MerWunMlisM
fiir das Baawesen
legt seinen Bericht vor
Berlin, 29. Nov. Nachdem die Prüfungen des Untersuchungsausschusses für das Bankgewerbe abgeschlossen sind, hat der Vorsitzende des Ausschusses. Reichsbankpräsident Dr. Schacht, den vom Ausschuß festgestellten Bericht an den Führer und Reichskanzler geleitet. Dieser Bericht wird als Grundlage für die von der Reichsregierung zu treffenden Maßnahmen dienen. Der Bericht befaßt sich zunächst ausführlich mit den Mängeln der Vergangenheit, um dann die Grundlage einer Neuordnung aufzuzeigen. Die Wiedererlangung eines innerlich gesunden und leistungsfähigen Kreditapparates hat zur Voraussetzung, daß seine Wirtschaftlichkeit wiederhergestellt wird. Sie wird, ganz abgesehen von etwaigen Gewinnausschüttungen, erforderlich zur Beseitigung der Krisenreste, zur Neubildung von Risikoreserven und vor allem zur Verringerung der Zinsspanne. Nur ein wirtschaftlich rentabler Kreditapparat ist befähigt, seine volkswirtschaftlichen Aufgaben zu erfüllen, d. h. die allgemeine wirtschafts- volitische Zielsetzung der Reichsregierung wirkungsvoll zu unterstützen.
Ein vollständiger Umbruch der Gesinnung eines großen Volkes ist von heute auf morgen nicht möglich. Noch weniger kann aber eine plötzliche Umwälzung der organisatorischen Grundlagen eines Volkes erfolgen, in denen sich die Erfahrungstaten sehr vieler Menschenalter niedergeschlagen haben. Dies gilt vor allem für den empfindlichen Apparat des Kreditwesens. Alle Reformmaßnahmen auf diesem Gebiete können deshalb zwar mit dem gewaltigen Willenseinsatz der Gegenwart rechnen, können aber gerade deshalb nur nach genauer Prüfung der tatsächlichen Lage vorgenommen werden. Insbesondere ist festzustellen, welches die Hauptziele auf diesem Gebiete sind und auf welchem BKge sie am schnellsten und besten erreicht werden können. Deutscher Sozialismus bedeutet, daß die Entwicklung des nationalwirtschaftlichen Lebens nicht sich selbst überlassen bleibt, sondern daß der Staat als Ausdruck des Volkes sich um die Durchführung der wirtschaftlichen Aufgaben kümmert, zum Teil sie auch selbst übernimmt. Der neue Staat braucht deshalb in weit stärkerem Umfange als der verflossene einsatzfähige Kreditmittel. Die Herstellung eines den Aufgaben des gesamten Wirtschaftslebens entsprechend gestalteten Geld- und Kapitalmarktes muß das Kernstück einer jede» Neuordnung sein. Erst wenn der feste Boden eines intakten Geld- und Kapitalmarktes geschaffen ist, sind auch die Voraussetzungen für ein organisches und gesundes Leben der gesamten deutschen Wirtschaft gegeben. Auf diesen leitenden Gesichtspunkt sind daher alle gesetzgeberischen Maßnahmen einzustellen und keines der beteiligten Organe und Institute darf außerhalb einer solchen Regelung bleiben. Nur eine einheitliche staatliche Beaufsichtigung aller Träger der Geld- und Kreditwirtschaft kann den Gesundungs- und Normalisierungsprozeß im Kreditwesen beschleunigen und diejenigen Voraussetzungen auf dem Kapitalmarkt schaffen, welche die Staatsleitung zur Durchführung ihrer Aufgaben braucht. In einer elastischen Staatsaufsicht glaubt der Ausschuß insbesondere den programmatischen Forderungen des Nationalsozialismus auf dem Gebiete des Kreditwesens den gegenwärtig vollkommensten Ausdruck zu geben.
Es sind erforderlich:
1. Beaufsichtigung aller Kreditinstitute,
2. Unterwerfung aller Kreditinstitute unter einen Genehmi- gungszwang,
3. Sicherstellung einer ausreichenden Liquidität,
4. Trennung von Geldmarkt und Kapitalmarkt und damit die Besicherung des Spargeschäftes,
8. Sicherstellung eines geordneten Zahlungsverkehrs,
6. Ueberwachung des Kreditgeschäftes und weitgehende Publizität,
7. zweckmäßige Zusammensetzung des Aufsichtsamtes.
