mehr Zusammengehen als in unserem Kampfe gegen die Verfalls­erscheinungen einer heutigen Welt, in unserem Volke gegen den Kulturbolschewismus, gegen die Gottlosenbewegung, gegen das Verbrechertum, für die soziale Gemeinschaftsauffassung, für die Ueberwindung von Klassenkamps und Klassenhaß, von Bürger­krieg und Unruhe, Streit und Hader, Das sind nicht antichrbt- liche, sondern das sind christliche Prinzipien! (Jubelnde Zu­stimmung.)

Und ich glaube, wenn wir diese Prinzipien nicht verfolgen würden, dann hätten wir auch nicht die Erfolge für uns, denn das Ergebnis unseres politischen Kampfes ist doch sicher­lich kein von Gott ungesegnetes. Als ich vor 15 Jahren mit knapp sieben Mann anfing, da stand niemand zu mir von dieser irdischen Welt, sondern alle waren gegen mein Werk und heute stehen hinter diesen sieben Mann 38 Millionen. (Brausender Beifall der Massen.) Und glaubt man etwa, daß diese Millionen sich zu diesem Staat und damit zu dieser Bewegung bekennen würden, wenn sie nicht innerlich glücklich und damit einverstan­den wären?

Und was beweisen nun die von den anderen angezogenen 10 Prozent Widersacher? Früher, meine Volksgenossen, hatten zehn Deutsche zehn verschiedene Meinungen, heute haben unter zehn Deutschen neun die gleiche Meinung. Ich bin über­zeugt, daß es uns gelingen wird, den zehnten Mann auch noch zu bekommen. (Stürmische Zustimmung.) Denn immerhin, man kann mir schon glauben, der Weg von den ersten sieben Mann bis zu den 38 Millionen war schwerer als der Weg von den 38 zu den 42 Millionen sein wird. (Bravorufe.) Was beweist das überhaupt, wenn einzelne meinen, einen anderen Weg gehen zu müssen. Das beweist am Ende, wenn der eine oder andere zum Verräter wird? Was beweist es, wenn Sie im Saargebiet ein­zelne Deutsche leider Deutsche! besitzen, die nicht würdig sind, diesen Namen zu tragen? (Stürmische Zurufe.) Unter den zwölf Aposteln befand sich ein Judas. Wer wird sich wundern, wenn auch wir solche Erscheinungen besitzen. Allein trotz dieses Judas hat das Christentum gesiegt und trotz unserer Emigranten wird die Bewegung siegen! (Langanhaltende Heilrufe der Hun­derttausende.) Und wir sind glücklich nicht nur, daß wir zahlen­mäßig den größten Erfolg der Geschichte zu verzeichnen haben. Nein, wir sind auch glücklich darüber, daß es uns gelang, durch diese Bewegung in knapp anderthalb Jahren 4,5 Millionen deut­schen Menschen wieder Arbeit zu schaffen. Wenn-heute unsere Gegner so großzügig über diese Tatsache hinweggehrn möchten, dann kann ich nur das eine sagen: Es scheint leichter zu sein, die 4,5 Millionen arbeitslos zu machen, als sie von der Straße wegzubringen. (Lebhafter Beifall.) Denn sonst müßte man die Frage erheben, wenn das so gar nichts ist, warum haben diejenigen nicht das getan, die vor uns regierten? (Lauter Bei­fall.) Nein, wir sehen es aus tausend Einzelerscheinungen, es ist heute wieder schön im deutschen Volk zu leben und schön, für dieses Volk zu arbeiten. (Lebhafter Beifall.) Und das schönste an allem: Die deutschen Menschen beginnen sich langsam wieder verstehen zu lernen. Sie finden langsam zueinander. Was ihnen im Laufe von Jahrzehnten allmählich abhanden gekommen war, das haben sie wieder gewonnen! Das Gehör und das Auge für den Mitmenschen. (Stürmischer Beifall.) Und wenn der eine oder andere Gegner sagt: Ja, sie haben doch noch nicht alles erreicht Gott sei Lob und Dank, wir wollen uns auch noch nicht zur Ruhe setzen, sondern wir wollen ja alle Weiterarbeiten, und was uns nicht gelingen sollte, das wird den Kommenden gelingen. (Brausender Beifall.) Das Glücklichste aber, was wir in diesen Jahren erlebten, das war die Festsetzung des A b st i m m u n g s t e r m i n s für die Deutschen an der Saar. (Jubelnder Beifall, der immer wieder neu anschwillt.) Das Glück­lichste. weil es einen Zustand beendigt, unter dem nicht 800 000. sondern 67 Millionen Deutsche gelitten hatten, denn nicht nur Sie, meine Volksgenossen von der Saar, leiden und litten unter dem Getrenntsein vom Vaterland: nein, Deutschland hat genau so darunter gelitten. Deutschland sieht Sie als einen unzer­trennlichen Bestandteil seines eigenen Jchs an. (Brau­sender Beifall.) Wir haben Ihren Kampf in Deutschland, im Reich mit der heißesten Anteilnahme verfolgt. Wer Sie ge­schlagen hat, hat uns geschlagen. Wer Sie geschmäht har, hat uns geschmäht, wer Sie vergewaltigt hat, hat uns vergewaltigt. (Stürmische Zustimmung.) Ihnen ist noch nichts zugefügt wor­den, was man nicht ganz Deutschland zugefügt hat.

