Einmarsch teil. Sobald der Führer die Tribüne auf der Zep­pelinwiese betreten hat, werden die Teilnehmer in 36er Reihen in das Zelt strömen. Auf den Appell folgt der Fackelzug.

Interessante Zahlen gab Kreisleiter Pape-Oldenburg über die Massenquartiere. Es mußten Unterbringungsmög­lichkeiten für etwa 526 060 Mann geschaffen werden. Die größten Schwierigkeiten macht« die Unterbringung in den Fabriken, da infolge der Wirtschaftsbelebung innerhalb zweier Monate rund 36 600 Quartiere ausfielen, für die Ersatz beschafft werden mußte. Von den Privatquartieren entfallen auf die Stadt Nürn­berg 41000. Es wurden 600 Eroßzelte und 2400 Kleinzelte er­richtet; die hier in Anspruch genommene Bodenfläche beträgt 290 000 Quadratmeter. Für die Massenquartiere mußten 80 000 Zenter Stroh beschafft werden.

Eauinspekteur Kropp berichtete, daß die Deutche Reichs­bahn 525 Sonderzllge zum Transport der Teilnehmer am Parteitag abfertigen wird. Der Antransport beginnt am Mitt­woch, den 5. September, mit dem Arbeitsdienst und endet am Samstag, den 8. September abends, mit der SA. Für die Reichsbahn bilden aber nicht die 525 Sonderzüge in ihrer An­fahrt und Abfahrt die Hauptschwierigkeit, sondern die Leerzug­bewegung. Die Leerzüge müssen teilweise bis zu 400 Kilometer von Nürnberg weggesahren und für den Rückrransport wieder herangeholt werden, wozu der gesamte Lokomotivdienst und das entsprechende Personal erforderlich ist.

SS.-Eruppenführer Schmauser sprach über den Ab- ! p e r r u n g s d i e n st und über die Bildung des polizeilichen Einsatzstabes sowie über die Verkehrsbeschränkungen. Wie Reichsinspekteur Schmeer noch erläuternd bemerkte, habe sich eine scharfe Verkehrsregelung angesichts der Riesenzahl von s 600 000 Menschen nicht vermeiden laßen. s

Eine Aenderung im Programm ist insofern eingetreten, als s am Montag abend als Abschluß des gesamten Parteitages eine j Huldigung der Wehrmacht vor dem Führer stattfindet : und zwar durch den Großen Zapfenstreich vor demDeutschen Hof".

Tür die HfrilerSUebenerr der GefMenen der Bewegung

Nürnberg, 31. Aug. Die Pressestelle des Reichsparteitages teilt mit: Da es unmöglich war, alle Hinterbliebenen der ge- ^ fallenen Kameraden zu dem diesjährigen Parteitag durch den s Führer einzuladen, haben nur die Hälfte der Hinterbliebenen > Einladungen erhalte»,- die übrige» sollen beim nächsten Reichs­parteitag berücksichtigt werden.

Abschluß der Leipziger Herbstmesse

75 00« Besucher

Leipzig, 31. Aug. Die Leipziger Herbstmesse ist am Donners­tag abend geschlossen worden. Auf der ganzen Linie haben die Ergebnisse mit nur wenigen Ausnahmen das gezeitigt, was ver­nünftige Menschen von dieser Messe hoffen konnten. Auf dem Gebiete der Bekleidung, des Hausrats und des Wohnbedarfs war das Geschäft gut Dort sind die ursprünglich gehegten Erwartungen in der Tat übertroifen worden. Es ist dem bei den deutschen Herstellern eingezogenen Gemeinschafts­geist auch gelungen, gewissen liberalistischen Rückfällen solcher Händler, die mehr Spekulanten als Versorger sind, und den Versuchen des sinnlosen Auslaufens spekulativ günstig erscheinen­der Erzeugnisse entgegenzutreten. Will man überhaupt von einem Verdienst der Messe in der allgemeinen Regelung des Güter­austausches sprechen, so ist dies gerade in diesem Punkte zu sehen. Im übrigen sind die Einkäufe offensichtlich nach gewissenhaft berechnetem Bedarf des Handels getätigt worden.

