Schaffung eines Handwerksabzeichens

Berlin. 26. Okt. Auf Anordnung des Reichshandwerksmeisters ist, wie das Ndz meldet, ein allgemeines Handwerksabzeichen geschaffen worden, das in seinem Mittelfeld das Handwerks­symbol trägt. Es soll an alle Mitglieder der Pslichtinnungen zu einem noch nicht festgesetzten Zeitpunkt abgegeben werden. Außerdem ist ein weiteres Abzeichen geschaffen worden, das allen Personen verliehen werden soll, die in den Handwerksorgani­sationen eine führende Stellung einnehmen. Während der Tag der Ausgabe des allgemeinen Abzeichens noch nicht seststeht, soll das Führerabzeichen am Tage des Deutschen Handwerks, am 28. Oktober, an die Landeshandwerksmeister, die Kammerpräsi­denten und die Vorsitzenden der Reichsfachverbände vom Reichs- Handwerksmeister persönlich verliehen werden. Das Abzeichen erhalten ferner die Kreishandwerksmeister, die Vorsitzenden der Landcsfachverbände und die Innungsobermeister.

Polen und Deutschland erheben ihre Gesandtschaften zu Botschaften

Berlin, 26. Okt. Die deutsche Regierung und die polnische Re­gierung sind ühereingekommen, ihre Gesandtschaften in War­schau und Berlin mit Wirkung vom 1. November d. I. zu Botschaften zu erheben. Zu Botschaftern sind die bei­den bisherigen Gesandten ernannt worden.

Paris, 26. Okl. Der Beschluß der deutschen und der polnischen Regierung, ihre Gesandtschaften in Warschau und Berlin zu Botschaften zu erheben, wird von der französischen Presse als ein neuer Beweis für die deutsch-polnische Zusammenarbeit angesehen.

DasEcho de Paris" schreibt u, a., die Polen seien für ihre gegen Frankreich und seine Verbündeten geleisteten ungeheuren Dienste belohnt worden. Diesymbolische Geste" bedeute, daß das französisch-polnische Bündnis von 1921 nicht mehr die Haupt­akte der polnischen Außenpolitik sei.

Die Aermelsireisen der SA.-Mknner

Berlin, 26. Okt Die Adjutantur des Chefs des Stabes teilt mit: Hinsichtlich der Auslegung über das Tragen der Aermel- streifen der alten verdienten SA.-Männer ist ein Irrtum in­sofern unterlaufen, als 1. diese Aermelstreifen nicht nur am linken, sondern an beiden Armen, 2. die Aermelstreifen um den ganzen Arm herum getragen werden.

§eier zum 2S6. GeSurtsleq des ZeldkMMalLs Gras von Schwerin

Berlin. 26. Okt Auf dem im Regierungsviertel gelegenen Wilhelmsplatz in Berlin fand am Denkmal des Lei Prag ge­fallenen Feldmarschalls Graf von Schwerin eine militärische Feier zum 256. Geburtstag des großen Soldaten statt. Eine Ehrenkomvagnie des Wachtregiments war in der Wilhelmstraße aufmarschiert. Während die Trppe präsentierte und die Kapelle den Fridericus-Rex-Marsch spielte, legte der Stadtkommandant von Berlin, Generalmajor Schaumburg, im Aufträge des Führers und Reichskanzlers als obersten Befehlshaber der Wehr­macht einen Lorbeerkranz am Denkmal nieder. Die beiden Schleifen in den Farben des Reiches tragen die Inschrift:Adolf Hitler dem großen Soldaten". Auch das Familienoberhaupt der Schwerinschen Familie, Generalleutnant Otto von Schwerin, legte einen Kranz nieder mit der Inschrift:Die Schwerinsche Familie ihrem großen Sohn". Der Feier, die mit einem Vor­beimarsch der Truppe vor dem Denkmal abschloß, wohnten auch zwei direkte Nachkommen des Feldmarschalls bei, die Hauptleute Graf Bogislao und Graf Gerhard von Schwerin. Gleichzeitig fand in Wusseken bei Schwerinsburg in Pommern eine schlichte Feier statt, zu dc. sich säst sämtliche Familienmitglieder ver- fummelt hatten.

