aller Welt hat Venn nur die Absicht, Krieg zu führen? Oder wer hat ein Interesse daran, von Kriegsgefahr zu reden? Dazu möchte ich sagen: Ich glaube an keine akute Kriegs- gefahr. Ich glaube auch nicht, daß es verantwortungsbewußte Politiker, die wahre Beauftragte ihrre Völker sind, gibt, die zu einem Kriege treiben. Aber es gibt Interessenten am Mißtrauen der Völker. Das sind Leute, denen jedes Mittel recht ist, wenn sie ein kleines Wortfeuerwerk für ihre Eitelkeit entzünden kön­nen. Und dazu dient ihnen auch das an-die-Wand-Malen von Kriegsgefahr. Das sind ferner Emigranten, die, innerlich und äußerlich vaterlandslos, nur ein Ziel haben, Rache an den Völ­kern, die sie ausgestoßen haben, zu nehmen Sie können nur im Trüben fischen, sie können als die Verachteten aller Völker nur im Hintergründe sticheln. Sie können Hetzen und lügen, und mit Kriegsgerede Unruhe schaffen, sonst haben sie keinen politischen Daseinszweck. Diese Herren betreiben ihr Handwerk unter dem Motto: Deutschland rüstet auf, Deutschland gefährdet die Welt, wir hingegen müssen ihr den Frieden erhalten".

Den Frieden auf der Welt erhalten die anständigen Soldaten viel eher als böswillige Leitartikler. Ueber diese braucht man auch gar nicht zu reden, sie arbeiten für einen be­stimmten Zweck. Es schreiben aber auch andere Auslandsjour­nalisten ihre Attacken gegen Deutschland, vielleicht sogar in dem Glauben, wenn sie Deutschland diffamieren, dienten sie dem Frieden. Die meisten von diesen kennen das neue Deutschland garnicht und noch weniger die Deutschen von heute. Wenn diese Herren draußen sich bei ihren Kollegen in Deutschland erkundig­ten, würden sie vielleicht doch eines besseren belehrt werden. Wir haben nämlich mit Freuden, so betonte der Stellvertreter des Führers, gesehen, daß bei denjenigen Vertretern der Aus­landspresse, die sich aufrichtig um ein Kennenlernen Deutsch­lands bemühen, ein wachsendes Maß von Verständnis für das neue Deutschland vorhanden ist .

Ich halte es für richtig, öffentlich den Wert einer an­ständigen Berichterstattung für die Beruhigung der Völker festzustellen. Es bleiben als Kriegstreiber und als Leute, die gern vom Kriege reden, im wesentlichen Elemente übrig, die keine Verantwortung tragen für das Schicksal der Völker. Daß diese Elemente niemals selbst in die Lage kommen würden, in einem Feldzug an der Front zu kämpfen, versteht sich von selbst. Wir brauchen sie auch wohl derzeit in ihrer gefährlichen Be-° deutung nicht zu überschätzen. Sie müssen am ruhigen Wider­standswillen der Völker selbst scheitern.

Bezüglich der deutsch-französischen Situation stellte Rudolf Heß fest: Wir Deutschen sind heute nicht mehr der Meinung, daß Frankreich wie wir es besonders zur Zeit des Ruhreinbruches glauben mußten die Vernichtung un­seres Landes mit allen Mitteln betreibt. Eine veränderte Stel­lung Frankreichs zu Deutschland hat natürlich auch eine erfreu­liche Aenderung der Einstellung Deutschlands zu dem Problem Frankreich" mit sich bringen können. Heute glauben wir, daß eine Verständigung mit Frankreich tatsächlich ! möglich ist und wir werden durch die Reden und Besuche j französischer Frontkämpfer und durch die Antworten von Front­kämpfern anderer Länder auch in unserer Friedensparole be­stärkt.

Völkerbund und Sstkonslikt

Die Saarpolizei Reden zum Konflikt SiidslamienUngarn

Genf, 9. Dez. Die Sitzung des Völkerbundsrates am Samstag befaßte sich zunächst mit der Entsendung von Truppen­kontingenten ins Saargebiet. Der Präsident des Rates gab einen Bericht, wonach durch Zustimmung Deutschlands die Voraussetzungen zur Bildung der internationalen Truppenab­teilung für die Saar erfüllt seien. Der Völkerbundsrat hat eine vorgeschlagene Entschließung angenommen. Die Regie­rungen Englands, Italiens, der Niederlande und Schwedens sollen an der Bildung einer internationalen Macht teilnehmen, die unter der Autorität der Regierungskommission die Auf­gabe haben solle, die Ordnung im Saargebiet vor, während und nach der Abstimmung aufrechtzuerhalten. Der Rat beauftragte dann einen Unterausschuß, die Maßnahmen, die mit der Bil­dung und den Aufgaben dieser internationalen Macht Zusam­menhängen, zu studieren und entsprechende Vorschläge zu ma­chen. Aus diesem Bericht geht hervor, daß die Schweiz nicht mehr offiziell eingeladen wird. La. die Sondierung durch den

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Ein Roman vom neuen Deutschland

von Paul Hai«.

