Kroger Eindruck in Amerika

Neuyork, 27. Aug. Die gesamte Morgenpresse bringt ausführ­liche Stimmungsbilder vom Saartag auf dem Oberehrenbreit­stein mit längeren Auszügen aus der Rede des Führers. In den Überschriften wird hervorgehoben, dag über eine halbe Million Menschen an der Feier teilnahmen. und in der Rede des Füh­rers die Lösung der Saarsrage als Grundlage einer möglichen Verständigung mir Frankreich bezeichnet wird. DieHerald Tri­büne" bemerkt in ihrem Leitartikel, es könne jedenfalls darüber kein Zweifel bestehen, dag die Saarbevölkerung überwiegend deutsch empfinde.

Gkgenkundgeblnig" der SeparEen

Saarbrücken. 27 Aug Die in der separatistischen Presse groß angekündigteAntifa-Kundgebung" in Sulzbach, von der es vor­her hieß, daß 50 000 Anmeldungen vorlägen, hat ein wenig rühmliches Ende genommen. Die Zahl der Beteiligten blieb nach den vorliegenden Berichten um ein Vielfaches hinter den an­gekündigten Anmeldungen zurück. DieSaarbrücker Zeitung" meldet etwa 12 000 Teilnehmer, Frauen und Kinder eingerechnet. Wie bei derartigen Veranstaltungen üblich, waren wieder viele Elsaß-Lothringer über die nahe Grenze gekommen. Von den zunächst in Saarbrücken bestellten vier Sonderzügen mußten noch am Samstag zwei wieder abbestellt werden. Es war den Separatisten gelungen, sogar einen katholischen Geistlichen, dessen Name nicht genannt wird, auf ihrer Kundgebung sprechen zu lassen. Seiner Predigt legte er das Apostelwort zugrunde: Halte, was du hast!" Den Ordnungsdienst versah der Emigran­tenkommissar Machts. An niedreren Stellen soll es zu Schläge­reien gekommen sein, angeblich infolge eines Zwischenfalles, der durch den Wurf einer Tränengasbombe verursacht worden jei. Zn der Versammlung sprach als Hauptredner der Marxisten­führer Matz Braun, der sich in den üblichen Hetzereien gegen Adolf Hitler und gegen das neue Deutschland erging.

Die Zunahme der Steuereingange

Ein Kommentar von Staatssekretär Reinhardt

Berlin, 27 Aug. Zn der Zeit vom 1. April bis 31. Juli, also im ersten Drittel des neuen Rechnungsjahres, ist das Steuerauf­kommen des Reiches gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vor­jahres um 372,8 Millionen RM. vermehrt. Dieses Mehr­aufkommen verringert sich, wenn man von einigen besonderen Posten, die sich aus der Verreichlichung der Schlachtsteuer und anderen Reformen ergeben, absieht, auf 285,7 Millionen. Das Mehraufkommen ist, wie Staatssekretär Reinhardt in derDeut­schen Steuerzeitung" ausführt, restlos erforderlich, um den Vor­belastungen aus den verschiedenen Arbeitsbeschassungsprogram- men usw gewachsen zu sein. Die Vorbelastungen zu Zwecken der Arbeitsbeschaffung seien erfolgt in dem Glauben, daß die Steuerquellen sich entsprechend ergiebiger entwickeln würden. Dieser Glaube müsse sich erfüllen, wenn es nicht an den Mitteln zur Abdeckung der Vorbelastungen fehlen solle. Daß er sich er­fülle. sei ein Beweis dafür, daß die volkswirtschaftlichen Be­trachtungen, die die Reichsregierung bei der Beschließung der verschiedenen Arbeitsbeschaffungsprogramine angestellt hatte, rich­tig sind. Der Staatssekretär verweist darauf, daß von dem Mehr an Reichssteuern nur ein Teil dem Reich verbleibe. Gerade diejenigen Steuern entwickelten sich am besten, an denen die Länder und Gemeinden beteiligt sind: die Einkommensteuer, die Körperschaftssteuer und die Umsatzsteuer. Die Mehreinnahmen von 216,2 Millionen RM.. die diese Steuern erbrachten, ent­fiele» rund zur Hälfte aus das Reich und zur anderen Hälfte auf Länder und Gemeinden.

