werden konnte. Nach Ärztlichem Befund haben die bisher Ge­borgenen infolge der schweren Verletzungen sofort den Tod gefunden.

Berlin, 26. Aug. Der am Montag abend über den Stand der Bergungsarbeiten an der Einsturzstelle ausgegebene amtliche Be­richt besagt folgendes:Der 7 Meter breite Sohlstollen in der Mitte der Emsturzstelle ist auf eine Länge von 35 Meter ge­bracht worden und wird weiter verlängert. Um auf jeden Fall in der Feststellung von Verschütteten sicherzugehen, ist dieser Stollen noch tiefer als die ursprüngliche Sohle ausgehoben wor­den. Lediglich in dem Teil des Stollens, in dem in der ver­gangenen Nacht Verschüttete festgestellt und geborgen wurden, wird noch weiter an der Aushebung des Schachtes gearbeitet. Der übrige Teil des Sohlstollens wird mit Sand wieder gefüllt, als Vorarbeit für die neben diesem Stollen in Angriff zu neh­menden Seitenschächte.

Um an den nunmehr freiliegenden Kopfenden die Räumungs­arbeiten bis auf die ursprüngliche Sohle vorzutreiben, wird hier ein besonderes Verfahren angewandt. Zu beiden Seiten werden senkrechte Schächte in die Böschung Hineingetrieben und mit schnell abbindendem Beton ausgesüllt. Diese Betonpfeilsr- reihen bilden das Erundgerüst für die Aushebung der Baugrube an den Tunnelköpfen. Die Breite der Baugrube wird hier etwa rund IS Meter betragen, und die Pfeiler werden durch Hohl­wände miteinander verbunden und gegen den seitlichen Erd­druck durch Stahlrückenträger gegeneinander versteift. Mit einem solchen Verfahren wird höchste Sicherung ohne Beeinträchtigung der Schnelligkeit der Bergungsarbeiten gewährleistet Nach Fer­tigstellung derartiger Baugruben an den beiden Kopfenden ist nach menschlicher Voraussicht mit der Erreichung des Zieles dieser Arbeiten der Bergung aller Toten zu rechnen."

Die Entrechtung der Memellander

Tilsit, 26. Aug. Wie aus Memel gemeldet wird, soll der litauische Präsident des Direktoriums. Bruoelaitis, die Absicht haben, die Wahlkreiskommission für die bevorstehenden Wahlen zum memelländischen Landtag folgendermaßen zuiammenzusetzen:

Zum Vorsitzenden soll der ehemalige litauische Präsident des Direktoriums, der jetzige Hafendirektor und kommissarische Oberbürgermeister der Stadt Memel, Gailus, aussrsehen sein: zu Mitgliedern sollen ernannt werden: Der Landgcrichts- direktor Tolischus, ein Parteifreund des Präsidenten, sodann der ebenfalls durch das litauische Direktorium Reisgys ernannte litauische kommissarische Landrat Mitzkus aus Heydekrug, der frühere litauische Abgeordnete Dawils aus Schwenzel, Kreis Memel, und der ehemalige Landesdirektor, Eewerkschaftssekretär und bisherige sozialdemokratische Abgeordnete Pannars.

Sollte dre Wahlkreiskominission aus diesen Personen zusam­mengesetzt werden, würde in ihr nur eine kleine Minderheit vertreten sein, die bisher im Landtag nur 6 von 28 Mandaten gehabt hat.

Ehrenpreis des Führers für sportliche Wettbewerbe

Berlin. 26. Aug. Für den Fünfländerkampf in der Leichtathletik, der am kommenden Sonntag in Berlin durchgeführt wird, und an dem Italien, Japan, Ungarn, Schwe­den und Deutschland teilnehmen, hat der Führer und Reichs­kanzler einen Ehrenpreis gestiftet, der der siegreichen Länder­mannschaft zufällt. Dem Ehrenausschutz der Veranstaltung ge­hören die Reichsminister Dr. Frick und Dr. Göbbels an. Auch für den Radländerkampf Deutschland Polen, der in Form einer Fernfahrt WarschauBerlin ausgetragcn wird und dessen erste Etappe am Sonntag Deutschland gewann, hat der Führer und Reichskanzler einen wertvollen Ehrenpreis ge­geben. den der beste Fahrer in»üer Einzelwertung erhält.