Und noch etwas anderes, und damit wende ich mich besonders an Sie. Es gab anderthalb Jahrzehnte in der deutschen Ge­schichte, da glaubte man, das deutsche Volk könnte überhaupt nicht verteidigt werden, da war es traurig und trostlos bestellt um unser Deutschland. Jeder Stand ging seinen Weg, jeder Be­ruf hatte seine Interessen, jede Partei verfocht ihr Ziel. Das deutsche Volk hatte jede Bindung verloren und es gab scheinbar

Um Heimat und Liebe

Roman von Herrn. Arnsfeldt Orkeberscllutr ck. 0. Ackermann, llorusn-^entr. Ztuttgt.

zg Nachdruck verbot«,',.

Er hatte rasch und erbittert gsp rochen, Margaret in stillem Entsetzen zugehört. Bei seinen letzten Worten lief es ihr kalt über den Rücken. Was konnte das Ende sein beim Kampf dieser winzigen Minderheit gegen die Ge- , waltherrschaft eines ganzen Volkes?

Aber warum sperrt ihr denn die Schule?" fragte sie nach einer Pause beklommen.Die Kinder können doch nichts dafür!"

Die deutsche Schule in Friedemu ist ein Brandherd der 'Auflehnung! Man hätte sie ihnen vielleicht gelassen, wenn der Unterricht vernünftig geleitet worden wäre. Aber Lehrer Merkel ist ein Pangermanist von schlimmster Sorte, der die Kinder zum deutschen Chauvinismus erzieht. Wir können keine Untertanen gebrauchen, die schon in der Schule lernen, nach Deutschland zu schielen."

,>Und was wird nun geschehen?"

Man wird . . . aber das geht dich nichts an. Genug, man wird Mittel und Wege finden, den Trotz der Frie­derauer zu brechen!"

Welche Mittel? Sag es mir, Wladko!?"

Nein. Du bist auch eine Deutsche. Glaubst du, ich wüßte nicht, daß dein Herz heimlich immer noch zu ihnen hält? Ach traue dir nicht . . . ."

,-Wladko!" schrie sie auf.Bin ich nicht dein Weib?"

Er aber lachte höhnisch.

W arst du es je? Dein Deutschtum galt dir allezeit mehr! Würdest du sonst mein Kind deutsch erziehen wollen, wie du immer wieder versuchst? O, ich kenne dich ganz gut ... besser als du dich selber kennst! Du würdest mich eher dreimal verraten, als deine nationalen 'Gefühle verleugnen!

