Hälfte der Garnison von Quetta 'Nachtübungen in Richtung Cha- man abhielt. Sofort wurden Maßnahmen getroffen und das Militär zur Hilfeleistung eingesetzt. Das Feuer, das beim Eintreffen der Soldaten sich erheblich ausgedehnt hatte, war nicht mehr zu löschen. Man versuchte, durch Sprengung von Häusern und durch Wegschaffen leicht brennbaren Materials eine Ausbreitung des Brandes zu verhindern.
Beim ersten Erdstoß wurde der größte Teil der städtischen Polizei, etwa 160 Mann, getötet. Auch das Gefängnis fiel zusammen. Von den Insassen hat sich anscheineich niemand retten können. Bei den Rettungsarbeiten vollbrachten die Soldaten, die unermüdlich wirkten, erstaunliche Taten. Ein britischer Offizier konnte z. V. am ersten Tage 42 Lebende aus den Trümmern hervorziehen. Schwierig wurde die Lage, da kein Zivilkrankenwagen mehr betriebsfähig war. An vielen Stellen wurden an den Dächern mit Ketten Tanks befestigt und die Dächer so fortgeschleppt, um leichter an die Verschütteten heranzukommen. Am Freitag wurde eine Erkundung durchgeführt. Sie ergab, daß noch eine Verbindung mit Indien über den Bolan-Paß bestand. Wäre er gesperrt gewesen, so wäre die Katastrophe noch viel schlimmer geworden. Die Erkundung ergab weiter, daß alle Dörfer bis nach Khalat zerstört sind einschließlich der Stadt Mästung, wo die Toten Tausende zählen. Etwa 200 Lastwagen hatten am ersten Tage voll damit zu tun, die Verwundeten und Ueberlebenden fortzuschaffen. Gleichzeitig wurden von vielen hundert Mauleselwagen die Toten aus der Stadt gebracht. Tausende von Eingeborenen wurden in einem Notlager auf der Rennbahn untergebracht. Zur Zeit werden rund 80 000 täglich aus dem Heeresproviantlager verpflegt.
Die Verluste der britischen Luststreitmacht an Toten betragen 1 Offiz«er und 49 Mann. Außerdem wurde ein Kind eines Offiziers getötet. Bis Samstag abend hatten die Truppen 2277 Einheimische beerdigt oder verbrannt. Hinzu kommen noch ungefähr 3000 Zivilisten, die von ihren Landsleuten als Leichen geborgen wurden. Das indische Militärlazarett behandelte am ersten Tage rund 3500 Personen, obwohl es nur eine Aufnahmefähigkeit für 400 Personen hat. Die Militärlazarette sind glücklicherweise nicht ernstlich beschädigt.
Am zweiten Tage nach dem Beben wurden weitere Notlager eingerichtet. Viele Flugzeuge mit Aerzten und Krankenschwestern trafen zur Verstärkung ein. Da die Erdstöße immer noch an- halten, und man Nahrungsmangel befürchtet, soll die Zivilbevölkerung fortgcschafft werden. Am Sonntag nachmittag um 3 Uhr erfolgte wieder ein schwerer Stoß, der aber keinen Schaden mehr anrrchten konnte, da alles zerstört ist. Die elektrische Stromversorgung ist seit Samstag abend wieder hergestellt. Obwohl die Wasserleitungen geborsten sind, halten Pioniere oie Wasserversorgung aufrecht. Die Stadt ist von Kavallerie und Kraftfahrtruppen von der Außenwelt abgeschlossen, um Schaulustige, die sich bereits in großer Zahl bemerkbar machten, von der Unglücksstätte fernzuhalten.
Die Zahl der Toten wird in Quetta allein au? 28 000 geschätzt. Ob Quetta wieder aufgebaut wird, ist noch fraglich.
