schlichte Gedenkfeier statt, die nicht länger als anderthalb Stun­den dauern soll. Die Räume, in denen die Gedenkfeiern statt­finden. werden mit größter Sorgfalt ausgejchmückt. damit auch schon rein äußerlich die Feier einen würdigen Rahmen erhält.

Erhebungen

über ungerechtfertigte Preissteigerungen

BerNn, 27 Olt. Verschiedene Preissteigerungen haben in den letzten Monaten und Wochen wiederholt Anlaß zu eindeutigen Erklärungen gegen diese Erscheinungen seitens des Reichswirt­schaftsministeriums gegeben. Trotzdem trat beim Käuferpubli­kum nicht die erwartete Beruhigung ein. Einzelne Fälle zeigten auch offensichtlich, daß diese selbstverständliche wirt­schaftliche Disziplin nicht überall vorhanden war und vielfach ein direktes Eingreifen der staatlichen Organe erforderlich machte. Die Frage der Preissteigerung ist somit nicht auf das wirt­schaftliche Gebiet begrenzt geblieben, sondern ist von politischem Interesse für die Öffentlichkeit geworden.

Die Reichsleitung der Partei hat sich daher entschlossen, eine grotzangelegte Aktion in die Wege zu leiten und genauestes Ma­terial über die Preisbewegungen zu sammeln, um sowohl den berechtigten Klagen als auch dem leeren Geschwätz und den Ge­rüchten ein Ende zu bereiten.

In den Durchführungsbestimmungen, die an die Untergliede­rungen ergehen, wird besonders darauf hingewiesen, daß Ein­griffe in die Preisgestaltung zu unterbleiben haben und daß es vielmehr der Sinn dieser Aktion sei, ge­nauestes Zahlenmaterial und Stimmungsberichte zu sammeln. Ferner wird in den Bestimmungen den ausführenden Unterglie­derungen eine genaue Analyse der bisherigen Preisentwicklung übermittelt, um sie in die Lage zu versetzen, sich auch volkswirt­schaftlich und wirtschaftspolitisch einwandfreie Urteile bilden und abgeben zu können.

Die Aktion soll zu Beginn der zweiten Novemberwoche schlag­artig überall im ganzen Reich einsetzen. Mit der Durchführung der Gesamtaktion ist die NS.-Hago als zuständiges Amt für Handel und Handwerk in der Partei beauftragt worden. Nach Abschluß der Aktion und Sichtung des Materials werden die gesammelten Erfahrungen dem Reichsw^tschastsministertum übergeben werden.

Das WMrWIer BergWngMBlk aufgeklärt

Das entsetzliche Unglück bei Groß-Gerau, bei dem vier An­gehörige einer Familie nach dem Genuß von eingemachten Bohnen unter Vergiftungserscheinungen in wenigen Stunden starben, hat nunmehr seine Aufklärung gefunden. >

Es handelt sich wie uns gemeldet wird, um eine Botulinus- Vergiftung. Der bazilus botulinus, der gegen Hitze, Austrock­nungen, Besonnung und Desinfektionsmittel außerordentlich wi­derstandsfähig ist, wird bei Botulinus-Erkrankungen von Kühen, Kälbern und Schafen ausgeschieden und gelangt mit dem Dung auf Gartenland und Feld und damit auch auf Obst, Gemüse und Salat. Werden nun derartige Nahrungsmittel roh oder un­genügend gekocht gegessen, so können Vergiftungssrscheinungen auftreten. Einem solchen unglücklichen Zufall ist auch das Wal­lerstädter Vergiftungsunglück zuzuschreiben. Die nachträgliche bakteriologische Untersuchung des Restes der gegessenen Bohnen ergab unzweifelhaft Votulinuskeime, die durch ein mangelhaftes Einmachverfahren lebensfähig geblieben waren. So gelangten sie als vollvirulente Keime in den menschlichen Körper, wo sie dann die schweren Vergiftungen verursachten. Durch ein ge­nügend langes Kochen der Bohnen hätten die giftigen Botu- linuskeime abgetötet werden können. Der Botulinus stirbt nach drei Minuten langem Kochen bei hundert Grad Hitze.

