gen Wer Lävals Rede ausschließlich aus die deutsch - fran­zösische Frage ab. Die Erklärungen des Außenministers und die Fühlungnahme, die die ehemaligen französischen Frontkäm­pfer und Herr von Ribbentrop in Paris gehabt hätten, ge­statteten es, die Wichtigkeit und gleichzeitig die Schwierigkeiten einer deutsch-französischen Annäherung zu ermessen. Laval habe den Führer des neuen Deutschlands gebeten, seinen Worten durch Handlungen eine positive Bedeutung zu geben, insbeson­dere durch die Teilnahme am Ostpakt.

Die beutfch-srauzösischen Wirlschaftsverhaudlimgen abgeschlossen

Paris, 1. Dez. Die deutsch-französischen Wirtschaftsverhand- lungen, die vor zwei Wochen in Paris begonnen haben, sind am Freitag zum Abschluß gekommen. Das wesentlichste rst, daß die Verträge, die im Juli zur Regelung des deutsch-französi­schen Waren- und Zahlungsverkehrs und des Anleihedienstes in Berlin abgeschlossen wurden, nur um drei Monate ver­längert werden, d. h. vom 1. Januar bis 31. März 1935. Die Berliner Abmachungen sind in einer Reihe von Punkten verbessert und erweitert worden.

Die beiden Abordnungen waren besonders bemüht, die Un­zuträglichkeiten abzustellen, die sich bei der Durchführung der Bestimmungen über den Verrechnungsverkehr ergeben haben. In dieser Beziehung sind wertvolle Verbesserungen und Erleichterungen in den Verrechnungsversahren vereinbart wor­den. Alle Vereinbarungen haben zum Ziel, den deutsch-franzö­sischen Warenverkehr im Rahmen des zur Zeit möglichen besser auszugleichen.

Bei den Verhandlungen ist außerdem die Frage der rückstä n- digen Warenforderungen eingehend behandelt worden. Die Absicht dabei ist, die Verwertung dieser Rückstände auf For­derungen, die auf französischer Seite geplant ist, zu erleichtern und die Voraussetzungen dafür zu schaffen.

Es ist ferner ein deutsch-französischer ständiger Regie­rungsausschuß eingesetzt worden. Er hat die Aufgabe, lau­fend alle Fragen zu verfolgen, zu besprechen und zu regeln, die sich aus der Entwicklung des Waren- und Zahlungsverkehrs zwi­schen beiden Ländern ergeben.

Die südafrikanische Avion Wen eine Angliederuvg Südlneftasttkas

London, 1. Dez. Aus einer Meldung desTimes"-Verichter- statters in Kapstadt geht hervor, daß die südafrikanische Regie­rung einer Angliederung Südwestafrikas an die Union in Form einer fünften Provinz nicht günstig gegenübersteht.

Im einzelnen führt der Berichterstatter u. a. aus: Die süd­westafrikanische gesetzgebende Versammlung hat zwar am Don­nerstag mit einer Zwei-Drittelmehrheit eine Entschließung zu­gunsten der Angliederung Südwestafrikas als fünfte Provinz an die südafrikanische Union angenommen. Die südafrikanische Re­gierung kann jedoch eine Entschließung der südwestafrikanischen Versammlung über Verfassungsfragen durchführen, bevor diese Entschließung nicht einen Monat lang auf dem Tisch des südaf­rikanischen Parlaments gelegen hat. Das Parlament wird erst ungefähr Mitte Januar zusammenkommen, sodaß frühestens im Februar etwas geschehen kann. Ueberdies hat der Verwalter von Südwestafrika angedeutet, daß die südafrikanische Union der Angliederung nicht günstig gegenübersteht. Er sagte in sei­ner Rede, die südafrikanische Regierung habe noch keine endgül­tige Politik in dieser Frage beschlossen. Aber sie wolle nichts mit einer mehr oder weniger verhüll­ten Annektion oder mit irgend etwas zu tun haben, das das der Union durch Ernennung zur Mandatsmacht be­wiesene Vertrauen erschüttern würde. Auch sei der südafrika­nische Steuerzahler nicht erpicht darauf, neue Lasten auf sich zu nehmen. Die Wirtschaftslage des Südwestgebietes würde sich nicht bessern. Die Einwohner würden Steuern von der Höhe, wie sie in der Union gezahlt werden müssen, d. h. höhere Steu­ern, bekommen. Die Vertretung des Gebietes im südafrikani­schen Parlament würde keinen großen Wert haben, da ihm bei seiner jetzigen Vevölkerungszahl nur drei Mandate zustehen würden. Man erwarte daher in Kapstadt, daß die südafrikani­sche Regierung einen Ausschuß zur gründlichen Prüfung der Frage einsetzen werde.

