Punkte, an denen diese Truppen zusammengezogen werden sotten. Man habe die Möglichkeit in Erwägung gezogen, schon im vor­aus Stützpunkte für d>e englischen Luststreitkräfte in Frankreich

anzulegcn. i

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Eine amtliche Verlautbarung über die englisch-französischen Besprechungen

London, 10, Juli. Die englisch-französischen Besprechungen dauerten am Dienstag vormittag über zwei Stunden. Das Foreign Office hat darüber folgende Verlautbarung heraus- ! gegeben:Die in freundschaftlichem Tone geführten englisch- ! französischen Unterredungen, die am Dienstag vormittag im s Foreign Office zu Ende gingen, gestatteten es den beiden Negie­rungen, die gegenseitigen Anschauungen über die zur Diskussion stehenden Fragen zu würdigen. Diese Fragen erstreckten sich auf die französischen Vorschläge Uber zusätzliche Maßnahmen zur Er­langung einer gegenseitigen Sicherheit in Osteuropa, über die Zukunft der Abrüstungskonferenz und aus die Vorbereitung der Flottenkonferenz im Jahre 1838. Um die Erörterung über den letzten Punkt fortzusetzen, wird der französische Kriegsmarine­minister Pietrq seichen Aufenthalt in London um einige Tage s verlängern." Pietry und der erste Lord der Admiralität. Eyres- Monsel, wohnten am Dienstag den Besprechungen im Foreign Office bei. Der Zeitpunkt der nächsten Erörterung von Flotten- sragen ist noch nicht bestimmt.

Rückreise BaMous nach Paris i

London, 10. Juli. Der französische Außenminister Barthou ist am Dienstag nachmittag nach Paris zurückgereist. Vor seiner Abreise unterhielt er' sich aus dem Bahnsteig noch lebhaft mit Eden und Staatssekretär Vansittart. Den anwesenden Presse­vertretern erklärte er, daß er über die Ergebnisse seiner Be­sprechungen mit Simon und den übrigen englischen Staats­männern sehr befriedigt sei.

Havas über die Ergebnisse der Londoner Besprechungen

Paris, 10. Juli. Kurz vor der Abreise des Außenministers Barthou aus London hat der Havas-Korrespondent folgen­den Ueberblick über die Ergebnisse des Besuches verbreitet:

Die englischen Vorurteile gegenüber dem Plan eines Flot- i tenpaktes seien behoben und dieser Pakt erhalte dieBilli- i gung des Londoner Kabinetts. !

Die englische Regierung werde den Plan in den in Frage kom­menden Ländern, wo sie über Einfluß verfüge, unterstützen.

England undsrsetze sich nicht dem Eintritt Sowjetrußlands in den Völkerbund.

Es sei ein erhöhtes Vertrauen und eine Festigung der englisch- französischen Beziehungen zu verzeichne».

UnisekW Neibm brennt

Freiburg i. Vr., 1V. Juli. Im Dachgeschoß der Universität Freiburg brach am Dienstag mittag Feuer aus, das sich bei der xrockenheit rasch ausdehnte. Nach etwa 2« Minuten stand die zroße Kuppel der Universität in Flammen. Es wurde der ttlarmGroßseuer" gegeben.

Wie zu dem Brand in der Universität ergänzend gemeldet wird, ist die mächtige Kuppel mit großem Getöse in die Aula »bgestürzt. Das Feuer wütet in der Aula weiter. Der südliche und der östliche Dachstuhl sind von den Flammen ergriffen wor­den. Die Feuerwehr steht dem Brande gegenwärtig machtlos gegenüber. Sie wird versuchen, wertvolle Bücher und Gemälde zu retten.

Um 5 Uhr wird gemeldet: Das Feuer im Dachgeschoß der Freiburger Universität ist noch nicht zum Stillstand gekommen. Das große Kupferdach über dem Eingang der Universität ist mit großem Getöse aus die Straße gefallen. Die Flammen waren auf den östlichen und südlichen Flü­gel übergesprungen. Die Feuerwehr schlug am östlichen Flügel mehrere Oessnungen in das Dach, um auch von innen den Brand mit mehreren Schlauchleitungen bekämpfen zu kön­nen. Das Gebälk des westlichen und südlichen Flügels ist ei »gestürzt. Die Brandstelle bietet ein trostloses Bild, vor allem die aus der Westseite gelegene große, mit wunder­baren Wandgemälden geschmückte Aula ist in ei« Trüm­merfeld verwandelt worden. Mehrere Personen mußten sich wegen Rauchvergiftung, Schnitt- und Brandwunden in ärzt­liche Behandlung begeben. Dank der aufopfernden Hilse des Rektors, des Lehrkörpers und der Studenten ist ein großer Teil der im Dachgeschoß untergebrachten Literatur in Sicher­heit gebracht worden. So konnte fast das ganze volkswirtschaft­liche Inventar und der größte Teil des rechtswissenschaftlichen Seminars geborgen werden. Das Archiv des zeitungswissen- schastlichen Instituts gilt als verloren. Man nimmt an. daß ein Kurzschluß im Lichtspielraum den Brand verursacht hat.

