12.3 Mionen M.-Lollerie für das WinjerMsswerk

Berlin. 11. Dez. Dem Reichsbeauftragten des Winterhilfswerks ist. wie vas NbZ. einem Erlaß des preußischen Innen- und Fi­nanzministers entnimmt, die Genehmigung zur Veranstaltung einer Losbrieflotterie zugunsten des Winterhilfswerks des deut­schen Volkes 1931/35 mit einem Spielkapital von 12,5 Millionen RM. erteilt worden. Zur Ausgabe gelangen 25 Millionen Los­briese zu je 50 Pfg. einschließlich Lotteriesteuer. Der Verkauf der Lose darf auf öffentlichen Straßen, Plätzen sowie in Gast- und Vergnügungsstätten stattsinden. Der Reinertrag der Lotte­rie wird zur Durchführung des Winterhilfswerkes verwendet.

Die Beisetzung des Generals von Hulier

Darmstadt, 11. Dez. Der in Berlin verstorbene General der Infanterie a. D. von Hutier wurde am Dienstag nachmü- tag auf dem alten Friedhof in Darmstadt an der Seite seiner Ehefrau und seines Sohnes in schlicht-feierlicher Weise beigesetzl. Die Einsegnung nahm der katholische Geistliche Rat Dekan Kästet vor. Ungeheure Menschenmengen säumten den Weg von der Friedhofkapelle zur letzten Ruhestätte des großen Feldherrn. Neben den Familienangehörigen des Verstorbenen, darunter dem Schwiegersohn. Freiherr von Eltz-Riibenach, bemerkte man den stellv. Gauleiter, Regierungsrat Reiner, Staatsminister Jung, den ehemaligen Großherzog Ernst Ludwig von Hessen, viele ehe­malige Offiziere, Ehrenstürme der SA. und andere Formationen, eine Ehrenabordnung der hessischen Landespolizei, sowie aller militärischen Vereine Darmstadts und der Umgebung. Der Sara mit der sterblichen Hülle wurde von a^ht ehemaligen Leibgrena- dieren zun- Grabe getragen. Nach der Einsegnung am Grabe wurden zahllose Kränez niedergelegt.

Unsozialer BelriebsWrer in Schutzhaft

Breslau, 11. Dez. Wie das Presse- und Propagandaamt der DAF. mitte'lt, ist der Fabrikbesitzer Berthold Greiner, Inhaber der Glasfabrik Greiner in Ritschel-Oberlausitz, wegen unsozialen . Verhaltens und Nichtachtung der Verordnung des Führers in Schutzhaft genommen worden. Greiner hat nicht nur in unvse antworticher Weise sein Besitztum verwirtschaftet, sondern er blieb seiner Eefolgfchast, 187 Männern und Frauen, insgesamt 21000 RM. an Löhnen, und der Krankenkasse und Invaliden­versicherung rund 30 000 RM. an Beiträgen schuldig. Er selbst verwandte dagegen für feinen persönlichen Gebrauch außerordent­lich hohe Beträge.

Haus der deutschen Slenonraphenschaft in Bayreuth

Bayreuth, 10. Dez. Wie dieBayerische Ostmark" erfährt, wird der Plan, neben dem Haus der deutschen Erziehung in Bayreuth auch ein Haus der Deutschen Stenographenschast zu errichten, Wirklichkeit. Die Kosten für den Bau werden auf 300 000 RM. geschätzt. Der Bauplatz liegt an der Kanalstraße gegenüber dem Haus der deutschen Erziehung. Die Arbeit wird im Frühjahr 1935 ausgenommen werden. Im Herbst des gleichen Jahres soll das Haus bereits fertiggestellt sein.

