am Sonntag, von München kommend, in Stuttgart eingetroiien und hat im HotelGras Zeppelin" Quartier genommen.

Der oberste Kriegsrat tagte

Paris, 18. Dez. Der oberste Kriegsrat hat unter dem Vorsitz des Krieasministers Daladier eine Sitzung abgehalten. Ueber den Gegenstand der Beratungen wurden Einzelheiten nicht ver­öffentlicht.

Die Neisekostenvergiitung der Beamten Berlin, 18. Dez. Das in der letzten Sitzung des Reichskabinetts beschlossene Gesetz über Reisekostenvergiitung der Beamten wird letzt im Neichsgesetzblatt veröffentlicht. Das Tagegeld be­trägt im Höchstfälle 12 RM., im Mindestfalle 4.50 RM Das Uebernachtungsgeld bewegt sich zwischen 9 und 3.50 RM. Die Bestimmungen über die Fahrkostenent'chädigu!'.,; sehen Vergünsti­gungen für Schwerkriegsbeschädigte, Schwerkranke ufw. vor. Das Gesetz- gilt für die Dienstreisen der Neichsbeamtcn. der Beamten der Länder, Gemeinden, Gemeindeverbände und sonstigen Körper­schaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts. Auf die Soldaten der Wehrmacht findet es solange Anwendung, bis für sie eine neue Reisekostenverordnung erlassen ist. Das Gesetz tritt mit dem 1. April 1931 in Kraft.

Arbeit für 5VÜ Ü0Ü Jugendliche für zwei Jahrzehnte Berlin, 18. Dez. Wie der Eauarbeitsmbrer Tbolens Aus­führungen vor der Presse mitteilte, wird durch die im Früh­jahr durch den Arbeitsdienst in Angriff zu nehmende Kultivie­rung grober Moor- und Oedlandflächen für rund 500 000 Ju­gendliche Beschäftigung geschaffen werden. Es ist vorauszuse- ben, das diese 500 000 Arbeitsdiensttrüger zwei Jahrzehnte lang für die jährliche Steigerung des Bodenertrages um 2 Milliar­den RM. tätig sein können. Um denselben Betrag wird sich dann auch der Einfubrbedarf Deutschlands vermindern.

Mehrere Güterzüge Großvieh als Weihnachtshilfswerk s des deutschen Viehhandels !

Berlin, 18 Dez. Der Reichsverband des nationälen Viehhan­dels Deutschlands btt seine Mitglieder zu einem Weihnachts­hilfswerk des deutschen Viehhandels ausgerufen. Dieser Aufruf hat schon jetzt einen durchschlagenden Erfolg. Am dem Berliner Zentralviehhof wurden in zehn Tagen 1062 Stück Großvieh, Schweine, Kälber und Schafe angeliefert. Weitere Sendungen sind im Anrollen, so daß man sür Berlin mit einer Anlieferung von 1200 Stück im Werte von 180 000 bis 200 000 RM. rechnen kann. Die Schlachtungen haben Berliner Schlächter freiwillig zugunsten des Winterhilsswerks übernommen. Es stehen dann 200 000 Pfund Fleisch zur Verfügung Die Verteilung wird s durch das Winterhilfswerk erfolgen.

Schreiben an den Führer und seinen Stellvertreter kurz fassen

München. 18. Dez. Die Adjutantur des Führers teilt mit: j

Die Schreiben an den Führer und seinen Stellvertreter neh­men einen derartigen Umfang an, daß eine schnelle Bearbeitung nur möglich ist, wenn die Absender sich so kurz wie möglich fassen und klar ihre Wünsche zum Ausdruck bringen. -

Alle Gesuche finden die schnellste Erledigung, wenn sie an die nächste zuständige Ortsbehörde oder Parteidienststelle gerichtet werden, weil die Gesuche im allgemeinen doch erst von hier aus dorthin zur Berichterstattung geleitet werden müssen,

München. 18. Dezember 1933.