Die TriilüiuerstiMe von QMia
Sibi (Britisch Belutschisian), 3. Juni. Am Sonntag tobte hier ein schwerer Sandsturm von ungewöhnlicher Stärke. Man glaubt, daß er mit dem Erdbeben im Zusammenhang steht. Er macht es unmöglich, nach Quetta zu fliegen. Vier Sonderzüge, die hier aus Quetta einliefen, waren überfüllt. Anscheinend verläßt die indische Bevölkerung von Quetta dir Stadt, die doch nur ein großes Trümmerfeld ist. Den Bekannten und Verwandten der Einwohner von Quetta ist es verboten, sich über Sibi hinaus Quetta zu nähern, so daß der Bahnhof von Sibi fortgesetzt der Schauplatz herzzerreißender Szenen ist. Auf vre Fragen der Leute, die Verwandte und Freunde in Quetta hatten. antworten die Flüchtlinge nur kurz: „Sie leben nicht mehr!" Die Wasserversorgung in Quetta ist stillgelegt. Lebensmittelmangel besteht glücklicherweise einstweilen noch nicht, da ein Eijenbohnzug mit viel lebendem Vieh bereits nach Quetta durchgebracht werden konnte. Die telegraphische Verbindung nach Quetta ist weiterhin unterbrochen. Die Ausbrüche des Sharigh- Vulkans haben einstweilen aufgehört. Die Schätzung der Zahl der Toten in Mästung beträgt unter 5000. Wie viel Opfer das Beben in Quetta verlangt hat, ist noch ungewiß. Die S chä tz n läge n schwanken zwischen 10 000 und 50 000 und noch mehr.
Der Führer bei der Beisetzung
des SS.--Standartenführers Ostberg München, 3. Juni. Am Montag nachmittag wurde der in Würabura verstorbene SS.-Standarteniührer Karl Ostberg zur
Die Geschichk estrer Hebe / Vvn HeKmui Kays er
VerttiS: Romanoxiklag A. L H. Greifer. G. nab. Rastatt 28 ' achdruck verboten
Hochzeit auf Bergfelde.
Still wurde sie im kleinen Kreise gefeiert, aber in der Gesindestube des Rittergutes, tu den zwei Wirtshäusern des Dorfes ging es hoch her. Der Konsul hatte Speise und Trank reichlich gestiftet, so daß mancher an die gebotenen Genüsse später zurückdachte.
Im Saale auf Bergfelde jubelte und sang es.
Die Kollegen Roses mühten sich, das Beste ihrer Kunst zu geben. Hans fungierte mit viel Glück als Begleiter.
Man bat auch Rose um ein Lied.
Sie sah den Gatten lächelnd an.
„Was meinst Tu, daß ich singen soll, Liebster?"
Er konnte in dem Augenblick ihre Gedanken lesen.
„Singe es!" sagte er freundlich.
„Du weißt ... !" entgegnete sie erstaunt.
„Ja, ich habe Deine Gedanken erraten. Nicht wahr, „Rose von Flandern? Daran Haft Tu gedacht?"
Eie nickte. „Ja, Herbert, darf ich es singen?"
„Du darfst es! Ich freue mich, das Lied zu hören."
Rose erhob sich und trat zum Flügel.
„Hans . .. mein Lied, Ihr Lied . . . das will ich setz! singen."
Hans wurde über und über rot vor Freude. Gerda Martini bemerkte es.
Stille trat ein.
„Ein Soldatenlied aus Flandern", sagte Rose einfach. „Als ich noch «in Kind ivar, da sang's mir ein scheidender deutscher Soldat."
letzten Ruhe geleitet. Der Führer selbst war gekommen, um > dem verdienten Kämpfer die letzte Ehre zu erweisen. Unter den I Trauergästen sah man außerdem Gauleiter Staatsminister Adolf ' Wagner mit seinem Stellvertreter Nippold, Obergruppenführer Brückner, Vrigadeführer Schaub, SS.-Eruppenführer Schmau- ser, Sturmbannführer Gram Kottolinsky als Vertreter des Ministerpräsidenten Siebert, Oberbürgermeister Fiehler und andere. Ferner waren auch Vertreter der SS. und SA., Reichs- amtsleitsr und Eaustab, die gesamte PO. mit ihren Gliederungen und Fahnen, Arbeitsdienst, HI. und Jungvolk erschienen.
Unter den Klängen des Präsentiermarsches wurde der Sarg aus der Halle durch lange Reihen von SA.- und SS.-Ehren- posten zu Grabe getragen. Hinter dem Sarge schritt unmittelbar nach den Angehörigen der Führer mit seiner Umgebung, gefolgt von Innenminister Wagner und den übrigen Trauergästen. Als der Sarg in die Erde gesenkt wurde, dröhnten drei Ehrensalven.
