Vieser feierlichen Stunde gemeinsaln mit Ihren Kameraden im Reich auf Ihr Amt verpflichte. Und so nehme ich Sie alle hier und im Reich namens des deutschen Handwerks in Gegenwart des Herrn Neichswirtschaftsministers und des Herrn Stabsleiters der PO. in treuer Hingebung zum Dienst am Handwerk in Pflicht: ,

Sind Sie gewillt, als deutscher Handwerker Ihre ganze Kraft in den Dienst des Führers und des deutschen Vaterlan­des zu stellen, so antworten Sie mir mit den Worten: Ja. ich gelobe es!

Antwort:Ja. ich gelobe es!"

Sind Sie gewillt, in und durch Ihr Amt für die Verwirk­lichung des hohen Zieles der Gemeinschaft zwischen Betriebs­führer und Betriebsgefolgschaft zu wirken, wie es dem Sinn des alten Dreiklangs im HandwerkMeister, Geselle und Lehrling" entspricht, und darüber hinaus die Volksgemeinschaft zu jeder Stunde zu fördern, dann antworten Sie mit den Worten: Ja, ich gelobe es!

Antwort:Ja, ich gelobe es!"

Sind Sie gewillt, allen Berufsangehörigen ob Lehrling, Geselle oder Meister ein wahrer Arbeitskamerad und treuer Helfer in allen Lebenslagen zu sein, so antworten Sie mir mit den Worten: Ja. ich gelobe es!

Antwort:Ja, ich gelobe es!"

Sind Sie gewillt, das Ihnen anvertraute Amt in Gerechtig­keit und Selbstlosigkeit zu verwalten, dem Handwerk ehrlichen Herzens zu dienen und den Anordnungen der Ihnen Vorgesetzten getreulich nachzukommen, dann antworten Sie mir mit den Wor­ten: Ja, ich gelobe es!

Antwort:Ja, ich gelobe es!"

Nach altem Brauch sind Sie in Pflicht genommen.

Tragen Sie die Worte unseres Führers im Herzen, seien Sie stets Ihres Gelöbnisses eingedenk und nun gehen Sieans Werk!"

Reichsbankpriisidenl Dr. Schacht

führte u. a. aus: Es ist ein großes Stück Tradition, das im deut­schen Handwerk lebt, und wenn auch die romantischen Bilder des mittelalterlichen Handwerks, deren wir uns so gern er­innern, nicht darüber hinwegtäuschen dürfen, daß seitdem grund­legende Wandlungen in dem wirtschaftlichen Aufbau des deut­schen Handwerks eingetreten sind, so ist doch gerade das deutsche Handwerk ähnlich wie der Bauernstand ein lebendiges Zeugnis dafür, was Tradition, was Festhalten an alter Ueberliefs- rung und das Aufbauen auf langen wirtschaftlichen Erfahrun­gen für unsere Gegenwart bedeutet. Mag die moderne Groß­industrie mit all ihren technischen Umwälzungen die Wirtschaft noch so revolutionierend verändert haben, wir merken doch auch heute noch an allen Ecken und Enden, daß sie aus dem Hand­werk entstanden ist und handwerksmäßiges Können nicht ent­behren kann. Ja, je mehr die hochentwickelten Industrieländer der billigen und schlechten Konkurrenz neu aufkommender In­dustrien bei anderen Völkern begegnen, um so mehr ist Anlaß zu höchster Leistungsarbeit gegeben und um so mehr besinnen wir uns immer wieder darauf, daß handwerkliches Können die Grundlage der deutschen Qualitätsarbeit ist. Ein Pfu­scher wird selten ein anständiger Kerl sein. Wer nichts kann, ist kein Mann. Können verpflichtet. Wir wollen darum die hohe sittliche Schule, die das Handwerk für unser Volk darstellt, ehren und erhalten.

