blick setzen die jubelnden Zurufe aus. Man gedenkt in eindrucksvollem Schweigen der Toten, die unter diesen Fahnen gefallen sind. — Länger als fünf Stunden dauert der Vorbeimarsch. Niemand verspürt eine Müdigkeit. Es gibt kein Nachlassen der Begeisterung. Nürnberg und damit ganz Deutschland hat die nationalsozialistische Bewegung und mit ihr das neue Deutschland gegrüßt.
8en Plan wärmstens zu begrüßen und die hauptsächlich interessierten Staaten der Kleinen Entente würden ebenfalls ihre Unterstützung geben. Der Plan sehe eine Verpflichtung der Tschechoslowakei, Italiens und angeblich auch Südslawiens vor, Oesterreich im Falle eines Angriffs gegen seine Unabhängigkeit volle Unterstützung zu geben.
SondertWW der Ämter fiir Beamte
Nürnberg. 8. Sept. Auf der Sondertagung des Amtes für Beamte im Marientorzwinger, die vom Stellvertreter des Amtsleiters Pg Reusch eröffnet wurde, waren Reichsarbeitsminister Seldte sowie der Ehrenpräsident der deutschen Beamtenschaft, Neichsstatthalter Sprenger, Vertreter des Reichsinnenministeriums sowie sämtliche Amtswalter im Amt für Beamte anwesend. Reichsstatthalter Sprenger betonte in einer Begrüßungsansprache, daß jeder Beamte die Verpflichtung habe, im Geiste des Nationalsozialismus die Gesetze zu erfüllen. Auch Reichsarbeitsminister Seldte begrüßte die Veamtentagung mit einer kurzen Ansprache. Der Leiter des Amtes für Beamte und Führer des Reichsbundes der deutschen Beamten. Hermann Neef, erzriss das Wort zu einer großen Rede über das Thema „Der Beamte im nationalsozialistischen Führerstaat". In seinen Ausführungen zeigte er aus, daß die innere Einheit und äußere Geschlossenheit der Nation die Voraussetzung sei für ein« wahre Wirksamkeit der Beamtenschaft. Die deutsche Beamtenschaft ist nunmehr in ihrer Gesamtheit dem Werke des Führers immerdar in unverbrüchlicher Treue verbunden. Es ist mir auch als Berufsbeamter eine besondere Genugtuung, im Amt für Beamte den politischen Willenskern der innerhalb der Partei zusammengefaßten Beamten und an der Spitze des Reichsbundes der deutschen Beamten, ihrer umfassenden beruflichen Einheitsorganisation, der nationalsozialistischen Weltanschauung dienen zu können. denn die Beamtenschaft ist Mittler zwischen dem Willen Adolf Hitlers als Führer des Staates und dem deutschen Volke als Nation. Die deutsche Beamtenschaft tritt erst jetzt in ihre eigentliche Aufgabe ein, da sie auf dem Gebiete der Verwaltung Willensvollstrecker einer Staatsgewalt wird, die ein einiges deutsches Volk führt, da sie einem Regierungssystem verbunden und verpflichtet ist, das dem Lebensgesetz deutschen Volkstums entspricht, da sie vor allem in der Treue Adolf Hitlers als dem Wesensträger deutschen Seins im germanischen Geiste der Gefolgschaft verpflichtet ist. Der Reichsbeamtenführer kam dann auf die Bedeutung des neuen Beamteneides zu sprechen, der als der Eid der Treue und des Gehorsams der Person des Führers und Reichskanzlers, der alle Staatsgewalt in sich vereinige, gelte. Der Reichsbund der deutschen Beamten ist und wird immer eine Beamtenorganisation sein, deren Mitglieder der Fahne Adolf Hitlers unverbrüchlich und entschlossen folgen. Seine Arbeit hat nur diese eine Grundlage: Träger einer anderen Gesinnung haben in ihm keinen Raum. Unter tosendem Beifall der nationalsozialistischen Beamten schloß Pg. Neef, die Beamten stehen als Nationalsozialisten in Reih und Glied in der politischen Armee unseres obersten Führers.
