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Nummer 19V
Fernruf 479
Der 19. August
eine EutscheidukgsslhlMt silr die deutsche Einigung
Was Bismarck sich ersehnte, das einige Deutsche Reich, wird durch Hitler erfüllt. Der tausendjährige Traum aller Deutschen, das Reich, gelangt durch Adolf Hitler zur Vollendung. Die Rolle der Fürsten und Dynastien, die zum Teil in ihrem engeren Wirkungsbereich Tüchtiges und manchmal Großes geschaffen haben, aber sich niemals zum Reichsgedanken durchzuringsn vermochten, erscheint in Deutschland schon heute für alle Zeiten ausgespielt.
Was das heißen will, welch ungeheurer Fortschritt dadurch herbeigeführt worden ist, vermag insbesondere das ältere Geschlecht der Deutschen zu beurteilen, das mit äußerstem Befremden hörte von den Plänen der Gründung neuer Herzogtümer und Fürstentümer außerhalb der deutschen Reichsgrenzen auf fremdem Boden, auf. dem während des Krieges die deutschen Truppen standen, Pläne, bei denen übrigens ein angeblicher Volksmann wie Erzberger unglückseligen Angedenkens die stets rastlosen Finger mit besonderer Geschäftigkeit rührte. Ströme kostbarsten deutschen Blutes für die Aufrichtung neuer Herzogtümer? Das war niemals der Wille des Volkes, niemals der Sinn des furchtbaren Krieges, aber er wurde von den ehrgeizigen Herrscherhäusern und ihrem enggesichtigen Anhang selbst noch inmitten der allgemeinen grauenhaften Not und des Daseinsringens des Volkes bis ties in den Oktober 1918 in dieser Richtung verfälscht.
Das wird es niemals wieder geben. Deutschland ist innerlich frei geworden. Die Landesgrenzen fielen, es gibt nur noch das Reich. Das ist ein weltgeschicht- licherVorgang von so ungeheurer Tragweite, daß dafür das stärkste deutsche Wort nicht ausreicht. Wir spüren diese Bedeutung vor allem aus dem Widerhall dieser neuen großen weltpolitischen Tatsache vom Auslande her. Seine Politik bestand seit tausend Jahren in der Verhinderung der deutschen Einigung mit allen nur erdenklichen Mitteln, von der Verlockung käuflicher Fürsten bis zum Mord überragender an das Ganze denkender Persönlichkeiten Unsere Geschichte ist eine einzige Kette von zielbewußten Versuchen des Auslandes, Fürsten und Kaiser, Könige und Päpste gegeneinander zu Hetzen, um den Aufstieg des Deutschen Reiches als geschlossene Einheit unmöglich zu machen.
Mit einer wahrhaft teuflichen Wut stürzte sich das Ausland auf den größten deutschen Staat, welcher der größte wurde, weil er zielbewußt, Zug um Zug seine Macht aus deutschem Boden ausdehnte und erweiterte, um die deutsche Volkskraft in möglichst großem Nahmen zusammen zu fassen und schlagbereit zu machen. Als Bismarck den großen Tag eines geeinten Deutschen Reiches im Spiegelsaal von Versailles vorbereitete, schoß die ausländische Diplomatie einen Giftpfeil nach dem anderen gegen ihn ab durch Versuche, deutsche Fürsten dem Reichsgedanken abspenstig zu machen. Wenn auch kein einziger deutscher Fürst aus der Reihe sprang, wenn sie auch alle einem deutschen Kaiser am 18. Januar 1871 ihre Huldigung darbrachten, so gelang es Bismarck doch erst nur, einen allgemeinen Rahmen zu schaffen, in dessen Innern es gegen die wirkliche Einigung des Reiches noch manchen Sprengstoff gab, der vom Auslande in ungewöhnlich geschickter Form und sehr oft mit traurigem Erfolg zum Nachteil der allgemeinen deutschen Sache nutzbar gemacht worden ist.
