Varthous Saardenkschrist

Ein Propagandadokument für den Status quo

Ms die ersten Nachrichten aus Frankreich über die Denk­schrift Vortagen, die Herr Larthou mit Genehmigung des französischen Ministsrrats der Saar-Dreieikommission des Völkerbundes eingereicht hat, glaubten einige Zeitungen, in ihr Anzeichen französischer Verhandlungsbereitschaft über die Saarangelegenheit erblicken zu sollen. Der inzwi­schen im Auszug veröffentlichte Text der Denkschrift wider­legt das. Von einem Verhandlungsangebot kann man da­nach nicht reden Und es ist recht bezeichnend, daß Las Oeuvre", die bekannte Pariser Tageszeitung, sich bewo­gen fühlt, in den kommentierenden Bemerkungen zur Saar- Denkschrift Varthous den folgenden Satz zu schreiben: Deutschland hat immer gehofft, die Saarfrage mit uns direkt verhandeln zu können. Aus dieser Note ersieht es, daß der Völkerbund noch lange zwischen ihm und uns ste­hen wird." In der Tat wird man aus der Denkschrift das geflissentliche Bemühen Frankreichs folgern müssen, nicht nur jede direkte Verhandlung mit Deutschland in der Saar- angelegenheir auszuschlietzen, sondern auch dort, wo die na­türliche Entwicklung ganz von selbst die Uebergangsver- hältnisse regeln würde, den Völkerbund einzuschalten.

Der Hauptzweck der Denkschrift ist aber offen­bar garnicht >o sehr die Sorge um rechtzeitige Vorkehrun­gen für die Ueberleitung in das nack der Abstimmung fol­gende Regime, als vielmehr ein propagandisti­scher. Das wird sogar in den Einleitungssätzen der Denk­schrift recht deutlich ausgesprochen, indem gesagt wird, durch die beim Dreierpakt angeregten Entscheidungen wurde er­reicht, daß die Einwohner des Saargebiets nrcht in Unwis­senheit oder Zweifel über die Tragweite und die Konse­quenzen ihrer Stimmabgabe gelassen würden. Frankreich bemüht sich allerdings, die Blicke der Saarbewohner ledig­lich auf die eine Abstimmungsmöglichkeit und ihre Folgen, im französischen Sinne gesehen, zu lenken. Von den im Ver­sailler Vertrage vorgesehenen drei Lösungen wird die der Vereinigung mit Frankreich von vornherein preisgegeben. Wenn sie doch erwähnt wird, so eigentlich mehr der Form halber. Für die Lösung, die die Abstimmung mit Sicherheit ergeben wird, nämlich die Vereinigung des Saargebiets mit Deutschland, kehrt die Denkschrift lediglich gewisse tech­nische Schwierigkeiten, die sich im Ueberleitungsprozetz er­geben könnten, hervor. Je mehr Frankreich sich davon über­zeugen mutz, datz an der Entscheidung des Saarvolkes in diesem Sinn gar kein Zweifel mehr sein kann, desto unan­genehmer wird ihm diese Lösung und desto mehr versucht es, von ihr abzulenken. Umso ausführlicher faßt die Denkschrift die Möglichkeiten einer Aufrechterhaltung des Status quo, d. h. also eines Völkerbundsregimes, im Saargebiet ins Auge, und sie bemüht sich, diesen Zustand gewissermahen als einen paradiesischen wie eine verführerische Fata mor- gana vor die Augen der abstimmungsberechtigten Saarbllr- ger zu zaubern. Frankreich wird sich allerdings in der An­nahme täuschen, datz das Saarvolk als begehrenswert an­sehe, was die französische Propaganda ihm als Preis für das Opfer der eigenen Ueberzeugung oerheitzt.

Das Schicksal der Saargruben, der Erotzunternehmungen, von denen ein erheblicher Teil der Saarbevölkerung Unter­halt und Brot bezieht, wird in den Vordergrund gerückt. Es wird daran erinnert, datz im Falle der Vereinigung des Ge­bietes mit Deutschland das Reich die Eigentumsrechte Frankreichs an den Gruben zuriickzukaufen habe. Anderer­seits verheitzt die Denkschrift für den Fall der Aufrechter­haltung des status quo die Abtretung eines größeren Teils des Erubenbesitzes an das Saargebietunter angemessenen Bedingungen". Das klingt sehr generös, ist aber natürlich kein Geschenkangebot, keine Brautgabe an die umworbenen Saardeutschen, sondern nichts weiter, als eine Kaufofferte. Dieangemessenen Bedingungen" werden, praktisch aus- gedrückt, einen für Frankreich vorteilhaften Preis bedeuten.