Hierzu wird im Einzelnen ausgeführt: Ein mit den nötigen
Vollmachten auszustattendes Aufsichtsamt für das Kreditwesen ist eine zwingende Notwendigkeit. Bei der Festlegung seiner Aufgaben und Befugnisse sind zunächst gewisse Gebräuche, die sich im Geschäftsbereich des Vankenkommissars herausgebildet haben, gesetzlich zu verankern, darüber hinaus aber weitere Ergänzungen der gesetzlichen Befugnisse vorzunehmen. Vor allem ist es erforderlich, daß sämtliche Kreditinstitute restlos erfaßt und dem Aufsichtsamt unterstellt werden.
Der Ausschuß empfiehlt die Einführung eines Genehmigungsverfahrens für Kreditunternehmungen. Die Erlaubnis zum Betriebe einer Kreditunternehmung soll von bestimmten sachlichen j und personellen Voraussetzungen abhängig gemacht werden. Der '
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Ein Roman vom neuen Deutschland
von Paul Hain.
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„Herr von Bergholt — ich habe eine Schuld abzutragen. Darum bin ich Hier. Es ist gleichgültig, wie Sie jetzt zu — Ursel stehen. Sie weih auch nichts davon, daß ich Sie spreche. Es ist nur eine Sache zwischen uns —"
„Ich wüßte nicht —", flüstert Heinz und ist sofort wieder still. Und dann dringt es ihm in die Ohren wie ein Schuß — ein wahnwitziger Knall:
„Ich habe einmal eine Anzahl Briefe von Ihnen an Ursel unterschlagen — ja!"
Es hallt wie ein Echo nach:
„Als Sie noch nicht lange im Arbeitslager waren".
Heinz ist totenblaß geworden. Seine Finger umspannen die Tischkante, daß er glaubt, das Holz müsse zersplittern. Seine Augen sind weit aufgerissen.
„Mensch!" stößt er hervor und langsam nähert er sich Holm. „Mensch —!"
Er steht mit geballten Händen vor ihm. Än seinem Gesicht flammt es drohend auf.
„Ich war Kommunist", murmelt Holm mit schwerer Junge und sieht wie durch Schleier, wie sich die beiden Fäuste vor ihm heben. Gleich werden sie zuschlagen. Aber im Bruchteil einer Sekunde ändern sie ihren Weg und zwei Hände krallen sich in Holms Schulter fest.
„Mensch — Holm — Sie haben meine Briefe —"
Langsam sinken die Arme wieder herab. Heiser sagt Max Holm:
„Wollen Sie mich nicht anhören, Herr von Bergholt? Es fiel mir nicht leicht —"
Heinz lacht ihm plötzlich ins Gesicht, grell und feindselig, und wendet sich ab.
„So was gibt es also!" stöhnt er. „Solche Lumperei —" Schweigen. Dann kurz, Hart:
derzeitige Zustand bedingt auch die Befugnis, innerhalb einer allgemessenen Uebergangszeit den Kreditapparat durch Aufhebung vorhandener Kreditinstitute zu bereinigen. Die Führung der Bezeichnung „Bank". „Bankier", „Sparkasse" oder einer Bezeichnung, in der diese Worte enthalten sind, sollen unter einen gesetzlichen Schutz gestellt werden. Bei der Neuordnung muß eine ausreichende Liquidität sichergestellt werden. Um den Sparkassen das kurzfristige Privatkreditgeschäft zu erhalten, schlägt der Ausschuß vor, daß allen Kreditunternehmungen, die Spareinlagen annehmen, auferlegt wird, diese nur einer Anlage zuzuführen, welche der langfristigen Form der Spareinlagen entspricht, und das Spargeschäft von den übrigen Geschäften auch buchmäßig zu trennen. Durch eine solche Regelung wird die Sicherheit der Einlagen erhöht, werden dem Kapitalmarkt in beachtlichem Umfange langfristige Mittel zugefiihrt, dadurch seine Aufnahmemöglichkeiten gesteigert und die Bestrebungen zur Senkung des Kapitalzinses gefördert.
