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Druck, Verlag u. o«rautvi. Schriftttituugr Theodor Sack, Wildbad i. Sich«., Bilhelmftr. 8«, Tel. 47». — Wohnung r Villa Hudertu»
7V. Jahrgang
Montag den 3. Zum 1935
Fernruf 479
NuMVrer 127
Fernruf 47k
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I
! Der gestrige Sonntag brachte, wie zu erwarten war, - einen regen Verkehr in unsere Badestadt, die in Erwar- j tun-g der Amtsleiter und Amtsw-art-e der Partei und deren ' Gliederungen in reichem Flaggenschm-uck prangte. ^
! Die Tagung
begann vormittags um 9 Uhr in der neuen Trink- und , Wandelhalle. Nachdem die einzelnen Formationen einmar- ! schiert waren, eyfolgte unter den Klängen eines schneidigen , Marsches der Einmarsch der Fahnen.
I Kreisleiter Pg. B ö p p l e -begrüßte die Anwesenden, ins- I besondere den stellvertr. Gauleiter, Pg. Schmid. In seinen einleitenden Worten bemerkte der Kreisletter, daß gerade im Enztal der Kampf um die Idee des Nationalsozialismus aus harten Widerstand gestoßen sei, daß das Enztal ausgesprochenes Notstandsgebiet sei und infolge Mangelnder Industrie kaum von den Segnungen der Arbeitsbeschaffung berührt werde. Industrie aber könne hier der geologischen Lage (enge wettgestreckte Täler) nicht angesiedelt werden und die Goldindustrie in Pforzheim liege absolut darnieder. Doch sollten wir, so meinte der Redner, die Hoffnung auf Besserung nicht ausgeben und alle Kräfte zus-ammenraffen, um mitzuHelsen am Aufbau unseres gemeinsamen Vaterlandes.
> Hierauf ergriff stellvertr. Gauleiter Pg. SchMi d-Stutt- I gart das Wort. Mit markigen und kernigen Worten rech- , nete er mit den Quertretbern innerhalb und -außerhalb ! Deutschlands gründlich ab. In ihm sahen wir einen abso-
luten Kämpfer um die nationalsozialistische Weltanschauung. Seine Ausführungen liehen erkennen, daß alle, die j vom nationalsozialistischen Geist durchdrungen sind, -alles daransetzen, das gange Deutsche Vol-k vom Geiste Adolf Hitlers zu durchbringen und jeden, auch den schwersten ^ außen und inner politischen Kampf aufnehmen und ihn zum I seegensreichen Ende zu führen. Innenpolitisch seien es zweierlei Strömungen, -die glauben, im Trüben gegen d-en Nationalsozialismus ankämpsen zu können. Die einen glauben,
. den alten liberalistischen Wirrwarr wieder Hervorrufen zu können, während die zweite Strömung von der Kirche aus-
> ginge. Mit beiden Strömungen rechnete der Redner mit ! markigen Worten und schlagenden Beweisen -ab. Außenpoli- s tisch berührte der Redner die Schikanen, die der gallische
Nachbar Hand in Hand mit den slawischen Italienern gegen uns ausgeheckt habe und noch auszuhecken gedenke. Aber, so sagte der Redner: „Solange ein Bennito Mussolini von einem ewigen Rom spreche, solange könnte uns den Glauben an ein -ewiges Deutschland niemand rauben." Schabe ei-
- gentlich, daß nicht alle Deutschen das Glück hatten, gerade ! diese Rede des stellvertr. Gauleiters zu hören. Denn sie ist i wahrhaftig dazu angetan, auch dem Weiteststehende-n das
- Herz zu öffnen und in -ihm den Glauben an den großen Führer Adolf Hitler zu verwurzeln. Reicher Beifall belohnte
- den Redner für seine «glänzenden und unvergeßlichen Ausführungen.
, Kurz vor 11 Uhr schloß Kreisleiter Pg. Böppl-e die Kund- ^ gebung. Unter den Klängen des Lieblingsmarsches Adolf i Hitlers, des B-adenweilermarfches, zogen die Fahnen ab,
- >mn sich vor d-er Trinkhalle mit -den Formationen zus-am- . menzufinden zum Worbei-Marsch, welcher an der alten ' Trinkhalle durch stellvertr. Gauleiter Schmid abgenommen ! wurde.
j Kurz nach dem Abmarsch und der Auflösung der For-
> m-ationen durchfuhr, von Frendenstädt kommend, Innenminister Jonathan Schmid das Städtchen Wildbad.
