daß jenes Garientor, vor dem sich die Neugierigen stauten und

Damit verlassen die erfolgreichen Konstrukteure und der Flug­zeugführer Frankfurt, um nach kurzer Ruhepause, angespornt durch die schönen Anfangserfolge, in der Stille rastlos an ihrem Werk weiterzuschaffen. Nach dem Preisausschreiben der Po­lytechnischen Gesellschaft Frankfurt a. M. konnte das Preis­gericht zwar den Hauptpreis nicht vergeben, hat aber eine An­erkennungsprämie von 3000 RM an das Flugzeug Häßler-Vil- linger (Führer Dünnbeil) vorgeschlagen.

Der Führer an den Reichskriegsminisler

Berlin, 2. September Der Führer hat dem Reichskriegsmi­nister Generaloberst von Blomberg, Berlin, folgendes Tele­gramm gesandt:Zu Ihrem 57. Geburtstag sende ich Ihnen meine herzlichsten Grüße verbunden mit den aufrichtigsten Wün­schen für die erfolgreiche Durchführung Ihrer großen Aufgabe und für Ihr persönliches Wohlergehen im neue» Lebensjahr."

Tagung der Deutschen Buchdrucker in Heidelberg

Heidelberg, 2. Sept. Der Deutsche Buchdruckerverein, die Or­ganisation der Buchdruckereibesitzer, hielt diesmal seine Hau' Versammlung bei einer Beteiligung von mehr als 1200 Perft aus allen Teilen des Reiches in Heidelberg ab. Außer den Mit­gliedern waren zum erstenmal auch alle übrigen Buchdruckerei­besitzer eingeladen worden, um die Geschlossenheit des Berufs­standes zu beweisen. Am Samstag fand im Heidelberger Schloß ein Begrüßungsabend statt. Während der Tagung waren die große Wandelhalle der Neuen Universität und eine andere Vor­halle in Fabriksäle umgewandelt worden, denn dort liefen Setz- und Druckmaschinen. Außerdem wurde die Wanderaus­stellungDeutsche Druckkunst" gezeigt.

Die feierliche Eröffnungssitzung fand am Sonntag im neuen Festsaal der Universität statt. In feiner Begrüßungsansprache gab der Vorsitzende Albert Frisch-Berlin seiner Freude da­rüber Ausdruck, daß Ausstellung und Tagung in den Räumen der Universität stattfinden, die dadurch beweise, wie sehr Vas geistige Leben gerade mit der Vuchdruckkunst verbunden sei. Begrüßungsansprachen hielten Oberbürgermeister Dr. Neinhaus, Professor Schrade für die Universität, Oberregierungsrat Dr. Rogener vom Reichswirtschaftsministerium, Kreisleiter Seiler für die NSDAP., Dr. Seeliger als Leiter der Wirtschaftsgruppe Druck und Papierverarbeitung und Klug-Berlin für die Arbeits­gemeinschaft Druck (Gehilfenorganisation).

Den Hauptvortrag hielt Stadtrat a. D. Leiske vom Reichs- kommlsfariat für Preisüberwachung, und zwar über Sinn und Zweck der Neuordnung für das graphische Gewerbe. Vornehmste Aufgabe der Verbandsleitung werde bleiben, den Auftrags­bestand zu heben. Der Vorsitzende schloß mit der Erklärung, Saß er weiter in ver Leitung des Vereins mehr auf das Wohl des ganzen Berufes, wie auf das Wohl des Einzelnen sehen werde.

Der Nachmittag war mit Fachvorträgen ausgefüllt.

Havylversamuilung des Guftav-Adolf-Berenls

München, 2. Sept. Auf der 79. Hauptversammlung des Guüav- Adolf-Vereins in München wies Professor Dr. Hans Gerber- Leipzig in seiner Eröffnungsrede darauf hin, daß das Gu'tav- Adolf-Werk zum erstenmal in der bayerischen Hauptstadt tage, die heute die Stadt der Bewegung sei, die Vas deutsche Schicksal gewendet habe. Der Eustav-Adolf-Verein könne von seinen in langjähriger Arbeit gemachten Erfahrungen aus ganz besonders die gewaltigen weltpolitischen Leistungen des Nationalsozialis­mus und die darin gründenden staatspolitischen Taten würdi­gen. So sei es ihm ein bedeutsames Ereignis, in diesem Jahre an dem Ort zu tagen, von dem die nationalsozialistische Be­wegung ihren Ausgang genommen hat.Wir gedenken deshalb in Treue und hoher Dankbarkeit des Führers und bitten Gott, daß er dem gewaltigen Vefreiungs- und Erneuerungswelk, Vas Adolf Hitler am deutschen Volk und Reich begonnen hat, seinen Segen leihe, dem Führer selbst aber die Kraft gebe, es glücklich zu Ende zu führen."

