französisch« Abordnung befasse sich mit der Sammlung von Un­terschriften und der Sondierung der Sowjetvertreter, mit denen sie bereitsi n der N 8 he von Eenf" in Fühlung sei. Die französische Abordnung könne den Russen jetzt Mitteilen, daß «ine Zweidrittelmehrheit und ein ständiger Natssitz gesichert sind.

NiMsriedenheii der Solvieiunion inii dem Cinladungslext

Gens, 12. Sept. In der Frage des Eintritts der Sowjetunion in den Völkerbund sind neue Schwierigkeiten entstan­den. Die Russen haben Einwände gegen den ihnen übermit­telten vorläufigen Einladungstext erhoben. Sie behaup­ten, daß dieser Text nicht dem entspreche, was sie erwarten konnten. Dadurch sind neue Verhandlungen nötig geworden und neue Verzögerungen sind wahrscheinlich. Ob wohl die über­wiegende Meinung noch immer dahin geht, daß der Eintritt schließlich während dieser Tagung Tatsache werden wird, ist ge­legentlich auch schon die Ansicht zu hören, daß die Schwierig­keiten sich doch noch als unüberwindlich erweisen könnten, zumal ja auch Rußlands eigene Haltung noch mitspielt. Auch ein Zwi­schenfall in der heutigen Sitzung des 6. politischen Ausschusses ist nicht ohne grundsätzliche Bedeutung. Der Vertreter Polens äußerte sich bei Behandlung der Flüchtlingsfrage sehr scharf über Staaten, die teils im Völkerbund seien, teils einzutreten be­absichtigen, aber die elementarsten Gesetze der Menschlichkeit außer acht ließen. Es komme im übrigen für den Völkerbund nicht so sehr auf die Zahl, als auf die Qualität seiner Mit­glieder an. Dieser Angriff gegen Sowjetrußland war deutlich genug.

VWWg des WkerbMhes

Genf, 12. Sept. Nach Eröffnung der Vollversammlung des Völkerbundes am Mittwoch ehrte der schweizerische Vundesrat Mottadas Andenken des österreichischen Bundeskanzlers Doll­fuß und des langjährigen italienischen Delegierten Scialoja. Die Rede Mottas wurde von der Versammlung mit Beifall ausgenommen. Darauf dankte der Hauptdelegierte, Baron Aloisi, dem Redner herzlich für die Würdigung Scialojas und der österreichische Vertreter, Baron Flügel, schloß sich die­sem Dank im Hinblick auf den Bundeskanzler Dollfuß an. Die Völkerbundsversammlung erhob sich dann auf Ersuchen des Prä­sidenten zur Ehrung der beiden Toten. Erst im Anschluß an diese Kundgebung wurde dann die Generaldebatte der Völkerbundsversammlung eröffnet. Als erster Redner bestieg der argentinische Delegierte Centilo die Tribüne.

Darauf sprach der österreichische Bundeskanzler Schusch­nigg. Es wäre an sich nicht verwunderlich gewesen, wenn die Welt, die mit so vielen Sorgen belastet ist, sich gegenwärtig we­nig um dieses kleine Oesterreich kümmern würde. Aber die Be­deutung Oesterreichs lasse sich nicht an dem Umfang und der Bevölkerungszahl seines Landes messen. Oesterreich sei ein Brennpunkt des europäischen Gedankens und ein Schnittpunkt der großen Ströme, die von Osten nach Westen und von Norden nach Süden und umgekehrt fließen. Er wolle nicht darauf ein- gehen, ob es richtig war, das heutige Oesterreich zu schaffen. Trotzdem wolle er feststellen, daß Oesterreich in seinem gegen­wärtige« Zustande anfrechterhalten werden müsse, und zwar nicht nur in seinem eigenen Interesse. Seine Regierung sei ebenso wie die des verstorbenen Bundeskanzlers Dollfuß fest entschlossen, diesen Grundsatz unweigerlich zu verfolgen und die Unabhängigkeit zu verteidigen. Die neue österreichische Verfas­sung könne in keiner Weise reaktionär genannt werden. Die Unruhen und Kämpfe im Februar und Juli seien mit illegalen Waffen durchgeführt worden, über deren Herkunft er nicht spre­chen wolle. Ln beiden Fällen habe es sich für die Regierung da­rum gehandelt, Ordnung, Ruhe und Frieden wieder herzustsl- len, einfach, um die Existenz Oesterreichs zu sichern. In beiden Fällen hätte sich eine revolutionäre Minderheit derüberwäl- tigenden Mehrheit der österreichischen Volkes gegen­überbefunden.