78 RaibdraS verbot«».

Sie kneift ein Auge zu, was für Riese immer beson­ders aufregend ist, und raunt:

Iawoll, kleiner Berliner!"

Unten marschieren sie vorbei.

Die Musik dröhnt.

Nun geht's um die nächste Ecke und das Stiefelgeklap­per verklingt. Tschingbuml

Auch Fritz Krause hat's geschafft!

Zunächst ist es ja bloß ein Stand mit Käse und Räu­cherwaren auf dem Markt, Uber die Sache wird sich schon noch entwickeln. Vorerst ernährt das Geschäft ihn und seine kleine Frau. Daß diese Frau Mieze heißt, ist selbst­verständlich. Und Laß diese junge, niedliche Frau Mieze eben an einem Bückling mit Leidenschaft herumkaut, kann auch nicht wundernehmen. Sie hat immer nochgrroßen Hungerrr", aber sie mausert sich nun schon ganz hübsch her­aus. So «in Marktgeschäft ist eine nahrhafte Angelegenheit!

Heute haben sie ihren Stand auf dem Platz, der nicht weit von Rieses Wohnung liegt.

Krause brüllt mit Leidenschaft:

Hier prima, prima Schweizerkäse! Jan-z kleene Löcher! Streng reell! Dafor janz jroße Klasse! Koofense, meine Damen, wer nich kooft, schädigt sich selber det kann ick nich verantworten. Also, wer will nochmal? Janz frische Sen­dung! Bitte, meine Dame? Een halbet Pfündeken? Er- jebenster Diener Empfehlung an den Herrn Jemühl Mieze pack ein! Nich so knapp, die Dame kommt wieda".

Mieze schneidet feierlich en gutes halbesPfündeken" ab und packt es mit einem strahlenden Lächeln ein.

,-Bitte schön, meine Dame!"

Dann kaut sie an ihrem Bückling weiter. Gott, ist das Leben schön, wenn die Bäume grün sind, das Geld in der Kasse klappert und der Käse und die Bücklinge pfundweise Weggehen!

Du, Mieze, heute jibtsEene Nacht für dir". Da john wa hin".

Für L ich", korrigiert Mieze streng.

englischen Gesandten in Bern schon ergeben hat, daß sie für

eine weitere Teilnahme nicht in Frage kommt.

*

Im weiteren Verlauf der Sitzung ging der Völkerbundsrat zur Behandlung des südslawisch-ungarischen Konfliktes über. Der französische Außenminister Laoal gab eine Erklärung ab:

Bei dieser schweren Auseinandersetzung stehe Frankreich an der Seite Südslawiens. Südslawien habe mit au­ßerordentlicher Selbstbeherrschung und Würde sein Unglück ge­tragen. Es habe durch seine Ruhe einen Beweis seiner Stärke und Einheit geliefert. Es handele sich darum, Südslawien Ge­nugtuung zu geben, indem wir die ganze moralische Autori­tät einsetzen, über die der Rat verfügt. Zugleich gilt es, aus dem Attentat von Marseille die Lehre zu ziehen und für alle Zu­kunft derartige Taten unmöglich zu machen. Laval ging auf die südslawische Denkschrift ein und machte sich die we­sentlichsten darin enthaltenen Anschuldigungen gegen Ungarn zu eigen. Ungarische Offiizere und Behörden seien beteiligt. Dagegen habe der ungarische Delegierte bestritten, daß die Regierung seines Landes unterrichtet gewesen sei. Da der Delegierte Ungarns selbst vom Revisionismus gesprochen habe, so wolle er sehr deutlich ein Wort wiederholen, das er vor der Kammer gesagt habe:'Wer einen Grenzstein versetzen will, der stört den Frieden Europas". Der französische Außen­minister lieh dann das Urteil durchblicken, daß die ungarische Regierung zum mindesten fahrlässig gehandelt habe. Aber Frankreich wolle diese Aussprache nicht leidenschaftlich führen. Es wünsche, daß jede Wiedergutmachung durchgeführt werde, die den Rechten entspreche, aber so, daß eine Wiederversöhnung möglich wird durch gegenseitigen guten Willen. Man müsse hier eine neue internationale Regelung schaffen. Man müsse auf dem internationalen Felde eine wirksame Unterdrückung politischer Verbrecher sichern. Die französische Regierung werde später noch konkrete Vorschläge machen.