3n der Schweiz verhaftet

Zürich. 11. Dez. Die Züricher Staatspolizei verhaftete am Montag den früheren deutschen kommunistischen Reichstagsabge­ordneten Heinz Neumann, ehemaliges Mitglied des Zentral­ausschusses der Kommunistischen Partei Deutschlands. Neumann hielt sich seit längerer Zeit unter dem Namen Vieler mit einem , > falschen Paß in Zürich auf. Er wird von den deutschen Behörden / des Mordes beschuldigt und steckbrieflich verfolgt. Die Staats­polizei übergab den Verhafteten der Kantonspolizei, die das Justiz- und Polizeidepartement in Bern von dem Fall verstän­digte, da dieses über ein mögliches Auslieferungsbegehren Deutschlands zu entscheiden hat.

Schuschnigg fordert freiwilligen Heeresdienst

Men, 11. Dez. Bundeskanzler Dr. Schuschnigg weilte in Inns­bruck und hielt dort zwei Reden, die bemerkenswerte Sätze über das Verhältnis der Jugend zum Heer enthielten. Bundeskanzler Dr. Schuschnigg sagte zuerst in einer Ansprache an die Jugend: Nur derjenige junge Mann wird eine öffentliche Stellung er­halten können, der mindestens ein Jahr freiwillig beim Vundes- heer gedient hat. Wer nicht für den Staat gekämpft hat, der hat sich den Anspruch verwirkt, an der Neugestaltung dieses Staates j mitzuwirken. Wer nicht als Soldat gedient hat, der hat keinen Anspruch auf eine Stellung im öffentlichen Dienst.

Italienische MontNnmser für allgemeine Verständigung

Mailand, 10. Dez. Anläßlich eines französisch-italienischen Fechtturniers, das in Genua veranstaltet wurde, teilte der fran­zösische Marineminister Pietry den baldigen Besuch Lavals in Rom mit. Der kriegsblinde Abgeordnete Delcroix, Präsident des italienischen Kriegsinvalidenverbandes, erklärte, die Soldaten betrachteten die französisch-italienische Einigung als den Anfang und die Voraussetzung einer umfassenderen Verständigung, von der niemand ausgeschlossen werden dürfe, der daran teilnehmen wolle.

Einstellung der Ausweisungen

Budapest, 11. Dez. Die Ausweisungen aus Südslawien sind seit Sonntag abgeflaut. Im Laufe des Montags sind nur 16 aus­gewiesene Personen an der Grenze eingetroffen. Die Gesamt­zahl der Ausgewiesenen wird amtlich mit 2960 angegeben. Wei­tere Transporte von Ausgewiesenen sind vorläufig nicht mehr angemeldet. Eine amtliche Bestätigung über eine Einstellung der Ausweisungen liegt jedoch bisher nicht vor. Die den Aus- gewiesenen entstandenen Schäden werden hier auf 20 Millionen Pengö geschätzt.

EisenbahnrSuberdaride bei Wien ausgehoben

10- Dez. Die Wiener Polizei hat eine gefährliche Bande von Eisenbahnräubern gefaßt, die seit dem Jahre 1933 auf der Nordbahnstrecke ihr Unwesen trieb und es hauptsächlich auf aus der Richtung Triest kommende und nach dort abgehende Guterzüge abgesehen hatte. Der letzte Diebstahl, der dieser Bande gelang, war der Raub von fünf Koffern aus dem Besitz des "vUenischen Konsuls Sergio Gradenigo, der sich bis vor kurzem ni Nantes in Frankreich aufhielt und jetzt das italienische Kon­sulat in Krakau leitet. In den Koffern befanden sich kostbare öamiliendokumente aus dem Florentinischen Staatsarchiv, eine ^Emlung von antikem Meißener Porzellan, chinesische Elfsn- vemsckmitzereien aus dem 15. Jahrhundert, Oelgemälde der ita­lienischen Hochrenaissance und echte Stücke aus der Barockepoche. ' >5" einer der Diebeshöhlen fand man nur Reste dieser Kostbar- Banditen hatten die Kunstschätze, die nach bescheiden- ^ ^""0 einen Wert von 100 000 Schilling (etwa 50 000

ülM.) haben, zu lächerlichen Preisen an Trödler und Private vi R - - der Bande waren zwei Arbeitslose aus dem