Genf, 8. Sept. Auch in der Schweizer Presse wird übereinstimmend das Gerücht verzeichnet, daß die Einladung Sowjetruh- lands zunächst außerhalb des Rahmens des Völkerbundes in die Wege geleitet werden solle. Man wird die Unterschriften möglichst vieler Mitgliedsstaaten, deren Zahl naturgemäß zwei Drittel aller Staaten überschreiten muß, sammeln und in ihrem Namen eine Einladung an Sowjetrußland übersenden. Sobald dann eine zustimmende Antwort eingelaufen ist, würde der Präsident der Vollversammlung durch die gleichen Staaten gebeten werden, die Frage der Zulassung Rußlands auf die Tagesordnung zu setzen. Damit würde sie dann zur Abstimmung kommen, wobei bekanntlich eine Zweidrittel-Mehrheit zur Annahme genügt. Man will so um die Schwierigkeit herumkommen. Sowjetrußland, wie z. B. seinerzeit Mexiko, durch die Versammlung selbst einladen zu lassen, wozu Einstimmigkeit notwendig wäre. Gleichzeitig scheint die Absicht zu bestehen, auf diese Weise die Bestimmung des Paktes, wonach jeder Staat vor seiner Zulassung durch die sechste Kommission der Vollversammlung auf seine Geeignetheit geprüft werden muß, zu umgehen, um der Sowjetunion diese peinliche Prüfung zu ersparen. Da die meisten Mitgliedsstaaten erst zur Eröffnung der Vollversammlung am 10. September eintreffen, läßt sich dieses Manöver erst im Laufe der kommenden Woche durchführen. Man rechnet heute damit, daß es möglich sein könnte, die Abstimmung über die Aufnahme Sowjetrußlands etwa am Montag, den 17. September, vornehmen zu können. Ueber diese Frage haben gestern beim Generalsekretär des Völkerbundes, Avenol, Besprechungen stattgefunden. Natürlich steht die französische Regie hinter diesen Plänen.
In gleicher Richtung laufen die Bemühungen Barth ous zur Einwirkung auf Polen, Argentinien und neuerdings auch Portugals, wenigstens im Völkerbundsrat Geneigtheit für die Aufnahme und einen ständigen Ratssitz Sowjetrußlands herbeizufllhren. Ueber die gestrigen Besprechungen Barthous mit dem polnischen Außenminister B e ck sind wesentliche Einzelheiten nicht bekannt geworden. Es ist aber durchgesickert, daß vor allem über Sowjetrußland und nebenbei auch über den Nordostpakt gesprochen wurde. Ferner sei das gemeinsame Vorgehen in Frage des Eintritts Sowjetruhlands in den Völkerbund und die Zustimmung Italiens zum Ostpakt hervor- zuheben. Desgleichen sei eine fühlbare Annäherung der Auslastungen beider Länder über die internationale Garantie zum Schutze der Unabhängigkeit Oesterreichs und über die mit der wirtschaftlichen Organisation des Donauraumes zusammenhängenden Fragen festzustellen. Was jedoch die Frage der Auf- * ^ Deutschlands anlange, so seien bisher keine ausreichenden Anhaltspunkte für eine wirkliche Annäherung der und italienischen Auffassung zu erkennen. Die fran- zochche Regierung halte an dem Standpunkt fest, den sie in ihrer ^unttt ""treten habe. Sie weigere sich also, die
,,, !'6achtung der Verträge vollzogene deutsche Aufrüstung"
italienllck?LL7"- 2°d°ch sei die Frage aufgetaucht, ob die befürwmtet wurd7^ I^ Rüstungen
Genfer Besprechungen ööer die österreichische RoaWngkMt
London. 8. Sept. „Daily Herald" meldet, in Genf seien Ve- I re ungen zur Erzielung einer Vereinbarung zwischen den Nach- ars aaten Oesterreichs im Gange, daß diese tm Falle eines An- '7 gegen Oesterreichs Unabhängigkeit militärische Sanktionen »greifen würden. Srankreich und ItaIi e n seien bereit.