Der Nachmittag war den Tagungen der einzelnen Gliederungen Vorbehalten. Um 4 Uhr sammelten sich die Teil-
> nchmer zum Marsch nach dem Eybevg, um dort die
Weihe des Denkmals
für die Gefallenen der Bewegung vorzunehmen. An der Spitze des Zuges marschierte die PO-Kap-elle Wildbad. Am Denkmal angekomm-en, verkürzte die Kapelle die Zeit bis zum Eintreffen des Kreis-leiters mit einigen Märschen.
-Pg. Kreisleiter Vöp-ple erteilte d-em Stifter des Denkmals, Herrn Dr. Ball-Stuttgart das Wort zu seinen Ausführungen über Entstehung und Wesen des Denkmals, Für uns, die wir im Enztal beheimatet sind, waren die Ausführungen dieses Forschers und Gelehrten von -größtem Interesse, Sie sollen deshalb -auch im Wortlaut noch der Nachwelt erhalten sein:
„In stiller Abgeschiedenheit des Schwarzwaldes, da wo der Weg von Wildbad oder Calmbach nach Dobel den Rük- ken des Eybevges erreicht, -ist ein Ehrenmal für die Gefallenen der nationalen Erhebung errichtet worden. Mehr als- 400 haben für die große Idee Adolf Hitlers ihr Leben hin- gegeben. Einfach und schlicht sind sie gefallen, in Liebe zu ihren Kameraden, in Liebe zu ihrem Führer und für d-as dritte Reich, Das Gemeinsame des stillen Opfertodes der Gefallenen versinnbildlichen an dem Denkmal 3 miteinander verbundene Kreuze aus mächtigen Quadern roten Bunt- sandste-ins, 4 Meter hoch. Oben am Kreuzstein, nahe dem Gallbrunnen und der Ruine Eybevg, wo d-as Ehrenmal ins En-zal herabschaut, wird man den Eindruck haben: „Hier ruhen Helden von -ihren Daten aus". Bronzeschilde mit alt- germanischen Runen stellen religiöse Wahrzeichen der alte und neuen Deutschen dar: Das Hakenkreuz, das Sinnbild ewigen Geschehens, die Sieg- oder Blitzrune als Verkörperung des Kämpft und Siegwille-ns und die Mensch- oder Manrune, das Zeichen des Lichts und Lebens. Der Schild mit -den altgerm-anijschen Wahrzeichen Hakenkreuz, Siegund Manrune bl-ieb das Symbol germanischer Natur und germanischen Schicksals, gewachsen in Kamps um Bestand und Geltung. Der Schild galt als höchstes Ehrenzeichen des Kriegers, ihn wegzuwerfen als größte Schande. Auf dem Schilde ruhte der Krieger, auf -den Schild erhob man den Tapfersten als Zeichen, daß man ihn zum Führer wählte. Mit Ä-en Schilden kamen unsere alten Germanen aus ihren Thingplätzen zusammen. In die -Ehe brachte die Frau dem Manne Pferd, Schild, Schwert und Lanze. Runen werden aus die Waffen -geritzt, unter Anrufung des Kriegsgottes Tyr o-der Ziu im hl. Hain. Im Si-gurdtied heißt es unter anderem:
,/Siegrunen schneide, wenn du Sieg willst haben,
Grabe sie auf des Schwertes Griff,
Auf die Seiten einige, andere aus das Stichblatt,
Und nenne zweimal Tyr."
Die alten Germanen hielten in der Schlacht ihre Schilde vor den Mund, um ihre Stimme dadurch voller und mächtiger anschwellen zu lassen In ehrendem Gedenken wurden jedem Toten seine Waffen und sein Schild -mit ins Grab gegeben. Wer nicht d-en Stroht-ob im Bette st-arb, sondern -als Held und Führer in der Schlacht -fiel, dessen heldisches Handeln war damit nicht zu Ende. Der Held lebt weiter, auch sein Handeln setzt sich fort. Diese großen Toten leben. Sie führen Mit anderen, neuen Kräften, die Erdangelege n- hei-ten weiter. Volkheit steht über dem Einzelnen. So w-aren unsere Vorfahren, wie heute die toten Kämpfer -des Natio- nalsozialism-us, Vorbild für die Prägung einer höheren -sittlichen Einheit im Volk, leuchtende Beispiele für Heldentum und Opfeybereitschast sind im ersten Jahrhundert n. Ehr.: Armin der durch Mörderhand fiel und im 4. Jahrhundert der Alemannenkönig Withikab, wie heute im 20. Jahrhundert Leo Sch-lage-ter, Horst Wessel, Weinstein und die 400 anderen.