Der nationalsozialistische Umbruch hat die Wege zu einer besse­ren Entwicklung sreigemacht. Der Nationalsozialismus hat den selbständig icha^inen, verantwortungsbewußten Menschen wie­der 77, oen Mittelpunkt der Wirtschaft gestellt. Auf keinem Ge­biete des gewerblichen Lebens aber ist die Zahl selbständig schaffender und darum vor Verantwortung gestellter Menschen so groß wie im Handwerk. Die Innung bildet die Grundlage für den ganzen künftigen Aufbau des Handwerks. Des weiteren wurde die Errichtung von Kreishandwerkerschaften an­geordnet und die handwerkliche Ehrengerichtsbarkeit geschaffen.

Außer dieser organisatorischen Neugliederung, die nur die Grundlinien aufzeigt, ihren geistigen Inhalt aber vom Handwerk selbst erwarten muß. hat die nationalsozialistische Regierung eine Reihe sehr wichtiger Maßnahmen getroffen, die dem Hand­werk zugute gekommen sind. Es gehört hierher insbesondere das Verbot zur Errichtung neuer Einzelhandelsgeschäfte, ferner ist die Expansionswirtschaft von Warenhäusern und Filialbetrieben unterbunden worden. Zu den wichtigsten handwerkfördernden Maßnahmen aber muß die unmittelbare und mittelbare Auswir­kung des nationalsozialistischen Arbeitsbeschaffungsprogramms gezählt werden. Im ersten Quartal 1934 lagen die Umsätze in den Einkaufsgenossenschaften der Maler um 88,2 Prozent, der holzverarbeitenden Gewerbe um 67,2 Prozent und der metall­verarbeitenden Gewerbe (Klempner, Installateure usw.) um 8S,7 s Prozent über denen des Vorjahres. Ein so starker Einsatz von '

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Ein Roman vom neuen Deutschland

von Paul Hain.

88 NaSdruS verbot«».

Nun ja Ursel zwingt sich zur äußersten, bis zur Grenze der Koketterie gehendenGeschäststücht-igkeit". In Gottes Namen, denkt sie. In zehn Minuten ist der schwarz­gelockte Schönling draußen und sie wird sich die diversen vertraulichen Handberührungen, die er so geschickt anzu­bringen versteht, am Wasserhahn abwaschen. Sie dankt für seine Verehrung, die er ihr schon oft genug angedeutet, und die mit deutscher Ritterlichkeit nichts zu un ha.

So, Fräulein Fräulein Ursel, nicht wahr? dann bleibt es also bei diesen sechs Stück", sagt er eben schar­mant, zeigte seine weihen Zähne zwischen den zu vollen Lippen und läßt seine Hand einen Augenblick aus der ihren ruhen. Sie zieht die ihre lächelnd zurück.Schafskopfl" möchte sie am liebsten sagen.

Er blickt halb zur Seite. Das Fräulein Braut prüft mit brillantenfunkelnden Fingern gerade das Gewebe einer Golfjacke,letztes Wiener Modell, todschick", wie Magnussen versichert. Schnell zieht er eine Karte aus der Tasche, wäh­rend Ursel die Binder sauber in den Karton legt, kritzelt ein paar Zeilen darauf mal muß es doch mit dieser ent­zückenden Kleinen klappen! sagt er sich.

Dann schiebt er ihr die Karte hin. Drückt sie ihr in die Hand.

Es ist ihr, als hätte sie Feuer berührt.

Sie zuckt zusammen, mit eimmmal flammt zornige Nöte über ihr Gesicht, ein Ekel würgt ihr in der Kehle angesichts der unverfrorenen Aufdringlichkeit dieses Mannes, dessen Braut keine zehn Schrite entfernt steht. Mit krampshafer Gelassenheit nimmt sie die Karte, reißt sie mittendurch und läßt sie fallen.

In eben diesem Augenblick blicken Sally Magussen und Arno Behrischs Braut herüber. Ein kaum merkliches, ironi­sches Zucken geht um ihren rotgesäbten Mund.