MSdchenhSndlerbande in Polen unschädlich gemacht

.Warschau, 11- Dez. Der Warschauer Polizei ist es gelungi »M gm organisierte große Bande von Mädchenhändlern ai

zulösen und die Haupttäter zu verhaften. An der Spitze der Bande stand ein gewisser Sternberg zuammen mit einer Frau Fischer. Die weitverzweigte Bande hatte Helfer und Zutreiber in allen größeren polnischen Städten. Die von der Bande an- geworbenen Mädchen wurden nach südamerikanischen Hafen­städten verschleppt. Die Leiter der Mädchenhändlerbande konn­ten unmittelbar vor Abgang eines neuen Transports ihrer lebenden Ware verhaftet werden. Ebenso gelang es, eine größere Zahl von Vermittlern und Helfern hinter Schloß und Riegel zu bringen.

24 Todesovfer durch Alkohol

Neuyork, 11. Dez. In der Nacht zum Sonntag waren, wie be­richtet, in den Logierhäusern des Hafenviertels von Portland (Oregon) elf Männer nach dem Genuß von denaturiertem Alko­hol gestorben und zahlreiche Männer schwer erkrankt. Von den Erkrankten sind am Montag zwölf Männer gestorben. Der Alko­hol stammte aus einer am Platze befindlichen Drogenhandlung. Im Zusammenhang hiermit wurden vier Drogisten unter der Beschuldigung, diesen Alkohol verkauft zu haben, verhaftet. Noch etwa 15 schwer kranke Personen liegen im Krankenhaus.

Schiebungen in der Sowjeinnilm

Drei Todesurteile

Moskau, 11 Dez. Wie amtlich mitgeteilt wird, sind in Stalin­grad neue riesige Schiebungen aufgedeckt worden. Eine Gruppe ehemaliger zaristischer Offiziere und Kaufleute, an deren Spitze ein Fürst Magisariani stand, hat es fertiggebracht, durch Be­stechung von Eisenbahnbeamten 24 Traktoren, fünf Waggon Holz und einen Waggon Eisen nach verschiedenen Städten Südruß­lands zu verschieben. Außerdem gelang es der Bande, sich in den Besitz von weiteren 380 Waggons zu bringen, die Holz, Kraftwagenersatzteile sowie tausend Kisten Nägel enthielten. Ge­fälschte Frachtbriefe und Begleitpapiere für 500 Waggons konn­ten bei den Tätern sichergestellt werden. Insgesamt wurden 43 Personen verhaftet und sofort vor Gericht gestellt. Dieses verurteilte den Fürsten Magisariani, den ehemaligen Hauptmann Assaiani und den früheren Eroßkaufmann Schurlow zum Tode durch Erschießen. 17 Angeklagte erhielten 10 Jahre Gefängnis, die anderen wurden zu Freiheitsstrafen von verschiedener Höhe verurteilt.

SpionlWMgklegenheii iu Tokio

London, 11. Dez.Daily Telegraph" berichtet aus Tokio, der französische stellvertretende Marineattacha, Unterleutnant Testier du Eros, sei von der japanischen Polizei mehrere Male eineni scharfen Verhör unterzogen worden, weil er im Verdacht stehe» Spionage getrieben zu haben. Die Polizei habe unter dem glei­chen Verdacht etwa 20 junge Frauen bezw. Töchter von japani­schen Beamten verhaftet und verhört. Diese Frauen sollen alle die französische Sprache gut beherrschen und du Eros soll freund­schaftliche Beziehungen zu ihnen unterhalten haben. Es wird behauptet, er habe die Frauen veranlaßt, ihm Geheimnisse der Marinestrategie, Beschreibungen von Arsenalen und Angaben über die Herstellung von Waffen und Munition zu verschaffen.

Japan droht mit Besetzung Nordchinas

Peking, 11. Dez. Der japanische Botschafter in Washington, Saito, gab einem Vertreter der ZeitungEvening Bulletin" in Philadelphia ein Interview, in dem er erklärte, Japan sei be­reit, die Verwaltung von Nordchina zu übernehmen, wenn es dies zur Wahrung des Friedens in Ostasien als notwendig er­achte. Diese Haltung würde sich auch bei einem evtl. Prozeß oder einer Aktion anderer Mächte nicht ändern.