Protest in Prag

Unerhörte deutsch-feindliche Hetzrede in Prag

Prag, 10. Juli. Bei einer Abschlußversammlung anläßlich t internationalen Arbeitcrolympiade in Prag hat der tschechis sozialdemokratische Abgeordnete Humelhans, einer der Fühl der marxistischen Turn- und Sportverbände, in Prag vor M gliedern der Prager Regierung, des diplomatischen Corps, d Vertretern der Generalität sowie vor Tausenden von Zuhöre eme Rede gehalten, die wohl den Gipfel aller bisher dagewe nen deutsch-feindlichen Hetzereien darstellt. Nach schwersten 3 lerdigungen des Reichskanzlers und seiner Mitarbeiter hat 5 melhans dann wörtlich gesagt:Es ist höchste Zeit, daß t Reichskanzler und seine Leute beseitigt werden, um die Vol kultur zu retten." Diese Beleidigungen und die direkte Ai forderung zum Mord waren auch in der offiziellen tschechoslou tischen Radiosendung deutlich zu hören.

Die deutsche Gesandtschaft in Prag hat gegen dieses unerhörte Verhalten in einer Verbalnote beim Prager Außenministerium schärfsten Protest eingelegt und Maßnahmen verlangt, damit

derartige sriedenstörende Zwischenfälle in Zukunft verhindert werde«.

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Frühkartoffelzufuhr gesichert

Berlin, 9. Juli. Die um das Monatsende Juni und im An­fang dieses Monats eingetretene Knappheit an Frühkartoffeln, die durch die große Trockenheit und erhebliche Frostschäden in einem Teil der Anbaugebiete hervorgerufen wurde, darf jetzt als endgültig beseitigt bezeichnet werden. Dadurch, daß im Rhein­land mit der Frühkartoffelernte um etwa drei Wochen früher begonnen werden mußte, weil in diesem Gebiet keine alten Kar­toffeln beschafft werden konnten, und dadurch, daß bei den Mittelsorten der Uebergang etwas schwierig war, entstand vor­übergehend Knappheit, die aber durch Vereinbarungen mit dem Ausland beseitigt werden konnte. So wurde Hol­land eine erhebliche Kontingentserhöhung zugestanden, die täglich 35 Waggon außerhalb des Kontingents beträgt. Mit Italien, das vergessen hatte, sein Kontingent anzumelden, wurden die Zollschwierigkeiten innerhalb 24 Stunden beseitigt. Italien liefert täglich 40 bis 60 Waggon. Mit Belgien ist ebenfalls eine Erhöhung des Kontingents vereinbart worden und zwar ist die Zufuhr bis auf weiteres, voraussichtlich bis Ende'dieser Woche, auf 50 Waggon täglich gesteigert worden. Nach dieser Zeit ist mit einem entsprechenden Zugang aus deut­scher Ernte zu rechnen. In Südwestdeutschland konnten ent­standene Schwierigkeiten aus eigener Kraft überwunden wer- gen. In Hamburg hat sich die Situation ebenfalls durch die Lieferungen aus dem Winter-Gebiet geklärt. Hamburg liefert inzwischen schon wieder nach Berlin. In Leipzig entstand eben­falls durch den gesteigerten Fremdenverkehr durch das Bundes- schützensest, das etwa 150 000 Personen nach Leipzig brachte, vor­übergehende Knappheit, die aber ebenfalls beseitigt ist. Be­merkenswert ist im übrigen, daß in der Reichshauptstadt die Be­zirke Neukölln und Prenzlauer Berg sich mit der vorübergehen­den Knappheit am besten abzufinden verstanden. Das Gerede von der Einführung einer Kartoffelkarte, das von einzelnen kleinen und nicht legitimen Händlern ausgestreut wurde, ist vollkommen grundlos. Geschäfte, die die Knappheit zu einer Preissteigerung auszunutzen versuchten, sind wegen unrecht­mäßiger Preiserhöhung geschlossen worden. Der Reichsnährstand betrachtet es nicht nur als seine Aufgabe, dem Erzeuger einen gerechten Preis zu gewähren, sondern nachzuweisen, daß er im Dienste der Gesamtheit steht. Jede P"?-Überbietung wird er mit allen Mitteln zu verhindern wißen.

