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Reden von Dr. Göbbels und Dr. Frick

Erfurt. 2. Juni. Zu einer gewaltigen Festtagung vereinten sich am Samstag 20 000 Politische Leiter und führende Männer der Formationen und Gliederungen aus dem Gau Thüringen m einem Riesenzelt. Nach einer feierlichen Heldenehrung sprach

Reichsminister Dr. Göbbels

Er führte u. a. aus:Es ist ein sehr schönes Gefühl, wieder einmal unter alten Nationalsozialisten zu stehen. Man habe heute nicht mehr oft Gelegenheit dazu, wenn auch manche täten, als ob... (Große Heiterkeit.)Diese Partei ist. als es für uns in Deutschland kein Vaterland mehr gab. unsere Heimat ge­wesen." (Beifall.) Wenn heute von gewissen Leuten behauptet werde, es gäbe keine Meinungsfreiheit mehr in Deutschland, so sei zu sagen, daß es 14 Jahre lang Meinungsfreiheit gegeben habe, nicht nur für uns, sondern auch für unsere Gegner. Bei dieser Auseinandersetzung seien die Gegner so eindeutig unter­legen, daß sie heute keinen Anspruch mehr darauf hätten, gehört zu werden. Es sei an die großen Aufgaben der Zukunft zu denken. Diese Aufgaben könnten nicht nur durch Gesinnung ge­löst werden, sondern durch Wille, Mut, Entschlußkraft und In­telligenz. Zur Außenpolitik sagte Dr-. Göbbels:Wir gelten in der Welt so viel, als wir selbst aus uns machen." Was Deutschland durch den Nationalsozialismus geworden sei, danke es mit jenen alten Parteigenossen, die ihre Pflicht gegen Deutsch­land stets bis zum äußersten erfüllt hätten.

Reichsminister Dr. Frick

betonte u. a.: Staatsrechtlich ist Deutschland zu einem Ein­heitsstaat geworden. Alle die partikularistischen Bestrebun­gen der Länder sind verschwunden und werden auch nicht mehr zu neuem Leben kommen. Wir haben ein autoritäres Regiment in Deutschland, das sich aber auf den Willen des gesamten Volkes stützt, ein autoritäres Regiment, das um ein Vielfaches der par­lamentarischen Demokratie überlegen ist. Das Zweit« liegt auf wirtschaftspolitischem Gebiet. Es ist uns gelungen, die Arbeitslosigkeit zum allergrößten Teil zu beseitigen. Wir haben die feste Zuversicht, daß es uns noch in diesem Jahre oder doch jedenfalls in Bälde gelingen wird, auch den Rest der Ar­beitslosen wieder in Brot und Arbeit zu bringen.

Das Dritte und Größte, was wir bisher erreicht haben, ist die Wiedergewinnung unserer Unabhängigkeit und die Wiedergewinnung der W e h r f re i h e i t. Aber nicht um Kriege zu führen, haben wir unsere Wehrfreiheit wiedererlangt, sondern um den Frieden zu bewahren, einen Frieden der Ehre und Gleichberechtigung. Ich darf feststellen, daß allmählich auch die übrig« Welt zu begreifen beginnt, daß es Deutschland ernst ist mit seinem Friedenswillen; denn die letzte große Rede des Führers vor dem Reichstag hat allmählich auch den anderen die Erkenntnis gegeben, daß hier tatsächlich ein absoluter Wille zum Frieden und zur Einschränkung des Rii- stungswahnsinns besteht. Die anderen brauchen nur die Hand zu ergreifen, die ihnen der Führer hingestreckt hat. Ich hoffe, daß auch in dieser Beziehung bald greifbarere Erfolge zu verzeichnen sein werden.

