unb die Vertreter der beiden Regierungen noch heute abend oder im Laufe des morgigen Tages Scheveningen wieder verlassen werden. Obwohl die Abfassung obiger Verlauldarung die Möglichkeit einer späteren Wiederaufnahme des Schlichtungsverfahrens offen läßt, kann die Vertagung der Beratungen in Anbetracht der Umstände, unter denen sie erfolgt ist, doch nur so gedeutet werden, datz der Ausschuß die Unmöglichkeit erkannt hat, den ihm erteilten Auftrag durchzuführen. Das Schlichtungsverfahren muß demnach als gescheitert angesehen werden, sodaß die Angelegenheit höchstwahrscheinlich an den Völkerbund zurückverwiesen werden wird.
Die Lage in Ostafrika !
Beunruhigung in der englischen Presse
London, 9. Juli. Der Generalsekretär des Völkerbundes, l Avenol, suchte am Dienstag Sir Samuel Hoare. sowie den , Völkerbundsminister Eden auf. Die Besprechungen beschäftigten ' sich nach einer an die Presse ausgegebenen Mitteilung „mit dem ' kritischen Zustand der Angelegenheiten des Völkerbundes, ins- ' besondere in Bezug auf den Streit zwischen Italien und Avejsi- i nien." Nach der amtlichen Mitteilung wurden die Fragen be- i sprachen, die in der demnächstigen V ö l k e r b u n d s r a ts- ' sitzung behandelt werden. Hieraus wird zum Teil geschlossen, daß eine Sondersitzung des Völkerbundsrates bald stattsinden ! soll, nachdem der Versöhnungsausschuß keinen Erfolg gehabt hat. i
Die englische Abendpresse veröffentlicht groß aufgemachte Mel- . düngen, in denen hervorgehoben wird, welches Aufsehen der Zu- ' sammenbruch der Schiedsverhandlungen in Scheveningen erregt s hat. So meldet der Star unter der fettgedruckten Ueberschrist: „Mussolini schlägt vielleicht sofort los". Zn gut unterrichteten ! Kreisen befürchte man, daß Mussolini möglicherweise die Gele- ! genheit des Zusammenbruches der Konferenz benutzen werde, um ! sofort gegen Abessinien zu marschieren. Enening Standard j bringt die Ueberschrist: „Der Zusammenbruch ist vielleicht das s Kriegssignal" und meldet, Abessinien werde wahrscheinlich eine - sofortige Einberufung des Völkerbundsrates verlangen. Lin ! abessinischer Beamter habe erklärt: „Wir erwarten den Angriff l Italiens jeden Augenblick". -
Einer Reutermeldung aus Rom zufolge bestehe in gewissen italienischen Kreisen der Wunsch, die Operationen noch ! vor dem 28. August zu beginnen, d h bevor der italie- j nisch-abessinische Streit vor den Völkerbund kommt, sodaß der s Völkerbund vor eine vollendete Tatsache gestellt würde. Voraus- - sichtlich werde Italien mindestens bis Ende August warten, ! falls es nicht durch eine drohende Stellungnahme des Völker- . bundes schon vorher zum Vorgehen gezwungen werde. >
Vorläufig kein militärisches Vorgehen Italiens ! in Abessinien
Rom, 9. Juli. Die Gerüchte über eine bereits erfolgte s oder in allernächster Zeit bevorstehende Eröffnung der mi- - litärischen Maßnahmen Italiens in Ostafrika werden von maßgebender italienischer Seite entschieden in Abrede gestellt. Die Behandlung der italtenisch-abessini- . schen Streitfalles weist nach Ansicht verantwortlicher ita- ! lienischer Stellen keine neuen Anzeichen auf, die plötzliche i Entscheidungen solcherart erwarten lassen, ganz abgesehen ! davon, daß die Regenzeit in den fraglichen ostafrikanifchen j Gebieten nicht vor September zu Ende geht und Italien daran liegt, die in Gang befindlichen Vorbe- ^ reitungen für ein etwa notwendig werden- i des militärisches Vorgehen weiter auszu- : bauen. s
Echo des Flottenbauprogramms !
