es sich nun auch Durch seine verschievenartige Wirkung auf ver­schiedene Gruppen unserer gemischten Bevölkerung erwiesen hat."

LilümersMoysüa" durch Feuer zerstört

Bremerhaven, 29. Juli. Graf Luckners ViermasterMopelia", der in Bremerhaven liegt, brannte am Sonntag nacht fast voll­ständig aus. Um 10 Uhr vormittags gelang es endlich, den Brand auf das Achterschiff zu beschränken. Das Feuer wütete aber im Maichinenraum mit unverminderter Heftigkeit weiter. Gegen 10.30 Uhr sank dieMopelia". In den eigentlichen Brandherd, den Maschinenraum, drangen die Fluten aber nicht ein, so dag das Feuer auch noch von oben bekämpft werden mutzte. Erst mittags gegen 12 Uhr war der Brand gelöscht. In­zwischen satz das Schiff völlig aus Grund.

Graf Luckner unternahm mit dem 2500 Tonnen großen, aus Holz gebauten Schiff, dem er den NamenVaterland" gab, von Bremerhaven aus Reiien nach den Vereinigten Staaten, wo er aufklärende Vorträge über Deutschland hielt.

Großer Bauernaufmarsch in Kopenhagen

Unerfüllte Forderungen

Kopenhagen, 29. Juli. Die große Vauernkundgebung auf dem Schlotzplatz am Amallenberg nahm trotz unfreundlichen Wetters einen eindrucksvollen Verlauf. Etwa 40 000 Bauern waren ver­sammelt. Kurz vor 10 Uhr erschien die königliche Familie auf dem Balkon des Schlosses und wurde von der Menge mit dem Gesang der Nationalhymne und Hurrarufen begrüßt. Der König hielt eine Ansprache, die in ein Hoch auf Dänemark ausklang. Unmittelbar darauf begab sich eine aus zwölf Personen be­stehende Abordnung, die von dem Vorsitzenden desZusammen­schlusses der Landwirte", Knudbach, geführt wurde, zum König, der sie in Anwesenheit des Ministerpräsidenten Stauning em­pfing. Dem König wurde eine längere Entschließung überreicht, in der nach einem Hinweis auf die Notlage der Landwirtschaft für diese die Schaffung gleicher Arbeits­bedingungen wie für die anderen Wirtschaftszweige und di« Sicherung des Produktionsprozesses für die wichtigsten land­wirtschaftlichen Erzeugnisse durch eine Reihe näher umrissener Maßnahmen verlangt wurde. Zum Schluß wurde die Forderung nach Aufnahme von Verhandlungen mit den im Reichstag ver­tretenen Parteien erhoben unter Hinweis darauf, daß binnen einer Frist von höchstens 14 Tagen Klarheit darüber geschaffen werden müsse, ob man den Forderungen der Landwirtschaft Nach­kommen wolle.

In seiner Antwort erklärte der König, daß er auf Grund seiner verfassungsmäßigen Stellung sich zu der Adresse nicht äußern könne. Er müsse sich vielmehr an die rechtmäßig gewähl­ten Vertreter der Bevölkerung halten und stelle der Abordnung anheim, sich an den Ministerpräsidenten zu wenden und ihm ihre Wünsche vorzubringen.

Nach Rückkehr vom König wurde der Versammlung der Bauern über den Empfang Bericht erstattet und eine Entschließung angenommen, in der die Regierung gefragt wurde, ob sie bereit sei. mit den Vertretern der Landwirtschaft zu verhandeln. Em­pörung löste eine Mitteilung aus, daß die Versammlung nunmehr aufgelöst werden müsse. Als Antwort hier­auf wurde beschlossen, daß die Versammlung auf dem Schießplatz ausharren solle, bis der Ministerpräsident sich bereit erklärt habe, eine Abordnung zu empfange» und aus die Wünsche der Landwirtschaft zu antworten. Diesem Wunsche kam der Mi­nisterpräsident nach. Die Unterredung dauerte etwa eine halbe Stunde. Nach Rückkehr der Abordnung wurde mitgeteilt, daß der Ministerpräsident eine unbefriedigende Antwort erteilt habe. Es wurde mitgeteilt, daß der Wirtschaftsausschuß desZusammenschlusses der Landwirte" am Dienstag eine Sitzung zur Beratung der Maßnahmen abhalten würde, die zur Durchführung der Forderungen der Landwirtschaft notwendig sei. Darauf löste sich die Versammlung auf.