Im Juli sei dann der Kanzler und Schöpfer des neuen Oester­reich das Opfer eines tückischen und vorher überlegten Verbre­chens geworden, das mit einer Brutalität ohnegleichen ausge­führt worden sei. Die österreichische Regierung habe sich ihren inneren Gegnern gegenüber niemals durch ein Gefühl der Rache leiten lasten. Die Sühne habe niemals die Grenzen überschrit­ten, die durch die Notwendigkeit der Aufrechterhaltung der Ordnung und Sicherheit gezogen worden seien. Die Verhand­lungen, die mit zwei Nachbarstaaten in Angriff genommen wor­den seien, hätten glücklicherweise zu positiven Ergebnissen ge­führt, dank des energischen Eingreifens des Chefs der italieni­schen Regeirung, der auf das engste mit Bundeskanzler Dollfuß und dem ungarischen Ministerpräsidenten zusammenarbeitete. Wenn sein Land sich allen terroristischen Drohungen widersetze, so kämpfe es nicht nur für seine eigene Existenz, sondern ver­teidige gleichzeitig richtig verstandene Interessen aller seiner Nachbarn, d. h. Oesterreich verteidige nicht nur die Interessen des Zweiges des deutschen Stammes, den es seit Jahrhunderten verteidige und schütze, sondern es diene in Wahrheit auch dem Frieden der Welt.

Als letzter Redner kam der irische Regierungschef de Valera auf den bevorstehenden Eintritt Sowjetrußlands zu sprechen. Das Problem stehe auf der Tagesordnung. Es sei jedoch ein Fehler, die Frage in Hotelzimmern auszutragen. Die Ansichten über die Zweckmäßigkeit der Aufnahme Sowjetrußlands seien verschieden. Er persönlich sei dafür, doch müßte der Meinung derjenigen Staaten, die dem Eintritt feindlich gegenüberstän- den, Rechnung getragen werden. Darum sei er der Ansicht, daß das normale Aufnahmeversahren auch für Sowjetrußland An­wendung finden müsse. Es gehe nicht an, daß Sowjetrußland durch Nichtbeachtung dieses Verfahrens von vornherein eine Vorzugsstellung eingeräumt werde. Die Rede de Valeras wurde von der Versammlung stark beachtet.

Ser Wellsimkt

Arbeit und Arbeitslosigkeit im Landesarbeitsamt« bezirk Südweftdeutschland

I^Egart' ^ Die Arbeitslage im Monat August

nennensmprt. gegenüber dem Vormonat kaum

nennenswerte Veränderung erfahren. In der Metallindu hat sich im allgemeinen eine weitere Festigung durchgelekt Holzindustrie zeigte sogar deutliche Aufstiegstenden? Auch ubrM'. Hauvtlndustrien waren fast ausnahmslos fest W auch die Textilindustrie infolge der Arbeitszeitverkürzung' Grund der Faserstosfverordnung ein verringertes B-schäfttgu> voiuinen hatte, ,o war der Auftragsbestand jedoch noch wie gut Der Berichtsmonat schließt gegenüber Juli d. I. mit ei «^->°"-^b-tslosen von 1314 Personen (876 in Wllrttenr und 438 in Baden) ab. Eine Zunahme, die ausschließlich sai oeoingt ,st. Maßnahmen der werteschaffenden Arb<

