Wie verlautet, Werden Eden und Aloifi «ach London und Rom zurückkehren, um mit ihren Regierungen Fühlung zu nehmen. Der allgemeine Eindruck ist außerordentlich pessimistisch.
Neue Besprechung Eden-Lava!
Kompromißoorschläge für Aloifi Paris, 18. Aug. Am Samstag um 17.30 Uhr kam Eden erneut in Begleitung von llnterstaatssekretär Vansiitart am Quai d'Orsay zu einer Besprechung mit Laval zusammen. Die Aussprache dauerte 45 Minuten.
Wie in Konferenzkreisen verlautet, find dem italienischen Vertreter im bisherigen Verlauf der Verhandlungen Anregungen gegeben worden, die in wirtschaftlicher Hinsicht auf oen Ausbau des englisch-italienischen Abkommens vom Jahre 1925 und des französisch-italienischen Abkommens von Rom vom 7. Januar 1935 hinauslaufen.
Praktisch gehen die Anregungen darauf hinaus, Italien für feine wirtschaftliche Entwicklung in dem gesamten abessinischen Gebiet freie Hand zu lassen. Zwischen Laval und Eden bestehe über die wirtschaftlichen Zugeständnisse,-die Italien zu machen seien, volle Uebereinstimmung. Aber die englische Regierung widersetze sich nach wie vor Zugeständnissen politischer Natur. Dis Haltung der britischen Regierung, so versichert man, werde sich erst ändern können, wenn die italienische Regierung ihre politischen Forderungen bis ins kleinste zu erkennen gegeben habe.
Die französische Regierung wiederum, die eine Regelung erleichtern wolle, habe die Möglichkeit ins Auge gefaßt, im Einverständnis mit dem Kaiser von Abessinien der italienischen Regierung gegenüber gewisse Bürgschaften zu übernehmen, z. B. über die Zulassung italienischer Ratgeber in den verschiedenen Zweigen der abessinischen Verwaltung. Man betont jedoch, daß es sich bei diesen Anregungen nur um gewisse Gedankengänge handle, die einen Rahmen für die Verhandlungen abgeben könnten: sie hätten jedoch nicht den Charakter eines endgültigen Entwurfes für eine Regelung.
In Konferenzkreisen besteht auch nur eine sehr schwache Hoffnung, daß diese Anregungen von Mussolini auf den ersten Anhieb angenommen würden. Immerhin, Lo glaubt man, würde ein großer Schritt vorwärts getan sein, wenn die Unterhändler in der angedeuteten Richtung Weiterarbeiten könnten.
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Verzögerter Zusammentritt
des italienisch-abesfinischen Schiedsausschuffes
Paris, 18. Aug. Der italienisch-abessinische Schiedsausschuß, der bereits am 16. August zusammentreten sollte, wird seine Arbeiten nicht vor Montag aufnehmen. Baron Aloisi hatte eine Zusammenkunft mit dem griechischen Gesandten in Paris, Politis, der das Amt eines neutralen fünften Schiedsrichters übernehmen wird.
Frankreich wird ungeduldig
Paris, 18. Aug. Wenn man der Pariser Abendpresse glauben will, scheint man in französischen Kreisen wegen der Haltung Italiens zugleich ungeduldig und besorgt zu sein und sich sogar der englischen Auffassung anzunähern.
Wir verkennen nicht die berechtigten Absichten Mussolinis, schreibt der „Jntransigeant", aber durch die Macht der Tatsachen haben wir die Pflicht, uns an die Seite Englands zu stellen, wenn es darum geht, die Grundsätze des Völkerbundes zu unterstützen. Die französisch-italienische Freundschaft dürfe die französisch-englische Freundschaft nicht ausschließen. Sauerwein erklärt im „Paris Soir", wenn Mussolini ein volles Protektorat uird die Abrüstung der abessinischen Truppen fordere, wenn er der Entwicklung der Angelegenheit keine Zeit geben wolle und in keine Zugeständnisse einwillige, die das nationale Prestige betreffen, mit einem Wort, wenn er seinen Vertretern als Weisung mitgegeben habe: „Alles oder nichts", dann sei es besser, das gleich zu sagen. Zugleich sei es für Mussolini strategisch von Vorteil, drei weitere Wochen für militärische Vorbereitungen zu gewinnen.
