König und Mussolini sind an Mauern und Häusern angebracht. Viele farbige Inschriften tragen Texte, die sich auf die politische und strategische Bedeutung der Manöver und auf den italie- nisch-abessinischen Streitfall beziehen. „Am Brenner steht ganz Italien mit allen Lebendigen und allen seinen Toten". Oder: „In Afrika ist Platz und Raum für alle" oder „Wir haben alte Rechnungen zu begleichen". Andere Inschriften lassen den König, den Regierungschef, die Armee und andere hochleben.
Der Duce fuhr im Kraftwagen stehend vom Bahnhof zum Plaza Vittorio Emanuele, wo er von einer großen Menschenmenge begrüßt wurde. Zu seinem Empfang hatten sich die Spitzender Behörden und die Parteiorganisationen von Bozen und Umgebung eingefunden. Man hatte eine kurze Ansprache des Regierungschefs erwartet und die technischen Vorbereitungen dazu getroffen. Aber Mussolini fuhr nur im Kraftwagen um den Platz, grüßte die Erschienenen und begab sich sofort ins Regierungsgebäude, wo er für die kurze Zeit seines Bozener Aufenthaltes Wohnung nimmt.
Englische Verstärkungen für Malta und Aden
London, 26. August. Wie bereits kurz gemeldet, wird in den nächsten Tagen ein kriegsstarkes Bataillon — etwa 1200 Offiziere und Mannschaften — nach Malta und Aden zur Verstärkung der dortigen britischen Garnisonen verschifft werden. Die Truppen setzen ssch aus den verschiedensten Waffengattungen zusammen. Besonders Artillerie, Pioniere und andere technische Truppen sind stark vertreten Die haushaltsmäßige Stärke der britischen Garnisonen beträgt in Malta 3100 und in Aden 2016 Mann. Die Verladung wird von einem der fünf zurzeit in Southampton liegenden Truppentransportschiffe, der „Neuralia", durchgeführt Die Tatsache, daß die verheirateten Mannschaften und Offiziere von ihren Familien begleitet werden, wird in Kreisen des englischen Kricgs- ministeriums als ein Beweis dafür bezeichnet, daß der Entsendung der Truppen nach Malta keine ernste Bedeutung beigegemessen zu werden brauche.
Wie am Montag mittag aus Gibraltar gemeldet wird, hat 22 500 Tonnen groß ist, und ursprünglich noch einige Zeit in Gibraltar bleiben sollte, am Montag unerwartet die Weiterreise nach Malta angetreten. An Bord der Glorios befinden sich insgesamt 3 Flugzeuggeschwader, nämlich ein Geschwader Leichtflugzeuge, ein Geschwader Aufklärungsflugzeuge und ein Geschwader Torpedobombenmaschinen. Die Besatzung der „Glorios" beträgt 1100 Mann.
Krise» im «eue« Strafrecht
Die Aechtung an der Spitze — Ausbau der Ehrenstrafen
Die amtliche Strafrechtskommission hat die zweite Lesung des allgemeinen Teils des kommenden neuen Strafgesetzbuches beendet, die in zahlreichen Einzelheiten zu einer vertieften und erweiterten Ausgestaltung der bisherigen Gedanken, in Einzelheiten auch zu einer Aenderung des bisherigen Standpunktes geführt hat. Der Reichsjustizminister unterbreitet das Ergebnis der Arbeiten in einem Buche der Öffentlichkeit. Von besonderem Interesse sind dabei die Ausführungen von Ministerialrat Rietzsch über das neue Strafsystem. Während bei der ersten Lesung die Kommission die Aechtung als besondere Ehrenstrafe für die schwersten Straftaten in Aussicht genommen hatte, /oll nunmehr, wie schon bekannt, die Aechtung als schwer st e Strafe des künftigen Rechts an der Spitze stehen. Mit der Aechtung ist als Folge des völligen Ehrentodes kraft Gesetzes die Todesstrafe verbunden. Die Aechtung kommt für die schwersten Verbrechen in Betracht, also die schwersten Fälle des Verrats an der Volksgemeinschaft, vielleicht auch schwerste Fälle der gemeingefährlichen Delikte. Neben der Aechtung behält auch die Todesstrafe ihr eigenes Anwendungsgebiet. Von einer Differenzierung ist abgesehen worden, es bleibt auch künftig allgmein bei der Enthauptung. Auch der Giftbecher ist angesichts der politische^ und religiösen Bedenken endgültig abgelehnt worden.