Ausgehend von der Feststellung, daß die Diaspora-Pflege prak­tisch-kirchliche Arbeit in der Heimat und draußen unter den evangelischen Ausländsdeutschen sei, gab der Redner dann eine ausführliche Darstellung der Arbeit und der Schwierigkeiten der Diaspora-Pflege und hob hervor, daß die Diaspora-Hilie dort am wirksamsten sei, wo sie sich der doppelten Diaspora: der des Glaubens und der des Volkstums, zuwandte. Wenn ver Eustav-Adolf-Verein sein Hilfswerk dem deutschen Volke m seiner Weltweite zugewandt habe, so habe er zugleich volkerhal­tend und volkbildend wirken müssen, weil er zu deutschen Men­schen nur in deutscher Art vom christlichen Glauben sprechen

mit leiser Stimme untereinander flüsterten, zu Vera von Margonosfs Villa führte.

Schon wollte sie sich einen «Zutritt erzwingen, als ein großes, geschlossenes Auto vor dem Tor hielt.

Regungslos stand Regina unter den Schaulustigen, die ans zufällig Vorüberkommenden, aus Bewohnern der Nach­barhäuser, aus Dienstmädchen der angrenzenden Villen und Strahenkindern bestanden.

Jedes Wort vernahm Regina. Aber es kostete sie Mühe, in das Chaos «ihrer Gedanken Ordnung zu bringen. Sie tonnte noch nicht ruhig überlegen und denken. Zn viel stürmte in diesen Augenblicken aus sie mn.

Sie sah, wie man aus dem Auto einen Sarg hob, er­kannte den alten Sebastian, der den Trägern entgegenkam, um diesen Len Weg zu zeigen.

Regina atmete schwer. Dabet hörte sie deutlich die Wor­te, die um sie her gesprochen wurden.

Der alte Herr soll schon längere Zeit leidend sein. Eines der Mädchen, das hier in der Villa Maronöss dient, hat es mir erzählt. Der Gras oder Baron von Falkenberg habe sein Schloß seit vielen Jahren nicht verlassen, aber an der Hochzeit seines Sohnes hatte er durchaus teilnehmen wol­len. Doch die Reise soll den alten Herrn so ausgeregt haben, daß ihn vor ein paar Tagen bei der Mittagstafel der «Schlag getroffen hat."

Unzählige Fragen drängten sich ihr aus.

Abermals drangen Worte aus der Reihe der Umstehen­den an ihr Ohr.

Der alte Herr hat noch so lange «gelebt, daß er Zeuge der Vermählung seines Sohnes mit Frau von Maronoss wurde. An seinem Sterbebett hat die Trauung stattgefun­den. Der Priester, «der dem Kranken die letzte Oelung reich­te, hat sie vollzogen und der Sterbende hat das Brautpaar gesegnet."

Regina starrte die alte Frau, die «laut und mit besonde­rem Eifer diese Tatsachen berichtet, so entsetzt «an, als sähe sie plötzlich sin Gespenst vor sich.

Trauung am Sterbebett?

konnte. So komme es, daß gerade durch den Gustav-Adolf-Verein der Zusammenhang unter dem deutschen Eemmtvolk zu einer Zeit hergestellt und gepflegt werden konnte, in der die große Politik weder Verständnis vafür. noch Verlangen darnach hatte. Der Vortragende sprach zum Schluß die Hoffnung aus, daß der Eustav-Adolf-Verein mit seiner Arbeit einen guten Betrag auch zur Erneuerung Ver Heimat geben könne. Gute Christen und gute Deutsche zu sein, solle auch in Zukunft unser Stolz bleiben, Deutsche, denen ihr Volkstum letztes, höchstes Geschenk Gottes auf Erden ist und ein heiliges Gefäß, in dem sie das Ewige em­pfangen und zu bewahren haben. So wollen wir uns gerade hier in München, dem Ausgangspunkt der deutschen Freiheits­bewegung Adolf Hitlers, aus vollem Herzen zu dieser und dem neuen Deutschland bekennen, indem wir uns erneut zu der Auf­gabe einer wahrhaft evangelischen Diasp-rapslege verpslichten.

Abschluß -es Flottenbefuches in Danzig

Danzig, 2. Sept. Das deutsche PanzerschiffAdmiral Scheer" hat am Montag nach mehrtägigem Aufenthalt Danzig wieder verlassen. Eine riesige Menschenmenge, vor allem aber die ge­samte Schuljugend, umsäumte kilometerweit grüßend und singend die Ufer des Hafenkanals. Tausende wanderten fast eine Stunde lang am Ufer neben vem langsam fahrenden Kriegsschiff bis zur Hafenmole mit Aus dem Wasser begleiteten Hunderte von fest­lich geschmückten Fahrzeugen denAdmiral Scheer" bis auf die Reede. Allgemeine Bewunderung erregte das Rettungsmanöoer desAdmiral Scheer", dessen Besatzung auf das SignalMann über Bord" innerhalb von zwei bis drei Minuten zwei Kutter zu Wasser brachte. Während der Ausfahrt kreupen mehrere Flugzeuge der FUegeriandesgruppe Danzig über dem Panzer- schiss.

