I schließlich der aus dem Vorjahr übernommenen Fehlbeträge I bzw. Bestände wird also für Ende Januar 1935 ein Fehlbetrag > von 1842,8 ausgewiesen.

Heule Arleil im Rinlelen-Prozeß

Wien, 13. März. 2m Rtntelen-Prozeß stellte der Verhand­lungsleiter nach Wiederaufnahme der Sitzung an den Ange­klagten die Frage, was er zur Aussage Ripoldis zu sagen habe. Dr. Rintelen erklärte, daß er weder Williams noch Dr. Wei­denhammer kenne. 2m übrigen sei die Tatsache, daß der Zeuge von Castiglione das Geld für das Telegramm bekommen habe» bezeichnend.

Sodann folgten weitere Verlesungen von Aussagen, darun­ter die Aussagen der inzwischen Hingerichteten Führer des Hand­streiches vom 25. Juli, Planetta und Holzweber, die der Mei­nung waren, sie würden Dr. Rintelen im Bundeskanzleramt schon antreffen. Damit ist das Beweismaterial im wesentlichen abgeschlossen.

Der Verhandlungsleiter teilte mit, daß am Donnerstag noch einige unwesentliche Briefe zur Verlesung kommen werden, worauf der Staatsanwalt und die Verteidiger ihre Schlußvor­träge halten werden. Das Urteil ist für nachmittags zu erwar­ten.

Gerüchie von einem bevorstehenden Rücktritt Moedsnaidr

London, 13. März. Zu den von dem politischen Berichterstatter derEvening News" erwähnten Gerüchten über einen bevor­stehenden Rücktritt Macdonalds verbreitete Reuterbüro fol­gende Darstellung:

Trotz der amtlichen beruhigenden Meldungen über die Ge­sundheit Macdonalds, läßt die Erkältung, an der Macdonald leidet, in politischen Kreisen Gerüchte wieder aufleben, daß der Ministerpräsident wegen seiner Abgespanntheit möglicherweise demnächst die Leitung des Kabinetts niederlegen werde. Jeden­falls geht die allgemeine Ansicht dahin, daß ein vollständiger Rücktritt vor den Festlichkeiten aus Anlaß des Regierungs­jubiläums des Königs im Mai völlig unwahrscheinlich sei, und die Vermutungen beziehen sich mehr auf die Möglichkeit eines Wechsels der Aemter zwischen Mardonald und Baldwin, wonach Baldwin Ministerpräsi­dent Und Macdonald Lordpräsident des Geheimen Rates werden würde.

LautTimes" ist im Befinden des Premierministers eine ent­scheidende Besserung eingetreten. Er hoffe, von Chequers nach London reisen zu können, um auf der Wochensitzung des Kabi­netts den Vorsitz zu führen. Die Bericht« von der Möglichkeit eines Rücktritts Macdonalds finden in den großen konservativen Blättern keine Beachtung.

Die Unterdrückung

des griechischen Aufstandes

Ausschreibung von Wahlen zur Nationalversammlung

Athen, 13. März. Folgende Maßnahmen zur endgültigen Un­terdrückung des Aufstandes werden ergriffen:

Die öffentlichen Aemter werden von verdächtigen oder regie­rungsfeindlichen Revolutionären gereinigt. Alle reaktionären Organisationen werden aufgelöst, Wahlen zu einer Na­tionalversammlung werden ausgeschrieben, der Senat wird aufgelöst. Das Kriegsrecht wird bis zur Beendigung der Verhandlungen der Kriegsgerichte gegen die Aufstandsteil­nehmer aufrecht erhalten. Die Kriegsgerichte werden ihre Tätig­keit soweit wie möglich aufnehmen. Die Zahl der vor Sen Kriegsgerichten Angeklagten beläuft sich auf 30V Per­sonen. Venizelos wird von dem Kriegsgericht in Absentia ab­geurteilt. Die Verhaftungen verdächtiger Persönlichkeiten dauern an. Unter den Verhafteten befindet sich auch der Senatspräsident Gonatas. Aller Besitz der Aufständischen ist beschlagnahmt wor­den. Das Haus von Venizelos, das beschlagnahmt ist, wird wahrscheinlich als Rathaus dienen. Um neue tendenziöse Mel­dungen über die Zahl von Opfern, die in den Zeitungen er­schienen sind, zu dementieren, ist eine offizielle Liste heraus­gegeben worden. Sie gibt für alle Operationen, angefangen vom 4. März, 9 Tote und 56 Verwundete an. Die durch den Kriegszustand eingeführten Zwangsmaßnahmen werden erleich­tert werden.