Diese japanische Erklärung findet hier allergrößte Beachtung. Die Befürchtung hinsichtlich der zukünftigen japanischen Pläne, die in letzter Zeit schon abgeschwächt waren, werden dadurch aufs neue belebt. Die Erklärung Saitos erschwert die letzten Versuche der Nankinger Regierung/-auf der 5. Vollversammlung des Zen­tralvollzugsausschusses der Kuomintang, die am Montag eröff­net worden ist, eine Einigung Eesamtchinas auf eine Japan gegenüber versöhnliche Politik herbeizuführen.

Bolkskundgebung in Liechtenstein

Vaduz, 11. Dez Vor dem Liechtensteiner Regierungsgebäude fand eine große Volkskundgebung statt, die aus allen Gemeinden des Landes beschickt war. Die Versammlung nahm gegen die derzeitige Regierung des Fürstentums Stel­lung Nach Ansprache der Führer des Liechtensteiner Heimat­dienstes, Dr Otto Schaedler, Dr. Alois Vogl und Balzers, sowie des Barons Vogelsang aus Schellenberg stellte die Versammlung einstimmig folgende Forderung auf: 1. Rücktritt der Regierung und Auflösung des Parteilandtages. 2. Sofortige Wiederher­stellung des Rechtes auf eine Volksabstimmung in der ursprüng­lichen Form. 3 Uebernahme der Regierungsgewalt durch den Erbprinzen Franz Josef, unbeschadet der Rechte des regierenden Fürsten Franz des Ersten, oder aber Uebernahme der Regierung durch einen anderen Prinzen des fürstlich Liechtensteinischen Hau­ses und Schaffung einer neuen Verfassung auf ständischer Grund­lage. 4 Einführung eines Unvereinbarkeitsgesetzes, das die Be­kleidung eines Staatsamtes durch einen Geistlichen verbietet. 5. Vereinfachung des Staatsapparates durch Gehalts- und Be­amtenabbau 6. Bekämpfung des zu den sozialen Volksinteressen in Widerspruch stehenden Doppelverdienertums. 7. Neubesetzung des Arbeitsamtes durch eine das Vertrauen der Arbeiterschaft und des Gewerbes genießende Persönlichkeit. 8. Verzicht auf Vergeltungsmaßnahmen an Teilnehmern geordneter und diszi­plinierter Demonstrationen.

Liechtenstein erklärt: Nur einehumoristische" Revolution

Vaduz, 11 Dez. Die Regierung des Fürstentums Liechten­stein veröffentlicht eine Erklärung: Die kleine Kundgebung dauerte kaum eine Stunde. Sie wird von der Bevölkerung des Landes mehr humoristisch aufgefaßt. Allgemein wird nur bedauert, daß der Versuch gemacht wird, das Fürstenhaus in das politische Getriebe hineinzuziehen. Der Thronfolger verwahrt sich in einer Erklärung gegen den Mißbrauch seines Namens für unwürdige und das Land schädigende Aktionen.

Lokales

, Mldbad, 12. Dezember 1934.

Tageskurs zur Vorbereitung auf die Meisterprü­fung. Die Handwerkskammer Reutlingen macht darauf aufmerksam, daß der Versuch gemacht wird, bei genügen­der Beteiligung einen dreiwöchigen Tageskurs für junge Handwerker einzurichten, die sich in Buchführung, Kalku­lation, Gesetzeskunde, Wechsel- und Scheckrecht auf die Meisterprüfung vorbereiten wollen. Anmeldungen nimmt die Handwerkskammer in Reutlingen entgegen.