Londoner Stimmen j
London, 9 Juli. Das deutsche Flottenbauprogramm für 1938 bildet die Hauptmeldung in der Londoner Morgeupresse News ^ Lhronicle spricht von einer „Sensation" und findet, daß i der geheime Bau von Kriegsschiffen dem Versailler Vertrag > widerspreche. Dieser Punkt wird auch von Daily Herald hervorgehoben Der diplomatische Korrespondent des Arbeiterblattes sagt, die britische Admiralität und die britische Regierung habe gewußt, daß ein solches Programm beschlossen worden war, wenn auch die Einzelheiten unbekannt gewesen seien. Sie seien dadurch zu der Ueberzeuauna gebracht worden, daß es notwendig sei. so-
W M Mein
vte SeWchte ei«r Otebe / Von Hellmui Kays er
vertrieb-. M»«»»»erla« 5t. L H. Greifer. G m b. H.. Rastatt
58 achdruck verboten
mofe war mit Gerda und Hans fröhlich beisammen.
Sie fangen und musizierten zusammen. Abermals erklangen die Lieder aus „Rose von Flandern".
Ihre reinen Stimmen vereinigten sich zu köstlicher Harmonie und klangen süß über den Hof hinüber zu Onkel Otto, der beim offenen Fenster saß, gegenüber der braven Else.
Sie lauschten und hielten den Atem an.
Ganz anders wurde da dem alten Inspektor zumute.
Es war ihm, als öffne sich eine Herzenskammer, die er bisher noch nie gekannt.
Noch einmal brach Sehnsucht aus ihm.
Plötzlich dachte er daran, wie schön es sein müsse, wenn eine liebende Frau an seiner Seite gehe.
Liesel würde ja doch einmal heiraten, wahrscheinlich den Jochen.. und dann saß er allein.
Sein Blick glitt hinüber zu Else, s War doch ein propperes Frauenzimmer! Hübsch mollig. Das Gesicht ganz hübsch. Und sie hatte so gute Augen. Sw gefiel ihm. i
Er räusperte sich.
„Haben Sie was gesagt, Onkel Otto?" fragte Else. -
„Hm..nee, eigentlich nicht, Fräulein Else! Schön - singen sie da, nicht wahr?" s
„Ach Jott!" seufzte Else. „Janz anders wird mir i da ums Herz." !
„Es geht mir auch sol Hm . . sagen Sie, Fräulein Else..warum haben Sie nicht geheiratet?" !
„Ach . . det weeß ick selba nich! Js nicht der Richtige > iekomml"
fort eine Vereinbarung zu erreichen, die de» Umfang der neuen deutschen Flotte begrenzen würde
Für den Daily Telegraph enthält das Programm „viele Ueberrofchungen" Diese bestünden in den großen Zerstörern und der „beträchtlichen Anzahl" von U-Booten. Statt der 12 deutschen U-Boote von je 289 Tonnen, deren Bau im April bekanntgegeben wurde, werde jetzt mitgeteilt, daß 29 Boote dieser Tonnage im Bau seien und daß weitere 8 Boote von 899 — 799 Ton- , neu geplant seien. Der Marinemitarbeiter des Daily Expreß bemerkt, die britischen Behörden hätten schon seit langem ge- s argwöhnt, daß die beiden dieses Jahr im Bau befindlichen Schlachtschiffe tatsächlich 26 999 Tonnen-Fahrzeuge seien. Das U-Boot-Programm mache auf den ersten Blick einen sehr verblüffenden Eindruck, aber es umfasse insgesamt nur 9899 Tonnen verglichen mit den 79—90 999 Tonnen der großen Kriegsflotten der Welt. -
Paris: Eine völlig neue Lage
Parts, 9 Juli. Das deutsche Flottenbauprogramm für 1938 wird dem „Echo de Paris" zufolge, in Paris als „übermäßig" bezeichnet. Alles weise darauf hin. daß unter diesen Umständen ' die französische Regierung keine Sachver st ändigen nach London entsenden werde, um über das Floltenbauprogramm zu verhandeln. Die Wirtfchastszeitschrift „Agence Economique et Financiere" behauptet, daß das deutsche Flottenbauprogramm gegen Frankreich gerichtet sei. Die deutschen Bauten und deren schnelles Zeitmaß stellten die französische Admiralität vor e i n e völlig neue Lage, wodurch eine Revision und Erweiterung des französischen Flottenbauvrogramms notwendig werden könnte. Im „Capital" kommt Rene la Bruyere, Mitglied der Marine- Akademie. zu der gleichen Schlußfolgerung. Frankreich, erklärt er. müsse die strategische Unterlegenheit gegenüber der deutschen Flotte ausgleichen. die dadurch entstehe, daß Frankreich 2 Meere zu verteidigen, ein Kolonialreich zu schützen und ein überseeisches Heer zu mobilisieren habe. Die auf Grund von Versailles er- rechneten Ziffern seien nach einer Vervierfachung der deutschen . Flotte nicht mehr anwendbar. Frankreich werde also seine eng- - lischen Freunde davon zu überzeugen wissen, daß es notwendig j sei. - die französische Flotte auf 700090 Tonnen ' zu erhöhen, und daß Frankreich vor allem in der Wahl der be- ! treffenden Schiffsgattungen freie Hand haben müsse, um den ' von Deutschland zu bauenden Schiffseinheiten parallel zu laufen, i Eine solch« Lösung sei einer prozentualen Bindung vorzuziehen. - über die Verhandlungen einzuleiten. Frankreich keine Veran- ° lassung habe Großbritannien müsse verstehen, daß Frankreich für die Folgen der einseitigen politischen Entscheidungen nicht verantwortlich sei.
