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Mldbad, 30. Januar 1935.
Hauptversammlung. Am Dienstag abend hielt der Begräbnisverein seine sehr gut besuchte Generalversamm- lung ab. Aus dem Bericht des Vorsitzenden entnahm man, daß die Zahl der Mitglieder sich so ziemlich auf gleicher Höhe erhalten hat. Es wurde für 29 Erwachsene und 2 Kinder das Begräbnisgeld ausbezahlt. Das Vermögen des Vereins ist nach dem Rechenschaftsbericht des Kassierers ein sehr schönes. Gegen säumige Mitglieder soll ganz energisch vorgegangen werden. Nach langer Debatte wurde der Beitrag von 70 Pfg. pro Monat belassen, dagegen sollen statt 120 Mark nun 140 Mark Begrädnisgeld aus- bezahlt werden, Kinder erhalten bis zum 6. Jahr 35 Mark und vom 6.—14. Lebensjahr 65 Mark. Erst nach 10 Uhr wurde die Versammlung geschlossen.
Achtung, Briefmarkensammler! Wissen Sie schon, eine höchst seltene Sechspfennig-Briefmarke ist im Umlauf I Aber ich sage Ihnen, diese neue Marke ist ziemlich schwer zu haben und wird nur für ein Vierteljahr im Postverkehr zu entdecken sein. Im Laufe der Jahre wird dieses kleine Postwertzeichen einen außerordentlichen großen historischen Wert bekommen, denn — und hiermit sei nun das Geheimnis um diese eigenartige Briefmarke ein wenig gelüftet — diese 6 Pfg. Marke trägt als oberste Inschrift: „Winterhilfswerk 1934/35". Den Mittelpunkt bildet die von geschickter Künstlerhand entworfene Zeichnung: Eine nervige Hand umfaßt eine dunkle Schale, der eine Flamme lodernd entsteigt. Und diese Flamme wiederum umzüngelt ein Herz, das von strahlender Helligkeit umgeben, wie ein Stern leuchtet. Wie kommt man nun am schnellsten in den Besitz dieses Postwertzeichens? Ganz einfach. Dem ersten besten grauen Glücksmann, dem Sie begegnen, kaufen Sie Losbriefe für das deutsche Winterhilfswerk ab. Vielleicht haben Sie Glück! Außer den vielen Gewinnen, darunter 5000 Mark als Hauptgewinn, befindet sich in jedem zehnten Losbrief auf einer der jedem Los beigefügten zwei Ansichtskarten diese Winterhilfs-Marke.
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Dr. Göböels!n der Slullgarler Oper
Stuttgart, 29. Jan. Die zu Ehren des Reichsministers Dr. Eöbbels im Großen Haus der Württ. Staatstheater gegebene Festvorstellung „Arabella" von Richard Strauß wurde zu einen: künstlerischen Ereignis. Als Dr. Göbbels, begleitet von Reichsstatthalter Murr, unter stürmischen Heilrufen das Foyer betrat. - war es für ihn nur mit Hilfe der absperrenden SS. möglich, ! durch die andrängenden Theaterbesucher hindurchzukommen. Das Haus war bis zum letzten Platz voll besetzt und prangte im Schmuck der nationalen Embleme. Im Theater wurde der East mit einem dreifachen Sieg-Heil begrüßt. In der Pause stürmten die Theaterbesucher das Foyer und drängten zum Vorraum der l Mittelloge. Unter der Führung von BdM.-Mädels bildeten sich Sprechchöre, die riefen: „Wir wollen unseren Dr. Eöbbels sehen" und „Wo bleibt unser Dr. Eöbbels?" Dieser Forderung konnte sich der Minister nicht verschließen. Er zeigte sich lächelnd und erfreut unter dem Eingang und erteilte zahlreiche Autogramme. Als Dr. Göbbels zum Schluß, in der Hand einen ihm gewidmeten Veilchenstrauß, den Darstellern und der Aufführung begeisterten Beifall zollte, da wollte der allgemeine Jubel kein Ende nehmen. Immer wieder mußten die Hauptträger der Rollen mit dem verdienstvollen Leiter der Aufführung, Generalmusikdirektor Professor Leonhardt, vor dem Vorhang erscheinen, und es gab herrliche Blumen, vor allem iür Frau. Teickemacker. die vollendete >
Darstellerin der' Avabella? Bei' der Abfahrt - des' Reichspropa- gandaministers wiederholten sich die Begeisterungsausbrüche der Menge. Mit dem Nachtschnellzug fuhr Dr. Eöbbels nach Berlin zurück.