LanLeslalmng der tzoNndischenNaliWalsszialislen

Polizei muß gegen Kommunisten nufgeboten werden

Amsterdam. 29. Juli. Die nationalsozialistische Arbeiterpar­tei veranstalrete am Sonntag nachmittag in der Ortschaft Berg en Dal bei Nymvegen einen Landstag. zu dem etwa 2500 bis 3000 Mitglieder erschienen waren. Dabei sind in Nymvegen Ta­gungsteilnehmer von marxistischen Horden in übelster Weise an­gegriffen und mißhandelt worden. Betroffen wurden hauptsäch­lich in Westdeutschland ansässige Holländer, von denen etwa 1000 mit einem Sonderzug nach Nymvegen gekommen waren. Eine etwa zehn Mann starke Gruppe der Tagungsteilnehmer wurde in der Stadt von einer gro^n Anzahl von Kommunisten über­fallen. Die Angegriffenen waren gezwungen, sich in ein Kaffee­haus zurückzuziehen. Das nutzte aber nichts, da die Kommunisten nicht davor zurückichreckten, das Lokal zu stürmen. Im Innern kam es zu einem erbitterten Handgemenge. Zahlreiche Per­sonen wurden verletzt. In kurzer Zeit hatten die Angreifer das Kaffee in ein Lhaos verwandelt. Da sich der kommunistische Pöbel in den Straßen darauf gegen die Polizei wandte, mußten Verstärkungen herangezogen werden. Die Polizei ging schließ­lich, unterstützt von Motorfahrzeugen, im Sturmlauf gegen die Menge vor, wobei von Säbeln und Gummiknüppeln starker Ge­brauch gemacht wurde. Die ganze Umgebung des Hafens wurde von Polizeiketten abgeschlossen.

Cottju wieder beauslragl

Den Haag, 29. Juli. Königin Wilhelmine hat heute morgen den bisherigen Ministerpräsidenten und Führer der auurevoiu- tionären Partei, Dr. Colijn, mit der Bildung einer außerrmr- lamentarischen Regierung auf möglichst breiter Grundlage be­traut. Man rechnt nunmehr damit, daß Dr. Colijn sein bis­heriges Kabinett, das ja auch schon formell genommen keine par­lamentarische Regierung darstellte, einfach beibehalten und evtl, nur bei der Besetzung mehrerer Ministerien Aenderungen vor­nehmen wird.

34 Tote dei der Explosionskalastrophe

in Norditalien

Mailand, 29. Juli Die Aufräumungsarbeiten in der Spreng- stoffabrik in Taino werden mit größter Energie fortgesetzt. Nach den letzten Feststellungen fehlen von der in der Abteilung be­schäftigten Belegschaft 31 Frauen und drei Männer. Die Aufräumungsarbeiten werden vor allem von Soldaten des 27. Artillerieregiments durchgesührt Der Kommandant des Mailänder Armeekorps, General Grasfi, und der Kommandant der Division Legnano haben sich in Begleitung anderer höherer Offiziere und Beamte an die Unglück-stelle begeben. 2n den

anderen Betrieben der Fabrik wird ohne Störung weitergear-

beitet.

Vorverhandlungen sür eine Donaukon?erenz

Rom, 29. Juli. Wie in unterrichteten Kreisen verlautet, gehen Sie gegenwärtigen diplomatischen Bemühungen um den Donau­palt dahin, die in Streia beschlossene Donau-Konferenz bald zusammentreten zu lassen. In dieser Richtung werde» eifrig diplomatische Sondierungen oorgenommen, um die Standpunkte der an den Donaufragen interessierten Mächte einer eingehenden Vorprüfung zu unterziehen. Es wird hier nochmals ausdrücklich bestätigt, daß der Abschluß gegenseitiger Beistands­pakte die sogenannteAsnstance rutuelle", in den gegenwärtigen Vorverhandlungen völlig beiseite gelassen wurde und nicht in de» geplanten 'Donaupakt einbegriffen werden soll.

Wo liegt die Schuld an den irischen Unruhen?

London, 29. Juli. Bei einer Kundgebung auf dem Trafal- garsguare wurde von mehreren Rednern die Schuld an den Un­ruhen in Belfast der britischen Regierungspolitik in Irland zu­geschrieben. Der Hauptredner war der nordirifche Parlaments­abgeordnete Healy, der für das Selbstbestimmungsrecht Irlands eintrat. Er erklärte, die britische Regierung wolle statt des al­ten einigen Irland lieber zwei Irlands haben Es wurde dann eine Entschließung angenommen, in der die bei den letzten Zu­sammenstößen beteiligten Orangisten und Katholiken als Opfer skruppelloser Hetze bezeichnet werden. Dem irischen Volk sollte das Recht gewährt werden, in Freiheit über seine künftige Rechtsstellung zu entscheiden, und alle Zwangsgesetze sollten in Nordirland wie in Südirland abgeschafft werden.

