Fest steht nur eins: Im Mittelpunkt der Aussprache wird die Frage der europäischen st ungen stehen. Dag für den Teil der euroväijchen Ltaaien. dem seinerzeit in den Friedensverträgen von 1919 bestimmte Rüstungs­beschränkungen einseitig auserlegt wurden, diese Beschrän­kungen heute nicht mehr beibehalten werden können, dar­über ist man sich diesseits und jenseits des Kanals im Kla­ren. Höchstens, daß über die Form, in der man den großen geschichtlichen Irrtum von 1919 jetzt korrigieren soll, Mei­nungsverschiedenheiten bestehen. Sicherlich hat man m Frankreich stärkere Hemmungen als in England. Die Oppo­sition, die Herrn Flandin und Herrn Laval innerpol,tisch gefährlich werden könnte, steht auf der Rechten, also nn Lager jener chauvinistisch und militaristisch gefärbten Par­teien, aus deren Mentalität die Militärklauseln der Frie­densverträge hervorgegangen sind. In ihrer Presse wird die französische Regierung noch heute beschworen, namentlich denTeilodesVersaillerVsrtrages nicht preis­zugeben. Und wenn schon von ihm etwas abgehandelt wer­den sollte, dann nur bei gleichzeitiger Stärkung der fran­zösischen Rüstung: Einführung der zweijährigen Dienstzeit usw.

Das find nun allerdings Bedingungen, die der englischen Regierung höchst unsympathisch sind, denn wenn sie geneigt ist, das einseitige Abrüstungsdiktat von 1919 heute zu li­quidieren, dann hofft sie gleichzeitig, dadurch eine allseitige Abrüstungskonvention oder wenigstens eine Vereinba­rung über die allseitige Rüstungsbegren­zung auf diesem Verzicht aufbauen zu können. Das ent­spricht nicht nur der Auffassung der britischen Regierung und der Mehrheit, auf die sie sich im Parlament stützt, son­dern auch die Opposition, die sie aus der Linken suchen mutz, und die unter Umständen aus außenpolitischen Fehlern der Regierung Nutzen ziehen könnte, ist durchaus und gründlich für eine derartige Politik in der Rüstungsfrage.

Herr Flandin und Herr Laval einerseits, Herr Macdo- ! nald und Sir John Simon andererseits werden sich über ! diese Auffassungsverschiedenheiten recht ausgiebig unterhal­ten müssen, wenn sie zu dem erhofften Ergebnis kommen i wollen. Es gibt aber im zu behandelnden Eesamtthema noch j andere Divergenzen. Wie weit eine eigene Rüstungsverstär­kung über das schon verwirklichte gewaltige Matz hinaus praktisch durchführbar ist, mag auch den französischen Staats­männern zweifelhaft sein. Namentlich an die Einführung der zweijährigen Dienstzeit, für die das Volk garnichts übrig hat, werden sie nur sehr ungern Herangehen. Die Sicherheiten", die man als Ersatz für die Preis­gabe der militärischen Ohnmacht Deutschlands und seiner ehemaligen Kriegsverbündeten nun einmal für notwendig hält, möchte man lieber auf dem Gebiet internationaler Vereinbarungen finden. Daher die Forderung, England solle sich zu realisierbaren Garantieverpflichtun­gen zugunsten Frankreichs und seines euro­päischen Staatensystems bereitfinden. In welcher Form man sie sich denkt, ist im Augenblick noch nicht klar ersichtlich. Daß England nicht bereit sein würde, als Partner des französischen und französisch-italienischen Paktsystems aufzu­treten, ist inzwischen auch in Paris, wenn schon mit einiger Enttäuschung, zur Kenntnis genommen worden. Es mutz s aber bezweifelt werden, daß England überhaupt ein ge- s schriebenes Garantiepapier dieser Art aus der Hand geben wird. Es ist von seinen verantwortlichen Männern zu oft schon betont worden, daß Locarno die äußerste Grenze der bindenden Verpflichtungen darstelle, die England aus dem j Kontinent zu übernehmen geneigt ist.

Flandin und Laval erwarten, daß ihnen England am Tage ihres Londoner Besuches ein Gastgeschenk machen werde. Vielleicht wird es das tun. Aber man sieht, nicht ohne Gegenleistung. Und diese Gegenleistung heißt: feste Riistungsbegrenzung.