Der italienische Delegierte, Baron Aloifk, erklärte, durch die Anklagen Südslawiens sei eine ganze Nation in ihrem Ehrge­fühl verletzt worden. Vom ungarischen Standpunkt aus müsse man bei der südslawischen Denkschrift zwei Perioden der unga­risch-südslawischen Beziehungen unterscheiden, nämlich die Zeit bis zum Juli 1934 und die von da ab bis zum Marseiller At­tentat. Es handele sich darum, ob Ungarn das im Juli getroffene Abkommen eingehalten habe oder nicht. Auf die frühere Zeit zu­rückzugreifen, erscheine rechtlich nicht zulässig. Ungarn könne sich aber darauf berufen, daß es schon früher einen Freundschafts­und Nichtangriffspakt mit Südslawien vorgeschlagen und eine Untersuchung über die Umstände, unter denen sich die südslawi­schen Terroristen betätigt hätten, angeboten habe. Der Rat habe sicher mit Erschütterung vernommen, daß gegen König Ale­xander von einer terroristischen Organisation in Brüssel ein re­gelrechtes Todesurteil ausgesprochen und in der Presse veröf­fentlicht worden sei. Wenn im Zusammenhang mit dem süd­slawischen Antrag vom ungarischen Revisionismus gesprochen worden sei, so könne der Ra? nur davon Kenntnis nehmen,daß der ungarische Revisionismus friedlichen Charakter habe. Revi­sionismus sei nicht Terrorismus. Italien habe als erstes Land den Grundsatz aufgestellt, daß die Verträge den wechselnden Zeit­umständen angepaßt werde» müßten, und zwar auf legalem Wege. Es sei deshalb nicht zulässig, dieses Streben mit Terro­rismus zu verwechseln. Die Anregungen zu internationalen Maßnahmen gegen den Terrorismus werde die faschistische Re­gierung aufmerksam prüfen.

Der russische Volkskommissar Litwinow erklärte das Pro­blem von der grundsätzlichen Seite. Der Terrorismus habe in seinem Lande früher eine große Rolle gespielt. Die Sowjetre­gierung stehe dem Terrorismus, wie er sich in der Nachkriegszeit breitgemacht habe, mit Empörung und Ekel gegenüber. Der Völkerbund müsse Mittel zu seiner Bekämpfung finden.

Der englische Delegierte Eden begann mit Worten der Sym­pathie für das von dem Marseiller Anschlag schwerbetroffene Südslawien. In Frankreich seien noch Verfahren gegen die ver­mutlichen Haupt-, Mit- oder Nebentäter im Gange. Deshalb müsse der Völkerbundsrat mit äußerster Vorsicht Vorgehen. Ein klares Urteil über die von der südslawischen Regierung vorge­brachten Einzelpunkte, soweit sie sich auf die Vergangenheit be­zögen, scheine im Augenblick auf große Schwierigkeiten zu stoßen. Eden ging hierauf zu der Frage der Bekämpfung des Terroris­mus über. Er erklärte, der Gebrauch oder Mißbrauch des soge­nannten Asylrechtes berühre mindestens drei Seiten der staat­lichen Organisation: Gesetz, Verwaltung und Verträge. Es sei

Sie hat es im Arbeitslager gelernt.

Krause grient. Er tätschelte ihr die Hand und mein vergnügt:

Ooch jutl Wenn ich dir nich hätte!"

Mieze lacht selig.

Süßer Schafskopp!"

Und mit einemmal kommt's um die Ecke mit Tsching- bum und Trara! Die Arveitsdimstfreiwilligen, die zum Bahnhof marschieren!

Eben hat Krause wieder sein Loblied auf den Schwei­zer käse mit den kleinen Löchern an gefangen, da klappt er den Mund zu.

Donnerwetter, die Musik!

Das fährt ihm in die Beine! Und die Arbeitssolidaten!

Du, Mieze die Musik wird nu voll der Bergholt feste vornehmen. Jrjendwo da draußen. Weeßte noch? Wenn die nach eenem Jahr retour komm', denn könnse die Rie­senwelle nach hinten und vorn. Der Bergholt war 'ne Marke, aber 'ne seine!"