- am 31. August noch 12 214 Notstandsarbl

tb!? ""E Weiterzahlung der Unterstützung Beschäftig o- 2'» Bauindustrie fand eine Einschränkung vor,

leb^.^"d'Sung von Arbeiten aus bezuschussten Jnst<

Mungsaustragen. Jedoch konnten die dadurch freigestel

Fächarbeitskräfte, wenn nicht bei Privatbantcn, so doch' bei Bauten aus Reichs- oder sonstigen öffentlichen Aufträgen, Ver­wendung finden. Die Gesamtzahl der Arbeitslosen in Südwest­deutschland, die am 31. August bei den Arbeitsämtern vor­gemerkt waren, betrug 115 614 Personen (91 389 Männer, 24 225 Frauen). Auf die Arbeitsämter in Württemberg und Hohen- zollern kamen 28 595 Arbeitslose (23 281 bezw. 5224) und auf die Arbeitsämter m Baden 87 109 Arbeitslose (68 198 bezw. 19 901). Von den Unterstlltzungseinrichtungen der Arbeits­losenhilfe ergab sich für die öffentliche Fürsorge nochmals eine Entlastung um 918 Wohlfahrtserwerbslose, während Arbeits­losenversicherung und Krisenfürsorge wie schon in den Vormona­ten leichte Zunahme der Unterstütztenzahlen zeigten. Der Stand der Hauptunterstützungsempfänger war am 31. August folgen­der: in der versicherungsmäßigen Arbeitslosenunterstützung 14 482 Personen (12 986 Männer, 1496 Frauen), in der Krisen- siirsorge 40 390 Personen. Die Gesamtzahl der Hauptunter­stützungsempfänger betrug 54 872 Personen; davon kamen aus Württemberg und Hohenzollern 12 360 und auf Baden 42 512 Personen. Die Zahl der anerkannten Wohlfahrtserwerbslosen belief sich nach dem vorläufigen Zählergebnis auf insgesamt 25 637 und zwar aus 4795 in Württemberg und auf 20 842 in Baden.

Eine Streitfrage zugunsten Deutschlands entschieden

Berlin, 12. Sept. Durch Schiedsspruch ist eine Streitfrage zwi­schen der Reichsregierung und der Regierungskommis­sion des Saargebietes entschieden worden, bei der es sich darum handelte, ob die Regierungskommistion auf das Ka­pital und die Einkünfte eines gemäß einer Vereinbarung vom Jahr 1925 angelegten Penstonsrücklagefonds dann zurückgreifen würde, wenn ihre tatsächlichen Pensionslasten einen gewissen Satz übersteigen. Die Frage wurde von der Regierungskommis­sion bejaht, von der Reichsregierung verneint. In dem Schieds­verfahren wurde als Schiedsrichter der Vundesrichter Dr. Fazy in Lausanne zugezogen. Dieser hat nunmehr die Streitfrage mit ausführlicher Begründung im Sinne des Standpunktes der Reichsregierung entschieden.

Dank der ausländischen Diplomaten an den Führer

Berlin, 12. Sept. Der japanische Botschafter Nagai hat anläß­lich des Abschlusses des Reichsparteitages nachstehendes Tele­gramm an den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler gesandt: Im Augenblick, wo wir Nürnberg verlaßen, bitte ich im Na­men der Vertreter der Staaten, die die Ehre gehabt haben, Gäste Eurer Exzellenz gewesen zu sein, den Ausdruck des ver­bindlichsten Dankes für die Aufnahme entgegenzunehmen, die uns in so überaus freundlicher Weise zuteil geworden ist."