Schwerer griechisch-bulgarischer Grevzzwischensall?

Saloniki, 1. Dez. Nach Meldungen aus Drama überschritten einige Pomaken-Familien (so werden die bulgarischen Moham­medaner genannt) die griechisch-bulgarische Grenze bei Thermia und wurden von bulgarischen Soldaten angeblich 9 Kilometer tief in griechisches Gebiet hinein verfolgt. Fünf Pomaken wur­den getötet und mehrere Frauen und Kinder verwundet. Die überlebenden Pomaken sollen von den bulgarischen Soldaten un­ter Zurücklassung der Leichen nach Bulgarien zurückgeführt wor­den sein. Am Samstag fand eine Zusammenkunft des griechi­schen und bulgarischen Eernzkommandanten statt wegen dieser schweren Grenzverletzungen.

12 Todesurleile gegen Angehörige der3rnro"

Sofia, 1. Dez. Nach einer aufsehenerregenden Meldung des RegierungsblattesNorm Dni" haben dieser Tage die Militär­gerichtshöfe in den mazedonischen Städten Newrokop und Eorna- Djuinaja gegen eine größere Anzahl von Mitgliedern der auf­gelösten inneren mazedonischen revolutionären Organisation Jmro" verhandelt, die sich wegen mehrerer im Jahre 1932 be­gangener Fememordezu verantworten hatten. In Newrokov verurteilte das Gericht neun Angeklagte wegen Ermordung des früheren Bürgermeisters von Dolen und eines Architekten zum Tode durch Len Strang. In Gorna-Djumaja wurden deri Maze­donier zum Tode und zwei zu lebenslänglichem Kerker verurteilt. Unter den Verurteilten befanden sich einige bekannte Unter­führer derJmro". Die zwölf Todesurteile der Militärgerichte, die zeigen, daß die bulgarischen Behörden fest entschlossen sind, die Staatsautorität in Mazedonien voll und ganz wieder her­zustellen, und die in den letzten Jahren von den verschiedenen mazedonischen Lagern unbestraft begangenen Morde rücksichtslos zu verfolgen, haben in der bulgarischen Öffentlichkeit großes Aussehen hervorgerufen.

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Dnrchbrennkil ist ein teurer Spatz

Wien, 1. Dez. Die Schauspielerin Maria Rökk, die im hiesigen Renz die weibliche Hauptrolle in dem ZugstückStern oer Manege" spielt, erklärte am letzten Sonntag nach der Vor- daß sie nicht mehr auftreten werde. Sprachs und fuhr 'v'dapest, die Direktion in höchster Not zurücklassend. Mit s Flugzeuges gelang es ihr zwar, Ersatz aus Holland zu bekommen, aber die Spielbetrieb war doch schwer gestört. So­fort wurde Maria Rökk wegen Kontraktbruchs verklagt. Außer­dem stellte die Direktion eine recht erhebliche Schadenersatzfor» derung. Das Bühnenschiedsgericht arbeitete mit vorbildlicher Schnelligkeit. Maria Rökk wurde für schuldig befunden, ihren Kertraa vorzeitig und ungerechtfertigt gelöst zu haben. Außer­