Im ganzen war die Messe ungefähr von 75 000 Personen, darunter 4000 Ausländern, besucht. Die Ausländer kauften allerdings nur mäßig, aber auf den Auslandsabsatz konnte auch niemand große Hoffnungen gesetzt haben. Immerhin sind solche Gegenstände, die neu schienen und von denen man glaubt, daß sie im Augenblick nicht ohne weiteres nachgemacht werden könn­ten, auch von Ausländern gekauft worden. Das Ausland hat seinen Bedarf insbesondere bei Einrichtungsgegenständen für Wohnungen und Häuser gedeckt, die im wesentlichen bis zu mitt­leren Preislagen gern abgenommen worden sind. Zu solchen Einrichtungsgegenständen sind auch Porzellangeschirr und die Er­zeugnisse des deutschen Kunstgewerbes zu rechnen, die einen um die Hälfte höheren Umsatz hatten als zur Herbstmesse des ver­gangenen Jahres.

Was das Ausland betrifft, so ist noch festzustellen, daß haupt­sächlich auch vom Balkan her großes Interesse gezeigt wurde. Dorthin sind auch verschiedene immerhin bedeutsame Abschlüsse getätigt worden.

Sozialversicherung durch ArSellsschlacht gebessert

Berlin, 31. Aug. Eine erstmalige Uebersicht über die tatsäch- j lichen Auswirkungen der Erfolge der Arbeitsschlacht für die So­zialversicherung stellt der Sachreferent im Reichsfinanzministe- , rium, Geh. Regierungsrat Dr. Poerschke, in derSozialen i Praxis" aus. Die Beitragseinnahmen der Invaliden­versicherung stellten sich z. V. im Januar 1933 aus 51,5 Millionen , RM., die der Angestelltenversicherung auf 23,8 Millionen; im Dezember 1933 hatte die Invalidenversicherung bereits 68,2 Mil­lionen, die Angestelltenversicherung 26,9 Millionen RM. Vei­tragseinnahmen. Im Juni 1934 stellten sich die Deitragseinnah- men der Invalidenversicherung gar auf 73 Millionen, während die der Angestelltenversicherung 26,6 Millionen RM. betrugen. Daß die Steigerungstendenz bei der Angestelltenversicherung nicht so stark hervortrete, habe die verschiedensten Ursachen, so die öffentliche Arbeitsbeschaffung, die in erster Linie Hand­arbeiter zunächst erfaßte, und daß gleichzeitig bei den An­gestellten eine Umschichtung in der Besetzung der Arbeitsplätze durch Einstellung von Männern statt weiblichen Kräften vor sich ging.

Die starke Verminderung der Zahl der Erwerbslosen habe sich natürlich auch günstig auf die Einnahmen der Reichs­anstalt für Arbeitsvermittlung, Arbeitslosenversicherung und auf die Unterstützungsausgaben ausgewirkt. Während die Ausgaben für Arbeitslosen- und Krisenfürsorge in dem Berichtszeitraum Januar bis März 1933 390 Millionen betrugen, stellten sie sich in der gleichen Zeit 1934 nur noch auf 254 Millionen. Die Bar­leistungen der Bezirksfürsorgeoerbände für die Wohlfahrts- erwerbslosenfürsorge konnten von 384 Millionen im Abschnitt Januar bis März 1933 auf 262 Millionen in der glei­chen Zeit 1934 gesenkt werden. Andererseits stiegen die Ein­nahmen der Reichsanstalt aus Beiträgen und Arbeitslosenhilfe von 356 Millionen im Berichtzeitsraum 1933 auf 394 Millionen im Abschnitt 1934. Die Wohlfahrtshilfe des Reiches an die Be­zirksfürsorgeoerbände konnte von 240 Millionen in der Zeit von Januar bis März 1933 auf 130 Millionen für den gleichen Zeit­raum 1934 gesenkt werden. Es ergibt sich also, daß sehr hohe Millionenbeträge zugunsten der Sozialversicherungen bereits jetzt aus den Erfolgen der Arbeitsschlacht freigewor­den sind. ^ -