Ein Nachruf des Chefs des Stakes

Berlin, 12. Sept. Der Chef des Stabes. Lutze, hat demVöl­kischen Beobachter" zufolge den folgenden Nachruf für zwei in Nürnberg aus dem Leben geschiedene SA.-Kameraden gewidmet: Mitten heraus aus der Zeltstadt bei Nürnberg, von der Seite ihrer 100 090 Kameraden, kurz nach den erhebendsten Stunden ihres Lebens, in denen sie ihrem obersten Führer Auge in Auge gegenüberstanden, schieden durch ein tragisches Geschick aus die­sem Leben der

SA.-Mann Peter Klein mann. Gruppe Niederrhein, der

SA.-Rottenführer Georg Reinecker, Gruppe Ostland.

Sie haben sich gemeldet bei der Standarte Horst Wessel. Ihr Geist schwebt in unseren Reihen.

Personaloerkinderullgeli Sei der Reichswehr

Berlin, 12. Sept. Der Führer und Reichskanzler hat verfügt: Mit 31. August 1934 scheidet aus: Generalmajor Stephanus, Jnfanterieführer 7; mit 30. September 1934 scheidet aus: Ge­neralleutnant Fleck, Kommandeur der 6. Division und Be­fehlshaber im Wehrkreis 6. Mit 1. September 1934 wird er­nannt: Oberst Strauß, Kommandeur des Infanterieregiments Nr. 4 zum Inspekteur der Infanterie.

Eröffnung der Jahreshauptversammlung -es Deutschen Ausland-Instituts

Stuttgart, 12. Sept. Einen Höhepunkt der Veranstaltungen im Rahmen derStuttgarter Festwoche" bildete die feierliche Eröffnung der Jahreshauptversammlung des Deutschen Aus­land-Instituts. Der Vorsitzende des Deutschen Ausland-Insti­tuts, Oberbürgermeister Dr. Strölin, eröffnete die diesjäh­rige Hauptversammlung mit einer Begrüßungsansprache. Dr. Strölin hat an den Führer und Reichskanzler die Bitte gerich­tet, denDeutschen Ring", der einst dem verewigten Reichsprä­sidenten verliehen war, vom Deutschen Ausland-Institut entge­genzunehmen und fortan selbst zu tragen Unter dem Beifall der Versammlung gab er bekannt, daß der Führer sich bereit er­klärt habe, denDeutschen Ring" des Instituts anzunehmen.

Im Namen der Reichsregierung und im Auftrag des Reichs­innenministers Dr. Frick überbrachte Staatssekretär Dr. Pfundt- ner der Hauptversammlung des DAJ. herzliche Grüße. Darauf ergriff Ministerpräsident und Kultminister Mergenthaler das Wort zu einer Ansprache, in der er u. a. rm Hinblick auf die beim diesjährigen Reichsparteitag in Nürnberg mit uner­hörter Wucht manifestierte Einheit der nationalsozialistischen Bewegung und des deutschen Volkes auf die dieser Einheit zu­grunde liegenden Höchstwerte der Bewegung hinwies: Auf Blut und Boden, Rasse und Volkstum. Diese Höchstwerte müssen auch, die Grundlage bilden für eine erfolgreiche Arbeit des Deutschen Ausland-Instituts.

In verschiedenen Reden wurde dann noch die erfolgreiche Ar­beit des DAJ. gewürdigt, worauf in einem interessanten Licht­bildervortrag der Leiter des DAJ., Dr. Richard Csaki, den Jahresbericht erstattete. Am Schluß des ersten Tags der Jahres­hauptversammlung hielt Oberpastor Lic. Viktor Grüner, Pro­rektor des Herderinstituts in Riga, einen Vortrag über den Sinn der modernen Lebensbegriffes für das Auslanddeutsch­tum".

In den Berken vermißt

München, 12. Sept. Wie die Landesstelle Bayern für das al­pine Rettungswesen mitteilt, ist der seit längerer Zeit ver­mißte Werner Winkelmann aus Karlsruhe am Höllentalserner tot aufgefunden worden. Er hat anscheinend den Weg verfehlt und das Blitzableiterkabel irrtümlich für die Wegsicherung ge­halten.