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Ganz Griechenland jubelt

Athen, 13- März. Das ganze griechische Volk feiert die N i e- derwerfuna des Aufstandes, der das Land in ein

Vlutmeer zu tauchen drohte. An allen Straßenecken find Laut­sprecher aufgestellt, die die Siegesfeier übertragen. Eine un­übersehbare Menschenmenge bewegt sich durch die Straßen der Landeshauptstadt und führt Bilder von Tsaldaris, Kondylis und Metaxas mit. General Kondylis, der den Aufstand in Maze­donien niederwarf, ist im Flugzeug in Athen eingetroffen und wurde von einer ungeheuren Volksmenge begeistert gefeiert. Von der Grenze der Stadt bis zum Hause des Ministerpräsidenten Tsaldaris bildete Militär Spalier. Immer wieder brachen die Volksmassen in begeisterten Jubel aus, als der siegreiche Ge­neral im Wagen vorbeifuhr.

Anläßlich der Feier sind sämtliche Geschäfte in Athen ge- schlossen. Allenthalben prangen die Straßen im Fahnenschmuck. Sämtliche Soldaten und Offiziere der Athener Garnison be­teiligten sich spontan am Empfang Kondylis.

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Internierung Venizelos' bestätigt

Rom, 13. März. Von amtlicher italienischer Seite ist am Dienstag abend die Nachricht bestätigt worden, daß Venize­los von Italien sofort interniert wurde. Er wird als politischer Flüchtling betrachtet und soll dementsprechend nicht ausgeliefert werden.

Ein griechisches Unterseeboot, das sich der Aufstandsbewegung angeschlossen hatte, hat nach einer Mitteilung von unterrichteter italienischer Seite die zur Zwölf-Jnsel-Eruppe gehörende ita­lienische Insel Papmos angelaufen. Die italienischen Behörden haben die aus acht Offizieren, einem Zivilisten und etwa 30 Mann bestehende Besatzung sofort auf der Insel interniert.

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Internierung der Aufrührer in Bulgarien

Sofia, 13. März. General Kamenos und die übrigen auf- stäirdischen Offiziere, die sich am Montag einer bulgarischen Grenzwache ergeben hatten, werden am Mittwoch nach Karlowo gebracht werden, wo sie interniert werden sollen.

General Kamenos, der mit seinen Begleitern in Karlowo in­terniert wurde, schilderte einem Pressevertreter die Kampfhand­lungen der letzten Tage und den Zusammenbruch der Revolu­tionäre in Mazedonien und Thrazien. Die Ueber macht der Regierungstruppen, so erklärte er, sei zu groß gewesen. Er selbst habe Aushebungen innerhalb der Zivil­bevölkerung vorgenommen, jedoch habe es an Ausrüstungs­material gefehlt. Die Revolutionäre hätten sich schließlich ge­zwungen gesehen, vor der vierfachen Ueber macht den Rückzug über die Struma nach der bulgarischen Grenze anzu­treten, wobei sie unter den Bombenflugzeugen der Regierungs­truppen stark zu leiden gehabt hätten. Als die Niederlage der Aufständischen offenkundig geworden sei, habe er mit den Offi­zieren seines Stabes zunächst die Absicht gehabt, über Dedeagatfch nach der Insel Kreta zu flüchten. Dies sei indessen durch das verspätete Eintreffen des KreuzersAweroff" vereitelt worden. Der General bezeichnete dann die Meldung, daß sein General­stabschef Oberst Bakardjis Selbstmord verübt habe, als unrichtig und wandte sich auch entschieden gegen die Nachricht, daß sein Generalstab über 60 Millionen Drachmen mit über die Grenze genommen habe.

