Kurz nach 18.30 Uhr ertönt das Kommando:Männer der PO., stillgestanden!" Dr. Ley empfängt den Führer auf dem breiten Wall, der der Haupttribüne gegenüberliegt und meldet sie.181000 politische Leiter mit 21 000 Fahnen zum Appell angetreten." Mitten durch das gewaltige Aufgebot der politi­schen Leiter schreitet nun der Führer zu der von Scheinwerfern Lbergossenen Tribüne, auf dem ganzen Wege von Kundgebungen begeisterter Verehrung begleitet. Dann schallt ihm der Gruß der 181 000 Amtswalter entgegen, in den die etwa 250 000 Menschen, die das riesige Feld umsäumen, jubelnd einstimmen. Unter den Klängen des bayerischen Fahnenmarsches ziehen die 21 000 Fahnen in 13 Säulen auf.

Der Stabsleiter der PO., Dr. Ley, bittet den Führer, seiner PO. die Marschrichtung für das neue Jahr zu geben. Im grellen Lichtkegel der Scheinwerfer steht nun Adolf Hitler vor den 181 000 von fast einer Million Männern da, die, um mit den Worten des Führers selbst zu sprechen, nichts als der Drang ihres Herzens nach Nürnberg bringt. Jeder Satz seiner großen progammatischen Rede findet ein minutenlanges, oft ohrenbetäu­bendes Echo der Zustimmung, das sich in Wellen über das riesige Feld fortvslanzt und erneuert. Als er geendet hat, bringt der Ctabsleiter der PO., Dr. Ley, ein mit unbeschreiblichem Jubel aufgenommenes Sieg-Heil auf den Führer aus, das in Deutsch­land- und Horst-Weffel-Lied ausklingt.

Die Ansprache Dr. Leys

Mein Führer! Hier auf diesem Feld sind 200 000 Männer der PO. vertreten, wie es die Geschichte unseres Volkes bisher noch nicht kannte. Sie, mein Führer, haben dem Volk eine feste poli­tische Führung gegeben und bis in die kleinsten Blocks und Zellen hinein gewirkt. In allem führten Sie das Volk. Drau­ßen im Lande sind noch 600 000 politische Leiter, die in diesem Augenblick teilnehmen an diesem Appell. Insgesamt fast eine Million wartet Ihrer Befehle, um den Geist des National­sozialismus hinauszutragen in unser Volk.

Mein Führer! Diese Männer warten auf Ihre Parole für das nächste Jahr des Ausbaues.

Die Rede des Führers

Politische Leiter! Vor einem Jahre trafen wir uns zum erstenmal auf diesem Felde, zum ersten Generalappell der politischen Leiter der nationalsozialistischen Bewegung und na­tionalsozialistischen Partei.

Ein gewaltiger Anblick und ein gewaltiger Eindruck war es damals. Seit diesen zwölf Monaten hat sich das Gefüge der Bewegung, die in Ihnen ihre Leiter sieht, mächtig gefestigt. Nicht nur zahlenmäßig ist sie gewachsen, sondern auch innerlich ist sie erhärtet worden. Ich weiß, daß dieses gewaltige Werk nur gelingen konnte dank der Mitarbeit so vieler bisher unbekann­ter Volksgenoffen, d-ie in Ihrem Kreise denselben Lebensweg Leschritten haben, den auch wir hinter uns zurücklegten. Aus dem unbekannten, namenlosen hinein in das Volk zu einem Namen, der in seiner Zelle, in seinem, Block, in seiner Gruppe, in seinem Gau nicht nur bekannt ist, sondern in Ehren genannt wird. Ich danke all diesen Männern für ihre Arbeit und in­sonderheit Ihnen, Parteigenosse Ley. für Ihre unermüdliche idealistische Tätigkeit im Dienste des Aufbaues einer wirklich das ganze deutsche Volk umfassenden und es sesthaltenden Be­wegung. (Stürmischer Beifall.)