Was ist der Kampf des Auslandes gegen den Anschluß Deutsch-Oesterreichs an Deutschland anders als ein krampfhafter Versuch, das Hitler-Werk der deutschen Einigung nichtzurvollkommenenVollen dunggelangen zu lassen! Das Außerhalb-Stehen Oesterreichs ist die einzige Lücke, von der aus man überhaupt in den Ring der Einigung der Deutschen eindringen kann. Adolf Hitler hat dagegen seine Sicherungen getroffen. Der Ring mutz und wird halten. Die Deutschen geben ihn nicht wieder her; denn er ist die Erfüllung des Kampfes ihrer besten, uneigennützigsten Männer im ganzen Verlauf der deutschen Geschichte. Es ist der Zauberring der alten deutschen Sagen, der seinem Träger die Kraft von zehn Männern verleiht. Die Einigkeit des deutschen Volkes im geeinten Reich gibt diesem dre zehnfache Lebens- und Auftriebskraft. Das weiß das Ausland, und dieses Wissen ist der eigentliche Inhalt stmer wütenden Vorstöße gegen das neue Reich und seinen Führer. Dieser will dem Ausland am 19. August durch den Willen des deutschen Volkes aufs neue zum Bewußtsein bringen, daß die weltpolitische neue Tatsache der Einigung des Reiches und der Deutschen auf felsenfester Grundlage lteht, als unabänderlich betrachtet werden muß, daß es kein Weichen und kein Wanken des neuen Reiches geben kann und geben wird, daß das Ausland die neue Tatsache im großen weltpolitischen Zusammenhang ganz einfach berücksichtigen muß — ob es ihm unbequem ist oder angenehm, ob es will oder nicht. Der 19. August ist also eine Heer- s ch a udesdeutschenVolkes. Hitler will die Frauen und Männer sehen, die hinter ihm unbeirrt durch alle Ränke in Reih und Glied marschieren, und Hitler will diese deutschen Frauen und Männer, ihre Millionenmassen dem
Freitag den 17. August 1934.
Fernruf 479
69. Jahrgang.
Tagesspiegel.
Heute Freitag Abend 8 Uhr, spricht der Führer von Hamburg aus zum deutschen Volk. Hamburg ist zum Empfang gerüstet.
Das politische Testament Hindenburgs hat im Ausland große Beachtung gefunden, in Frankreich und England mißgünstige Stimmen ansgelöst.
Dr. Eöbbels fordert zur Beflaggnng der Gebäude vom 17. bis 19. August auf.
Der Neichsbischof ruft das evangelische Volk zu verantwortungsbewußtem Handeln für den 19. August auf.
Herr von Papen hat in Wien beim Bundespräsidenten MMss sein Beglaubigungsschreiben überreicht und Antrittsbesuche gemacht.
Der Reichsinnenminister hat durch eine Verordnung bestimmt. daß die Stimmscheine der Ausstellungsgemeinde zu- rückg-K«be« werden müssen.
Auslände zeigen, um ihm zu vewer>mi, vag er reine eigenwillige Politik, kein persönliches Regiment an der Spitze des Reiches führt, sondern mit dem Herzen und dem Willen jedes einzelnen deutschen Mannes und jeder einzelnen deutschen Frau das Werk des deutschen Wiederaufbaus vorwärtsdrängt. Hitler will das zeigen und mußes zeigen, damit das Ausland endlich aus den neuen Tatsachen in Deutschland lernt, damit es erkennt, daß die Neu-Ordnung des Volkes und des Reiches weder mit Lüge noch mit Gewalt angetastet oder gar erschüttert werden kann.
Deshalb muß der 19. August jede Wählerin und jeden Wähler an der Urne finden, das Ja.'dieses Tages millionenfach mit seinem D o n n e r g e d r ö h n die ganze Welt erfüllen, an jedem Punkte der Erde gehört werden: denn der Führer ruft in einer Stunde der schwersten Entscheidungen an die Urne.
Das Testament Hindenburgs
„Dem deutschen Volk und seinem Kanzler"
NSK. Noch einmal spricht der große alte Mann, den die deutsche Nation vor wenigen Tagen im Denkmal von Tannenberg zum letzten Ausruhen von einem gewaltigen Leben geleitet hat, zu seinem Volk.