Neue Hiilmugklid-Heinie
Stuttgart, 29. Jan. Die Gemeinde Korntal hat beschlossen, der Jugend ein neues Heim zu erbauen. Es handelt sich um ein großzügiges Projekt. In Schlacht OA. Leonberg hat die Gemeinde ebenfalls unter Unterstützung des Ortsgruppenleiters und der Handwerker den Bau eines Heims der Jugend beschlossen. Auch hier wird ein vorbildliches Heim entstehen. Bei der Einweihung eines vorläufigen Heims der Hitlerjugend am Sonntag in Uhlbach bei Stuttgart erkärte der Bürgermeister, daß die Gemeinde in Bälde der Hitlerjugend ein neues Heim bauen werde.
Stuttgart, 29. Jan. (M i l i i ä r g r o ß k o n z e r t.) Die Kommandantur Stuttgart veranstaltet zu Gunsten der Winterhilfe am 16. und 17. Februar in der Stadthalle Militärgroßkonzerte, an denen 11 Musik- und Trompeterkorps und 3 Spielmannszüge, sowie ein Soldatenchor teilnehmen. Au- ßeidem beteiligen sich die Truppenteile des Standortes mit Vorführungen.
Vaihingen a. F., 29. Jan. (Den Verletzungen erlegen.) Der 74 Jahre alte Fuhrmann Jakob Emhardt von hier, der am vergangenen Dienstag in der Hauptstraße von einem Kraftwagen angefahren und schwer verletzt in seine Wohnung verbracht worden war, ist am Sonntag seinen Verletzungen erlegen. Der aus Hohenzoller.n stammende Führer des Wagens konnte in Sigmaringen festgenommen rverden.
. Reutlingen, 29. Jan, (Todesfall.) Oberregierungs- rat a, D. Friedrich Zorer ist im Alter von 79 Jahren gestorben. Tr ist auf 1. Januar 1919 in den Ruhestand getre» Pen. Geboren ist er 1853 in Ellwangen. Der Verstorbene leitete von 1891 bis 1897 das Oberamt »n Weinsberg und dann bis einschließlich 1918, also über 20 Jahre lang, das Oberamt Reutlingen.
' Heidenheim, 29. Jan. (Taufe zweier neuer Segelflugzeuge.) Die Fliegerortsgruppe Heidenheim konnte am Sonntag unter großer Beteiligung zwei neue Segelflugzeuge weihen, die den Namen „Hellenstein" und „Frieder" erhielten.
Schnmlfelden, OA. Eerabronn, 29. Jan. (Eine Seltenheit.) Vorige Woche bemerkte die Frau des Ochsenwirts Grün auf dem Scheunenboden ein sonderbares Geräusch und Pfeifen. Als sie nach der Ursache sah, entdeckte sie im Stroh eine Gluckhenne, die fünf muntere Küchlein ausgebrütet hatte. Gewiß eine Seltenheit um diese Jahreszeit.
. Roßberg, OA. Waldsee, 29. Jan. (Brand.) Nachts ist im Oekonomieanwesen von Karl Bossenmater in Furth infolge Kurzschlusses ein Brand ausgebrochen, dem das ganze Anwesen zum Opfer gefallen ist. Zwei Stück Vieh sind mitverbrannt.
Ulm, 29. Jan. (Tödlicher Unfall.) Der Sohn eines hiesigen Lederfabrikanten wollte einen Revolver in eine Ledertasche einprobieren. Als er den Revolver zuvor entladen wollte, ging ein Schuß los und traf den jungen Mann tödlich ins Herz.
Ulm, 29. Jan. (Nascher Tod.) Nudelfabrikant Laible erlitt in einer Wirtschaft einen Herzschlag und sank vor den Augen der übrigen Gäste um. Der Tod trat nach kurzer Zeit ein.
Neichserziehungswoche. Die alljährlich unter Führung des ev. Neichselternbundes veranstaltete Reichserziehungswoche findet in diesem Jahre vom 17. bis 23. Februar mit dem Thema: „Der Sonntag gehört der Familie!" statt.