Wenn wir die unermeßliche Arbeit überdenken, die geleistet werden mußte, um vom Nichts zu diesem heutigen Bild zu kom­men, das Sie hier vor sich sehen, dann verstehen wir die Größe der Verpflichtung, die uns die Erhaltung dieses Gewordenen, so mühsam Erkämpften auferlegt. Es würde ein Frevel sein, wenn wir jemals sinken ließen, das mit so vieler Arbeit, so viel Sorgen, so viel Opfern und so viel Not erkämpft und errungen werden mußte. (Stürmische Heilrufe.)

Nein! Die Bewegung, sie lebt und sie steht felsenfest ge­gründet. Und solange auch nur einer von uns atmen kann, wird er dieser Bewegung seine Dienste leihen und für sie eintreten, so wie in den Jahren, die hinter uns liegen.

Man kann nicht dem untreu werden, was einem ganzen Leben Inhalt, Sinn und Zweck gegeben hat. Es war eine große Not und ein gewaltiges Gebot, die uns ergriffen. Es wird so etwas nicht aus Nichts getan, wenn diesem Werk nicht ein großer Be­fehl zugrunde liegt. Und den Befehl gab uns kein irdisch Vor­gesetzter, den gab uns der Gott, der unser Volk geschaffen hat (tosender Beifall) und der nicht wollen kann, daß sein Akrk zu­grunde geht nur weil ein Geschlecht schwach geworden war. Zu sehr Höngen wir alle an dieser unermeßlichen Arbeit und ihrem herrlichen Ergebnis, als daß wir in unserer Pflichterfüllung in der Zukunft wankend werden könnten. Aber es ist notwendig, daß wir in äußerster Klarheit uns immer wieder zum Bewußt­sein bringen, was uns groß gemacht hat, auf daß wir nie das vergessen, was uns allein groß erhalten kann. (Minutenlange Beifallskundgebungen.)

Es war die grenzenlose Treue zu unserem Volk und aus 'hr abgeleitet die Treue zu unserer Bewegung. Es war die Treue untereinander, es war eine nie zerbrechende Kameradschaft, es war Eehorsalsi, Folgsamkeit, Bescheidenheit, es war Aufopferung, Bereitwilligkeit für unser Ideal, denn sonst wäre dieses Wunder nie gekommen. (Heilruse.)

Wir stehen heute hier: 200 000 von den fast einer Million sind versammelt. 200 000 Männer, die nichts hergerusen hat, als das Gebot ihres Herzens. (Stürmischer, sich immer erneuernder Bei­tall.) Es war die große Not unseres Volkes, die uns ergrisfen hat. und die uns zusammenführte im Kampf und Ringen, und die uns groß werden ließ. Daher können das alle die nicht ver­stehen, die nicht die gleiche Not in ihrem Volke gelitten haben. Ihnen erscheint es rätselhaft und geheimnisvoll, was diese Hun­derttausende immer zusammenführt, was sie Not, Leid und Ent­behrungen ertragen läßt. Sie können sich das nicht anders den­ken, als durch einen staatlichen Befehl. Sie irren sich! Nicht der Staat befiehlt «ns, sondern wir befehlen den Staat! (Die Mas­sen jubeln dem Führer in unbeschreiblicher Begeisterung zu.) Nicht der Staat hat uns geschussen, sondern wir schufen uns unseren Staat. (Erneute Beifallskundgebungen.) Denn wir mö­gen dem einen Partei sein, dem anderen Organisation, dem drit­ten etwas anderes. In Wahrheit find wir das deutsche Volk! (Stürmische Heilrufe.) Es kann keine Repräsentanz finden, als in seinen opferbereitesten und kampsentschlossensten Männern. Wir wissen, daß dieser Kampf auch in der Zukunft nie ein Ende nehmen wird. Auch für ein Volk gilt das Gebot: was du ererbt von deinen-Vätern, erwirb es stets aufs Neue dir. Und was wir errungen haben im Kampf, werden wir stets in neuem Kampf bewahren. (Stürmischer Beifall.) Denn wir wissen, daß das Werden einer Volksgemeinschaft nicht von ungefähr kommt. Wenn ein Volk zerrissen ist, in Klaffen zerspalten, sich gegenseitig nicht mehr versteht und nicht mehr begreift, dann genügt es nicht, daß einzelne die Einsicht der Schädlichkeit ihres Zustandes haben Notwendig ist es dann, daß diese aus der Erkenntnis des Möglichen, die richtigen Konsequenzen ziehen, d. h. zusam- mensiehen aus allen. Ständen, allen Berufen, allen Klaffen,