Der aus Belfast stammende Landwirtfchaftsminister des iri­schen Freistaates, Senator Connolly, sagte in einer Rede in Ballinamore, die Vorfälle in Belfast seien das unvermeidliche Ergebnis der bigotten und irenfeindlichen Politik, die ihren Ausdruck durch die Spaltung Irlands durch die Verordnung von 1923 und das Pogrom von 1921/22 gefunden habe. Dieses schlimme Vermächtnis sei lediglich auf die britische Politik in Irland zurückzuführen. Durch diese Politik seien die schlimm­sten Leidenschaften irregefllhrter Leute ausgebeutet worden. Sie habe zu einer Vergiftung aller Quellen des nationalen und so­zialen Lebens geführt, deren Wirkung auf das irische Leben der Natur widerspreche.

Der römisch-katholische Bischof der Grafschaft Down hat einen Aufruf erlaßen, in dem er um Geldspenden für die Opfer der katholikenfeindlichen Unruhen in Belfast er­sucht. Seiner Mitteilung nach sind 384 katholische Familien in Belfast aus ihren Wohnungen getrieben worden.

Der protestantische Erzbischof von Dublin, Dr. Eregg, sprach am Sonntag in einer Predigt von denmutwil­ligen Angriffen", die sich letzte Woche im irischen Freistaat ge­genüber protestantischen Kirchen, Wohnungen und Geschäfts­häusern ereignet hätten. Er sagte, es handle sich wahrscheinlich um Vergeltungsmaßnahmen für die Leiden römisch-katholischer Leute in Belfast, aber das in Belfast geschehene Unrecht werde durch neues Unrecht im irischen Freistaat nicht wieder gutge­macht werden.

Sanklionsausschutz vertagt

Genf, 29. Juli. Der Sanktionsausschuß, der in der vergange­nen Woche zu seiner zweiten Tagung zusammengetreten war, hat sich am Montag auf unbestimmte Zeit vertagt. Da die Meinungsverschiedenheiten, die sich in der Aussprache ergaben, nicht überbrückt werden konnten, hat es sich als vor­läufig unmöglich erwiesen, einen Bericht an den Völkerbunds­rat auszuarbeiten.

Bon Banditen entführt

Peiping, 29. Juli. Der Vertreter des DNB. in Peiping, Dr. Herbert Müller, und ein englischer Schriftsteller namens I o- nes wurden aus einer Fahrt von Peiping nach Dolonor von Banditen gefangen genommen. Ihr russischer Chauffeur wurde ebenfalls gefangen, aber dann freigelassen, um die Forderungen der Banditen zu überbringen, die angeblich 100 009 Dollar Löfe- geld verlangen. Der Ort des Ueberfalles befindet sich bei Poa- tschang, ungefähr 130 Kilometer nordöstlich von Kalgan.

Die britische Botschaft hat den britischen Militärattache, Haupt­mann Scott, der sich gegenwärtig auf der Rückreise aus der Mongolei befindet, angewiesen, in Kalgan zu bleiben und von dort aus Verhandlungen über die Auslösung des englischen Journalisten Jones aufzunehmen.

Die deutsche Botschaft hat sofort die notwendigen Schritte zur Befreiung unternommen.

Japanische Hilfe bei der Suche nach Dr. Müller?

Heber die Gefangennahme des Peipinger DNB.-Vertreters Dr. Müller werden von Reuter aus Peiping noch weitere Ein­zelheiten berichtet. Dr. Müller und sein Begleiter, der englische ZeitungskorresponLent Carcth Jones, hatten eine Autoreise nach Dolonor unternommen uns befanden sich ans dem Rückwege nach Kalgan. Sie reisten mit einem Motor-Omnibus, genannt derCobi-Expreß", den sie in Pankiang, dem Hauptquartier des Mongolenfürsten Wang, etwa 160 Meilen nordwestlich von Kal­gan, gemietet hatten. Dolonor liegt ctwa 150 Meilen nordöstlich von Kalgan und es scheint daher, daß Dr. Müller und Jones auf ihrem Rückweg nach Kalgan einen Umweg einschlugen Der Ueberfall wurde durch die Banditen bei Paotschang, 85 Meilen nordöstlich von Kalgan ausgeführt. Wie verlautet, haben sich die japanischen Militärbehörden bereit erklärt, bei den Be­rn öu »gen zur Befreiung von Dr. Müller und Jones in : »wir­ken.