Nach der kirchlichen Einsegnung würdigte Gauleiter Wagner das opfervolle Leben Ostbergs als Kämpfer der Bewegung. Als Soldat seines Führers sei er in den Jahren des Kampfes verwundet worden, und nach menschlichem Ermessen sei sein Tod auf diese Verwundung zuriickzuführen. Gauleiter Wagner gelobte im Namen der gesamten Partei und im Namen des Führers, daß alle, die in der nationalsozialistischen Bewegung' zusammengeschweißt sind, ihr Leben verwenden wollen zur Fortsetzung der Arbeit und des Kampfes, in denen die Opfer der Bewegung gestorben sind.
Nach der Rede des Gauleiters legte der Führer persönlich einen Kranz nieder und sprach den Hinterbliebenen seine innigste Teilnahme aus.
ReichsminisLer Rust
über die deutsche Schule
Guben, 3. Juni. Auf dem Gauparteitag Kurmark in Guben sprach am Samstag Reichsminister Ruft. Er führte u. a. aus: Das ganze Volk hat am 16. März gejubelt. Hätte der Führer ihm 50 v. H. Steuererleichterungen und 50 v. H. Lohnerhöhung gegeben, so würde es nicht so durch die Straßen marschiert fein wie an dem Tage, da er ihm die Wehrpflicht auferlegte. Die Träger der Wehr mögen sich bewußt sein, daß nicht der Feind 1918 ihr Schwert zerbrach, sondern die politische Zerrissenheit, und daß niemand das Schwert härter schmiedet als die politische Geschlossenheit der NSDAP. Wenn gesagt wird, der Marxismus liege am Boden, gegen wen wolle der Führer denn noch kämpfen, so müssen wir antworten: Er will kämpfen gegen das Unkraut Uneinigkeit, das vielleicht in einigen älteren Exemplaren wieder aus dem Boden bricht und zunächst vielleicht liebliche Blüten treibt. Als derjenige, dem die Jugend, die Schule und di« Wissenschaft vom Führer anvertraut sind, muß ich sagen: Hitler ist nicht gekommen, um dem Einzelnen den Weg zum Himmel zu weisen, sondern um dem ganzen Volk den Weg zu zeigen zu seinem Platz auf dieser Erde. Wir haben in einem Konkordat die konfessionellen Schulen zugebilligt. Was wir versprochen haben, das halten wir: aber unveränderlich bleibt unser tieser Schmerz darüber, daß in zweierlei Schulen die Jugend erzogen wird. Eines werden wir in allen diesen Schulen durchsetzen, das ist das alles in den Schatten stellende Bewußtsein, in einer deutschen Schicksalsgemeinschaft eingeschlossen zu sein, Deutscher von Blut und Schicksal zu sein und darum mit unseren anderen Volksgenossen — gleichgültig, in welcher Kirche sie beten — eisern Zusammenhalten zu müssen, nicht weil es unsere politische Maxime wäre, sondern weil es uns auferlegt ist. Die Welt nimmt uns nicht für das, was wir einmal waren. Die vergangenen Generationen mögen geleistet haben was sie wollen: in der Gegenwart muß bewiesen werden, was wir sind. Nur so erhalten wir die politische Führung, die wir seit Jahrhunderten nicht mehr hatten. Wir haben ein Beispiel den Führer. Aber sagen Sie nicht, das sei der einzige. Was wir an Aufstieg in Deutschland erleben, ist ja das Werk der braunen Kolonnen, das Werk des unbekannten Parteigenossen. Darum. Familie, Bewegung und Staat, haltet zusammen! Wir beugen uns vor der Größe derer, die waren, und kämpfen jiir die Größe des Deutschland, das da koinmt.
Wer kann zurückgesteüt werden?
11 Gründe für Zurückstellung vom aktiven Wehrdienst
In der Verordnung über die Musterung und Aushebung 1038 geben, wie das NdZ. meldet, der Reichskriegsminister und der Reichsinnenminister auch die 11 Gründe bekannt, die zur Zurückstellung vom aktiven Heeresdienst führen. Danach können zurückgestellt werden:
Hans griff in die Tasten.
Mit goldklaier Stimme begann sie zu singen:
„Rose von Flandern,
Morgen geht's fort,
Morgen heißt's wandern,
O, sag' mir ein Wort.
Sag' mir, daß Du mich niemals vergißt,
Wenn der jetzt scheidet, gefallen auch ist.
Rose von Flandern-—
Und lacht mir das Glück,
Dann kehr' ich wieder Zu Dir zurück.