Das französische Mindestprogramm

London. 29. Jan. In den Vorverhandlungen über den Mi- nisterbesuch in London, die immer noch lebhaft im Gange sind, ist, wie der Pariser Korrespondent derTimes" seststellen mutz, keine Aenderung der Lage eingetreten. Gegenüber den englische,. Vorschlägen zur Bereinigung der Frage der angeblichen deut­schen Aufrüstung halten die Franzosen zäh an ihren Vor­bedingungen fest. DerTimes"-Vertreter zählt sie noch ein­mal auf: Beitritt Deutschlands zum Ostpakt. Zustimmung Deutsch­lands zu den Abmachungen von Rom. seine Rückkehr ,n den Völkerbund, Erweiterung und genauere militärische Festlegung der britischen Locarno-Garantie. Schließlich soll England sich

dazu äußern, wie es die Durchführung der zu schaffenden Ab­rüstungsvereinbarungen zu gewährleisten gedenkt. Diese Forde­rungen werden von Frankreich als Mindestprogramm betrachtet. Wenn eine einzige ausgeschaltet werde, würde damit der ganze Versuch zwecklos. Trotzdem bemüht sich derTimes"-Vertreter, diese Haltung als gemäßigt und begreiflich erscheinen zu lassen. Wie er zum Schluß meldet, besteht die französischen Regierung nicht auf einer raschen Entscheidung. Den Ostpakt wünsche sie mit Ablauf des Jahres 1935 unter Dach zu sehen. Vis zu diesem Zeitpunkt wird sie sich nach Ansicht des Berichterstatters auch hin­sichtlich der übrigen Fragen gedulden.

Der diplomatische Mitarbeiter derMorningpost" glaubt be­richten zu können, daß bei der zweiten Zusammenkunft des brin- schen Botschafters mit Laval das Fortbestehen beträchtlicher Mei­nungsverschiedenheiten über die deutsche Aufrüstung dargetan worden sei. Der Korrespondent warnt vor übertriebenem Opti­mismus.Daily Telegraph" stellt fest, daß die Aussichten auf eine allgemeine Regelung sich in den letzten Tagen nicht gebessert hätten. Den einzigen gediegenen Beitrag zur Sache leistet die Times", deren Berliner Korrespondent u a. das Märchen von dem eigensinnigen deutschen Widerstand gegen eine vernünftige Regelung des Rüstungs- und Sicherheitsproblems widerlegt und den politischen Spekulanten, die mit einem deutschen wirtschaft­lichen Zusammenbruch rechnen, eine zeitgemäße Warnung zuruft.

Begründung zum ReichssLatthaltergesetz

Berlin, 30 Jan, In der Begründung zu dem von der Reichs- j regierung beschlossenen Leichsstatthaltergesetz wird darauf hin­gewiesen. daß dem Gesetz zwei Leitgedanken zugrunde liegen:

1. Dadurch daß neben den Reichsstatthaltern Landesregierun­gen unter dem Vorsitz von Ministerpräsidenten bestehen, haben sich im Laufe der Zeit nicht unerhebliche Schwierigkeiten ergeben.

So lange der Reichsstatthalter in dem durch das bisherige Statthaltergesetz vom 7. April 1933 näher abgegrenzten Umfange Befugnisse der Lanüesverwaltungen avsllbte, konnten diese Schwierigkeiten kaum entstehen. Nachdem aber durch das Neu­aufbaugesetz vom 30. Januar 1934 die Landesgewalt zur Reichs­gewalt wurde, ist die Stellung des Reichsstatthalters sowohl im Verhältnis zur Landesregierung wie im Ver­hältnis zur Reichsregierung unklar geworden. Nach dem bisherigen Rechtszustand war es nicht möglich, den Reichs­statthalter zugleich zum Vorsitzenden der Landesregierung zu machen, da nach Paragraph 2 der Reichsstatthalternicht gleich­zeitig Mitglied einer Landesregierung sein durfte". Nunmehr werde» die staatsrechtlichen Voraussetzungen für die Verbindung der Aemter des Reichsstatthalters und des Vorsitzenden (Füh­rers) der Landesregierung geschaffen.

2. Das Ziel des Gesetzes ist die Angleichung der Stel­lung der Reichsstatthalter an die der preußischen Oberpräsi­denten. Eine derartige Maßnahme liegt auch in der Richtung der im Zuge der Reichsreform unter dem Gesichtspunkt derEin­heit der Verwaltung" anzustrebenden einheitlichen R e i ch s m i t t e l i n st a n z".