Weitere französische Preffesiimmen j
zum Floltenbauprogramm s
Der „Temps". der sich besonders durch ungereimte und unwillkürliche Behauptungen auszeichnet, hält jetzt den Beweis . für erbracht, daß Deutschland längst vor dem Abschluß des deutsch-englischen Flottenubkommens auch zur See aufgerüstet und somit eine offenkundige Verletzung seiner internationalen . Verpflichtungen begangen habe. Ein Flottenbauprogramm lasse s sich nicht improvisieren Deutschland habe seine geheime Ausrü- ' stung zu Lande, zu Master und in der Luft von Anfang an s gleichzeitig betrieben. Somit sei die „deutsche These" widerlegt, - daß Deutschland dev Völkerbund verlosten habe, weil die anderen Mächte nicht in eine Rüstungsbeschränkung einwilligten (!!f Wie sei es möglich gewesen, daß die englische Regierung unter diesen Umständen einen zweiseitigen Pakt mit Deutschland abgeschlossen habe. In allen Verteidigungsversuchen Englands laste sich kein Beweisstück finden, das vom Standpunkt der ; „elementaren internationalen Moral" soviel „überra- j sch ende Leichtfertigkeit", eine offenkundige Vertrags- i Verletzung hinzunehmen, rechtfertigen konnte. Frankreich könne - nur bei seinem allgemeinen Protest gegen die- umfang- ' reiche deutsche Aufrüstung bleiben. Die Prüfung des deutschen Flottenbauprogramms ergebe, daß es auf die Beherrschung der Nordsee abziele und vor allem als Gegengewicht gegen die Entwicklung der französischen Kriegsmarine aufgestellt sei. Damit sei Frankreich seine Pflicht oorgezeichnet: Mehr denn je müsse es seine volle Handlungsfreiheit in den Sc-erü- st u n g e n beibehalten, mehr denn je seine Flottenpolitik einzig und allein auf die französischen Belange und die Erfordernisse seiner und seines Kolonialreiches Sicherheit abstellen.
Der Marinesachverständige des „Journal des Debats" zieht aus englischen Prestebetrachtungen den Schluß, daß oas deutsch- englische Flottenabkommen unmoralisch sei. l!> weil man zugebe, daß man eine Tatsache hingenommen habe, die man .
„Vielleicht wollten Sie 'neu Prinzen!"
„Nee, nee, det wollt ick nich! Aba..jut sollte er mir sein. Richtig von Herzen jut!"
„Vielleicht kommt jetzt noch eener, der es so richtig gut mit Ihnen meint!"
„Mir will keener mehr!" sagte Else melancholisch.
„Warum denn nich? So ganz jung.. wird er ja nich mehr sind! Aber ich meine.. wenn eener auch 60 ist I Das ist doch kein Alter!"
„Det machts nich aus! Manchmal is eener mit 60 noch propperer wie een anderer mit 40 Jahren!"
„Das stimmt!" sagte Onkel Otto eifrig. „Gucken Sie mich an! 66 Jahre! Ganz hübsche Menge, was? Aber ich fühle mich doch wie 40! Und mein Vater ist 93, mein Großvater sogar 106 Jahre alt geworden! Ja, wir Polters.. wir sind ein kräftiger Schlag!"
