Mr Witwen " 173 073

Für Eltern 193 088

Die Gesamtzahl der Lis Ende März 1938 verliehenen Ehren- treuze beträgt hiernach 4 848 886.

Die deutsche Abordnung in London

London, 3. Juni. Die deutsche Abordnung sür die Flotten­besprechungen mit der britischen Regierung unter Führung des Botschasters von Ribbentrop traf in zwei Sonderflugzeugen der Lufthansa am Sonntag auf dem Flugplatz Croydon bei London ein. Zu ihrer Begrüßung hatten sich auf dem Flugplatz der stell­vertretende Unterstaatsfekretär im Foreign Office, Lraigie, so­wie Kapitän Danckwerts und von der deutschen Botschaft in Lon­don Botschaftsrat Fürst Bismarck und Marineattache Kapitän Wahner eingesunüen.

Sungernsahrt derNormandie"

Mißglückter Ansturm auf das Blaue Band

Paris, 3. Juni. Zur ersten Ueberfahrt des französischen Riesen- schisfesNormandie" über den Atlantik gibt die Transatlantique- Reederei kurz vor der Ankunft des Schiffes in Neuyork bekannt, daß verschiedene Dinge das Schiff hinderten, das Blaue Band des Ozeans zu erringen. Die Jahreszeit sei besonders ungünstig sür einen derartigen Versuch gewesen. Weiter hätten Nebel und heftige Hagelböen den Kapitän des Schiffes gezwungen, einen Umweg von mehr als 100 Seemeilen zu machen. Eine kleine Havarie habe außerdem die Höchstgeschwindigkeit derNorman­die" für mehrere Stunden auf 28 Knoten herabgedrückt. Trotz­dem habe das Schiff von Southampton ab eine Durchschnitts­geschwindigkeit von 29.8 Knoten und von Bischov Rock ab eine solche von 29.92 Knoten erreicht, während dieBremen" bei ihrer Rekordfahrt nur 28,83 Knoten gelaufen sei. Der Sonderbericht­erstatter desJntransigeant" gibt seinen Lesern einen Bericht von der ersten Ueberfahrt, in dem er von dem fieberhaften Eifer aus derNormandie" spricht, mit dem sie die Konkurrenz mit der sechs Stunden vorher aus Cherbourg ausgelaufenenBre­men" «sgeuommc» hat.

Ergebnis der Generalratswahlen

Derrote Gürtel" um Paris verstärkt sich

Paris, 3. Juni. Die Stichwahlen zum Generalrat des Seine- departements am Sonntag haben der sozialistisch-kommunistischen Einheitsfront einen glatten Sieg eingetragen. Es galt, in den Landgemeinden 30 Generalräte zu wählen, die sich zu den 90 Pa­riser Stadträten gesellen. Die Kommunisten allein haben nicht weniger als 29 Sitze für sich erobern können, d. h. 19 mehr als sie bisher besaßen. Ls ist allerdings zu berücksichtigen, daß die Landgemeinden früher nur 40 Generalräte stellten. Die neuen 10 Sitze haben die Kommunisten allein für sich gewonnen und außerdem noch 9. Die Sozialisten, die in einer Front mit den Kommunisten in die Stichwahlen gezogen und, haben nur zwe> weitere Sitze hinzugewinnen können. M't 7 Vertretern sind sie um eine Stimme schwächer als im alten Generalrat. Weitere Opfer sind die unabhängigen Sozialisten, die 2 Sitze verloren haben, und die Radikalsozialisten, die ihre sämtlichen 3 Sitze haben abgeben müssen. Die übrigen Parteien haben zwar ihre Sitze im Generalrat behaupten können, wobei aber zu bedenken ist, daß dies bei der erhöhten Zahl der Sitze prak­tisch einen Verlust bedeutet. Im einzelnen verteilen sich die 80 Mandate der Pariser Landgemeinden wie folgt: Kommu­nisten 29, Sozialisten 7, Neusozialisten 2. Unabh. Sozialisten 2. Radikalsozialisten 0, Linksrepublikaner 6, Unabhängige Radi­kale 2, Volksdemokraten 2.

