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Wildbad, S. Dezember 1934.
Bekämpfung der Obstbaumschadlinge. Die Besitzer von Obstbäumen sind verpflichtet, alljährlich in der Zeit vom 15. Oktober bis 15. März folgende Maßnahme durchzuführen: 1. Abgestorbene oder im Absterben begriffene Obstbäume zu beseitigen, 2. die gesunden Obstbäume auszulichten und abgestorbene Aeste und Astteile, sowie Misteln, Moos, Flechten, Rindenschuppen zu entfernen. Der Gemeindebaumwart prüft zur Zeit die Obstbaumpflanzungen durch und stellt die Anstände fest. Seinen Anordnungen ist bei Strafvermeidung Folge zu leisten.
Wandlung. Die Alte Linde hat ihre Wirtschafts- räume vollkommen gewandelt. Der große Gastranm ist in seinem gelblich-bräunlichen Ton anheimelnd warm geworden. Das geräumige Nebenzimmer ist ein sehr schönes Vereinszimmer; der Saal ist befreit worden von allem was zwar an sich nötig war, aber keine Zierde für ihn dargestellt hatte. — Der Ladenumbau des Buchbindermeister Riexing er ist innen und außen vollendet. Raumgewinn und mehr Schaufenster waren die Leitgedanken des Besitzers. — Sein Nachbar Messerschmiedmeister Riexing er hat sich gleichzeitig angeschlossen. Auch sein Geschäft hebt sich nun mehr und vorteilhaft hervor. — Das Feinkosthaus Bender, hat sich zur selben Zeit desgleichen in recht guter Weise modernisiert durch Einbau von zwei sehr großen Schaufenstern. Selbst in einer großen Stadt wäre diese Beränderung angenehm ausgefallen. — Robert Treiber hat sich ebenfalls als fortschrittlich gesinnter Kaufmann erwiesen. Sein neues, an der Hausnebenseite eingefügtes Schaufenster hebt die Ausstellmöglichkeit. — Auch Flaschnermeister Wendel hat sich nicht ausgeschlossen. Er erweitert seinen anteiligen Hausbesitz durch Aufbau und vergrößert so die Wohnung. Das Straßenbild hat sich, vom geschäftlichen Standpunkt betrachtet, verbessert. Handwerksmeister haben Aufträge erhalten; es war ein gewisser Umtrieb damit verbunden. Mögen sich die Hoffnungen der Auftraggeber erfüllen.— In Wildbad gäbe es noch mancherlei Möglichkeiten zu bessern oder zu erneuern. Die Unternehmungslust regt sich. Der allgemeine Wunsch, daß weitere Aufträge dazu folgen ist ebensosehr vorhanden wie berechtigt. Es kann Wildbad nur nützlich werden.
Rundfunk
Programm des Reichssenders Stuttgart Donnerstag, 8. Dezember:
10.15 Nach Frankfurt: Schulfunk für alle Stufen: Volksliedsingen
10.45 Aus Mannheim: Klaviermusik 12.00 Aus Frankfurt: Mittagskonzert
13.15 Aus Frankfurt: Mittagskonzert
15.30 Frauenstunde: Frauen, Dichter und Sank! Nikolaus 16.00 Nachmittagskonzert
17.45 „Dr Pelzmärte kommt!"
18.00 Spanischer Srachunterricht
18.15 Kurzgespräch
18.30 Nus Mannheim: Adventskonzert
19.00 Aus Stuttgart: Stunde der Nation Der Nikolaus ist da!
19.45 Aus Frankfurt: Saarumschau 20.00 Aus Berlin: Reichssendung
21.30 „Eine kleine Nachtmusik"
21.45 Kurzschriftfunk der DAF.
22.30 Aus Frankfurt: Große Volksmusil 24.00 Nach Frankfurt: Nachtmusik
Freitag, 7. Dezember: ^
10.15 Schulfunk — Stufe 3: Große deutsche Männer aus Vergangenheit und Gegenwart: Joh. Seb Vach
10.45 Aus Stuttgart: Orgelmusik 11.00 Klavierstücke
12.00 Nach Frankfurt. Mittagskonzert
13.15 Nach Frankfurt: Mittagskonzert 16.00 Aus Berlin: Nachmittagskonzert 18.00 Hitlerjugend-Funk
18.30 Fünftes offenes Liedersingen 19.00 Aus Köln: Deutsche Tänze
20.15 Operettenkonzert
21.30 „Der getreue Eckermann"
22.15 Nach Frankfurt: Saarländer sprechen 23.00 Aus Kiel: Musik am Abend
24.00 Aus Frankfurt: Nachtmusik.
Samstag, 8. Dezember:
10.15 Schulfunk — Stufe 1
10.45 „Maria im Rosenhag"
11.05 Klavierstücke von Liszt
12.00 Aus Frankfurt: Mittagskonzert
13.15 Aus Frankfurt: Mittagskonzert
14.15 Aus Stuttgart: Heitere Musik 15.00 Hitlerjugend-Funk
16.00 „Zum Wochenend — lustige Musik"
18.00 Achtung! Achtung! Sie hören den „Tonberichi der Woche"
18.30 „Der neue Oberlehrer" " i
19.00 Eine Viertelstunde Tanz s
19.15 „Erzähle, Kamerad!"