Staatsgeldern, wie ihn das Arbeitsbeschaffungsprogramm ge- I bracht hat, kann selbstverständlich nicht alljährlich wiederholt werden. Aber das wird auch nicht nötig sein, denn die Entwick- ' lung, in der sich unser industrieller und landwirtschaftlicher j Binnenmarkt befindet, kann nicht ohne belebende Rückwirkung I auf das Handwerk bleiben.

Die Neubildung von Sparkapital, die durch diese wirtschaft­liche Belebung eingesetzt hat, muß auch von der Seite des Hand­werks her gefördert werden. Nur aus ihr heraus kann eine Verbilligung des langfristigen Kredits kommen. Zwangsmaß­nahmen auf dem Gebiete des Zinses können zwar eine Aenderung bestehender Schuldverhältnisse herbeiführen, unterbinden aber ein Neuangebot von Sparkapital, und gerade das letztere ist auch für das Handwerk von großer Bedeutung. Die Reichsregicrunz ist stärkstens darauf bedacht, daß die Preisbildung nicht zu einer untragbaren Belastung der breiten Massen der Konsu­menten führt. Die Reichsregierung hat sich mit aller Schärfe gegen unberechtigte Preiserhöhungen wenden müssen, und der Reichshandwerksmeister hat auftragsgemäß entsprechende Wei­sungen an die Obermeister der Innungen ergehen lassen.

Handwerk ebenso wie Landwirtschaft, Handel und Ge­werbe sollen sich vor Augen halten, daß die Verhütung von Preissteigerungen eines der wesentlichsten Mittel ist zur Fort­setzung des Kampfes gegen die Arbeitslosigkeit.

Das große Aufbauwerk unseres Führers gelingt um so siche­rer, je mehr die Verbesserung der Arbeitslage, die Erhöhung der Gütererzeugung, die größere Ausnutzung der Kapazität zur Sen­kung der Generalunkosten führt und damit zur Preisverbilligung. Das deutsche Handwerk ist weit über seine zahlenmäßige Be­deutung hinaus ein starker Faktor im Kampf um den deutschen Wiederaufbau Ich grüße das Handwerk.

Wünsche des Ncichspropagandaministers

Ministerialrat von Keudell überbrachte die Grüße und Wünsche des Reichspropagandaministers Dr. Göbbels.

Stsdsletter der PO., Dr. Robert Ley

Zum Schluß sprach der Stabslciter der PO., Dr. Ley. Die vergangene Zeit habe eine Gesellschaftsordnung gebracht, in der die Vewertüng der Leistung einer Bewertung nach dem Geldsack habe weichen müssen. Man habe nicht mehr den Mann gesehen, der etwas leistete, sondern nur den, der Geld besaß. Die Unzu­friedenheit der breiten Masse sei nicht daraus zu erklären, daß das soziale Problem ein Lohnproblem war, sondern ein Gesell­schaftsproblem. Das Handwerk habe eine neue Begriffsauf­fassung einer Gesellschaftsordnung gelehrt, die auf Leistung auf­gebaut sei. So sei denn unser Ziel, in unserem Volke die Lei­stungsordnung wiederum in Geltung zu bringen, wie sie im Handwerk zum Teil noch erhalten sei. Wir müßten den Drei­klang von Lehrling, Geselle und Meister wieder hineintragen in die breitesten Massen der Industrie. Mit Qualitätsarbeit müßten wir Deutschland wieder emporfchaffen.

Nach weiteren Ausführungen weihte Stabsleiter Dr. Ley die Fahnen im Gedenken an die Vlutopfer des Weltkrieges und der nationalsozialistischen Bewegung. Unter andächtigem Schweigen -er Zehntausende senkten sich langsam die Fahnen und die Ka­pelle intonierte das Niederländische Dankgebet.

