Sowjetrepubliken" für den Kommunismus in China warb. Er behauptete, daß heute in China bereits ein Raum mit insgesamt 50 Millonen Einwohnern von Sowjets regiert werde und daß weitere 50 Millonen Chinesen der weltrevolutionären Bewegung angeblich mit Sympathie gegenüberstünden. Er schloß mit dem Ausruf, daß die chinesischen Sowjets ein Vorposten der Welt­revolution seien. Ein Vertreter der südslawischen Kommunisten bemühte sich sodann, für den südslawischen Kommunimus zu werben, und ein kanadischer Kommunist teilte mit, daß seine Partei für mindestens 90 Prozent aller Streiks in Kanada ver­antwortlich zeichne (!). Ein Schweizer Kommunist meinte, daß es heute mit dem Stolz der Schweiz, der einzige stille Hort der Ruhe und des Friedens zu fein, vorbei sei. Die Klassen­kämpfe seien dort in vollem Gange und die Kommunisten be­mühten sich nach Kräften, diese Klassengegensätze auszunlltzen. Nach ihm sprach ein österreichischer Kommunist, der um den Bei­fall des Kongresses für das von den dortigen Kommunisten voll­brachte Werk desZustroms der revolutionären Arbeiter in die Reihen der kommunistischen Partei" bat.

..Was wurden wir sagen..

Stellungnahme gegen die Unruhestifter

Washington, 30. Juli. Die große Provinzpresse bringt genau so wie die Neuyorker Zeitungen die Meldung über denBre- men"-Zwischenfall in Fettdruck und verurteilen siesen auf das entschiedenste. Sehr scharf zieht dieWashington-Post" gegen die Unruhestifter zu Felde. Sie weist Senator King, Bürger­meister Laguardia und die Neuyorker Kommunisten darauf hm, daß die auswärtigen Angelegenheiten zur alleinigen Zuständig­keit des Staatsdepartements gehörten und daß die internatio­nale Lage schwer kompliziert würde, wenn Einzelpersonen eigen­mächtig in die Außenpolitik eingriffen.Was würden wir sagen", so führt das Blatt aus.wenn eine Horde zweifelhafter Elemente auf ein amerikanisches Schiss in Hamburg dringe» und unsere Flagge Herunterreißen würde?"Wir kommen jetzt in die Zeit der Hundstage, wo Menschen törichte Dinge tun und wo sie eine Scheune abbrennen wollen, um eine Ratte zu töten oder wo sie die Familie vergiften wollen, um Küchenschaben zu vertreiben. Das Blatt empfiehlt eine sorgfältige Lektüre des Buches von MilliceDer Weg zum Krieg", in dem klar geschil­dert werde, wie durch Hetze und Hysterie Amerika ganz gegen seinen Willen 1917 in einen vollkommen nutzlosen Krieg gegev Deutschland getrieben worden sei. Heutzutage sei Ruhe die crm- Bürgerpslicht. sonst gebe es Völkerverhetzung mit unabsehbarst Folgen.

Beisetzung der 35 Opfer von Taino

Mailand, 30. Juli. Unter größter Anteilnahme der ganzen Bevölkerung von Taino und Umgebung wurden die Todesopfer der Explosionskatastrophe in der Sprengstoff-Fabrik Taino bei­gesetzt, nachdem es gelungen war, die Leichen der übrigen Ver­mißten aus den Trümmern zu bergen. Von dem Hause der Ballila, wo die Aufbahrung stattgefunden hatte, bewegte sich der Trauerzug. an dem auch der Herzog von Bergamo, die Offiziere der in der Gegend stationierten Militärabteilungen, sowie Ver­treter der Behörden von Varese und Ehrenabteilungen des Mili­tärs und der Miliz teilnahmen, in die Kllche von Taino, wo die feierliche Einsegnung erfolgte. Die 17 Todesopfer wurden dann auf den Friedhof des Ortes geleitet, während die Särge der anderen 18 Todesopfer in ihre Heimatorte übergesührt wurden. Etwa 15V0 Personen gaben den Opfern des Unglücks das letzte Geleit. Mehr als 60 Kränze, darunter einer des faschistischen Parteisekretärs, schmückten die Särge. Auch das deutsche Volk nimmt ausrichtigen Anteil an dem nationalen Unglück, das Italien betroffen hat.