Die ArbettsfreliviMgen aus dem Saargebiet
Eine Verbalnote des Auswärtigen Amtes an die Regierungskommission des Saargebiets
Berlin, 9. Sept. Das Auswärtige Amt hat an die Regierungs- kommission des Saargebiets nachstehende Verbalnote gerichtet:
Die Regierungskommission des Saargebiets hat sich in einem an den Herrn Generalsekretär des Völkerbundes gerichtet en Schreiben vom 17. August mit dem Deutschen Freiwilligen Arbeitsdienst befaßt. Sie sucht den Eindruck zu erwecken, als ob die in deutschen Arbeitslagern untergebrachten Arbeitssreiwilligen aus dem Saargebiet eine militärische Ausbildung erhielten und deshalb die Ordnung im Saargebiet bedrohten.
Das Auswärtige Amt stellt fest, daß die Regierungskommistio« tatsächliche Beweise sür ihre Behauptung nicht erbringt, sondern sich lediglich aus eine Schlußfolgerung stützt, die sie aus einem Schreiben der Reichsleitung des Freiwilligen Arbeitsdienstes vom 6. Oktober 1933 ziehen zu können glaubt. Diese Schlußfolgerung ist aber in keiner Weise berechtigt. Die Note geht dann aus Einzelheiten ein und sagt zum Schluß: Das Auswärtige Amt muß hiernach Verwahrung einlegen gegen die Methoden der Regierungskommission, die unter Verwertung vereinzelter Schriftstücke und mit Hilfe unrichtiger Schlußfolgerungen ein völlig falsches Bild von dem auf hohen sozialen und sittlichen Ideen beruhenden Freiwilligen Arbeitsdienst hervorzurufen geeignet sind. Wenn die Regierungskommission an dem Charakter des Freiwiillgen Arbeitsdienstes etwa noch zweifeln sollte, lädt das Auswärtige Amt sie ein, deutsche Arbeitslager im ganzen Deutschen Reich nach freier Wahl und in beliebiger Zahl, insbesondere solche» in denen sich Saardeutsche befinde«, zu besichtigen. _
Erklärung Barthous zur Saarabstiumung
Genf» 9. Sept. Auf der Tagesordnung des Völkerbundes am Samstag stand als wichtigster Punkt die Beschwerde des Fürsten Pleß wegen der ihm angedrohten polnischen Zwangsverwaltung. Die Entscheidung der Frage eilt außerordentlich, weil schon der 11. September als Termin für diese polnischen Maßnahmen festgesetzt ist. Bei dieser Lage muß es größtes Er- ^ staunen erregen, daß die Beschwerde plötzlich und überraschend von der Tagesordnung abgesetzt und statt dessen die Abstim - mung ander Saar erörtert wurde.
Der Völkerbundsrat nahm einen Bericht des Präsidenten des S a a r a u ss ch u s s e s, Baron Aloisi, entgegen, der sich mit den seit der letzten Ratstagung im Saargebiet durchgeführten Maßnahmen befaßt. Der französische Außenmini st er Bar- thou benutzte die Gelegenheit, um den Standpunkt Frankreichs darzulegen. Barthou lobte die bisherige Tätigkeit der Abstimmungsorgane. Die französische Regierung wünscht, daß sich die Durchführung der Abstimmung unter Zugrundelegung der Achtung des Friedensvertrages vollzieht. Die französische Regierung werde jedes Ergebnis der Abstimmung annehmen. Sie habe aber auf keine der drei Möglichkeiten Verzicht geleistet, die im Vertrag von Versailles vorgesehen sind. Die Saarbevölkerung soll unter diesen drei Lösungen wählen. Die französische Regieuung will, daß sich die Volksbefragung in voller Freiheit und Unparteilichkeit vollzieht, und daß die Bedingungen des Vertrages von allen beachtet werden. Die Bevölkerung soll frei sagen, was sie wünscht, ohne gegenwärtige oder zukünftige Bedrohungen. Sie soll über ihr Schicksal verfügen in Einklang mit dem Vertrag sowie mit dem Willen des Völkerbundsrats und Frankreichs.