Die Obermeister in SluiMt

Die Namen der neuen Innungen des Kreises Stuttgart und der Obermeister dieser Innungen geben wir nachstehend bekannt:

Väckerinnung: Walter Hurth. Baugewerksinnung: Rudolf Brenner. Bildhauer- und Steinmetz-Innung: Erwin Scheuerte. Böttcher- und Küferinnung: Eotthilf Mödin- ger. Buchbinderinnung: Ludwig Balz. Buch- und Stein­druckerinnung: Willi Heppeler. Bürsten- und Pinselmacher­innung: Otto Seitz. Chirurgiemechaniker-, Instrumenten­macher- und Vandagisteninnung: Georg Greißinger. Dach­deckerinnung: Wilhelm Müller. Damenschneider-, Wäsche­schneider- und Stickerinnung: Mathilde Veh. Drechslerinnung: Noch nicht ernannt. Elektroinnung: Eugen Preisend anz. Färberinnung: Otto Wiederhold. Fleischerinnung: Karl Bayer. Freiseurinnung: Wilhelm Haußmann. Elaser- innung: Gustav Müller jung. Glas- und Gebäudereiniger­innung: Paul Dannhäuser. Innung der Glasschleifer und verwandter Handwerkszweige: Hermann Otto. Gold- und Silberschmiedeinnung: Ewald Müller. Graveur- und Gal- -vaniseurinnung: Albert Weeber. Herrenschneiderinnung: Friedrich Kurz. Klempner-, Installateur- und Kupferschmieds- innung: Adolf Merz. Konditoreninnung: Otto Lehren­kraus. Innung des Krastahrzeughandwerks: Ernst Hahn. Kürschner-, Hut- und Mützenmacherinnung: Franz Seifert. Lackiererinnung: Adolf Ruffner. Malerinnung: Richard

Magnussen ist starr.

Behrisch hat sich hastig nach der zerrissenen Karte mit ihren verfänglichen ZeilenTreffpunkt morgen acht Uhr Romanisches Kaffee" gebückt.

Ursel verschnürt den Karton.

Fertig, mein lieber Arno?" flötet di« junge Dame und blickt Ursel etwas spöttisch an, die den Kopf gesenkt hält.

Ja, Liebste nur noch zahlen", antwortet er hastig und hat es plötzlich eilig, aus dem Laden zu kommen. Peinlich, die Sache, aber seine Braut nimmt Gott sei Dank solche Dinge nicht so tragisch. Sie wird ihn gehörig aüf- ziehen. Und das Mädel alberne Göre! Was sich so was einbildet!

Sally Magnussen macht eine tiefe Verbeugung, als das Paar abgeht.

Ergebenster Diener. Küss' die Hand, Gnädigste".

Dann ist eine Weile Schweigen im Laden. Und dann platzt Sally Magnussen los:

Also so was! Fräulein Holm sind Sie total ver­rückt geworden? Wie? Sie können wohl nicht dafür? Sind Sie eine Prinzessin? Also da soll doch"

Er schnappt nach Luft und hat ein richtiges Karpfen­maul.

Ursel wirft plötzlich den Kopf in den Nacken.

Ich verbiete mir den Ton, Herr Magnussen!"

Das klingt sehr hell und klar. Jemand sagt leise:

Bravo!"

Es ist der unschuldige Blondkopf. Magnussen läuft knallrot an.

Ruhe!" brüllt er und feine Augen rollen.Fräulein Holm Sie haben den Mund zu halten! Sie sind Ange­stellte! Es war eine eine also eine glatte Frechheit von Ihnen, dem Herrn Behrisch die Karte zu zerreißen und hinzuschmeißen! Was denken Sie sich denn, wer Sie sind? Was denken Sie sich überhaupt? He?"