Derrote Gürtel" um Paris prägt sich also immer schär­fer aus. Außerdem ist aber im gesamten Eeneralrat die bis­herige Mehrheit von den Rechtsparteien auf den linken Flügel übergegangen. Das wird wahrscheinlich zur Folge haben, daß an der Spitze des Generalrates ein Vertreter der roten Ein­heitsfront stehen wird, an der Spitze des Stadtrates aber ein Vertreter der Rechten. Man sieht in Paris heute schon unange­nehme politische und verwaltungstechnische Verwicklungen vor­aus, die sich aus einer solchen Lage ergeben können.

CMsux nimm ftme Arbeit auf

Paris, 3. Juni. Finanzminister Caillaux hat am Montag das Finanzministerium von seinem Vorgänger übernommen. Als erste Maßnahme hat der neue Finanzminister einen Ausschuß zur Reform des Finanzmarktes eingesetzt, der aus vier Milgliedern, darunter dem Syndikus der Wechselmakler und dem Vorsitzen­den des Verbandes der zur Wertpapierbörse zugelassencn Ban­kiers, besteht. Der Ausschuß soll die Bedingungen für die Grün­dung einer Art Bankierkammer ausarbeiten, die bereits sehr bald erfolgen soll. Ferner ist die Einsetzung eines Kammcraus- schusses beabsichtigt, der Ausgabebeichränkungen und Einsparun­gen am Haushalt prüfen und Vorschlägen soll Dieser Ausschuß soll mit dem Eeneralstaatsanwalt am Rechnungshof Zusammen­arbeiten.

Finanzminister Caillaux hatte am Montag eine Unterredung mit Ministerpräsident Vouisson über den finanziellen Teil der Regierungserklärung, in dem die Notwendigkeit der restlosen Ausrechterhaltung des Wiihrungsstandes und der schleunigen Feststellung des Gleichgewichtes zwischen Ausgaben und Einnah­men betont werden soll Caillaux will den Franken verteidigen und die Finanzlage Frankreichs bessern, auch im Hinblick aus die internationale Währungslage. Er will sich bemühen, durch einen Versuch der allgemeinen Eingliederung der Währungen eine y-sßere finanzielle Stabilität zu verwir-.ici-en

^ RMsrmsy W SMon und Moedom'.d

London, 3. Juni. Der Führer der deutschen Fiottenabordnung, Botschafter v. Ribbentrop, wurde am. Montag nachmittag im Unterhaus von Außenminister Sir John Simon begrüßt. An­schließend stattete der Botschafter dem Ministerpräsidenten Mac­donald einen formalen Besuch ab. Nach Beendigung der Unter­redung begab er sich in das Gebäude der Admiralität, wo er eine erste Begegnung mit dem Marineminister hatte. Die am Dienstag vormittag beginnenden deutsch-englischen Flottenbesp rech ungen werden, wie bereits kurz berich­tet, durch den englischen Außenminister formal eröffnet werden, doch nimmt Sir Hohn Simon an den eigentlichen Besprechungen der Flotteniackwerständiaen nickit teil.

Volksbegehren in der Schweiz verworsen

Bern, 3. Juni. Das Schweizer Volk verwarf in der Abstim­mung am Sonntag mit rund 866 000 Nein-Stimmen gegen 426 006 Ja-Stimmen das von sozialistischen und gewerkschaft­lichen Kreisen veranlaßte Volksbegehren, das die Aufnahme eines neuen Artikels in die Bundesverfassung forderte. Die Gegner der sogenannten Krisen-Jnitiative bekämpften die Vorlage haupt­sächlich mit hem Hinweis darauf, daß die Durchführung aller

geforderten Maßnahmen die finanzielle Tragfähigkeit des Staa­tes überschreiten und die Oberhoheit der Kantone beeinträch­tigen würde. 18 Kantons verwarfen die Vorlage. 4 Kantone nahmen sie an. Die Stimmbeteiligung betrug 84 Prozent. Mit der Ablehnung der Vorlage entfallen alle sowohl im Inland wie hauptsächlich im Ausland an das Problem Währung und Preisbildung in der Schweiz geknüpften Kombi­nationen.