Abreise des siameUKen Königspaares aus Berlin

Berlin, 10. Juli. Der König und die Königin von Siam ver­ließen mit ihrem Gefolge am Dienstag um 16.40 Uhr vom Flughafen Tempelhof aus Berlin in Richtung Dresden. Eine Ehrenwache des Feldjägerkorps hatte auf dem Flugfeld Auf­stellung genommen. Zum Abschied hatten sich u. a. eingefunden: Neichsaußenminister von Neurath mit Frau, Staatssekretär von Bülow u. a. Eine Musikkapelle des Lustsportverbandes spielte unmittelbar vor dem Start die siamesische Nationalhymne und dann das Deutschland- und das Horst-Wessel-Lied.

Widerlegte österreichische Sensationsmeldungen

München, 10. Juli. Die Landesleitung der NSDAP. Oester­reichs teilt mit: Die oon verschiedenen österreichischen Zeitungen gebrachten Sensationsmeldungen, denen zufolge namhafte Führer der NSDAP. Oesterreichs an der Revolte Röhms beteiligt waren, sind vollkommen erlogen; ebenso die Meldungen des Wiener Morgen", die besagen, daß Landesinspekteur Habicht sowie die Nationalsozialisten Wohlrab und Langhans erschossen worden seien, daß der Gauleiter von Tirol verhaftet worden sei und daß Gruppenführer Renschy und der Gauinsvekteur von Salzburg, Parson, geflüchtet waren. Auch die Nachricht desLinzer Volks­blattes", daß Ser Gauleiter oon Salzburg, Scharitzer, sich er­schossen habe ist eine glatte Lüge. Die Landesleitung erklärt, daß kein einziger Führer der NSDAP. Oesterreichs an der Revolte Röhms irgendwie beteiligt war oder in irgendeinem Zusammenhang nnr ihr gestanden hat. Die nationalsozialistische Bewegung in Oesterreich steht geschlossen und in unbedingter Treue zu ihrem obersten Führer Adolf Hitler.

Mussolini drW Geireide von Lirioria

Rom, 10 Juli. Mit einem Kanonenschuß begann am Montag das Dreschen der Getreideernte auf dem pontintschen Acker von Littoria. Mussolini beteiligte sich selbst an der Arbeit und stand drei Stunden lang unter dem Jubel der Landleute als Drescher auf der Maschine des Bauernhofes 685. Anschließend ließ sich der Duce einen Lohn im Betrage von 6 Lire 50 Lentisimi aus- ! zahlen und sagte dabei:Zwei Dinge will ich euch sagen: Erstens, Las Zeitalter der Korporationen, das heißt das Zeitalter des Faschismus, bedeutet das Ende der Vorherrschaft der sogenannten Intellektuellen in der Arbeit, die unfruchtbar sind oder sich auf ein einziges Kind beschränken. Das ist aber eine Gefahr für die Zukunft der Nation. Rom gründete einst ein Imperium mit ' Bauern, und sein Abstieg begann mit dem Eindringen des Ein- ^ flusses der intellektuellen griechischen oder orientalischen Welt, s Das zweite, was ich euch sagen will, ist, daß ich am 9. Juli des ! kommenden Jahres das erste Getreide von Sabaudia dreschen will."

Der italienische Kronprinz nahm am Montag an den alther­gebrachten Erntefestlichkeiten in Minturno am Golf von Eaeta teil.

Ein Haus in die Luft aeflogen

Hamburg, 10. Juli. In eined einzelstehenden Hause in dem hamvurgischen Walddorf Volksdorf hat sich am Monrag abend eine Gasexplosion ereignet. Das Haus ist in die Luft geflogen. Die Bewohner des Hauses und mehrere zu Besuch weilende Per­sonen wurden unier den Trümmern begraben. Das Erplosions- unglück hat drei Todesopfer gefordert Fünf Personen wurden schwer verletzt. Die Toten sind der Besitzer des Hauses, der kriegsblinde Lehrer Westphal. dessen Schwiegermutter und eins Frau Rabe, die zu Besuch bei Westphal weilten. Als Ursache der Gasexplosion wird angenommen, daß der kriegsblinde Haus­besitzer Westphal in selbstmörderischer Absicht den Hauptgas­hahn im Keller geöffnet hat. Durch die Explosion sind die Außenmauern auseinandergeürllckt worden, so daß das Haus in sich zusammenstllrzte.