Frankreich stellt in der Denkschrift im Saargebiet Kredit­hilfe in Aussicht. Wie sie aussehen soll und welche Be­dingungen dafür gemacht werden, wird nicht gesagt. Aber man braucht etwa nur an die Anleihegeschäfte zu denken, die das französische Kapital mit dem dem Herzen der fran­zösischen Staatsmänner angeblich auch so nahestehenden Oesterreich gemacht hat, um den Wert dieser Kredithilfe ab­schätzen zu können. Auch wenn der Goldllberslutz von Pa­ris nach Anlagegelegenheiten geradezu drängt, hat man noch immer verstanden, an den Völkern, die man sich zins­pflichtig machte, gut zu verdienen.

Die Wahrung der französischen Kapitalinteressen wird im übrigen ziemlich unverhüllt als eines der Ziele aufgestellt, die die Vorschläge der Denkschrift erreichen möchten. Bei ei­ner Abstimmungsentscheidung für die Vereinigung mit Deutschland werden allerhand wirtschaftliche Schwierigkei­ten an die Wand gemalt und Sicherheitsforderungen zu­gunsten der ausländischen Gläubiger erhoben. Deutschland wird sicherlich bereit sein, in Verhandlungen über die Re­gelung dieser Fragen einzutreten, wenn dadurch wirklich eine Vereinigung der wirtschaftlichen Probleme in vol­lem Umfange herbeigeführt werden kann. Man mutz doch aber sagen, datz diejenigen, die in den vergangenen fünfzehn Jahren Kapitalien im Saargebiet investierten, das in vol­ler Kenntnis des befristeten Uebergangszustandes taten, und datz sie keinen Anspruch erheben dürfen, nunmehr etwa aus Kosten der Gesamtheit von dem Risiko befreit zu wer­den, das sie bewußt eingingen.

Man mutz überhaupt feststellen, datz der Verfasser ^"Eschrift sich zum Teil recht überflüssigerweise den K zerbrochen hat, um im voraus Dinge zu regeln, die enti kür dN ^ garnicht dringend sind, oder a

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Varl, 7. Sept. Mussolini, der am Donnerstag die große Messe von Bari feierlich eröffnet hatte, hielt, wie die Agenzia Ste­fan: meldet, vor etwa 300 000 Personen vom Balkon der Prä­fektur eine Ansprache, in der er u. a. ausführte:Das italieni­sche Volk hat in seiner 3000jährigen Geschichte genügend Be­weise für eine rechtliche politische und soziale Organisation ge­geben. An den Ufern des Mittelländischen Meeres sind bedeu­tende Philosophien, Religionen und Werke der Dichtkunst ent­standen, die in der Geschichte aller zivilisierten Völker unver­gängliche Spuren hinterlassen haben 3000 Jahre Geschichte er­lauben es uns, mit souveränem Mitleid auf gewisse Lehren zu schauen, die jenseits der Alpen von der Nachkommenschaft von Menschen vertreten werden, die noch keine Schrift kannten, um die Geschicke ihres Lebens zu Papier zu bringen zu einer Zeit, in der Rom einen Cäsar, einen Virgil und einen Augustus hatte."

Hierzu bemerkt das DNB.: Gegen den Grundgedanken dieser Worte lägt sich vieles einwenden. Beschränken wir uns darauf, zu sagen, daß es nicht darauf ankommt, ob der Beginn der Ge­schichte eines Volkes früher oder später liegt. Das allein Ent­scheidende ist, was ein Volk während der Gesamtheit seiner Ge­schichte leistet. Auch die 3000jährige Geschichte Italiens weist nicht nur Höhepunkte, sondern auch Tiefen auf. Hierüber zu polemisieren, ist fruchtlos. Jede große Na ion wird nicht nur stolz sein auf ihre eigene Vergangenheit, sondern auch gerecht in der Anerkennung der Leistungen einer anderen Na­tion, wie unser Führer noch soeben in seiner Proklamation in Nürnberg zum Ausdruck gebracht hat."