Neuordnung der Presse der DA§.

In Zukunft 73 fachliche Schulungsblätter

Berlin, 26. Aug. Die Presse der Deutschen Arbeitsfront hat auf Anordnung von Reichsleiter Dr. Ley eine grundlegende Neuordnung erfahren. Ab 1. Oktober gibt die DAF., laut Jndie, 73 verschiedene fachliche Schulungsblät­ter heraus. Jedes Einzelmitglied der Deutschen Arbeitsfront hat unter diesen 73 Fachzeitungen, die in Zukunft kostenlos ein­mal monatlich durch die Post den Empfängern zugestellt werden, die freie Wahl. Niemand ist gezwungen, ein bestimmtes Blatt zu wählen, vielmehr kann jeder Volksgenosse das Blatt wählen, das in seinen Beruf schlägt und das ihn interessiert. Die Be­stellungen zum 1. Oktober müssen bis spätestens 20. September bei dem zuständigen Briefträger erfolgen. Die Arbeitsfront ver­teilt an alle Mitglieder ein Verzeichnis aller 73 Zeitschriften mit beigefügtem Bestellschein.

Der Reichsleiter der Deutschen Arbeitsfront, Pg. Dr. Ley, hat im Zuge der Neuordnung der DAF.-Presse Anordnungen getroffen, aus denen u. a. die zukünftige Einteilung der DÄF.- Presse hervorgeht. Darnach wird es bei der DAF. in Zukunft vier Gruppen von Presse-Erzeugnissen geben:

1. Die politisch-weltanschauliche Presse. Sie umfaßt die beiden halbmonatlich erscheinenden Zeitschriften: Arbeitertum" undAufbau", die zum Preise von 10 Pfg. pro Stück an die Mitglieder der Betriebsgemeinschaften 1 bis 16, Lezw. 17 und 18 über besondere Vertriebs- und Auslieferungs­stellen vertrieben werden.

2. Die Fa chp r e s s e, Hier handelt es sich um die erwähnten 73 fachlichen Schulungsblätter, die monatlich erscheinen und jedem Mitglied der DAF. grundsätzlich kostenlos zustehen. Das Mitglied bestellt sein Fachblatt bei seinem Postamt bezw. Brief­träger bezw. Zeitschriftenhändler und entrichtet an diesen ein­schließlich Zustellgebühr einen Betrag von vierteljährlich 30 Pfg. gegen Quittung, der ihm bei der nächsten Beitragszahlung un­gerechnet wird.

Z. Die Mitteilungsblätter. Neben der Fachpresse gibt jede Reichsbetriebsgemeinschaft halbmonatlich noch ein Mit­teilungsblatt heraus, das nur der Unterrichtung der DAF.- Walter einschließlich der Vertrauensräte dient. Ihre Vertei­lung geschieht durch Postzeitungsgutversand an die Kreis- bezw. Ortsbetriebsgemeinschaften, die für Weiterverteilung an die DAF.-Walter sorgen.

4. Die Werkzeitungen. Sie bilden einen wesentlichen Bestandteil der Presse der DAF. Werkzeitungen sind nach Mög­lichkeit in allen Werken mit mehr als 500 Eefolgschaftsangehö- rigen zu schaffen. Sie werden kostenlos an die Eefolgschafts- angehörigen abgegeben und stehen unter einheitlicher Leitung

Tagung des Danziger VolksLags

Niederlage der Opposition

Der Danziger Volkstag wählte in seiner Sitzung am Montag den nationalsozialistischen Abgeordneten Beyl in einfacher Ab­stimmung mit großer Mehrheit zum Präsidenten des V o l k s t a g e s.