Trifft mich dw Kugel.
Senkt man mich ins Grab,
Dann denk' dran, o Rose,
Wie geliebt ich Dich Hab'."
Sie saßen alle still überivältigt von der Schönheit und Innigkeit des Liedes, ergriffen von dem seelenvvllen Vortrag.
Noch zwei schlichte Verse schlossen sich an.
Stürmischer Beifall setzte ein. Man jubelte der göttlichen Stimme zu.
Rose faßte Hans an der Hand und sagte: „Mein Freund Hans... er hat es einst gesungen. Immer hatte ich geglaubt, daß er auch dem furchtbaren Krieg zum Opier gefallen fei, aber er ist doch wieder gekommen und ein Zufall hat ihn zu mir geführt."
Stürmisches Händeklatschen für Hans.
Hans Trenk stand verlegen am Flügel. Rose befreite ihn aus der Verlegenheit, sie hakte sich bei ihm ein und führte ihn zu dem Gatten und der Mutter.
Alles ging ganz zwanglos vor sich. Nichts Gekünstel- tes, Gemachtes haftete Frau Rose an. Ihre natürliche Anmut bezauberte alle, die mit ihr in Berührung kamen.
*
Onkel Otto und der Förster, beide schmuck, gut angezogen, sorgfältig vom Haarkünstler zugestutzt, waren ein- geladen worden, mit der Herrschaft zusammzu
1. Der einzige Ernährer hilfloser Familien, erwerbsunfähiger Eltern, Großeltern oder Geschwister.
2. Ein Sohn eines zur Arbeit oder zur Aufsicht gesundheitlich
unfähigen Bauern, Landwirts, Grundeigentümers. Pächters oder ' Gewerbetreibenden, wenn dieser Sohn die einzige und unentbeyr- ! liche Stütze zur wirtschaftlichen Erhaltung und Fortführung oes ! Hofes oder Betriebes ist. !
3. Der einzige Bruder eines Soldaten, der im Krieg I gefallen oder an einer im Krieg empfangenen Verwundung j oder Krankheit gestorben oder mehr als 60 Prozent kriegsbeschä- ! digt ist, wenn ohne diese Zurückstellung die Angehörigen hilf- : los würden. (Sind in diesen drei Fällen zwei arbeitsfähige Dienstpflichtige vorhanden, die nicht gleichzeitig entbehrt werden können, so kann einer von ihnen zurückgestellt werden, bis ! der andere aus dem aktiven Wehrdienst entlassen wird.)
4. Ein Dienstpflichtiger, der im Nachlaßwege Eigentum oder Besitz eines Hofes, Grundstückes oder Betriebes erworben hat, wenn er auf deren Bewirtschaftung angewiesen ist und sein Be- ^ sitztum auf andere Weise wirtschaftlich nicht erhalten kann. ^
8. Der Eigentümer, Inhaber oder Betriebsleiter eines industriellen oder gewerblichen oder kaufmännischen Betriebes, wenn ihm die Leitung des Betriebes erst innerhalb des dem Musterungsjahr vorangehenden Jahr im Nachlaßwege zugefallen ist und der Betrieb auf andere Weise nicht erhalten werden kann.
6. Ein See- oder Binnenschiffahrt treibenden Dienstpflichtiger
der Land-, See- oder halbseemännischen Bevölkerung bis zur i nächsten Musterung. !
7. Schüler höherer Schulen bis zur Erlangung des !
Reifezeugnisses. !
8. Ein Dienstpflichtiger, der in der Vorbereitung für einen s
Lebensberuf oder die Erlernung eines Gewerbes durch die Ein- j ziehung zum Wehrdienst bedeutenden Nachteil erleiden würde, I für die Dauer der Berufsausbildung. §
9. Ein Schüler einer Landwirtschafts- oder Handelsschule, einer ,
Seefahrts-, Schiffsmgenieur-, See Maschinisten- oder Schifisbau- s schule für die Dauer des Besuchs dieser Anstalten. '
10. Ein Dienstpflichtiger römisch-katholischen Bekenntnisses, der !
sich dem Studium der Theologie widmet, für die Dauer oes Studiums, und - > ^
11. ein Dienstpflichtiger, der seinen dauernden Aufenthalt im s
europäischen Ausland hat, bis zu zwei Jahren und im außereuropäischen Ausland bis zu vier Jahren. ^
Der ?o. Geburtstag des Königs von England ^
London, 3. Juni. Am Montag wurde in allen Teilen des bri- -
tischen Weltreiches der 70. Geburtstag des Königs gefeiert. Der !