Strenge Kälte und hoher Schnee in der Eifel ^

Trier, 18. Dez. Der hohe Schnee, der durch die herrschende Kälte fest gefroren ist, hat es dem Wild unmöglich gemacht, ausreichen- ^ des Futter zu finden. In Erkenntnis der großen Gefahren, die nicht zuletzt auch für die deutsche Volkswirtschaft bestehen, haben . zahlreiche Jagdherren große Mengen Kastanien herbeischaffen lasten, um die ausreichende Fütterung des Wildes sicherzustellen. Die große Not der Tiere hat ihre Scheuheit so stark herabgennv-- dert, daß sie bis in die Dörfer kommen und nach Futter suchen. In Warnsrot drangen 15 Wildschweine in ein Bauerngehöst ein und fraßen das dort befindliche Hllhnersutter auf, in Seibens- beim wurde ein Rudel von zehn Hirschen in einem Garten ge- ! sehen. j

Dollfuß Oberführer der Sturmscharen? >

Wien, 18. Dez. Die Führertagung der christlich-sozialen Sturm- z scharen hat beschlossen, dem Bundeskanzler Dr. Dollfuh die ober- > ste Führung anzutragen. Außerdem ist zwischen den Slurmscha- ! ren und den Heimwehren eine Kampfgemeinschaft abgeschlossen s worden. Beide Vorgänge deuten daraus bin daß die Beziehun­gen zwischen dem gegenwärtigen Regime und den Wehrver­bänden enger geworden sind, zumal noch im Sommer auf Sei­ten der Heimwehren eine Aktion gegen die Siurmscharen als durchaus möglich angesehen wurde.

Kampf um Rosenburg ^

Roman aus Oberfchlesien von Johannes Hollstein. ^

td. Fortsetzung. Nachdruck verboten. I

Hälft du Brucks für einen Betrüger?"

Darüber kann ich fetzt noch nicht urteilen, Liebste! Es § hat mich verstimmt. Aber das hilft nun nichs." >

Bater hat ihn nur angenommen, weil bei uns sehr ! viele Polen tätig sind, und Brucks . . kann sie in Raison halten."

Ein Händedruck.

Willfrisd saß auf und nach Rosenburg ging's.

Sie ritten schweigend. Schaffranz hatte sich seine Ge­danken gemacht. Waren sich die beiden Menschen näher- j gekommen? Fast schien es so. Ihm gefiel Kaja von Was- lewski nicht. Er war gegen Frauen ihrer Art stets miß­trauisch gewesen.

Aber er schwieg und sagte kein Wort darüber.

*

Gothe war noch munter, als Willfried zurückkam.

Er empfing ihn an der Freitreppe.

Wieder zurück?"

Wie du siehst!"

Du machst ein mießes Gesicht! Jst's mit Katja aus?" Nein, im Herbst ist Hochzeit. Aber . . ich habe mich geärgert, denke dir . . Herr von Waslswski hat Thomas Brucks als Inspektor engagiert."

Gothe pfiff durch die Zähne.

Dein verflossener Inspektor? Junge, Junge . . was hat das zu bedeuten? Eine Freundlichkeit gegen dich, Zs seinen künftigen Schwiegersohn, ist das nicht gerade."

Er ha ja davon noch keine Ahnung!"

Da dürftest du dich schwer irren! Der alt« Fuchs hat Augen wie ein Luchs. Nein, der riecht den Braten schon und wartet ab. Du . . ich kann mir nicht helfen . hier stimmt war nicht!"

Ja, was meinst du?"

: Jüdisch-kommunistische Ausschreitungen vor der deutschen Botschaft in London

London, 18, Dez. Mehrere hundert Kommunisten und Juden versuchten am Sonntag abend, vor der Londoner deutschen Bot­schaft eine Kundgebung für die Freilassung der Angeklagten im Reichstagsbrandstifter-Prozeß zu veranstalten. Hierbei kam es zu schweren und blutigen Zusammenstößen mit der Polizei und den englischen Faschisten. Mehrere Personen, darunter zwei Po- ! lizisten, wurden verletzt Acht Personen wurden verhaftet.

? Eisenbahnunglück in Nordböhmen

s Warndsdors, 18. Dez. In der Nacht zum Montag gegen Mit­ternacht fuhr der aus Bodenbach kommende Personenzug vor dem ? Bahnhof Niebergrund bei Warndsdors auf einen haltenden- ; terzug aus. Drei Wagen des Güterzugs wurden zertrümmert, drei Personenzugwagen und die Lokomotive zum Teil erheblich beschädigt. Glücklicherweise war der Personenzug nur schwach be­setzt, insbesondere die beschädigten Wagen fast leer. 16 Personen , wurden verletzt, davon zwei schwer.