langsam zurück. In diesem Jahr ist die Zahl der Aussteller um nahezu 10 Prozent höher als im Vorjahr. Bei den im Vorjahr veröffentlichten höheren Ziffern muß man berücksichtigen, daß da­mals die Aussteller auf der Braunen Messe einbegriffen waren. Am stärksten vertreten sind wiederum die sogenannten alten Messebranchen, An der Spitze marschieren Haus- und Küchen­geräte sowie Metallwaren. Es folgen Spielwaren, Glas und Porzellan, Steingut- und Tonwaren und Papierwaren mit Vüro- bedarf.

Bereits am Sonntag hat eine erhebliche Einkaufs­tätigkeit eingesetzt. Aus zahlreichen Häusern wird über einen außergewöhnlichen Andrang berichtet, der zuweilen so sehr an- stieg, daß es einzelnen Käufern ganz unmöglich war, an die Aussteller heranzukommen. Auch das Ausland hat sich als Käu­fer gezeigt. Nach den vorliegenden Ziffern des Messeamtes war die Zahl der ausländischen Besucher um 10 Prozent höher als im Vorjahre.

Die Ostchiliahahk-VerhandlUMN

Berlin. 27. Aug. Unter Mitwirkung der Lhina-Studiengesell- schaft hat ein deutsch-chinesisches Konsortium, das aus der Firma Otto Wolfs und einer Bankengruppe unter Führung der Bank of China besteht, mit der Nanking-Regierung einen Vertrag ge­schlossen. wonach dieses Konsortium die Fertigstellung der Eisen­bahnstrecke von Iüschan über Nantschang nach Pingusiang über­nimmt. Das gesamte Oberbau- und rollende Eisenbahnmaterial sowie die Streckenausrüstung sollen aus Deutschland geliefert werden. Die neue Bahn dient vor allem der wirtschaftlichen Erschließung der stark bevölkerten Provinzen Tschekiang und Kiangsi Die Strecke IüschanNantschang (etwa 300 Kilometer) soll bis 1936 betriebsfertig sein.

Berlin, 27. Aug. Nach den hier vorliegenden Meldungen aus Moskau, Tschangtschun und Tokio haben die Beteiligten an den Ostchinabahn-Verhandlungen Verlautbarungen über den Stand der Verkaufsverhandlungen veröffentlicht. Zn einer Erklärung des japanischen Außenministeriums heißt es, daß die mandschu­rische Regierung den von Sowjetrußland geforderten Preis von 250 Millionen Rubel abgelehnt und ihrerseits 50 Millionen Pen geboten habe. Später sei die mandschurische Regierung auf 110 Millionen hinaufgegangen. Außerdem habe sie sich zur Zahlung verschiedener Verpflichtungen, insbesondere von Entschädigungen für die an der Bahn tätigen Sowjetstaatsangehörigen bereit erklärt. Die mandschurische Regierung habe die Verhandlungen nicht abgebrochen. Die japanischen Erklärungen über den Verkauf der Ostchinabahn dürfte die Sowjetregierung unter kei­nen Umständen als Ultimatum ansehen. Die japanische Regie­rung habe zwischen Mandschukuo und der Sowjetunion eine Vermittlung eingeleitet. Sie wolle die Verhandlun­gen beschleunigen, da eine weitere Unterbrechung oder Ver­tagung der Besprechungen die Lage nicht retten könne. In einer Erklärung sagt die mandschurische Regierung, daß sie zur Zahlung von 170 Millionen Pen bereit sei. Sie wolle weiterhin mit der Sowjetunion verhandeln, wenn dieser wirklich an einer Verstän­digung liege.