Auch der „Temps" hält den Augenblick für gekommen, sich nicht mehr nur auf der allgemeinen Grundlage und in unbestimmten Formeln zu bewegen. Das gelte sowohl für Italien wie für England. Je schneller Eden und Aloisi ihre Karten aufdecken würden, um so bester sei das für den erfolgreichen Ausgang bei Verhandlungen, deren Scheitern verheerend für die Politik der
Eine große Sehnsucht
Roman von Marie Blank-Eismann.
18 Nachdruck verboten
Regina wußte sich später nicht mehr daran zu erinnern, wie sie den Weg nach dem kleinen Dorfsr-iedhof gefunden hatte und dort am Grabe ihrer Tante Sabine zusammengebrochen war.
Niemand befand sich um diese. Zeit bei den Toten, so daß Regina sich ihrem haltlosen Weinen hingeben konnte. Es dauerte lange, ehe sie die Kraft fand, mit verschleierten Blicken nach dem Grabstein zu schauen, auf dem in großen Buchstaben der Name: „Sabine Overhof" stand.
Mit zuckenden Lippen flüsterte sie dann:
„Auch im hast einen Falkenberg geliebt, Sabine Overhof — Auch du bist betrogen worden und hast deshalb das Leben Nicht mehr ertragen können. — Soll ich dir Nachfolgen in den Tod, um Ruhe und Frieden zu finden?"
Jäh tauchte vor Regina das leidzerwühlte Gesich ihrer Mutter auf und angstvoll fuhr sie fort:
„Nein, nein, nicht sterben, nicht freiwillig ein Ende machen! Um deinetwillen muß ich weiterleben, Mutterl, so wie du um meinetwillen gelebt hast."
Ihr Glaube an die Liebe war bitter enttäuscht worden. Doch plötzlich richtete sie sich langsam auf. Ihr Gesicht bekam einen harten, entschlossenen Ausdruck, und in diesem Augenblick glich sie ganz ihrem Daler, dem stolzen Overhofbauern.
Wieder hielt sie geheime Zwiesprache mit der Toten und flüsterte:
„Diese Stunde mußte okmmen, damit ich den Weg zum Hasse fand, zu jenem Haß, der alle Overhof von Großväterzeiten her erfüllt hat. — Jetzt weiß ich, daß ich meinen Schwur halten werde, hier an deinem Grabe erneuere ich ihn noch einmal, Tante Sabine. — Ich will alle Falkenberg hassen — auch ihn — Harald von Falkenberg. Ich will sein Bild aus meinem Herzen herausreihen — und wenn es auch
internationalen Zusammenarvert uns für den Völkerbund sein würde.
Ein Regiment Zuluneger Abessinien angeSoten
London, 18. Aug. Aus Ladysmith (Natal) wird gemeldet: Der Häuptling des Zulustammes der Amakulwa, Walter Kumalo, hat dem Kaiser von Abessinien für den Fall eines Krieges mit Italien ein ganzes Regiment Zuluneger zur Verfügung gestellt, das gewillt sei, jeden Widerstand zu brechen. Kumalo hat während des Weltkrieges mit Eingeboreueukontingenten in Frankreich an der Front gestanden.
Treimächle-Ksnferenz vertagt
Paris, 18. Aug. Ministerpräsident und Außenminister Laval hat der Presse folgende amtliche Mitteilung zu- gshen lassen: Laval als Vertreter Frankreichs, Eden als Vertreter Großbritanniens und Baron Aloisi als Vertreter Italiens waren in Paris zusammengetreten, um nach einer Möglichkeit für die friedliche Regelung des abessinisch-italie- nischen Streitfalles zu suchen. Wir haben noch nicht eine Bsrhandlungsgrundlage finden können, welche die Lösung des Konfliktes erreichen würde. Die Schwierigkeiten» auf die man bei der Prüfung der im Laufe der Erörterungen gemachten Anregungen gestoßen ist, lassen eine Vertagung der eingeleiteten Prüfung notwendig werden. Diese wird auf diplomatischem Wege fortgesetzt werden.
Zur Eröffnung des LI. Kongresses
der Internationalen Strafrechts- und Eefängniskommission
Berlin, 18 Aug. Am Samstag begab sich eine Abordnung der Internationalen Strafrechts- und Gefängniskommission zu vem Ehrenmal Unter den Linden und legte dort namens der Kor - Mission einen Kranz zu Ehren der Gefallenen des Weltkrieges nieder.