Der GeWftsSericht Ser Deutschen Reichspost

Berlin, 26. Okt. Die Deutsche Reichspost veröffentlicht soeben ihren Geschäftsbericht über das Rechnungsjahr 1933, die Zeit vom 1. April 1933 bis 31. März 1934. Ihrer Aufgabe als Staatsverkehrsanstalt und als Betreuerin eines Heeres von 350 000 Beamten, Angestellten und Arbeitern entspricht es, wenn die Deutsche Reichspost im neuen Reich die nationalsozialistische Idee innerhalb ihres Personalkörpers mit ganzer Kraft zu ver­wirklichen sucht. Die vorhandenen Einrichtungen wurden aus- gebaut und Verkehrserleichterungen und Vetriebsverbesserungen im Inlands- und Auslandsverkehr durchgeführt. Eine Eebüh- rensenkung kann nur schrittweise erfolgen, weil das Gleichgewicht im Haushalt aufrechterhalten und die Ablieferungsverpflichtung an das Reich eingehalten werden muh. Zur Arbeitsbeschaffung für 1933 wurden neben den Mitteln des laufenden Haushalts noch 76,k Millionen RM. zusätzlich aufgewandt. Durch die zu­sätzlichen Programme von 1932 und 1933 konnten bis Ende März 1934 rund 29 666 Arbeitskräfte neu eingestellt und rund 71 600 Arbeitskräfte weiter beschäftigt werden.

Die Verkehrsentwicklung zeigt im Berichtsjahr nach langer Zeit zum erstenmal ein erfreulicheres Bild. Der Eesamtverkehr blieb zwar zum Teil gegen das Vorjahr noch zurück, doch sind die Rückgänge allgemein wesentlich niedriger als im Jahre 1932. Der Vriefverkehr war um 1,7 Prozent, der Telegrammverkehr um 3,5 Prozent rückgängig, dagegen stieg der Wertverkehr um 9 Prozent und auch der Fernsprechverkehr nahm, wenn auch erst schwach, zu. Im Postscheckverkehr wurden rund 101 Milliarden RM. umgesetzt. Die Zahl der Buchungen ist mit 767 Millio­nen etwas gestiegen. Als neue Betriebsart der Telegraphie wurde Mitte Oktober 1933 der unmittelbare Fernschreibverkehr auf Telegraphenleitungen zwischen Berlin und Hamburg eingerich­tet. Mit 21 Teilnehmern wurde der Betrieb eröffnet, am Ende des Berichtsjahres waren bereits 50 Teilnehmer angeschlossen. Der Bild-Telegramm-Verkehr hat sich in erfreulichem Umfange weiter entwickelt Im Fernsprechwesen konnte das Leitungsnetz erweitert und der Selbstanschlutz des Betriebs ausgebaut wer­den. In dem Vermögensnnchweis sind die Anlagen und Vorräte mit 2739 Millionen RM. ausgewiesen. Auf der Schul- deiiseite erscheinen die Anleihen mit 528 Millionen RM.. der Anteil an der Anleiheablösungsschuld mit 11 Millionen RM., , die Hypothekenschulden mit 2 Millionen RM., die Betriebsmittel mit 45 Millionen RM. Die gesetzliche Rücklage weist einen Zu­gang von über 2 Millionen RM. (Eigenzinsen) aus.

Neue Molorradwellrekorde aus der Ams

20. Okt. Nachdem der bekannte Rennfahrer Hans Stuck kürzlich auf der Berliner Avus mehrere aufsehenerregende Kraftwagenweltrekorde aufstellen konnte, gelang es am Freitaa den Motorradfahrern Walfried Winkler uL Artur G e von der Auto-Union auf der neuen RT. 166 DKW.-Maschine Mit 98 Kubikzentimeter Zylinderinhalt ebenfalls drei neue Weltrekorde zu fahren. Die Fahrer errangen mit 1817,6 (75,74 Stundenkilometer) einen neuen 24-Stundenweltrekord. Gleich­zeitig fielen bei dieser Gelegenheit die Weltrekorde über 1500 Kilometer mit 19:36:21 (76,48 Stundenkilometer) und über 1000 Meilen mit 20:59:05 (76,69 Stundenkilometer).