Riesige Zollschiebungen in Frankreich

Paris, 30. Juli. Nachdem in der vergangenen Woche das ge­heimnisvolle Verschwinden einer aus Le Havre ausgegangenen Waffensendung die französische Polizei in Aufregung versetzt hatte, wurde am Dienstag nacht eine groß angelegte Z »li­sch iebung gemeldet, die wiederum Le Havre zum Ausgangs­punkt hat. Diesmal sind die französischen Steuerbehörden um über 150 Millionen Franc geschädigt worden. Seit über zwei Jahren hatte es eine über ganz Frankreich verzweigte Organi­sation fertig gebracht, von Le Havre aus Photo- und Elektroapparate, Radiolampen und Radioteile ohne einen Pfennig Zoll zu bezahlen, einzuführen und das zwar nicht verbotene, aber doch in der Einfuhr beschränkte Material im ganzen Lande abzusetzen. Erst in den letzten Tagen gelang es der Polizei, hinter die Schliche der Zollfchieber zu kommen.

Lokales

Wildbad. den 31. IM 1935.

Landeskurlhealer. Eines der besten deutschen Lustspiele Die deutschen Kleinstädter" von A. v. Kotzebue kommt heute Abend zur Aufführung.. Dieses Werk, das uns zurückversetzt in dos frühere Leben einer Kleinstadt, ist so entzückend, daß das Publikum immer wieder seine Helle Freude daran hat. Das Lustspiel wurde von Josef Ständer, der gleichzeitig die Regie führt, neu bearbeitet. Die reizenden Bühnenbilder wurden von Herbert Buhe in He'i'ilbronn angesertigt. Be­gann 8 /4 Uhr, Ende 10 Uhr. Donnerstag abend kommt zum -ersten Male die unvergängliche OperetteZigeuner­baron von I. Strauß zur Aufführung. Die Jnsznierung hat Intendant Richard Krauß, die musikalische Leitung Dr. F. Trecker. Hauptpartien sind besetzt mit Christel Bode, Franzi Heubl, Rudolf Möller, Kurt Unruh, Fritz Holfmann, Latte Elsner und Hans Loose. Beginn 8V« Uhr, Ende M'-ck Uhr. Freitag abend die reizende Lustspiel-NeuheitHilde und 4 k8" mit Haust Stadler in der Hauptrolle. Beginn 8V« Uhr, Ende 1088 Uhr. Samstag abend Wiederholung der OperettePolenblut" von Oskar Nedbal. Beginn 8V4 Uhr, Ende 10Vr Uhr.

Tonfilm. Der am Donnerstag und Freitag im Kursa laufende TonfilmPal 0 s B r au t fah r t" ist einfach ei Giipfelletstung, ist ein geradezu idealer Kulturfilm. Die Es moS' die h,er spielen, sind die denkbar besten Darsteller, w ste sich selbst spielen. Rein und herb und klar in der Liebe v> Mann zur Frau, stämmig und gradlinig im Kampf mit de Nebenbuhler, die Ewigkeit von Natur und Volk im Ausdru aber auch praller Lebensfreude voll, gehen sie den schlicht Weg der Handlung. Nichts wirkt in diesem Film ausdrin nch, alles bleibt eindeutiges, großtriebüges Leben, ist so st ng lebensecht, so überzeugend als Lebensform, daß es c radezu ^elementar mitreißt. Was da die Kamera geleis 5^4" A astes Bisherige in den Schatten.Palos Bra-> fahrt ist eme beglückende Leistung,