Die Entführer des deuNchen Journalisten fordern auch 2vv Maufergewehre

Schanghai. 29. Juli. Der Chauffeur'des überfallenen Kraft­wagens, dem es zu entkommen gelang, berichtet, daß sich der Ueberfall am Sonntag um 11 Uhr in der Nähe von Paotichana ereignete und daß die Banditen auf den Wagen feuerten, wobei mehrere Schüsse den Motor trafen. Dr. Müller und der Eng­länder Jones wurden von den Entführern gefesselt. Der Lhauf- feur und der Diener konnten sich um 18 Uhr cus ihrer Gefangen- schaft befreien und entfliehen. Bei den Bandolen handelt es sich um entlassene Soldaten. Sie verlangen außer den 100 000 Dollar Losi'geld noch 200 Mausergewehre.

Der Vortrupp der Weltrevolution

Moskau, 29. Juli. Der 7. Weltkongreß der Komintern hielt am Sonntag wieder zwei Sitzungen, in denen die Aussprache über den Rechenschaftsbericht des Vollzugsausschusses fortgesetzt wurde. Es svrachen Vertreter der kommunistischen Parteien in

den einzelnen Ländern, die alle das eifrige Bestreben zeigten, ihre Tätigkeit als nutzbringend im Sinne der Revolution der Welt hinzustellen.

Der Vertreter der kommunistischen Partei der Tschecho­slowakei erklärte mit besonderer Betonung, daß die kommu­nistische Partei es der Hilfe und den Ratschlägen der Komintern zu verdanken habe, daß sie eine bolschewistische Massenpartei ge­worden sei, die bei den Wahlen große Erfolge errungen habe. Die kommunistische Partei der Tschechoslowakei habe es sich znm Ziele gesetzt, aus der Tschechoslowakei einBollwerk gegen oen Faschismus, ein Bollwerk und einen Herd der proletarischen Re­volution in Mitteleuropa" zu machen.

Ein Vertreter der kommunistischen Partei der Vereinig­ten Staaten von Amerika behauptete, daß in Amerika große Erschütterungen bevorständen. Diese würden zu einer Ausdeh­nung auch des ideologischen Einflusses der Kommunisten aus­genutzt werden.

Ein japanischer Kommunist ging so weit, die Regie­rung seines Vaterlandes angeblicher Kriegsvorbeleiiungen gegen die Sowjetunion anzuklagen, und gab an, daß die Kommunisten sich Lei der japanischen Jugend großen Anhanges erfreuten.

Ein englischer Kommunist glaubte, von einem An­wachsen der Revolutionsstimmung auch in England sprechen zu können.

Schließlich übte ein Vertreter der kommunistischen Partei in Norwegen bittere Selbstkritik und gelobte nachdrückliche Be­tätigung auf dem Wege zur Reoolutionicrung Norwegen-*.

Besonderes Interesse verdient das Auftreten des französischen Kommunistensührrrs Cachin. Er ging auf die Vorgeschichte der in Frankreich gebildeten Einheitsfront der Linien ein und er­klärte, der französisch-fowjetrussische Vertrag sei auch von den Kommunisten Frankreichs begrüßt worden. Er übe auf die P>> letarier eine große Anziehungskraft aus.

Die Hochwasserverheerirngen des Yanglfe

Schanghai, 29. Juli. Der von einer Reise durch die Ueber- schwemmungsgebiete des Jangtse zurückgekehrte Vorsitzende der Landesfluthilfe, Hsufchiyin, schätzt den Flutschaden in den Provinzen Hupeh, Hunan, Kiansi und Anhuei auf mehr als 509 Millionen Dollar. Das Flußgebiet umfaßt 20009 Quadratkilometer. Die Zahl der Flüchtlinge beläuft sich auf über 10 Millionen. Die Zahl der Todesopfer ist noch nicht abzuschätzen.

Lokales

Wildbad, den 30. Juli 1935.