Bei den Freiheitsstrafen wird zwischen Zuchthaus, Gefängnis und Haft unterschieden. Im Gegensatz zur ersten Lesung hat die Kommission die Mindestgefängnisstrafe auf zwei Wochen festgesetzt, um nicht den Unterschied zwischen Gefängnis und Haft zu verwischen und die Möglichkeit zu beseitigen, die kurze Freiheitsstrafe zu einem kräftigen Denkzettel umzugestalten. Zwangsarbeit bezw. Fron ist abgelehnt worden. Bettelei und Landstreicherei sollen weiterhin im Arbeitshaus
Eine große Sehnsucht
Roman von Marie Blank-Eismann.
25 Nachdruck verboten
„Regina, um Gottes willen, mir fällt es plötzlich wie Schuppen von den Augen. Diu Haft in der WaM-apelle meine Schwester Jutta getroffen-"
„Ja, und sie sagte mir, daß mein Brief nur eine Waffe werden würde im Kampfe gegen meinen Vater."
„Und du hast das geglaubt. Du konntest das glauben nach allem, was zwischen uns gewesen ist. Regina, ich
schwöre dir, daß ich deinen Brief nicht erhalten habe-
Ach, wie sehnsüchtig habe ich darauf gewartet, denn hättest du mir die Gewißheit gegeben, daß du mich liebst, dann hätte ich den Kampf gegen den Haß unserer Väter ausgenommen. Aber ich mußte ja glauben, daß ich dir gleichgültig sei und du den Haß deines Vaters gegen uns Falkenberg teiltest, weil du dich mit Kommerzienrat Schillings verlobt Haft. Regina, warum hast du das alles getan?"
Verzweifelt schluchzte sie auf.
„Warum ich das alles tat? — Warum? Weil ich mich verraten, verlacht, verspottet glaubte. Deine Schwester sagte doch —" Aber hastig hielt sie inne, um Jutta nicht anzuklagen.
Doch ungeduldig drängte Harald:
„Regina, du mußt mir die Wahrheit sagen, du darfst mir nichts verschweigen. An jenem Tage, da du in der Waldkapelle aus mich gewartet haben magst, führte mich später mein Weg dort vorüber, doch ich kam erst zu ihr hin, als du wie in wilder Flucht davon eiltest. Ach, hättest du doch damals meinen Ruf vernommen und wärest zurückgekommen, dann hätte sich der unselige Irrtum aufklären müssen. Wie viele Tage und leidvolle Wochen wären uns erspart geblieben, Regina. Ich weih nichts von den Worten, die Jutta zu dir gesprochen hat. Ich habe sie nicht beauftragt, dir eine Nachricht zu überbringen."
bekämpft werden, während für die sonstigen Verbrecher, deren Straftaten auf Liederlichkeit und Arbeitsscheu beruhen, Zuchthaus in Frage kommt. Dagegen soll di« Zwangsarbeit im Freien als eine Form des Vollzugs der Zuchthausstrafe betrachtet werden.
Besondere Aufmerksamkeit hat die Kommission dem Ausbau der Ehren st rasen gewidmet. Unter ihnen >oll die schwerste als Ehrlos-Erklärung bezeichnet werden, die im Gegensatz zur Aechtung nicht grundsätzlich lebenslänglich ist. Der für ehrlos Erklärte verliert u. a. auch die öffentlichen Würden. Titel, Orden und Ehrenzeichen, die Parteimitgliedschaft, die Rechte auf eine Approbation, Konzession und Genehmigung zuin Betrieb eines Gewerbes. Die Eidesfähigkeit soll ihm auf Lebenszeit verloren gehen. Der Ehrlose kann auch nicht Schieos- richter, Lehrer. Erzieher. Führer oder Vertrauensmann in einem Betriebe oder Bauer sein. Er darf auch keine Kokarde tragen und die Reichs- oder Landesfahnen nicht zeigen Er soll ferner untauglich sein, die elterliche Gewalt auszuüben, samilieiirecht- liche Aemter zu bekleiden usw. Der Verlust dieser Fähigkeiten soll neben der Verurteilung zum Tode oder zu lebenslangem Zuchthaus für immer, neben zeitigem Zuchthaus je nach Bestimmung im Urteil für zwei bis zehn Jahre eintreten. Als Ehrenstrafen, die neben dem Gefängnis erkannt werden können, hat die Kommission den Amtsverlust und den Verlust der Amtsfähigkeit vorgesehen. In allen Fällen, wo vom Verlust öffentlicher Aemter die Rede ist, sollen der aktive Dienst in der Wehrmacht, die aus öffentlichen Wahlen hervorgegüngenen Rechte, kirchliche Aemter, die Berufe des Rechtsanwalts und des Schriftleiters als einbezogen gelten.