Am Abschluß seiner Erdenlaufbahn hat sich Hindenburg noch einmal zu seiner vollen Größe erhoben, hat den Blick gerichtet auf die Jahre vergangenen Ringens und Mühens, hat stolz an der Stelle, wo er den Weg verließ, die Richtung angegeben, auf der das deutsche Volk in seinem Geiste in die Zukunft marschieren wird. Es ist, als ob er nochmals unter uns stünde, und mit seinen gütigen Augen und seiner klaren Stimme zu uns spräche von dem, was ihn sein ganzes Leben bewegte.
Das Testament Hindenburgs ist ein ergreifendes Abschiedswort an sein deutsches Volk. In ihm hat er sich noch einmal als der Mann gezeigt, als den wir ihn seit je kannten und als der er in uns weiterleben wird: als der große Deutsche.
Ergreifend für uns deshalb, weil nicht Wehmut aus den Worten des Vermächtnisses spricht, sondern der Stolz und die Zuversicht, mit der Hindenburg von uns ging.
„Nur meine festeZuversichtzuDeutschlands unversiegbaren Quellen gab mir den Mut. die erste und zweite Wahl zum Reichspräsidenten anzunehmen. Dieser felsenfeste Glauben verlieh mir auch die innere Kraft, mein schweres Amt unbeirrt durchzuführen."
Diese feste Zuversicht, dieser unerschütterliche Glaube war Hindenburgs Größe im Leben und im Tode, ist sein Vermächtnis, das er uns mitgibt und das fortleben
Menschen gibt, die deutschen Stammes und deutschen Geistes sind.
Und in stummer Ergriffenheit steht das junge Deutschland, wenn es von diesem Manne die Worte liest: „Ich danke der Vorsehung, daß sie mich an meinem Lebensabend die Stunde der Wiederauferstehung hat erleben lassen."
In einem weltgeschichtlichen Dokument, wie e? - ?^^ament Hindenburgs ist und bleiben wird, ist Asi solches Bekenntnis für den neuen Staat, der mit dem Willen und dem Mitwirken des Reichspräsidenten aufgebaut wurde, Ehre und Verpflichtung zugleich.
Gerade in diesen Tagen, in denen das deutsche Volk sich rüstet, seine Stimme zu erheben, um im Geiste des großen Toten sich zu dem Vollstrecker seines Vermächtnisses, dem Führer und Künder der deutschen Zukunft zu bekennen, stehen die schlichten und kraftvollen Worte dieses Testamentes als große Mahnung über uns.
Das Testament Hindenburgs ist gewidmet „Dem deutschen Volk und seinemKanzle r". Dieses Wort erfassen wir gerade in diesen Tagen in seiner vollen Bedeutung.
„Der Herr Reichspräsident Generalfeldmarschall von Hin- denburg ist nicht tot, er lebt" — dieses Wort des Führers hat sich in diesen letzten Worten Hindenburgs an das deutsche Volk neu bewiesen — „denn indem er starb, wandelt er nun über uns inmitten der Unsterblichen unseres Volkes, umgeben von den großen Geistern der Vergangenheit, als ein ewiger Schutzherr des Deutschen Reiches und der deutschen Nation." *
Pttssesiimmen zu Hiudknbms politischem VemSchmis
Berlin, 16. Aug. Zum politischen Testament des verewigten Reichspräsidenten von Hindenburg schreiben die Blätter:
Die „Kreuzzeitung": Hindenburgs politisches Testament wird zu den wenigen geschichtlichen Dokumenten gehören, Sie über eine vergängliche Gegenwart hinaus kommenden Generationen als ein unvergängliches Zeugnis preußisch-deutschen Geistes gelten werden.
In der „D e u t s che n Z e i t u n g: Das letzte Bekenntnis Hindenburgs ist sein Dank an die Fügung, die ihn die Stunde der durch Hitler herbeigeführten Wiedererstarkung erleben ließ, sein Dank an Hitler und seine Getreuen, die in selbstloser Vaterlandsliebe das Werk des Wiederaufstiegs Deutschlands in Angriff genommen haben und ein festes Vertrauen auf die Vollendung dieses Werkes.
