gipfelte diese in scharfen Forderungen an die Negierung! Ausschaltung des Einflusses aller Parteipolitiker, also auch der Christlich-sozialen, gänzliches Verbot der Sozialdemokratischen Partei, Einsetzung eines Regierungskowmrssars sür die Stadt Wien. Außerdem wurde gefordert, das Handelsministerium dem Mitglied der Heimwehr Iakoncig zu übertragen, Vizekanzler Fey mit dem Ministerium für Landesverteidigung zu betrauen, Gleichschaltung der Landesregierungen mit der Bundesregierung in dem Sinne, daß dem Heimatschutz in den Ländern der gleiche Einfluß zugestanden werde wie bei der Regierung in Wien, freie Hand für die S i che r h e i t s d i r e k t or e n in den Ländern.
Wie verlautet, neigt man beim Heimatschutz der Ansicht zu. daß Bundeskanzler Dr. Dollfuß sich den Forderungen nicht verschließen werde. Sollte Dr. Dollfuß jedoch nicht daraus eingehsn, so droht, wie es heißt, der Heimatschutz mit dem Austritt aus der Regierung, und dem Sturz des Kabinetts Doll- f u ß, angeblich auch mit einer Verständigung mit den Nationalsozialisten zur Aufrichtung einer braun-grün-weitzen Regierung in Oesterreich durch „kalten Putsch".
AMles EisenUMWM iS Pose»
Posen, 15. Dez. Freitag morsen fuhr ein aus Samter kommender Personenzug infolge lleberfahrens des aus „Halt!" stehenden Vorsignals auf einen Personenzug aus Rogasen. der vor dem aus „Halt!" stehenden Sauvtsignal hielt, von hinten auf.
3 Wagen de. Rogasener Zuges wurden völlig zertrümmert und j sielen den 1b Meter hohen Hang hinunter. S Personen wurden getötet, 11 schwer verletzt. Es handelt sich meist um Schulkinder.
Wie sich das Eisenbahnunglück in Posen ereignete
Posen, 15. Dez. lieber das schwere Eisenbahnunglück das sich in Posen im Weichbild der Stadt in der Nähe der Posener Straße ereignete, liegen jetzt weitere Einzelheiten vor. Das Unglück ist darauf zurückzufübren, daß ein Signal falsch gestellt war und ein aus Obornik kommender Schulzug aut einen anderen Schulzug. der keine Einfahrt batte, ausiudr. Drei Wagen wurden aus den Gleisen geworfen und 2 von ihnen stürzten die er-va 15 Meter Kobe Böschung hinunter. Es handelt sich bei den zertrümmerten Waggons um Wagen 4 Klasse, die fast sämtlich mir Schulkindern und Landfrauen besetzt waren An der Un- iullstelle spielten sich herzzerreißende Szenen ab. Die Wagen .. mußten nach Eintreffen der Rettungsbereitschaft auseinander- geschnitten werden, um die Insassen zu befreien. Die Zahl der Todesopfer des Eisenbahnunglücks ist auf 1V gestiegen. Die der meist schwerverletzten Personen auf 50. 20 von den 50 Verletzten liegen so schwer darnieder, daß man mit ihrem Ableben rechnen muß. Die Lage der Verletzten war durch den strengen Frost noch besonders kritisch. Ein in der Nähe der Unfallstelle stehendes Haus konnte die Verunglückten nicht sämtlich aumeh- mcn. Erst nach und nach war der Abtransport, an dem sich auch Militärkraftwagen beteiligten, möglich.