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Stuttgart, 29. Nov. Mit einer Riesenkundgebung in der Stadthalle, in der Reichsleiter Alfred Rosenberg über das Thema: „Um den Sieg der nationalsozialistischen Weltanschauung" sprach, eröffnest der Kreis Stuttgart der NSDAP, am Mittwoch abend die politische Arbeit dieses Winters. Für sämtliche Gliederungen und Formationen der Partei, über 20 000 Angehörige der SA., SS., HI., PO., des Arbeitsdienstes u. a. war die Veranstaltung zugleich ein großer Schulungsabend, wie er in diesem Ausmaß in Stuttgart noch nie stattgefunden hatte. Die Kreisleitung ließ die Rede Rosenbergs durch Lautsprecher auf weitere 19 große Säle in der Stadt übertragen. Der Abend zeigte die gesamte Bewegung in einmütiger Geschlossenheit. Eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung marschierten die einzelnen Formationen ge- ! schlossen mit brennenden Fackeln durch die Stadt und verteilten sich dann auf die verschiedenen Säle. s
Unter dem Jubel der Versammlung betrat Reichsleiter Ro- senberg in Begleitung von Reichsstatthalter und Gauleiter Murr die Stadthalle. Nach dem Einzug der Fahnenabordnungen begrüßte Kreisleiter Mauerdie Zehntausende von Volksgenossen, die in den 20 Versammlungen zusammengekommen waren. Im Gedenken an die saardeutschen Brüder sang die Versammlung das Saarlied, worauf HI. und BdM. das Lied „Heilig Vaterland" sowie Gedichte von Baldur von Schirach „Die Fahne der Verfolgten", in der Vertonung von Leberecht, vortrugen.
Dann sprach der stellv. Gauleiter Fr. Schmidt von der besonderen geschichtlichen Bedeutung unseres engeren Heimatlandes im südwestdeutschen Raum. Auf diesem Lebensraum rangen alemannisch-fränkische Stämme mit dem römischen Imperium. Aus diesem Raume entstammen die Herrschergeschlechter der Hohenstaufen, der Welfen und der Hohenzollern, die so viel im Kampf für das Reich geleistet haben. Nicht zu vergessen ist das würt- tembergische Herrscherhaus, an dem einst die Hausmachtgelüste des Hauses Habsburg halt machen mußten. Ueberall in Deutschland anerkennt man die Leistungen des württembergischen Volkes auf allen Gebieten. Das württembergische Volk war zu diesen Leistungen nur fähig, weil es die Gesetze von Blut, Acker und Heimat als gegebene Tatsachen anerkannte. Aus dieser Wurzel heraus nehmen wir auch heute die Verpflichtung auf uns, auch in Zukunft uns gemäß unserer geschichtlichen Tradition als Vorposten des deutschen Wesens zu fühlen. Es ist richtig, daß der Nationalsozialismus in unserer Heimat nur langsam die Menschen eroberte Aber heute sagen wir mit Stolz, daß unser Führer in den Menschen unserer Heimat seine treuesten Soldaten hat.
Alfred Rosenverg
führte u. a. aus: Wir alle sind uns in dem 14jährigen Kampf unserer Bewegung dessen bewußt gewesen, daß wir in einer großen Zeit des Umbruchs leben. Nicht nur politische Formen mußten zerbrochen werden, sondern auch Satzungen und Lebensformen der Gesellschaft, des sozialen Lebens. Der Kampf von 1919 bis 1933 war m erster Linie ein polemischer, ein Angriffskampf. Wir sahen die Verräter in Deutschland vor unseren Augen. Alles, was in Deutschland Charakter besaß, hat sich zusammengetan, um gegen diese Verfallszeiten anzukämpfen. Vom Jahre 1933 an hat dieser große Kampf aber andere Vorzeichen und andere Vorbedingungen bekommen. Wir sind in eine große Gestaltungsepoche gekommen. Die Polemik ging früher nach außen, die Gestaltungsarbeit richtet sich im wesentlichen nach innen. Grundsätzlich ist zu sagen, daß man keinen politischen Kampf mit der Hoffnung auf dauernden Erfolg führen kann, wenn man sich innerhalb der gleichen Ideologie und Weltanschauung bewegt . wie die Gegner, mit denen man kämpft. Jede wirklich große Wende in der Geschichte der Völker beginnt immer mit einem ! neuen Einsatz geistiger Art, immer mit einer neuen !
„Sprechen Sie in Teufels Namen!"
„Ich mußte das loswerden, Herr von Bergholt, darum kam ich her".
'Heinz hat sich auf die Tischkante 'gefetzt, fein Kopf ist gefenik, er macht eine wegwerfende Handbewegung.
„Schon gut".
Max Holm erzählt. Er hat sich alles genau überlegt — es gibt da kein Verschönern, nur eine grenzenlose Ehrlichkeit, Seine Stimme wird langsam freier — die Last löst sich von seiner Brust. Es ist ein Bekenntnis, aus der Tiefe eines erleichterten Herzens heraus.
Heinz horcht auf. Ganz allmählich hebt sich sein Kopf wieder — dunkle Erkenntnis steigt in ihm auf. Da steht einer vor ihm, der reinen Tisch machen will. Einer, der aus mancherlei Irrungen sich zur großen, neuen Gemeinschaft zurückgefunden hat und wieder ehrlich sein möchte. Es ergreift ihn.