„Warum haben Sie eijentlich nich jeheiratet? So een Inspektor, der is doch begehrt!"
„Ich habe eben ooch nich die Richtige gefunden!"
„Wo's hier so reiche Bauerntöchter gibt!"
„Na ja, Else, das stimmt schon. Aber hier ist das Heiraten immer ne Rechnung. 60 und 40 macht hundert, oder 60 und 50 macht auch Hundert! Jedenfalls klappen muß es immer., hundert muß rauskommen! Und das hat mir nicht gepaßt!"
„Vielleicht finden Sie jetzt noch ne tüchtige Frau!"
„Wer nimmt mich alten Mann!"
„Alter Mann! Schämen Sie sich, Onkel Otto.. Sie sind in die besten Jahre!"
Da raffte sich Onkel Otto auf.
„Also dann .. Fräulein Else.. wie ist es.. wollen Sie Frau Inspektor Polter werden?"
Die Werbung kam so Plötzlich, datz Else erst ganz er- ! schrocken dasaß. Blutrot war ihr Gesicht. Ganz verwirrt schaute sie drein. i
„Icke? Als wie icke.. ick soll Ihre Frau werden?" ! „Jawoll!" -
^,Ja .. ick .. weeß nich .. ick meene.. ick meine, Herr !
nicht verhindern konnte Die Engländer erklärten zwar, daß das Abkommen nur sie binde, aber sie hätten sich darüber klar sein müssen, daß sie mit der Zerreißung des Versailler Vertrages Frankreich die Möglichkeit genommen haben, ihm >» diesem Punkte Geltung zu verschaffen. Jedenfalls würde durch dadeutsche Flotienprogramm Frankreich vor eine schwerwiegende Entscheidung gestellt. Es werde gezwungen sein, den Vau non 19 099 Tonnen-Panzerkreuzern und vor allem von U-Vooten wieder aufzunehmen.
Rückkehr des „Graf Zeppelin" aus Südamerika
Friedrichshafen 9. Juli. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" ist am Dienstag 16.31 Uhr von seiner 7. diesjährigen Slldamerika- fahrt mit 23 Passagieren an Bord zurückgekehrt. unter denen sich 8 Vertreter der brasilianischen Presse befinden, die die deutschen Verhältnisse kennen lernen wollen und am 26. August ds Js. wieder mit dem Luftschiff nach Südamerika zurückfahreu.
Bei der Landung war eine nach Tausenden zählende Zuschauerinenge im Werftgelände anwesend, die dem Luftschiff bei der Landung begeistert zuriefen.
Die in lltägigem Abstand erfolgenden Abfahrten von Friedrichshofen nach Rio de Janeiro sind aus folgende Tage sestge- legt: Friedrichshasen ab Montag abend 18. und 29. Juli. 12. und 26 August. 9. und 23. September. 7. Oktober. Durch diese Fahrplauänverung können die Reisenden, die nunmehr am Montag abend Friedrichshafen mit dem Luftschiff der Deutschen Zeppelin-Reederei verlassen, bis Rio de Janeiro durchfahren, wo sie jeweils am Samstag morgen eintreffen Flugzeuge der Syn- dicato Londor Ltda. vom Muster „Ju 52" bringen die Reisenden bereits am Sonntag nachmittag nach Montevideo und Buenos Aires. Durch die Zusammenarbeit zwischen Luftschiff, der ' Zeppelin-Reederei und Flugzeugen der Deutschen Lufthansa bezw. Syndicato Condor ist die Reisezeit zwischen Europa und Amerika wiederum verkürzt worden und zwar derart, daß die Passagiere des Luftschiffes fast mit der gleichen Geschwindigkeit reisen, wie ein durch den deutschen Luftpostdienst von und nach Südamerika beförderten Brief.