Derbandslag Deutscher Haus­und GrundbeMerVereine

Stuttgart, 28. Okt. Der Zentralverband Deutscher Haus- und Grundbesitzervereine e. V. hielt am Samstag und Sonntag in Stuttgart seine SS. Iahrestagung ab. die von Vertretern aus dem ganzen Reiche sehr gut besucht war. Schon am Freitag tag­ten einige Arbeitsausschüsse des Zentralverbandes. Am Sams­tag fanden am Vormittag und am Nachmittag Sitzungen des Führerrats und verschiedener Landesausschüsse statt. Am Abend vereinte ein Begrüßungsabend die Teilnehmer zu einigen ge­mütlichen Stunden. Als besondere Auszeichnung verlieh hierbei Präsident Tribius dem Vorsitzenden des Württ. Hausbesitzerver­eins, Kächele, das goldene und dem Vorsitzenden des Stutt­garter Hausbesitzeroereins, Fritz, das silberne Abzeichen des Zentralverbandes.

.Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand am Sonntag vor­mittag eine große öffentliche Kundgebung des Hausbesitzes, in der Stadthalle, zu der sich Tausende von Hausbesitzern eingefun­den hatten. Die Kundgebung eröffnet« der Präsident des Zen­tralverbandes, Tribius. der die Anwesenden herzlich begrüßte und zum großen Bedauern der Versammlung die Mitteilung machte, daß der Führer der Wirtschaft, Staatsrat Dr. Graf von der Goltz-Berlin, und Ministerialdirektor Professor Dr. Hedding vom Reichsfinanzministerium Berlin, die als Hauptredner bei der Tagung vorgesehen waren, aus dienstlichen Gründen ihre Teilnahme absagen mußten. In seinen weiteren Ausführungen gab der Redner die feierliche Erklärung ab, daß die Führer des deutschen Haus- und Grundbesitzes ihre Aufgabe nicht darin er­blicken, vom Standpunkt des Interessenten aus materielle Vor­teile zu erringen, deren Kosten andere Kreise tragen müssen, vielmehr aufs tiefste davon überzeugt ünd daß die Wiedergesun­dung des deutschen Haus- und Grundbesitzes, weiche ihren Aus­druck findet in der Lösung des Zinsproblems, der Zurückfüh- rung der Steuern auf ein gerechtes Maß und in der Beseitigung der Zwangswirtschaft, nicht nur dem Wohls des Hausbesitzes drent, sondern die Voraussetzung für die Wiederbelebung der Eesamtwirtschaft ist.

der. Stadtverwaltung Stuttgart hieß Oberbürg deutschen Haus- und Grundbesitzer Stuttgart herzlich willkommen. Die Erük« des Reickisitattb ters Murr überbracht« Staatssekretär Waldmann.

Das Hauptreferat hielt dann der Präsident des Deutsä Eemelndetags und Leiter des Amtes für Kommunalpolitik der Reichsleitung der NSDAP., Oberbürgermeister Fiehll wtunchen, über das ThemaGemeinde, und Hausbesitz", z Redner behandelte zunächst Wesen und Aufgaben der Keine den und des Hausbesitzes. Oberbürgermeister Fiehler ging da auf die einzelnen Schwierigkeiten der Hausbesitzer ein und tonte, daß, je mehr die Arbeitslosigkeit herabgemindert wird r ausreichend bezahlte Arbeitsplätze zur Verfügung gestellt werd desto sicherer auch die Einnahmemöglichkeiten der Haus- r Grundbesitzer steigen und die Lasten allmählich gesenkt wert AEn. ^ sind alle daran interessiert, daß die gesamte deuts /toirtlchaft in die Höhe kommt.. Auch der Haus-, und Grundb.