Erklärung des Regentschaflsrates von Südslawien

Belgrad, 26. Okt Der Regentschaftsrat von Südslawien ver­öffentlicht eine Erklärung, in der es u. a. heißt:

An das südslawische Volk!

Durch den Willen des verblichenen Königs Alexander des Ersten, des Einigers, wurden wir zu Regenten für seinen er­habenen Sohn und Thronfolger bestellt. Wir übernahmen diese schwere Pflicht, indem wir vorher Len verfassungsmäßigen Eid vor der Volksvertretung ablegten und uns damit verpflichteten, Seiner Majestät König Peter dem Zweiten treu zu dienen, die Einheit des Volkes und die Unabhängigkeit des Staates und die Unversehrtheit des Staatsgebietes überall zu wahren. In Ausübung der königlichen Gewalt werden wir einzig und allein die Interessen der Krone und das Wohl Südslawiens vor Augen haben.

Bei unserer erhabenen Aufgabe für den Fortschritt Südsla- wiens zu sorgen, sind wir stets davon überzeugt, daß das ganze Volk hinter uns steht, weil wir in den schweren und schicksals­reichen Tagen Gelegenheit hatten, zu sehen, wie groß die Liebe und Ergebenheit der gesamten Bevölkerung gegenüber dem ver­blichenen König und wie hoch die Achtung für dessen großes Werk ist, das er, sich selbst aufopfernd, schuf.

Einig in der Trauer und im Schmerz um unseren großen toten König, zusammengeschlosscn durch die Liebe und Ergebenheit gegenüber unserem Lande und dem Hause Karageorgewitsch, wer­den die Südslawen der Welt noch einmal zeigen, daß sie kein Schicksalsschlag zu erschüttern vermag und daß sie imstande sind, ihr Land in eine bessere Zukunft zu führen.

Innerlich fest geschlossen, gesichert und geachtet nach äußert, militärisch gut gerüstet, sind wir imstande, froh in die Zukunft zu blicken. AM diese Weise wird auch das große Werk des rit­terlichen Alexanders des Ersten, des Einigers, eines starken und fortschrittlichen Südslawiens am sichersten weiter befestigt und zum allgemeinen Wähle des Volkes weiter entwickelt.

Der Aufruf ist von den drei Mitgliedern des Regentschafts­rates und sämtlichen Ministern unterzeichnet.