Von der Einführung der Prügelstrafe als Ehrenstrafe hat die Kommission abgesehen, ebenso von der Wiedereinführung des Prangers. Dagegen soll gleichsam als symbolischer Pranger die öffentliche Bekanntmachung als weitere Ehrenstrafe Verwertung finden. Die Geldstrafe soll in Zukunft in Beziehung zur Leistungsfähigkeit des Täters gesetzt werden.
Die zweite Lesung des allgemeinen Teils des neuen deutschen Strafrechts in der amtlichen Strafrechtskommission har u. a. wesentliche Aenderungen in der Regelung der Fragen der Notwehr und des Notstandes gebracht. Die Bestimmungen über die Notwehr werden mit oer Feststellung eingeleitet, daß, wer Notwehr übt, recht handelt. Die Notwehr ist die Verteidigung, die nach gesundem Volksempfinden erforderlich ist und ausgeübt wird, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden. Nur wer die der Notwehrhandlung gezogenen Grenzen überschreitet, ist strafbar. Auch wer im Notstand handelt, wird nicht bestraft. Nack dem Entwurf handelt im Notstand, wer eine mit Strafe bedrohte Handlung beging, um eine gegenwärtige, nicht anders abwendbare Gefahr eines erheblichen Schadens von sich oder einem anderen abzuwenden, wenn nicht von ihm oder dem anderen nach gesunder Volksanschauvng erwartet werden muß, daß er den Schaden dulde. In der Frage der Staatsnotwehr hat sich die Auffassung der Kommission nicht mehr geändert. Es wurde zwar anerkannt, daß jeder einzelne, namentlich die Partei, zu voller Einsatzbereitschaft verpflichtet ist, wenn der Staat in Gefahr ist Dies gilt jedoch nur mit der Maßgabe, daß die Führung und nur sie, darüber zu bestimmen hat, in welchen Fällen der Einsatz der ganzen Persönlichkeit zu erfolgen hat.
Die neugeschaffene Rechtseinrichtung der Verwarnung mit Strafvorbehalt hat die Strasrechtskommifston auch in zweiter Lesung aufrechterhalten. 2m ersten Halbjahr 1931 wurde in Preußen die Vollstreckung von Freiheitsstrafen von einem Tag bis zu sechs Monaten in 11817 Fällen mit Bewährungsfristen ausgesetzt. Es handelt sich hierbei um Strafaussetzungen, die durchaus der Auffassung der Zentralinstanz entsprachen, woraus sich ergibt, daß ein krnninalpolitisches Bedürfnis für Maßnahmen dieser Art auch im neuen Staat besteht. Die Verwarnung mit Strafoorbehalt wird noch den neuen Beschlüssen nur dann für zulässig erklärt, wenn der Täter Gefängnis oder Haft bis zu einem Monat oder Geldstrafe bis zu 30 Tagesbußen verwirkt hat. Die Verwarnung erfolgt unter Feststellung der Schuld und Vorbehalt der Verurteilung für den Fall, daß sich der Täter während einer Probezeit, die mindestens auf ein Jahr und höchstens auf drei Jahre zu bemessen ist, nicht gesetzmäßig führt. Von Interesse ist noch, daß die Worte „Zurechnungsfähigkeit" und „Zurechnungsua azrg- keit" künftig durch die sprachlich richtigeren und sachlich tref.anderen Worte „Cchuldfähigkeit" und „Schuldunfähigkeit" erstist werden.
Regina hielt ihre Augen geschlossen -und lehnt wie ohnmächtig in Haralds Armen. Wie das Toben des Gewitter- sturmes draußen in der Natur, so brausten seine Worte Aber sie hinweg.
„Harald, wenn ich dir nur glauben könnte!" hauchte sie.
„Du zweifelst also noch an mir?"
„Du hattest dir eine reiche Braut mitgebracht."