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Der Film vom Arbeitsdienst

Len künstlerisch wervolle Plakate wirkungsvoll cmgekünd-igt hatten, lies anläßlich der Anwesenheit des Reichsarbeits­führers Hier! in Wildbad am Dienstag in dem mit Ha- kenkreuzfahn-en und den Emblemen des Arbeitsdienstes hübsch geschmückten Kurfaal. Lange schon vor Beginn der erstmaligen Vorführung dieses neuen interessanten Filmes hatte sich eine Unmenge von Gästen eingefunden, die freu­dig den Reichsarbeitssührer begrüßten. Auch die Vertreter von Stadt und Badverwwltung, sowie der Ortsgruppen­leiter der NSDAP waren anwesend. Die musikalische Um­rahmung des Abends und die trefflichen, feinschattierten Musikeinlagen, die starken Beifall fanden, wurden von dem Gaumusikzug 26 (Vaihingen a.d.F.) unter Musikzugsührer Wendt vorzüglich ausgeführt. Der vorgesuhrte Schmalfilm berichtete in anschaulichen wertvollen Bildern aus dem Ge­biet des Arbeitsgaus 25 und zeigte den Arbeitsdienst in mannigfacher Weise als Freund und Retter bei irgendwie Äingetretenen Katastrophen. Während in Haus, Hof und Garben -alles seinen gewohnten Gang geht, trifft der Warm- befehl ein. Der Gauarbeitsführer alarmiert seine Truppen, die sofort 'in Reih und Glied in strammem Marsch ausspie­len. Es geht in schneidigen Märschen, bei denen man immer w:eder die kernigen und stämmigen Gestalten bewundert, über den rauhen Westerwald, im lieblichen Odenwald vor­bei an dem Haus, in dem der Führer während des H-essen- kampfes wohnte, durch die rebenbefetzten Hänge Rhemhes- sens. Stimmungsvolle Landschasts- und prächtige Natur­aufnahmen wechseln in einer Schönheit und Klarheit der Bilder, wie man sie sich nicht besser hätte wünschen können. Schiedsrichter und Gäste begeben sich zur Katastrophen,stelle; hier ist auch der Reichsarbeitssührer und der Gauarbeits­führer «ingetroffen. 47 Gruppen sind an verschiedenen Stellen des Gaus eingesetzt. Prächtig wirkte der Aufmarsch der tapferen, mit geschultertem Spaten marschierenden Ar- b-Mssoldaten. Wiesbaden ist erreicht und freut sich aus den Einzug der frohen Gäste und bereitet ihnen eine herzliche Aufnahme. Und am Sonntag Morgen treten unsere wacke­ren Kameraden vom Spaten zum Appell an und 47 Grup­pen begrüßen in stolzer Haltung und freudig leuchtenden Auges ihren R-eichsarbeitsführer, der ihre gute Haltung lobt und den frischen, sie .beseelenden Geist und treffliche Worte zu ihnen spricht vom Nationalsozialismus, der nicht im A-eußeren liegt, sondern im Herzen, In diesem Sinn wird der Arbeitsdienst eine Schule der Nation sein. Wir sehen noch d!ie Heimkehrmben Rast halten, beim Essensassen, in der Ruhe und beim gemütlichen Plaudern. Viel Ver­gnügen macht u. a. die lustige Szene beim Rasieren. Zum Schluß folgen einige Bilder von der Eröffnung der Aus­stellung des R e i ch s a rbe i t sdien ste s, auch von der Frauenarbeit und von handwerklicher Kunst, von Aus­grabungen und Funden u. a. m. Auch die Aufnahmen ei­nes FrMchtfpiolsDie Geschichte eines Landes" fanden re­ges Interesse. So fiel die erste Vorführung dieses Films hier aus fruchtbaren Boden, .weil er ein Erlebnis war, das krastspendend weiterwirken wird, um das Bewußtsein der deutschen Einheit erneut zu festigen. Anschließend ging's in geschlossenem Zug zum Adolf Hitler-Platz, der in präch­tiger, farbiger Beleuchtung erstrahlte. Ein imposanter Zug unserer wackeren Aribettssoldaten von Calw, mit leuchtenden Fackeln, voran der Musik- und Spielmannszug der Arbeits­gruppe 260 Hellbraun. Der hielt tu schneidiger, exakter Welse Len Zapfenstreich ab, den Reichsarbeitssührer Hierl abnahm. Begeistert sangen zum Schluß die zahlreichen An­wesenden mit erhobener Hand die nationalen Hymnen. G.