allen Schichten und eine Marschkolonne bilden. (Stürmischer Bei­fall.) Dann wird Trommel zu Trommel stoßen, Fahne zu Fahne, dann wird zur Gruppe die Gruppe kommen, zum Gau der Gau, und dann wird endlich dieser gewaltigen Kolonne die geeinte Nation Nachfolgen. Das früher zerrissene Volk, es wird dann in diesen Kolonnen seine Führung sehen. Es wird dieser Füh­rung dann gehorchen und die Führung hat die Pflicht, nie zu vergessen, daß sie Führung ist, weil sich in ihr alles das ver­körpert, was sie selbst im Volke sehen will. (Beifall.) So wol­len wir denn in dieser Abendstunde auf diesem weiten Feld uns und dem deutschen Volk wieder das Gelöbnis ablegen, daß wir in den kommenden zwölf Monaten an uns arbeiten wollen, um uns immer noch bester zu machen, damit das deutsche Volk mit Recht in uns seine Führung sieht. (Stürmische Heilrufe.)

Wir wollen die großen Grundsätze unseres Kampfes, die uns in den Jahren des Ringens um die Macht begleitet haben, uns erneut ins Gedächtnis zurückrufen und uns ihnen verschwören. Treue, Gehorsam, Disziplin, Opferbereitschast, Kameradschaft, Bescheidenheit, das sollen die Prinzipien sein, die immer mehr unser Lebensgebot zu werden haben. Dann braucht uns nicht bange zu sein um die Zukunft der Bewegung, die Zukunft der Partei, die Zukunst des deutschen Volkes. (Stürmischer Beifall.)

Ein Volk, das durch solche Klammern gehalten wird, kann auch nicht der böse Wille einer anderen Welt zunichte machen. Es wird seine Fahnen wie der Ritter ohne Furcht und Tadel vor sich her tragen, niemand zuleide, aber auch nicht dem eigenen Volk zum Schaden! (Lang anhaltende Beifallsstürme.) Es wird jedem die Hand bereitwillig geben zum Frieden und zur fried­lichen Arbeit. Es wird sich aber auch gegen jene wehren, die glauben, Freiheit und gleiches Recht einem solchen Volke ab­sprechen zu können. (Stürmische Zustimmung.) Diese Bewegung wird dann als die wahrhafte Führerin des deutschen Volkes in Erscheinung treten unter dem herrlichen Begriff: Alle für Einen und Jeder für Alle! (Minutenlange Heilrufe.)

Sie wird, wie schon öfters in der deutschen Geschichte erwiesen, unser Volk wieder zu seiner Größe, seiner Freiheit und seinem natürlichen Wohlergehen zurückführen können.

Wir alle sind nur Diener an diesem großen Werk der deutschen Einheit (stürmischer Beifall), wollen unser «genes Ich gebühr­lich zurücksetzen gegenüber dem, was Deutschland erfordert, wollen selbst nicht vor Deutschland stehen, sondern nur dieses Deutsch­land führen, solange nicht Bessere an unsere Stelle treten. Wir wollen aber auch wissen, daß heute und morgen in Deutschland nichts Besseres ist und sein wird. (Brausender Beifall.) Denn mehr als sich aufopfern für sein Volk wird niemand können. Das aber soll stets unser eigenes Gelöbnis sein. (Die Masten jubeln dem Führer minutenlang zu.)

Auch wenn wir vergehen müssen, muß Deutschland bestehen. (Brausender Beifall.) Auch wenn uns im Einzelnen das Schicksal schlagen sollte, muß Deutschland leben. (Anhaltende Heilruse.) Auch wenn wir Not und Sorgen auf uns zu nehmen haben, Deutschland muß sein trotz Sorgen und Not.

Es sei unser Gelöbnis an diesem Abend: In jeder Stunde, an jedem Tag nur zu denken an Deutschland, an Volk und Reich, an unsere große Nation. Das deutsche Volk Sieg-Heil! (Das Feld der Hunderttausende ist minutenlang erfüllt von einem brausenden Orkan des Beifalls und des Jubels.)