König hatte sich von seiner Krankheit so weit erholt, daß er an s
der großen Parade teiknehmen konnte. Es war dies seit drei .
Jahren das erste Mal, daß der König einer Parade beiwohnte. s
Bei herrlichstem Wetter bewegte sich der Zug des Königs durch s
die festlich geschmückten Straßen der Stadt, die von einer viel- :
tausendköpfigen Menge umsäumt waren, um dem einzigartigen -
militärischen Schauspiel beizuwohnen. Unbeschreiblicher Jubel begleitete den König auf seinem Wege, vom Schloß zum Paradeplatz. Die Königin nahm in ihrem Wagen in Begleitung ihrer Schwiegertöchter und ihrer beiden kleinen Enkelinnen an dem Aufzug teil. Der König trug Uniform und ritt in Begleitung seiner vier Söhne. Weiterhin sah man verschiedene indische Fürsten in ihren herrlichen Uniformen, sowie die ausländischen Mi- j nisterattaches. . ,
Auf dem Paradefeld hatten etwa 20 000 Mann der Garden - mit sechs Musikzügen Aufstellung genommen. Nachdem die Truppen am König vorbeimarschiert waren und der Salut abgegeben > worden war, setzte sich der König selber an die Spitze der Truppen und begab sich zum Buckingham-Palast zurück. °
Der §8hrer an des König von Großbritannien
Berlin, 3. Juni. Der Führer und Reichskanzler hat Seiner ! Majestät dem König von Großbritannien anläßlich des schweren ^ Erdbebenunglücks in Vritisch-Belutschistan seine und des deut- » schen Volkes aufrichtigste Anteilnahme übermittelt. Der König von England hat für die wohltuende Bekundung der Anteilnahme an dem fürchterlichen Unglück telegraphisch gedankt.
Die Zahl der Ehrenkrevz-Berleihungen
Berlin, 3. Juni. Wie das Reichs- und preußische Ministerium des Innern mitteilt, sind bis Ende März 1935 an Ehrenkreuzen des Weltkrieges verliehen worden:
Für Frontkämpfer 3 648 763
Für Kriegsteilnehmer 530 035
feiern, aber so gemütlich' es auch war, so sehr sich die Künstler und auch die Verwandten des Konsuls Mühe gaben, den jovialen netten Ton zu finden, es zog sie doch nach der gemütlichen Gesindestube hin.
Bis Mitternacht mußten sie freilich ausharren, aber nach dem Kaffee da zog sich das Paar und auch Frau van Holten zurück. Rose war Plötzlich schlecht geworden. Ein leichtes Unwohlsein hatte sie gepackt.
Ganz bleich saß sie im Lehnstuhl. Erschrocken dräntz- ten sich die Gäste um sie, aber sie wehrte mit mattem Lächeln ab.
„Es ist nichts, meine Freunde. Nur ein leichtes Unwohlsein. Morgen bin ich wieder frisch und munter. Es war zu viel Aufregung."
Ritterlich geleitete der Konsul seine sunge Frau nach ihren Räumen. Frau van Holten blieb bei der Tochter, hals ihr beim Auskleiden und blieb bei der jungen Frau bis sie eingeschlafen war.
Dann verließ sie das Zimmer der Tochter und suchte ihren Schwiegersohn auf.
„Sie schläft, Herbert. Es ist weiter nichts, denke ich. Morgen wird sie gewiß wieder frisch und munter sein."
*
Alle freuten sich, als die reizende alte Frau van Holten wieder erschien. Der Abend verlief weiter in ausgelassener Fröhlichkeit.
Hans mußte tanzen ob er wollte oder nicht. Toller Uebermut batte sich der Gäste bemächtigt. ,
Onkel Otto und der Förster hatten sich inzwischen gedrückt.
Als sie in die Gesindestube traten, schallte ihnen ein herzlicher Willkommensgruß entgegen, die Musik spielte einen Tusch — eine Aufmerksamkeit, über die sie vergnügt schmunzelten.
Sie nahmen ans den Ehrenstühlen Platz und tranken und,aßen und rauchten.
(Fortsetzung folgt)