Wei-nachien in-er Anstalt '

ep. Die württembergischen Anstaltender Inne­ren Mission beherbergen 14000 Insassen, Verkrüppelte und Gelähmte, die wachen Geistes sind, Epileptische und Schwach­sinnige, mit denen nur geschulte Pfleger umgehen können. Viel Elend und Leid, das wir alle Tage in so und so vielen Familien vor Augen hätten, haben wir da von uns geschoben. Es ist nicht immer gut, wenn wir vom Anbick des Jammers verschont blei­ben. Wir werden da leicht undankbar. Es ist darum nötig, daß wir an jene Unglücklichen immer wieder erinnert werden. Ge­wiß, das Hilfswerk gegen Hunger und Kälte ist vor allem an­deren unsere erste Pflicht. Aber jene 14 000 sind trotzdem da. Und wenn es Weihnachten zugeht, sind aujh sie voller Erwartung und Spannung, auch sie wollen sich freuen an einem Geschenk, aus dem Liebe und Gedenken spricht.

Mit Sehnsucht warten in diesen Tagen die Hauseltern der Anstalten auf die kleinen und großen Pakete von draußen, die es ihnen in so vielen Fällen erst ermöglichen, Insassen zu be­schenken, die keine Verwandten mehr haben oder von ihnen ver­gessen worden sind. Man müßte es wohl einmal sehen, wie sich jene Armen und Aermsten an kleinen Geschenken freuen, an denen manches von uns achtlos vorübergehen würde. Wie schwer fällt es uns Gesunden doch oft. die rechte Weihnachtsfreude zu haben. Gelegenheit, sie einem jener 14 000 zu bereiten, haben wir. Braucht es noch mehr Worte?

Ein gutes Wort zu denWeihnachtsfeiern"

ep. Weihnachten ist das Fest der Familie und der Kirche. Es gehört nirgends anders hin. Wo man es als Stimmungshinter­grund für Vereinsfeiern benutzt, verdirbt man es. Aus dem Weihnachtsspiel wird da Unterhaltung, aus dem Weihuachtslied Gefühlsduselei und aus dem wunderbaren Sichbeschenken eine öde Gabenverlosung. Oder ist es nicht so? Hier tut ein gründlicher Kehraus not. Und er müßte sich bis tief hinein in Vereine er­strecken, die für sich das Prädikatkirchlich gesinnt" in Anspruch nehmen. Denn nicht damit, daß man ein gutes Gewissen bei der Sache hat, ist es getan; man muß sich vielmehr sagen lassen können, was falsch und verkehrt an der Sache ist.

Was in dieser Hinsicht die lllmer NS.-GemeindeKraft durch Freude" schreibt, ist außerordentlich begrüßenswert. Da heißt es u. a.:Die Vereinsfeiern seitherigen Stils haben sich über­lebt. Die Veranstalter sind sich auch der Hohlheit derselben be­wußt geworden. Weihnachten ist das Fest der deutschen Familie und Kirche... Eine Weihnachtsfeier, die im ersten TeilWeih­nachtschöre" und einKrippenspiel" und im weiteren Schwänke bietet mit anschließendem Tanz eine solche Weihnachtsfeier widerspricht der Größe und Würde unserer Zeit. Vereine, die glauben, auf eine Weihnachtsfeier nach alter Art nicht verzichten zu können, sollen ihre Veranstaltung ohne Lhristbaum und Weih­nachtslieder machen unter dem Titel Familienabend, Winterball, Bunter Abend u. ä."

Wenn dieses Wort darauf hinweist, daß Weihnachten das Fest der deutschen Familie und der Kirche sei, so trifft es den Kern der Sache. In der Tat, die Lösung des Weihnachtsfestes aus Gefühlsduselei und Oberflächlichkeit kann nur von hier aus er­folgen. Erst der klare Hintergrund der Weihnachtsbotschaft gibt diesem innigsten aller Feste seine eigentliche Weihe.

