Gefahr bestand, daß sich das Feuer. yas das eingestürzte Holz- gcrüst ergriüeu hat, ausbreiten würde.

Auf der Grube Nelson 3 arbeiteten an dem Ungliickstage in der Nachmirtagsschicht 131 Bergleute und 9 Steiger, insgesamt 140 Personen. Der Nationalität nach sind es 68 Deutsche, 61 Tschechen und 1 Pole. Von den 146 Eingefahrencn haben sich nur 4 gerettet. 16 wurden bisher als Leichen geborgen. Cs sind demnach noch 126 Bergarbeiter im Schacht eingeschlossen. Die eingeschlossenen Bergleute haben kein Lebenszeichen von sich ge­geben und es ist bisher auch nicht gelungen, eine Verbindung mit ihnen Herrustellen. Es besteht kaum eine Hoffnung, die Ver­schütteten zu retten, da im Stollen keine Lust mehr vorhanden ist. Eine heruntergelassene Lampe erlosch sofort. Die Rettungs- arbeiteo schreiten sehr langsam vorwärts, da sie neuen Schwie­rigkeiten begegnen. In den Schächten 7 und 9 ist Feuer ausge­brochen. Nur noch eine kurze Verbindung zwischen Schacht 7 und 8 ist frei von Feuer. Gegen 3 Uhr wurden Feuerwehrmagen. Sa- nitiitskrastwagen und Rettungsmannschaften zum gröhten Teil nach Hause geschickt. Allmählich leerte sich der Schacht und es wurde Weisung gegeben, erst bei Tagesanbruch mit den Arbeiten wieder zu beginnen. Um die Mittagsstunde wurden aus dem Schacht Nelson 3 Tote geborgen.

Geradezu wunderbar ist die Rettung des einen der vier mit dem Leben daoongekommenen Bergleute, des Bergmanns Dali­bor Sykory. Etwa in der Mitte des Schachts, noch ISO Meter unter der Erdoberfläche, verließen ihn die letzten Kräfte. Die zu Tode erschöpften Kameraden, die selbst jede Sekunde glaubten, nicht mehr weiter zu können, hätten ihn seinem Schicksal über­lassen müssen, als in demselben Augenblick vor ihnen der Um­kreis eines Mannes auftauchte, der auf den Leitern des Liii- tungsschachtes eilend Herabstieg. Der Retter faßte den taumeln­den Sykory und holte ihn mit Hilfe der anderen weiter herauf bis ans Tageslicht. Es war durch einen wunderbaren Zufall der Bruder des Geretteten, Franz Sykory.

Die Gesamtzahl der in die Grube eingefahrenen Arbeiter wird jetzt mit 144 angegeben. Zur Untersuchung der Katastrophe wurde ein besonderer Ausschuß eingesetzt. Aus dem Umfang der Verwüstungen schließt man, daß es sich höchstwahrscheinlich um eine Kohlenstaubexplosion gehandeli hat. An der Unfallstelle Irak der Ministerpräsident Malypetr ein. Als erste Hilfe für die betroffenen Familien stellte er 50 000 Kronen zur Verfügung.

As römische GeWch

Die Unterredung MussoliniSimon

Rom, 4. Jan. Wie amtlich mitgeteilt wird, empfing Mussolini den englischen Außenminister Simon im Palazzo Venecia und hatte eine herzlich« Unterredung mit ihm. die über zwei Stun­den dauerte. Die beiden Staatsmänner beschlossen, die Unter­haltung am Donnerstag fortzusetzen. Bemerkenswert ist, daß der italienische Botschafter in London, Erandi, ebenfalls in Rom weilt. Er ist nicht etwa zu einem Urlaub über die Feiertage hierher gekommen, sondern vielmehr nach Rom gerufen worden, offensichtlich, um im Verlaufe der römischen Besprechungen hin- zugezogen zu werden. Grand! und Suvich befanden sich während der Unterredung zwischen Mussolini und Simon ebenfalls im Palazzo Venecia.

Mutmaßungen französischer Blätter

Paris, 4. Jan. Zu der Aussprache zwischen Mussolini und Sir John Simon will der römische Berichterstatter desPetit Pari- sien" melden können, daß beide Staatsmänner sich um eine An­näherung der vier westeuropäischen Hauptmächte bemühten. Dazu könnte der Abrüstungsplan Macdonalds die Verständigungs­grundlage bilden. Die italienische Regierung würde dagegen kein« Einwendungen erheben. Die Rückkehr Deutschlands in den Völkerbund halte man für unerläßlich,weil die Lösung des Ab­rüstungsproblems nicht ohne Mitwirkung der Frankreich befreun­deten oder verbündeten Mächte gefunden werden könne". Mög­licherweise werde man auf einer Vorkonferenz die zum Teil ein­ander entgegengesetzten Thesen der früheren Verbündeten und Deutschland auszugleichen versuchen.