dem würde sie zur Zahlung von 25 008 Schillingen sowie zur Tragung der Kosten verurteilt Die Direktion baute der Schau­spielerin goldene Brücken, indem sie sich bereit erklärte, Ver­handlungen wegen eines Wiederauftretens mit ihr einzugehen. Wie sich inzwischen herausgestellt hat, ist Maria Rökk zu ihrem ungewöhnlichen Verhalten durch ein glänzendes Filmangebot aus Berlin veranlaßt worden, bei dem sie mehr verdient als ihre gegenwärtige Tagesgage von 750 Schillingen. Primadon­nenlaunen oder materieller Ehrgeiz?

Politischer Mord

Der Sekretär der Leningrader Parteiorganisation ermordet

Moskau, 2. Dez. Der Sekretär der Leningrader Parteiorgani­sation, Kirow wurde am Samstag nachmittag im Gebäude des Leningrader Sowjets von einem Terroristen erschossen. Kirow war Mitglied des Politischen Büros des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei und Mitglied des Vollzugsausschusses der Sowjetunion. Er gehörte zu einem der Vertrauten Stalins. Nachdem Sinowjew (Apfelbaum) wegen seiner oppositionellen Haltung von dem Posten als Sekretär der Parteiorganisation in Leningrad entfernt worden war, wurde Kirow zu seinem Nach­folger ernannt. Auf dem letzten Kongreß der Partei wurde Ki­row zum dritten Gehilfen Stalins als Parteisekretär gewählt. Außerdem wurde er in das Präsidium des Vollzugsausschußes der Sowjetunion gewählt und spielte eine bedeutende Rolle in der Jndustrialisterungspolitik Nordwestrußlands. Kirow galt als einer der treuesten Anhänger Stalins und hat dessen Vertrauen in vollem Maße genossen.

Die Beamten des Vundeskommissariats des Innern (OEPU. früher Tscheka), haben den Attentäter in Haft genommen. Eine Untersuchung wurde eingeleitel. Auf Veranlassung des Präsi­denten des Vollzugskommissariats fand am Samstag abend eine Trauerkundgebung statt, in der Kirow als einer der größten Vorkämpfer der Partei gefeiert wurde.

Schneestiirrne und AeberschMMNMWu in den Vereinigten Simen

Neuyork, 2 Dez. Während die Ost staaten Frühlings- temperaturen aufweisen, liegen aus den westlichen Staa­ten der Union Meldungen über ungewöhnlich heftige Schnee­stürme vor, die vielfach jeglichen Verkehr lahmlegten. Die großen Binnenseen wurden von gewaltigen Stürmen heimgesucht, die zahlreiche Schiffe in Seenot brachten. Auf dem Michigansee scheiterte ein Frachtdampfer mit einer Erzladung. Auf dem Eri- see ist ein Schleppdampfer untergegangen. Nordkarolina da­gegen meldet ungeheure Regenfälle. Die Flüsse sind dort über die Ufer getreten und haben große Überschwemmungen ver­ursacht.

Neue Regierung iu Mexiko

Amtsantritt des neuen mexikanischen Präsidenten

Mexiko Stadt, 1. Dez. Freitag mittag fand im Stadion vor versammelter Kammer und dem Senat die feierliche Amtsüber­nahme durch den neuen Präsidenten von Mexiko, General La- zaro Cardenas, der im 40. Lebensjahr steht, statt. Das Stadion, das über 65 000 Menschen faßt, war bis auf den letzten Platz gefüllt. Nach der Eidesleistung verkündete der Präsident sein Regierungsprogramm. Er führte aus, seine Regierung wolle die Zivilisation und die Kultur des Landes heben und für einen höheren Lebensstandard des Volkes arbeiten. Seine Regierung werde sich streng an die Grundsätze des Sechsjahres­planes halten und durch ein Arbeitsbeschaffungsprogramm die Arbeitsmöglichkeiten vermehren. Er wolle den Bau von Schu­len fördern und der sozialistischen Schulform Auftrieb geben.