Das zweite Eleichschaltungsgesetz, durch das die Reichsstatt­halter eingeführt wurden, ist in wesentlichen Punkten durch die staatsrechtliche Entwicklung überholt. Von den fünf Zuständig­keitskreisen, die das Eleichschaltungsgesetz den Reichsstgtthaltern zuweist, ist die Befugnis zur Auflösung des Landtages gegen­standslos. Die Befugnis zur Ernennung und Entlassung der Mit­glieder der Landesregierung ist ebenfalls überholt, nachdem die Unterscheidung zwischen Reichsgewalt und Landesgewalt beseitigt ist und die Mitglieder der Landesregierungen den Reichsfach­ministern unterstellt sind.

Das Gesetz, das jetzt von der Reichsregierung beschlossen wurde, behandelt die drei verbleibenden Zuständigkeits­kreise: Eesetzesausfertigung, Beamtenernennung und Gnaden­recht.

Die Stellung des Reichs st atthalters. der bisher neben derallgemeinen Eleichschaltungsaufgabe" und den oben angeführten Zuständigkeiten auf bestimmt abgegrenzten Gebieten der früheren Landesgewalt keinerlei Verwaltungszuständigkeiten hatte, wird nunmehr Vertreter der Reichsregierung und Organ der Verwaltung. Seine Stellung ist, soweit es sich um die unmittelbare Reichsverwaltung handelt, der des preußischen Oberpräsidenten angeglichen. Anstelle derdeutschen Länder", für die nach dem Eleichschaltungsgesetz die Statthalter bestellt wurden, ist nur noch von Amtsbezirken die Rede. Indem

der Führer und Reichskanzler den Zlmtsbezirk bestimmt, ist hin­sichtlich der Abgrenzung dieser Bezirke Bewegungsfreiheit ge­geben. Für Preußen ändert sich am bisherigen Rechtszustand so gut wie nichts.

Der deuische Grutz in der öffentlichen Bemialiung

Berlin, 30. Jan, Der Reichs- und preußische Innenminister gibt in einem Erlaß, der an alle Verwaltungsbehörden des Rei­ches, der Länder und Gemeinden gerichtet ist, der Ueberzeugung Ausdruck, daß die Beamten-, Angestellten- und Arbeiterschaft der öffentlichen Verwaltung freudig gewillt sei, dem durch das Gesetz über das Staatsoberhaupt und das Gesetz über die Vereidigung der Beamten und der Wehrmacht geschaffenen höchst persönlichen und unlösbaren Treueverhältnis zum Führer und Reichskanzler in besonderer Form des deutschen Grußes Ausdruck zu geben. In Erweiterung der bisherigen Bestimmungen ordne er daher an, daß fortan die Beamten, Behördenangestellten und -Arbeiter den deutschen Gruß im Dienst und innerhalb der dienstlichen Gebäude und Anlagen durch Erheben des rechten Armes und durch den gleichzeitigen deutlichen AusspruchHeil Hitler!" aus­führen. Er erwarte, daß in gleicher Weise auch im außer­dienstlichen Verkehr gegrüßt werde. ,

Dr. Schacht vor der bayerischen Wirtschaft

München, 29 Jan. Reichsbankpräsident Dr. Schacht traf am Montag zu einem Besuch in München ein. Mittags fand im Künstlerhaus eine Tagung der bayerischen Wirtschaft statt. Wirt- schaftsminiiter Esser eröffnete die Kundgebung. Er dankte dem Reichsbankpräsidenten für sein Erscheinen und seine Bereitwillig­keit, die wirtschastspolitischen Ziele der Reichsregierung klar­zulegen Ministerpräsident Siebert entbot Dr. Schacht im Namen der Landesregierung die Grüße. Dann ging der Mi­nisterpräsident auf die besonderen Erfordernisse des bayerischen Wirtschaftsgebietes und auf die Notwendigkeit einer regionalen ! Wirtschaftsoflege in der deutschen Gesamtwirtschaft ein. Reichs- j dankpräsioent Dr. Schacht bezeichnet« es als Zweck seiner Aus- ! führungen, nicht nur Verständnis für die wirtschaftspolitisch-e-i j Aufgaben der Neichsregierung zu wecken, sondern auch alle Kreise s von der Notwendigkeit zu überzeugen, daß die gesamte Wirtschaft s in allen Teilen an deren Lösung mitzuarbeiten habe. Hiervon s ausgehend gab Dr. Schacht einen umfassenden Ueberblick über s die deutsche Wirtschafts- und Finanzpolitik und erläuterte die i Stellungnahme der Reichsregierung zu den wichtigsten Fragen des Außenhandels und der Devisenbewirtschaftung, der Arbeits­beschaffung und der Rohstoffversorgung. Dann behandelte der Reichsbankpräsident das Auslandsschuldenproblem, das Rohstoff­problem sowie die Frage der Finanzierung der Arbeitsbeschaf­fung, wobei er insbesondere die Zusammenhänge zwischen Ar­beitsbeschaffung und Rohstoffversorgung eingehend darlegte. D:e * Erfahrungen imt den Verrechnungskonten hätten die pessimisti­schen Erwartungen, mit denen diesen Konten rn Deutschland von vornherein begegnet worden sei, noch übertroffen. Auch die Gläubiger, die mit Hilfe dieser Abkommen ihre Coupons ein­zukassieren beabsichtigten, hätten daran keine Freude erlebt. Dr. Schacht erwähnte weiter die zunehmenden Devisenschwierigkeiten im Frühjahr 1934. deren folgerichtiges Ergebnis derneue Plan" gewesen sei. Es müsse die Erkenntnis Allgemeingut werden, daß dieser Plan ein unerläßliches Instrument zur Gesundung Deutsch­lands fei. Dr, Schacht betonte insbesondere die Notwendigkeit, die deutsche Ausfuhr mit allen Mitteln aufrecht zu erhalten und zu steigern, und richtete an die Wirtschaftskreise eindringliche Worte, in ihrem eigensten Interesse alles zu tun, um die Politik der Reichsregierung in diesem Punkt zu unterstützen. Im An­schluß an die Kundgebung hielt Dr. Schacht eingehende Bespre­chungen ab, bei denen er Gelegenheit hatte, die besonderen Ver­hältnisse der bayerischen Wirtschaft näher kennenzulernen.