j Schloß Kranzbach bei Garmisch-Partenkirchen ^ niedergebrannt

Earmisch, 18. Dez. In der Nacht zum Sonntag brach in Schloß ^ Kranzbach bei Garmisch-Partenkirchen im Dachstuhl Feuer aus. das das Hauptgebäude bis auf die Grundmauern einäscherte. Infolge des Wassermangels konnten die Feuerwehren so gut wie nichts ausrichten. Das Schloß war in den Jahren 1913/14. mit einem Kostenaufwand von rund 1 Million gebaut worden und gehörte der Engländerin Miß Portman, die im Auslande weilt. In den letzten Jahren stand das Schloß leer.

s Der Rhern bis Bacharach im Packeis

- Koblenz, 18. Dez Die gewaltige Eisversetzung an der Loreley war am Sonntag das Ziel vieler tausend Schaulustiger. Meter­hohe Eisblöcke haben sich an der engsten Stelle des Rheins zu­sammengeballt, und soweit man blickt, zieht sich eine unüberseh­bare Fläche dahin. Am Sonntag konnte man schon eine nahezu 10 Kilometer lange Eisfläche bewundern. Das Packeis reicht jetzt nahezu bis an Bacharach heran Fortwährend schieben sich die oft bis 100 Quadratmeter großen Eisschollen unter unheim­lichem Krachen unter- und übereinander. In diesem Jahrhundert ist es das drittemal, daß der Rhein in Eisfesseln liegt,' aber noch nicht war es zu verzeichnen, daß der Rhein in einer Aus­dehnung von 10 Kilometer zugesroren ist.

j Unwetter und starke Kälte in Italien

^ Rom, 18. Dez. In Ober- und Mittelitalien Lauert das Un-

- weiter an, Schneefälle und ganz ungewöhnliche Kälte behindern den Verkehr Die Autostraßen Norditaliens sind unbefahrbar. In Triest liegt der Kraftverkehr still, da alle Straßen mit einer glatten Eisschicht bedeckt sind Bei starkem Sturm ist die Tem­peratur auf 4 Grad unter Null gesunken. Auf dem Markusplatz in Venedig steht das Wasser l.40 Meter hoch infolge einer Hoch­flut. Die Insel Irans war durch den Sturm der letzten Tage völlig abgeschnitten. Es gelang erst heute, die nötigsten Lebens­mittel für die Bevölkerung herbeizuschaffen.

Hagelsturm verheert die Insel Mytilene

Athen, 18. Dez. Die griechische Insel Mytilene wurde von einem Hagelsturm heimgesucht, der ungeheuren Schaden anrich­tete. Eine Million Ziegel wurden zertrümmert, wodurch 35 Häu­ser unbewohnbar wurden. Die Einwohner sind genötigt, unter . freiem Himmel zu übernachten. 40 Schafe wurden durch die un-

- gewöhnlich großen Hagelkörner getötet, auch in den Olivenhainen ist der Schaden sehr groß.

Sie dkliW Wmtzresse

M erNtes -leite«!

Der kulturelle Wert der bodenständigen Zeitung

Das Gesicht der deutschen Presse hat sich in knapp zehn Monaten vollkommen verändert. Es ist ganz selbstverständ­lich, daß die Presse als die Künderin und Verbreiterin des Neuen in Idee oder Ereignis von der Umwälzung dieses Jahres mit am ehesten ergriffen worden ist. Das Aufwüh­lende und die Anschauungsstützen Erschütternde der natio­nalen Revolution zeigt sich gerade in der Reaktion der Presse auf die Zeitereignisse und die Umformung von Staat und Gesellschaft. Während nach dem November 1918 die deutsche Presse kaum eines Vierteljahres benötigte, um zu dem zu werden, was ste ziemlich unverändert fast 1^ Jahr-

Die Freundschaft zwischen Thomas Brucks, der die pol­nischen Arbeiter so in den Himmel lobte, und Herrn von Waslewski, dem Mann mit dem stockpolnischen Namen . . du, das stimmt nicht!"

Willfried schüttelte den Kopf.

Warum bist du noch munter?"

Der Inspektor von der Feuerversicherung ist noch da. Ich möchte dich dringend bitten, daß du heute noch abschließt. Man kann sich jetzt nicht genug vorsehen. Ein Pole kann aus Wut ganz Rosenburg anzünden."

Willfrisd nickte.Selbstverständlich schließe ich sofort ab."

*

Der Abschluß kam zustande.