Auch der römische Berichterstatter desMatin" spricht von einem Wunsche Italiens, eine Zusammenkunft der vier Groß­mächte zustande zu bringen, auf der Italien und England die Schiedsrichter- und Vermittlerrolle übernehmen könnten.

Der Berichterstatter meldet, daß Mussolini dem englischen Außenminister einen festen Plan zur Reform des Völkerbundes unterbreitet habe. Nach diesem Plan sollten die vier Großmächte in Genf alsSonderausschuß" zusammentreten.

Englische Informationen

London, 4. Jan. Zur Zusammenkunft Mussolini und Simon berichtet der Korrespondent des Reuterbüros in Rom. daß die Abrüstungsfrage eingehend untersucht wurde, daß aber keine Ent­scheidung getroffen wurde, da die Besprechungen nur der Klar­stellung der Auffassungen beider Länder dienen und keinen festen unabänderlichen Beschluß zeitigen sollen. In Rom besteht der Eindruck, so heißt es in der Reutermeloung weiter, daß in der Frage der Rüsiungsverminderung der britische und der italie­nische Standpunkt einander sehr nahe seien. Die Auffassung sei. daß es sich nicht darum handle, ob Deutschland 300 000 Soldaten haben solle oder nicht, sondern darum daß die von den Fr>e- densverträgcn geschaffenen künstlichen Ungleichheiten beseitigt werden sollen. Nur Abrüstung auf Grund ehrlicher Ueberein- stimmung wird als der Mühe wert betrachtet. Der Korrespon­dent desDaily Telegraph" in Rom weiß zu berichten, Mussolini sei durchaus bereit, Anregungen, von denen ein Kompromiß zwi­schen Paris und Berlin erhofft werden könnte, auf halbem Wege entgegenzukommen.

Keine Fahrtunterbrechung Simons auf der Rückkehr von Rom

London. 4. Jan. Der Korrespondent derMorning Post" in Rom meldet in Bestätigung einer schon in Pariser Blät­tern aufgetauchten Vermutung, daß der englische Außenmi­nister, Sir John Simon feine Heimreise inParisnicht unterbrechen, sondern direkt nach London fahren wird, wo er Samstag früh einzutreffen gedenkt.

Mussolini über den Völkerbund

Paris, 4. Jan. Die Zeitschrift Les Annales veröffentlicht ei­nen Arrikel Mussolinis. Darin schreibt der Chef der italieni­schen Regierung u. a., daß der Völkerbund reformiert werden müßte, da er sonst zum Tode verurteilt sei. Italien sei für eine dauerhafte Verständigung der Großmächte, damit die friedliche Entwicklung der kleinen Staaten besser garantiert werden könne. Die kleinen Staaten müßten sich nicht vor der Verständigung, sondern vor der Ausrüstung der Großmächte fürchten. Wenn der Völkerbund von einer energischen Hand geleitet würde, wurde er aus seiner gestrigen Ohnmacht herauskommen und die Sta­bilität des internationalen Systems gewährleisten. Die Welt könne nur gewinnen, wenn e'nc handvoll Männer, die die volle Verantwortung tragen, sich als Vertreter fest verankerter Re­gierungen um einen Verhandlungstisch setzten und die Grundlage einer Verständigung durch realpolitische gegenseitige Zugeständ­nisse bieten könnten. Das faschistische Beispiel Italiens sei bc reits das direkte oder indirekte Gesetz zahlreicher Länder ge­worden. Außerdem sei die Welt von vielen Wtrtschaitsvorstel- lungen gesäubert worden, die mehr oder weniger abergläubi­schen Charakter hätten Gewisse Erfahrungen, wie die Jnsla- tion und die.Zolltarife, hätten sich als zwecklos oder unnütz üer- ausgestcllt. Jedes Land habe auf seine Koste» erfahren, daß es unmöglich sei. immer nur verkaufen, aber, nicht kaufen zu wol­len. Der Artikel Mussolinis schließt mit der Prophezeiung, daß das Jahr 1934 eine neue Etappe derJascioierung" der Welt bedeuten werde.