Nun ist Max Holm zu Ende.
Sein Atem geht schwer.
Schweigen herrscht. Heinz sieht ihn voll und ernst an. Der große Zorn in ihm ist verflogen. Leise sagt er:
„Ursel weiß noch nichts davon?"
„Nein. Aber auch sie soll es nun erfahren".
Heinz hebt die Hand. Er lächelt fremd.
„Mann — Holm —"
Er steht von der Tischkante auf.
„Einmal werde ich vielleicht zu Ihnen Kamerad sagen können, Holm. Sie wissen nicht, was Sie augerichtet haben. Immerhin — Sie haben den Mut gehabt, zu mir zu kommen. Ich — danke Ihnen. Nun ist mir Loch manches klarer. Aber —"
„Lassen Sie Ursel ihre Ruhe, Holm. Vergessen wir beide diese Stunde!"
Ein tiefer Atemzug hebt seine Brust. Max Holm ist es, als müsse er laut herausschreien: Aber Sie lieben sie ja noch! So ungestüm und erschütternd überfällt ihn plötzlich diese Ahnung, die schon Gewißheit ist. Es scheint, als
Anschauung der Welt. Die Entdeckung ber Rassen seele 1 ist die revolutionäre Tat unseres Jahrhunderts. Damit steigt eine neue Anschauung dessen herauf, was wir unter Wahrheit verstehen. Die neue Anschauung ist nicht so sehr intellektua- listischer Natur, sondern sie sieht ihren Wert im Leben selber dar- gestellt. Wenn diese neue Weltanschauung Deuschland fruchtbar machen kann, dann ist sie für Deutschland einzig richtig und wahr. Es handelt sich für uns also von vornherein nicht um ^ Streitigkeiten über eine religiöse Dogmatik, sondern um das ^ Problem der Fruchtbarmachung des deutschen Lebens. Wenn z. B. ein großer Streit noch heute über die Sterilisierungsgesetze besteht, so entscheidet für uns nicht das, was vor tausend Jahren einmal gesprochen wurde, sondern das, was heute lebensnotwendig ist. Wenn man sagt, daß die R a s s e n k u n d e a n t i chr i st- l i ch sei, so gestehen wir, daß wir diese Bewertung für das, was in Deutschland notwendig ist, ablehnen. Unsere Partei, so führte der Redner weiter aus, steht jetzt vor einer ganz großen Prüfung: ob sie ihre Weltanschauung zu erhalten gewillt ist, oder ob sie vor den alten Mächten kapitulieren will. Wenn sie kapitulieren sollte, dann sind wir alle schwach gewesen, dann werden wir nur eine vorübergehende Episode in der deutschen Geschichte sein, unwürdig der Zeit, die wir angebrochen haben. Diese große Prüfung hat für uns alle erst jetzt begonnen. Von jedem von uns wird verlangt, daß er nach einer Uebergangszeit seinen : Posten so ausfüllt, daß er ein vollwertiger Zeuge dieses neuen Gedankens auf dem Platze ist, wo ihn der Führer hingestellt hat. Inmitten aller Sorgen müssen wir uns dessen immer bewußt sein, daß die Tat Adolf Hitlers nichts anderes war, als die Rettung Deutschlands vor blutigstem Untergang. Das wesentliche der nationalsozialistischen Weltanschauung besteht zu allererst in dem Bekenntnis zur Tapferkeit. Wenn wir uns vor 14 Jahren täglich unsere Minderwertigkeit und Sündhaftigkeit vorgeworfen Hütten, dann hätte kein Mensch von uns den Mut gehabt, an die Stärke des deutschen Volkes zu glauben und den ^ großen Kampf der Befreiung überhaupt zu beginnen. Die Leute, die heute von den Horden der Völkerwanderungszeit sprechen, vergessen, daß diese Horden die Gründer aller nationalen Staaten in Europa gewesen sind.
Wir kämpfen nicht um Dogmen und streiten nicht um Konfessionsbekenntnisse, sondern wir kämpfen um hohe deutsche Werte. Wir glauben, daß die nationalsozialistische Weltanschauung in ihren fundamentalen Grundsätzen so weit gestaltet ist, daß innerhalb dieser Weltanschauung eine ganze Anzahl religiöser Bekenntnisse Platz hat. Wir haben Achtung vor jedem echten Religionsgefühl und vor jeder echten religiösen Ueberzeugung und ihre Vertretung. Wir wehren uns bloß dagegen, daß durch Maßnahmen der Vertretung einer Konfession etwa politische Geschäfte gemacht oder deutsche Werte beschimpft werden sollen.