Siari der demschen Rundflugflieger nach Warschau

Berlin, 27. Aug. Von den 13 deutschen Teilnehmern am in­ternationalen Rundflug 1934 starteten Montag nachmittag vom Flughafen Tcmpelhof 11 Maschinen, dem Ausgangspunkt des Rundfluges nach Warschau. Die deutsche Mannschaft wird zu­erst Posen anfliegen, wo sie die noch fehlenden Teilnehmer Sei­demann und Krüger erwarten wird. Als Ersatzmann ist Luster gestartet.

Riesenaufmarsch der schlesischen Arbeitsfront

Breslau. 27. Aug. Am Sonntag herrschte auf den Breslauer Bahnhöfen ein Riesenbetrieb. Bis in den Nachmittag hinein trafen über 300 Sonderzüge aus ganz Schlesien ein. Die Ko­lonnen marschierten nach dem großen Aufmarschgelände, dem Exerzierplatz, wo 700 000 schlesische Arbeitskameraden die Rede des Führers der Deutschen Arbeitsfront hören wollten. In sei­ner Ansprache wies der Führer der DAF., Dr. Ley, darauf hin. Laß am gleichen Tage am Rhein eine halbe Million zusammen- gekommen seien, daß ferner in Tannenberg und Niedersachsen am gleichen Tage große Kundgebungen stattfinden. Der Tag habe aber auch weiter bewiesen, daß das Herz eines Volkes an den Grenzen liege. Wir haben erkennen müssen, daß die Macht eines Volkes und seine Bedeutung abhängt von dem Willen zurLinheit. Diese machtvollste Kundgebung, so fuhr Dr. Ley fort, die die Welt je gesehen habe, erscheine als Wunderwerk, daß so etwas überhaupt möglich ist. Man müsse sich einmal vor­stellen. man hätte vor zwei Jahren 750 000 Menschen vereinigen können Man stelle sich einmal die Folgen vor: Mord und Tot­schlag wären damals die Folgen gewesen. Heute steht der Führer und Wirtschaftsführer an der Spitze der Gefolgschaft, alle beseelt von dem einen Gedanken, es dem anderen im Einsatz und im Opfern vorauszutun. Wenn man sage, es sei noch vieles faul, da und dort ein marxistischer Hetzer, ein profitgieriger Unternehmer, dann antworte er: Ein Volk ohne Mangel werden wir niemals werden, und man könne auch nicht verlangen, daß nach noch nicht zwei Jahren dieses Volk nun schon so zusammengeschweißt sei, wie es zu wünschen wäre.

Nach der Rede von Dr. Ley gab Gauleiter und Oberpräsident Hellmuth Brückner bekannt, daß von Breslau nach Koblenz an den Führer ein Telegramm gesandt worden sei. Hierauf folgte der Große Zapfenstreich und gemeinsam sangen die Anwesenden das Deutschland- und das Horst-Wessel-Lied

Eröffnung der Leipziger Herbstmesse

Dr. Schacht über das Außenhandels-Problem Viel­versprechender Eeschäftsbeginn

L. » 50 .» kn?? ^-5 Leipzig bot am Tage d« Eröffnung seir hafte Bild ^ " den letzten Jahren das gewohnte b b°sond7r?'cS'A?«" ^tediesem Jahre davon abgesehen, ei

Problem mit starker Hand anpacken merül, machte sichtlichen Ei druck auf die anwejenden Vertreter der ^

scheu Wirtschaftskreisen haben die Ausführungen Dr Schack groge Zuversicht erweckt. ^ >

Herbstmesse für das A u s f u h r g e s ch ä f t ni

Wri^- n'k"' w'b die Frühjahrsmesse, so erhält die di. IaÄ eine besondere Note dadurch, daß in dies.