Diese Messe, so fuhr Mussolini fort, bedeute also für ihn kei­nerlei Ueberraschung. Er spreche allen Nationen, die sich daran beteiligt hätten, seinen Dank aus. Ich rufe allen und besonders den Völkern des Ostens, der uns so nahe liegt, und den wir kennen, allen Völkern mit denen wir seit mehreren Jahrhun­derten durch Verträge verbunden sind, zu: Glaubt an den Wil­len des faschistischen Italiens zur Zusammenarbeit, arbeitet mit uns zusammen, tauscht mit uns Waren und Gedanken aus und laßt uns sehen, ob es nicht durch die gemeinsame Anstrengung aller nah und fern möglich sei, aus dieser Depression herauszu­kommen, die die Geister knebelt und das Leben zermürbt.

MißtrauenskundgeSung des Memellandtages

gegen das litauische Direktorium

Königsberg. 7. Sept. Am Donnerstag ist der memelländische Landtag zusammengetreten, um die Regierungserklärung des vom litauischen Gouverneur verfassungswidrig eingesetzten litaui­schen Direktoriums entgegenzunehmen. Durch Eewaltmaßnah- men des Gouverneurs gegen eine Anzahl Abgeordneter und durch das geschlossene Fernbleiben des litauischen Blocks wurde der Landtag erneut beschlußunfähig gemacht. Trotzdem ge­lang es dem Vertreter der memelländischen Parteien, noch vor der Vertagung einen flammenden Protest zu verlesen, in dem 18 memelländische Abgeordnete d. h. zwei Drittel der Gesamt­heit der Abgeordneten gegen die wiederholte Lahmlegung des Landtages durch künstlich herbeigeführte Beschlußunsähigkeit und gegen die zahlreichen vom Gouverneur getätigten willkür­lichen Mandatsentziehungen feierlich und vor aller Welt geschlossen Verwahrung einlegen und dem Direktorium ihr Mißtrauen aussprechen.

Gleichzeitig protestierte der Landtagspräsident Wasch kies dagegen daß ihm als amtierenden Präsidenten das Hausrecht unter Bruch des Memelstatuts vom litauischen Direktorium ge­nommen wurde und di.e Inhaber der von ihm rechtmäßig aus­gestellten Einlaßkarten zum Publikumsraum durch Polizei­gewalt am Betreten des Landtages verhindert wurden. Das Di­rektorium hatte statt dessen für eine aus großlitauischen Partei­gängern zusammengesetzte Zuschauermenge gesorgt, die bei der Verlesung des Mißtrauensvotums in hämisches Gelächter aus­brach. Es war bezeichnend, daß der Führer des litauischen Ak­tionskomitees, der neu ernannte Oberbürgermeister Simonaitis, der sich ebenfalls unter den Zuschauern befand, die Menge zu einem jeder parlamentarischen Sitte widersprechenden Verhalten persönlich anfeuerte.

Nürnbergs große Tage

Nürnberg, 7. Sept. Nürnberg ist am Donnerstag wie verzau­bert. Der Volksjubel und -Trubel ist nun auf einem gewitzen Höhepunkt angelangt; denn Hunderttausende von denen, die sich hier zum Reichsparteitag der NSDAP, treffen, sind in Nürn­berg angekommen. Zug um Zug rollte in die Nürnberger Bahn­höfe und die Stadt war erfüllt von dem Tritt marschierender Kolonnen und von schmetternder Marschmusik. In den Straßen ein Leben und Treiben wie noch nie. Am Donnerstag abend waren die Häuser illuminiert. Lichterkette um Lichterkette säumt die Simse und Stockwerke. Um die Fenster und Türen ziehen sich Lichterkränze und von den Dächern grüßen leuchtende Haken­kreuze und Huldigungen an den Führer. Das Wetter hat uns wieder einmal einen lauen Sommerabend geschenkt. In den Watzern der Pegnitz, an den Brücken und Wegen, zwischen Toren und Türmen, an geneigten Fachwerkgiebeln spiegeln sich Mond und Sterne und verschmelzen mit den Konturen Alt-Nürnbergs zu einem zauberhaften Märchenbild.

Vor dem HotelDeutscher Hof", in dem der Führer wohnt, bietet sich immer wieder dasselbe Bild. Tausende haben sich hier zusammengeballt, jedes Aufsichtsplätzchen ausgenutzt und harren hier nun, um die Anfahrt des Führers und seiner Mitarbeiter mitzuerleben und das Leben und Treiben, wie es nun Kenn­zeichen eines Sammelpunktes von führenden Männern ist, aus nächster Nähe zu sehen. Ab und zu Hallen Sprechchöre und man hört jene Verse, die das Erlebnis des 19. August aus dem Wil­helmsplatz in Berlin populär gemacht hat:Lieber Führer sei so nett, komm doch mal ans Fensterbrett" undLieber Führer komm doch raus, sonst geht uns die Puste aus".