Die neue Lebensform, die äußerlich im Dritten staatlichen Reich heute besteht, hat noch nicht ihre letzte Prägung erfahren. Und wenn in diesem Jahre das Wort von dem Orden gesprochen wurde, so ist dieser Begriff in diesem Jahre schon in weitere Volkskreise eingedrungen und der Begriff des Ordens ist , heute schon ein stehendes Gesprächsthema für alle Nationalsozialisten geworden. Unter Orden verstehen wir eine von einer Weltanschauung getragene, durch Disziplin geformte Fllhrungsgemein- schaft. Mit dem Prinzip des Ordens haben wir eine schöne Großtat des Mittelalters als ewig für den deutschen Charakter empfunden. Was das heutige Deutschland gestalten möchte, das ist nicht ein Bettlerorden, sondern ein Ritterorden. Die edle z Seite aber dieses Ordens, die wir behalten wollen, war die Ritterlichkeit, die Tapferkeit, das Schöpfertum in der Gestaltung von Städten, Burgen und Schlössern, auch in der Naturbejahung des germanischen Menschen überhaupt. Immer bewußter wachsen wir in die neuen Lebensformen hinein. Ueber all unseren Bestrebungen wacht ein Symbol, das heute 5000 Jäher alt ist. Es hatte immer den gleichen Sinn des aufsteigenden, schöpferischen, tatkräftigen Lebens: es ist das Hakenkreuz-Symbol. Dieses Symbol ist die stärkste Darstellung unserer Weltanschauung. Wenn wir dieses Symbol alle gemeinsam verteidigen, wird es auch in der Zukunft stark und geachtet dastehen.
Das Winterhilfswerk bedeutet nicht ein Geben aus Gnade, Milde, Barmherzigkeit, sondern aus Ehrbewußtsein und Gerechtigkeitsgefühl. Die nationalsozialistische Weltanschauung, so betonte der Redner zum Schluß, ist die des 20. Jahrhunderts. ' Wird sie heute noch von der Welt bekämpft, so wird sie in zehn Jahren von ihr bewundert. In unserem Sturz sind wir auf den Grund gestoßen und haben die Wurzeln unseres Seins gefunden. Aus diesem Erlebnis gestaltet sich unsere Bewegung, unser Staat. Wenn wir zusammenstehen, kann niemand die deutsche Wiedergeburt verhindern und dann wird erstehen ein germanisches heiliges Reich deutscher Nation.
hätte Heinz diesen Gedanken erraten. Er schütel leicht den Kopf.
„Nein, nein, Holm. Ihre Schwester denkt gewiß nicht mehr an mich. Vielleicht ist es gut, daß alles so kam. Wenn ich nicht irre, wird ja wohl Ursel — Ihre Schwester — bald ich sah sie mal mit einem Polizeibeamten —"
Er bricht ad und faltet die Finger ineinander.
„Also kein Wort darüber, Holm", murmelt er. Der aber ist plötzlich hellhörig. Cr reckt sich und sagt:
„Sie irren, Herr von Bergholt, meine Schwester ist noch immer ganz frei. Der Schmersow — Verzeihung — das ist wohl der Polizeibeamte, den Sie meinen, spielt da nur eine recht beiläufige Rolle. Ich — ich kann Ihnen das gleich beweisen".
Er wird rot und sucht hastig in seinen Taschen herum. Wo ist denn die Brieftasche? Er schleppt doch da allerlei Kram mit sich, der ihm wertvoll ist. Auch den Brief von Ursel, den er vor Weihnachten erhalten hat — es war so ein lieber, vertrauensvoller Brief.
„Was denn?" Aber lassen Sie doch!" wehrt Heinz ab.
"Nein, nein", stottert Max Holm und zieht allerlei Zeug heraus. „Bloß das Sie alles wissen — auch die Ursel muß das erfahren, sonst — da ist er ja. Hier"
Er hat dien Brief endlich gefunden. Ihm ist ordentlich w ohl, daß er ihn aufgehoben hat.
„Aber ich kann doch nicht —"
„Doch, Herr von Bergholt — er ist an mich, als Ursel hier war — vor Weihnachten —"
Heinz fühlt sein Herz schlagen. Ursels Schriftzüge — wie genau er sie noch kennt! Sie locken und winken ihm vor den Augen, daß er das Schreiben nehmen muh, ob er will oder nicht.
Er liest, während Max Holm einige erklärende Bemerkungen hervorsprudelt.
Dann ist es ganz still in der Stube. Dom Hof her schmettert das Signal zum Essenfassen. Was kümmert es
Heinz schon! , ^
(Fortsetzung folgt.)
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