kommunistische Abgeordnete, dem Hochverrat und ein Angriff auf die Republik vorgervorsen wurde, die Tribüne verlassen mutzte. Der Präsident schloß mehrere Kommunisten aus der Sitzung aus. Die Blätter der tschechischen oppositionellen Partei verlangen die sofortige Auflösung der Kommunistischen Partei in der Tschechoslowakei.
Auflösung des japanischen Reichstages
Tokio, 6. Dez. Das japanische Kabinett hat beschlossen, den Reichstag auszulösen, falls die Saijukai-Parrei ihre Opposition gegen den Haushalt fortsetzt. Man hält auch Spaltungen innerhalb der Regierungskoalition und Absplitterungen von der Sai- jukai-Partei für wahrscheinlich. In den Wandelgängen des Parlaments wird behauptet, im Falle einer Reichstagsauflösung erfolge eine wichtige Partei-Neugründung, die dann von Regierungsmitgliedern geführt würde. Das Heer und die Flotte sind für baldige Auflösung des Parlaments, da sich die Angriffe der Abgeordneten hauptsächlich auf die nach ihrer Ansicht übersteigerten Rüstungsausgaben richten.
Wildbad, 7. Dezember 1934.
Unglücksfall. Die in den Fünfziger Jahren stehende Frau B. von hier geriet gestern nachmittag, vermutlich unterhalb der Papierfabrik, auf unerklärliche Weise in die zur Zeit wasserreiche Enz und wurde von den Wellen fortgetragen. Man konnte sie gegen abend in Calmbach am Rechen der Böhmle-Sägmühle nur als Leiche länden. Der Familie wendet sich allgemeine Teilnahme zu.
— Große Briefe gut verschließen. Von den Postanstalten ist in letzter Zeit mehrfach beobachtet worden, daß Briefe in langen Umschlägen, sog. Langbriefe, an den Bestimmungsorten offen eingehen, weil die Gummierung der Ver- s schlußklappe ungenügend war und sich gelöst hat. Damit entsteht die Gefahr, daß der Inhalt der Sendung ganz oder teilweise in Verlust gerät. Zum Ankleben der Verschlußklappe muß guter Büroleim verwendet werden. Es empfiehlt sich, umfangreichere Briefe auch noch mit einem dünnen Bindfaden zu umschnüren, damit ein Aufplatzen des Briefumschlags während der Beförderung auf jeden Fall verhütet wird.
— Verwendung von Geldbußen für NSV. Der Treuhänder der Arbeit gibt bekannt: Betriebsordnungen, in denen die Bestimmung enthalten ist, daß die Verwendung von Geldbußen gemäß Paragraph 28 des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit zu Gunsten der NS.-Eemeinschaft Kraft durch Freude Verwendung finden müssen, sind dahingehend abzuändern, daß diese Bußen nunmehr an die für den Betrieb zuständige Kasse der NS.-Volkswohlfahrt ab- gefllhrt werden. Auf den Erlaß des Herrn Reichsarbeitsministers vom 14. November 1934 wird ausdrücklich hingewiesen.
— Seit 36 Jahren die wärmsten Dezembertage. Man muß im Kalender schon weit zurückgehen, bis man ähnliche Temperaturen von 12,5 bis 13,6 Grad Wärme findet, wie wir sie im Höchstwert in den letzten Tagen zu verzeichnen hatten. Die Berliner Meteorologen haben festgestellt, daß man seit 36 Jahren, also seit Dezember 1898 keinen so milden Weihnachtsmonat mehr zu verzeichnen hatte. Damals konnte man „im Schatten" in Stuttgart 10,6 Grad am Thermometer ablesen, Heuer also noch etwas mehr. Nicht selten ist, daß einem solchen unverhältnismäßig warmen Dezember sehr strenge und sehr anhaltende Spätwinter folgen. Heute wie damals ist die ungewöhnliche Dezemberwärme auf rege Depressionstätigkeit zurückzuführen. Subtropische Luft, die sehr warm und feucht ist, schafft draußen die frühlingsmäßigen Temperaturen. In meteorologischen Kreisen ist man der lleberzeugung, daß vorläufig mit einem Wetterumschwung nicht zu rechnen ist.
Württemberg
ZM Tag der nationalen Solrdarilöt
Die Landesstelle Württemberg des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda teilt mit:
Die nationalsozialistische Bewegung legt seit je Wert darauf, das Gefühl der Zusammengehörigkeit zwischen Führung und Volk aufrecht zu erhalten. Sie ist sich bewußt, daß dieses Gefühl der Schicksalsverbundenheit mehr als jedes andere die Nation zu einer Einheit zusammenfchweißt. Wenn darum am Samstag, am Tag der nationalen Solidarität, die nationalsozialistischen Minister, die Führer der Partei, hohe Beamte des Staates und der Gemeinden, bekannte Künstlerinnen und Künstler — kurz jeder, der in der Oefsentlichkeit einen Namen trägt, sich in den Dienst der Aermsten unseres Volkes stellt, so ist dies nicht nur ein Opfer, sondern der ganzen Welt ein Beweis, daß die Volksgemeinschaft über alle Stände hinweg in Deutschland regiert. Nichts kennzeichnet diese Tatsache besser, als daß ein ganzes Heer freiwilliger Sammler wie ein Mann aufsteht und sich dem Volkswohl zur Verfügung stellt, im kleinsten Dorf ebenso wie in der Großstadt. Keiner schließt sich darum am Tag der nationalen Solidarität von der großen Front der Opfernden aus.