Anschlag auf den Staatspräsidenten von Paraguay

Montevideo. 3. Juni. Aus den Präsidenten von Uruguay. Terra, wurde am Sonntag ein Anschlag verübt, als er einer Rennveramtaltung zu Ehren des in der uruguayychen Haupt­stadt weileuden brasilianischen Präsidenten Vargas beiwohnte. 5orro kam mit einer Beinverletzung davon.

Der Täter Bernardo Garcia, ein Anhänger der unabhängigen Nationalistenpartei, näherte sich dem Präsidenten, als dieser Doktor Vargas zu einem Lujetl begleitete, und feuerte aus un­mittelbarer Nähe mit einem Revolver einen Schutz aus ihn ab. Terra stürzte sich sofort auf den Täter und riß ihm die Waise aus der Hand. Garcia versuchte zu fliehen, wurde aber von der Menge festgehalten und mißhandelt. Nach seiner Festnahme ver­suchte er Selbstmord zu verüben, wobei er sich verwundete. Die Verletzung des Präsidenten erwies sich als ungefährlich und er konnte am Sonntag abend einem Festessen zu Ehren des brast- ii-,ni>Ni.-n Nräiiventen beiwohnen.

Montevideo. 3 Juni. In Montevideo herrscht angesichts des Anschlages aus Staatspräsident Terra größte Erregung. IM Laufe des Sonntags sind im Zusammenhang mit dem Attentat bereits verschiedene Verhaftungen vorgenommen worden. Der Täter ist ein 60 Jahre alter Doktor der Rechte und ein geschwo­rener Feind Terras. Er wurde bei der Festnahme durch einen Säbelhieb eines Polizisten verwundet.

Zunächst keine SchaLMLlen im Rundfunk

In einer Mitteilung der Reichssendeleitung heißt es u. a.'k Nach dem Urteil des Berliner Landgerichts dürfen zwar keine Platten mit literarischen Vorträgen und Reden ufw. gesendet werden, wohl aber Musikplatten um dessen Sendung ja der Pro­zeß ging. Der Rundfunk har inzwischen begonnen, sein musi­kalisches Unterhaltungsprogramm ohne Schallplatten durchzu- führen, das immer reichhaltiger und vielseitiger wird. Gleich­wohl ist der Rundfunk bereit, wieder die Aufnahme von Schall­platten zu vereinbaren. Damit steht die Reichssendeleitung also auch nach dem gewonnenen Prozeß voll zu der Anfang April ab­gegebenen Erklärung. Da aber immerhin die Möglichkeit be­steht, daß der Prozeßkrieg wieder auflebt, bleiben vorläufig die Schallplattenarchive des Rundfunks weiter versiegelt, bis die Schallplatteusabrikanten mit dem Rundfunk über das Senden von Schallplatte,, Vereinbarungen getroffen haben.

Rücktritt des hoüäudischen Wirtschaflsmiuisters

Haag, 3. Juni. Wirtschaftsminister Dr. Steenberghe ist über­raschend zurückgetreten, was in politischen und parlamentarischen Kreisen großes Aufsehen hervorrief. Sicherem Vernehmen nach begründe Steemberghe seine Demission damit, daß seiner Auf­fassung nach allein eine Devalvation die Wirtschaftslage der Niederlande grundlegend verbessern könne. Da er jedoch mit dieser Auffassung innerhalb des Kabinetts fast allein ge­standen habe, habe er sich zum Rücktritt entschlossen. Das Rück­trittsgesuch ist von der Königin bereits genehmigt worden. Als Nachfolger Steenberghes soll der Direktor der halbstaatlichen Elektrizitäts-Gesellschaft in Limburg und Dozent der katholischen Universität zu Tilburg, Professor Gelisfen. in Aussicht genom­men sein.