Der halbe Markt rennt zusammen. Mieze und Krause recken sich fast die Hälse aus. Das klappt nur so >auf dem Pflaster von den Stieseln!

Und nun sangen die Kerle gar zu singen an! Die Musik schmettert dazu, daß es nur so durch die Luft hallt!!

Krause zuckt ordentlich zusammen. Er blickt Mieze an. Er lacht über das gange Gesicht. Wahrhaftig, da singen sie das Lied, das er selber als ADW. so oft gesungen hat, wenn es durch Las Bruch zur Arbeit ging! Das alte, liebe Lagerlied!

Ein Volk tritt an! Wer bliebe da zu Hause?

Ein Volk baut auf, mit Muskelkraft und Hirn! Heraus aus jeder allzu engen Klause,

Jetzt endlich hebt sich stolz und frei die Stirn! Millionen Kameraden sind wir alle,

Wer abseits sicht, ihn reißt der Strom doch mit,

Daß selbst der Letzte noch mit Sang und Schalle Nun mitmarschiert im gleichen Schritt und Trit.

Und lachend gehts von Mann zu Mann:

Grüß Gott, Kamerad,

Ein Volk tritt anl"

Ein Volk weiß wieder, daß es nur sich selber Vertrauen kann und seiner eigenen Kraft,

Und daß ein Faustdruck von Millionen Fäusten Sich selber Brot und Freiheit neu erschafft.

zu prüfen, wie diese drei Faktoren einer einzigen Mage im in- nerstaatlichen und im internationalen Verhältnis wirkten. Die Rechte der Persönlichkeit und die Freiheit des einzelnen Bürger- seien die stolzeste Ueberlieferung Englands. Freiheit dürfte aber nicht mit Zügellosigkeit verwechselt werden. Eden schloß mit der Aufforderung an die Ratsmitglieder, jede Verschärfung zu ver­meiden. Die Anstrengungen des Völkerbundes könnten keinen Erfolg haben, wenn nicht auf allen Seiten Mäßigung geübt werde. Leider sei in der Aussprache der letzten zwei Tage das Bestreben hervorgetreten, Dinge, die> schon seit längerer Zeit Meinungsverschiedenheiten hervorriefen, die aber mit den vor­gelegten Urkunden nicht unmittelbar zu tun hätten, in die Atir- sprache hineinzuziehen.

Gruppenführer Dr. Zunkel löblich munglNi

Weimar, 9. Dez. Der Gauleiter von Thüringen teilt mit' Samstag abend verschied der SA.-Eruppenführer und thürinqb sche Staatsrat Dr. Gustav Zunkel an den Folgen eines schweren Autounfalles. Er war im Begriff, mit seinem Kraftwagen zur Ausübung seiner Sammeltätigkeit anläßlich des Tages der na­tionalen Solidarität nach Apolda zu fahren. Sein Wagen geriet rnfolge der Glätte der Straße ins Schleudern und schlug mii der rechten Hinterseite, wo gerade unglücklicherweise der Grup­penführer saß, gegen einen starken Baum. Dr. Zunkel wurde aus dem Wagen herausgeschleudert und fiel so unglücklich da» er erneu schweren Schädelbruch erlitt, was den Tod herbeiführk Dr. Zunkel ist 48 Jahre alt geworden. Besonders tragisch ist daß er kurz vor dem Reichsparteitag geheiratet hat. '

Am Heiligabend GasiMenfchluß um 17 Ahr

Berlin, 9. Dez. Zwischen der Zentralverwaltung des Reichs- einheitsverbands des deutschen Eaststättengewerbes und dem stellvertretenden Reichsfachgruppenleiter Sander ist vereinbart worden, daß grundsätzlich allen Angestellten Gelegenheit gegeben werden soll, das Weihnachtsfest in der Familie zu feiern. Des­halb sollen die Betriebe nach Möglichkeit am Heiligabend um 17 Uhr schließen. Wo ein Bedürfnis zum Offenhalten über 17 Uhr hinaus vorhanden ist, sind Ausnahmen mit Genehmigung der Eauverwaltung des Reichseinheitsverbandes zulässig. In diesen Fällen sollen unverheiratete Arbeitnehmer zur Dienst­leistung herangezogen werden.