RegierlniMkMung in der SiuyiWna

Belgrad, 26. Okt. Ministerpräsident Uzunowitsch verlas am Freitag in der Skuptschina die Regierungserklärung. Er begann mit einem Nachruf für den verblichenen König Alexander den Ersten, dessen heroisches Leben und Wirken er ausführlich schilt derte.Niemals", rief der Ministerpräsident aus,wird es einen Südslowen geben, der die Taten jenes großen Führers vergessen wird." Darauf bat der Ministerpräsident die Volksvertreter, dem ganzen Lande den Dank der Regierung für die einzigartige Teilnahme der Bevölkerung an den Begräbnisfeierlichkeiten zu übermitteln die der Welt die unerschütterliche Geschlossenheit und die Einheit des Staates vor Augen geführt hätte. Bei der Erwähnung des jungen Königs Peter des Zweiten veranstalte­ten die Abgeordneten stürmische und lang anhaltende Begei­sterungskundgebungen. Diese Kundgebungen wieder­holten sich in fast ebenso starkem Maße, als der Ministerpräsi­dent auf die südslawische Armee zu sprechen kam.Wir sind da­von überzeugt, daß das Heer nicht nur dem jungen König treu sein, sondern auch die Grenzen des Staates bis zum letzten Mann verteidigen wird. Seiner ruhmreichen Ueberlieferung gemäß wird das Heer gegebenenfalls restlos seine Aufgaben erfüllen." Hinsichtlich des Marseiller Anschlages erklärte Uzuno­witsch, die südslawische Regierung müsse daraus dringen, daß nicht nur die Personen, die den verbrecherischen Anschlag verübt hätten, ihrer Bestrafung zugeführt würden, sondern daß man auch die Verantwortlichkeiten für den Mord klar stelle. Die Regierung werde auf dieser Forderung be­harren, so wie sie auch bestrebt sein werde, mit allen terroristi­schen Organisationen ein Ende zu machen. Die Außenpolitik streifte der Ministerpräsident nur mit einem einzigen flüchtigen Satz, indem er mitteilte, daß Südslawien mit allen seinen Freun­den und Verbündeten auch weiterhin Zusammenarbeiten wolle. Dagegen befaßte er sich eingehend mit der Innenpolitik, die die Regierung in Befolgung der Grundsätze des verblichenen Königs Alexander führen werde, der die südslawischen Stämme zusam- mengeschweißt und die Einheit des Volkes zum Inbegriff sei­ner Arbeit erhoben hatte.

In politischen Kreisen fiel es auf, daß der Ministerpräsident mit starker Betonung von den Aufgaben des Heeres gesprochen hatte, die Grenzen des Staates im Bedarfsfälle zu verteidigen.

Japanische ErM-Pläne

Amerikanifch-englifch-holliindischer Widerspruch

Washington, 26 Okt. Im Staatsdepartement wurde zugegeben, daß die Frage der künftigen Flottenstärke nicht der einzige An­laß zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Japan und den Ber- einrgten Staaten ist, sondern daß zwei weitere Streitpunkte hin­zugekommen seien, die den Washingtoner Regierungskreisen Kopf­zerbrechen bereiten.

Erstens hat dis japanische Regierung von den fremden Pe- troleumgesellj.haften, die in Japan Geschäfte machen, verlangt, daß sie jederzeit innerhalb Japans einen Vorrat auf Lager halten, der dem Bedarf eines halben Jahres entspricht und daß diese Vorräte nötigenfalls von der japanischen Regierung zu einem von ihr festzusetzenden Preis übernommen werden können. Diese Forderung hat, wie hier bekannt wird, zu Vorstellungen sowohl der Regierungen der Vereinigten Staaten, Großbritan­niens und der Niederlande geführt, da die Erfüllung der For­derungen der japanischen Regierung eine schwere finanzielle Be- ; lastung für die Oelfirmen wäre, die genötigt würden, ihre Waren unverzinslich festzulegen und große Vorratstanks für diese Zwecke zu errichten. Andererseits sei zu befürchten, daß sie japanische Regierung fremdes Privateigentum für die Benützung im Kriegsfälle greifbar haben wolle.

Der zweite Streitpunkt hat mit dem Grundsatz der offenen Tür in China zu tun. Im Neunmächtepakt hat Japan sei­nerzeit dafür sich verbürgt, daß dieser Grundsatz in China ge­wahrt bleibt.

Nunmehr sei aber für Mandschukuo die Einführung eines Pe­troleummonopols geplant, das einer japanischen Gesellschaft zur Ausnutzung überlassen werden solle. Die Gesellschaft würde alle Tankstellen der amerikanischen, englischen und niederländischen Firmen übernehmen, die damit aus dem Geschäft verdrängt wer­den würden. Dagegen haben alle drei oben bereits genannten Regierungen in Tokio Vorstellungen erhoben.

Die japanische Antwort in der Erdölfrage

Tokio, 23. Okt. In seiner Antwort aus die Vorstellungen der Vereinigten Staaten und Englands in der mandschurischen Erd- ölfrage erklärt oas japanische Außenministerium mit Nachdruck, daß Japan für die Kontrolle und die Verteilung des Erdöls in Mandschukuo in keiner Weise verantwortlich sei. Ein derartiges Monopol gebe es zudem überhaupt nicht.