Trauerfeier fiir Axel Holst

Berlin, 29. Jan. Für den auf so tragische Art aus dem Leben gerissenen Turnierreiter SS.-Sturmführer Axel Holst fand am Dienstag in der Turnierhalle eine Trauerfeier statt, bei der die SS.-Kameraden und alle in- und ausländischen Turnierreiter von ihrem Mitstreiter Axel Holst Abschied nahmen. In der Tur­nierhalle war inmitten der weiten Arena der Katafalk auj- z gebaut. Punkt 12 Uhr öffneten sich die weiten Tore und unter ! Len Klängen eines Trauermarsches wurde der Sarg mit der sterb- ! lichen Hülle hineingetragen und aufgebahrt. Zur Rechten und j Linken hielten Reichswehroffiziere und SS.-Kameraden mit ge- - zogenem Degen die Ehrenwache.

Oberabschnitt-Reiterführer Brantmar sowie der Vorsitzende j des Reichsverbandes für Zucht und Prüfung deutschen Warm­blutes. General der Artillerie a. D. von Pos eck, feierten den

»«SS»!!

Der Liebe Leid

und Glück.

Roman von Robert Fuchs-Liska.

, Li Si»»vruck virbit»».

Er versank in sein suchendes, unablässig bohrendes Nachdenken zurück. Und Theophil, der in der Unkenni- nis dessen, was Just so sehr bedrückte, keinen Trost für ihn fand und abgebrauchte Worte üblicher Teilnahme mit seinem feinen Empfinden vermeiden wollte, schwieg, erschüttert von diesen Klagen. Tann nahm er des Freun­des Hand fester. Ta redete Just weiter.

In Verbindung mit dieser Bitte um Ihren Bei- stand, Theophil, steht nun die Freude, die ich Ihnen be­reiten wollte. Wir haben geschäftlich vieles gemeinsam getragen. Schlimme Tage, wenn die Sorgen nicht ausblie- ben frohe Tage, als das Unternehmen immer mehr sich über den Durchschnitt zu erheben begann. Und ge­rade an dem letzteren Umstand haben Sie ein reichliches Teil. Ihr Erfahrung und Ihre Rechtlosigkeit haben m>ch gestützt, seitdem ich,-als noch etwas schwankender junger Chef, das großangelegte Unternehmen meines Vaters in die Hände bekam. Ich hatte mir den Augenblick als einen der schönsten meines Lebens gedacht. Nun ist er nach einem traurig endenden Ball, nach einer furchtbaren Stunde gekommen. Sei es dennoch gesagt, was mir mel- wicht den Trost gibt, in meinem Elend jemand noch etwas Freundliches sagen zu dürfen: Werden Sie nicht nur mein Freund werden Sie auch mein Teilhaber!*

Vergeblich suchte Theophil seinem Munde einen Tan »ii entlocken. Er konnte über die schnarrende Stimme nicht Herrschaft gewinnen, und die richtige menschliche Stimme wollte schweigen, da sein Herz zu laut jubelte. Sr erhob er sich denn und setzte sich zu Just... und legte dis Arme ganz still und dankbar um des Mannes Schul- jiern. - - _

Und be, dieser herzlichen Umarmung brach endlich -as n.rchtbar Fesselnde, das so qualvoll auf Justs Nerven gelegen hatte. Er barg fein Gesicht an der Brust dieses Treuesten und weinte lein Herzeleid aus. Wie ein inner, unglücklicher Mensch, dem ein gutes Wort und eine lde

Hand endlich die befreienden Tränen löst.