Juli-Ausklang. Nun heißt es auch vom Juli Abschied nehmen. Ungern sehen wir ihn scheiden, denn er hat mit seiner verschwenderischen Sonne uns jo reich beschenkt wie kein zweiter Monat des Jahres vor ihm. Wir durften echte Sommertage durchleben und noch breitet er sie vor uns aus, auch wenn es seine letzten Tage sind. Vom Aehrenfeld rollt das goldgelbe Getreide in die Scheunen. Der August übernimmt ein herrliches Erbe des Hochsommers und wir hoffen, daß er es fortführt, so lange, bis alle Menschen zur Genüge vom Glück des Sommers haben kosten können. Dann sind wir bereit, herzlichen Empfindungen Raum zu geben. Auch der Monat August bringt dem Bauern hartes Tagewerk. Die Dreschmaschinen werden bald die Höfe all­überall mit ihrem Brummen erfüllen. Aber über dem Staub und der Plage dieser Arbeit liegt doch die Freude und Genugtuung, daß die Ernte gut geriet und wohlbe­halten eingebracht wurde, daß ein großes Schaffen nun zu Ende geht. Auch das Arbeitsjahr des Bauern, soeben noch aus dem Höhepunkt drängenden Wirkens stehend, nimmt allmählich seinen Ausklang.

Die Tage werden kürzer. Die wenigsten Menschen find sich darüber im Klaren, daß der Tag schon wieder um fast eine Stunde abgenommen hat. Keine Frage in Kürze wird es wieder spürbar abwärts gehen. Pessimisten wiegen den Kops und sagen:Nun also .die Tage werden kürzer wie lange wird es dauern, und wir müssen Heizen!"

Richtig ist es, auch wenn wir dies noch nicht greifbar spü­ren. Die Tatsache ist schon eine kleine Mahnung: Nutzen wir die Sommertage! Nutzen wir die Zeit der strahlenden sonnigen Morgen und der langen Hellen Abende. In vier Wochen schon wird keine Möglichkeit mehr sein, nach dem Abendrot einen gemächlichen Spaziergang durch die Helle Dämmerung zu unternehmen. Denken wir auch daran, daß Herbst und Winter uns wieder lange Zeit ans Haus fes­seln werden. Jede Stunde, die wir im Freien zubringen können, wollen wir als Geschenk hinnehmen und genießen! Earpe diem!, sagten die Alten. Das heißt, wörtlich übersetzt: Pflücke den Tag genieße ihn. Aber dies Wort ist ein Symbol, wie wir die Rose voll Duft und Schönheit pflücken, sie in den Händen tragend als ein kostbares Kleinod so wollen wir gleichsam auch den Tag pflücken, einen um den andern vom Baume des Lebens Diese Sommertage, das fühlen wir, sind die schönsten aller Tage des ganzen Jah­res. Alle Fülle und alle Schönheit des siegenden Lebens liegt Uber ihnen. Von der blauen Kuppel des Sommerhim­mels, die sich in beglückender Klarheit über der grünen Welt spannt bis zum winzigsten grünenden Halm ist die Welt dieser Sommertage ein Wunder.

Lösen von Arbeiterwochenkarte». Die Reichshahndirektion Stuttgart teilt mit: In der letzten Zeit haben sich da und dort Schwierigkeiten daraus ergeben, daß Arbeiterwochenkarten, na­mentlich solche, die geschrieben werden müssen, Montag morgens bei lebhaftem Verkehr am Fahrkartenschalter erst kurz vor Zug­abgang verlangt wurden. Das zwingende Gebot der Wirtschaft­lichkeit macht es unmöglich, die Ausgabestellen ständig so zu besetzen, daß zuverlässig alle Kunden auch dann bedient werden können, wenn sie sich erst isi oen letzten Minuten vor Zugs­abfertigung am Schalter einfinden. Die Nachteile, die daraus entstehen können, werden am einfachsten und sichersten dadurch vermieden, daß von der Gelegenheit, die der Vorverkauf der Fahrkarten bietet, Gebrauch gemacht wird. Wir erinnern daher daran, daß Arbeiterwochenkarten schon vom Freitag der Woche an, die der Benützungswoche vorausgeht, zu haben find.

Württemberg

Aus Stuttgart

Hafenamt. Durch die Erklärung des Reichs- und preußischen Verkehrsministers, Freiherrn von Eltz-Rübenach anläßlich der Eröffnung der Teilstrecke der Neckarwasserftra- ße von Mannheim bis Heilbronn am 28. Juli ist die grund­sätzliche Entscheidung über die Fortführung des Neckarka­nals über Heilbronn hinaus bis StuttgartPlochingen ge­fallen. Im Hinblick hierauf hat Oberbürgermeister Dr. Strö- lin im Rahmen des Städt. Tiefbauamts eine Abteilung