Realsteuern wird erklärt, daß eine Anpassung der Eewerbekapi- lalsteuern an die seit 193t eingetretenen Wertrückgäng« auf die­sem Gebiet ebenso notwendig sei wie bei der Vermögenssteuer Schließlich wird auch eine Reform des Kirchenstcucrrcchtcs mit dem Ziele einer Senkung der Kirchcnsteucrlast gefordert, Ls wird eine Begrenzung der kirchlichen Besteuerung nach dem Vor­bild der Realsteuerjpcrre emoiobien.

Dsr ereignisreiche Sonntag

Die Vereidigung der politischen Leiter

Alle deutschen Städte standen am Sonntag im Zeichen der Vereidigung der politischen Leiter der NSDAP, und der Het- dengedenkfeiern. Die Veranstaltungen nahmen ebenso wie die Parteigründungsfeiern am Samstag überall unter stärkster Be­teiligung der Bevölkerung einen eindrucksvollen und harmoni­schen Verlauf. Die Gauleiter würdigten das historische Ereignis der Vereidigung in zu Herzen gebenden Ansprachen, die häufig in die Mahnung ausklangen, nicht nachzulassen im Ringen um die deutsche Seele, denn dieser Kampf sei noch längst nicht als abgeschlossen zu betrachren. In Hamburg leisteten rund 20 009 politische Leiter dem Führer den Treueid, in Berlin 70 000. in Oldenburg 27 400. in Mannheim 10 000, in Köln 50 000. in Stettin 10 000. In Frankfurt a. O. waren 36 000 politische Lei­ter aus der Kurmark zusammengekommen.

Der Heldengedenktag

Der Heldengedenktag wurde in aller Welt, überall, wo Deut­schs wohnen, ebenfalls restlich begangen. In den meisten Fällen fanden zunächst Gottesdienste der beiden christlichen Konfessionen oder Gedenkfeiern in den Gesandtjchafts- und Kowsulatsgebäu- den statt. Danach begaben sich die Angehörigen der deutschen Kolonie in den Ländern, in denen Gefallene des Weltkrieges ruhen, auf die deutschen Kriegeririedhöfe, um das Andenken der gefallenen Helden zu ehren und Kränze niederzulegen. Auf diese Weise wurde der Heldengedenktag in Paris, London. Brüssel. Moskau, Kowno. Bern. Kopenhagen. Mailand, Oslo und Am­sterdam sowie vielen anderen Städten des Auslandes gefeiert.

Die Deutsche Lufthansa im Zahre 1933

Berlin, 26. Febr. Wie aus dem soeben erschienenen Jahres­bericht der Deutschen Lufthansa hervorgeht, brachte das Jahr 1983 der Deutschen Lufthansa einen Aufstieg aus allen Gebieten. Die Leistung der Flugzeuge im planmäßigen Streckendienst erhöhte sich um 15.5 Prozent. Besonders großen Anteil an der Gesamt­flugleistung haben die Post- und Expretzgutstrecken. deren Flug­leistung gegenüber dem Vorjahre um 51 Prozent gesteigert wer­den konnte. Durch den stark vermehrten Einsatz großräumiger und schneller Flugzeuge zeigt das Nutzlastangebot einen Zuwachs um 56 Prozent Mit 94 872 zahlenden Fluggästen erreichte die Lufthansa im Jahre 1933 die bisher höchste Jahresziffer seit ihrem Bestehen. Die Zahl der geleisteten Personenkilometer hat sich gegen 1932 um 52 Prozent erhöht. Diese Zunahme brachte auch eine bedeutende Vermehrung der Verkehrseinnahmen. Das Gewicht der beförderten hochwertigen und eiligen Gütersendun­gen erhöhte sich um 13 Prozent. Wesentlich Angenommen hat auch der Luftpostverkehr. Das Gewicht der beförderten Sendungen stieg von 354 Tonnen auf 429 Tonnen. Dieser Erfolg ist in erster Linie dem Ausbau des Nachtpostverkehrs zu danken.