Rede Sr. Ley;

Was brachte der Nationalsozialismus dem deutschen Arbeiter?

Nürnberg, 7. Sept. In seiner Rede auf dem Parteikongreß über das Thema:Was brachte der Nationalsozialismus dem deutschen Arbeiter?" verwies der Stabsleiter der PO., Dr. Ley, einleitend darauf, daß der vom Führer gegebene Befehl zur Uebernahme der Gewerkschaften dahin ging, diese politischen Seuchenherde den Gegnern zu entziehen, daß dem Arbeiter aber daraus lein Schaden entstehen dürfe, sondern ihm vielmehr alles erhalten bleiben müsse, was ihm in seinem schweren Daseins­kampf nützlich sei. Dr. Ley zeichnete ein Bild der Verfassung, in der sich vor der blitzschnell durchgeführten Uebernahme der Ge­werkschaften der deutsche Arbeiter befand. Es war hier wirklich einmal fünf Minuten vor Zwölf, als eine Wirtschaftskatastrophe ungeheuersten Ausmaßes verhindert wurde. Dr. Ley ging dann auf die Aufgaben ein, die die Uebernahme und der Auf­bau der Gewerkschaften und Verbände der Partei stellten. Als erste Notwendigkeit ergab sich, die Verbände machtpolitisch der NSDAP, zu unterstellen und alle ehemaligen verantwortlichen Führer völlig auszuschalten. Die organisatorischen Maßnahmen der NSDAP auf diesem Gebiet führten sofort dazu, daß die Massenflucht aus den Verbänden aufhörte, der Beitragseingang zunahm, das Vertrauen zu den wirtschaftlichen Unternehmungen stieg. Die Arbeiterbank, die illiquid übernommen wurde, wurde sofort wieder liquid. Es gelang, den endgültigen Verfall der Organisationen zu verhindern. Das allein konnte jedoch nicht genügen, es mußte gelingen, aus den mißtrauisch abwartenden Volksgenoffen Anhänger der DAF. zu machen. Der völlig neu­artigen Propaganda gelang es, die Zahl der Mitglieder von 5 Millionen am 2. Mai auf über 9 350 000 im Dezember 1933 zu steigern, so daß nach Wiederaufhebung der Mitgliedersperre die wegen des gewaltigen Andranges neuer Mitglieder verhängt werden mußte, eine neue Entwicklungsphase einsetzte.

Ziel einer neuen Sozialordnung konnten jedoch nicht die Ein­heitsverbände sein, vielmehr galt es, Unternehmer und Arbeit­nehmer in einer Organisation zusammenzuführen Wie gewaltig dieser Gedanke vom Volk ersaßt wurde, beweist, daß vom 1. De­zember 1933 bis 1. März 1931 1,5 Millionen Einzelmitglieder, darunter besonders viele Unternehmer, ihren Beitritt zur Ar­beitsfront erklärten. Am 1. März 1931 betrug der Mitglieder­stand der DAF. 13 Millionen Arbeiter, Angestellte und Unter­nehmer und 1 Millionen Mitglieder aus dem Handel, Handwerk, Gewerbe und den freien Berufen.

Dr. Ley verwies dann auf die Schätzung eines Werkes, für das es bis dahin kein Vorbild gab: Die NS.-GemeinschastKraft durch Freude" und Ehrenorganisation, für die bis heute 25 Mil­lionen RM. aufgewandt wurden, die sich bis zum abgelaufenen ersten Jahre auf 10 Millionen erhöhen werden. Bis zum 1. Sep­tember hat das Amt für Reisen und Wandern eine Million Menschen, die noch niemals ihre dumpfe Großstadt verlassen hatten, für sieben bis zehn Tage in Erholung geschickt. Allein 80 000 Menschen wurden von eigenen Dampfern sieben Tage zur See gefahren. Eine weitere Million fuhr in Wochenende zu gemeinsamen Wanderungen. Vom Amt für Schönheit der Arbeit wurden bereits mehr als 1000 Betriebe betreut. Das Sportamt verfolgt das Ziel, die Altersgrenze, bis zu der man Sport treibt, für die Masse des Volkes von 30 auf mindestens 50 Jahre hinauf­zusetzen.