! verpflichtet den Besitzer, daß er sein Teil mit einlegt in den Lebensprozeß des Volkes. Zur Zwangswirtschaft bemerkte der Redner, daß diese gewiß ein Uebel sei, aber in manchen Fällen als notwendiges Uebel noch aufrecht erhalten bleiben müsse. Die Zinsknechtschaft belaste die Gemeinden ebenso stark wie den Hausbesitz, desgleichen die Steuerlasten. Zum Schluß seiner Aus­führungen wies Oberbürgermeister Fiehler nochmals auf die vielen gemeinsamen Interessen zwischen Gemeinden und Haus­besitz hin. Beide verfolgen eingehend die Bevölkerungsbewegung, die Abwanderungsbewegung, die gesamte Wohnungspolitik, die Vauwirtschaft, die Siedlungstätigkeit, die Erundstückswirtschast. In beiderseitigem Interesse liegt vor allem die Bekämpfung der Bodenspekulation. In Zukunft darf es also nicht mehr heißen: Hier Gemeinde, hier Hausbesitz, die Losung ist vielmehr Ge­meinde und Hausbesitz. In herzlichen Worten dankte ihm Präsident Tribius für seine von großem Verständnis für den Hausbesitz getragenen Ausführungen. Der Hausbesitz sehe ein, daß die Zwangswirtschaft noch nicht völlig beseitigt wer­den könne, bitte aber darum, daß wenigstens die Grenzen herab­gesetzt werden, da in Mittelwohnungen ein ausreichender Be­stand vorhanden sei. Er versicherte, daß die Hausbesitzer beim Winterhilfswerk 1934/35 wie im vergangene Jahre ihre Opfer­bereitschaft zeigen werden.

EliiMktzun?en der RadikalsoMsten

Paris, 27. Okt. Auf dem radikalsozialistischen Parteitag in Nantes wurde von den Vereinigten Ausschüssen für Staats­reform und allgemeine Politik mit allen gegen vier Stimmen eine Entschließung angenommen, in der.es u. a. heißt:

Der Parteitag ist bereit, sich jeder Reform anzuschlietzen, die ein bessers Arbeiten des Staates bezweckt. Er kann aber gegebenenfalls seine Zustimmung nicht zu Maßnahmen geben, die die Gefahr mit sich bringen, in Zukunft die persönliche Macht­ausübung entgegen den republikanischen Freiheiten zu be­günstigen."

Diese Entschließung, so erklärt man in politischen Kreisen, bekundet den radikalsozialistischen Ministern im Kabinett Dou- mergue volles Vertrauen und überläßt ihnen die Beurteilung des Gebrauchs, den sie von dieser Freiheit machen wollen. Eine zweite Entschließung, über die die Ausschüsse zur Stunde noch nicht abgestimmt haben, lautet:Der Parteitag erklärt sich mit der Fortsetzung des politischen Waffenstillstandes einverstanden, vorausgesetzt, daß er loyal eingehalten wird, daß er sich be­waffneten Verstößen gegen das Regime widersetzt und daß er sich vor allem angelegen sein läßt, angesichts der Wirtschaftskrise alle Maßnahmen zu ergreifen, die geeignet sind, die Frage der landwirtschaftlichen Erzeugung zu klären und die Arbeitslosigkeit einzudämmen." _

Zusamuieuttill des Dreier-Ausschusses für die Suar-

abstiunnuug am K. November iu Rom

Gens, 28. Okt. Als Zeitpunkt für die Zusammenkunft des Dreier-Ausschusses des Völkerbundsrates für die Saarabstim­mung in Rom ist nunmehr der 6. November festgesetzt worden. Diese wichtige Tagung soll der Vorbereitung der für Mitte No­vember vorgesehenen außerordentlichen Tagung des Völkerbunds­rates dienen. Grundlage der Beratungen des Dreier-Ausschusses bildet vor allem die französische Denkschrift, die Anregungen der französischen Regierung bezüglich des Status quo und der Lö­sung der Bergwerks- und Währungsfragen enthält. Für die letz­tere Frage wird dem Ausschuß bereits ein Bericht des Finanz­ausschußes des Völkerbundes zur Verfügung stehen, der sich in seiner Pariser Tagung mit dieser Frage befaßt hat. Der Aus­schuß wird einen Bericht an den Völkerbundsrat ausarbeiten.