» * «

In der Pension saß Klementine am Bett Suses und 'ab traurig geworden in das weiße Gesicht, das aa in den Kiffen lag weißer noch als das Linnen, und noch bleicher scheinend unter dem kühlenden Stirnverband.

Meine rrme. arme Suse! Nur nicht krank werden, mein Schmerzenskin'I Sieh einmal, wir hatten uns all« ^rei auf diesen Ball gefreut. Und so traurig muß er gerade dir endenI Das ist ja wirkstch. als ob alles Un» ckück aus einmal über dich gekommen wäre."

Klementine, ich ertrage das Leben nichi länger! Gebe

noch ein Mitleid bei dem. der alles über mich verhängt, 'c hätte er mich längst gerufen! Aber es ist eine Lüge, wenn man von dem barmherzigen Gotte spricht. Er kann nicht strafen und trösten zugleich. Also gibt es gar keinen..,*

Ta verschloß ihr Klementine entsetzt die Lippen: Frevle nicht. Suse um dieses barmherzigen Gottes willen, frevle nicht!* Und sie ries es in der Angst, daß das Wort hinaufgedrungen sei zu ihm.Er lebt, Suse, er lebt! Und er allein weiß, warum er dein hartes Ge­schick über dir walten läßt. Weil er in seiner übergroßen Liebe dann dein Herz um so inniger besitzen will, das n: ans sein Vertrauen zu ihm so schwer prüft.*

Da verstummte in Suse die Ungerechtigkeit, die ihrem Schmerz entstammte. Und sie faltete die wachsbleichen Hände und bat reuig um Vergebung dieser Schuld. aus dem Leid ihres Herzen? her so verzweiflungsvoll :m Hilfe gerufen hatte.

Und Klementine streichelte die feinen Finger Suses und liebkoste das kindische Gesicht, das so kummervoll aussah.

^So ist's gut, du «mrS.Ding, so ist S^gutl Und Hab'

nur achl es wird noch alles wieder gut werden!*

Sie blieb still, weil sie fühlte, wie das Streicheln Suse beruhigte und wie die Wärme des Blutes sich wieder zur Oberfläche rang. Und als die kalten Hände nicht mehr sc starr und gekrumpft sich anfühlten, begann sie weiter-

ureden.

Ich weiß nicht, was du mit Hartwann haltest, und all dich auch Nicht fragen. Aber daß er es ist, der dir ein Leid verursacht, daß du mit ihm einen Streit oitest, während ich dich froh und glücklich mäute und kheovbil obhielt, dich zu suchen, das ahne ich nun nicht nebr nur ... das glaube ich bestimmt zu wissen.*

Ta erhob Suie die gefalteten Hände: «Sprich nicht -on ihm. Klementine. Er ist mir tot. Und in dieser ltacht noch rötete er vorher erst selbst, was ich an Glau- >en auf dieser Welt nicht ganz verloren hatte.*

Ta schwieg Klementine und legte ihre kühle tröstende dank aur die wunde Stirn des hilflosen Kindes, das sie mmer mehr in Suse sehen mußte.

Tann weinte die Kranke still vor sich hin. Nur die krönen rieselten über v s bla^: Schmerzensgesicht.

Und manchmal nahm Klementine ihr Tuch und trock- rete sie liebevoll und vorsichtig von den geschloffen biet­end m Lidern. Bis Suse sich in den Schlaf geweint Me...

Ta löschte dic besorgte Freundin das Licht, das das »erdunkelte Zimmer matt beschienen hatte, und saß lange seit in der halben Finsternis.

Doch das Lied der Kranken, fo tief eS Klementine ras und so sehr sie mitfühlte, vermochte in der Dunkel- eit nicht ganz die freundlichen Gedanken an das Glück u verscheuchen, das wenigstens ihr der unselige Abend lebracht hatte. Immer wieder sah sie das gute Gesicht sbeodbüs vor sich und lein? strahlenden Auaen. als sie Ltern für Stern all der blitzenden Kotillonpracht auf einen Frack gesteckt hatte.

veM so öie tumgeriiüM Vögel!