Volksabstimmung in Lettland

R'ga, 26. Febr. Am Samsiag und Sonntag fand in ganz Lettland eine Volksabstimmung über die Schaffung einer all­gemeinen Alters- und Arbeitslosenversicherung statt. Nach den vorläufigen Angaben war die Beteiligung der Wahlberechtigten M'den Städten sehr rege, dagegen m den Landgemeinden äußerst schwach Die Gesamtzahl der abgegebenen Stimmen beträgt m.ch Schätzungen 350 000 bis 406 000 Dabei handelt es sich aus­schließlich um Ja-Stimmen, da die Gegner der Vorlage, die von den Sozialdemokraten zur Abstimmung gestellt war. sich der Stimmabgabe enthalten hatten. Dadurch war die erforderliche Abstimmungsbeleiligungsziffer von 487 000 nicht erreicht worden. Ls müssen sich nämlich, um einen Volksentscheid durchzubringeu, mindestens die Hälfte der Wähler der letzten Parlamentswahl an der Volksabstimmung beteiligen.

Dreierkonferenz in Rom

Budapest, 26. Febr. Das Zustandekommen der Dreierkonferenz in Rom zwischen dem 15. und 20. März bezeichnet Magyarorsag als beschlossene Sache. Hingegen tritt das Baltt den übertrie­benen Kombinationen, die an die Dreierbegegnung geknüpft werden, entgegen mit der Begründung, die österreichische Lage sei gegenwärtig für die Inangriffnahme einer ernsten Aktion nicht geeignet.

Mit grober Entschiedenheit setzt sich dagegen der liberaleEsti Kurier", der kaufmännische und grobindustrielle Jnteresjenver- treter, iür die Zollunion ein. Im Leitartikel zitiert das Blatt eine Meldung des Paris Soir, dab der iranzösische Gesandte in Wien sich sowohl gegen den Anschluß als gegen die Zollunion er­klärt habe und nimmt darausbin erbittert gegen Frankreich und die Kleine Entente Stellung, die offenbar die heut« un­haltbare Lage ausrechterbalten wollten.

Außenminister Maximos

über den dalkanpakt

Athen, 26. Febr. In einer gemeinsamen Sitzung oer Regie­rung und der Parteiiübrer erläuterte Außenminister Maximos aussiirlich den Balkanpakr. Maximos erklärte, die Gründe, die zu dem Abschluß des Paktes führten, seien die Nevisions­bestrebungen verschiedene! Länder gewesen, zu denen sich in letzter Zeit auch solche gesellt hätten, die aus dem Weltkrieg als Sieger hervorgegangen seien. Der griechische Außenminister sprach dann über seine Besuche in Paris, London und Rom und sagte, daß die amtlichen Kreise Italiens ihm gegenüber keine Bedenken geäußert hätten; diese seien ihm erst nach seiner Ab­reise aus Rom bekannt geworden. Der englische Außenminister Sir John Simons habe ihm seine Befriedigung über die Fe­stigung des Friedens aui dem Balkan ausgesprochen, aber hin- zugerügl, daß die Organisation der Balkanländer einen noch größeren Wert haben würde, wenn auch Bulgarien daran teil- nebme. Deshalb hätten die vertragsschließenden Länder auch die Tür iür einen späteren Beitritt Bulgariens onen gelassen. Militärische Verpflichtungen hätten die Beteiligten ausdrücklich nicht übernommen. Bei auilrelenden Streitfällen würben die vier Regierungen gemeinsam beraten; von den dann zu ergrei­fenden Maßnahmen feien allerdings militärische nicht ausge­schlossen worden. Wenn ein Balkanstaai von einem Rcchibaltan- staar angegrinen würde, bestünden keine gegenseitigen Ver­pflichtungen. der Balkanstaalen es sei denn, daß ein Balkan- lanü. das am Vertrag nicht beteiligt sei, sich auf die Seite des Richtbalkanlandes schlagen würde.

OWnisationMrcht im Neichsverbimd der herrischen Presse !