Württemberg

Das deutsche Kriegsblindentreffen

Stuttgart, 2. Juni. Reichsstatthalter Gauleiter Wilhelm Murr, der Schirmherr des deutschen Kriegsblindentreffens 1935, eröff­net« am Samstag die Ausstellung3000 Kriegsblinde ihr Schicksal und ihr Schaffen". Landcsobmann Schnaitmann konnte 700 aus dem ganzen Reich eingetroffene Kameraden willkommen heißen. Besonders freudig wurde von der Versammlung die An­wesenheit einer Abordnung der italienischen Kriegsblinden und die bevorstehende Ankunft eines französischen Schicksalsgenossen ausgenommen. Bundesorganisationsleiter Friede!-Würzburg dankte namens der Nationalsozialistischen Kriegsopferversorgung, FachabteilungBund erblindeter Krieger", dem Lande Württem­berg und der Stadt Stuttgart, die er die fortschrittlichste Stadt unseres Vaterlandes nannte, für die mustergültige Unterstützung des Planes einer Ausstellungstagung in der schwäbischen Lan­deshauptstadt. Reichsstatthalter Gauleiter Murr führte zur Eröffnung der Ausstellung u. a. aus: Das ganze deutsche Volk habe eine lange Zeit der Blindheit durchgemacht, aber jetzt seien wir wieder alle sehend geworden. Das große Beispiel unserer Kriegsblinden, die. wie auch die Kämpfer der nationalsozialisti­schen Bewegung, aus sich selbst heraus wieder die Kraft zu Kampf und Sieg fanden, habe schließlich das ganze deutsche Volk als das Größte im Menschen erkennen lassen, kämpfend mit allem fertig zu werden, was sich uns entgegenstellen will.

Abends fand eine öffentliche Kundgebung in der Stadthalle statt. Mit Reichsstatthalter Murr war die gesamte württ. Regierung anwesend. Landesobmann Schnaitmann richtete als Leiter der Kundgebung herzliche Begrüßungsworte an die Anwesenden. Dann sprach Bundesobmann Dr. Plein- Berlin. Zum letztenmal hätten er und seine Kameraden unser herrliches Deutschland betrachten dürfen, als sie einst in jugend­licher Begeisterung hinausgezogen seien in den Kampf. Nur das Bewußtsein, für das Vaterland Opfer zu bringen, habe sie die erste Zeit ihres harten Schicksals überwinden lassen. Aber in der Zeit von Deutschlands Erniedrigung seien sie ob ihres Opfers sogar noch verlacht worden und die Regierung habe nichts aus­reichendes für sie getan. Erst der Frontkamerad Adolf Hitler, der selbst durch Gasvergiftung des Augenlichtes einmal beraubt gewesen war, habe das richtige Verständnis für seine so schwer hoimgesuchten Gefährten bekundet und ihnen versprochen, daß er sie niemals vergessen werde. Dieses Versprechen habe der Führer zur Wirklichkeit gemacht und heute wißen die Kriegs­blinde», daß sie ihr Opfer nicht umsonst gebracht haben und wie­der frohgemut der Zukunft entgegengehen dürfen. Die auslän­dischen Schicksalsgenossen bat der Redner, sie möchten ihren Ka­meraden daheim sagen, daß die deutschen Kriegsblinden ge­schlossen hinter dem Friedenswillen des Führers stehen. Namens der Stuttgarter Stadtverwaltung richtete Oberbürgermeister Dr. Strülin herzliche Begrüßungsworte an die Teilnehmer der Kundgebung. Reichsstatthalter Gauletter Murr hieß namens der Regierung seine erblindeten Frontkameraden in unserem Lande herzlich willkommen.

Reickskrieasovsersükrcr Hans Oberlind ob er trat für die

Anerkennung und kraftvolle Unterstützung seiner kriegsblinden Kameraden durch das ganze deutsche Volk ein.