Der Sprecher des Außenministeriums erklärte in diesem Zu­sammenhang, die japanische Regierung sei unterrichtet worden, daß Mandschukuo beabsichtiae, für sein Staatsgebiet eine Ber-

kaüfskontrolle für Erdöl' einzuführen: es sei jedoch nicht ge­plant, ein Ausfuhrmonopol zu errichten.

Lloyd Grorges Wen den früheren OSerbefehlsha-er Lloyd Hain

London, 26. Okt. Die Veröffentlichung des vierten Bandes der Kriegser: nnerungen Lloyd Georges erregt in der ganzen Presse das allergrößte Aufsehen und zwar haupt­sächlich wegen der ungemein scharfen Verurteilung des vor­maligen Oberbefehlshabers der englischen Truppen, Lord Haig, den der ehemalige britische Ministerpräsident persönlich für das zwecklose Hinschlachten der englischen Divisionen im Sommer 1917 bei Passchendaels verantwortlich macht. Alle Blätter veröffent­lichen lange Auszüge und Inhaltsangaben des betreffenden Ka­pitels des Buches. In einer der Besprechungen heißt es, es habe die mächtigste britische Armee der Geschichte nicht mehr im wah­ren Sinne des Wortes gekämpft, denn ihr Geist sei getötet, ihr Glaube vernichtet und ihre Hoffnungen zerstört worden. Das Argument.-mit dem Lloyd Georges es rechtfertigt, daß er nicht für die Ersetzung des damaligen Lord Douglas Haig durch echen anderen gesorgt hat, lautet, es habe niemanden gegeben, den er an dessen Stelle hätte setzen können. Churchill sagt in einer Besprechung des Lloyd Georges-Buches: Haig war überzeugt von sich und sein Stabschef Robertson war eigensinnig. Sie be­herrschten den militärischen Apparat und hatten die Presse für sich. Gemeinsam trieben sie beinahe fünf Monate lang die Trup­pen durch den Schlamm von Passchendaele vorwärts, verloren 400 000 Mann und brachen beinahe das Herz der britischen Armee.

AllMori des amerikanischen Bankierverdandes a» Pröstdelii Roafeselt

Washington, 26. Okt. Auf der Jahrestagung des Bankier- verbandes wurde eine Entschließung angenommen, in der als Antwort auf das Ersuchen des Präsidenten Roosevelt um Locke­rung des Privatbesitzes der Bundesregierung die volle Mit­arbeit der Bankwelt am Wiederaufbauwerk zugesichert wird. Gleichzeitig wurde eine zweite Entschließung angenommen, in der der Ausgleich des Haushalts verlangt wird. In der elfteren Entschließung wird erklärt, die beim Verband eingelau­fenen Berichte enthielten ermutigende Anzeichen, daß die Ge­schäftswelt nunmehr in größerem Umfange Bankkredite nachzusuchen beginne, die ihr stets zur Verfügung gestanden hät­ten. In der zweiten Entschließung wird noch ausgefllhrt, der Verband erkenne an, daß Notausgaben im Interesse der menschlichen Wohlfahrt stets notwendig seien. Dabei müsse man sich jedoch klarmachen, daß die Ausgaben die Einnahmen nicht auf unbegrenzte Zeit übersteigen dürften.

Auch Mandschukuo demniieri ein Erdölruono-ol

Schangschun, 26. Okt. Nunmehr teilt auch das mandschurische Außenministerium amtlich mit, daß alle Nachrichten über die Einführung eines Erdölmonopols in Mandschukuo sowie Ge­rüchte über eine Verpfändung dieses Monopols zugunsten einer japanischen Erdölgesellschaft den Tatsachen nicht ent­sprechen. Zu'r Normalisierung der Wirtschaftsverhältnisse be­halte sich die mandschurische Regierung vor, die Verkaufspreise von Erdölerzeugnissen zu kontrollieren.