Abdankung des Königs von Siam-

London, 28. Okt. Nach einer Reutermeldung aus Bangkok erklärte der Sekretär des Königs von Siam am Samstag abend, der König habe der Regierung mitgeteilt, daß er den Wunsch habe, abzudanken. Man glaubt zu wißen, daß dieser Beschluß gefaßt worden ist infolge des zwischen dem König und der Na­tionalversammlung herrschenden Konflikts über die Frage der königlichen Vorrechte.

Die japanischen Rotlenvorschlage

London, 27. Okt. DieTimes" ist in der Lage, nähere Einzel­heiten über die japanischen Vorschläge in den Londoner Flotten- besvrechungen mitzuteilen. Die Japaner, so führt das Blatt aus, unterscheiden zwischen offensiven und defensiven Waffen. Zu den offensiven Waffen gehören Flugzeugmutterschiffe, Eroß- kampfschiffe und Kreuzer der A-Klasse. Japan schlage nun vor, i jede dieser Kategorien besonders zu begrenzen. Da es sich um ! offensive Waffen handelt, soll die Begrenzung so weit wie mög- ' lich gehen. So ist Japan bereit, Flugzeugmutterschiffe völlig ab­zuschaffen. Die defensive Kategorie von Kriegsschiffen soll aus kleineren Kreuzern (mit Geschützen von höchstens 15 Zentimeter Kaliber). Zerstörern und U-Booten bestehen. Für diese drei Schiffsklassen soll eine Gesamttonnage festgesetzt werden, die für die drei Mächte gleich hoch sein soll. Die Vereinigten Staaten, Großbritannien und Japan würden dann das Recht haben, die Eesamttonnage auf die drei Schiffsarten ganz nach eigenem Belieben zu verteilen. Es verlautet auch, daß die japanische De­legation zwar in jeder Beziehung eine theoretische Gleichheit mit Großbritannien und den Vereinigten Staaten verlange, zugleich aber andeute, daß die japanische Regierung nicht unbedingt bis zur Höchstgrenze bauen werde, sondern sich dazu nur im Notfall entschließen werde.

Ueber die Haltung der Amerikaner meldet dieTimes", bis­her deute nichts darauf hin, daß die amerikanische Dele­gation bereit sei, die im Washingtoner Vertrag festgesetzten Maßstäbe aufzugeben. Leichte Abänderungen würden sicher ver­einbart werden können, aber das Verhältnis 5:5:3 für Amerika, England und Japan wird schon deshalb als grundlegend be­trachtet. weil die Japaner bei diesem Stärkeverhältnis in ihren heimischen Gewässern bereits unangreifbar seien. Dem Blatt zufolge wird Japan dem entgegenhalten, daß die amerikanische Flotte in ihren heimischen Gewässern ebenfalls unangreifbar sei und daß die Gleichheit der japanischen Flotte in dieser Be­ziehung keinen Unterschied machen würde, ganz besonders wenn der japanische Vorschlag auf energische Einschränkung der Groß­schifftypen Annahme fände.

DieTimes" schließt: Die Hauptschwierigkeit bleibt die Frage, ob das Stärkeverhältnis 5:5:3 aufrechterhalten werden soll. In Tokio sei erklärt worden, daß Japan keinen neuen Vertrag auf dieser Grundlage unterzeichnen werde und nötigen­falls den Washingtoner Vertrag vor Ende dieses Jahres kündi­gen werde, d. h. zwei Jahre vor Ablauf seiner Gültigkeit.