Bor der Beisetzung der belgischen Königin

Brüssel, 2. September. Ueber den Gesundheitszustand König Leopolds sind in den letzten Tagen die widersprechendsten Ge­rüchte verbreitet worden. Von unterrichteter Seite wird mitge­teilt, daß die Verletzungen, die der König bei dem Unglück am Vierwaldstätter See davongetragen habe, leichter Natur seien. Dagegen sei der König seelisch so zusammengebrochen, daß sein körperlicher Zustand darunter gelitten habe.

In dem Programm für die Veisetzungsfeierlichkeiten am Dienstag ist ausdrücklich bemerkt, daß der König das Trauer­gefolge eröffnet, und zwar in Begleitung seines Schwagers, des Prinzen von Piemont und des Prinzen Karl von Schweden.

Berlin, 2. September Der Führer und Reichskanzler hat den Botschafter Dr. von Keller als Sonderbotschafter des Deutschen Reiches mit der Vertretung des deutschen Reichskanzlers, sowie der Reichsregierung bei den Brüsseler Trauerfeierlichkeiten für die Königin der Belgier beauftragt und nach Brüssel entsandt.

BolksLag der Sudetendeulschen Partei

Rede Konrad Henleins

Prag, 2. Sept Die Sudetendeutsche Partei Konrad Henketns hatte zum Sonntag, den 1. September, zu einem Volkstag nach Haida in Nordböhmen aufgerufen. Dem Rufe der Sudetendeut­schen Partei hatten 60 000 Sudetendeutsche Folge geleistet. Im Mittelpunkt der Tagung stand die

Rede des Parteiführers Konrad Henlein.

Er sagte:Wir stehen hier vor der vielleicht größten Kund­gebung. die unser Staat jemals gesehen hat. Hier steht nicht eine Partei, hier steht die Verkörperung eines neuen Lebenswillens und Lebensglaubens, eine Volksbewegung, die über alle Lebens­wolken hinweg die Erneuerung sucht und die unter allen Um­ständen bereit ist, das Recht, das uns in der Verfassung und in den Minderheitenschutzverträgen verbürgt ist, zu erkämpfen. Für uns gibt es kein Zurück mehr. Wir können und wollen uns nicht mit Brosamen abspeisen lassen. Wir wollen unser Mies Recht bis zum letzten Punkt. Wir sind durch unseren Kampf und durch unsere Disziplin eine europäische Angelegenheit ge­worden und werden so lange eine europäische Angelegenheit blei­ben, so lange wir einig sind. Leider hat das, was in der ganzen Welt van unserem Siege gilt, unser innerpolitischer Gegner nicht wahr haben wollen. Wir haben den Gedanken vertreten, daß Staatstreue und Volkstreue zu vereinbaren sind. Gerade das aber will man in gewissen Parteikreisen nicht anerkennen. Un­sere erste und heiligste Forderung muß sein, daß alle Mittel dasür eingesetzt werden, um die furchtbare Not der sudeten­deutschen Gebiete zu mildern und zu beseitigen. Ich for­dere alle Minister auf, sich selbst einmal durch den Augenschein davon zu überzeugen, wie groß die Not ist, unter der unser

Doch während sich Reginas Gedanken sagten, hörte sie «aufs neue Worte um sich her.

Es soll sin feierlicher Augenblick gewesen sein, als das Brautpaar vor dem Sterbenden das Treuegelöbnis ablegte. Me Zose der Fr«an Maronosf hat mir alle Einzelheiten «ge­schildert. Es klingt wie ein wundervoller Roman. Und als der Priester die Ehe gesegnet hatte «und die Ringe gewech­selt waren, ist der «alte Herr gestorben.

Regina hätte aufschreien mögen.

Nein nein, «das ist alles nicht wahr!"

Aber ihre Lippen blieben stumm.

Sollte sie zu spät gekommen sein? Hatte Harald an ih­rer Liebe gezweifeN, weil sie ihn gestern abend hatte« um­sonst warten lassen?

Trotzig richtete sie sich aus, sie wollte nicht «an das Ge­rede glauben.

Sie mußte zu Harald «gehen.

Aber als sie sich dem Gartentor zuwandte, entstand eine Bewegung unter «der Schar der Neugierigen, die mit liesem Zuruf daraus aufmerksam macht , daß die Träger mir dem Sarg «unter der Haustür austauchten.

«Wieder stand Regina regungslos. Aber sie sah nicht den Sarg, den die Träger langsam «und feierlich Iden Gartenweg entlang trugen sie sah nur «unter dem Türrahmen Harald. Und an ihn angeschmiegt lehnte Vera von Maro-

no«ff. ,, ,

Regina stand wie zu Stein erstarrt «und «schaute nach der Billa dorthin, wo sie Harald, den Geliebten «ihres Herzens wußte.

Sie sah ihn nicht mehr, die Terrasse war leer, die Tür verschlossen. Da schluchzte sie verzweifelt auf und dieses «Schluchzen riß sie aus ihrer Erstarrung. Wie erwachend schaute sie um sich.

Und gehetzt eilte sie fort.

Der Riesenverkehr der Großstadt brandete um sie her. Autosirenen heulten, Straßenbahnen .klingelten. Ausschreier boten «ihre Waren «an, Flugzeuge schwirrten durch die Luft-

(«Fortsetzung folgt.)