Es wurde schon gesagt, daß mancher Parteigenosse glaubte, daß es zu langsam gehe mit der nationalsozialistischen Revolution, daß das Tempo ein schnelleres sein müsse, daß radikalere Maß­nahmen getroffen werden müßten. Deutsch« Volksgenossen! Ich warne vor den ISOvrozentigen Nationalsozialisten. Wenn Sie sich diese Leute ansehen, so findet man oft, daß sie in der Zeit des Kampfes nicht in unseren Reihen standen, sondern daß sie da entweder bei den Gegnern waren oder der Bewegung über­haupt gleichgültig gegenüberstanden. Nicht das Erheben mög­lichst radikaler Forderungen qualifiziert zu einem echten Na­tionalsozialisten. Ich behaupte, daß in diesen Leuten eine große Gefahr liegt. Sie sind wirkliche Saboteure der nationalsozia­listischen Revolution. Wir selbst wissen genau, daß noch große Probleme gelöst werden müssen und daß wir vieles erst angepackt, aber noch nicht vollendet haben. Aber wir wissen auch, daß Rom nicht an einem Tage erbaut worden ist. So wenig die Juden­frage mit eingeworsenen Fensterscheiben gelöst werden kann, so wenig läßt sich auch der Kirchenstreit mit dem Polizei- knüppel lösen. Wir brauchen zu all diesen Fragen Zeit. Das Wichtigste ist, daß unsere Jugend im nationalsozialistischen Geiste erzogen wird. Ich sprach eben von der Kirche, es ist dies eine schwierige innerpolitische Frage. Aber ich darf Sie versichern, auch sie wird gelöst werden, so oder so. Grundsätzlich möchte Ich sagen: Partei und Staat mischen sich nicht ein in Elaubens- angelegenheiten. Es ist absolut das friderizianische Rezept maß­gebend, daß jeder nach seiner Fasson selig werden kann. Aber eifersüchtig werden wir darüber wachen, daß die Kirche ihren Kirchenbezirk nicht überschreitet. Die Aufgabe der Kirche ist die

Oie Geschichte einer Lebe / Von Hellmut Kay s er

BerkrtÄr Rornauirerlag K. Sr H. Greiser, G m. b. H., Rastatt

27 achdruck verboten

Um Mitteriw , !e Else zusammen mit der Mam­sell abermals au, . .ach dem Tanz schmeckte es allen abermals recht gut

Elses Erscheinen war für das Paar, wie auch für Hans eine Sensation. Die alte Frau van Holten starrte Else an.

War diese hübsche, ansehnliche Frauensperson die Else?

Das alte Mädchen wurde rot vor Verlegenheit.

Rose fragte erstaunt:Else, mit Ihnen ist ein Wunder geschehen. Sie sehen zehn Jahre jünger aus!"

Doch, gnädiges Fräulein ... Sie scherzen! Ich Hab' mir doch nur den Bubikopf schneiden lassen! Ich schäm' mich ja bald zu Tode. Und dann hat Fräulein Lieschen meine Kleider abgeändert."

Fein, Else!" warf der Konsul ein.Sehen Sie, end­lich sind Sie vernünftig geworden. Wie alt sind Sie denn eigentlich?"

Doch . . . gnädiger Herr!" sagte Else verschämt.

Sagen Sie es mir ins Ohr!" flüsterte ihr Rose zu.

36 Jahre. Sie wissen es doch, Fräulein Rose," wis­perte Else verlegen.

Das schönste Alter, Else!" munterte sie Rose aus. .Nun werden Sie aber wohl nicht lange mehr um uns sein!"

Aber warum denn. Fräulein Rose?"

Weil ich befürchte, daß sich die Männer eine so schicke Frau nicht entgehen lasten!"

Elses Gesicht wurde knallrot. Verlegen zog sie sich mit ememDoch, Fräulein Rose!" zurück.

Seelsorge, nicht aber ist es ihre Ausgabe, auf das poliNsche Ge- , biet überzugreifen. Hier werden wir unerbittlich sein und je stärker unser Staat ist. desto weniger werden auch solche Macht- i ansprüche irgend einen Boden im deutschen Volke finden. Ge­nau so, wie die Kirche volksverbunden sein muß, genau so muß es auch der Staat sein. Es war ein schwerer Fehler der Vor­kriegsregierungen, daß sie es nicht verstanden haben, den Staat an das Volk heranzuführen, sondern daß sie das Volk sich mehr oder weniger selbst überließen und es zuließen, daß der deutsche Arbeiter von Marxisten und jüdischen Intellektuellen umgarnt und so dem Staate untreu wurde. Nun, dies ist im national­sozialistischen Staat unmöglich geworden. Und das ist die Haupt­aufgabe der Partei. Die Partei ist nicht überflüssig geworden, sondern sie hat die Aufgabe, im Volk das Verständnis für den nationalsozialistischen Staat wachzuhalten. Jeder Volksgenosse müßte von der Wiege bis zum Grabe von der Partei und ihren Gliederungen betreut werden. Dies ist die unentbehrliche Tätig­keit der Partei. Der Reichsminister schloß mit einem begeistert aufgenommsnen Sieg-Heil auf die deutsche Volksgemeinschaft, ihren Schöpfer und Vorkämpfer Adolf Hitler.