Nein. Aber um der Menschlichkeit willen 'würde ich es vielleicht tun, wenn d u dich je daran versündigen wolltest, Wladko. das leugne ich nicht!" antwortete sie ernst.

nichts mehr, was Deutschland hätte zusammenfugen und zu­sammenfassen können. Und damals, da waren Sie uns doch in einem voraus und vorbildlich. Die große Not hat Sie trotz der Parteiinteressen, trotz wirtschaftlicher Spaltungen und Ver­knüpfungen in einem einig sein lassen: Im Bekenntnis zu Deutschland! (Lebhafte Bravorufe.) Während im übrigen Deutsch­land die Parteien sich untereinander rauften, da haben Sie we­nigstens in einer Frage wenn man von einzelnen Verrätern absieht eine gemeinsame Auffassung gehabt. Die Auffassung: Das Saargebiet, das Saarvolk, die Deutschen an der Saar müssen wieder zurück zum Deutschen Reich und zum deutschen Volk und zum Vaterland. (Das Beifallstosen llbertönt minutenlang den Führer.)

Das Saargebiet war ein g u t e s B e i s p i e l für die 67 Mil­lionen im übrigen Deutschland. Wenn aber nun die Stunde kommt, daß Sie zurückkehren, werden wir dafür auch in Ihnen nichts anderes sehen als Deutsche, denen wir die Hand reichen zum Eintritt i» das deutsche Vaterhaus. Hunderttausende strecken dem Führer ihre Hände entgegen. So wie Sie sich selbst in der großen Deutschen Front gefunden haben, so sollen Sie am 14. Januar die deutsche Heimat wiederfinden. Wir werden in Ihnen keine Parteien sehen, werden nicht sehen, was in der Vergangenheit war, sondern werben in Ihnen die 800 000 uns entrissenen Deutschen sehen, die zurückkehren zu uns. (Brausender Beifall.? Und Ihnen werden wir dann die Tore öffnen, auf daß Sie einziehen in ein festlich geschmücktes Haus, das Ihrer wartet. (Der Beifall schwillt erneut an.) Und wir wißen, Sie haben alle einen guten Anteil daran. So wird denn an diesem 13. Ja­nuar ganz Deutschland bitten und beten. Wir werden Sie an diesem Tag mit den heißesten Wünschen in ihren Kampf hinein­begleiten und wir werden alles tun, um später die Wunden, die die Vergangenheit schlug, wieder zu heilen. Das ist für uns nicht eine Ehrenpflicht, das ist für uns Herzensangelegenheit. (Die Beifallsstürme wiederholen sich minutenlang.)

Zwei Aufgaben haben wir uns gestellt. Die erste ist: Aus­söhnung und Versöhnung ohne Rücksicht auf die frühere Par­teizugehörigkeit im heutigen Deutschen-Reich und seiner Be­wegung. Jeder, der nur in dem einen sich als Sohn unseres Volkes erweist, daß er bekennt: Ich bin deutsch und will deutsch sein, der wird bei uns die offenen Hände finden. (Lebhafte Heil­rufe.) Wir werden ihn aufnehmen in unsere innere Gemein­schaft und er wird es nicht bereuen, wenn er einzieht in die stol­zeste Gemeinschaft, die Deutschland je gekannt hat. (Jubelnde Zustimmung.) Aus dem Volke gewachsen, vom Volke getragen, für das Volk kämpfend ist diese Gemeinschaft die erste Reprä­sentantin unseres Volkes geworden, llnd Sie, die Sie heute hier stehen, Sie werden einmal glücklich sein, in dieser Gemein­schaft aufgehen und in ihr mitkämpfen zu können. (Nicht enden­wollende Beifallsstürme.) Und zweitens: Wir wollen dann die wirtschaftlichen Wunden heilen und alles tun, was getan werden kann, um dieses Gebiet nur noch fester in Deutsch­land aufzunehmen, noch fester an unser Deutsches Reich und Volk zu ketten.

Die Welt wird erleben, daß wenn am 13. Januar 99 Prozent für Deutschland stimmen, zehn Jahre später 100 Prozent für Deutschland eintreten werden. (Lebhafte begeisterte Zustim­mungskundgebungen.)