Berlin. 9 Juli. Der Oberbefehlshaber des Heeres hat sie Einführung eines neuen Wafsenrocks verfügt, mit dem das Heer planmäßig ausgestattet werden wird und zwar die Unteroffiziere noch im Rechnungsjahr 1935. d'e Mannschaften vom Rechungsjahr 1936 ab. An die Stelle des in der Anzugsordnung für das Reichsheer bisher vorgesehenen Tuchrocks, der auch als Ausgehrock benutzt wurde, tritt nach der neuen Verfügung ein in der Ausführung besserer und im Aussehen s ch ö- nerer feldgrauer Waffenrock für Offiziere. Unteroffiziere und Mannschaften, sowie Wehrmachtbeamte. Der neue Waffenrock, als Ausgehrock bestimmt, wird in seiner Ausführung in seinen einzelnen Bestandteilen dem Ausgehrock der Vorkriegszeit angeglichen. So fallen für ihn u. a. die äußeren Brusttaschen fort, und der Schnitt wird sich besser dein Körper anpasfen. Das Hoheitsabzeichen wird auf dem Ausgehrock mit der Hand angebracht, und zwar waagerecht auf dem rechten Vorderteil.
Marxistische Flugschriften
Dresden, 9 Juli. Die Polizei ist einer Gruppe von Personen aus die Spur gekommen, die sich dazu hergegeben haben. Material, das ihnen ein früherer SPD.-Funktionär zustellte, zu verbreiten. In der Angelegenheit, die restlos geklärt werden konnte, mußten acht Personen in Haft genommen werden Unrsr ihnen befanden sich zwei katholische Geistliche.
Neichsfteuereinnahmen 1934
Berlin. 9 Juli. Das Aufkommen an Reichssteuern im ganzen Rechnungsjahr 1931 beträgt 8222,8 (6816,2 im Vorjahr) Millionen RM. Das sind gegenüber der Veröffentlichung, die vor einigen Wochen für die Zeit vom 1. April 1934 bis 31 März 1938 erfolgt ist, 5,7 Millionen RM. mehr.
Die Summe der Ausschüttungen an die Länder betrug im Rechnungsjahr 1931 2361,1 Millionen RM. gegen 1801.5 Millionen RM. im Vorjahr, d. h. 556.6 Millionen RM. mehr. Gegenüber dem Haushaltsansatz für das Rechnungsjahr 1931 haben die Länder im Rechnungsjahr 1931 als Anteile und Uebcr- weisungen mehr erhalten (2361,1 minus 1926,5 gleich) 131,6 Millionen RM.
Inspektor.. das will nveriegi fein! Sind.. sind Sie mir denn een bißchen jut?"
„Aber. Else!" sagte der Inspektor leise und mit vis! Gefühl. „Die ganze Zeit, wo Du da bist, da habe ich Dir gerne gehabt! Ich habe mir nur nicht gewagt, es zu jagen!"
Else sah verlegen auf ihren bunten Rock.
Sie fühlte, wie Onkel Ottos mächtige Tatze nach ihrer Hand griff, jo merkwürdig zart, daß es ihr ganz warm und wohl durch den Körper ging.
Da raffte sie sich aus.
„Also., aber nich hinterher schimpfen., ick will!"
Da stand Onkel Otto auf und nahm ihren Kopf behutsam und gab ihr den Verlobungskuß.
Sein mächtiger Bart kitzelte sie, und sie mußte danach niesen.
„Zur Gesundheit, Else" sagte Onkel Otto lachend, „für setzt und für unsere Ehe! Abjemacht! Morgen ist Verlobung!"
Und zur gleichen Stunde stand Lieschen mit Jochen zusammen auf dem Feldrain und beide schauten über die Feloer der scheuenden Sonne nach, die die Schönheit der Erde noch im Scheiden einmal herrlich erstehen ließ.
Der Gesang klang aus der Ferne leise zu ihnen herüber
Eine so seltsame Stille war um sie. Leise zirpten die Grcklen. Vom Dorfe, das nicht weit entfernt lag, kamen Lunte der Tiere zu ihnen. Sonst aber war alles rubio und beide jungen Menschen glaubten, einer müsse den Herzschlag des anderen hören. -
Still und ruhig war der Abend.
Lieschen zuckte zusammen. Jochen hatte seine Hand um ihre Hüfte gelegt. Im ersten Augenblick wollte sie ihn zurückweisen, aber sie vermochte es nicht. Das eigenartige Gefühl in ihr hielt sie ab und sie stand ganz still.
Höher kam die Hand, fuhr über ihre dicken, um den Kopf gelegten Zöpfe.
„Lieschen?"
..Was denv?" fraate sie mit Herzklopfen.
(Foersetznn- solDtj