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Gefallenenehrung und Bundesversammlung

Am Sonntag früh ehrte die italienische Abordnung in Be­gleitung des Reichskriegsopfersührers Oberlindober die deutschen Gefallenen des Weltkrieges durch eine Kranzniederlegung aus dem Waldfriedhof. In der anschließenden Bundesversammlung im Festsaal der Liederhalle kam noch einmal die Bedeutung des Stuttgarter Treffens für unsere Kriegsblinden zur Geltung. Bundesobmann Dr. Plein konnte den Kriegsblinden den Licht­blick der Gewißheit mit nach Hause geben, daß ihre Sache überall in besten Händen verankert ist. Namens des Präsidenten der italienischen Kriegsopfer, des kriegsblinden Dichterphilosophen und Parlamentariers Carlo Delcroix, grüßte der Präsident des Kriegsblindenhauses in Rom, Dr. Martina, in deutscher Sprache, und namens des französischen Kriegsblindenführers Scapini der Generalsekretär der französischen Kriegsblindenvereinigung, Am- plad, in der Sprache seines Landes die deutschen Kameraden. Sie beide hoben die hohe Achtung hervor, die sie ihren einstigen Kampfgegnern entgegenbringen, und versicherten, daß auch die italienischen und französischen Schicksalsgenossen kein höheres Ideal verfolgten, als den Friedenswillen der Frontkämpfer bei­der Länder, was die Versammlung mit großem Veijall zur Kenntnis nahm. Pg. Oberliudober berichtete alsdann in län­geren Ausführungen über seine Arbeit als Reichsführer der deut­schen Kriegsopserversorgung. Ministerialrat Förster vom Reichs­arbeitsministerium dankte den Kriegsblinden und den in treue­ster Kameradschaft und Schicksalsgemeinschaft verbundenen Frauen. Für die Leiter der Hauvtsürjorgestellen sprach Dr. Eh­lers-Berlin über die zentralisierte Kriegsblindenfürsorge. Bun­desorganisationsleiter Friedel-Würzburg konnte am Schluß des Stuttgarter Treffens mit Befriedigung feststellen, daß die Kriegs­blinden glücklich seien über die Anerkennung und Würdigung, die ihre Belange bei ihren sehenden Freunden in Stuttgart in überreichem Maße gefunden haben. Privatkraftwagen brachten die blinden Tagungsteilnehmer in den Kursaal Bad Cannstatt, wo sie sich unter den Klängen der SA.-Standartenkapelle 119 und des Musikzugs SAL. 119 sowie den Eesangsvorträgen des Singchors der NS.-Kriegsopserversorgung und der vereinigten Männergesangvereine von Bad Cannstatt von den Anstrengun­gen der Reife und der Tagungen erholten.

LanbesappeS des NSDSB.

Stuttgart, 2. Juni. Der diesjährige Landesappell des NS- Deutschen Frontkämpferbundes (Stahlhelm), der an diesem Wochenende in der schwäbischen Landeshauptstadt abgehalten wurde, versammelte 12 000 Kameraden des Bundes aus allen Gegenden Württembergs und Hohenzollern. Den Austakt des Landesappells bildete der Feldgottesdienst im Hose des Neuen Schlosses. Der große Appell, der um 11 Uhr aus dem Canu- statter Wasen stattfand, gestaltete sich trotz der Regengüße, die dazwischenplatzten, zu einer imposanten Kundgebung. Nach dem feierlichen Einmarsch der Fahnenabteilung mit den 370 Fahnen schritt der württembergische Landesführer die Fronten ab. Dann begrüßte der erste Stellvertreter des Landesführers, Klee­mann, die Erschienenen und würdigte namentlich die Teil­nahme der vielen Kameraden aus dem Bezirk Magdeburg, aus dem Rheinland, der Pfalz, Hessen, Baden und Bayern. Die erste der Hauptreden des Tages hielt der stellv. Landesführer des Landesverbandes Mitte und Führer des Gaues Magdeburg-Süd- Auhalt-Harz, Kamerad Friedrich. Der württ. Landesführer Len sch münzte in seiner Ansprache das frontsoldatische Wollen in die Lebenspraxis um; ihm gilt es,die deutschen Menschen aus Gesinnung und Ueberzeugung heraus zu Trägern des neuen Reiches zu machen". Wir sind sicher, uns in unserem Bunde ein festes Fundament unserer Arbeit am Dritten Reich geschaffen zu haben. Sein Bekenntnis faßte der Redner in dasLebens­gesetz des Frontsoldatentums" zusammen, um dann das praktische Aufgabengebiet des Bundes nach drei Grundrichtungen zu glie­dern: Schulung der Kameraden im Sinne Adolf Hitlers, sozial- wirtschaftliche Betätigung auf der Grundlage, die das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit geschaffen har und Einsatz der Kameraden für den Landesschutz durch Kameradschastspslege, wehrpolitische Erziehung und körperliche Ertüchtigung. Nach dem Sieg-Heil auf den Führer und dem Gesang der National­lieder nahm der Befehlshaber im Wehrkreis V. Generalleutnant Geyer, die Parade ab. Die feldmarschmäßige Vorführung einer Kraftrad-Schützentompagni« der Kraftfahrabteilung be­schloß die Feier. Der Tag klang aus in gemütlichem Tressen der alten Kameraden.