Das neue mexikanische Kabinett, das Präsident Cardenas berief, ist entgegen den Erwartungen nicht besonders radikal, sodaß ein Friede mit der Kirche möglich er­scheint. Die radikaleren Elemente haben die Innenpolitik we­niger berührende Posten erhalten. Innenminister Vojorquez und Außenminister Emilio Portes Eil. Der Sohn des früheren Prä­sidenten Calles, Rodolfo Calles, hat das Verkehrsministeriüm übernommen.

Die mexikanischen Blätter zum Präsidentenwechsel

Das katholische BlattPalabra" erwartet von Cardenas die Einigung aller Mexikaner auf der Grundlage einer großen Ach­tung des Gewissensrechtes jedes einzelnen. Alle, so sagt das Blatt, hungerten und dürsteten nach Gerechtigkeit und Freiheit. Die Einigung der Mexikaner sei das große Werk, das allein die mexikanische Revolution rechtfertige.

Wildbad, 3. Dezember 1934.

Versammlung der NSDAP Am Samstag abend sprach in der gutbesetzten Turnhalle Kreisleiter Liibemann (Freudenstadt) über das Thema:Die gegenwärtige po­litische Lage". Ortsgruppenleiter Pg. Vollmer eröffnete die Versammlung und erteilte zunächst, da der Redner noch nicht eingetroffen war, Pg. Oberlehrer Kern das Wort zu einem kurzen Vortrage. Nach Eintreffen begann Pg. Lüdemann sofort mit seinem großangelegten Vortrag. Er sprach zunächst über den Nationalsozialismus als Welt- anschauung, streifte dabei die kirchlichen Verhältnisse und betonte, daß nach Niederwerfung und Verbot der Parteien ein konfessioneller Streit nicht geduldet wird. Der Redner schilderte sodann die Verhältnisse bei der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus; der Streit gegen diese unumstößliche Tatsache rührt daher, weil die anderen ihre Pfründe verloren. Der Kampf gegen das Judentum gilt nicht dem einzelnen Juden, sondern der jüdischen Rasse. Pg. Lüdemann verstand es, die Zusammenhänge in den außenpolitischen Fragen den aufmerksamen Zuhörern deutlich vor Augen zu führen. Der Kampf gegen Deutsch- land ist der Kampf des jüdischen Weltkapitalismus gegen den Nationalsozialismus. Die zweite Hälfte des Vortrags befaßte sich mit der wirtschaftliche Lage. Auch diese Frage wird gemeistert werden, wenn das notwendige Vertrauen zum Führer Adolf Hitler vorhanden ist. Der Redner geißelte die blödsinnige Hamsterei und die Gerüchtemacher. Er streifte die Saarfrage und betonte, daß die beste Wehr unsere Einigkeit sei; noch nie sei Deutschland besiegt worden, wenn nicht durch Deutsche selber. Die Aus­führungen des Redners fanden reichen Beifall. Pg. Vollmer machte sodann auf die Veranstaltungen der Woche auf­merksam: Freitag.' TonfilmDie Flüchtlinge", Sonntag: Adventsfeier" zu Gunsten des Winterhilfswerks. Ein dreifachesSieg-Heil" auf den Führer und Reichskanzler ' und die nationalen Lieder beschlossen den Abend. L.