VtMMiz Wer die Musterung

und Aushebung mz

Berlin, 2. Juni. Das Reichsgesetzblatt vom 1. Juni 1935 ent­hält die vom Reichskriegsminister von Blomberg und vom Reichsminister des Innern, Dr. Frick, UnterzeichneteVerord­nung über die Musterung und Aushebung 1935", die nachfolgend auszugsweise wiedergegeben wird:

In der Einführung überUmfang und Zweck der Musterung und Aushebung 1935" wird im K 1 über den Personenkreis noch­mals festgestellt, daß zur Erfüllung der aktiven Dienstpflicht die Dienstpflichtigen des Jahrganges 1911, in Ostpreußen auch die des Jahrganges 1910, herangezogen werden. Zum Arbeitsdienst sind die Dienstpflichtigen des Jahrganges 1915 bestimmt.

8 2.Musterung. Die Dienstpflichtigen werden in der Zeit von Anfang Juni bis 15. August, in der entmilitarisierten Zone bis 31. August, gemustert.

8 3. Aushebung. ... 2. Die wehrfähigen Dienstpflichtigen des Jahrganges 1915, die noch nicht 26 Wochen Arbeitsdienst geleistet haben, stehen in der Zeit vom Herbst 1935 bis zum Herbst 1936 dem Arbeitsdienst zur Verfügung. Ueber ihr Heran­ziehen zur Erfüllung der aktiven Dienstpflicht wird durch die Aushebung im Jahre 1936 entschieden.

!. Teil Wehrpflicht

Im 8 4 (Umfang der Gestellungspflicht) heißt es in Ab­satz 2, daß von der Verpflichtung, sich zur Musterung zu gestellen, die Dienstpflichtigen befreit sind, die zur Zeit der Musterung in der Wehrmacht oder Landespolizei aktiv dienen oder frei­willigen Arbeitsdienst leisten.

8 7 Wohnsitzwechsel bestimmt, daß ein Dienstpflichtiger, der vor der endgültigen Entscheidung über die Heranziehung zum Wehrdienst seinen Wohnsitz wechselt, dies zur Berichtigung des Personalbiattes bei der polizeilichen Meldebehörde innerhalb von drei Tagen anmelden muß. Verzieht ein Dienstpflichtiger während der Musterung in einen Bezirk, in dem die Musterung schon durchgeführt ist, so beantragt die polizeiliche Meldebehörde seine außerzeitliche Musterung.

8 8 Krankheit, Verspätung bestimmt, daß ein durch Krankheit an der Gestellung zur Musterung verhinderter Dienst­pflichtiger ein Zeugnis des Amtsarztes einzureichen hat. Die Versäumung einer Gestellungsfrist entbindet nicht von der Ge­stellungspflicht.

8 Befreiung von der Gestellung. Die Kreispolizeibehörde kann völlig Wehruntaugliche (Geisteskranke, Krüppel usw.) aus Grund eines Amtsarztzeugnisses von der Gestellung zur Muste­rung befreien. Sie kann ferner auf Antrag Schiffahrt treibende Dienstpflichtige von der ordentlichen Musterung befreien.

8 10 besagt, daß Dienstpflichtige, die ihren Wohnsitz oder dauernden Aufenthalt im Ausland haben, zum Wehrdienst im Jahre 1935 noch nicht herangezogen werden.

8 11 enthält Strafvorschriften für diejenigen, die ihrer Ge­stellungspflicht nicht oder nicht pünktlich Nachkommen. Absatz 2 sagt, daß ein Dienstpflichtiger, der seiner Gestellungspflicht nicht rechtzeitig nachkommt, mit polizeilichen Zwangsmaßnahmen hier­zu angehalten werden kann.

II. Abschnitt Wehrdienst

In 8 12 heißt es: Die Erfüllung der aktiven Dienstpflicht der im Herbst 1935 in das Heer und die Luftwaffe einzustel­lenden Dienstpflichtigen rechnet vom 1. Oktober 1935 ab mit der s Maßgabe, daß auch Dienstpflichtige, die noch bis zum 31. De-

i In der Küche stellte sie sich vor den Spiegel und be- j trachtete sich glücklich.

! Und sie fand sich furchtbar hübsch.

Gedanken, die sie längst aufgegeben hatte, kehrten plötzlich zurück. Vielleicht war sie doch noch nicht zu alt, um einen Mann zu beglücken. Die alten Träume .... ein lieber Mann, Kinder, ein kleines Häuschen mit einen Garten ... sie kamen wieder und brachten so viel Licht und Freude ins Herz des alten Mädchens.

Sie sah nicht, wie die alte Mamsell, die unverehelicht« Pinkepauk, hinter ihr stand und sie etwas mißgünstig ansah.

Aber sie war eine ehrliche Haut und sagte:Sie sehen wirklich viel jünger aus, Fräulein Else!"