Aber auch aus einem anderen Grunde sind wir glücklich über diesen 13. Januar. Immer noch ist das Saarproblem das Streitobjekt zwischen Frankreich und uns. Wir wollen die Hoffnung nicht aufgeben, daß, wenn erst die Frage gelöst ist, vielleicht doch auch auf der anderen Seite die Bereitwilligkeit wachsen wird, die Probleme zu sehen wie sie sind und mit uns einen aufrichtigen Frieden zu schließen. (Stürmische Zustim­mungskundgebungen.) Die Saarfrage ist die einzige Terri- torialfrage, die uns heute noch von Frankreich trennt Nach ihrer Lösung besteht kein sichtbarer vernünftiger Grund, daß zwei große Nationen sich ewig und in alle Zukunft weiter befehden. (Sehr wahr.) Vielleicht wird dann doch immer mehr auch bei unseren früheren Gegnern die Einsicht wachsen, daß die Aufgabe, die uns gestellt ist. so groß ist, daß wir, statt uns zu bekriegen, sie ge­meinsam lösen sollten. (Lebhafte Zustimmung.) Und wenn auch einzelne gewissenlose internationale Hetzer, die wir - kennen und die wir keinem Volke zurechnen möchten, sich be­mühen, diese beiden großen Völker in eine dauernde Feindschaft hineinzuhetzen, so vertraue ich auf die gesunde Vernunft und auf den gesunden Menschenverstand. Ich hoffe, daß einmal doch die Vernunft siegreich hervorgehen wird, und daß über dem Saar­gebiet und über dem 13. Januar eine Verständigung auch auf dieser größeren Ebene erfolgen kann und erfolgen wird. (Erneute brausende Kundgebungen.)

Nun, 'dann ist es ja 'gut, -wenn du keine 'Gelegenheit dazu hast! Jedenfalls «wünsche ich nicht, daß du -dich irgend­wie 'weiter um diese Sache 'bekümmerst. -Frauen haben nichts mit Politik zu schassen, das merke dir!"

Sein Ton war kalt und unfreundlich. Margaret schwieg trotzig. Immer schmerzlicher erkannte sie, wie der Einfluß seines -Vaters und Zlatas ihr Wladko mehr und mehr ent­fremdete.

Der kalte Ton zwischen ihnen blieb. Sie sprachen zu einander wie über eine hohe Mauer hinweg. Zlata aber .belauerte die Schwägerin noch argwöhnischer als bisher und stellte täglich neueVerbrechen" fest ... z

Einer SO jährigen deutschen Greisin, die im Spillers- dorfer Armenhaus unter fast ausschließlich slowenischen Mit­bewohnern völlig vereinsamt dastand, brachte Margaret heimlich öfter Eßwaren und abgelegte Kleider. Ja, sie hatte ihr sogar ein paar deutsche Bücher geschenkt, was im Ar­menhaus, wie der Pfleger sagte, höchst demoralisierend ge­wirkt habe. Denn die andern Pfründner borgten sich die­selben nun von der alten Kümmern aus und läsen sie der Reihe nach. Deu ts ch e Bücher!!

Auf dem großen Sandplatz in einer Ducht der Murr spielten seit einiger Zeit die beiden Knaben des deutschen Verwalters Leuthold vom Gut Arnsberg, der erst kürzlich in die Gegend gekommen -war und als großer Slowenen- seind galt. Dort war Margaret -einmal vorübergegangen, hatte dem Spiel der Knaben eine Weile zugssehen und dann ein -Gespräch mit ihnen begonnen. Die Folge war, daß sie -seitdem alle -Augenblicke an der Bucht erschien, mit den Knaben plauderte, ihnen Geschichten erzählte und stun­denlang dort verblieb.