Dr. Ley verwies darauf, daß ein Zusammenbruch der Konsumvereine mit einem inverstierten Wert von mehr als einer Milliarde einen ungeheuren Schaden für die deutsche Wirtschaft bedeutet hätte und di« Arbeitslosigkeit von vielen

Hunderttausenden Volksgenoffen nach sich gezogen HSben würde. Trotz größter Schwierigkeiten gelang es, auch die Konsumvereine zu erhalten.

Wie gewaltig auch alle diese Leistungen sein mögen, so liegen doch die Hauptaufgaben der DAF. bei den Betriebsgemeinschasten und bei den Berufsgruppen. Aus der Erkenntnis der rassischen Verbundenheit der Schaffenden müsse eine Schicksalsgemeinschrit werden, die als Leistungsgemeinschaft der Kraftträger der Na­tion sei. Alle Arbeit müsse von einem einzigen Gedanken be­herrscht werden, den deutschen Arbeiter zu einem stolzen, auf­rechten und gleichwertigen Volksgenossen zu machen. Es ist der größte Stolz für alle, die an diesem Werk des Führers, das allein dem Führer und der Partei gehört, Mitarbeiten, daß der Führer bereits heute vonseiner Arbeitsfront" spricht, und sie neben den großen Organen der Partei als gleichwertiges Glied der Partei benennt.

Wir danken dem Führer mit dem Gelöbnis, in der Arbeit und im Fleiß nie zu erlahmen und nie das nationalsozialistische Hochziel. die-Freiheit der deutschen Nation, zu vergessen.

Dr. Wagner Wer Raffe und Volksgesundhett

Die größte Gefahr über das Bestehen der Völker, Staaten und Kulturen, so führte Dr. Wagner aus, ergebe sich nicht aus wirtschaftlichen Katastrophen oder kriegerischen Verwicklungen: sie sind letzten Endes durch rassischen Zerfall bedingt. Es gilt nicht nur. die Geburtenzahl an sich zu erhöhen, es gilt auch, die besten, stärksten Anlagen des Volkes zu erhalten und zu mehren. In Deutschland werden für Erbkranke jährlich noch 1,2 Milliarden aus dem Arbeitsertrag der Nation aufgebracht und dem Gesamteinkommen des Volkes entzogen. Das vorbild­liche Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses hat inzwischen seine Bedeutung und Wichtigkeit erwiesen. Der internationale Kongreß für Eugenik in Zürich empfiehlt den Regierungen der Welt, die Fragen der Erbbiologie, Bevölkerungspolitik und Rassenhygiene zu studieren und deren Ergebnisse zum Wähle ihrer Völker anzuwenden. Die im Dritten Reich geförderte Sies- lungs- und Bauernpolitik wurde in ihrer Wichtigkeit in Zürich gleichfalls rückhaltlos anerkannt.

ZUM Aufmarsch des Arbeitsdienstes

Stimmen des Auslandes

Parts, 7. Sept. Bei dem Aufmarsch des Arbeitsdienstes ist den französischen Berichterstattern vor allem die militä­rische Haltung der Arbeitsdienktmänner aufgefallen, so daß die Tendenz aller Berichte darauf hinausläuft, es handle sich um einen Ersatz für die allgemeine Wehrpflicht, bezw. die Vorberei­tung auf den Kriegsdienst (!).

DerMatin" will in der Erklärung des Führers, daß die ganze Nation durch die Schule des Arbeitsdienstes gehen werde, eine Bestätigung sehen, daß noch vor Ablauf des Jahres 1935 der allgemeine Arbeitsdienst eingeführt werden würde, so daß die deutsche Armee die allgemeine Wehrpflicht (?) neben ihrem Berufsheer haben werde. Der Sonderberichterstatter desJour­nal" schreibt, dieser Arbeitsdienst flöße der französischen Oeffent- lichkeit großes Mißtrauen ein. Im Grunde genommen handle es sich wohl um einen alten Gedanken. Muffe der Arbeitsdienst zu einer Kriegsmaschine werden?