Württemberg

Das Schwimmen in den wiirlletvdergischen Schulen

Eine vom Kultministerium im Jahre 1931 veranlaßte Er­hebung über die Schwimmeinrichtungen in den Schulgemeinden und über die Ergebnisse des Schwimmunterrichts in den Schulen ergibt folgendes Bild:

Von den 2027 Schulorten, von denen Berichte vorliegen, haben 1002 irgend eine Schwimmgelegenheit; 355 Orte versügen über ein eingerichtetes Freibad: seit der Erhebung vom Jahre 1929 (AVI. S. 186) hat sich also die Zahl der eingerichteten Freibäder von 296 auf 355 erhöht. In 38 Orten können die Schulen Hallen­bäder benutzen; 3 Orte haben wenigstens kleine bedeckte Wasser­becken, in Lenen zur Not geschwommen werden kann, deren Be­trieb aber wegen der Kosten unregelmäßig ist. Die Badegelegen­heiten in offenem Wasser sind häufig sehr beschränkt und zum Erlernen des Schwimmens ungenügend, in den Teichen und Seen nicht selten gefährlich und daher zum Klassenbad wenig geeignet. Die Hälfte der Schulorte verfügt noch über keine Schwimmgelegenheit. Es sind dies in erster Linie Gemeinden, die kein offenes Wasser in der Nähe haben, sodann die kleineren Orte mit überwiegend landwirtschaftlicher Bevölkerung. Von den Orten mit höheren Schulen haben nur 1 keine Badegelegen­heit; 3 weitere höhere Schulen müssen zum Baden nach aus­wärts gehen.

Den Schwimmgelegenheiten entsprechen die Schwimmcrfolqe. Bei den Volksschulen können von den 95 565 durch die Statistik erfaßten Schülern und Schülerinnen 31841, das sind 36,5 v. H. der Gesamtschülcrzahl des 6. bis 8. Schuljahres (Knaben und Mädchen zusammen) schwimmen. In den Schulbezirken Hell­braun und Stuttgart z. B. sind es je rund 50 v. H, im Schul­bezirk Eßlingen 63 v. H., im Schulbezirk Reutlingen 74 v. H Schwimmer und Schwimmerinnen. In Städten mit guten Schwimmeinrichtungen und mit Hallenbad sind die Schwimm- erfolge wesentlich besser, zum Teil steigt der Hundertsatz bis auf 85. Dagegen sind in Schulbezirken, in denen besonders ungünstige Verhältnisse vorliegen, die Zahlen der Schwimmer wesentlich kleiner. So sind es z. B. in den Schulbezirken Blaubeuren und Ellwangen je 14 v. H., im Schulbezirk Ravensburg 16 v, H, im Schulbezirk Tuttlingen 18 v. H.

Die höheren Schulen haben im allgemeinen günstigere Verhält­nisse und deshalb sind hier die Schwimmerfolge sehr viel besser. Von den Schülern der Klassen II bis IX können 82,3 v. H. schwimmen: schon in Klasse II ist der Hundcrtsatz 61,2, in Sen folgenden Klassen steigt es stetig an und in Klasse IX beträgt er 98. Nahezu 60 v. H. aller Schwimmer können länger als 15 Minuten schwimmen. Mehrere hundert Schüler haben osn Erundschein der Deutschen Lebeirsrettungsgesellschaft erworben. Bei den Schülerinnen sind die Erfolge ebenso erfreulich Von den Mädchen der Klassen II bis IX der höheren Schulen können 81,5 v. H schwimmen, in Klasse VI sind unter den 855 Schü­lerinnen nur noch 81 Nichtschwimmerimlen; 31 Mädchen haben den Eruiidschem der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft er­worben.

Als Ergebnis der Erhebung kann fcstgestellt werden:

1. Die Einrichiuiigen sür Baden und Schwimmen haben in den letzten fahren ein« wesentliche Verbesserung erfahren.

2. Die Schüler lernen das Schwimmen wo Gelegenheit dazu ist, mit anerkennenswertem Eifer und mit befriedigendem Erfolg. Bei den höheren Schulen ist annähernd Las im November 1924

(ABl. S. 153) aufgestellte Ziel erreicht, daß kein junger Mensch die Schule verläßt, ohne schwimmen zu können.