Das Schlimmste war, daß sie auf all diesen heimlichen Wegen stets der 'kleine Aanez begleitete, den Margaret kaum mehr von sich ließ. Und Aanez hatte bereits mit den deut­schen Knaben aus Arnsberg -Freundschaft geschlossen, betei­ligte sich an ihren Spielen und sprach natürlich nur deutsch mit ihnen ...

Und so haben Sie am 13. Januar noch eine besondere große und friedliche Mission zu erfüllen. Wir würden glücklich sein, daß, wenn am 14. Januar in ganz Deutschland die Glocken länteir, sie nicht nur die Rückkehr unseres verlorenen Gebietes und unserer verlorenen Deutschen, sondern die Einkehr des Friedens einläu­ten würden. (Stürmische Bewegung bei den Massen. Minuten­langes Beifallsklatschen.) So bitte ich Sie denn, fassen Sie nun aufs neue Mut und Kraft, gehen Sie hinein in den letzten Ab­schnitt Ihres Kampfes als wahrhafte Deutsche! Leben Sie in der lleberzeugung. daß hinter Ihnen der Wille der gan­zen Nation steht!

Vergessen Sie für diesen Kamps alles, was Sie trennen könnte. Weihen Sie sich diesem Kamps ausschließlich als Deutsche. Denn dann wird dieser Tag zu einem großen Sieg werden, (tosende Zustimmung), ein Sieg, der Sie zurückfiihrt in die Nation und in das Deutsche Reich und dann das hoffe ich werden wir die nächste noch gewaltigere Kundgebung bei Ihnen halten. (Stür­mische jubelnde Zustimmung und Heilruje der Massen.) Dann sollen Sie unsere Gastgeber sein und ganz Deutschland wird bei Ihnen weile»! Hunderttausende und Hunderttausende werden dann die Züge hinüberbringen in das Saargebiet und ich werde glücklich sein, dann bei Ihnen zu sprechen als des deutschen Volkes Kanzler, als Euer Führer!

Unter begeisterten Heilrufen umjubelten die Hunderttausende den Führer und bereiteten ihm einzigartige Ovationen.

Das Echo von Ehrenbreilstein

Hämische und besinnliche Stimmen in Paris

Paris, 27. Aug. Bei Wiedergabe der Berichte über die deutsche Saarkundgebung auf dem Ehrenbreitstein versäumt die franzö­sische Presse nicht, auf den Versuch einer Eegenkundgebung in Sulzbach hinzuweisen, als ob es sich dabei um miteinander ver­gleichbare volkstümliche Willensäußerungen gehandelt habe. Das Echo de Paris" will den Bericht eines von ihm nach dem Ehrenbreitstein entsandten Berichterstatters veröffentlichen kön­nen. Sein Gewährsmann ist von der Veranstaltung so beein­druckt, daß er keinen besseren Vergleich zu wählen vermag, als den mit einerrichtigen Mobilmachung". In dieser Hinsicht, io schreibt er reichlich sauer, sei der Tag vollkommen geglückt. Der Ausbau der Bahnsteige auf dem Bahnhof in Koblenz, der wegen der Kundgebung vorgenommen worden sei, werde auch im Falle einer Mobilmachung von Nutzen sein können (!). Die wichtigen Stellen der Hitler-Rede, die sich auf Frankreich beziehen, werden von einigen Blättern, so vomMatin", im Druck hervorgehoben, aber noch nicht besonders eingehend besprochen. DasJournal" bemerkt, die Rede des Reichskanzlers sei von einer besonde­ren Mäßigung gewesen.Excelsior" schreibt, die Rede oes Führers sei von einer unerwarteten (?) Mäßigung getragen ge­wesen. Frankreich sei nicht der Gegner Deutschlands. Die ge­samte französische Politik der Zugeständnisse habe rn den letzten Jahren die Entspannung zum Ziele gehabt. Der teuerste Wunsch des französischen Volkes sei jene Zusammenarbeit, von der der Führer gesprochen habe. Aber Frankreich könne doch keine Verfügung über das Saargebiet treffen. Nur die Saarländer könnten über ihr Land verfügen.

»

Londoner Berichte.