AmerMilWr Isrnpser in Mmnien
Newjersey, 9. Sept. Der amerikanische 11820-Tonnen-Dampfer „Morrocastle" steht in Flammen. Er befindet sich 20 Meilen südlich vom Leuchtturm von Neu-Schottland und sendet SOS.- Rufe.
Das Feuer ist in der Nacht offenbar durch Blitzschlag in einen mittschiffs befindlichen Oeltank entstanden und hat sich so rasch ausgebreitet, daß es unmöglich war, wirksame Gegenmaßnahmen zu treffen und alle Fahrgäste zu wecken. Unter den Fahrgästen, hauptsächlich Touristen, befanden sich auch etwa 100 Mitglieder des Neuyorker Gesangvereins Konkordia. Der Kapitän der „Morrocastle" soll kurz vor dem Blitzschlag einem Herzschlag erlegen sein.
Washington, 9. Sept. Das Hauptquartier der Kllstenwache erhielt am Samstag nachmittag einen Funkspruch des Küstenwachschiffes „Tampa", wonach bisher von den 803 Personen, die sich an Bord der „Morrocastle" befanden. 360gerettet wurden Wie jetzt bekannt wird, befand sich an Bord auch der deutsche Wahlvizekonsul in Matanzas (Cuba) Clemens Landmann mit Gattin und Tochter, über deren Schicksal man nichts Näheres erfahren konnte. Mitglieder der Besatzung schilderten die vergeblichen fieberhaften Bemühungen der Deckwache, die Flammen zu bekämpfen, bevor die alarmierte Mannschaft noch zur Stelle war. Das Feuer fand an den Vorhängen, Teppichen usw. reiche Nahrung. Der gesamte Oberbau der „Morrocastle" bildete bald ein einziges Flammenmeer, ehe noch die Fahrgäste das Deck erreichen konnten. Von den 24 Rettungsbooten konnten infolge des Sturmes und der starken Rauchentwicklung nur zwölf ausgesetzt werden, und auch diese waren nicht voll besetzt.
Der Gouverneur von Newjersey Moore hat in einem Flugzeug einen Erkundungsflug über dem brennenden Dampfer gemacht, um sich über den Stand der Rettungsarbeiten persönlich zu überzeugen. Er erklärte, er habe in der Umgebung des brennenden Schiffes mindestens 100 Menschen im Master treiben sehen. In Mannasquam (Newjersey) landeten Küstenwachboote 28 Ueberlebende und 31 Leichen. Von den 88 Ueberlebenden, die sich an Bord der bereits in Neuyork eingetroffenen „Monarch of Bermuda" befanden, sind einige verletzt. Auch der deutsche Dampfer „Luckenbach", der 22 Schiffbrüchige an Bord hat, forderte ärztliche Hilfe für einige der Schiffbrüchigen an.
Inzwischen haben Schlepper begonnen, die „Morrocastle" «ach Neuyork abzuschleppen, jedoch geht dies nur mit einer Geschwindigkeit von 1 bis 2 Knoten in der Stunde vor sich.
133 Tote des Schiffsbrandes
Neuyork, 9. Sept. Die amtliche Schifssliste enthält die Namen von 318 Fahrgästen der „Morrocastle". Außerdem hatte das Schiff 240 Mann Besatzung. Bisher konnten nur 428 Personen gerettet werden. 60 Leichen wurden geborgen oder sind angeschwemmt worden. Die übrigen Personen werden noch vermißt. Sie sind zweifellos größtenteils umgekommen.