Weihnachtsfahrt des LuftschiffesGraf Zeppelin". Am

8. Dezember soll mit dem LuftschiffGraf Zeppelin" noch eine Fahrt nach Südamerika stattfinden. Der an dieseni Tage fällige planmäßige Flug der Deutschen Lufthansa auf der Luftpostlinie BerlinBuenos Aires fällt aus. Die Fahrt des Luftschiffes bietet eine günstige Gelegenheit zur Versendung von Weihnachis- post, wobei neben Briefsendungen jeder Art auch Pakete zu­gelassen sind. Die Post wird am 12. Dezember in Rio de Ja­neiro und am 13. Dezember in Buenos Aires eintreffen. Die Sendungen für die Weihnachtsfahrt müssen am Samstag, den 8. Dezember, bis 11.30 Uhr bei dem Postamt Berlin C 2, bis 13.30 bei dem Postamt Stuttgart 9 oder bis 18.00 Uhr bei dem Postamt Friedrichshafen (Bodensee) vorliegen. Die Beförde­rungsbedingungen sind dieselben wie bei dem regelmäßigen Ver­kehr auf der Luftpostlinie BerlinBuenos Aires, sie können bei Len Postanstalten erfragt werden. Die mit der Weihnachtsfahrt beförderten Vriefjendnugen sollen den Abdruck eines Sonder­stempels mit dem WortlautLuftschiff (..raf Lrpvelin Süd­amerikafahrt Weihnachten 1934" erhalten. Auf der Rückfahrt soll das Luftschiff am 18. Dezember in Friedrichshafen (Bodensee) eintreffen, so daß die Weihnachtspost aus Südamerika am 19. oder 20. Dezember in die Hände der Empfänger gelangen wird.

Württemberg

FahrvreiserlniitzMng iür Schuljahrlen

Stuttgart, 1. Dez. Die Reichsbahndirektion Stuttgart teilt mit: Um bei großen Schulveranstaltungen auch den bedürftigen Schülern die Teilnahme zu ermöglichen, wird die Reichsbahn künftig bei Fahrten von mindestens 800 Personen oder wenn das ermäßigte Fahrgeld für wenigstens 800 Personen gezahlt wird, an Wochentagen Schülersonderzüge mit 75 Prozent Fahrpreis­ermäßigung ausführen, wenn die Entfernung (für Hin- und Rück­fahrt zusammen) mindestens 100 Kilometer beträgt. Angehörige der Schüler können sich an der Fahrt mit gleicher Ermäßigung beteiligen, außerdem wird für je 100 Teilnehmer eine Freifahrt gewährt. Für Teilnehmer unter 10 Jahren tritt keine weitere Ermäßigung ein.

Für kleinere Schulveranstaltungen, und zwar bereits bei einer Beteiligung von nur fünf Schülern und einem Lehrer, bietet die Reichsbahn bekanntlich eine bOvrozentige Fahrpreisermäßigung. Auch an diesen Schulfahrten können sich neben den Lehrern mit gleicher Ermäßigung andere Begleitpersonen beteiligen; ihre Zahl einschließlich der Lehrer darf jedoch dabei die Zahl der teil­nehmenden Schüler nicht übersteigen. Außerdem werden Frei­fahrten gewährt und zwar bei Beteiligung von 2039 Erwachse­nen eine, von 4099 Erwachsenen eine zweite und von je 50 weiteren Erwachsenen, auch wenn diese Zahl nicht voll erreicht ist, eine weitere Freifahrt. Die Reichsbahn bietet hiernach nicht nur den Schülern und Lehrern billige Schulfahrten, sondern gibt auch den Angehörigen der Schüler willkommene Gelegenheit, die Freuden eines Schulausfluges auf billige Weise mitzuerleben. Die Ermäßigungen werden auf Antrag nach vorgeschriebenem Muster gewährt.