19.30 Aus Köln: Volkslieder der Saar 20.05 Nach Frankfurt: Saarumschau
20.15 Aus deutschen Opern
20.30 Reichssendung
21.30 Aus „Die Meistersinger von Nürnberg"
22.30 Nach Berlin: Tanzspiele 1.00 Nach Frankfurt: Nachtmusik.
Sport und Spiet
Handball
Im Eau Württemberg:
In Geislingen: Württemberg — Saarland 16:5: in Schwenningen: TGem. Schwenningen — Württemberg B 12:7: Stuttgarter Kickers/TV. Bad Cannstatt — TSV. Vaihingen 8:7; TBd. Bad Cannstatt — TV./SpV. Feuerbach 14:7; Schramberg — Rottweil 7:12: TEes. Stuttgart/Stuttgarter TV. — Eintracht Stuttgart 5.6; FC. Fellbach — VfB. Stuttgart 7:6; TV. Karlsvorstadt — TC. Kaufm. Verein 10:5; TBd. Sindelfingen — TV./FV. Böblingen 16:4; TSV. Schnaitheim — Heidenheim/ Mergelstetten 15:5: TV. Onstmettingen — TBd. Tailfingen 4:5: TV. Urach — Militär Münsingen 11:9: Hülben/Grabenstetten — TV. Urach 2 7:4; TV. Zell — Eßlinger TSV. komb. 6:6; TV. Holzheim — Schlat/Heiningen 8:3; Uhingen/Wangen — Göppingen 6:8: PSV. Stuttgart — Echterdingen/Bernhausen 10:4.
Kleines Sportallerlei
Radländerkampf Deutschland—Belgien. Zu einem überlegenen Sieg der deutschen Vertretung gestaltete sich am Samstag in der Kölner Rheinlandhalle der Radländerkampf Deutschland—Belgien. Die deutsche Mannschaft siegte mit 78 zu 46 Punkten. Der Deutsche Meister Richter konnte dem Weltmeister Scherens eine einwandfreie Niederlage beibringen, hinter dem mit Stoffes, Oszmella und Ungethüm noch drei weitere Deutsch« die Plätze belegten.
Wieder Sieg Bines über Nüßlein. Wie schon in London standen sich im Endspiel des Pariser Berufs-Tennisturnierspieles der Amerikaner Ellsworth Vines und der deutsche Weltmeister Hans Nützlein gegenüber. Wiederum siegte der Amerikaner, diesmal konnte Nüßlein nicht einen einzigen Satz gewinnen und verlor 6:3, 6:3. 6:2. Im Doppel gewannen Vines-Nüßlein mit 5:7, 6:3, 6:1, 5:7, 8:6 über Plaa-Vurke.
Crawford schlägt Perry. Im Endspiel um die Tennismeisterschaft in Sidney standen sich der Wimbledon-Sieger Fred Perry und Altmeister Jack Crawford gegenüber. Der Australien zeigte sich in glänzender Form und siegte 7:5, 2:6, 6:3, 1:6, 7:5. Tie Engländerin Dorothy Round siegte im Einzel gegen die Australierin Westcott mit 6t2, 6:0.
Deutscher Rekord im Gewichtheben. Im Rahmen des Frankfurter Sportpressefestes unternahm der Federgewichtler Eugen Mühlberger einige Rekordversuche im beidarmigen Reißen. Mühlberger brachte bei einem Eigengewicht von 122 Pfund schließlich 190 Pfund zur Hochstrecke und verbesserte damit seine eigene deutsche Bestleistung aus dem Jahre 1930 um 4 Pfund.
Hamburg vor Berlin und Leipzig. Der 28. Städtekampf im Kunstturnen zwischen Hamburg, Leipzig und Berlin wurde am Sonntag in der Reichshauptstadt entschieden. Die Vertreter Hamburgs feierten mit 2526 Punkten einen neuen und sicheren Erfolg vor Berlin mit 2458 und Leipzig mit 2434 Punkten. Dadurch hat Hamburg seinen 12. Sieg errungen.