Der „L o ka la n z e i g e r": Der letzte Wille Hindenburgs beweist. wie sehr er seinem Kanzler vertraute, wie sich die Meinungen und der Glaube dieser beiden Männer miteinander zu einer klaren Linie verbunden haben, wie fest der Bund von Potsdam gegründet war.
Die BerlinerVörsenzeitung": Der Staat wird Sorge tragen müssen, daß der deutschen Jugend Hindenburgs letzte Worte nahegebracht und in ihrer Bedeutung unvergeßlich eingeprägt werden.
Das „Berliner Tageblatt": Das ist das erste politische Testament der Geschichte, das nicht nur an den eigenen Kreis, sondern an die Gemeinschaft der Völker gerichtet ist. Möge darüber Guropa Nachdenken.
Die französische Presse
Paris, 16. Aug. Die Pariser Blätter veröffentlichen den Wortlaut des Testaments Hindenburgs an erster Stelle. Während die einen den Anschein zu erwecken versuchen, als ob das Testament in allen seinen Teilen nicht echt sei (!), und die anderen den Umstand unterstreichen, daß es erst 13 Tage nach dem Tode des Reichspräsidenten und kurz vor der Volksabstimmung veröffentlicht wird, wollen wieder andere darin keine restlose Anerkennung der politischen Ziele des Führers erblicken. (!) Es ist oer immer wiederkehrende krankhafte Versuch der französischen Blätter. zu intrigieren und alles, was in Deutschland vor sich geht, zu verwischen und zu trüben, um es der Oeffentlichkeit in entstellter Form vorsetzen zu können.
„Echo de Paris" veröffentlicht das Telegramm mit dem Zusatz, daß der erste im Jahre 1919 geschriebene Teil bestimt authentisch sei. Im ganzen genommen stelle es eine prächtige Propaganda für den Führer dar.
„Journal" erklärt, man wisse nicht, ob der zweite Teil ebenfalls von oer Hand Hindenburgs geschrieben sei. kommt aber auch zu der Schlußfolgerung, daß der verstorbene Reichspräsident das Werk Hitlers anerkenne und dem Führer seinen Dank ausspreche.
Der „Matin" ist ganz entgegengesetzter Auffassung. Das Blatt zweifelt nicht daran, daß es sich um das Testament des Reichspräsidenten handelt. Es sei im übrigen nicht das Schriftstück eines deutschen Erneuerer des Reiches, sondern eines. Dieners des alten preußischen Reiches.
Mißgünstige Londoner Stimmen
London» 16. Aug. Die Kommentare der Londoner Blätter zu der Veröffentlichung des politischen Testaments des verstorbenen Reichspräsidenten lassen erkennen, wie verständnislos man dort, im Gegensatz zu manchem Berliner Korrespondenten, den Ereignissen in Deutschland gegenübersteht. So sagt „Daily Expreß" ironisch plötzlich sei „das lange vermißte Dokument gefunden worden". An seiner Echtheit sei kein Zweifel möglich, denn Herr von Papen setze sich dafür ein. Die weiteren Ausführungen des Blattes sind üble Verleumdungen der deutschen Propaganda. Ebenso wenig Gnade findet das politische Testament Hindenburgs vor den Augen des „Daily Herold", des Blattes der Labour- Party. „Daily Telegraph" überschreibt seine Meldung: „Hin- denburg vermacht Deutschland an Hitler". In seinem Leitaufsatz die Veröffentlichung im gegenwärtigen Augen- blick ein Meisterstück der Propaganda. Das Blatt geht in seiner Enttäuschung über den Inhalt des Testamentes so weit, Hinden- bürg einen Opportunisten zu nennen. Es versucht ferner, den herabzusetzen, daß das Testament vom datiert sei. „News Lhronicle" erklärt u. a., Reichspräsident von Hindenburg enttäusche die Leute, die gehofft hat- ten, er werde einen Nachfolger ernennen. Aber er zeige, daß er „mindestens bis zum Mai" (!) Vertrauen zu Hitler hatte. ^
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Die dänische Presse
Kopenhagen. 16. Aug. „Hindenburg huldigt Hitler", und „Eine Hutvigung für die Reichswehr und deren Unabhängigkeit", so uderschreibe.n di« Blätter das. Testament. 3n der konsekvativen