Berlin, 26. Febr. Der Reichsverband der deutschen Presse j teilt mit; Ls haben sich in der Oenentlichkeil Unklarheiten Uber s die Organisationspslicht im Reichsverband der deutschen Presse s ergeben Zur Klärung wird festgestellt: Die Zugehörigkeit zum Reichsverband der deutschen Presse ist gesetzlich durch das Schrist- leitergesetz geregelt. Es muß infolgedessen jeder, der die gesetzli­chen Voraussetzungen erfüllt, in die Berufsliste ausgenommen und damit Mitglied des Reichsoerbands der deutschen Presse werden. Dieser Grundsatz gilt auch für solche Schriftleiter, die an Zeitungen oder Zeitschriften tätig sind, für die, wie z. B. die Rundfunkzeitschriften. ein eigener Fachoerband besteht. Da Dop- velzugebörigkeit zu Verbänden grundsätzlich zu vermeiden ist, hat jeder zuerst zu vrllsen. welchem Hauptberuf er augehört und ob er Schriftleiter oder Hauptschriftleiter im Sinne des Gesetzes ist. In diesem Falle gebt seine Zugehörigkeit zum Reichsverband der deutschen Presse jeder anderen Regelung seiner Organtsa- tionspslicht vor.

20608 gegen 2000

London, 26 Febr. Die Kundgebung der kommunistischen Sun« germärschler am Sonntagnachmitkag im Hydepark verlief voll­kommen ruhig. Es wurden nur zwei Kommunisten verhaftet. Die Öffentlichkeit kümmerte sich nicht viel um die Kundegbung, wozu auch das schlechte Wetter beitragen mochte. Die Zahl der Kundgeber aus ganz England betrug nicht einmal 2VVV, wäh­rend 20 000 Polizisten zu Fuß und zu Pferde aufgeboten worden waren. In Viererreihen geordnet und von Polizisten geleitet, marschierten die Kommunisten nach dem Hydepark. Sie nahmen eine Entschließung an, die u. a. Zurückziehung der neuen Ar« beitslosengesetze und Einführung der 40-Stundenwoch« fordert. Die Hungermärschler werden einige Zeit in London bleiben und Abordnungen ins Unterhaus und rum Ministerpräsidenten sen­den.

Verbrechen aufgeklärt

Speyerdorf, 26. Febr. Am Donnerstag war im Speyerbach die Leiche der 19jährigen Margarethe Leising aus Lindenberg gefun­den worden. Man fand als einzige Spur die Tritte eines Herren­schuhes Der Fall fand nun eine sensationelle Aufklärung. Es stellte sich nämlich heraus, daß an ver Leising ein verbotener Ein­griff vorgenommen worden war. Der Eingriff war in der Back­stube der Frau Vollmer erfolgt Nachdem sich das Mädchen ver­blutet hatte, wurde es in eine Scheune geschafft und zugedeckt. Nachts fuhren dann Frau Vollmer und ein Hans Stuhlfauth das Mädchen, tot auf dem Rade liegend, zuM Speyerbach und warfen das Mädchen samt dem Rade hinein. Mantel. Koffer und die anderen Sachen des Mädchens legten sie einen Kilometer weit ab. um einen Selbstmord vorzuläuschen Die Gendarmerie nahm fünf Personen fest Die Verhafteten legten bereits ein Geständ­nis ab. Die Erregung ver Bevölkerung ist außerordentlich stark, und die Gendarmerie mußte alle Mühe aufwenden, die Täter vor dem Zugriff der erregten Menge zu schützen.

Agenten der französischen Fremdenlegion

arbeiten in Ungarn

Budapest, 26 Febr. Der Budavester Polizei war ausgefallen, daß seit etwa einem halben Jahr täglich acht bis zehn junge Männer zwischen dem 20 und 35. Lebensjahr als vermißt ge­meldet wurden, während bis bahin die Durchschnittszahl der Vermißten lediglich drei betrug. Früher konnten die Vermißten zumeist spätestens innerhalb einer Woche ermittelt werden. Hin­gegen fehlt von de» in den letzten Monaten verschwundenen jungen Leuten fast jede Spur. Sorgfältige Nachforschungen haben nun ergeben, daß Agenten der französischen Fremdenlegion in der Hauptstadt und in der Provinz mit großemErfolg" tätig sind. Den größtenteils arbeitslosen jungen Leuten werden An­stellungen in französischen Fabriken in Aussicht gestellt: sie werden so nach Frankreich gelockt und in die Fremdenlegion eingereiht. Polizei und Gendarmerie des ganzen Landes haben Maßnahmen getroffen, um den französischen Agenten das Handwerk zu legen«

Schnee- und Wirkelstürme in NSA.