Griechische Flüchtlinge an der türkischen Küste

Istanbul, 13. März. Nach der Niederlage der Aufständischen in Griechenland trafen an verschiedenen Orten der kleinasiatisch- lürkischen Küste venizelistische Flüchtlinge ein. So kam am Ausgang der Dardanellen ein Motorboot mit einem griechischen Divisionsgeneral, einem Oberst, mehreren anderen Offizieren und 26 Soldaten an. Sie waren vor andert­halb Tagen aus Kavalla geflüchtet, hatten das Aegäische Meer bei starkem Sturm überquert und waren zuerst auf der Insel Mytilene gelandet, die sie noch in den Händen der Aufständi­schen glaubten. Da aber diese Insel bereits wieder in dem Besitz der Regierung war, setzten die Flüchtigen ihre Fahrt nach der Türkei fort. Bei ihrer Ankunft waren sie völlig erschöpft. Von den Türken wurden sie vorläufig interniert und entwaffnet.

Etwa gleichzeitig kam an einer anderen Stelle der klein- ! asiatischen Küste ein zweites Motorboot an, auf dem sich der von ! Venizelos eingesetzte Gouverneur der Insel Mytilene, einige

ger Zeit gestellt hatte, nämlich die Schwierigkeiten zu beseitigen, die sich bei der Beförderung von Postsendungen nach einigen östlichen und südöstlichen Ländern ergeben haben. Beispielsweise werden Briefe, deren Adresse in deutscher Sprache abgefaßt ist, zurückgesandt mit dem Vermerk:adresse inconnu" oderville n'existe pas": dies geschieht selbst dann, wenn zwar der Ort in der neuen Bezeichnung lz. V. Tallinn statt Reval) angegeben ist, die Straße aber einen deutschen Namen trägt. Ferner wird die vom Präsidenten des Werberates der deutschen Wirtschaft, Ministerialdirektor im einstweiligen Ruhestand Reichert, kürzlich behandelte Frage einer internationalen Regelung des Werbe- wesens zur Erörterung kommen.

Telephon-Interview auf 8Svo Kilometer

Berlin, 13. März. Reichsminister Dr. Eöbbels gab am Mittwoch mittag dem Hauptschriftleiter Takaisha der größten japanischen ZeitungNishi Nishi" ein radio-telephonisches In­terview auf eine Entfernung von 8900 Kilometer. Dr. Eöbbels führte dabei folgendes aus:

Es ist eine besondere Freude für mich, schon am ersten Tage nach der offiziellen Eröffnung des Radio-Telephonverkehrs TokioBerlin dem japanischen Volk durch Ihre Zeitung meine Grüße senden zu können. Diese Gelegenheit ergreife ich um so lieber, als die freundschaftlichen Beziehungen, die zwischen Deutschland und Japan seit langem bestehen, in den letzten Jah­ren noch enger geknüpft werden konnten. Nicht nur die Tatsache, daß in der Politik unserer beiden Länder keine Gegensätzlichkeiten bestehen, sondern in erster Linie der geschloffene nationale Wille bei dem japanischen und bei dem deutschen Volk haben das gegenseitige Verständnis gefördert und damit den guten Be­ziehungen unserer beiden Länder einen festen Untergrund ge­schaffen. Auch diese hervorragende technische Leistung einer tele­phonischen Verbindung wird durch die Ueberwindung der räum­lichen Entfernung den geistigen Gedankenaustausch zwischen den beiden Völkern fördern.

Daß Ihre Zeitung die erste Möglichkeit benutzt, um eine tele­phonische Aussprache mit mir zu haben, ist wohl ein Beweis kür s den modernen Betrieb einer großen Zeitung, aber noch mehr sehe ich in dieser Tatsache den Wunsch, die öffentliche Meinung ohne die vielen störenden Umwege zu bilden und zu gestalten. Eine Interpretation oder Kommentierung der Politik eines Landes kann nur von dem Land gegeben werden, das diese Po­litik macht und dafür verantwortlich ist. Die Auslegung der Politik eines Landes auf Grund fremder Quellen ist, weil sie mit fremden Augen gesehen wird, oft schief, falsch oder mit Absicht entstellt. In diesem Sinne begrüße ich die Möglichkeit einer direkten Verständigung und Aussprache. Die Verständigung bei dem Telephongespräch war ausgezeichnet. Hauptschriftleiter Ta­kaisha dankte dem Minister für seine Ausführungen. Dr. Eöbbels schloß das Gespräch mit den herzlichsten Wünschen für das Wohl­ergehen des japanischen Volkes ab.