Der Memeler Oberbürgermeister seines Amtes enthoben ;

Memel, 10. Juli. Das Landesdirektorium Reizgys hat den Memeler Oberbürgermeister Dr. Brindlinger seines Amtes ent­hoben mit der Begründung, daß er die litauische Sprache nicht f beherrsche und so gemäß der bestehenden Gesetze die frühere Be­stätigung seiner Wahl nicht gültig sei. An seiner Stelle wurde der bekannte Eroßlitaucr Simonaitis als Oberbürgermeister mir kommissarischer Befugnis eingesetzt. Dr. Brindlinger befindet sich auf Urlaub. Simonaitis ist vom Direktorium beauftragt, selb­ständig alle erforderlichen Verordnungen zur Durchführung der Sparmaßnahmen zu erlassen. §

295 Reichsgesetze im ersten Halbjahr 1934

Berlin. 10. Juli. Das Reichskabinett hat, wie das NdZ. be­richtet, im ersten Halbjahr 1934 wiederum eine Fülle für den Neuaufbau des deutschen Staates wesentlichster Reichsgesetze und Verordnungen verkündet. Insgesamt sind 295 Reichsgesetze und Verordnungen in der Zeit vom 21. Dezember 1933 bis zum i 29. Juni ergangen, und zwar 77 Reichsgesetze und 218 Reichs­verordnungen.

Ausfall der Herbstübungen der Reichswehr

Berlin, 10. Juli. Der Reichswehrminister hat mit Rücksicht auf die von der anhaltenden Dürre betroffene Landwirtschaft den Ausfall der für den Herbst vorgesehenen Manöver und Truppenübungen angeordnet. Dabei sprach auch die erhöhte Wald-, und Heidebrandgefahr mit, die eine planmäßige Durch­führung der Uebungen in Frage stellt.

Riesieer Waldbrand in der Sberpsalz

Nürnberg, 10. Juli. Ein riesiger Waldbrand ist am Montag mittag in der Nähe von Mitterteich bei der Bahnlinie Wiesau ! Kilschenreuth ausgebrochen, der ein etwa 200 Tagwerk großes ! Waldgebiet vernichtete. Insgesamt über 1500 Personen nahmen ; an der Bekämpfung des Brandes teil. Bei dem vernichteten Waldbestand hanvelt es sich teils um Staa'swald, teils um l Privatwälder. Eine Person, die im Verdacht steht, durch tsticht- sinn den Brand verursacht zu haben, wurde v.rhastet.

Die Wahlordnung im Saargebiet rechtsgültig

i Saardriicken, 10. Juli. Im Verordnungsblatt der Regierungs­kommission wird jetzt die vom Abstimmungsausschuß vorgelegte Wahlordnung für die Volksabstimmung im Saargebiet oeröffent- > licht, die damit gesetzliche Gültigkeit erlangt. Nach dieser Wahl­ordnung ernennt der Abstimmungsausschuß für jeden Wahl- i bezirk einen Eemeindeausschuß. der aus einem Vorsitzenden, zwei ordentlichen und zwei stellvertretenden Mitgliedern besteht. Dieser Gemeindeausschuß hat ab 25. Juni die Aufstellung der vorgeschriebenen Listen der Abstimmungsberechtigten vorzu- s nehmen. Diese Listen müssen bis zum 23. September abgeschlossen sein. Die Listen der Abstimmungsberechtigten sollen dann in jedem Wahlbezirk 30 Tage lang offen ausgelegt werden. Sämt­liche Einsprüche müssen auch in der letzten Instanz vor dem Abstimmungsgericht bis spätestens 12. Dezember erledigt sein.

Kommunistische Tumulte in ganz Holland

Amsterdam, 10. Juli. Obwohl die Zurückziehung der meisten nach Amsterdam berufenen Truppenabteilungen damit begründet wurde, daß der kommunistische Aufstand als niedergeschlagen gelten könne, ereigneten sich am Montag abend und in den ersten Morgenstunden des Dienstag doch noch eine Reihe von Zwiichenfällen. In Jordaan hatten sich auf der Palmgracht zahlreiche Kommunisten zusammengerottet und begannen das Straßenpflaster aufzureißen. Drei Ueberfallkommandos und Militärpolizei waren erforderlich, um hier die Ordnung wieder herzustellen. Im Hafenviertel von Wittenburg wurden von den Kommunisten neue Tumulte geplant, weshalb von Abteilungen der Marine-Infanterie das ganze Viertel abgesperrt und auf ; den wichtigen Straßenkreuzungen Posten ausgestellt wurden.