Zusammenstoß zwischen D-3ug und Lastkraftwagen
Vier Tote, ein Schwerverletzter
Vaihingen a. E., 8. Dez. Der D-Zug 37 Paris—Wien ist am Donnerstag 8.3S Uhr auf der Durchfahrt in Vaihingen a. E. Reichsbahn auf einen über den Bahnübergang fahrenden Lastkraftwagen aufgestoßen und mit Lokomotive, Packwagen und einem Personenwagen entgleist. Die entgleisten Fahrzeuge sind umgestürzt. Die Insassen des zertrümmerten Lastkraftwagens. Heck und Schurr aus Enzweihingen, wurden getötet. Vom D-Zug 37 wurde Lokomotivführer Schaber aus Karlsruhe getötet. Dem Lokomotivführer Wendling aus Karlsruhe wurden beide Beine abgefahren. Er wurde ins Krankenhaus Vaihingen a. E. Lbergeführt und ist dort gestorben. Von den Fahrgästen des D 37 wurde eine Reisende leicht verletzt; sie konnte ihre Reise fortsetzen; auch zwei Insassen des Lastkraftwagens erlitten Kopfverletzungen.
Erste ärztliche Hilfe leistete Reichsbahnarzt Dr. Metzger aus Eroßsachsenheim und Dr. Allen aus Horrheim. Um 9.33 Uhr traf der erste Hilfszug von Mühlacker ein, später der Hilfszug aus Stuttgart. Die Feuerwehren von Kleinglattbach und Vaihingen a. E. waren sofort an der Unfallstelle. Von Mühlacker traf eine Sanitätskolonne ein. Die Fahrgäste des D 37 wurden bis Stuttgart mit Postomnibussen weiterbefördert. Auf dem Bahnhof Vaihingen sind beide Durchgangsgleise gesperrt. Der Verkehr wird durch Umsteigen aufrecht erhalten. Zwischen Vaihingen und Bietigheim, sowie Vaihingen und Mühlacker wurde Pendelverkehr eingerichtet. Die Züge von Stuttgart nach Bruchsal und von Bruchsal—Karlsruhe nach Stuttgart werden über Eppingen—Heilbronn umgeleitet. Der Unfall ist dadurch verursacht worden, daß die Schranken vor dem llebergang nicht geschlossen worden sind. Die Untersuchung ist eingeleitet.
Es werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Die Auswirkungen des Zusammenstoßes zwischen dem Paris—Wiener D-Zug und dem Lastkraftwagen beim Bahnübergang im Bahnhofgebiet Vaihingen a. E. waren deshalb so furchtbar, weil sich der Schnellzug in unverminderter Fahrt befand, dann aber auch der Lastkraftwagen in voller Fahrt die Bahngleife überquerte. Durch den Zusammenprall wurden die D-Zug-Lokomotive wie auch der Lastkraftwagen aus ihrer Fahrtrichtung geschleudert und die Lokomotive entgleiste mit den beiden nachfolgenden Wagen. Die Lokomotive und der Packwagen stürzten um. Der nachfolgende erste Personenwagen erhielt durch den umgestürzten Packwagen jedoch eine Stütze, so daß er sich nur auf die Seite legte. Die in diesem Wagen befindlichen Reisenden kamen dadurch mit leichteren Verletzungen davon. Die Gründe, warum die Bahnschranke von dem Bahnwärter nicht geschlossen worden war, sind gerichtlich noch nicht festgelegt.
Geislingen a. St., 6. Dez. (Strafe für üble Nachreden.) Vor dem Amtsgericht Geislingen hatte sich ein Geislinger wegen übler Nachrede gegen Partei- und SA- Führer usw. zu verantworten. Wegen zweier Vergehen der öffentlichen Beleidigung beantragte der Staatsanwalt eine Gesamtgefängnissträfe von einem Monat. Bei der Schwere der ösientlichen Beleidigung ging das Urteil über den Antrag hinaus und erkannte auf eine Gesamtgefängnisstrafe von einem Monat 15 Tagen.
Wolfegg. OA. Waldsee^ 6. Dez. (Bran d.) An dem Anwesen des Landwirts Franz Schilling in Griinenberg bei Wolfegg brach am Mittwoch morgen ein Brand aus, das ganze Anwesen bis auf die Umfassungsmauern vernichtete. Das Vieh konnte rechtzeitig gerettet werden, dagegen hatte ein Schwein Brandwunden erlitten und mußte geschlachtet werden. Die Fahrnis ist bis auf eine Mähmaschine verbrannt.