Auch die Umgebung unseres „Kreuzstei-ns" ist geschichtlicher Boden: Vor 2 Jahrhunderten, anno 1715, wurde hier von Hirten ein Mannskerl, wie es in der Chronik heißt, tot aufgefunden. Die Untersuchung ergab, daß der gute Mensch gewalttätiger Weise erschlagen worden ist. Er wurde gleich hier begraben und ihm dieser Findling mit e-ingshauenem Kreuzzeichen gelsetzt. Ganz in der Nähe auf dem Rücken des Eybevges fand man bei Grabungen alte Waffen, namentlich ein sehr langes Schwert, Sporen usw. Daß hier oben Wohnstätten waren, beweisen die niederen Mäuerchen hinter -unserem „neuen und -alten Kreuzstein", die den Grundriß von größeren und kleineren Häusern besitzen, sogar ein Brunnen, der Gallbrunnen, befindet sich -inmitten der Ruinen des Eybevges. Die Annahme, daß hier ein Bergschloß mit.Dorf gestanden haben soll, wie vorne auf dem Schloh- ko-pf eine Burg, ist noch nicht erwiesen, zumal in alter Zeit solche Burgen zerstört und abgetragen wurden, und die Steine als Bausteine anderweitig verwendet wurden. In unserem Falle mag hier früher eine kleine Trutzburg gestanden haben, und nach deren Zerfall kamen Hirten und verwendeten die heru-mliegenden Steine zum Bau ihrer Wohnstätten für sich und ihren Waldweide-betrieb. Auch dieser fiel dem Zerfall anheim» und- zuguterletzt, liehen sich hier Köhler nieder, wie jetzt noch sichtbare Kohlenmeiler, direkt hinter dem „KreuAein" beweisen. Man hat sogar vorne den Calmbacher Schlohkops als hallstattzeitliche Flieh- buvg angesprochen, aber bevor nicht der Spaten sicheren Beweis erbringt, bleibt alles Vermutung. Sichere und traurige Beweise, daß hierher b-ezw. ins Enztal die römischen Legionen vorg-edrungen sind, haben wir in den vielen Funden, wie Grabmülern, „Votivsteinen", Münzen und den alten Römerstr-ahen. Etwa 233 n. Ehr. brach die Röm-erherr- schaft unter dem Ansturm der Alemannen oder Sueben zusammen. Unsere Vorfahren überrannten den römischen Grenzwall und machten sich hier als erster deutscher Volksstamm dauernd seßhaft. Es sind nicht nur Bande des Blutes» die das heutige Geschlecht mit unseren schwäbischen Vorfahren verknüpfen, auch in Sprache und Charakter lebt altes Ahnentum fort.
So wollen wir, in unerschüttertem Bewußtsein von der Kraft der Seelen unseres Volkes, an die -germanische Wiedererstehung und die germanischen Grundlagen unserer Gesittung glauben. Wir wollen uns aufrichten an den Daten dieser Erschlagenen, die für Großdeutschland, für den Germanischen Staat deutscher Nation fielen. Darum soll dies Denkmal geweiht werden und die Deutsche Jugend zu diesen Helden hingeführt werden.
'Im Anschluß an diese Rede hielt Pfarrer Pg. Schaffer-Höfen die Gedenkrede. Von Herzen kommend und zu Herzen gehend waren feine Ausführungen. Er gedachte nicht nur der gefallenen SA-Kam-eraden, sondern aller im Weltkrieg für die Freiheit Deutschlands Gefallener und derer, die ihre Gesundheit geopfert hüben auf dem Altar des Vaterlandes. Das Lied vom „Guten Kameraden" bildete d-en Schluß der Ausführungen. Kreisleiter Böpple übergab hierauf das Denkmal in treue Obhut der Gemeinde Calmbach, verlangend, daß noch in Hunderten von Jahren die Gemeinde die Pflicht habe, nicht vergessen zu lassen, daß dieses Denkmal denen gewidmet sei, die ihr höchstes Gut dahingegeben für die Auferstehung Deutschlands. Bürgermeister Günther, Calmbach dankte dem Kreisleiter für das geschenkte Vertrauen und versprach, getreu der auferlegten Pflicht zu handeln. Sein Dank -galt -auch dem Stifter, Herrn Dr. Ball, sowie den Erbauern des Denkmals, die hier cm hystorischem Platze, von welchem die frechen Römer seinerzeit durch die Germanen vertreten wurden, ein solches Ehrenmal errichteten.
So schloß die Kre-ista-gun-g in würdiger Weise. Möge der ausge-stre-ute Same reiche Früchte tragen.
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