Das Flugzeug der Australienflieger

Astes und Geysendorfer oerbranul

London, 27 Okt. Wie aus Allahabad (Britisch Indien) ge­meldet wird, ereignete sich beim Start des Flugzeuges der Hol­länder Asjes und Geysendorfer, die auf dem Fluge nach Austra­lien wegen eines Maschinenschadens in Allahabad Zurückbleiben mußten, ein schwerer llnglücksfall. Das Flugzeug stieß auf dem Rollfeld mij einem Kraftwagen zusammen, der Brennstoff trans­

portierte. Beide Fahrzeuge gingen sofort in Flammen auf. Die beiden Flieger sprangen in aller Eile aus der Kabine und kamen mit leichten Verletzungen davon, während der indische Kraftwagensllhrer schwer verletzt wurde. Das Flugzeug brannte in wenigen Minuten vollständig nieder.

Auch Vorlieben siegen vrolestanliMe Geistliche in Mex ko

Mexiko-Stadt, 27. Okt. Wie die ZeitungUniversal" aus Chihuahua meldet, ist nunmehr auch den im Staate amtierenden protestantischen Geistlichen die Amtserlaubnis entzogen worden. Der katholische Bischof von Chihuahua hat sich bereits nach El Paso (Texas) begeben, und die übrigen katholischen Geistlichen werden ihm in den nächsten Tagen folgen, so daß damit über­haupt kein Geistlicher mehr im Staate vorhanden sein wird.

Hungersnot in China

Schanghai, 26. Okt. Im Zusammenhang mit der Tagung des Weltkongresses des Roten Kreuzes veröffentlicht die chinesische Presse verschiedene Berichte über die Hungersnot, die zur Zeit in China herrscht Infolge ungünstigen Wetters, Naturkatastro­phen, besonders auch infolge des Bürgerkrieges, werden 1 4 Pro- vinzen Chinas mit einer Bevölkerung von über 106 Mil­lionen Menschen von einer furchtbaren Hungersnot heimgesucht. Nach chinesischen Meldungen sind zwei Millionen Bauern im letzten Vierteljahr Hungers gestorben. Die chinesische Presse ver­langt sofortige Hilfsmaßnahmen für die hungernde Bevölkerung.

Sagd auf einen Brandstifter vnd Einbrecher

Wie«, 26. Okt. Der Brandstifter und Einbrecher Alois Sai- l e r, der kürzlich vier Bauernhöfe niederbrannte, wird langsam zum Schrecken des nordöstlichen Niederösterreichs. Schwer be­waffnet dringt er in kleine Bauerndörfer ein, plündert und raubt und versteckt sich dann wieder in den Wäldern. Am Don­nerstag verübte er drei Einbrüche, zuerst einen bei seinem Vater, dann einen in der Ortschaft Niederkreuzstetten und einen drit­ten in der durch seine Brandstiftung ohnedies so schwer heimge­suchten Gemeinde Oberkreuzstetten. In den in Betracht kom­menden Bezirken Niederösterreichs wurden zahlreiche Gendarmen eingesetzt, um die Verfolgung in ganz großem Maßstabe auszu­nehmen.

Mldbad. 29. Oktober 1934.

Malerischer Herbst. Nun hat der Herbst alle Farben seiner Palette aufgetragen. Buntlaub prangt in den Wäl­dern, jede Krone fast hebt sich vor der anderen heraus. Nun erglüht das Zeichen der Vergänglichkeit rot und gelb und wenn die Sonne in milden Stunden mit der Erde spielt, dann ist es, als trüge der Baum an der Straße samt und sonders goldene lichtdurchglllhte herrliche Blätter. Ent­zückt trinkt das Auge von dieser Herrlichkeit der Natur, kann sich nicht sattsehen an dem verschwenderischen Reichtum der Farben und Töne, der lauten wie der milden, und es scheint, als wollte die Mutter Erde sich noch einmal ein Diadem aufs Haupt setzen, um zu zeigen, daß sie noch im­mer Königin sei. Und wenn in uns auch Ahnungen aufkei­men, Ahnungen, die uns zuraunen, daß auf dieses Fanal bald ein Finale folgen werde, daß in diesem noch einmal aufrauschenden Leben schon alle Melodien des Sterbens mitklängen: wir schütteln in beseligten Augenblicken schö­nen Naturempfindens diese geheimen Stimmen von uns ab, wir wollen die Heiterkeit malerischen Herbstes ungetrübt in uns aufnehmen und von seinem goldenen Weine und sei­nen jubelnden Farbakkorden trinken. Denn bald, nur allzu­bald nehmen diese Tage ein Ende.