Regelung des Zahlungsverkehrs

zwischen Deutschland und Schweden

Berlin, 31 Aug. Zwischen Vertretern der deutschen und üer schwedischen Regierung haben seit einiger Zeit Verhandlungen über die Regelung der Zahlungen im Warenverkehr und über ein Transferabkommen stattgefunden. Diese Verhandlungen haben jetzt zum Abschluß von Vereinbarungen geführt, die im wesentlichen folgendes vorsehen:

Die Bezahlung der beiderseitigen Warenausfuhr erfolgt über Verrechnungskonten, die die Rsichsbank und das schwedische Ver­rechnungsamt sich gegenseitig einrichten. Die Benutzung dritter Währungen wird für die Abwicklung des Warenverkehrs zwi­schen beiden Ländern damit überflüssig. Schließlich verzichten die Gläubiger aus der Kreuger-Anleihe und den privaten An­leihen, soweit sie auf Grund des Abkommens befriedigt werden, auf einen wesentlichen Teil ihrer Zinsanfprüche. Die dadurch frei werdenden Beträge dienen der deutschen Ausfuhr­förderung.

Neue Kleiurentverhilse ab 1. September wirksam

Berlin, 31. Aug. Die neue Kleinrentnerhilfe wird mit dem 1. September dieses Jahres als Tag des Inkrafttretens des Reichsgesetzes vom 5. Juli 1934 wirksam. An unterrichteter Stelle wird aus diesem Anlaß nochmals darauf hingewiesen, daß das Gesetz bestimmte Voraussetzungen ausstellt und daß die Kleinrentnerhilfe nicht gewährt wird für verloren ge­gangenes Grundvermögen Die Kleinrentnerhilfe muß den Richtsatz der allgemeinen Fürsorge wenigstens um ein Viertel übersteigen. Das neue Gesetz beseitigt die bisherige Er­satzpflicht, womit gleichzeitig die Möglichkeit entfalle, künftig den Ersatz der Kosten durch Eintragung von Hypotheken, durch Verpfändungen oder in anderer Weise sicherzustellen. Bisher ge­leistete Sicherheiten müssen freigegeben werden, während etwa schon vollzogene Ersatzleistungen nicht zurückvergütet wer­den. Die Unterhaltspflicht nach bürgerlichem Recht ist dagegen unberührt geblieben. Deshalb ist den Fürsorgeverbän­den die Möglichkeit gegeben worden, Rechtsansprüche des Un­terstützten auf Leistungen zur Deckung des Lebensbedarses auf sich übergehen zu lassen. Die über die bürgerlich-rechtliche Un­terhaltspflicht hinausgehenden Ersatzansprüche des Für­sorgeverbandes gegen Ehegatten und Eltern des Unterstützten nach Paragraph 25 Abs. A der Fürsorgepflichtverordnung sind dagegen beseitigt. Wenn aber eine Person Erbe wird, die dem Unterstützten nicht besonders nahestand, so kann ein Ersatz­anspruch gegen Erben (ausgenommen also Ehegatten, Eltern, Abkömmlinge) geltend gemacht werden, der in vier Jahren ver­jährt. Der Arbeitswille der Kleinrentner solle erhalten bleiben, darum bleibe bei Prüfung der Hilfsbedürftigkeit das Einkommen aus Arbeitsverdienst außer Ansatz, soweit es nicht die Hälfte des Richtsatzes überschreitet. Vom Mehrverdienst darf nicht mehr als die Hälfte angerechnet werden.

Die ReichseiiMhmen und -ausgaden im Juli

verzichtet, die belgische Ausfuhr noch weiterhin durch lächerliche Schikanen zu erschweren.