Die Befürchtungen, daß sich der deutsche Konsul Land- mann von Matanzas auf Kuba, der zusammen mit seiner Gattin sich auf der „Morrocastle" befand, jedenfalls unter den Todesopfern befinden würde, haben sich erfreulicherweise nicht bestätigt. Der Konsul und seine Gattin befinden sich unter den Geretteten des brennenden Schiffes.
Hier! über den nationalsozialistischen Arbeitsdienst
Nürnberg, 9. Sept. Im Rahmen der Sondertagungen fand ein Appell der Arbeitsdienstführer statt, in dessen Mittelpunkt eine bedeutsame programmatische Rede des Reichsarbeitsführers, Staatssekretärs Hierl, über den nationalsoziattistschen Arbeitsdienst stand. Im Vordergründe stehe hier die Einführung der allgemeinen, gleiche» Arbeitsdienstpslicht. Die Zeit sei reif hierfür, denn unsere Jugend >ei in ihrem überwiegenden Maße willig bereit, die Arbeitsdienstpflicht als Ehrenpflicht auf sich zu nehmen. Daß die Arbeitspflicht einmal kommen werde, sei nicht zweifelhaft. „Wir harren des Befehls des Führers, der den rechten Zeitpunkt für die gesetzliche Festlegung bestimmen wird." Weiter erklärte der Redner, daß die Arbeitsdienstpflicht eine allgemeine und gleiche werden müsse. Es dürfe keine Ausnahmestellungen für besondere Berufsgruppen geben, auch nicht in Bezug auf die Dienstzeit, die auf ein Jahr festzusetzen sei, damit der Arbeitsdienst auch volkswirtschaftlich wertvoll gemacht werde.
Abschaffung der Abonnentenverstcheruvg bei Zeitungen
Berlin, 9. Sept. Der Präsident der Reichsprestekammer hat eine Anordnung betreffend Abschaffung der Abonnentenversicherung bei Zeitungen erlasten. Aus der Anordnung ergibt sich, daß mit Wirkung vom 1. Januar 1933 ab die Abonnentenversicherung bei Zeitungen gänzlich in Fortfall kommen wird. Lediglich für eine bestimmte Anzahl von Sonntags- und Wochenzeitungen, die rein unterhaltenden Charakter tragen und die ausdrücklich jeweils bekanntgemacht werden, wird die Abonn- nentenverstcherung bestehen bleiben.
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Europa-Ruuöflug 1934
Paris, 9. Sept. Die am Samstag früh in Paris gestarteten Europa-Flieger haben fast alle Bordeaux etwa um 14.30 Uhr passiert. Die Wetterlage in Frankreich war bisher recht gut, drückend heiß bei herrlichstem Sonnenschein. In der Nähe von Montrichard, zwischen Orleans und Tours, mußte der Deutsche Krüger eine Notlandung vornehmen, wobei seine Maschine zu Bruch ging. Er und sein Begleiter kamen mit dem Schrecken davon. Die beiden Polen Parpinski und Ploncznski konnten gegen Mittag Berlin verlassen. Wege seiner Uebernachtung in Güstebiese wurde Karpinsk mit 60 Strafpunkten bedacht. Vis 19 Uhr waren am Samstag 16 Europaflugzeuge in Sevilla gelandet. Die beiden zuerst gelandeten polnischen Flugzeuge sind bereits nach Casablanca gestartet. Die übrigen sind erst Sonntag früh weitergeflogen. Das erste Flugzeug der Teilnehmer am Europarundflug ist am Samstag um 19.80 Uhr MEZ in Casablanca gelandet. Es handelt sich um den Polen Mlodirkie- giecz.