3. Ein Hemmnis für die Verwendung der Turnzellen zum Schwimmen bildet, besonders in der Volksschule, das EiMr'iis» geld in die Schwimmbäder, auch wenn es nieder geyalten wird. Die Gemeinden werden daher cffucht, mindestens sür das sechste Schuljahr zum Zweck des Lrlerncns des Schwimmens den Schul­klassen in den Schwimmbädern freien Eintritt zu gewähren.

1. Die größeren Gemeinden, die noch leine Scholl mm ge'- egen» heit für die Schulen haben, sollten sobald als möglich eine solche schaffen.

Mitteilung von Grundbucheinimguugen an Kick itieMute. Oberlaiidesgerichlspräsident Dr. Kllstner hat folgende Lcksügung erlassen: Hat ein Kreditinstitut dem Grundbuchamt angezeigt, daß es ein Darlehen aus eine Hypothek, Grundschuld oder Ren­tenschuld gewährt hat, so ist ihm jede Eintragung mitzulsilen, die dem bekanntzumachen ist, sür den das Recht im Grundbuch eingetragen ist, auch wenn dieser auf die Bekanntmachung ver­zichtet hat.

--- Schweinezähtung. Am 1 September 1935 findet in sämt­lichen Gemeinden eine SchweineMllung. verbunden mit einer Ermittlung der inchtbeichaupslichiizen Schlachtungen (Haus- lchlachtungen) und der Kälbergeburten statt. Im Hinblick auf Len wichtigen Zweck der Zählung vari erwartet werden, daß alle Beteiligten mit Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit ihre Aufgabe erfüllen, und daß namentlich die Viehhalter lelb'l in deren In­teresse die Zählung erfolgt, die verlangten Angaben genau und vollständig machen.

An die Vetriebsführer. Im Oktober 1935 wird eine größere Zahl von Soldaten nach ehrenvollem Dienst aus der Weh-macht uusscheiden. Es bedeutet eine nationale Pflicht, ihnen alsbald nach ihrer Entlassung Arbeit zu geben.

Der Reichskriegsminister hat mit dem Präsidenten der Reichs- anstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung eine Vereinbarung getroffen, nach der die Arbeitsämter mit der allei­nigen Vermittlung und Unterbringung der ausscheidenden Sol­daten beauftragt sind. --

Von den Betriebsführern wird erwartet, daß sie die Arbeitsämter bei dieser Ausgabe weilest gehend unter st ützen und sämtliche freien Arbeitsplätze zur Besetzung mitteileu. Vor allem müssen alle Arbeitsplätze, die durch den Eintritt der bisherigen Stelleninhaber in die Wehrmacht frei werden, den ausscheidenden Soldaten Vorbehalten bleiben. Die Arbeitsämter nehmen jederzeit Stellenmeldun'gen entgegen und sind auch bereit, den Vetriebsllihrern beratend zur Seile zu stehen. Es empfiehlt sich, die freiwerdenden Arbeitsplätze mög­lichst frühzeitig dem örtlich zuständigen Arbeitsamt auszugeben, damit entsprechende Vorbereitungen getroffen werden können und genügend Zeit zu einer sorgsamen Auswahl, die aus'chüeßlich lm Interesse der Betriebssichrer liegt, zur Verfügung sieht.

Enzberg, OA. Maulbronn, 30. Juli. (Schulhaus- Neubau.) Am Samstag weihte Ministerpräsident Mer- genthaler den Schulhausneubau und das Frauenarbeits­dienstlager, das im alten Schulhaus untergebracht ist, ein. Der Schulhausneubau erhielt den NamenAdolf Hitler- Schule".

Tailfingen, 30. Juli. (Auto überschlägt sich.) Am Montag früh überschlug sich auf der Neuweiterstraße in der Kurve ein außer dem Wagenführer mit vier Personen be­setzter Kraftwagen aus Stuttgart, Die Reisegesellschaft be­fand sich auf einer Ausflugsfahrt an den Bodensee. Zum Glück war es ein offener Wagen, aus dem die Insassen beim Anprall herausgeschleudert wurden. Sie kamen alle mit verhältnismäßig leichten Verletzungen davon.