DieJnvepenoance Beige", die Wirtschafts- und Jndustrie- kreisen nahesteht, beklagt sich ebenfalls über die schlechte Behand­lung der b e l g i s ch e n A u s s u h r durch Frankreich Das Blatt stellt fest, daß im ersten Halbjahr 1934 die belgische Einfuhr nach Frankreich um 19 Prozent, diejenige Frankreichs nach Belgien nur um 6 Prozeni zurückgegangen sei und daß Belgien immer der beste Käufer Frankreichs sei.

Zur poMischen Lage

Eine Denkschrift über das Saargebiet

Paris, 31. Aug. Im Ministerrat, der Freitag vormittag unter dem Vorsitz des Präsidenten der Republik abgehalten wurde, er­stattete Außenminister Barthou eingehenden Bericht über die außenpolitische Lage. Er behandelte vor allem die österreichische Frage, die Volksabstimmung im Saargebiet, die Verhandlun­gen über den Nordostpakt und den Eintritt Sowjetrußlands in den Völkerbund. Der Außenminister ließ von seinen Ministerkol­legen eine Denkschrift über das Saargebiet gutheißen, die er dem Völkerbundsrat zu überreichen gedenkt. Auf seinen Vor­schlag wurde auch die französische Abordnung für Genf ernannt. Sie soll diesmal, um den vom Parlament vorgenommenen Sparmaßnahmen Rechnung zu tragen, nur das notwendigste Personal umfassen. Die Leitung der Abordnung übernimmt Varthou selbst.

Der Haushaltsminister wurde ermächtigt, den Staats­haushaltplan im Parlament einzubringen. Der Landwirt­schaftsminister berichtete über die Lage auf dem Eetreide- markt und Maßnahmen zur Linderung der Getreidekrise. Die nächsten Ministerberatungen finden erst am 21. und 22. Sep­tember statt.

Die Saar-Denkschrift der französischen Regierung

Paris, 31. Aug. Wie von gut unterrichteter französischer Seite verlautet, befaßt sich die im Ministerrat gebilligte Denkschrift Barthous an den Völkerbundsrat mit den verschiedenen, mit der technischen Seite der Volksabstimmung im Saargebiet zusam­menhängenden Fragen. Die Denkschrift richtet u. a. an den Völ­kerbundsrat das Ersuchen, bereits jetzt für den Fall, daß die Wähler für die Rückgliederung an Deutschland stimmen sollten, die Frage» der Dominial-Gruben, des Währungssyftems usw. zu regeln. Es handele sich für die französische Regierung darum, die Uebergangszeit, die ein Hoheitswechsel erforderlich machen könnte, möglichst kurz zu gestalten. Der Völkerbundsrat sollte beispielsweise für alle diese Fragen Verhandlungen zwischen Frankreich und Deutschland anregen .entweder eine direkte Aus­sprache oder eine indirekte durch Vermittlung des Dreieraus­schusses unter dem Vorsitz Aloysis.

Berlin, 31. Aug. Nach Mitteilung des Reichsfinanzministe­riums betragen im ordentlichen Haushalt (alle Angaben in Millionen RM.) die Einnahmen im Juli 568,0 (Juni 473,8) und die Ausgaben 717.0 (504.2); mithin ergibt sich eine Mehr­ausgabe von 149,0 (30.4). Für den Zeitraum April bis Juli errechnet sich bei 2292.7 Einnahmen und 2285,5 Ausgaben eine Mehreinnahme von 6,8 (Ende Juni: Mehreinnahme 155,8). Um diesen Betrag vermindert sich der aus dem Vorjahre übernom­mene Fehlbetrag von 1796,7 aus 1789,9. Für den ordentlichen und außerordentlichen Haushalt einschließlich der aus dem Vor­jahre übernommenen Fehlbeträge bzw. -bestände errechnet sich für Ende Juli ein Fehlbetrag von 1779,6 (Ende Juli 1629.2).