„Das ist nicht wahr! Ich wußte nichts davon, daß meme -Schwester Vera von Maronoff eingelad-en hatte und damit die Absicht verband, eine Ehe zwischen uns zu stfften. Ich Habs mich gegen diese Pläne -gewehrt, als ich davon erfuhr und meinem Vater und meiner Schwester erklärt, daß ich nur -meine Elfenkönigin heiraten würde. Freilich ahnte ich bei jenem Geständnis nicht, daß ich dich als Die Tochter d-e-s Overhöfbauern Wiedersehen würde."
„Dann Hättest du -also kein Spiel mit mir getrieben?"
„Spiel, Spiel, Regina? — Fühltest Lu denn nicht, daß ich Dir mein Herz -gab? Sie hier," er faßte -mit der Hand nach seiner Brust und zog jenes Medaillon hervor, das er seit der K-arnevalsnacht aus seinem Herzen- trug. .Kennst du -dieses Schmuckstück? Es hatte sich an den Knöpfen meines Wamses verfangen, als ich dich aus dem Feuer trug. Wie einen Talism-ann trage ich seit jener Stunde dieses Herz aus -meiner Brust —. Und du kannst noch immer an meiner Liebe zweifeln? Einmal freilich riß ich es von -meinem Herzen, damals, -als ich die Nachricht von deiner Verlobung erhielt. Aber als ich die Nachricht von deiner RDRD DRR hielt. Aber als ich es dir zurücksenden wollte, konnte ich ich mich davon nicht trsennen."
„Regina, glaubst du nun an mich -und meine Liebe?"
Da schmiegte sie ihren Kopf -an seine Brust und duldete es, daß er sie in seine Arme schloß -und seine Lippen ihren Mund suchten.
,Du — du, mein Lieb, nun halte ich dich doch fest. Wenn du mich nur -lieb hast, Regina, dann ist alles gut, dann kann uns nichts mehr trennen."
Doch jäh machte sich Regina aus Harals Armen frei und starrt« ihn an. „Was haben wir getan? — Es ist Sünde —"
Telegramm des Tührers
zum Eaubefreiungsfest des Neichsbundes für Leibesübungen in Saarbrücken Berlin, 26 August. Der Reichskommissar für die Rückgliederung des Sarlandes, Gauleiter Bürckel und der Reichssportführer von T s ch a m m e r - O st e n haben zum Befreiungsgaufest des Reichsbundes für Leibesübungen in Saarbrücken an den Führer und Reichskanzler folgendes Begrüßungstelegramm ge- ricktet: „Das Befreiungsgaufest des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen in Saarbrücken, dem Bollwerk deutschen Volkstums im Westen des Reiches, bringt durch Teilnahme von über 30000 Turnern und Sportlern aus dem Saarland, dem Gau Südwest, Abordnungen aus dem ganzen Reich, sowie durch stärkste Beteiligung aller Gliederungen der Partei und der Deutschen Arbeitsfront den einheitlichen Willen des deutschen Volkes klar zum Ausdruck. Die zur politischen Abendkundgebung versammelten Hunderttausend grüßen den Führer mit dem erneuten Gelöbnis unwandelbarer Treue und steten Einsatzes für Volk und Reich".
Der Führer und Reichskanzler hat drahtlich wie folgt erwidert: „Ich danke für die Grüße und das Gelöbnis der Turner und Sportler vom Befreiungsgaufest des Reichsbundes für Leibesübungen in Saarbrücken. Ich entnehme aus Ihrer Meldung mit Befriedigung, daß die Volksgemeinschaft im Saargebiet bei diesem Anlaß so beredten Ausdruck gefunden hat, und sende den versammelten hunderttausend Volksgenossen herzlichste Grüße".
LlmmbandMung des Führers glücklich beseitigt
DRV. meldet: Der Führer und Reichskanzler hat im Früh- icihr an zunehmender Heiserkeit gelitten, die ihn bei der letzten große» Rede im Reichstag besonders stark belästigte. Als Ursache der Stimmstörung fand Professor Dr. von Eicken einen Polypen am rechten Stimmband, den er am 23. Mai operativ entfernte. Die Stimme des Führers wurde alsbald wieder ganz klar. Nachträgliche Untersuchungen haben gezeigt, daß die Stimmbänder nunmehr wieder durchaus normal sind.