Herrn von ZWpserls Gastspiel in Berlin

Kartoffeln im Koffer

Berlin, 8. Dez. Seit einer Reihe von Jahren betreibt in Wien ein gewisser Ernst Winkler eine Verkaufsstätte für Gold- fllllfederhalter. Er selbst nennt sich denGoldfüllfederkönig", und seine Reklame besteht in fortgesetzten Irreführungen der Behör­den, Prozessen usw. Sein einziger Zweck ist dabei, daß über ihn möglichst ausführlich in den Spalten der Zeitungen berichtet wird. Manchmal sind es richtige Till Eulenspiegel-Streiche, über die dann ganz Wien lacht, manchmal unterlaufen ihm aber auch schlimme Geschmacklosigkeiten wie vorgetäuschte Selbstmorde. Vor­bereitungen zu Verbrechen und anderes mehr. Zu dieser letzteren Kategorie gehört ein Gastspiel in Berlin, das Winkler vor weni­gen Wochen gab. In Begleitung seinesKammerdieners" Joseph Bayer, der früher im Dienst des Erzherzogs Franz Ferdinand gestanden hat, erschien er mit zahlreichen Koffern im Hoiel Fürstenhof", bestellte mehrere Luxuszimnxer und verließ nach kurzer Zeit wieder das Hotel. In die Liste hatte er sich ein­getragen als Dr. Jaroslaw von Zumpferl, Gutsbesitzer und Groß­industrieller aus Prag, Czaslau und Leitomischl. Am nächsten Tage kam ein Eeldbriefträger mit 10 RM., und außerdem nei­dete sich ein Juwelier mit einer Musterauswahl. Die Zimmer wurden geöffnet, man fand aber nur eine leere Flasche Rüdes- heimer mit zwei Gläsern, eine Flasche mit einem Totenkopf, einen Lederkoffer, in dem sich ein Beil, ein Hammer und ein Stück Wäscheleine befand, während die übrigen Gepäckstücke ausgerech­net mit Kartoffeln angefüllt waren. Die Berliner Polizei ver­mutete zunächst einen Raubüberfall auf den Eeldbriefträger. Als sie aber erfuhr, daß sich hinter dem Herrn von Zumpferl niemand anders verbarg als der bekannte Ernst Winkler, verständigte sie die Wiener Polizei von dem Tatbestand und teilte gleichzeitig mit, daß Winkler seine Hotelrechnung nicht bezahlt habe. Auch hatte sich inzwischen herausgestellt, daß er unter dem Ramm eines Freiherrn von Lüdenstein Verträge für eine Filmgesellschaft ausgestellt hatte, die gar nicht existiert.

Es gibt kein Wort, das -jemals größer wäre, .

Als dieses neuerw-achte: Vaterland! !

-Es gibt kein -schöneres als -dieses: Ehrei Dem wir verbunden sind mit Herz und Hand.

Beschworen ist's von Mann zu Mann:

Wir halten durch!

Ein Volk tritt an-I"

Krause wird immer zappliger. Er tanzt um seinen Stand herum, und während die Musik schon ferner klingt, sin-gt er plötzlich -laut und kräftig mit. Rach und nach fal­len andere ein der ganze Markt wind mit Gesang über­flutet, in der Straße, laus den Fenstern tönt es ein brausendes -Meer:

Die Fahne hoch! Horst Wessel hat's gesungen,

Der Freiheitskämpfer einer neuen Zeit!

-Von seinem Geist und seinem Lied bezwungen Ist nun ein Volk zu neuer Tat bereit! L

Millionen Kameraden stehn geschlossen I

Um ihren Führer, Faust und Hirn gespannt,

Jetzt gilt es Arbeit, Arbeit unverdrossen,

Die Arbeit für das neue Vaterland I Geschlossen stehn sie, Frau und Mann:

Heil Deutsches Reich!

Ein Bolk tritt -an!"

Das Lied braust über die ganze Stadt. Es braust über das Land, über die Flüsse und Felder, Berge und Täler, über -ganz Deutschland und über die Grenzen hinweg.

-Es braust über die Welt eine mächtige Fanfare ein Sie-gesschrei aus tiefster Brust

Geschlossen stehn sie, Frau und Mann:

Heil Deutsches Reich!

Ein Volk tritt an!" t

Ein Volk ist angetreten. Nicht mit Maschin engeweh- 1 ren und Geschützen und Tanks, sondern mit allen Geräim t friedlicher Arbeit, mit einer fanatischen Treue zu sich selbst ^ und dem ungeheuren, eisernen Willen, mit diesen Geräten und dieser Treue um seine Ehre zu kämpfen!

Ein Volk ist angetreten zu friedlicher Schlacht. -

Zu der Schlacht der Arbeit für den endlichen Frie- j den! .

Für den Frieden der Welt!

E-nd-e.