Der Heldengedenktkg im Rundsunk

Berlin, 13. März. Die Reichssendeleitung teilt mit: Der Reichssender Berlin überträgt am Sonntag, den 17. März, um

12 Uhr für alle deutschen Sender die Heldengedenkfeier der Reichsregierung aus der Staatsoper in Berlin. Nach dem Trauermarsch aus der Dritten Symphonie (Eroika) von Beethoven hält Reichswehrminister Generaloberst von Blomberg die Gedenkrede. Nach dem LiedIch halt' einen Kameraden" beschließen die Nationalhymnen die Feier.

Im Anschluß an die Gedenkfeier in der Staatsoper überneh­men alle deutschen Sender vom Reichssender Berlin ein Konzert des kleinen Rundfunkorchesters unter Leitung von Willi Stei­ner. Dieses Konzert wird durch Hörberichte und Reportagen etwa zu folgenden Zeiten unterbrochen werden:

Gegen 12.45 Uhr Marsch der Fahnenkompagnie zum Schloß.

13 Uhr Paradeaufstellung vor dem Schluß, Verleihung der Ehrenkreuze, 13.30 Uhr Kranzniederlegung am Ehren­mal, 13.35 Uhr Beginn des Vorbeimarsches. Gegen 14 Uhr ist mit dem Ende der Kundgebung zu rechnen.

Reichseinnahmen und -Ausgaben im Januar

Berlin, 13. März. Nach Mitteilung des Reichsfinanzministe­riums betrugen im ordentlichen Haushalt im Januar 1935 die Einnahmen (alle Angaben in Millionen RM.) 771,0 (695,9 im Dezember 1934) und die Ausgaben 622,6 (627,1); mithin ergibt sich für Januar 1935 eine Mehreinnahme von 148,4 (68,8). 2m außerordentlichen Haushalt waren wiederum nur Ausgaben in« Höhe von 0,4 (Dezember 1,4) zu verzeichnen, seit Beginn des Rechnunasiahres also insgesamt 9,6. Für beide Haushalte ein-

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Franca, die jüngere klatschte in die Hände.Groß­artig, Herr Doktori Und dann zurück über die Krim nach Sofia."

Dr. Antonio Stradella sah die beiden Reisegefähr­tinnen nachdenklich an.Ja, ja, aber es wird Winter da­rüber werden. Die Schisfsverbindungcki im Schwarzen Meer sind schlecht: vielleicht schenke ich mir auch den Auf­enthalt in der Krim. Dann könnte ich spätestens Noo-'m- ber in Sofia sein, wenn es Ihnen recht ist", setzte er mit verbindlichem Lächeln hinzu.

Aber Michael wird beglückt sein, Herr Doktor."

Zum erstenmal während der ganzen Reisezeit faßte er jetzt Franca Menschikoff ins Auge. Nur sekundenlang, aber sein scharfer Blick genügte, um zu erkennen, daß dieses schicksalhafte Zusammentreffen im Orient-Expreß noch ein Nachspiel haben würde. Ganz unvermittelt sagte er dann:Auch ich werde beglückt sein, meine Damen. Bitte, grüßen Sie Michael vielmals von mir."

*

Als die Lichter in dem verschlafenen Herbstmorgen kurz vor Sofia auftauchten, streifte noch einmal ein kurzer Blick Antonios die Reisegefährtinnen. Fühlte Franca Menschikoff, deren Jugend in höchster Blüte stand, daß in diesem Augenblick, da sie Antonio Stradella zu verlassen im Begriff war, die Würfel des Schicksals rollten...?

Antonio Stradella lehnte sich in die Kissen zurück, nachdem der Expreß Sofia verlassen hatte, der jetzt mit erhöhter Geschwindigkeit auf Konstantinopel zuraste, wo er fahrplanmäßig mittags eintreffen mußte.

Narrte ihn ein Traum? Was war das alles? Äm 18 . September Hausball im Grandhotel Excelsior. Zu­sammentreffen mit Helen Swift. Liebeserklärung an die

Frau, die er über alles zu lieben glaubte. Abweisung auf eine Art, die ihn aufs tiefste verletzt hatte. Nochmals Aus­sprache auf Hclens Zimmer nachts um zwei Uhr, dann ja. was war dann ...?