Willfried wollte in Höhe von 500 000 Mark abschließen, ließ sich aber auf das Drängen des Inspektors Ratzel hin verleiten, eine Versicherung in Höhe von 700 000 Mark abzuschließen.

Gothe zankte dann darüber und meinte, das sei zu hoch.

Willfrisd legte sich beruhigt schlafen. Jetzt konnte ^ie Körnerflut in den Silo, in die Scheunen fliehen. Jetzt war Rosenburg gesichert.

Aber er träumte in der Nacht schlecht.

Dauernd stritt er sich im Traume mit Thomas Brucks herum. Nannte ihn Betrüger und regte sich so auf, daß er aufwachte, als die Sonne noch nicht aufgegangen war.

Er sah nach der Uhr.

Zwei Uhr vorbei!"

Da beschloß er, gleich aufzustehen. Er kleidete sich an und verließ, als alles noch im tiefen Schlaf lag, das Schloß. Schritt über den kleinen Platz mit den Anlagen durch '-ie Pforte hinüber nach dem Gutshof.

Dort war alles still- Die Welt lag im Mondenlicht. Plötzlich stutzte er.

Was war das? Dort lag der Hofhund, der treue Karo, am Boden und rührte sich nicht.

Er lies zu ihm.

Tot!

Er sah um sich. Er witterte Gefahr!

k Zehnte hindurch geblieben ist/ hat diesmal die Zeit des s Experimentierens und Tastcns langer gedauert. Ganz zum Abschluß gekommen ist sie noch nicht, aber die neue Anord- § nung des Präsidenten der Reichspressekammer Max s Amann zur Befriedung der wirtschaftlichen Verhältnisse im deutschen Zeitungsgewerbe schafft in Verbindung mit ! seiner Kundgebung auf der Berliner Pressekonferenz die rechtliche und wirtschaftliche Plattform, auf die das deut­sche Zeitungswesen in seiner Gesamtheit treten kann. Auch sür die deutsche Presse ist jetzt die Zeit der Revolution vor­über, das Stadium der Evolution beginnt.

Die neue Linie der Reichsregierung aus dem Boden des ? neuen Staates und der neuen Weltanschauung, Bewährtes i und Erprobtes aus der Vergangenheit derartig mit dem Neuentstandenen und aus der Revolution herausgewachse-

- nen zu verbinden, daß nicht einmal mehr die Lötstelle zu >e- s hen ist, wird auch bei dem Neuaufbau der deutschen Presse

- deutlich erkennbar. Die nationalsozialistische Parteipresse

> war bis zum 30. Januar ausgesprochene Oppositions- und ! Angrissswaffe einer Partei, die den Staat sür sich erobern ! wollte. Heute sind Partei und Staat zu einer Einheit ver- i schmolzen, die Aufgabe der nationalsozialistischen Presse

hat sich völlig geändert. Sie muß sich fortan in der Festi- s gung des Gewonnenen und in dem Ringen um die gesin- nungsmäßige Umformung des einzelnen Volksgenossen be- s tätigen Dem veränderten Ziel muß sich auch die Taktik an- i passen, und deshalb gebührt journalistischer und verlegeri- ! scher Methode und Arbeitsweise der Platz, der ihnen im s Eesamtrahmen der deutschen Presse aus Grund geschichtli- i cher und traditioneller Entwicklung zukommt.

^ Dies gilt im besonderen von der H e i m a t p r e s s e, die s für die Struktur des deutschen Zeitungswesens von ganz ! besonderer Bedeutung ist und ihr gegenüber der Presse des ' Auslands, vor allem in den angelsächsischen Ländern, eine ganz besondere und eigentümliche Note verliehen hat. Schon s in den Jahren des Weltkrieges hatte es sich heravsgestellt, welche kaum wägbaren Werte den Heimatsblättern inne- ' wohnten. In tausenden und abertausenden von Fällen s waren es gerade die kleinen und kleinsten scholleverbunde- c aen Blätter, die das stärkste Band zwischen der Heimat und dem Kämpfer im Schützengraben herstellte. Nur wer selbst s in seiner journalistischen Laufbahn das Glück gehabt hat,

- an einer solchen Stelle tätig zu sein, weiß, daß der Leser der ! Heimatzeitung in ihr etwas erblickt, was gewissermaßen zur ! Familie gehört. Stellt sie sich obendrein, wie dies erfreu- ! licherweise in der Heimatpresse fast durchweg möglich ist. in ! den Dienst der Heimatkunde und geschichtlicher und kulturel- . ler Forschung des engsten Lebensbezirkes, dann erfüllt je­des dieser Blätter eine Mission, die vollkommen im Zei-