Reichsjustizminister Eürtner entbot den Teilnehmern des 11. Kongresses namens der deutschen Justizverwaltung einen herzlichen Willkommensgruß.
Der Präsident des Reichgerichts, Dr. Bumke, veröffentlicht ein Geleitwort, in verwes heißt: In diesem Jahre ist erstmalig Deutschland das Gastland für den alle fünf Jahre stattfindenden Internationalen Strafrechts- und Gefängniskongreß. Das nationalsozialistische Reich begrüßt die rund 490 ausländischen Kongreßteilnehmer mit aufrichtiger Freude, weil es das Zusammenwirken der Völker bei der Abwehr der Verbrecher für dringend geboten hält. Das Dritte Reich weiß, daß es im Strai- recht Probleme gibt, deren Lösung nur gemeinsam durch die Wissenschaft aller Länder erreicht werden kann.
Reichsminister Dr. Frank veröffentlitch im Zentralorgan des Bundes nationalsozialistischer deutscher Juristen, „Das Recht", einen Begrüßungsausruf, in dem es u. a. heißt: Aus den jiir die Rechtskultur maßgebenden Ländern kommen die Vertreter von Wissenschaft und Regierungen, von Völkern und Rechis- systemen zusammen, um über grundsätzlich« Fragen von Gesetzgebung und Verwaltung auf dem Gebiete des Strafrechts, ebenso wie über die im Gebiete der Strafrechtsverwirklichung liegenden Probleme von Vorbeugungsmaßnahmen und von Maßregeln zum Schutze der Jugend in gemeinsamer Arbeit in Vortrag und Aussprachen, in Referaten und Eegenreferaten zu beraten. Das nationalsozialistische Reich Aböls Hitlers ist ein Reich des Friedens und des Rechts des deutschen Volkes. Aufgebaut auf der großen unbeugsamen Macht unseres deutschen Volkes ist dieses Reich der Hort deutscher Kultur gegenüber dem über allen Völkern drohenden Zerjetzungsgeist des Bolschewismus. Ich hoffe, daß die Teilnehmer an diesem Kongreß gerade aus diesem Neubau unserer nationalsozialistischen Rechts- und Staatspolitik reiche Eindrücke zum Vorteil unseres Volkes mit nach Hause nehmen werden. Möge das Recht und sein Dienst eine Brücke mehr zum Verständnis zwischen den Völkern und damit zu einer wesentlichen Voraussetzung des Friedens werden.
Einheitliche Kulturorganisation der Juden
Zwischen dem Geheimen Staatspolizeiamt Berlin und dem Sonderbeauftragten des Reichsministers für Volks- aufkläruna und Propaganda. Dr. Göbbels. Staatskommissar
Jahre dauern sollte, ehe diese Wunde verheilt. Die dort oben aus dem Schloß sollen die Tochter des Ooerhosbauern nicht lassen und spotten dürfen, trotzen werde ich ihnen —"
Nichts anderes vermochte Regina mehr zu denken.
Und als der alte Friedhofwärter kam, um sie daran zu mahnen, daß sie den Kirchhos verlassen müsse, weil die Tore geschlossen würden, da nahm sie Abschied von dem Grabe der Toten und ging stolz und ausrecht wie eine echte Over- has hin.
Kaum aber hatte sie die Landstraße erreicht, als sie das schrille Signal einer Autosirene vernahm, gleich daraus das -scharfe Bremsen eines Wagens und dicht in der Nahe eine Stimme hörte:
„Fräulein Regina, wie freue ich mich, Ihnen zu begegnen! Darif ich Sie zu einer Fahrt eiNladen?"
Regina erwachte wie aus einem schweren Traum und starrte Kommerzienrat Schillings an, als sähe sie einen Fremden.
Mechanisch reichte sie dem Bankier die Hand, folgte seiner Einladung, stieg in das Auto und ließ sich in die Polster zurücksinken.
Abermals klang Schillings Stimme an ihr Ohr:
„Ich bin glücklich, Ihnen heute diese roten Rosen selbst überreichen zu können, Fräulein Regina."