Wie aus Oberstdorf gemeldet wird, werden der Diplominge­nieur Karl Schier aus Wangen und der Student Kanzler aus Tannheim in Württemberg seit Sonntag vermißt. Sie hatten Men Ausflug auf die Wädele-Eabel unternommen.

" Ablehnung -er Genfer Politik Frankreichs in Belgien

Brüssel, 12. Sept. Mit unverkennbarer Genugtuung verzeich­nen die Blätter die Genfer Meldung, daß die belgische Abord­nung beschlossen Hab;, bei der Abstimmung der Völkerbundsver­sammlung über den Eintritt Rußlands in den Völkerbund sich der Stimme zu enthalten. In der Meldung heißt es, daß diese Entscheidung der belgischen Abordnung in dem Augenblick ge­fallen sei. als der Völkerbundsrat die Zuweisung eines ständigen Ratssitzes an Sowjetrußland beschlossen habe. Ebenso wie die Schweiz, betonen die Blätter, habe auch Belgien sich für ver­pflichtet gehalten, diesen Protestakt zu vollziehen. Selbstver­ständlich werde die belgische Abordnung auch das Einladungs­telegramm, das an Sowjctrußland gerichtet werden soll, nicht unterzeichnen. Die belgische Presse verurteilt nahezu einmütig die Aufnahme Sowjetrußlands in den Völkerbund. Auch von sonst Frankreich freundlichen Blättern wird die Rußland-Politik des französischen Außenministers scharf kritisiert.

Clreikimruhen irs Stsaie Ntzode Island

Neuyork, 12. Sept. Die gemeldeten schweren Zusammenstöße zwischen etwa 4000 streikenden Textilarbeitern und 250 Natio­nalgardisten in Saylesville (Rhode Island) haben die ganze Nacht zum Mittwoch angedauert. Zu heftigen Kämpfen kam es auch in Central Falls (Rhode Island), wo sich die Streikenden im Friedhof festgesetzt hatten und durch Grabsteine gedeckt auf die vorrllckenden Nationalgardisten ein wildes Steinbombar­dement eröffneten. Schließlich konnten die Streikenden aus dem Friedhof vertrieben werden, aber der Kampf setzte sich in den tränengasgefüllten Straßen mit unverminderter Erbitterung fort. Die Zahl der Verletzten ist so groß, daß eine Verbands­station errichtet werden mußte.

Typhus-Epidemie im GeMynis von Leoben?

Wie«, 12. Sept. Nach amtlich nicht bestätigten Nachrichten ist im Gefängnis von Leoben eine größere Typhusepidemie aus­gebrochen. Bis jetzt sind danach 100 Erkrankungen und ein To­desfall zu verzeichnen.

7üv Sülle von svinaler Kinderlähmung in Dänemark

Die Herbstmanöver abgesagt Kopenhagen, 12. Sept. Infolge der Ausbreitung der spi­nalen Kinderlähmung in verschiedenen Teilen Däne­marks hat der Kriegsminister beschlossen, die Herbstmanöver abzusagen. Ein Teil der Reservisten war bereits für Mittwoch einberufen. Nach Angaben der obersten Eesundhertsbehürde be­trug die Zahl der an spinaler Kinderlähmung Erkrankten in ganz Dänemark in den letzten Tagen etwa 700, davon etwa die Hälfte in den ersten zehn Tagen des Septembers.