Schießunfall auf einer Ruhr-Zeche

Neun Verletzte

Eelsenkirchen-Vuer, 31. Aug. Bei den Abteufarbeiten auf den neuen LuftschachtanlagenHugo Ost" der Harpener Bergbau AG. ereignete sich am Freitag mittag dadurch ein Schießunfall, daß eine stecken gebliebene Dynamitpatrone losging. Zwei Schacht­hauer wurden erheblich, sieben weitere Schachthauer leichter ver­letzt. Nach dem Untersuchungsergebnis liegt ein Verschulden von irgend einer Seite nicht vor.

Belgische Warnungen und Wünsche

Brüsseler Stimmen zum bevorstehenden Besuch Jaspars in Paris

Brüssel, 31. Aug. Die bevorstehende Reise des Außenministers Iaspar nach Paris findet in der Oeffentlichkeit großes Inter­esse. Es wird allgemein angenommen, daß in erster Linie Wirtschaftsfragen besprochen werden. Außenminister Jaspar gilt als Befürworter eines engeren wirtschaftlichen Zu­sammenschlusses der Goldblockländer und es ist ihm in diesen Tagen in der französischen Presse die Einberufung einer Wirt­schaftskonferenz der Eoldblockländer zugelchrieben worden. In unterrichteten Kreisen wird es aber als unwahrscheinlich angese­hen. daß die Pariser Reise Jaspars mit solchen bisher nur theo­retisch erörterten Zielen etwas zu run hat. Seine Reise scheint lediglich der Regelung rein belgisch-französischer Wirtschaftsan­gelegenheiten zu dienen.

Verschiedentlich wird die Vermutung ausgesprochen, daß zwi­schen Jaspar und Varthou auch die internationale polt- . tiicheLage besprochen werde. Für diesen Fall erhält Jaspar ' heute von einigen Blättern Ratschläge mit auf den Weg. Am interessantesten ist in dieser Hinsicht ein Leitartikel derNation Beige", die trotz ihrer französischen Neigungen scharf gegen den ! augenblicklich rußlandfreundlichen Kurs des Quai d'Orsay Stet- j lung nimmt und diese Politik Frankreichs als eure Gefahr sür die belgisch-französische Freundschast bezeichnet. Zum Ostpakt macht das Blatt folgende treffende Bemerkung:Im Laufe der letzten Ereignisse müssen wir erkennen, daß sich hinter dem Ost­pakt nichts anderes verbirgt, als der Wille, mit den Sowjets das frühere russisch-französische Bündnis wieder zu knüpfen". Das Blatt warnt Frankreich vor dieser Politik, die eine Locke­rung der französisch-polnischen Bande, die Verstimmung Ja­pans und die Ausbreitung der kommunistischen Propaganda in Frankreich zur Folge haben werde. Frankreich betreibe eine Selbstmordpolitik.

Mit dieser Auffassung macht sich dieNation Beige" zweifel­los zum gewissenhaften Interpreten des weitaus größten Teiles der öffentlichen Meinung in Belgien. Das Blatt drückt in sei­nen weiteren Ausführungen die Hoffnung aus. daß die Reise Jaspars zu einer Lösung der akuten wirtschaftlichen Schwierig­keiten zwischen Belgien und Frankreich führen werde. Es weist l darauf hin, daß Jaspar vor einigen Jahren vom belgischen Par- s lament wegen eines für Belgien recht ungünstigen Wirtschafts­abkommens mit Frankreich gestürzt worden ist. Der heutige Zu­stand in den französisch-belgischen Wirtschaftsbeziehungen ist nach Ansicht des Blattes für Belgien noch schlimmer als damals. Hof­fentlich werde es Jaspar gelingen, Frankreich zu zeigen, daß es i alles zu gewinnen und nichts zu verlieren habe, wenn es darauf

Die Hetze geht weiter

Saarbrücken, 31. Aug. Die kommunistischeArbeiterzeitung" meldet triumphierend, daß die Regierungskommission des Saar­gebiets das am 19. April 1933 ausgesprochene Verbot der geschlossenen kommunistischen Veranstaltungen aufgehoben habe. Die Regierungskommission ist somit gewillt, der üblen Hetze, die gerade von separatistischer Seite ausgeht, und die unter allen Umständen eine gewaltsame Aenderung der Ver­hältnisse im Saargebiet erstrebt. Tür und Tor zu öffnen.