Finden Sie auch, Mamsell?"

Ja, ja, das muß man schon sagen! Ob ich mir nicht auch 'neu Bubikopf schneiden lasse?"

Das würde ich tun. Mamsell! Der müßte Ihnen doch sehr gut stehen. Und Ihre Röcke, die könnten auch kürzer sein."

Meinen Sie wirklich?" entgegnete die Mamsell etwas geziert.

Die Trauung fand in der kleinen Dorfkirche des Ortes Bergfelde statt.

Hans stand als Trauzeuge an der Seite der Braut.

Er hörte die Worte des Pfarrers'wie im Traum.

Sein Auge ruhte auf Roses ernstem Gesicht und je länger er sie ansah. um so mehr kamen die Erinnerungen.

Das Rosenhäuschen wuchs vor ihm auf und er sah Rose als Kind vor sich, das Kind, das er geliebt hatte mit ganzem Herzen.

Die Empfindungen jener Zeit, sie kamen wieder.

War es nur Schwesterliebe, nur Bruderliebe gewesen, die sie beide damals so beglückt hatte, die eine Freundschaft geschaffen, die für ein Leben bestehen sollte?

Sein Herz hing an Rose. Aber jedes Begehren war ihm fern gewesen. Heute in dieser Stunde dachte er daran,

zember 1935 eingestellt werben, <us am i. rirrooer isM ein­gestellt gelten. !

8 13 Ableistung des aktiven Wehrdienstes in der Kriegs­marine. Im Küstendienst (Land) gilt die aktive Dienstpflicht s durch die neunmonatige Dienstzeit als erfüllt. Dienstpflich- ! tige der seemännischen und halbseemännischen Bevölkerung wer- ( den zur Ableistung der aktiven Dienstpflicht in der Kriegs- j marine herangezogen. ;

In den folgenden Absätzen wird im einzelnen bestimmt, wer ! der seemännischen bezw. der halbseemännischen Bevölkerung an- i gehört. !

8 14 Aktiver Wehrdienst in der Luftwaffe. Dienstpflich- s tige der fliegerischen Bevölkerung werden zur Dienstpflicht in der s Luftwaffe herangezogen. In den folgenden Absätzen wird er- s klärt, wer hierzu gehört, so u. a. die Angehörigen des Deutschen i Luftsportverbandes, das Personal der Luftverkehrsgesellschaften i

und der Luftfahrtindustrie. s

8 15 Bestimmungen über die Ersatzreserve. Di« Ersatz- !

reserve gliedert sich in die Ersatzreserve I und II. In die Er- !

satzreserve 1 werden die als überzählig zurückgestellten Tauglichen s überführt, über die dahin entschieden ist, daß sie nicht mehr zum i aktiven Wehrdienst herangezogen werden. Der Ersatzreserve II sind die beschränkt Tauglichen und alle übrigen Wehrpflichtigen zuzuweisen.

Abschnitt III Wehrfähigkeit

Es wird im 8 16 festgestellt: Wehrfähig ist der Dienstpflichtige, der a) wehrwürdig ist, b) tauglich I, tauglich II oder bedingt s

tauglich ist oder c) nicht unter Wehrpflichtausnahmen fällt, 0) ;

nicht zurückzustellen ist. ^

8 17 behandelt die Frage der Wehrunwürdigkeit und der vom s Neichskriegsminister zuzulassenden Ausnahmen hierzu. s

8 18 behandelt Wehrpflichtausnahmen und bezeichnet als ( solche: a) völlig untaugliche Dienstpflichtige, b) Dienstpflich- i! tige römisch-katholischen Bekenntnisses, die die Subdiakonats- weihe erhalten haben. I

8 19 (Arische Abstammung) bestimmt, daß arische Ab- f stammung eine Voraussetzung für den aktiven Wehrdienst und Arbeitsdienst ist. Als nichtarisch gilt, wer von nichtarischen jüdi- scheu Eltern oder Großeltern abstammt. Wehrfähige Dienstpflich- I tige nicht arisch er Abstammung, die innerhalb von s zwei Wochen nach dem Musterungstage keinen Antrag auf Lin- ( Ziehung zum aktiven Wehrdienst einreichen, sind der Ersatz- ; reserve II zu überweisen. Dienstpflichtige arischer Abstani- '

mung haben bei der Musterung eine Erklärung über ihre Ah. i stammung schriftlich abzugeben. Diese Erklärung ist im Wortlaut ! in 8 19 wiedergegeben. i