MkttkÄllS

Zhr Wer Gang

Enzweihingen, OA. Vaihingen, 11. Dez. Unter großer Betei­ligung wurde am Sonntag Zimmermeister Ernst Heck und Zim­mermeister Karl Schurr, die am letzten Donnerstag bei dem schweren Eisenbahnunglück auf dem Reichsbahnhof Vaihingeu- Enz tödlich verunglückten, auf dem Enzweihingcr Friedhof zur letzten Ruhe gebettet. Gemeinsam haben sie gearbeitet und man­ches schöne Werk zusammen erstellt, gemeinsam fuhren sie in den Tod, gemeinsam hat man sie bestattet in ein gemeinsames Grab. Die Vereine von Enzweihingen, Abordnungen der PO. und der SA., der GesangvereinLiederkranz" und der Gemischte Chor von Enzweihingen, die Zimmerer-Innung des Bezirks Vaihin­gen und sonst noch viele Leidtragende waren im Trauerzuge. Als Vertreter der Reichsbahn waren Reichsbahnoberrat Kurz von der Direktion und Reichsbahnoberrat Ensinger vom Ve- triebsamt 1, dem die Strecke untersteht, erschienen. Die Herren statteten vor der Beerdigung, gemeinsam mit dem Vertreter des Oberamts den Hinterbliebenen Besuche ab und brachten ihnen ihr Beileid zum Ausdruck. Sie besuchten nach der Beerdi­gung auch die beiden bei dem Unglück Verletzten. August Klenk und Erhardt von Enzweihingen im Vaihinger Krankenhaus. Auf dem Friedhof sprachen Pfarrer Roller und der Prediger der Methodistenkirche, Bäuerle-Vaihingen, in eindrucksvoller Weise. Unter Worten treuesten Gedenkens, der tiefsten Trauer und herzlichsten Anteilnahme wurden zahlreiche Kränze nieder­gelegt.

Evangelischer Diasvoraiag in Auleu-ors

Auleudorf, 11. Dez. In überaus großer Zahl waren in diesem Jahr am Sonntag die Evangelischen Oberschwabens zu ihrem Diasporatag nach Aulendorf gekommen. Die beiden größten Säle der Stadt waren bis auf den letzten Platz besetzt. Die Leitung der Versammlung hatte Dekan Ströle-Ravensburg inne, der die Glaubensgenossen und vor allem Landesbischof D. Wurm mit herzlichen Worten willkommen hieß. Dieser sprach zu der großen Gemeinde über die frohe Botschaft und ihre rechte Verkündigung, wie auch besonders über das Verhältnis zwischen Pfarrer und Gemeinde. Weiterhin sprach Studienrat Dr. Haug - UrachVon der kommenden Kirche", die eine Brüderschaft derer, die vergeben können, die Zucht aneinander üben und eine Bruderschaft der Arbeit und der Tat darstellen müsse. Das Schlußwort sprach Prälat D Hoffmann - Ulm. Je überzeugter wir zu unserem Glauben stehen, so betonte Prälat D. Hoffmann, desto mehr wer­den auch die anderen uns achten und wir in Frieden und Ver­bundenheit mit allen unseren Volksgenossen leben.

Stuttgart, 11. Dez. (Württ. Staatstheater.) Die Uraufführung der OperDer falsche Waldemar" von Paul Höffer findet in Anwesenheit des Dichterkomponisten und vieler Gäste aus der Kunstwelt des Reiches am Mittwoch, den 12. Dezember, abends 8 Uhr (E. 10) im Großen Haus der Württ. Staatstheater statt.

Hitlerjugend imFilm. Zur Zeit ist ein Film der württembergischen Hitlerjugend in Arbeit. Ueberall da, wo in der letzten Zeit Hitlerjugend zusammenkam, hat die Bild­stelle des Gebiets 20 ihre Aufnahmen gemacht. Es ist ein Film von strudelnder Frische und von bubenhafter Pim- pfenart.

Berufung. Der Reichsminister des Innern hat auf Vorschlag des Vorsitzenden des Deutschen Gemeindetags Verwaltungsdirektor Halblizel in den Ausschuß für ge­meindliches Nachrichtenwesen und Stadtrat Dr. Cuhorst in den Ausschuß für Bildungswesen des Deutschen Eemeinde- tags berufen.

Vom Ludwigfpital. Der Leiter der Inneren Ab­teilung d§s Ln-WgürjtÄL OhermMzinakat Dr. Kobk.