Aus Noosevetts Kongreß-Reds

Washington, 4. Jan. Der Kongreß trat zum erstenmal nach der Präsidentenwahl zusammen. Präsident Roosevelt hielt eine Ansprache, in der er über das Wiederaufbau pro- gramm sprach und die Ergebnisse erörterte, die man während des verflossenen halben Jahres erzielt habe. Er nahm dann Stellung zu Finanz- und Währungsproblemen und führte in diesem Zusammenhang folgendes aus: Ich möchte gleichzeitig die gesamte Struktur unserer Finanzen verstärken und wenn möglich ein Währungswerkzeug schaffen, oas im Laufe der Jahre immer weniger Schwankungen ausgesetzt wäre, damit das amerikanische Volk für Käufe und Bezahlungen übe: ein stabileres Instrument verfügen kann. Die Durchführung des neuen Programms hat zur Folge die Wiedereinstellung von mehreren Millionen Per­sonen. eine Reorganisation der Industrie, deren Nutzen sich aus vernünftige Grenzen stellt, ferner angemessene Löhne und Le» ^ bensbedingungen für die Arbeitnehmer. In naher Zukunft wer­den die laufenden Einnahmen voll und ganz die jährlichen Aus­gaben des Staatshaushalts decken.

Zn außenpolitischer Hinsicht kann ich Ihnen nicht ein uneingeschränktes Bild entwerfen. Zusammen mit unseren Nachbarn suchen wir in der Zukunft territoriale Expansionen und Einmischungen eines Volkes in die inneren Angelegenheiten eines anderen zu verhindern. Die Vereinigten Staaten können sich nicht an politischen Vereinbarungen in Europa beteiligen, sind aber bereit, im gegebenen Augenblick an Maßnahmen zur Herabsetzung der Rüstungen und einer Verringerung der Han- delshindernisse zu wirken, die sich aus einer die ganze Welt er­fassenden Grundlage verwirklichen lasten.

RandstaatenMne SowZetrutzlands und Polens?

Helstngfors. 4. Jan. Wie die finnische ZeitungUust Suomi" meldet, haben Rußland and Polen am 23. Dezember den drei baltischen Staaten und Finnland mitgeteilt, daß Sowjetrußland und Polen mit einer gemeinsamen Erklärung hervortreten wer­den. Zn der Erklärung würde gesagt werden, daß die Selbstän­digkeit der baltische» Staat für Rußland uns Polen von so außerordentlicher Wichtigkeit iei. daß Rußland und Polen bereit seien, in Sem Falle, daß die Unabhängigkeit der baltischen Staa­ten und Finnlands gefährdet erscheine, die notwendigen Vor­sehungen dagegen zu treffen Die Sowietregierung und die Re­gierung Polens hätten gleichzeitig be, den baltischen Staaten und bei Finnland angesragt ob sie dc-mit einverstanden seien, wenn Sowjetrußland und Polen eine derartige Erklärung ver­öffentlichen würden. Insbesondere sei von Finnland eine be­schleunigte Antwort verlangt worden In dieser Sache sei die finnische Negierung am 27. Dezember zu einer Sitzung zusam- ^ mengetreten. Wie verlautet, lehnt oie finnische Regierung den i russisch-polnischen Vorschlag ab. Finnland erachte eine derartige Erklärung iür unnötig, da der iinnischcn Selbständigkeit von keiner Seite aus Gefahr drohe.

Der Mörder Ducas Mer die Gründe seiner Tal

Parts, 4. Jan. Ein Sonderberichterstatter desJournal" hatte : Gelegenheit, im Bukarests: Gefängnis den Mörder des rumäui- ' scheu Ministerpräsidenten Duca. Constantinescu. zu sprechen. ^ Nach dem Beweggrund zu seiner Tat befragt, erklärte Constan­tinescu: Ich habe Duca erschossen, weil er Rumänien unter die s Abhängigkeit des Auslandes brachte und nach keiner rumänischen Lösung d«r politischen Fragen suchte. Der Berichterstatter stellte Constantinescu die versängliche Frage, ob die Eiserne Garde, der er angehöre nicht bestimmten ausländischen Doktrinen hul­dige, ob sie z. B. nicht das nationalsozialistische Deutschland - bewundere. Constantinescu erteilte dem Fragesteller solgende Abfuhr: Diese Frage interessiert mich nicht. Ich wiederhole: Ich habe Duca erschossen, weil ich nicht wünschte, daß mein Land unter der Herrschaft anderer Länder lebt Ich habe mich auf den , nationalistischen Boden gestellt. Das ist alles. Constantinescu bemerkte auf eine weitere Frage ironisch daß man vergeblich nach weiteren Mittätern suchen werde Zum Schluß erklärte er: Ich bedauere, auf den Ministerpräsidenten meines Landes ge­schossen zu haben aber ich bedauere keineswegs, einen verhäng­nisvollen Politiker beseitigt zu haben.