! Die Ermordung Pierackis

Warschau, 10. Juli. Die offiziöseGazeta Polska" veröffent­licht eine Unterredung mit dem Justizminister Michalowski über den Stand der bisherigen Untersuchung des gegen Innenminister und General Pieracki verübten Attentats. Demnach sei einwand- j frei festgestellt worden, daß das Attentat durch die geheime ukrainische nationalistische Organisation organisiert und aus- gesiihrt worden ist. ll. a. hat die Untersuchung der vom Atten- s täter zurückgelassenen Bombe zur Feststellung geführt, daß sie : in dem geheimen Laboratorium der UON., das in der Nacht i zum 14 Juni in Krakau entdeckt wurde, hergestellt worden war.

' In den Händen der polnischen Behörden befinden sich augen­blicklich drei Mitglieder der genannten Organisation, von denen zwei an den Vorbereitungen zum Attentat, der dritte an der Durchführung beteiligt gewesen seien. Unter ihnen befindet sich auch die aus deutschem Gebiet festgenommene Person. Der Minister hob hierbei mit besonderem Nachdruckdie hervor­ragend loyale und geschickte Hilfe der deutschen Behörden bei der Verfolgung und Festnahme des Mittäters" hervor. Der ° Mörder selbst befindet sich nach Meinung des Justizministers im Auslande: er werde nichts unterlassen, seiner habhaft zu werden, i Allerdings bestehe augenblicklich nur wenig Hoffnung auf Erfolg.

' Ein polnisches Konzentrationslager füllt sich

^ Warschau, 10. Juli. Nach einer Meldung der Jskra-Agentur l sollen in den nächsten Tagen mehr als 200 Personen, die wegen Gefährdung der öffentlichen Ordnung und Ruhe verhaftet wur­den, in das Jsolierungslager Beresa Kartuska abgeschoben wer­den. Unter den Verhafteten befinden sich ungefähr 130 Ukrainer, etwa 40 Mitglieder des polnischen Nationalradikalen Lagers und verwandter Organisationen sowie über 40 Kommunisten. Nach Schilderungen einiger Blätter wurde das Lager in den Räumen der früheren russischen Jnfanteriekaserne eingerichtet. Das Lager ist mit Stacheldraht umsäumt. Der Wachdienst wird von einer besonderen Polizeiabteilung versehen.

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Mldbad, 11. Juli 1934.

Platz-Konzerk. Die PO-Kapelle Wildbad gibt heute abend von 89 Uhr auf der Insel beim Elektrizitätswerk 2 ein j Konzert unter Leitung ihres Dirigenten Chormeister Arm- s brüst.

' Landes-Surkheaker.Der verlorene Walzer" (Zwei Her­zen im Dreivierteltakt). So betitelt sich die neue, Wiener Operete nach dem gleichnamigen Tonfilm von Robert Stolz, j die h e u te M i t t w o ch abend 8.15 Uhr zur Erstaufführung s kommt. Operetten, die für den Tonfilm umgearbeitet > wurden, kennt man die Menge. Das Experiment in umge- i kehrter Richtung dagegen ist neu. Seine erste, interessante ' glückliche Lösung liegt hier. Das Hauptthema ist dasselbe wie im Tonfilm die Geschichte von dem Komponisten, der den krönenden Walzer seiner neuen Operette aus dem Ge- ^ Lächtnis verliert und erst wiederfindet, als ihm die Inspira­tion von einem kleinen süßen Mädel kommt. Musikalisch jedoch hat Robert Stolz die Operette ganz neu ausge­stattet, und hat nur den weltbekannten Walzer aus dem Tonfilm mitübernommen. Das gefühlvolle Heurigenlied der langsame weiche Walzer und der kecke Hopser, das alles ist Operettenmusik gepslegster Art. Die Erstaufführung dürfte auch in Wlldbad ein großer Erfolg werden. Die Inszenierung des Stückes hat Intendant Richard Krauß, die Spiellei­tung Hans Loose, die musikalische Leitung Karl Holder. Hauptrollen sind besetzt mit Christel Bode, Helene Heinrich, Fritzi Göhrum, Herbert Anders, Paul Ed. Bruls, Fritz Hof­mann, Hans Loose, Otto März und Heinz Plankemann. Ende etwa 10,45 Uhr. Die nächste Borstellung findet am