Aalen, 30. Juli. (Vadediebe.) In letzter Zeit wurden in der städtischen Schwimmanstalt wiederholt Taschendieb­stähle verübt. Es gelang am Sonntag zwei 16jährige Bur­schen aus Oberkochen bet frischer Tat festzunehmen. Sie hatten am Sonntag bereits vier Diebstähle ausgeführt und dabei in drei Fällen Geld und außerdem eine Briefmappe entwendet.

Göppingen, 30. Juli. (Zusammenstoß.) Am Mon­tag mittag stießen auf dem Rathausplatz ein hiesiger Rad­fahrer und ein auswärtiger Motorradfahrer zusammen. Der Radfahrer wurde vom Rad geschleudert und erlitt ei­nen Schädelbruch, an dessen Folgen er einige Stunden spä­ter im hiesigen Krankenhaus verstorben ist. Bei dem Ver­unglückten handelt es sich um den 72 Jahre alten Malermei­ster Karl Stiefel, der schwerhörig war.

Calw, 30. Juli. (Reichsarbeitsführer Hierl.) Reichsarbeitssührer Konstantin Hierl hat am Montag, von Wildbad aus, wo er sich schon seit einiger Zeit zur Erho­lung aufhält, der Vezrrksschule Südwest in Calw einen Be­such abgestattet. Arbeitsführer Cüny meldete die Bezirks­schule und führte den East durch die Räume der Schule.

Schwab. Gmünd, 30. Juli. (Sturz aus dem Fen­ster.) In einem Hause in der Ziegelbergstraße stürzte am Montag ein siebenjähriger Knabe aus dem Fenster des er­sten Stocks aus sechs Meter Höhe herab. Er erlitt einen Schädelbruch und mußte in das Spital übergesührt wer­den.

Gaildorf» 30. Juli. (80 Jahre.) Hier feiert der Ruhe­standsgeistliche Christian Friedrich Silber in voller Rüstig­keit den 80. Geburtstag. Er wurde am 1. August 1855 in Kirchheim u. T. als Sohn eines Mühlebesitzers geboren. Nach unständiger Verwendung war er 18811802 Pfarrer in Althütte, daraus bis November 1925, beinahe 34 Jahre, Pfarrer in Oberrot. Die dankbare Verehrung aller beglei­tet ihn zur Höhe seiner Jahre.

Auernheim, OA. Neresheim, 30. Juli (Todesfall.) Im Alter von 84 Jahren ist Altbürgermeister Holster ge­storben. Von 19021932. bis in sein 80. Lebensjahr, war er der tüchtige Ortsvorsteher seiner hiesigen Heimatge­meinde. Die Gemeinde stiftet rhm ein Ehrengrab.

Leutkirch» 30. IM (Tödlicher Unfall.) An der Steige bei Dürren fuhr der verheiratete etwa 40 Jahre alte Käser Hans Schneider aus Bonlanden, Ede. Berkheim, mit seinem Motorrad in der Rechtskurve zu weit links ab und wurde aus der Fahrbahn geschleudert Das Rad llberschlug sich; Schneider erlitt einen schweren Schädelbruch, an dem er nach einer Viertelstunde starb

Ulm, 30. Juli. (Auflösung des Schutz Hastla­gers.) Das seitherige Schutzhaftlager aus dem Kuhberg, das einzige in Württemberg, ist wegen der geringen An­zahl der dort untergebrachten Schutzhäfillnze amgelöst worden. Die Bewachungsmannschaften werden mit einem anderen Arbeitsgebiet betraut werden.

Ulm, 30. Juli (Von der Reichsautobahn) Im Laufe des Frühjahrs und Sommers hat die Neichsamobahn im Bauabschnitt Ulm. der von Merlungen am oer Alb bis zur Donau bei Eiinzburg reicht, rasche Forischrllie gemacht. Von dieser 60 Kilometer langen Eesaimstrc e sind setzt 30 Kilometer im Bau. Wäbrend fn eimgen-Abckullten noch erste Erdbeweaunaen und F-elsdurcbbrücbe im Gange sind.