Neuyork, 26. Febr. Ein neuer schwerer Schneesturm bat Neu­england hcimgesucht. Seit Sonntag mittag ist in Neuyork bei starkem Wind Schnee gefallen und hat die Straßen in eine dichte weiße Decke gehüllt. Der Flugverkehr ist eingestellt worden. In Northport auf Lang Island sind viele Familien, die noch vom letzten Sturm her eingeschneil sind, von Mangel an Lebensmit­teln und Brennstoffen bedroht. In Philadelphia ist eine Frau erfroren. Teile der Staaten Mississippi. Alabama und Georgia wurden von schweren Wirbelstürmen heimgesucht. 17 Personen wurden getötet und mindestens 40 verletzt. Am schwersten hat Alabama gelitten, wo zehn Todesfälle berichtet werden. Eine Familie von 6 Personen kam bei Zerstörung eines Landhauses ums Leben.

400 Fischer und ISO Pferde auf einer Eisscholle abgetrieben

Moskau, 26. Febr. Wie aus Tiilis gemeldet wird, sind am Sonntag infolge eines Bruches der Eisdecke 400 Fischer mit 190 Pferden auf einer Eisscholle in das Kaspische Meer hinaus- gctrieben worden Der EisbrecherStalin" ist ausgelaufen, um den Fischern Hilfe zu bringen Zunächst muß jedoch der gegen­wärtige Standort der Eisscholle iestqeitellt werden. Ein Flug­zeug ist auf die Suche nach den Fischern entsandt worden.

Males

Wildbad, 27. Februar 1934.

Horst Wessel-Gedenkfeier. Am vergangenen Freitag abend marschierten Hitler-Jugend und Jungvolk geschlossen zum Waldfriedhof um den 4. Todestag des unvergeßlichen Nationalhelden würdig zu begehen. Dort angekommen, formierte sich die Abteilung um das Kriegerdenkmal, wo­rauf Fähnleinsührer Hermann Wildbrett folgende An­sprache hielt: Ans Vaterland, ans teure schließ dich an,

das halte fest mit deinem ganzen Herzen, dort sind die starken Wurzeln deiner Kraft.

Horst Wessel, hoher Korpsstudent, Führer des Sturms 5 ermordet von Kommunisten, und begraben unter dem Ge­heul von Kommunisten, der Mann, der in die düstersten Kaschemmenkneipen ging, um dort gesunkenes Volk zu be­kehren, und zur Heimat zürückzusühren, das sind Worte, die jedem geläufig sind. Er hat mitgerungen im Kamps um eine neue Moral, gegen die Burschen, die in Beizen herumlungerten, und Zigarettchen nebelten, gegen alles Falsche, das die Jugend verseuchte, sie mürbe machte, und drohte, in Deutschland die Uebermacht zu gewinnen. Diese Jugend konnte keine deutsche sein, und zwei mal keine deut­sche Zukunft, sie war verkommen, eins Schmach für die große deutsche Vergangenheit. Und der, der heute der große Wesel ist, wurde damals verkannt, verachtet, ver­höhnt, verfolgt, in jenen stürmischen Tagen, bis man ihn hinterlistig, feige gemordet hatte, ohne zu ahnen, was für . ein großer Held er war, ein MeHH, der alles opferte, seine j