Er hörte noch ihr letztes Wort:Signore Dottore, ich kann Ihnen meine Hand nicht geben. Ich liebe Sie nicht I"

Wie Peitschenhiebe trafen ihn diese Worte, ihn, um dessentwillen die schönsten Frauen Venedigs sich in Aben­teuer einließen.

Fühlte er nicht noch ihre Hand, die sich seiner zu er­wehren versuchte, als er zum zweiten Male seine Lippen auf ihren Mund Pressen wollte. Auf den stolzen Mund dieses Weibes. Und dann diese kühle Abweisung, die ihn zur Raserei trieb. Freundschaft wollte sie ihm schenken, ihm, der tausend Freundschaften haben und in Liebes­abenteuer hätte schwelgen können? Und was war hernach? Die Flucht aus dem Hotel. Der Flug mit der Junkers­maschine nach Wien. Die Fahrt in dem Orient-Expreß nach Konstantinopel und Antonio lächelte dieses Zusammentreffen mit den Schwestern Michaels. Alles in , einem Tage und zwei Nächten. War es nicht zuviel für ! ihn?

Nach der längen, anstrengenden Fahrt suchte Antonio ein silbernes Täschchen hervor. Man merkte es ihm an,

, wie wohl ihm die Zigarette tat: er zog in behaglichen Zügen daran und warf den Stummel erst fort, als am goldenen Horn die Minaretts, grüßten als Zeugen einer anderen Kultur.

IV.

Der Teufel mochte wissen, was in den alten Luigi Vor- tolo gefahren war. Respektierte man ihn nicht mehr?

Waren Se. Durchlaucht der Herzog von Ampullen un­zufrieden mit dem Empfang Sr. Königlichen Hoheit dem Kronprinzen? Oder war es die verfluchte Geschichte mit dwsem Dr. Stradella, der wie vom Erdboden verschwun­den war...?

Doktor Lombroso soll zu mir kommen", sagte er un­gnädig zu seinem ihm gegenübersitzenden Sekretär.

Zu Befehl, Herr Präsident!"

Einige Minuten später erschien Dr. Lombroso.

Ter Herr Präsident haben mich gewünscht?"

Luigi Bortolo begrüßte ihn gerade nicht sehr liebens­würdig. ,

Nehmen Sie Platz, Herr Kommissar."

Aus einem Stoß von Briefen zog er eine Depesche hervor.Bitte, lesen Siel"

Lombroso überflog das Telegramm, das derDuce" .

höchstpersönlich an den Herrn Präsidenten der venetiani- schen Gendarmeriegarde gerichtet hatte.

Was sagen Sie dazu. Herr Kommissar?"

Lombroso reichte ihm die Depesche mit aller Förmlich­keit zurück.Daß es besser wäre, wenn die hohe Politik in die Dinge der venetianischen Geheimpolizei sich nicht einmischen würde..." i

Luigi Bortolo straffte sich vor seinem Untergebenen empor.Herr Komm'ssar. Sie halten verfängliche Reden. Schassen Sie mir lieber diesen Galgenvogel Stradella herbei."

Ueber Lombrosos Gesicht huschte ein Lächeln.Es ist leichter. Depeschen abzusassen, als einen Schwerverbrecher zu fallen." »

Aber der Ruf unserer Polizei steht auf dem Spiele.

Die Herren Amerikaner haben uns eine verfluchte Suppe eingebrockt. Glauben Sie, Herr Kommissar, der Ducs würde selbst an mich telegraphieren, wenn nicht der smarte Mac Connor diesen Unsinn nach Washington gekabelt !j

hätte...? Die amerikanische Presse ist prompt darauf tz

hereingefallen und benutzt den Fall Swift zu einer Hetze r

gegen Italien." .. . t

Der Herr Präsident haben nur zu recht. Der römische '

Vertreter der Netvhork Times ist eine Kanaille. Leider .

stehen aber diese Herren von der Presse in einem besseren k

Geruch bei den allerhöchsten Herrschaften in Rom als die k

Leiter der venetianischen Geheimpolizei!" - s

Maleclsitol Aus der Seele gesprochen, Herr Kom- !

missar. Aber bitte, ganz unter uns... Mögen die Herren vom Auswärtigen Amt sehen, wie sie den Fall Swift i klären. Wir und dabei schlug Luigi Bortolo mit der , Faust auf den Tisch werden diesen Galgenvogel Stra- i della tot oder lebendig nach Venetien zurückbrinaew."