Es ist zuviel für Ursel. Eine unbekannte, frische Kraft durchströmt sie mit einemmal. Sie sieht diese aufgeregt ge­stikulierende Fettkugl kühl an, tritt ein wenig vor und sagt sehr deutlich:

Vetter. Mechanikerinnung: Christian Blanz. Innung für das Musikinstrumentenmacherhandwerk: Fritz Zwölfer. Op­tiker- und Optikmechanikerinnung: Erich Krän zier. Photo­grapheninnung: Georg Tunnat. Posamentiererinnung: Her- ! mann Mergenthaler. Putzmacherinnung: Frida Staib- Oswald. Schlosser- und Maschinenbauerinnung: Eugen Hart­mann. Schmiedeinnung: August Heck. Schornsteinfegerinnung: Karl Matth eis. Schuhmacherinnung: Karl Schöffel. Sei­fensiederinnung: Emil Häcker. Seiler-, Netz- und Segelmacher, innung: Noch nicht ernannt. Steinsetzer-, Plästerer- und Straßen­bauerinnung: Friedrich Bach. Stukkateur- und Eipserinnung: Josef Weber. Tapezierer- und Sattlerinnung: Wilhelm Heck­mann. Tischler-, Boots- und Modellbauerinnung: Hans But­terstein. Töpfer- und Ofensetzerinnung: Max Sirl. Uhr: Macherinnung: Max Kern. Wagner- und Karosseriebauer­innung: Hermann Wiel er. Wäscher- und Plätterinnung:' Max Kübler. Innung des Zahntechnikerhandwerks: Karl Jourdan. Zimmererinnung: Walter Welz.

Dr. Drick über die Vereinheitlichung -er Reichsverwaltnng

Berlin, 27. Okt. Der Reichs- und preußische Minister des In­nern, Dr. Fr ick, gewährte demPolitischen Pressedienst" Preußischer Pressedienst der NSDAP. über die Verein­heitlichung der Reichsverwaltungen eine Unter­redung. wobei er u. a. sagte:

Es ist schon heute kein Zweifel, daß die Zusammenlegung zweier Ministerien mit so ineinandergreifendem Geschäftsbereich wie des Reichsminifteriums des Innern und des preußischen Ministeriums des Innern viel Doppelarbeit ersparen und damit in der Zukunft eine bedeutende Vereinfachung und Verbilliguccr der Verwaltung bringen wird. Ich sehe aber den größten Er­folg der Verbindung der beiden Ministerien darin, daß die Schlagkraft der Reichszentrale erhöht und der I n- stanzenweg wesentlich klarer und kürzer wird. Auf diese Weise kommen wir endlich zu der von allen Bevölkerungskreisen seit langem gewünschten modernen Verwaltung. Die Aufgaben des preußischen Finanzministeriums ändern sich durch die Zu­sammenlegung der Reichs- und preußischen Ministerien in kei­ner Weise. Die Zusammenlegung der Reichsministerien mit den preußischen Ministerien ändert an dem Fortbestand des preu­ßischen Kabinetts an sich nichts. Seine Zuständigkeit in Angelegenheiten der preußischen Gesetzgebung und Verwaltung bleibt hiervon unberührt. Die preußische Verwaltung wird nach Maßgabe der bestehenden Reichs- und preußischen Ge­setze fortgeführt. Es können nunmehr Reichs- und preußische Verwaltungsgeschäfte gleichzeitig von Reichsbeamten und preu­ßischen Beamten, ohne Rücksicht auf ihre Eigenschaft als Reichs­und preußische Beamte wahrgenommen werden. Die Neu­gliederung des Reichs wird wesenhaft und Schritt für Schritt nach den Erfordernissen der Zeit vor sich gehen. Der Zeit­punkt der einzelnen Entwicklungsstufen kann nicht vorher be­stimmt werden. Das Ziel ist die Schaffung einer möglichst ein­fachen und einheitlichen Verwaltung, die den Bedürfnissen des ganzen Volkes am besten zu dienen vermag. .