8 20 behandelt die Zurück stellungsgründe a) wege- : Ueberzähligkeit, b) wegen zeitlicher Untauglichkeit, c) wegen schwebenden Verfahrens, das von Einfluß auf die Wehrwllrdig- ? keit sein kann. 6) aus besonderen häuslichen, wirtschaftlichen i oder beruflichen Gründen. !,

88 21, 22, 23, 21, 25, 26 und 27 enthalten die Einzelheiten ) für diese Zurückstellungsgründe und ihre Möglichkeiten. 8 25 (

dürste besonders großes Interesse beanspruchen. Er enthält di: Zurückstellungsmöglichkeiten aus häuslichen, wirtschaftlichen oder beruflichen Gründen und bezieht sich u. a. auf diejenigen, die die ; einzigen Ernährer ihrer Familien sind usw. Die Verheiratung eines Dienstpflichtigen, so heißt es in 8 27, ist allein kein Zu­rückstellungsgrund. ^

II. Teil Ersatzwesen

Abschnitt I behandelt den Aufbau des Ersatzwesens und die Aufgliederung in die Wehrersatzbezirke und Wehrbezirke. In den 88 31, 32 und 33 wird das Ersatzwesen in der entmilitarisierten Zone geregelt.

8 51 (Beschwerde) besagt: Gegen die Entscheidungen des Wehrbezirkskommandos mit Ausnahme derjenigen, die sich auf die Tauglichkeit und die Verteilung auf Akhrmachtsteile und Waffengattungen beziehen, kann der Dienstpflichtige schriftlich Beschwerde bei der Kreispolizeibehörde einlegen, die mit einer Stellungnahme dem Wehrersatzinspekteur zur Entscheidung im Einvernehmen mit der höheren Verwaltungsbehörde zuzuleiten ist. Höhere Instanz ist der Wehrkreisbefehlshaber, die letzte Ent­scheidung trifft der Reichsinnenminister gemeinsam mit dem Reichskriegsminister.

8 54 (Außerzeitliche Musterung) bestimmt, daß außerzeitliche Musterungen stattfinden können für Dienstpflichtige, die in den Musterungsbezirk neu zuziehen, die sich zur ordentlichen Muste­rung wegen Krankheit oder anderer Gründe nicht gestellt hatten, für Dienstpflichtige, die von See oder aus dem Ausland kom­men, und bei unvorhergesehenem Ersatzbedarf.

Abschnitt IV Ersatzverteilung der Wehrmacht

In 8 66 wird bestimmt, Laß der gesamte Ersatzbedarf für die Wehrmacht unter Berückülbtiauna der ««um 1. Sevtember vor,u>-

wie beseligend es für einen Mann sein müßte, sie an der Seite zu haben als geliebtes Weib.

Aber er fürchtete sich, den Gedanken fartznspinnen. Er nahm sich vor, auf der Hut zu sein und seine Gefühle zu beherrschen.

Für ihn gab 'es als aufrechten Menschen nur einen Weg getreu zu sein in wahrhafter Freundschaft und mit dem Gedanken der Liebe nicht zu spielen.

War eine solche Freundschaft nicht ein köstliches Ge­schenk, geeignet ein Leben licht und glücklich zu gestalten?"

DasJa" des Paares riß ihn aus seinen Träumen.

Die Zeremonien folgten. Die Orgel setzte machtvoll ein.

Gesang einer süßen Frauenstimme klang vom Chor herab. Gesang der Kinder schloß sich an und dann brauste abermals die Orgel.

Die Trauung war zu Ende. Man drängte sich um die Jungvermählten und beglückwünschte sie herzlich.

Als Hans die Hand Roses faßte, sah er, daß Tränen in ihren Augen standen.

Glückauf im Leben, für jetzt und immerdar; Frau Rose!" sagte Hans Trenk innig.

Mit einem strahlenden Blick sah sie ihn an.

Ich danke Ihnen lieber Freund Hans!"

Meine Freundschaft gehört Ihnen für immer, Frau Rose!"

Herbert Arndt hörte jedes der gesprochenen Worte. Und ein unerschütterlicher Glaube an ihre Worte war in ihm. Fester wuchs der Freund, der Bruder so fühlte er des geliebten Weibes an sein Herz.

Nein, nein!" sprach eine Stimme.Alles kann tau­schen, alles kann vergehen, aber dieser Mann wird immer wahrhaftig zu dir sein und immer ein aufrechter Freund.

Diese Gewißheit, an die er felsenfest glaubte, sie war die zweite Freude, die er in dieser Stunde hatte.

Er wußte, daß er nicht nur die geliebte Frau, sondern auch einen ehrlichen Freund gesunden hatte.

Mehr konnte das Leben nicht geben.

(Fortsetzung folgt).