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Bluttat in religiösem Wahnsinn

Bromberg. 4. Jan. Eine entsetzl-che Bluttat ereignete sich am Mittwoch in der Oberförsterei Leschlltz im Kreise Bromberg. Dort ! wurde der 39jährige Arbeiter Wroblewski plötzlich von religiö- ! sein Wahnsinn befallen und erschlug dabei seinen Freund, den ' 45jährigen Arbeiter Mustal. Er legte den Leichnam auf den Fußboden und nagelte Hände und Füße des Erschlagenen in der Lage eines Gekreuzigten an die Bretter des Fußbodens an. Durch das Klopfen wurden di« Bewohner der Oberförsterei mach. Sie drangen in das Zimmer ein und konnten erst nach heftiger Gegenwehr Heu Wahnsinnigen bändige». ^

Letzte Nachrichten

Flugzeug im Nebel gegen einen Funkmast gestoßen 2 Tote

Berlin, 4. Jan. Auf der Rückkehr von einem Uebunssflug stieß ! am Donnerstag bei unsichtigem Wetter ein Flugzeug der Deut­schen Verkehrssliegerschule Vraunschweig bei der Landung aur dem dortigen Flughafen gegen einen Funkmast und stürzte ab. Die beiden Insassen, Flugzeugführer Schröder und Werkmei­ster Huhndorf, kamen dabei ums Leben.

Dank des Reichskanzlers für die Neujahrsglückwünsche

Berlin, 4. Jan. Reichskanzler Adolf Hitler gibt folgendes be­gannt: Für die mir zum Jahreswechsel aus dem In- und Aus­land so zahlreich überbrachten Glückwünsche spreche ich meinen herzlichen Dank aus. Gern würde ich Glückwünsche im Einzelnen beantworten, jedoch ist mir dies infolge der starken amtlichen Inanspruchnahme leider nicht möglich. Ich bitte daher aus die­sem Wege für die guten Wünsche und die zum Ausdruck gebrachte treue Gesinnung meinen aufrichtigen Dank entgcgenzunehmen.

gez Reichskanzler Adolf Hitler.

Eroßfeuer in einer Werdauer Textilfabrik

Werdau (Sachsen), 4. Jan. Am Mittwoch nachmittag brach in einem dreistöckigen Fabrikgebäude des Textilwerkes AE. ein Brand aus, der sich rasch ausdehnte. Gegen 18 Uhr stand das Gebäude in Hellen Flammen. Das Textilwerk ist die einzige Werdauer Spinnerei, die selbst in den schwersten Krisenzeiten und auch gegenwärtig ununterbrochen in zwei Schichten arbeitete.

Geständnis der Eiftmörderin von Lappo

Helsingsors, 4. Jan. Zu der aufschenerregenden Giftmord- und Spionageangelegenheit in der finnischen Patronenfabrik in Lappo ist zu melden, daß das verhaftete Dienstmädchen Antilla ge­standen hat, ven Leiter der Fabrik, den Obersten Asplund, ver­giftet zu haben. Die Polizei verfolgt weitere sieben Fälle von Giftmorden oder Giftmordvcrsuchen an technischen Leitern der finnischen Armeeverwaltung, tue wahrscheinlich zum größten Teil gleichfalls auf das Konto der Anlilla kommen. Dagegen konnte s noch kein bestimmter Zusammenhang mit dem Pariser Spionage- ! fall nachgewiesen werden, obwohl die Polizei auch in dieser I Richtung Spuren verfolgt.

Mißglückter Anschlag aus einen Eisenbahnzug

Frankfurt a. M, 4. Jan. Wie dis Reichsbahndirektion Frank- ? furt mitteilt, mußte ein von Offenbach kommender Zug am Mitt- ! woch abend um 2119 Uhr kurz hinter dem Einfahrtssignal in s den Frankfurter Lokalbahnhos halten, weil zwei eiserne Schwellen quer über den Gleisen lagen. Da der Zug schon langsam fuhr, schob die Lokomotive die Schwellen vor sich her und stieß sie dann zur Seite. Der Zug entgleiste nicht und auch Personen wurden nicht verletzt. Die Bahnpolizei hat die vorhandenen Spuren so­fort mit Hunden verfolgt.