Duunk wurde ein Antrag der Opposition sparteien auf Auflösung des bekanntlich erst im Frühjahr gewählten Volks-

lages mit 42 Stimmen der NSDAP, gegen 28 Stimmen der Opposition und der beiden Polen abgelehnt. Das Haus lehnte ferner auf nationalsozialistischen Antrag die Ratifizierung des Danzig-polnischen Sozialversicherungspertrages aus finan­ziellen Gründen ab.

Erklärung des Senatspräsidenten Greiser

Sodann gab der Präsident des Senats, Greiser, eine längere Regierungserklärung ab, in der er zur innerpolitischen und außenpolitischen Lage Danzigs Stellung nahm.

Er betonte, daß es für die Danziger Wirtschaft schwer sein werde, sich von den katastrophalen Auswirkungen der inzwi­schen wieder ausgehobenen polnischen Zollverordnung langsam zu erholen. Die Währungslage Danzigs habe sich bereits 'eit der Mitte Juni verfügten Kontrolle des ausländischen Zah­lungsverkehrs, die sich seit Mitte Juli nur noch auf eine Be­reinigung des Danziger Guldens erstrecke, aus eigener Kraft günstig entwickelt. Die Währungsreserven der Bank von Danzig seien seit dem IS. Juli bis heute von 17.5 Millionen Gulden auf 27,5 Millionen Gulden angestiegen, die Gold- und Devisen­deckung des Notenumlaufes dementsprechend von 55,5 auf 73 Prozent. Danzig werde niemals irgend welche Rechte hinsicht­lich der Selbständigkeit seiner Währung und seiner Notenbank preisgeben. Der Senatspräsidenl fuhr fort:Wenn Polen sich heute darüber beklagt, daß die Guldenbewirtschaftung gewisse nachteilige Auswirkungen auf den Warenumsatz Polens nach Danzig hätte, deren Beseitigung Gegenstand der gegenwärtigen Verhandlungen mit der polnischen Regierung ist, so muß darauf hingewiesen werden, daß Polen an dieser Entwicklung selbst Schuld hat. Durch den Bau des Hafens Gdingen und durch die vollkommen einseitige Begünstigung der wirtschaftlichen Auf­wärtsentwicklung dieses Hafens mußten zwangsläufig wichtige Deviseneinnahmen aus dem Danziger Hafen- und Umschlags­verkehr in Form von Umschlagsgebühren zurückgehen und dadurch die Zahlungsbilanz Danzigs ungünstig beeinflussen. Danzig hat den Wunsch, in Verhandlungen über das Hafenabkommsn eine Grundlage zu finden, die die Pflichten klar feststellt. Es habe sich Labei erfreulicherweise zwischen Danzig und Polen Uebcreinstimmung darüber ergeben, daß im Transithandel und im Transitverkehr der gegenwärtige Zustand befriedigend sei."

Im Anschluß an die Rede des Senatspräsidenten yatten die Oppositionsparteien Gelegenheit, in mehrstündiger Aussprache zur Regierungserklärung Stellung zu nehmen. Der sozialdemo­kratische Redner wurde gegen Ende seiner Ausführungen wegen schwerer persönlicher Beleidigung eines nationalsozialistischen Abgeordneten von der Sitzung ausgeschlossen.