Regina zwang sich zu einem Lächeln und faßte nach den Rosen.
Dabei schien es ihr, als riese ihr eine Stimme zu:
„Es ist Sichcksalsbestlmmung, daß du gerade jetzt diesem Manne begegnet bist."
Und sie überließ Schillings ihre Hand, die dieser zärtlich streichelte, sie wehrte sich nicht dagegen, als er einen langen, heißen Kuß daraus drückte.
Aber sie achtete nicht aus die Worte, die Schillings sprach. Unablässig grübelte sie darüber nach, wie sie den Falkenberg zeigen könne, daß auch sie jenes Erlebnis im Karneval für nichts anderes gehalten habe, als für einen Faschingsscherz.
Aber jener Brief —?
Hinkel, sind eindeutige Richtlinien für die Tätigkeit des Reichs- Verbandes der jüdischen Kulturverbände im deutschen Reichsgebiet vereinbart worden. Diese Richtlinien besagen, daß nur noch der Reichsverband der jüdischen Kulturbünde den organisatorischen Zusammenschluß aller jüdischen Kulturorganisationen im gesamten Reichsgebiet darstellen darf. Sitz der verantwortlichen Reichsleitung des Reichsverbandes ist Berlin. Sämtliche jüdischen Kulturorganisat'onen. mit Ausnahme der Schul- und Kultusgemeinden, müssen bis zum 15. September d. I. einschließlich dem Retchsverband eingegliedert sein und stehen von diesem Tage an unter der Leitung des von Staatskomissar Hinkel eingesetzten Vorstandes in Berlin. Ueber die Frage der Mitgliedschaft in einem lokalen Verband des jüdischen Kulturbundes besagen die nunmehr von allen zuständigen Stellen genehmigten Richtlinien, daß Mitglieder nur Juden oder Nichtarier im Sinne des Verufsbeamtengesetzes sein können. Jedoch können auch Ehegatten von Mitgliedern eines jüdischen Kulturbundes, auch wenn sie selbst arisch sind, einer solchen Organisation angehören.
Ueber die entscheidende Frage der Beschäftigung jüdischer Künstler im Rahmen dieser Organisation wird sestgestellt, daß nur Kulturbunds-Mitglieder tätig sein können und daß ebenfalls die sonstigen Teilnehmer an Veranstaltungen des Reichsverban- »des jüdischer Kulturbünde Mitglieder dieser Organisation sein müssen. Daher haben diese Veranstaltungen den Charakter von „geschlossenen" Veranstaltungen. Für Personen ohne Mitgliedsausweis mit Lichtbild sind sie unzugänglich Ausnahmen können durch den Sonderbeauftragten Hinkel genehmigt werden. Jede organisatorische Veränderung im Rahmen des Reichsverbandes muß vorher dem Büro des Staatskommisjars Hinkel mitgeteilt werden, der im Einvernehmen mit dem Geheimen Staatspolizei- amr Berlin hierzu die Genehmigung erteilt.
Als Organ des Reichsverbandes jüdischer Kulturbünde wurden die „Mitteilungen des Reichsverbandes" genehmigt. Für den redaktionellen Teil dieser Mitteilungen sind alle Personen in der Leitung der Berliner Zentrale verantwortlich. Es ist selbstverständlich, daß sich die Veranstaltungen des Reichsver- bandcs und aller ihm angeschlagenen Organisationen und der Inhalt dieser „Mitteilungen des Reichsverbandes" in keiner Form gegen den nationalsozialistischen Staat, seine Einrichtungen und seine Gesetze wenden darf. Allen Mitgliedern des Reichsverbandes jüdischer Kulturbünde ist die aktive oder unterstützende Betätigung -aus künstlerischem und kulturellem Gebiet nur im- Rahmen des kulturellen Eigenlebens des in Deutschland ansässigen Judentums erlaubt.