Der Besuch der ausländischen Diplomaten

Berlin, 7. Sept. Auf Einladung des Führers nehmen in die­sem Jahre eine große Zahl von Berlin beglaubtiger ausländi­scher Diplomaten am Reichsparteitag in Nürnberg teil, die am Donnerstag um 20.05 Uhr mit einem Schlafwagensonderzug die Reichshauptstadt verließen. Sie begeben sich zuerst zu einer Be­sichtigung der Vauarbeiten auf der deutschen Alpenstraße nach Berchtesgaden, wo ihnen der Eeneralinspekteur des Straßen­wesens an Ort und Stelle eine der vielen Stätten deutscher Aufbauarbeit zeigen wird Gegen Mittag werden die Diplomaten St. Bartholomä besichtigen, um dann über Obersalzberg nach Bad Reichenhall zu fahren. Die Wciterfahrt nach Nürnberg erfolgt am Freitag. Samstag früh treffen die Diplomaten in

Nürnberg ein. Eie werden etwa zwei Stunden später an der Kundgebung der HI. teilnehmen.

Am Sonntag werden die Diplomaten beim Appell der SA. und SS in der Luitpoldarena und anschließend beim Vorbei­marsch vor dem Führer aus dem Adolf-Hitler-Platz zugegen sein. Am Montag wohnen sic ven Vorführungen der Reichswehr bei. Den Abschluß ihres Aufenthalts in Nürnberg bildet die Teil­nahme am Schlußkongreß des Parteitages Der Sonderzug fährt am Dienstag wieder nach Berlin zurück.

VölkerSundsrat zusammengetreteu

Genf, 7. Sept. Die achte Tagung des Völkerbundsrates wurde unter Vorsitz des tschechoslowakischen Außenministers Benejch zunächst mit einer geheimen Sitzung eröffnet, in der eine erste Fühlungnahme der Ratsvertreter stattfand und gleichzeitig ei­nige interne Fragen und geschäftsordnungsmäßige Fragen erle­digt wurden. Daraus fand eine öffentliche Sitzung statt. Auf der Tagesordnung fehlten aber noch alle wichtigen und interessanten Fragen, sodaß auch das Interesse des im Völker­bundshaus versammelten zahlreichen internationalen Publi­kums gering blieb. Der einzige Punkt, der eine gewisse Bedeu­tung hat, war die formale Ueberweisung des Streitfalles zwi­schen Bolivien und Paraguay an die Vollversammlung. Hier­bei machten je ein Vertreter Boliviens und Paraguays einige kurze Bemerkungen.

Schon diese nichtssagende Tagesordnung beweist, daß zwischen j den Vertretern erst umfangreiche Vorbesprechungen nötig sind, ehe an die Lösung der wesentlichen Fragen herangegangen wer­den kann.

Schweden für Aufnahme der Sowjetunkon

Stockholm, 6. Sept. Der schwedische Außenminister erklärte am Donnerstag, daß Schweden eine Aufnahme der Sowjetunion in den Völkerbund bei der nächsten Tagung befürworten werde.

Der Texiilarbeilersireik in Amerika

Nenyork, 7. Sept. Die Zahl der Todesopfer in Honepas hat sich nunmehr auf sechs erhöht. Insgesamt sind damit seit Beginn des Streiks zehn Personen ums Leben gekommen. Die Zahl der letzten beläuft sich auf 41. Verhaftungen sind bisher in 64 Fäl­len erfolgt.

Nenyork, 7 Sept. Der Eeneralexekutivrat der Internationalen I Gewerkschaft der Frauenbekleidungsindustrie hat den Stre'k für s das Gebiet der Vaumwollkleiderindustrie beschlossen. Man er­wartet, daß von dem Ausstand sofort 50 000 Personen betroffen werden und datz sich diese Zahl späterhin auf 125 000 bis 150 000 erhöhen wird.

Male;

Wildbad, 8. September 1934.