Neues Gesetz über die Aufhebung des Begnadigungsrechtes in Dtenststrafsachen

Verli«, 26. Okt. Im Reichsgesetzblatt wird ein Gesetz über die Aufhebung des Begnadigungsrechts in Dienststrafsachen vom 24. Oktober 1934 veröffentlicht. Darnach wird der Paragraph 118 des Reichsbeamtengesetzes vom 31. März 1875, wonach das Staatsoberhaupt das Recht hat, die von den Disziplinarbehör­den verhängten Strafen zu erlassen, oder zu mildern, dahinge­hend ergänzt, daß dieses Recht durch andere Behörden ausgeübt werden kann.

Gedenkfeier am s. Novemder in allen Ortsgruppe»

! Berlin, 27. Okt. DerVölkische Beobachter" meldet: Auch in - diesem Jahre wird der 9. November als Gedenktag für unsere Toten von allen Ortsgruppen der NSDAP, feierlich begangen. ! In den Morgenstunden des 9. November wird in allen Orten i Deutschlands an Len Gräbern unserer für die nationalsozialistische Bewegung gefallenen Kameraden eine Wache aufgestellt. Diese Wache wird im Laufe des Tages mehrfach abgelöst und zieht frühestens 7 Uhr abends ein. Ebenso wird auch an den Ehren­malen der Toren des Weltkrieges eine Wache aufziehen. So­wohl an den Gräbern unserer Toten als auch an den Ehren­malen der Gefallenen des Weltkrieges werden Kränze nieder­gelegt. Bei der Kranzniederlegung spricht jeweils der zuständige Hoheitsträger im Ort oder dessen Beauftragter.

' In den Abendstunden findet in allen Orten Deutschlands eine

Damit Sie's wissen: Ich Hab' mir gedacht, daß es eine schamlose Unverschämtheit von diesem Filmsatzken war, mir in Gegenwart seiner Braut eine so freche Einladung zu­stecken zu wollen!"

Frechheit!" gurgelt Magnussen.

Jawohl, eine Frechheit war es! Und damit Sie noch etwas wissen, was Sie wühl noch immer nicht gemerkt ha­ben: Ich bin ein deutsches Mädel wir alle hier sind deutsche Mädels! Und wenn ich auch ganze achtzig Mark von Ihnen im Monat bekomme, so bin ich doch nicht hier als Gelegenheitsflirt für irgendeinen Kursüstendamm-

schnösel!"

Die kesse Schwarze mit dem roten Puppenmund stimmt begeistert zu.

Magnussen klappt den Mund auf und zu. Er ist für eme Weile sprachlos. Dann kommt ihm der Atem wieder und

er zetert mit Fisteltönen:

Das ist ja Revolte! Das werden Sie büßen meine meine Damen! Und wenn ich Len Laden zumachen soll!"

Von mir aus!" sagt Ursel und fühlt ihre ganze junge Kraft. Einmal muß eben jeder Aerger heraus, wenn man nicht daran ersticken soll.Verlassen Sie doch Deutschland! In Prag gibt es auch ganz hübsche Lüden".

Sie sind entlassen!" schreit Magnussen krebsrot.

Ich nehme es zur Kenntnis", kommt es kühl zurück.

Zum Ersten verschwinden Sie. Wir haben ja vier­zehntätige Kündigung! Entlassen!"

Seine Stimme schnappt über. Ihm ist, als sähe -er über­all lachende Gesichter. Herzlich lachende Mädchengesichter.

Die Schwarze sagt vernehmlich:

Warum regt er sich bloß so auf?"

,-Sie auch, Fräulein May, Sie auch! Entlassen! Die ganze Bande von deutschen Mädels sollte man"

Da klatscht ihm etwas ins Gesicht. Es ist die Blonde, ihm mit exakter Sicherheit einen Kartontodschicker

einemmal kalkweiß.

(Fortsetzung folgt.)