MigliedkMrsammlung des LanderverkehrMrdalches

Stuttgart, 2 Dez. Zu der Mitgliederversammlung des Lan­desoerkehrsverbands Württemberg und Hohenzollern, die am Samstag im Hindenburgbau stattfand, hatten sich zahlreiche Ver­treter eingefunden. Der geschäftsführende Vorsitzende, stellv. Gau­leiter Fr. Schmidt, begrüßte die Mitglieder und wies darauf hin, daß das nationalsozialistische Deutschland auch auf dem Ge­biete der Fremdenwerbung und Fremdenbetreuung neue Wege gewiesen habe, wobei er besonders auf die Ausländerbetreuung und die Urlaubsfahrten der NS.-GemeinschaftKraft durch Freude" einging. Nach der Erstattung des Kassenberichts 1933 und der Genehmigung des Haushalts 1934 erstattete Direktor Höllwarth den Verbandsbericht für das Jahr 1933. Direk­tor Höllwarth hob besonders hervor, daß die Fahrten der NSG. Kraft durch Freude" für Württemberg eine Propaganda gemacht haben, wie man sie besser sich nicht wünschen könne. In der Aussprache bezeichnet« Oberregierungsrat Gögler es als be­sonders notwendig, auch in Württemberg größere Gebiete zu einem geschlossenen Reiseziel zusammenzufassen. So sind bereits Gebietsausschüsse für Nord-Württemberg und für Oberschwaben ins Leben gerufen worden. Ein weiterer Gebietsausschutz für Württemberg-Mitte soll bald folgen. Die Schlußansprache hielt der Ehrenvorsitzende des Verbandes, Wirtschaftsminister Pro­fessor Dr. L e h n i ch, der über die Aufgaben des Verkehrsverban­des sprach und seinen Bestrebungen die vollste Unterstützung sei­nes Ministeriums zusicherte.

Die Keulyiener RSuber seslgestelli

Kempten, 1. Dez. Der Polizei ist es gelungen, einen der bei­den Verbrecher, die am Dienstag abend den Raubüberfall bei Tengelmann in Kempten ausgeführt haben, dingfest zu machen. Die Täter flüchteten bekanntlich mit einem Personenkraftwagen, der in der Nacht zum Samstag in Bingen am Rhein bei einer Kraftwagenkontrolle angehalten wurde. Der Kraftwagen ist sichergestellt worden. Dabei wurde einer der Täter, der in Dort­mund geborene Otto Kraus, festgenommen nud in das Ge­fängnis in Niederingelheim eingeliesert. Der zweite Täter er­trank auf der Flucht im Hafen von Freiweinheim. Seine Perso­nalien sind noch nicht festgestellt. Die Vermutung, daß es sich bei den Tätern um die Ausbrecher aus der Strafanstalt Hohenasperg bei Ludwigsburg handelt, trifft nicht zu.

Stuttgart, 2. Dez. (Kind erstickt.) In einem Hause der Pfadstrafe in Münster verunglückte ein drei Monate altes Kind tödlich. In Abwesenheit der Mutter wurde der Kinderwagen, in dem das Kind lag, von dessen 316 und 216 Jahre alten Geschwistern umgeworfen, wodurch das Kind auf den Boden fiel und unter dem auf ihm liegenden Bett erstickte.

Zimmerbrand. In einem Hause beim Leonhards­platz entstand ein Zimmerbrand, den eine 29 Jahre alte Hausgehilfin verursachte. Sie rauchte im Bett Zigaretten und schlief dabei ein.

Todesfall. Im Alter von etwas mehr als 80 Jahren ist hier Hofpräparator Christian Merkle gestorben. Er war ein Künstler im Ausstopfen von Tieren und ein Freund der Tierwelt, besonders bekannt in Jägerkreisen.

Landwirtschaftliche Hochschule. Der Reichs­statthalter hat die ordentliche Professur für Tierzuchtlehre an der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim dem Pri­vatdozenten Dr. Peter Carstens daselbst übertragen.

Unterhansen, OA. Reutlingen, 1. Dez. (Katholische Kirche.) Dem eifrigen Bemühen von Stadtpfarrverweser Reitze ist es gelungen, die notwendigen Mittel zur Erstel­lung einer neuen katholischen Kirche in Unterhausen beizu­treiben. Das Gotteshaus soll aus Sandsteinen hergestellt werden und 150 Sitzplätze erhalten.

Neuenbürg, 1. Dez. (Todesfall.) Kreisbaurat Jakob Stribel ist im Krankenhaus im Alter von 57 Jahren ge­storben. 1908 wurde er von der Gemeinde Neuenbürg als Htadtbaumeister gewcjhlt, welches Amt er bis zum Jahrz,.