Vrattanu Führer der rumänischen Liberalen

Bukarest, 4. Jan. Der Führerausschuß der Liberalen Partei hat den früheren Finanzminister Konstantin Bratianu zum Prä­sidenten der Partei ernannt. Ferner ist beschlossen worden, daß die Liberale Partei dem Kabinett Tatarescu jede Unterstützung angedeihen lassen werde. Wie man in politischen Kreisen hört, dürfte das neue Kabinett fast dieselbe Zusammensetzung haben wie das vorangegangene.

Ungarische Opfer des Bayonner Betrügers Staviskr

Budapest, 4. Jan. Bisher sind die Namen von 11 ungarischen Aristokraten bekannt, die ihre Ansprüche aus der Haag er'O p- tantenregelung dem russischen Hochstapler Staviski, dem Urheber des Bayonner Bankkrachs, verkauft haben. Sie verkauften An­sprüche, die etwa 200 Millionen Goldkronen repräsentieren, für etwa 4 Millionen Pengö. Die ungarischen Optanten erhielten aber diese Summe nicht.

Jndianeraufstand in Bolivien

Lima, 4. Jan 5000 Indianer befinden sich im Aufruhr. Sie haben die Kaserne von Guaqui an der Grenze von Per» und Bolivien in Besitz genommen. Die Stationen der Eisenbahn EuayaquiLa Paz und Titicaca-See wurden geplündert. Die Eisenbahn gehört einer britischen Gesellschaft. Die Eisenbahner setzten sich zur Wehr. Auf beiden Seiten soll es schwere Verluste gegeben haben Die bolivianisch« Regierung hat Truppen in das Aufruhrgebiet entsandt.

Der Bankkrach von Bayonne

Paris, 4. Jan. Die Presse beschäftigt sich ausführlich mit der Riesenbetrügerei von Bayonne, die von Tag zu Tag größere Aus­maße annimmt. Die Angelegenheit, die bisher rein kriminellen Charakter trug, wird allmählich auch auf das politische Gebiet hinübergezogen. Die Angriffe eines Teiles der Presse richten sich besonders gegen den Kolonialminister Dalimier. Man macht ihm den Vorwurf, in seiner Eigenschaft als Arbeitsminister des Kabinetts Herriot 1932 in einem Schreiben an die Sozial­versicherungsgesellschaften darauf hingewiesen zu haben, daß ein gewisses Interests daran bestehe, ihre verfügbaren Gelder für den Ankauf von Bonds der städtischen Leihhäuser zu verwenden. Dalimier hat damals den jetzt verhafteten Direktor des Credit Muncipial von Bayonne, Tissier, darauf ausmcrksam gemacht, daß er sich an die Sozialversicherungsgeselljchaften wenden müsse, um eine Unterstützung bei der Unterbringung der Bonds des städtischen Instituts zu erlangen.

Miller

Wildbad, 5. Januar 1934.

Vom Wmlersporlverein. Besonder« Umstände machen eine Aenderung der Programmfolge notwendig. Infolge Eintreffens des Pforzheimer Sonderzuges um 8.14 Uhr treten alle Läufer und Läuferinnen sowie die gesamte Ju­gend bereits um 8 Uhr an. Zur feierlichen Eröffnung des Tages wird auf dem kleinen Skifeld ein kurzer FeDgottes- brenst abgehalten werden. Die Siegerverknndung findet schon um V-5 Uhr auf dem Adolf-Hitler-Platz statt. Wir möchten die Einwohnerschaft nochmals herzlichst zu unseren Veranstaltungen >einladen um unseren Gästen zu zeigen, daß in Wildbad für die Sache des weißen Sports ein guter Geist herrscht.

keplerverein. Wir weisen nochmals auf das morgen Abend 8 Uhr imSchwarzwaldhof" stattfindende Laien­spiel von den Drei Weisen und ihrem Stern hin. Es verspricht ganz besonders schön zu werden. Jedermann ist herzlich eingeladen.

Späterlegung des Zugs 3248 für Theaterbesucher. Am

Sonntag Len 7. Januar 1934 verkehrt der P 3248 Pforz­heimWildbad zur Ermöglichung des Theaterbesuchs 29 Minuten später, Pforzheim ab 23.15 Uhr statt 22.46 Uhr.