Der Führer beim Artillerieschietzen
der Kriegsmarine
Kiel, 26. Aug. Der Führer und Reichskanzler begab sich am Montag früh im Flugzeug nach Kiel, um an dem mehrtägigen Artillerieschießen der Kriegsmarine leilzunehmen. Aus dem Flughafen Kiel-Holtenau wurde der Führer vom Reichskriegsminister Generaloberst von Blomberg, dem Oberbefehlshaber der Reichsluftwaffe. General der Flieger Eöring, dem Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Admiral Dr. h. c. Raeder, dem Oberbefehlshaber des Heeres, General von Fritsch, dem kommandierenden Admiral der Marinestation der Ostsee, Vizeadmiral Albrecht, dem Kommandeur des 10. Armeekorps, Generalleutnant Knochenhauer, dem Befehlshaber im Luftkreis 6. Generalleutnant Zander, empfangen. Ferner hatten sich auf dem Flughafen der Gauleiter von Schleswig-Holstein, Staatsrat Lohst, SA.-Eruppenführer Meyer-Quade und andere führende Männer des Staates und der nationalsozialistischen Bewegung eingefunden. Nach dem Abschreiten der Front der Ehrenkompagnie begab sich der Führer an Bord. Die Flotte ist bereits am frühen Morgen ausgelaufen.
Die Arbeiten an der AnfaWelle
in der Hermann-Göring-Straße in Berlin
Vier weitere Vermißte gefunden -
Berlin. 26. Aug. Am Sonntag wurde mit derselben Beharrlichkeit und Energie an der Unfallstelle in der Hermann-Göring- Straße weiter gearbeitet. Auch während der Nacht ließen die Anstrengungen keine Minute nach. Es gelang, in den ersten Morgenstunden drei weitere Arbeiter zu finden. Zwei von ihnen konnten bald geborgen werden, während der dritte um 8.05 Uhr an die Erdoberfläche geschafft wurde. Nach einer halben Stunde wurde durch den Lautsprecher wieder Ar» deitsruhe zu Ehren eines weiteren geborgenen Opfers befohlen. Wieder verstummt« sofort aller Lärm und wieder grüßten Hunderte von Männern mit erhobener Hand ihren toten Arbeitskameraden, der in Len Ministergarten getragen wurde.
Es sind bisher sieben Vermißte geborgen worden. Die Freilegung des achten Verunglückten mußte noch hinausgeschoben werden, da das undurchdringliche Trümmergewirr, das auf ibm lieat. weaen aroker NaMur.raefabr nock nickt beseitigt
„Daß wir -uns -lieb haben, Regina?"
„Ja, wir haben -doch -unser Wort verpfändet —"
„Wer noch sind wir Durch Geseetz -und Kirche nicht gebunden, Sage -mir, daß du mich lieb hast, Regina, und ich löse -meine Verlobung mit Vera von Maronbff -auf."
Doch Regina schüttelte langsam den Kopf.
„H-avaid, bedenke, was du tun willst. Es wird einen Skandal geben, wenn wir am Tage vor unserer Hochzeit fahnenMch-ti-g werden."
Doch Harald Augen leuchteten auf.
„Ich fr-ag-e nicht nach Dem Geschwätz der Menge, -es geht -um mein Glück und mein Glück -bist du, Regina. Ich fahre zu Vera von Marono-ff und werde ihr alles -bekennen. Sie -wird -und muß mich freig-eben, wenn ich ihr sage, daß wir uns li-cb-en. Inzwischen wirst du -deinem Vater -und Schillings erklären, daß die Hochzeit nicht stattjfinden kann —"
Angstvoll schloß Regina -die Augen.
„Du kennst meinen Vater nicht, H-ar-a-ld —- Niemals würde er es dulden, daß ich Schillings mein W-o-rt zurüL- -gebe. Er würde alle seine väterliche Gewalt ausb-ieten, um mich -vor den Altar zu schleppen."
„Dann laß mich mit deinem Vater sprechen. Regina —"
„Nein, -nein, denn er tötet dich, wenn du die Schwelle unseres Hauses betrittst und eine solche Forderung an ihn stellst."
Da raffte sich Harald -auf, zog Regina wieder in seine Arme und rief:
„Laß uns -fliehen, Regina, wenn du nicht den Mut hast, Den Kampf aufzunehmen. In drei Stunden geht -ein Zug nach Berlin, komm mit mir, Regina. Wir fahren von dort nach Hamburg und mit dem nächsten Schiff nach Nervyork. Wir -brechen alle Brücken hinter uns ab und fugen em neues Leben an. Re-gina, ich habe dich lieb — komm um sei mein."
Mit geschlossenen Augen lehnte Regina an Haralds Herzen lld lauschte seinen Worten. Eine namenlose Seligkeit erfüllte ihr Herz.
(Fortsetzung folgt.)