London, 7. Sept. Der Aufmarsch des Arbeitsdienstes wird als äußerst eindrucksvoll geschildert. Der Sondervertreter derTi­mes" sagt, das Aussehen und die Haltung der Mannschaften müsse bei vielen Deutschen die gleiche Ueberraschung hervor­gerufen haben wie bei ausländischen Zuschauern. Der Sonder­berichterstatter derMorningpost" spricht von einem Anblick von außerordentlicher Schönheit. Der Ausländer könne nicht umhin, festzustellen, daß diese sonnenverbrannten jungen Männer solide, praktische Uniformen getragen und eine ausgezeichnete mili­tärische Disziplin bewahrt hätten. Die Reichswehrgenerale schie­nen von dem Anblick der Freiwilligen der Arbeit befriedigt zu sein. Der Sonderberichterstatter desDaily Telegraph" mel­det, die Arbeiterbataillone hätten ein Bild militärischer Dis­ziplin und Stärke geboten, das nur durch die deutsche Vor­kriegsarmee hätte übertroffen werden können.

Tagung des Amtes für Volksgesundheit

Nürnberg, 7 Sept. Im Rahmen des Parteitages hielt das Amt für Volksgesundheit am Freitag nachmittag im Kathari­nenbau eine Tagung ab, die vom Pg Dr. Wagner-München, Hauptamtsleiter im Stabe des Stellvertreters des Führers, eröffnet und geleitet wurde. Ueber das ThemaGesundheit, Rasse und Weltanschauung" sprachen sodann Pg. Dr. Bartels- Berlin, Stellvertreter Dr. Wagners, sowie Dr. W. Groß, der Leiter des Rassenpolitischen Amtes der NSDAP. Dr. Barte 1 s wies darauf hin, daß die Schicksalsaufgabe des Nationalsoziali­sten nicht im Dulden bestehe, sondern darin, selbst sein Schicksal und damit gleichzeitig das der Nation zu gestalten. Dies be­dinge, daß die Gesundheit des Körpers wie dre des Geistes in gleicher Weise gepflegt und zur erbbiologisch höchstmöglichen Entwicklungsstufe geführt werden. Nach Dr. Bartels sprach Hauptamtsleiter im Stabe des Stellvertreters des Fübrers, Pg- Dr. W. Eroß Der Nationalsozialismus überwindet in feinem rassischen Denken den Gegensatz von Leib und Seele, aus dem bisher die große Weltanschauung aufbaute. Er lehrt die Ein­heit und Ganzheit des lebendigen Lebens.

Die Kriegsopfer au! dem Reichsparieilag

Nürnbera 7 Sept. Auf der Tagung der nationalsozialistischen KRegsÄ sp-ch Reichskriegsopferführer. Pg. Hans

Oberlind ob er und wres rn seinem Rechenschaftsbericht über das im vergangenen Jahr Geleistete darauf hin, daß ein Soldat, der im Kriege als Held bezeichnet wurde, in sich die Verpflichtung trage, das heroische Leben des Frontsoldaten dem ganzen Volke vorzuleben. Von den zukünftigen Aufgaben des NSKOV. hob der Reichskriegsopferführer den Kampf um die Ehre und das Recht Deutschlands in der Welt hervor. Wir ge­loben unserem Führer Treue und Gefolgschaft, damit das Ster­ben und Bluten deutscher Soldaten seinen Sinn behalten kann.

des NS.-Meiisdlenstes

Nürnberg, 7. Sept. Nürnbergs Bahnhöfe stehen am Freitag im Zeichen des Abtransports des NS.-Arbeitsdienstes und oer Ankunft der Hitlerjugend. Nachdem bereits im Laufe der Nacht und am frühen Morgen die ersten Züge mit Arbeitsdienstmän­nern abgefertigt wurden, verließen den Bahnhof Dutzendteich in den Mittags- und Nachmittagsstunden weitere sieben Züge mit rund 10 000 Mann.

Von 16 Uhr ab traf in 30 Sonderzügen die Hitlerjugend in Nürnberg ein. Damit wurde die Lücke, die durch die Heimfahrt des Arbeitsdienstes in dem bunt bewegten Leben Nürnbergs entstand, wieder geschloffen.