Deutsche Hallsgehilfen uicht in jüdische Haushalte

Berlin, 26. Aug. Die Reichsfachgruppe Hausgehilfen rm Frauenamt der Deutschen Arbeitsfront weist in einer Veröffent­lichung darauf hin. daß angesichts des Mangels an Hausgehilfen viele deutsche Haushalte nicht in der Lage seien, eine Hausgehil­fin zu erhalten. Dagegen meldet die Tagespresse laufend Schän­dungen, die Juden an ihren Hausgehilfen begehen. Viele hun­dert deutscher Hausgehilfinnen seien durch jüdische Haushalte gegangen, verdorben worden und unserem Volk für immer ver­loren. Die Reichsfachgruppe erhebt im Informationsdienst der Deutschen Arbeitsfront die Forderung, daß ein Gesetz geschaffen werde, das den Juden verbiete, deutsche Hausgehilfen zu halten. Die Juden mögen sich von ihresgleichen bedienen lassen. Deutsche Haussgehilfen gehörten in deutsche Haushalte.

15V 3ahre Dampfmaschine in Deutschland

Hettstede (Südharz), 26. Aug. Im Mansfelder Revier bei der Stadt Hettstede, die auf eine lange berg- und hüttenmännische Tradition zurückblicken kann, erhebt sich mitten in der Feldflur ein schlichtes Denkmal in Form eines Obelisken. An dieser Stelle wurde vor 150 Jahren die erste deutsche Dampfmaschine in Betrieb gesetzt. An diesem vom Verein Deutscher Ingenieure errichteten Erinnerungsmal fand am Sonntag eine Feier statt, zu der sich etwa 150 Angehörige des Vereins Deutscher In­genieure eingefunden hatten.

Aufklärung einer seltsamen Kindsentsührnng

Hamburg, 26. August. Die rätselhafte Entführung des sechs Monate alten Horst Behrmann aus einem Hamburger Kinder­krankenhaus am 11. Mai ds. Js. hat nunmehr nach umfang­reichen Ermittlungen des Fahndungsdienstes der Hamburger Kriminalpolizei restlos Aufklärung gefunden. Darnach hat eine Frau, deren Ehe ohne Kinder geblieben war, den Knaben durch eine Bekannte aus dem Krankenhaus entführen lassen, und zwar ohne Wissen ihres Ehemannes. Sie täuschte ihrem Mann gegenüber eine Schwangerschaft vor, was ihr ebenfalls mit Hilfe ihrer Bekannten gelang und die Bekannte, die stark ver­schuldet ist, erhielt für die Beschaffung des Kindes ein Honorar in Höhe von 35 Mark Die beiden Frauen sind von der Poli­zei verhaftet worden. Die Frau, die auf unrechtmäßige Weise in den Besitz des Knaben gelangte, hat bereits ein umfassendes Geständnis abgelegt. Der Knabe konnte leinen glücklichen El­tern wohlbehalten wieder zurückgegeben werden.

MeMWUe ProMMe s» MM»

wegen Einmischung in inneramerikanische Angelegenheiten

London, 26. Aug. Reuter meldet aus Washington: Der ameri­kanische Botschafter Bullitt in Moskau hat dem stellvertreten­den Sowjetkommissar des Acußeren eine Note überreicht, in der nachdrücklichst dagegen Protest erhoben wird, daß sich bei dem 7. Kongreß der Kommunistlschen Internationale auf sowjet- russischem Gebiet Vorkommnisse abgespielt hätten, die eine Ein­mischung in die inneren Angelegenheiten der Vereinigten Staa­ten bedeuteten. Die Note erhebtden allernachdrücklichsten Pro­test gegen diese flagrante Verletzung des Verspre­chens, das am 16. November 1933 von der Regierung Ser UdSSR, hinsichtlich der Nichteinmischung in die inneren An- gelgenheiten der Vereinigten Staaten gegeben worden ist". Der damalige Brief Litwinows an den Präsidenten Roosevelt wird in ungekürztem Wortlaut wisdergegeben. Die Note verweist besonders auf das Versprechen Litwinows, nicht zuzulassen, daß sich auf dem Gebiete der Sowjetunion Irgend eine Gruppe bilde, auftauche oder betätige, deren Ziel der Umsturz oder die gewalt­same Aenderung der politischen oder sozialen Ordnung in dem Gesamtgebiet der Vereinigten Staaten oder einem Teil davon bilde. Die Note sagt: Da der Sowjetregierung die Ziele der Kommunistischen Internationale nicht unbekannt sein könnten, scheine es unnötig, die Verhandlungen auf dem letzten Kongreß anzuführen, oder eine Namensliste der dort anwesenden Mit­glieder der amerikanischen kommunistischen Organisation zu geben, deren Zulassung in die Sowjetunion der Sowjetregierung natür­lich bekannt gewesen sei.