erstenmal eine Ausfuhrvermittlungsstelle des Han Leimio eingerichtet worden ist. Die Zahl der

nahme des N» .m n ?'rmen bewegt sich seit der Machtüb. Da» Nationalsozialismus in aufsteigender Lini Nwd»a»»E"' das manche früheren Aussteller in der Zeit d Niederganges und des politischen Chaos verloren hatten, leh

französischeArbeitsbeschaffung"

Weiterer Ausbau des Festungsgürtels

Paris, 27. Aug. Die Oberste Heeresleitung hat jetzt in Ein­vernehmen mit dem Heeresausschuß der Kammer beschlosten» die Gegend zwischen Margut (Ardennen) und Arrancy (Maas) an der belgischen Grenze inVerteidigungszustand" zu setze« und ebenso wie an der Ostgrenze eine Kette von Befestigungs­anlagen zu bauen. Ursprünglich war beabsichtigt worden, diese Streifen lediglich durch mobile Artillerieparks zu schützen. Auf dringende Vorstellungen eines Abgeordneten hat sich die Oberste Heeresleitung nun aber entschlossen, feste Verteidigungsanlage« zu bauen. Marschall Petain hat dem Vorsitzenden des Heeres­ausschusses, Oberst Fabry, mitgeteilt, daß die Arbeiten in aller Kürze beginnen würden.

Zinn Familieirrai der Habsburger

Paris, 27. Aug. DerExcelsior" bringt Einzelheiten über den Familienrat der Habsburger in Mariazell, der unter dem Vorsitz des Erzherzogs Eugen stattfand. Es sei dabei beraten worden über die Verheiratung des Erzherzogs Otto (vorzugsweise mit einer italienischen Prinzessin), die Wiedererlangung des Fami­lienvermögens der Habsburger in Oesterreich und die Möglich­keiten einer Wiederbesteigung des Thrones. Erzherzog Otto habe in den ungarischen Legitimistenkreisen Anhängerverloren, da er neuerdings die Thronanwartschaft allzuproösterreichisch" aufziehe. In Budapest denke man daher jetzt an eine Anwart­schaft des Sohnes des Erzherzogs Joseph, der während des Welt­krieges die ungarischen Truppen befehligte. Eine solche Anwart­schaft würde angeblich von der Kleinen Entente zugelasten wer­den. In Wien stiegen die Aussichten des Erzherzogs Otto von Tag zu Tag. Bundsspräsident Miklas soll seinen Posten gern zgunsten des Erzherzogs Eugen als Reichsver­weser räumen wollen. Das würde eine Art Uebergangs- stadium zugunsten der Thronbesteigung der Habsburger sein. Die Habsburger genössen übrigens die sehr tätige Unterstützung des früheren Königs Alfons von Spanien, der in allen Wiener Kreisen für die Wiedereinsetzung der Habsburger arbeite.

Oesterreichs Kerker füllen sich

Men, 27. Aug. Der 22jährige Oberlehrerssohn Erich Hoch­wald und der 19jährige Bauer Johann Großmann waren vor dem Militärgericht in Graz des Verbrechens des Aufstandes angeklagt, da sie vom Gendarmeriepostenkommandanten in Wolf­berg in Steiermark die Ablieferung der Waffen gefordert hatten. Beide wurden für schuldig erkannt Hochwald wurde zu fünf Jahren, Großmann zu zwei Jahren schweren verschärften Kerkers verurteilt.

In dem fast vier Tage dauernden Wiener Militärgerichts­prozeß gegen die 22 burgenländischen Aufständischen wurde fol­gendes Urteil gefällt: Das Verfahren gegen Ingenieur Gall- brunner wurde abgesondert und an das ordentliche Gerichr überwiesen. Der Kaufmann Maidz wurde zu 15 Jahren, Eduard Fischer zu 13 Jahren, Alois Glas! zu 12 Jahren, drei zu je 6 Jahren, ein Angeklagter zu 5 Jahren und die übrigen Angeklagten zu je einem Jahr schweren Kerker ver­urteilt.