Dank derl Obersten KA-Aührung. Von der Abt. Fürsorge der Obersten SA-Führung ist der Staatlichen Badverwal­tung folgendes Schreiben zugegangen:Durch die Vermitt­lung der Kurverwaltung wurden auch in diesem Jahre wieder mehrere Freiplätze und Freikuren in Bad Wildbad gestiftet. Durch diese hochherzige Stiftung wurde es möglich, vielen bedürftigen und verdienten SA-Männern die Ge­sundheit wiederzugeben und manchen vor dauerndem Siech­tum zu bewahren. Für die Spende, durch die Sie den Geist wahrer Volksverbundenheit bewiesen haben, spricht Ihnen die Abteilung Fürsorge der Obersten SA-Führung namens des Führers und des Chefs des Stabes den herzlichsten Dank aus. Sie werden gebeten, diesen Dank auch den ein­zelnen Spendern und allen den Personen, die sich die Be­treuung der SA-,Urlauber abgelegen sein ließen, namentlich den Herren Aerzten zu übermitteln".

Allen, die mitgeholfen haben, übermittelt die Badver­waltung hiemit diesen Dank. Möge die darin liegende An­erkennung uns allen Ansporn sein, auch weiterhin uns tat­kräftig in den Dienst dieser edlen Sache zu stellen.

Vom Turn-Verein. Bei günstiger Witterung findet am Sonntag auf dem hiesigen Sportplatz das alljährliche Ab­turnen des Turnvereins statt. Um 2 Uhr Abmarsch des Fest­zuges mit Musik durch die Stadt. Nach Ankunft auf dem Sportplatz wird sofort mit der Abwicklung des turnerischen Programms begonnen. Die Zuschauer werden Gelegenheit haben die aus dem Kreisturnfest in Neuenbürg preisgekrön­ten Hebungen unserer Turnerinnen und Turner zu sehen. Ferner wird ein leichtathletischer Fünfkampf ausaetragen, der den Bestimmungen für das SA-Sportabzeichen ent­spricht und ist hier den SA-Kameraden Gelegenheit gegeben an diesen Hebungen teilzunehmen. Ferner werden auch die Turner an den Geräten Ihr Können zeigen. Die Turner- Jugend wird unter Leitung ihres bewährten Jugend-Turn- wartes unter dem LeitwortFrohe Jugend" den Zuschauern einige lustige Vorführungen zur Schau bringen. Die Schü­lerinnen werden mit Frei-Uebungen, Bocklsprüngen und Hebungen am Barren, sowie Spielen ebenfalls für Ab­wechslung Sorge tragen. Auch der beliebte Schieh-Stand ist zur Unterhaltung wieder aufgebaut und winken den treff­sicheren Schützen gute Preise. Die sehr niedrigen Eintritts­preise werden es jedem ermöglichen, sich diese Darbietungen nicht entgehen zu lassen. Darum unterstützt den Turn-Verein in seiner Arbeit zur körperlichen Ertüchtigung der deutschen Jugend! Als Abschluß findet abends von 81 Uhr Tanz- Unterhaltung statt.

Landcs-Kurkheater Wildbad. Nur noch 2 Vorstellungen trennen uns vor dem Saisonschluß! Die Spielzeit ist am Sonntag den 9. September beendet und schließt das Kur­theater an diesem Tage seine Pforten. Besuchen Sie also bitte diese letzten Aufführungen, die Einnahmen gehen zu Gunsten der Künstler! Sonntag nachmittag 4 Uhr zum letzten Male der großeBunte Nachmittag" mit dem un­gekürzten Programm wie amBunten Abend". Tänze, Sketsch, Solovorträge, Lachen und Stimmung sind hier Trumps, ein Besuch dieser Aufführung kann nur empfohlen werden, Sie kommen bestimmt auf Ihre Rechnung. Die Eintrittspreise sind am Nachmittag ganz bedeutend ermä­ßigt. Ende nach 6 Uhr. Abends 8.15 Uhr Abschieds­vorstellung! Die Künstler verabschieden sich in der entzücken­den OperetteWie einst im Mai" von Walter Kollo. Dieses liebenswürdige Singspiel mit seinen einschmeichelnden Me­lodien wurde in der letzten Aufführung begeistert ausge­nommen. Die Hauptpartien sind besetzt mit Herbert An­ders, Paul Ed. Vruls, Otto Geyer, Otto März Heinz Planke­mann, Christel Bode, Fritzi Göhrum, Lotte Elsner Helene Heinrich. Besorgen Sie sich rechtzeitig Ihre Plätze im Vor­verkauf. Kurgäste erhalten die bekannten Ermäßigungen.

Einwohner Wildbads zahlen zu diesen Vorstellungen auf allen Plätzen nur halbe Preis«!