Die Lage in Mexiko

Mexiko-Stadt, 26. Okt. Das Kriegsministerium tritt den be­unruhigenden Gerüchten über die Lage in Mexiko entgegen und erklärt, daß im ganzen Lande vollkommeneRuhe herrsche. Lediglich in der Gegend von Bayacora im Staate Durango sek es zu einem Zusammenstoß zwischen einer Truppenabteilung und einer kleinen Gruppe von Banditen gekommen, bei dem die letz­tere geschlagen worden sei.

Die Presse veröffentlicht eine Erklärung des Erzbischofs von Mexiko, Pascual Diaz, in der dieser gegen die Beschuldigungen, die Geistlichkeit betreibe eine aufwieglerische Tätigkeit, Stel­lung nimmt. Wie aus Aguas Calicntes gemeldet wird, hat das dortige Staatsdepartement eine Verfassungsänderung durch­geführt, wonach auf 30 000 Einwohner nur noch ein Priester kommen darf. Auf Grund dieser Neuordnung dürfen nur noch fünf katholische Priester im Staate Aguas Calientes bleiben.

Neberfall auf eine mexikanische Stadt

London, 26. Okt. Nach einer Reutermeldung aus Mexiko- Stadt bemächtigten sich am Mittwoch abend etwa 100 bewaffnete Banditen zu Pferde der kleinen Stadt Tenango del Volle im Staate Mexiko. Zunächst besetzten sie die Polizeistelle. Sie eig­neten sich die dort befindlichen Waffen an und durchschnitten die Fernsprech- und Telegraphenleitungen. Im Gefängnis der Stadt öffneten fte die Zellen und ließen die Sträflinge freu Im Rathaus wurde ihnen aber so starker Widerstand geleistet, daß sie es nicht einnehmen konnten. Es war noch rechtzeitig ge­lungen, die Nachricht von den Vorfällen telegraphisch abzusen­den. Mexikanische Bundestruppen wurden schleunigst nach der Stadt entsandt, worauf die Banditen das Weite suchten. Vor­her hatten sie Warenhäuser und zahlreiche kleinere Gebäude geplündert.

Lokales

Mldbad, 27. Oktober 1934.

hauswirtschaftlicher Lichtbildervortrag. Dohnungspflege Hygiene! Warenkunde!Hauswirtschaftliche Warenkunde!", Hygiene! Des Hauses Zier ist Reinlichkeit!", Wohnungs­pflege!", das sind Themen, deren Inhalt jede Hausfrau an­geht. Deshalb wird der Vortrag von Frau Margarete Händel, Dresden-Loschwitz, der sich mit diesen Fragen beschäftigt und am Montag den 29. Oktober, um 8.1S Uhr im Hausfrauenverein Saale zur Allen Linde stattfindet, wohl auf großes Interesse bei unseren Hausfrauen stoßen. Der aufklärende und belehrende Vortrag behandelt in einem Rundgang durch die Wohnung die Herstellung, Beschaffen­heit und Verwendung der in unserem Haushalt benötigten deutschen Waren, spricht von sachgemäßer Reinigung, Pflege und Schonung aller Sachwerte und streift damit zusammen­hängende Fragen, wie Schaüenverhütung, Ersparnis an Kraft und Zeit usw. In einer Aussprache wird die Vortragende auf alle einschlägigen, sicher zahlreich auftau­chenden Fragen antworten. Frau Händel hat schon in vie­len deutschen Städten gesprochen, und es wird in den Be­richten überall hervorgehoben, wie anregend und fruchtbar das scheinbar nüchterne Thema behandelt wurde, und mit welcher gespannten Aufmerksamkeit die meist sehr zahlreich erschienenen Hausfrauen und Gäste den sachkundigen Aus­führungen der Rednerin folgten. Frau Händel ist die Ver­fasserin des Heftes 6 des Hauswirtschaftlichen Lehrdienstes Wirtschaftliche Fußbodenpflege", herausgegeben vom RKW. Wir dürfen also aus einen interessanten Abend rech^