Die engM-japaillscherl Berhandkmgen

Nervosität in Moskau

Neval, 27. Aug Wie aus Moskau gemeldet wird, bringt die gesamte Sowjetpresse Schanghaier Nachrichten als Bestätigung der Gerüchte über die englisch-japanischen Verhandlungen. Die sowjetrufsische Presse verheimlicht nicht ihre Nervosität und be­tont, daß eine weitere Annäherung Englands und Japans im Fernen Osten unbedingt Rückwirkungen auf di« gesamte inter­nationale Lage Hervorrufen würde, besonders bei der augenblicklich gespannten politischen Lage im Fernen Osten ge­winne dieser Schritt Englands besondere Bedeutung. Das Zu­sammengehen Englands und Japans in fernöstlichen Fragen be­weise, daß die englische Politik ihre feindliche Spitze gegen Ruß­land bisher nicht aufgegeben habe, trotz ihrer offiziellen freund­lichen Stellungnahme zum Ostpakt.

MgewShilWe Folge eines Mordes

Wien, 27. Aug. Der Weinhändler Gottfried Amplatz aus Klagenfuri fuhr mit dem Werkmeister Karl Lorenz auf eine Ge­schäftsreise. In der Nähe von Krumpendorf am Wörther See wurde er, offenbar von seinem Begleiter, der seither verschwunden ist. durch zwei Pistolenschüsse in die Wange und in den Hinter­kopf gerötet. Ein des Weges kommender Kaufmann fand den herrenlosen Kraftwagen mit der Leiche. Der Täter hat vermut­lich 3000 Schilling geraubt. Es ist auch nicht ausgeschlossen, daß ein politischer Mord oorliegt. Der Mord hatte noch ein trau­riges Nachspiel. Die Erhebungen in diesem Kriminalfall führte der Eendarmeriepostenkommandant von Krumpendorf, Schlattt. Als er, mit seiner Arbeit beschäftigt, spät nachts noch nicht heimgekehrt war, ging seine kranke Frau in einem Anfall von Eifersucht in den Keller des Hauses, Lbergoß sich mit Benzin und Petroleum und zündete sich an. Der Een- darmeriebeamte fand sie bei seiner Heimkehr als verkohlte Leiche vor.

Javanische TruvvenverstSrkmigen in der Mandschurei

Mukden. 27. Aug Im Zusammenhang mit der Spannung der politischen Lage in Ostasien hat der Oberkommandierende der Kwantung-Armee mit dem mandschurischen Kriegsminister Tschanzmkul Fühlung genommen. Die Entsendung japanischer Luftstrertkräfte nach Mairen wurde von der mandschuri­schen Regierung genehmigt. Ein Teil dieser neu entsandten Kräfte wird an der Strecke zwischen Mukden und Tschangtschung lagern. Auch die mandschurische Regierung hat Truppenoerstär­kungen an der chinesischen Oftbahn angeordnet. Drei Re­gimenter wurden aus Schanhaikwan in Richtung Charbin be­fördert.

«Die Schweiz will «ichl die Schergen stellen!"