Dann heißt es in der Note:Das amerikanische Volk nimmt die Einmischung fremder Länder in seine inne- ren Angelegenheiten außerordentlich übel auf. Die amerikanische Regierung packtet die sorgfältige Erfüllung des

Versprechens der Nichteinmischung als wesentliche Vorbedingung für die Aufrechterhaltung normaler freundschaftlicher Beziehun­gen zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der Union der sozialistischen Sowjetrepubliken.

Den Vereinigten Staaten würde es an Offenheit mangeln, wenn sie nicht freimütig erklärten, sie sähen die ernstesten Folge» voraus, wenn die Sowjetunion nicht willens oder außerstande sei, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um weitere Handlungen zu verhindern, die im Widerspruch stehen zu dem feierlichen Ver­sprechen, das den Bereinigten Staaten gegeben worden ist." Die Note schließt mit der Warnung, die Fortdauer der Einmischung in die inneren Angelegenheiten des amerikanischen Volkes durch die Sowjetunion würde die Entwicklung freundschaftlicher Be­ziehungen zwischen den Völkern der beiden Länder unvermeid­lich verhindern.

Aufsehenerregender Zwischenfall

bei Len amerikanischen Manövern

Flugzeug wirft kommunistisches Propagandamaterial ab

Neuyork, 26. Aug. Bei den Manövern des 3. Armeekorps in Pennsylvanien, über die vor einigen Tagen berichtet wurde, hat sich ein Zwischenfall ereignet, der die Dreistigkeit beweist, mit der die Kommunisten in Len Vereinigten Staaten neuerdings ihre Hetzpropaganda durchfüh­ren. Ein Flugzeug, das zwar die Farben, aber nicht die Ab­zeichen der amerikanischen Heeresslugzeuge trug, warf über dem Lager des 3. Armeekorps bei Jndiantown (Pennsylvanien) Flug­schriften ab, deren Inhalt von Offizieren als kommunistisch be­zeichnet wurde.

Erhebliches Aussehen in London

London, 26. Aug. Die Londoner Morgenpresse beschäftigt sich eingehend mit der Protestnote, die die amerikanische Regierung an die Sowjetunion gerichtet hat. In dieser Note wird in schar­fer Form gegen die umstürzlerische Propaganda der Ko­mintern in den Vereinigten Staaten erhoben und ernste Folgerungen angedroht.

Der Korrespondent derMorningpost" in Washington sagt, sogar Leute in enger Fühlung mit der Lage seien überrascht über etwas, was sie als eine unmittelbare Drohung betrachteten, die ' durch diplomatische Redewendungen nur leicht verhüllt sei. In dem Bericht des Korrespondenten derTimes" heißt es, im Augenblick brauche die Note nicht als Ultimatum bezeichnet zu werden, aber es bestehe jeder Grund für die Annahme, daß ein schneller und völliger Abbruch der diplomatischen Be­ziehungen der Vereinigten Staaten mit Sow­jetrußland eine Möglichkeit der Zukunft bedeute.

Auch ein japanischer Protest in Moskau

Tokio, 26. Aug. Der japanische Botschafter in Moskau, Ohta, hat der japanischen Regierung von der vertragswidrigen Sowjet- Propaganda Mitteilung gemacht, die durch die Rundfunkrede eines japanischen Kommunisten in Moskau begangen wurde.