Familie verließ, die besten Aussichten für das Leben auf- gab und Arbeiter wurde, und alles, alles nur, weil es eben nur sine Heimat gibt, der er dienen wollte. Dies alles ist heute selbstverständlich, niemand denkt mehr, daß Las neue Reich geschaffen wurde in hartem, langen, schwerem Kampf, wo man sagen konnte, wer sein Leben lieb hat, der schmeichle schmutzig den Verbrechern am Volk, und beschmutze sein Ge­wissen und Charakter. Bei der Jugend die echt und wahr ist, konnte es aber nur eines geben, Sieg der Wahrheit, oder Untergang, Recht, oder Tod. Und die Jugend hat es damals bewiesen, daß sie sich niemals zwingen läßt, sie verurteilt das Falsche frei und offen, sie wirkt durch die Tat, durch den Glauben an die Heimat, die ihr den einzi­gen Weg oorgezeichnet hat, der mit Blut beschrieben ist, und diesen Weg konnte der Spießer niemals gehen, er sah da­heim, und schimpfte, und heute ist für ihn alles selbstver­ständlich, weil er Len freien Kampf nicht kennt. Und gerade deshalb ist die Kampfzeit so schön, denn man weiß, man kämpft nur mit ehrlichen, ganzen Menschen, mit wahren Kameraden. Ja, die Fahne war es, das neue Ideal, das die Jugend an sich riß, zu der alle emporblickten, die uns heute noch Horst Wessel vorantragen wird, die im Geiste jeder rechte Junge tragen sollte, denn der Fahnenträger ist der beste Mann. Und hinter dieser Fahne sollten stets nur kampfesmutige, aufrichtige Männer, nicht Lausbuben stehen, sie darf nie fallen, sie muh siegen! 3 Jahre sind vergangen, der verpönte Geist Horst Wessels hat sich mit ganz L.u.sch- land ausgesühnt, er hat sich durchgesetzt, und er wird ewig weiterleben, denn er ist rein. Er verbindet zur Blutkamerad­schaft, zur Gemeinschaft der Arbeit, und des Glaubens. Und das Wahre wird sich stets durchsetzen, und die Ungerechtig­keit muh immer wieder fallen. Horst Wessel Hat sich durch­gesetzt, und wenn er jung starb, so war seinem Leben doch «in festes Ziel gesetzt, es war Vollendung und Erfüllung. Wir wollen jenes Kämpfertum nie vergessen, wir wollen es erhalten, es strahlt wie eine leuchtende Insel in der deut­schen Geschichte, gleich Langemarck, freiwillig zog auch dort die Jugend hinaus, und fiel, alle andern verstummen, jene Spießer, die immer erzählen, die hinausziehen mußten, sie hingen am Leben. Der Kampf der Jugend ums dritte Reich darf nie vergessen werden, denn es wird die Zeit kommen, wo man von uns neue Opfer verlangen wird, und das Volk kann nie untergehen, das noch eine Jugend hat, die allzeit bereit ist, und die Fahne hochreißt, und singt, und kämpft. Zum Zeichen, daß wir in seinem Geiste leben, und jeder Zeit alles für die Heimat einsetzen wollen, legen wir heute, am Todestag unseres großen Wessel diesen Kranz nieder, Horst Wessel gehört der Jugend, für sie wird er nie sterben!

Mit dem Absingen des Horst Wessel-Liedes fand die schlichte Feier einen würdigen Abschluß.

Des Kindes Schutzengel. Gestern mittag gegen 2 Uhr beobachtete ein hiesiger Sattlermeister von der Laienberg­straße aus, wie das 5 jährige Söhnchen des Kraftwagen­führers Dickhof s nahe beim Fabrikkanal mit einer Flasche in der Hand kopfüber in die an dieser Stelle über «inen Meter tiefe Enz stürzte. Dem Kind selbst Hilfe bringen zu können, daran hinderte den Beobachter ein bergseitig an­gebrachter 2V-3 Meter hoher Drahtzaun. Und so blieb diesem nur übrig, auf der Calmbacher Straße gehende Passanten auf den Vorfall aufmerksam zu machen. In letzter Minute eilte der Güterschuppenarbeiter Müller herbei, sprang dem Kind nach und rettete es vom sicheren Tod des Ertrinkens. Fest umkrampft hielt der Junge noch seine Fla­sche in der Hand, bis man ihn aufs Trockene brachte. Seinem Lebensretter für seine beherzte Tat ein Bravo!