Ei« Schweizer Blatt gegen ausländische Saarpolizei

Genf, 27. Aug. Daß es in der Schweiz genügend besonnene Leute gibt, die der französischen Anregung, eine Schweizer Po­lizeitruppe für das Saargebiet zu stellen, scharf ablehnend gegen- Lberstehen, zeigt ein Artikel in derNeuen Basler Zeitung", die bürgerlich-vaterländische Kreise vertritt. Das Blatt bezweifelt zunächst, ob die Schweizer Wehrmänner für diesen Polizeidienst geeignet seien, da ihnen die richtige Ausbildung fehle. Der Kampf um die Saar sei eine Auseinandersetzung zwischen Deutsch­land und Frankreich Die anderen Staaten seien daran nur so weit interessiert, als sie wünschen, daß dieser Zankapfel möglich st bald verschwinde. Unverständlich sei die For­derung, daß die Soldaten fließend deutsch und französisch spre­chen müßten, angesichts der Tatsache, daß die Bevölkerung des Saargebiets ausschließlich deutsch spreche. Für die Be­völkerung des Saargebietes würde die Entsendung einer frem­den Polizeitruppe schon an und für sich einen gewaltigen Schlag ins Gesicht bedeuten. Vor 600 Jahren hätten die alten Eid­genossen die fremden Vögte vertrieben, heute aber solle die Schweiz einer Regierung, die von der Bevölkerung als Fremd- herrschaft nur mit Widerwillen ertragen werde, noch die Scher­gen stellen Das dürfe nie und nimmer geschehen. Deshalb werde der Völkerbund gut daran tun, das Begehren des Herrn Machts strikt abzuweisen, wenn er sein stark beschädigtes Ansehen im Saargebiet, wo die Regierungskommission einseitig die Interessen Frankreichs vertrete, nicht noch mehr aufs Spiel setzen wolle.

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Die großen Nekerfchwemnmvge« in Indien

Kalkutta, 27. Aug. Aus vielen, am Ganges und seinen Neben­flüssen gelegenen Städten sind nun Nachrichten über große lleberschwemmungen und schwere Verluste an Menschenleben eingelaufen. Aus der Stadt Mongir, in der kürzlich von ei­nem Erdbeben große Verwüstungen angerichtet worden waren» liegen Meldungen vor, daß der Wasserspiegel des Ganges sehr schnell steigt und daß alle Fährdampfer der Ostindischen Eisen­bahn angewiesen worden sind, die Einwohner an sichere Plätze zu bringen. Aus Patna wird telegraphiert, daß viele Dörfer in den Bezirken Saran, Schahabad, Patna, Musafarpur und Darbhanga von den Fluten des Ganges und des Son schwer heimgesucht worden sind. Mehrere Dörfer sind fortgespült wor­den und es werden schwere Verluste an Menschenleben befürch­tet; außerdem ist viel Vieh ertrunken. Auf der Hauptlinie der bengalischen Nordwestbahn ruht der Verkehr, da der Bahndamm an einer Stelle von den Gewässern durchbrochen und an einer anderen Stelle von den Bauern zerstört worden ist, die den .Wassermasten einen Abflußweg öffnen wollten. Bei Alaha- bad steigen der Ganges und sein Nebenfluß Dschanma schnell, und die Einwohner suchen Zuflucht auf höher gelegenem Ge­biet.

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Erfolge Mldbader Turner. Beim Kreisturnfest in Neu en-bürg, das am Sonntag stattfand, konnten wieder mehrere Wikdbader Turner mit Preisen bedacht werden. Es erhielter im Zwölfkampf. Oberstufe einen 2. Preis Fritz Eitel mi 192 Punkten- 3. Preis Oskar Metzler mit 181 Punkten; in Zwölfkampf. Mittelstufe 1. Preis Paul Maierbacher mi 199 Punkten; IM Zehnkampf, Unterstufe 4. Preis Rober Metzler mit 153 Punkten, 12. Preis Ernst Schutzmann mi 140 Punkten; im Neunkampf. Altersklasse I 1. Preis Antor A'k. mrt 162 Punkten, im Neunkampf Altersklasse II 7 Pr^is Wilhelm Proß mit 14Z Punkten. Im Veveinskurner Turner in Stärkeklasse III besetzte Wildbad mit 7! Punkten die 2. Stelle; im Vereinsturnen für Turnerin nen m Stärkeklasse II konnte sich Wildbad mit 55 Pank Len an 1 . Stelle setzen. Wir gratulieren den Siegern Herz lich zu ihren schönen Erfolgen!

Die Saarkveuekun-giebung in Mldbad.

Wie überall im deutschen Vaterlande fand auch hier am Sonntag nachmittag eine machtvolle Treuekundgebung für unsere Brüder an der Saar statt. Daran beteiligten sich