Durch die Richtlinien des Sonderbeauftragten Hinkel, die nunmehr die vollinhaltliche Bestätigung durch das Geheime Staatspolizeiamt gefunden haben und die zu der Einheitsorgani- jation führen, sind die Möglichkeiten für die künstlerische Betätigung nichtarischer Staatsangehöriger in außerordentlichem Maße gewachsen. Nunmehr ist es Aufgabe der Zentralleitung des Reichsverbandes jüdischer Kulturbünde, durch geeignete organisatorische Maßnahmen diese Möglichkeiten zu nützen und sich Ser Verantwortung für den Anspruch auf Betätigung der nicht- arischen Künstler im Rahmen dieser Organisation bewußt zu sein. Die Richtlinien sind Beweis dafür, daß der nationalsozialistische Staat den nichtarischen Staatsangehörigen alle Möglichkeiten zur Betätigung ihres kulturellen und künstlerischen Eigenlebens gibt, wenn sie davon «blassen, sich in das Kunst- und Kulturleben des deutschen Volkes offen oder versteckt einzudrängen.
Der Mhrer in Nürnberg
Nürnberg, 18. Aug. Der Führer besichtigte am Samstag m Nürnberg eingehend das gesamte Reichsparteitagsgelände, insbesondere auch bas neue Zeppelinfeld und den Luitpoldhain und überzeugte sich vom Stand der Bauarbeiten. Anschließend hielt der Führer mit einer Reihe von führenden Männern der Partei Besprechungen ab, die der Ausgestaltung des Reichsparteitages 1935 galten. Außer dem Stab des Führers waren dazu u. a erschienen die Reichsminister Dr. Göbbels, R. Walter Darre, Dr. Frank und Kerrl, die Reichsleiter Dr. Dietrich, Rosenberg, Amann, Vormann, Reichsarbeitsführer Hier!, der Reichsleiter der NSV., Hilgenfeldt, ferner Gauleiter Streicher, Gauleiter Staatsmiuister Wagner, Gauleiter Förster, der Generalinspekteur des deutschen Straßenwesens, Dr. Todt, und Oberbürgermeister Liebei-Nürnberg.
Bei seinem Besuch hat der Führer bei der Besichtigung des Zeppelinfeloes Architekt Speer den Auftrag gegeben, im Stadion eine Kampfbahn für sportliche Großveranstaltungen zu schaffen, die der Größe der Kampffelder und der Stadt der Ncichsparteitage entspricht und 150 000 bis 200 000 Personen Platz bietet. Architekt Speer hat den Auftrag angenommen.
O, daß sie niemals Lichen Brief geschrieben hätte!
Doch mitten in ihre jagenden Gedanken hörte sie wieder die Stimme Schillings und da er den Namen Falkenberg nannte, horchte sie jäh auf.
„Sie müssen mir helfen, Fräulein Regina, daß Ihr Vater sich über diesen neuen Streich der Falkenberg nicht zu sehr enttäuscht fühlt. Ich selbst war es, der Ihren Vater darin bestärkte, daß nun das Spiel gewonnen fei, denn ich halte so viele Wechsel in der Hand-, um Damit den letzten Besitz der Falkenberg unter den Hammer bringen zu können. Keiner vom uns beiden hatte daran gedacht, daß uns der Sieg durch den jungen Falkenberg streitig gemacht werden könne. Und nun hat er eine reiche Braut von seiner Reife mitg-ebracht, die selbftve-rständNch nichts Eiligeres zu tun hatte, als alle Wechsel einzulöfen."
Regina tastete nach dem Herzen. „Eine Braut?" wiederholte sie.
Schillings nickte und fuhr eifrig fort:
„Die Millionenerbin Maronoff ist die heimlich Verlobte Fatkenbergs. Sie weilt seit einigen Tagen zu Vefüch -auf dem Schlosse, um die Vorbereitungen zur Verlobung und Hochzeit zu treffen. Ihr Vater wird Wer diese Nachricht toben und wüten, Fräulein Regina, und sein Zorn wird sich auf mich entladen, weil ich ihn in feinen Erwartungen bestärkt habe. — Ich hatte doch in den letzten Wochen keinen anderen (Wanken, als — -als Ihnen Schloß Falkenberg einmal als Hochzeitsgabe darb-ieten zu können-"
Regina schloß jäh ihre Augen und stammelte:
,Ms Hochzeitsgabe — —?" ..
Schillings deutete Reginas Erschrecken für bräutliche Erregung und war darüber so beglückt, daß er -leidenfchafmch ihre Hand erfaßte und seine Liebe beteuerte.
Doch seine Worte gingen wie leerer Schall an Reginas
Ohr vorüber. ... . ..
Sie lauschte nur auf die Stimme in ihrem Innern, die
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