Mtlkinderg

Kundgebung der württ. Hitlerjugend

Stuttgart, 26 Febr Als Auftakt zu der Führertagung der Hitlerjugend von Württemberg und Hohenzollern fand am Sonn­tag abend in der festlich geschmückten Stadthalle ein» Riesen­kundgebung statt. Heber 10 000 Jungen und Mädels der HI., des BdM. und des Jungvolks aus dem ganzen Lande, dazu die Vertreter der SA und SS., füllten die große Halle bis auf den letzten Platz Wegen Ueberfüllung mußte die Polizei die Stadt­halle schließen, so daß viele Hunderte keinen Einlaß mehr fin­den konnten.

Eebietsführer Wacha begrüßte die Knaben und Mädchen und die Vertreter der Behörden, und stellte mit Freuden fest, daß sic Hitlerjugend jetzt Sie Volksjugcnd, die Staatsjugend geworden ist. Von Beifall begrüßt ergriff sodann Ministerpräsident M ei­gen thal er das Wort, der seiner Genugtuung über die Eini­gung der deutschen Jugend Ausdruck gab. Wenn wir vor allem den konfessionellen Streit aus den Herzen der Jugend Heraus­reißen, so wollen wir damit nicht die religiösen Werte gering achten, im Gegenteil, die Hitlerjugend hat einen religiösen Unter­grund, in dem sie die Achtung vor allem Hohen und Edlen in die Herzen der Jugend hineinpslanzt. Wir weisen alle Bestrebungen zurück, welche geeignet sind, die Grundlagen der Einigkeit de« deutschen Volkes und vor allem der deutschen Jugend anzutasten. Mit der in der Hitlerjugend geeinten deutschen Jugend wächst die restlose deutsche Volksgemeinschaft heran. Es ist selbstverständ­liche Pflicht der nationalsozialistischen Staatsführung, dafür zu sorgen, daß es künftig nur noch eine deutsche Jugendbewegung gibt. Die Einigung ist erst dann restlos, wenn es gelingt, alle gesellschaftlichen Gegensätze zu beseitigen und die Jugend selbst einen neuen gesellschaftlichen Stil geschaffen hat. Die Jugend muß auch einen neuen Führertypus heranzüchten mit dem Ziele, in allem Höchstleistungen zu vollbringen. Begeisterter Beifall dankte dem Redner. Der Abend, der mit musikalischen und tur­nerischen Darbietungen, mit Vorträgen, Tanz und Spiel, in denen die Hitlerjugend von ihrem Schaffen in geistiger und kör­perlicher Beziehung das Beste bot. ausgefüllt war, schloß mit dem Lied der HI.,Vorwärts, Vorwärts!"

Neuer württembergischer Segekflugrekord Stuttgart. 25. Febr. Fritz Dietrich von der Akademischen Fliegergruppe Stuttgart startete am Donnerstag auf dem Hor-r- berg zur Segelflug-L"-Prüfung. Bei einem ziemlich schwachen Wind, ca. 7 Meter-Sekunden, gelang es Dietrich, in verhältnis­mäßig kurzer Zeit eine Höhe von ca. 200 Meter über Start zu erreichen. Unter guter Ausnutzung der Windverhältnisse pendelte er vor den Hängen des Kalten Feldes aus und ab. Nach gen -u 7 Stunden und 11 Minuten landete Dietrich glatt auf dem Schul­gelände. Dietrich hat den bisherigen württembergijchen Dauer­rekord um eine halbe Stunde überboten.

Das Reichsgericht verhandelt in Stuttgart Stuttgart, 25. Febr. Um einen Hochverratsprozeß gegen Back- nanger Kommunisten durchzuführen, Ser schon rund ein Jahr lang schwebt, wird voraussichtlich noch mr März ein Strafsenat des Reichsgerichts aus Leipzig nach Stuttgart kommen. Als Verhandlungsraum ist der Stuttgarter Echwu-geiichtssaal in Aussicht genommen.