Die Freude des Blattes ist übrigens gleich wieder etwas ge­dämpft worden, denn der verantwortliche Schriftleiter, Joseph Krollmann, wurde von der Ferienstrafkammer wegen öffent­licher Beleidigung in Tateinheit mit übler Nachrede zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt. DieArbeiterzeitung" hatte eine gemeine Hetzmelüung veröffentlicht, die lügenhafte Be­hauptungen über Nationalsozialisten enthielt.

Die Luflmanöoer über Paris

Der Angriff vollständig geglückt

Paris, 31. Aug. Die großen Luftmanöver über Paris sind den ganzen Donnerstag über fortgesetzt worden. Nachdem es schon in den Vormittagsstunden einem großen Geschwader der angreifenden blauen Streitkräfte gelungen war. bis über den Flughafen Le Bourget vorzustoßen und ihn theoretisch vollkom­men zu zerstören, trugen die feindlichen Streitkräfte gegen Mittag einen zweiten Angriff vor, der ebenso wie der erste voll­kommen gelang. Ungehört und ungesehen stießen die schweren Bomber plötzlich aus den Wolken hervor und die kleinen blauen Leuchtkugeln, die in der Luft zerstoben, zeigten an, daß sie ihr Vernichtungswerk systematisch durchführten. Nach dem Urteil der Militärsachverständigen sind beide Angriffe in vollem Umfange geglückt. Als die Jagdflugzeuge aufstiegen, um sich auf die Angreifer zu stürzen, hatten diese ihre Arbeit bereits verrichtet und den Rückzug angetreten.

Das endgültige Urteil der Militärsachverständigen wird erst in einigen Tagen zu erwarten sein. Es steht jedoch schon jetzt fest, daß die Lustangrisfsverteidigung ihre Ausgabe nicht erfüllt hat und daß ein geschickt vorgetragener Angriff, zumal wenn er von Witterungsverhälinissen begünstigt wird, alle Aussigen hat. sein Ziel zu erreichen. Der Himmel war den ganzen Tag mit sehr niedrigen Wolken bedeckt, so daß es den Angreifern möglich war. unbemerkt über den Wolken bis nach Paris oor- zudringen. Erst über dem Flughafen st-egen die femdttchen Bomber ganz überraschend aus der dichten Wolkenwand hervor und gingen teilweise bis auf 100 Meter herab. Die Zahl der zur Notlandung gezwungenen Apparate war verschwindend klein.

In der Nacht auf Freitag hat Luftfahrtminister General De- nain infolge der ungünstigen Witterung es regnete die ganze Nacht die vorgesehenen Luftangriffe auf Le Bourget abgesagt. Am Freitag nachmittag wurde das Luftmanöver abgeschlossen.

Die Stellung der Heimwehr gestärkt

Ein Eeneralinspekteur des österreichischen Schutzkorps

Wien, 31. Aug. Bundeskanzler Dr. Schuschn'SS hat nach Ermächtigung durch den Minlsterrat den Generalmajor Hanno Königsbrunn zum Generalinspekteur für das Freiwillige Schutzkorps und die Wehrverbände ernannt. In dieser Eigen­schaft obliegt ihm die Ueberwachung der theoretischen und prak­tischen Ausbildung und der Vewassnung sowie die Behandlung aller organisatorischen Fragen der Wehrverbände und des aus ihnen gebildeten Schutzkorps.

Die Lrvennuna des Generalmajors Königsbrunn hat in ps- littfch-n Kreisen großes Interesse erweckt. Man hatte nämlich ursprünglich nur eine Ernennung zum Staats,ekretar erwartet. Es scheint nun aber, daß man die Stellung des Vertreters des Schutzkorps lin Kabinett besonders heben wollte, indem man