Der nimmermüde Helfer. In das Wirtfchaftschaos einer liberalistischen Epoche, in der einer den anderen bekämpfte, in der der Ruin des einen die Freude und den schrankenlos brutalen Aufstieg des anderen bedeutete, knallten die flat­ternden Freiheitsfahnen des nationalsozialistischen Deutsch­land. Es war ein Ton, der das Gezeter derer verschlang, die von der Zersplitterung des deutschen Volkes fett wurden, ü-erer, denen alles an einer letargischen Grundstimmunz des Volkes lag. Der Knall war gut! Er brach die Letargle und gab dem deutschen Volk seinen angeborenen Arbeits­willen wieder. Für diesen Vorgang haben wir einen Aus­druck:Arbeitsschlacht". Sie tobt in den deutschen Landen, diese Schlacht, sie ändert das Antlitz der deutschen Erde, sie bringt Kampflust in stillgelegte Betriebe und in die ver­zagten Herren Millionen arbeitsloser Volksgenossen. Der Sparpfennig als nimmermüder Helfer greift ein in diese Schlacht, fällt in die Speichen verrosteter Räder und bringt sie wieder in Gang. Armeen von Helfern kommen aus den Toren der Kreditgenossenschaften, Banken und Sparkassen. Auch Dein Erspartes in Sparbuch oder Pfandbriefen und Anleihen wandert mit in dieser Armee. Es lohnt sich wieder zu schaffen und zu arbeiten. Durch den Klang der Werbe­trommel hindurch, die uns zum Sparen mahnt, hören wir den metallenen Pulsschlag der Arbeit, wir hören ein leises Summen: Es sind die Sparpfennige, die in die Wirtschaft rollen und wieder zurück zum Verbraucher in ewig gleichem Lauf.

BoimsWliche kimsiige Gestaltung der Mgnsteuer

und Eiliwohtielsteuer M5 in Württemberg

Nach einem im Staatsanzeiger veröffentlichten Ministerial- erlaß ist für Württemberg folgende Gestaltung der Vürgersteuer und Einwohnersteuer 1935 in Aussicht zu nehmen:

Die Gemeinden sind verpflichtet, die Vürgersteuer bezw. die Einwohnersteuer mindestens mit den Steuersätzen des Er­hebungsjahres 1934 zu erheben. Ein Uebergang von einer Steuerart zur andern (etwa von der Einwohnersteuer zur Vür­gersteuer) ist grundsätzlich ausgeschlossen. Lediglich für die Ge­meinden mit weniger als 2090 Einwohnern wird von wenigen Ausnahmen abgesehen für 1935 der Uebergang von der Bürger­steuer zur Einwohnersteuer vorgeschrieben. Für alle Gemeinden, die die Vürgersteuer 1935 erheben, ist das Lohnabzugsverfahren obligatorisch.

MrtlcMz

Kundgebungen iu alle« Orten Württembergs

In Auswirkung der Verordnung des Führers über die Deutsche Arbeitsfront vom 24. Oktober 1934 und der anschließenden Kund­gebung des Stabsleiters der PO., Dr. Ley, führt die Deutsche Arbeitsfront in Württemberg-Hohenzollern am kommenden Dienstag, 86. Oktober, in allen Orten des Gaubereichs große Kundgebungen durch.

Der Führer selbst hat die Deutsche Arbeitsfront zu der Orga­nisation aller schaffenden Deutschen der Stirn und der Faust er­hoben und damit ausdrücklich unterstrichen, daß die DAF. allein das nationalsozialistische Instrument zur Sicherung des Wirt­schaftsfriedens darstellt.

Jeder schaffende Deutsche gehört in die DAF. als der ge«