> chen des deutschen Gedankens und der Pflege deutschen . Brauchtums steht. Die neue Pressefllhrung im nationalso- , statistischen Staat hat nunmehr gerade diese Vorzüge der

Heimatpresse nicht nur erkannt, sondern sogar unterstrichen, l Ja, sie geht sogar noch weiter und verkündet ausdrücklich

- ihren Schutz, weil es verfehlt wäre, um mit den Worten r Max Amanns zu sprechen,aus einer mißverstandenen Auf­gabenstellung heraus dieser Presse den Lebensraum zu neh­men und damit Werte zu vernichten, die kaum wieder er­setzt werden können".

Aehnlich wie vor wenigen Tagen der Reichswirtschafts- i minister sich sür eine ruhige und stetige Entwicklung der deutschen Wirtschaft und freie Betätigung der Privatini- s native einsetzte, hat nunmehr auch der Präsident der Reichs- ' Pressekammer der deutschen Presse das Betätigungsfeld frei- gegeben zu wahrhaft nationaler geistiger Arbeit. Wo noch 1 Mißverständnisse obwalteten oder gut gemeinte, aber in ihren Auswirkungen nicht immer glückliche Werbungen ei­nes überwundenen Konkurrenzkampfes zu Mißhelligkeiten führten, sind sie durch die Anordnung vom 13. Dezember beseitigt und für die Zukunft unmöglich gemacht worden. Auch.die deutsche Presse lockt nunmehr zu neuen Ufern ein neuer Tag. Der neue deutsche Mensch wird in erster Linie mit durch die deutsche Presse geformt werden Zu seinen s berufensten Erziehern gehört vor allem die vielgestaltige deutsche Heimatpresse.

Eiste Komöd e des Parlamentarismus

London, 16. Dez. Eine Komödie des Parlamentarismus, die in der Geschichte des altehrwürdigen englischen Parlaments wohl

- einzig dastehen dürfte, fand am Freitag nachmittag nach einer 23stündigen Sitzung des Unterhauses ihren Abschluß. Die Aus­sprache über das Neufundland-Gesetz entwickelte sich zu einem harten Kampf zwischen Opposition und Regierung, bei dem die

Griff in die Tasche, wo der Revolver steckte, und sah sich scharf um. Nirgends war etwas zu merken.

Da stürzte er, von einem Instinkt getrieben, in den i Stall. Knipste das elektrische Licht an. s Da sah er . . das teuflisch verzerrte Gesicht des Polen ° Zolonyci.

Zolonyci stand, mit einem Melkeimer in der Hand, zehn Schritts vor ihm. Eben wollte er ihn in den Trog der besten Milchkuh schütten.

! Neben Zolonyci tauchte eben noch ein anderer Pole auf, der aus dem Stall nebenan zu kommen schien.

!Hände hoch!" schrie Willfried, der eine Teufelei ahnte.

! Die Polen standen starr.

Zolonyci setzte den Melkeimer nieder.

Plötzlich fühlte sich Willfried von hinten umschlungen. Zwei Hände fuhren nach seinem Halse, würgten ihn!

^ Da drückte er ab. i Der Schuh krachte durch die Stille.

' Die Soldaten fuhren empor. Sahen sich eine Sekunde an, dann griffen sie nach den Waffen und stürmten nach dem Gutshofe.

Woher war der Schuß gekommen?

Sie hörten die erschreckten Kühe brüllen.

In den Stall ging's.

Krach! Ein Schuß knallte! Der Gefreite Berthold hatte -geschossen. Er sah Willfried am Boden liegen und sich gegen die Angriffe zweier Polen wehren, dle Willfrisd nieder­stechen wollten.

Die Kugel saß. Ein Pole brach zusammen.

Den anderen packten die Soldaten. Wahnsinnig vor Wut droschen sie cruf ihn los.

Willfrisd richtete sich taumelnd auf.

Das ganze Gut war lebendig geworden.

Gothe kam, nur mit der Hose bekleidet, hinter ihm Schaffranz. Hellmer Gothe sah, daß die Soldaten im Stall waren. Da bemerkte er den flüchtenden Zolonyci und einen anderen Polen, seinen Komplicen.

In den Pferdestall.