Tettnang, 6. Dez. (Seltenes Wild.) Im Walde bei Tannau wurde ein Hirsch gesichtet. Vermutlich handelt es sich um ein aus den bayerischen Bergen stammendes und versprengtes Tier. Der Hirsch wurde seitdem auch an anderen Stellen beobachtet.
lllm, 6. Dez. (Gedenkfeier.) Zum Gedenken an den Ulmer Ulrich Wieland, der bei der 900 Meter vor dem Ziel gescheiterten Erstbesteigung des 8136 Meter hohen „Nanga-Parbat" durch die deutsche Willi-Merkel-Expedi- tion im vergangenen Sommer den Tod fand, veranstalteten der Ortsführerring und die Stadtverwaltung eine Kundgebung, die eine große Menschenmenge und zahlreiche Vertreter der NS.-Organisationen und Behörden im Saalbau zusammenführte. Oberbürgermeister Foerster hielt die Gedenkrede. Dann schilderte der Expeditionsteilnehmer Hans Hieronimus-Altona jenes Ereignis im ewigen Schnee und Eis des Himalaya.
Ulm, 6. Dez. (Abtreibung.) In nichtöffentlicher Verhandlung wurde der verheiratete Aug. Ulshöser von Oellingen OA. Ulm wegen acht vollendeter und vier versuchter Vergehen der Abtreibung zu der Eesamtgefängnis- strafe von einem Jahr sechs Monaten verurteilt. Zwei Monate der Untersuchungshaft gehen ab.
Von der bayerischen Grenze, 6. Dez. (Ein tragischer F a l l.) Der Arbeiter Otto Rausch in Gerolzhofen hatte einen Furunkel am-Halse, dem er wenig Beachtung schenkte. Es trat Blutvergiftung ein, der der Bedauernswerte in der Nacht erlag. Anderntags früh wurde seine Witwe von einem Zwillingspaar entbunden. Der Verstorbene stand im 33. Lebensjahr.
Geislingen a. St.» 6. Dez. (Häftling sperrt den Aufseher ein.) Ein Fürsorgezögling wurde wegen Diebstahls im Rückfall zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Ins hiesige Amtsgericht eingeliefert, gelang es ihm, als der Aufseher in seiner Zelle war, aus dieser zu entwischen, die Türe von außen abzuriegeln und den Aufseher einzusperren. Die vertauschten Rollen waren allerdings von kurzer Dauer, denn der Aufseher konnte sich durch das Zellenfenster gerade vorübergehenden SS.-Männern bemerkbar machen und ihnen den Sachverhalt Mitteilen. Diese umstellten sofort das Gebäude, faßten den Ausreißer und befreiten den Aufseher aus seiner „Gefangenschaft".
Schwäbisch Hall, 6. Dez. (Beisetzung.) Unter großer Beteiligung sämtlicher nationalen Verbände, von Polizei und Wehrmacht wurde der ehemalige Führer der württ. Schutzpolizei, Polizeioberst a. D. Max Ruoff, zur letzten Ruhe bestattet. Die Gedenkrede hielt Stadtpfarrer Dr. Ziuk. Für die aktive Wehrmacht sprach der Befehlshaber im Wehrkreis 5, Generalleutnant Geyer, für die württ. Polizei General der Landespolizei Schmidt-Logan. Kränze wurden niedergelegt von General Glück für den Offiziersver- Land des Infanterieregiments Alt-Württemberg, von Kreisleiter Bosch für die NSDAP., Studienrat Pfeiffer für den Stahlhelm, Eebietsführer Sundermann für die HI.
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Auf die am Rathaus angeschlagene
Bekanntmachung
über die Einspruchsfrist gegen die Grund- und Gefällsteuer-Veranlagung für das Rechnungsjahr 1981
wird hingewiesen.
Wildbad, den 5. Dezember 1934.
Bürgermeisteramt.
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Samstag und Sonntag
Schlachtta,
wozu freund!, einladet W. WUtZ.
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Wildbad, 6. Dezember 1934.
Danksagung.
Für die vielen Beweise herzlicher Liebe und Teilnahme, welche wir beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen
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erfahren durften, sagen wir aufrichtigen Dank. Besonders danken wir dem Herrn Stadtvikar für feine tröstenden Worte, der Direktion der Papierfabrik, der Deutschen Arbeitsfront, seinen Arbeitskameraden, dem Musikverein, sowie für die Kranzspenden und allen, welche ihn zur letzten Ruhe begleitet haben.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
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Schaufenster-
Wettbewerb
am 8., 9,19. Dezember
Die Wertungsbogen für die Einwohner werden der morgigen Ausgabe dieser Zeitung beigefügt. Ferner liegen solche bei den am Wettbewerb beteiligten Ladeninhabern auf. Die Einwohnerschaft wird höflichst eingeladen, durch rege Mitwertung ihr Interesse für den hiesigen Einzelhandel zu bekunden.
NS.-Hago-Amtsleitung
Ortsbetriebsgemeinschaft Handel
ö«t Ackxt.
Samstag ab 3 Uhr
Pfd. 65 Pfg.
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