— Schneerutsche im Schwarzwald. Nach einer Mitteilung der Deutschen Bergwacht gingen Ende letzter Woche an der Nordseite des Feldbergs zwei Schneerutsche mit lawinenartigem Charakter nieder. Es handelt sich um einen Abbruch von überhängenden Schneemassen an der Jmisberg- seite im Zastler Loch und unterhalb des Seebucks, seitlich
der bekannten Baadermulde. Die Schneercklfche würden je? weils von Skiläufern freilich unabsichtlich, verursacht. Es kam immerhin zu Verschüttungen, wenn auch nicht lebensgefährdender Art. Die Verschütteten konnten sich durch eigene Kraft wieder herausbuddeln. In beiden Fällen ging es leider aber nicht ohne Knochenknax ab. Diese Vorfälle geben Berechtigung zu der Mahnung, nach starken Neuschneefällen wie es in letzter Zeit der Fall war, die Vorsicht nicht außer acht zu lassen. Die Nordseire des Feldberg- Höchst und besonders die von den schneidigen Steilhangtechnikern bevorzugten Hänge haben alpinen Charakter und können sich unter ungünstigen Umständen auch einmal etwas bösartig zeigen.
Rundfunk
Programm des Reichssenders Stuttgart Donnerstag, 31. Januar:
10.15 Nach Frankfurt: Volksliedsingen
10.15 Aus Mannheim: Musizierstunde 12.00 Aus Frankfurt: Mittagslonzert
13.15 Aus Frankfurt: Mittagskonzert
15.30 Frauenstunde: „Naturforscherinnen" .
16.00 Aus Breslau: Nachmittagskonzert
17.30 Symphonische Etüden 18.00 Spanischer Sprachunterricht
18.15 Kurzgespräch :
18.30 Tanzmusik
18.45 Frau Stüber rechnet ab 19.00 „Heut' ist Kinderball!" '
19.45 Russische Volkslieder auf Elasharfe
20.15 Aus Baden-Baden: Klavierkonzert in B-Dur 21.00 „Ski-Brett'l"
21.45 Kurzschrift der DAF.
22.20 Von München: Wintersportecho aus Garmisch-Partenkirchen
22.35 Aus Königsberg: Tanzmusik 24.00 Aus Frankfurt: Nachtmusik.
Freitag. 1. Februar:
10.15 Justus von Liebig
10.45 Niels W. Gade
11.05 Walter Niemann: Heitere Sonatine > 12.00 Aus Karlsruhe: Mittagskonzert
13.15 Nach Frankfurt: Mittagskonzert
15.30 Kinderstunde
16.00 Aus Frankfurt: Nachmittagskonzert 18.00 Aus Karlsruhe: Bei der Obergausportwartin des Gebietes Baden der Hitlerjugend
18.15 Der Abteilungsleiter F. des Gebietes Württemberg der Hitlerjugend berichtet von seiner Wintersportarbeit
18.30 Erstes offenes Liedersingen 1935
19.00 Aus Köln: Italienische Unterhaltungsmusik
19.45 Entstörung, Vortrag
20.15 Aus Mannheim: Deutsche Feierstunde, Konzert
21.15 „Funkbrett'l"
22.30 „Knallbonbons"
24.00 Aus Frankfurt: Nachtmusik.
Samstag, 2. Februar:
10.16 Schneeweißchen und Rosenrot
10.45 Aus Stuttgart: Willy Fröhlich 10.55 Klavierkompositionen
12.00 Aus Frankfurt: Mittagskonzert
13.15 Aus Frankfurt: Mittagskonzert
14.15 „Gesalzen und gepfeffert!"
15.00 Aus Frankfurt: Volk und Führer
15.45 „Mit Hagenbeck zum Fernen Osten"
16.00 Aus Köln: Der frohe Samstagnachmittag
18.00 Achtung! Achtung! Sie hören den „Tonbericht der Woche"
18.30 Operettenmusik gefällig?
19.00 „V—l—u—f—f!"
20.15 Heiteres Konzert
22.20 Von München: Wintersportecho aus Garmisch-Partenkirchen
22.35 Aus Breslau: Tanzmusik 24.00 Aus Baden-Baden: Nachtkonzert.
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