s - - -

Curoparundflug Alle Deutsche lu Rom

Nom, 12. Sept. Von sämtlichen Europarundflugteilnehmern wurde am Mittwoch von Tunis aus der Flug über das Mittel­ländische Meer angetreten. Alle Piloten haben ohne Unfall das europäische Festland wieder erreicht, lleber Palermo und Neapel ging es nach Rom, wo als erster Flieger der Deutsche Junck um 11.40 Uhr eintraf. 13 Minuten später landeten dann die Deut­schen Osterkamp und Seidemann, kurz nach 12 Uhr auch Pase- waldt. Eine halbe Stunde später kamen Baier und Francke an zusammen mit den Polen Wlodarkiewicz und Ploncznski sowie den Italienern Francois und Sanzin. Der Deutsche Hubrich er­schien um 12.58 Uhr über dem Landeplatz und als letzter Deut­scher Wolfgang Hirth um 14.08 Uhr. Mit den acht Deutschen sind insgesamt 22 Piloten in Rom angelangt. Der Italiener Tessore mußte in Neapel aufgeben.

Wildbad, 13. September 1934.

Abschied. Herr Oberrechnungsrat Wohlwender ver­läßt heute Wildbad, um seine neue Stelle als Vorstand des Staatsrentamts Ulm anzutreten. Wir wünschen dem treuen Beamten und beliebten Gesellschafter von Herzen alles Gute in seinem neuen Wirkungskreis.

Glückwunsch- und Anerkennungsschreiben für Arbeit­nehmer mit einer mindestens 50 jährigen Dienstzeit werden künftig an Stelle des verstorbenen Herrn Reichspräsidenten durch den Führer und Reichskanzler erteilt. Anträge sind durch die Arbeitgeber mindestens 8 Wochen vor dem Ju­biläumstag beim Bürgermeisteramt zu stellen. Dort wird nähere Auskunft über die Bestimmungen erteilt.

*

Liste der säumigen Steuetzahler.

Der Staat stellt die Rechtssorm dar, in der sich das Leben der Volksgemeinschaft und aller ihrer Glieder voll­zieht. Der Staat ist nicht um seiner selbst willen, sondern um des seiner Führung anvertrauten Volkes willen da. Er ist da um die Voraussetzungen zu schaffen, zu festigen und zu stärken, deren es bedarf, wenn das Volk als solches und in natürlicher Folge davon die einzelnen Berussstände, die einzelnen Familien und die einzelnen Volksgenossen sollen leben und gedeihen können.

Der Staat braucht zur Erfüllung seiner Ausgaben Geld. Die zur Bestreitung der Ausgaben erforderlichen Mittel müssen, soweit nicht dem Staat Einnahmen aus eigenem Vermögen zusließen, in Form von Steuern und sonstigen Abgaben auf die Glieder der Volksgemeinschaft umgelegl werden. Ohne Steuern kein Staat, und ohne Staat keine Daseins und Entwicklungsmöglichkeit des Volkes, der Familie und der Einzelperson.

Die Kraft des Staates, die ihm gestellten Ausgaben zu erfüllen, bestimmt sich nach der Einstellung der einzelnen Volksgenossen zum Staat. Die Einstellung des Einzelnen Volksgenossen zum Staat findet ihren Ausdruck in dem Grad des Pflichtbewußkseins und des Verantwortungsbe­wusstseins gegenüber dem Staat. Eine der wesentlichsten Pflichten beruht darin, dem Staat die zur Erfüllung seiner Ausgaben erforderlichen Mittel zu geben. Der Grad des Pflichtbewußtseins und des Verantwortungsbewußtseins des einzelnen gegenüber dem Staat bestimmt sich infolgedessen im wesentlichen nach seiner

Ehrlichkeit bei der Abgabe von Steuererklärungen und nach der

Pünktlichkeit in der Erfüllung seiner steuerlichen Ver­pflichtungen.

Diese beiden Eigenschaften Ehrlichkeit und Pünktlichkeit in der Erfüllung der steuerlichen Verpflichtungen stellen die

Grundlage wahrer Treue zum Staat und damit zur Volksgemeinschaft

dar. Je stärker diese Eigenschaften sich ausprägen, um so größer gestaltet sich das Maß, um Las die Steuerlast, die