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Der Stand der französisch-italienischen Besprechungen
Paris, 8. Sept. Havas berichtet aus Gens zum Stande der französisch-italienischen Verhandlungen, die, wie Außenminister Barthou selbst in Genf erklärte, noch zu keinem Abschluß geführt hätten, trotz des lebhaften Wunsches, den Frankreich zur Verwirklichung einer solchen Entente hege, müsse man feststellen, daß die hierüber bereits verbreiteten Gerüchte verfrüht seien. Gegenwärtig würden in Rom zwischen Staatssekretär Suvich und dem französischen Botschafter Verhandlungen geführt. Beide Regierungen seien der Ansicht, daß der Besuch Barthous bei Mussolini, der grundsätzlich auf die zweite Oktoberhälfte festgesetzt worden sei. eine positive Bedeutung haben und das günstige Ergebnis dieser Verhandlungen besiegeln solle. Der gegenwärtige Stand der französisch- italienischen Beziehungen laste sich folgendermaßen umreißen: Als Aktivposten der Verständigung zwischen beiden Völkern sei zuletzt eine fühlbare Besserung der Atmosphäre zu verzeichnen.
Generalstreik in Madrid
Verkündung des Alarmzustandes?
Paris, 8. Sept. Havas meldet aus Paris: In Madrid wurde am Samstag ab K Uhr früh der Generalstreik ausgerufen. Die Angestellte» der Straßenbahnen, der Untergrundbahnen und der Kraftwagenunternehmen verkästen ihre Arbeit. Man glaubt» daß auch die Zeitungen nicht mehr erscheinen werden, da die Setzer ebenfalls Streikbefehl erhalten haben. Aller Wahrscheinlichkeit nach dürfte der Alarmzustand verhängt werden.
Madrid. 8 Sept. Die sozialdemokratischen Gewerkschaften planen zusammen mit den Kommunisten den Generalstreik durch- zuführen. Da die Regierung Unruhen befürchtet, sind umfangreiche polizeiliche Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden. Die Arbeitgebervereinigung von Madrid hat bekanntgegeben, daß sämtliche Arbeiter entlasten würden, die sich an dem Streik beteiligen wurden. Der Vereinigung, so heißt es weiter, sei es unmöglich. noch weiterhin die marxistische Tyrannei zu ertragen.
Wirlschasiliche Zusammenarbeit der skandinavischen Lander
Stockholm, 8. Sept. Die Konferenz der nordischen Außenminister wurde beendet. Es herrschte Einigkeit darüber, daß man durch Mitwirkung der Regierungen und unter Fühlungnahme mit der Wirtschaft versuchen will, die wirtschaftliche Zusammenarbeit der nordischen Staaten zu festigen und zu entwickeln. Die Außenminister werden deshalb bei ihren Regierungen die Ernennung kleiner Sonderausschüsse beantragen.
Wildbad. 10. September 1934.
Sinfoniekonzerk. Für das 1Ü. Sinfoniekonzert, das am kommenden Montag, den 10. September, abends 8.30 Uhr.
im Kurfaal stattfinden wird, wurde es noch einmal ermöglicht, Orcheslerverstärkung aus Stuttgart heranzuzichen, um auf diese Weise dem Staatlichen Kurorchester und seinem Dirigenten Kapellmeister Artur haelhig nochmals Gelegenheit zu geben, ein Werk größeren Ausmaßes zur Aufführung zu bringen. Um zahlreichen Wünschen aus dem Publikum entgegenzukommen, wurde für diesen Abend die 5. Sinfonie von Beethoven angesetzt, für deren Aufführung die Verstärkung des Stveichkörpers unseres Kurorchesters erforderlich war. Dieses gigantische Werk Beethovens, durch das prägnante Thema des ersten Satzes allein schon jedem Musikfreund eingeprägt und geläufig wird an diesem Abend den größten Teil des Programms «tnnehmen. Als Gegen»