> Ein Rugbylehrspiel wurde in Mastricht zwischen Deutschland und Holland durchgeführt, das vor 1500 Zuschauern mit einem ! deutschen Sieg von 21:0 '(16:0) endete.
Das Fußballspiel Berlin — Krakau endete jn Berlin mit dem knappen 0:1-Sieg der Polen, der kurz vor der Halbzeit errungen wurde.
Handel und Verkehr
Verbot der Färbung von Eierteigwaren. Im Reichsgesetzblatt 1 Nr. 129 wird als Ausführungsbestimmungen zum Lebensmit- telgesetz eine Verordnung über Teigwaren veröffentlicht. Diese gibt genaue Begriffsbestimmungen für „Teigwaren", „Eierteigwaren", „eifrei Teigwaren", „Grieß-Teigwaren", „Hartgrieß- Teigwaren", „Mehl-Teigwaren" usw. Danach bestehen Teigwaren nur aus Weizenmehl oder Weizengrieß von höchstens 70- prozentiger Ausmahlung. Eierteigwaren müssen auf 1 Kilogramm Grieß oder Mehl mindestens drei Hühnereier — frisch oder konserviert — oder entsprechende Mengen Gänse- oder Enteneier enthalten. Als verfälscht gelten und vom Verkehr ausgeschlossen sind eifreie Teigwaren — auch solche, die eine geringere als die oben angegebene Beimischung von Eiern haben —.die künstlich gefärbt oder durch Zusatz von Lezithin eine gelbe Farbe erhalten haben, sofern diese Teigwaren nicht deutlich als „gefärbt" gekennzeichnet sind. Die Färbung >st also nicht verboten, muß aber als solche kenntlich gemacht sein. Verboten ist dagegen, daß Eierteigwaren künstlich gefärbt oder mit Lezithin versetzt werden. Des weiten enthält die Verordnung noch eine Reihe 'von Bestimmungen gegen irreführende Bezeichnung und Aufmachung sowie für Spezigl-Erzeugnisse wie Roggen- Teigwaren, Milch-Teigwaren u. a. m.
Biehpreise heute und vor einem Jahre. Die Neichsdurch- schnittspreise die für Oktober 1933 und Oktober 1934 errechnet wurden, wobei 37 deutsche Hauptschlachtviehmärkte erfaßt wurden, zeigen eindeutig eine allgemeine Besserung der Schlachtviehpreise, von der naturgemäß in erster Linie der Landwrrt Nutzen ziehen kann. Die Preise für Ochsen liegen gegenüber dem Oktoberpreis von 1933 durchschnittlich um 6 Pfg., für Bullen zwischen 5 und 6 Pfg., für Kühe bei den besseren Qualitäten zwischen 4 und 6 Pfg., für Färsen um 5 Pfg., für Kälber zwischen 8 und 10 Pfg. Höher. Nur bei den Schweinepreisen ist gegenüber dem Oktoberstand von 1933 ein merklicher Unterschied nicht zu verzeichnen. Doch zeigen sich auch hier Erhöhungen von zirka 1—2 Pfg.
Stuttgarter Wochenmarkt vom 1. Dez. Der Eemüsegroßmarkt erhielt viele Anlieferungen, insbesondere viel bestbeschaffenen Spinat, Ackerfalat, Grün- und Rosenkohl. Es wurden meist gefordert für Spinat 9—10, Ackersalat 40—50, Grünkohl 7—s, Rosenkohlröschen 20—28, Blumenkohl 28—40, Kopfsalat 6—12, Endiviensalat 4—10, Rettiche 4—8, Sellerie 6—15, Kohlrabin4 bis 5, Monatsrettiche 9—10, Karotten 8 10, Rote Rüben 6 Pfg. Edeläpfel waren zu 13—16, Tafeläpfel zu 10—12, Spalierbirnen 16—22, Tafelbirnen 10—15, Walnüsse 28—30 Pfg. erhältlich. Fette Gänse 1—1.10, Mastgänse 1.20, Truthühner 1.20, Suppenhühner 0.85—1.00, junge Hahnen 1.20, bratfertige Kaninchen 0.75 RM. das Pfund. Honig offen 1.30, im Glas 1.50 bis 1.60 RM.
Herausgeber und Verlag: Buchdruckerei und geitungsverlag Wildbader Tagblatt Sildbader B-dblatt, WUdbad i. Schwarzwald (Zuh. Th. Gack) DA 10. 34. 750
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Auf die am Rathause angeschlagene Bekanntmachung
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wird hingewiesen.
Wildbad, den 3. Dezember 1934.
Bürgermeisteramt.
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