Der Stahlhelm grlitzi den Führer

Stuttgart, 1. Juni. Landesführer Lensch hat im Namen der in Stuttgart anwesenden Landesführer des NSDFB. folgendes Huldigungstelegramm an den Führer und Reichskanzler gerichtet:

12 000 Frontsoldaten im NSDFB., Träger des Eisernen Kreu­zes und des Frontehrenkreuzes aus Württemberg. Baden, Bayern, Pfalz, Hessen, Rheinland, Mitteldeutschland grüßen in alter Frontkameradschaft ihren Führer und Kanzler. Wie wir 1914/18 und in der späteren Kampfzeit für Deutschlands Ehre und die nationale Erhebung kämpften, so geloben wir weiter­zukämpfen für sein Werk, in dem wir unsere Ehre und den In­halt unseres Kampfes sehen. Frontsoldatentum und National- sozialismus sind eins.

Für die anwesenden Landesführer:

, Lensch.

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Die Ausstellung der Kriegsblindes

Stuttgart. 1. Juni. Von ganz besonderem Interesse ist die von der FachabteilungBund erblindeter Krieger" der NS.-Kriegs- ovferversorgung veranstaltete Ausstellung, die vom 2. bis 16 . Juni in den städtischen Ausstellungshallen an der Horst-Weßel- Straße (früher Jnterimstheaterplatz) zu sehen ist. Diese Aus­stellung, der das Leitwort:3900 deutsche Kriegsblinde ihr Schicksal und ihr Schassen" gegeben worden ist, zeigt in zehn Sälen die Verschiedenartigkeit der Unterrichtsmittel, der pri­vaten Betätigung sowie der handwerklichen und der industriellen Verwendbarkeit des Kriegsblinden veranschaulicht und praktisch vorgeführt. Im ersten Raum zeigt die Stuttgarter Blinden­anstalt Nikolauspflege ihre Lehrmittel, Modell« und Schriften, darunter Teile ihrer OOOObändigen Leihbücherei in Blindenschrift. Die Deutsche Zentralbücherei für Blinde in Leipzig füllt den nächsten Raum mit ihre» Erzeugnissen aus, die dem Blinden ebenfalls jede denkbar« Betätigungsmöglichkeit in Beruf und Spiel vermitteln. Man sieht ferner, um nur einiges herauszu­greifen: Das Büro des Blinden, die Verwendung der bei der Deutschen Reichspost untergebrachten 80 Kriegsblinden, den Kriegsblinden als bildenden Künstler, als Bürstenmacher, als Matten-, Draht- und Korbflechter, die Beschäftigung der 44 Kriegsblinden bei Siemens-Schuckert Berlin, die Ausbildung der Begleithunde. die Anfertigung von Spielzeug für die Kinder, ja selbst den in einem Jahrzehnt unentwegter Ausdauer verfertigten Radio-Moustre-Apparat. Unter den Bildern und Modellen der Kriegsblindenheime erregt dasjenige das besondere Interesse, das der Führer und Reichskanzler im vergangenen Jahre seinen erblindeten Kriegskameraden schenkte und das jetzt der Sitz der