London, 27. Aug. Der Nachrichtenteil der Zeitungen wird am Montag früh durch drei Meldungen aus Deutschland beherrscht: über die Saarkundgebung auf dem Ehrenbreitstein mit der Rede des Führers, der Versuch einer Eegenkundgebung der Emigran­ten und Marxisten in Sulzbach und die Leipziger Rede Dr. Schachts.

Aus Koblenz veröffentlichen fast alle Blätter lange und an­schauliche Berichte ihrer an Ort und Stelle entsandten Sonder­berichterstatter. Die Rede des Führers wird in großen Auszügen wiedergegeben. Der Sondervertreter derTimes" jagt: Das Hauptmerkmal der Rede sei der an Frankreich gerichtete Vorschlag zu einer gütlichen Regelung der Saarfrage. Im Leit- j aufsatz derDaily Mail" wird wieder Protest dagegen erhoben, daß ein Engländer Vorsitzender der Saarkommission ist. Sela Vorschlag 2000 Hilfspolizisten ins Gebiet zu bringen, wird als Wahnsinn bezeichnet. Das Saargebiet enthalte genügend Ex­plosivstoffe.

News Chronicle" undDaily Herald" ergehen sich in ihren Leitaufsätzen in ihren bekannten weltanschaulichen Vorurteilen gegen die nationalsozialistische Politik. Der Leitaufsatz derMor- ningpost" macht sich zum Sprachrohr der Emigranten- und Se­paratistenpresse des Saargebiets.

Wieder verlangte man von Wladko, daß -er endlich ein Machtwort spreche und diesem Treiben -ein Ende bereite. Aber er -lehnte es unwirsch ab. -Dazu sei später auch noch, Zeit. Jetzt 'habe er -den Kopf voll mit 'anderen Dingen und wolle Ruhe haben ....

In Wahrheit befand -sich Wladko gegenwärtig selbst im 'stummen Kampf mit seinem Vater. Der alte Äeglic, der den Fri-ederauern nicht verzeihen 'konnte, daß sie t'hn -nicht als Obrigkeit anerkannten, -sandte nämlich beständig Brand- über die aufrührerische Gemeinde nach Laibach und ver­langte die 'schärfsten Maßnahmen vor allem Militär und ein exemplarisches Strafgericht -für Friedenau, j Wladko war nicht dafür. Wenigstens bis vor -kurzem nicht. Er vertrat -die Ansicht, baß man -den W-e-g-^gm-lich-er Ver-ständigung 'wenigstens versuchen sollte, und -seine Be­richte, die in starkem Gegensatz zu denen des Alten standen, suchten zu beruhigen, obwohl er -fühlte, -daß chm dies in Laibach übel vermerkt -wurde ....

-Allerdings seit man nach -Margaret und seinem Kna­ben mit Steinen geworfen, konnte -auch er -die Erbitterung über die Friederauer nicht mehr los -werden. Trotzdem -die Verantwortung -für ein allzu scharfes Vorgehen wollte er auch -jetzt nicht auf sein Gewissen nehmen.

Indessen entwickelten -sich die Dinge über ihn -hinweg. Man -hatte die Schule in -Friederau tatsächlich gesperrt, aber Lehrer Merkel unterrichtete ruhig -weiter. Friederau hatte sich -als Antwort auf -die letzten Maßnahmen einfach von -der Nachbarg-emeinde los gesagt und sich völlig abgeschlossen.

Desto besser", sagte der alte Asglic -abends im Narodni Dom, wo er im Kreise seiner Anhänger und Gesinnungs­genossen die Sache besprach.Jetzt haben -wir sie da, wo ich sie -wollte. Nun gibt es -weder Gnade noch Zuwarten

mehr!" , ,

Wladko saß -stu-mm daneben und rauchte hastig eine Zigarette nach der anderen. Eigentlich mußte er seinem Vater ja Recht geben. Man konnte diese Widersetzlichkeiten -wirklich nicht länger dulden. Dennoch regte sich in seinem Innern etwas dagegen. (Fortsetzung -folgt).