Wie die halbamtliche Nachrichtenagentur Rengo mitteilt, hat die japanische Regierung aus Grund des Berichtes ihres Bot­schafters die Absicht, in Moskau in ähnlicher Weise Protest eiu- zulegen, wie dies die Vereinigten Staaten in ihrer Note gegen die sowjetrusstsche Einmischung in inneramerikanische Angelegen­heiten bereits getan haben.

Kabinettskrise in Belgrad beigelegt

Belgrad, 26. Aug. Die jugoslawische Regierungskrise wurde am Sonntag durch Rekonstruktion des Kabinetts beigelegt. An­stelle des zurückgetretenen Ministers für Sozialpolitik, Preka, wurde der derzeitige Minister für die körperliche Ertüchtigung der Jugend, Komnenowitsch, ernannt. An die Stelle des zurück­getretenen Justizministers Auer trat der Abgeordnete Misch- kulin und an die Stelle des zurückgetretenen Forstministers Stefanowitsch der bisherige Minister ohne Geschäftsbereich Jan- kowitsch.

Chinas Seerauberkömgiv gefangen genommen

Schanghai, 26. Aug. Chinas berüchtigte Seeräuberin Tschang- tschtschiao, in ausländischen Kreisen bekannt unter dem Namen Seeräuberkönigin", wurde in Huilschou in der Nähe von Hong­kong gefangen genommen. Ihre Banden hatten seit zehn Jah­ren von ihrem Hauptquartier in der Bias-Bucht aus die Küste Südchinas von Schanghai bis Hongkong unsicher gemacht und zahlreiche eiyoigreiche Ueberfälle auf ausländische und chinesische Schiffe verübt.

Anschlag auf Leu D-Zug BerlinBukarest

Warschau, 26. Aug. Wie polnische Blätter aus Lemberg be­richten, ist auf den D-Zug BerlinBukarest, der unweit von Lemberg zur Entgleisung kam, ein Anschlag verübt wor­den. Bisher nicht ermittelte Täter haben die Schrauben der Verbindungslaschen an den Schienen gelöst und dadurch die Entgleisung des Zuges hervorgerufen. Man nimmt an, daß es sich um einen Terrorakt ukrainischer Geheimorganisationen han­delt. Dem Umstande, daß der Zug an der fraglichen Stelle nur langsam fuhr und nur wenig Passagiere hatte, ist es zu ver­danken, daß die Katastrophe keine Menschenleben forderte.

Der große Weidelaud-Brand in Argentinien

8V VVV Morgen vernichtet.

Buenos-Aires, 26. August. Der große Weideland-Brand in der Provinz Entre Rios wütet weiter Das Feuer hat nunmehr eine Frontbreite von 35 Kilometer angenommen. Mehrere Vieh­zuchtfarmen (sogenannte Estanzias) mit reichen Viehbeständen sind ebenfalls ein Opfer der Flammen geworden. Bisher sind allein 80 000 Morgen besten Weidelandes völlig vernichtet. Das Feuer frißt sich mit großer Schnelligkeit an das Waldgebiet heran. Schon auf große Entfernungen hin sind die Flammen zu sehen. Polizei und Bevölkerung sind fieberhaft damit beschäf­tigt, durch Umpflügen des Bodens dem Feuer eine Grenze zu ziehen. Im Hinblick auf die Dürre sind jedoch die Erfolgsaus­sichten sehr gering.

Lokales

W.kdbad, Len 27. August 1935.

Kauft euer Brennholz am Platze! In WiDbad i. Schwarz­wald, bas ringsum mit Wald umgeben ist, konnte man in Letzter Woche beobachten, daß Hausierhändler aus holzar­men Gegenden in Säcken auf Lastwagen ofenfertiges Brenn­holz anbaten und auch restlos verkauften. Daß es immer wieder Leute gibt, die solche unreelle Geschäfte unterstützen, ist sehr bedauerlich. Entweder ist das Holz minderwertig, meistens aber fallen die Leute dadurch herein, daß das an-