43 Millionen RM. Ausfuhrüberschuß im November 1S33
Berlin, 15. Dez. Die Außenhandelsbilanz schließt im November mit einem Ausfuhrüberschuß von 13 Millionen gegen 93 Millionen RM. im Vormonat ab Die Einfuhr betrug 351 Millionen RM., sie ist gegenüber dem Vormonat um 1 Millionen NM., also etwas mehr als 1 v. H., gestiegen. Diese Zunahme ist zum Teil durch eine Erhöhung des Durchschnittswertes bedingt: mengenmäßig ist kaum eine Veränderung eingetreten. Im ganzen dürste die Einfuhrentwicklung im November ungefähr der Sai' !- i.adenz ensprechen. Im einzelnen ergeben sich jedoch Abweichungen von der Entwicklung in den Vorjahren. So ist die Rohstofseinsuhr gegenüber dem Oktober unverändert geblieben, obwohl hi^r in fast allen Vorjahren die Einfuhr stärker zunahm. Das hängt wohl damit zusammen, daß bei einer Reihe wichtiger Rohstaffgruppen die EindeLungen infolge der unsicheren Preisgestaltung während der letzten Monate noch eingeschränkt blieben. Die Einfuhr von Fertigwaren ist gesunken, und zwar eher etwas stärker als der Saisontendsnz entspricht. Gestiegen ist von Oktober zu November lediglich die L e b e n s m i t t e l e i n f u h r, Die Ausfuhr belief sich im November auf 394 Millionen RM.; sie ist gegenüber denr Oktober, in dem sie den höchsten Stand des laufenden Jahres erreicht hatte, um 51 Millionen RM., also um 11.5 v. H„ gesunken. Der Menge nach ist der Rückgang etwas geringer, da oie Ausfuhrpreise weiter rückläufig waren. Zum Teil ist die Aussuhrgestaltung -m November jahrszeitlich bedingt: allerdings geht die Abnahme diesmal weit über den Durchschnitt vergangener Jahre hinaus. Besonders stark hat, soweit sich dies bereits übersehen läßt, der Absatz nach Rußland und den Vereinigten Staaten von Amerika abgenom- m e n. Der deutsch-russische Handelsverkehr schließt, da der Rückgang der Ausfuhr rund ein Drittel betrug, erstmalig mit einem stärkeren Passivsaldo für Deutschland ab. Der Rückgang der Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten erscheint namentlich ^m Vergleich zu der Entwicklung im Vorjahr ebenfalls ungewöhnlich stark. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, daß sich der Absatz nach diesem Land in den Vormonaten besonders günstig entwickelt hatte.
Geschenk der Arbeiiropfer rm den Führer
Berlin. 15. Dez. Eine Abordnung der deutschen Arbeitsopfer, nämlich des Eesamtvsrbandes der deutschen Arbeitsopfer in der Deutschen Arbeitsfront, konnte dem Führer Adolf Hitler eine Weihnachtsbotschazt in Form einer Ruhr st einkohle überreichen. Wie das VdZ.-Büro meldet, wurde diese Weih- nachtsgabe dem Führer durch einen 72jährigen Bergmann überreicht, der 51 Jahre lang die Kohle zutage gefördert hat. Voller Ergriffenheit übernahm der Führer das Geschenk und sprach dann längere Zeit mit einem Arbeitsopfer über die jetzige Lage der gesamten deutschen Arbeitsopfer. Unter anderem wurde der Wunsch der deutschen Arbeitsopfer: Gleichstellung der Arbeitsopfer mit den Kriegsopfern und Anerkennung der Schirmherrschaft des Verbandes der deutschen Arbeitsopfer dadurch bestätigt, daß Adolf Hitler der Abordnung mitteilte, es gebe für ihn keinen Unterschied zwischen Arbeitsopfern und Kriegsopfern.
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Der Vau des Olympischen Siadions genehungl
Verliu, 15. Dez. Der Führer hat zu den Olympischen Spielen folgende Erklärung abgegeben: Mit dem heutigen Tage habe ich meine endgültige Genehmigung zum Beginn und zur Durchführung der Bauten auf dem Stadiongelände gegeben. Deutschland erhält damit eine Sportstätte, die ihresgleichen in der Welt sucht. Daß die Durchführung der geplanten, großzügigen Baumatznahmen Vieltausende von Arbeitstagewerken schafft, erfüllt mich mit besonderer Freude.
Bauten allein genügen jedoch nicht, um eine der Weltgeltung unserer Nation entsprechende Vertretung des deutschen Sports bei den internationalen Wettkämpfen zu gewährleisten. Ausschlaggebend ist vielmehr der einheitliche einsatzbereite Wille der Nation, au» allen Saue« Deutschlands di» besten Kämpfer aus»
zuwählen und sie zu schulen und zu stählen, damit wir bei ven bevorstehenden Wettkämpfen in Ehren bestehen.
Eine nicht weniger wichtige Aufgabe ist die dauernde und nachhaltige Pflege der Leibesübungen im ganzen Volke als eines der wichtigsten Kulturgüter im nationalsozialistischen Staat. Wir werden dadurch dem Geist des neuen Deutschlands in der Kraft seines Volkes eine dauernde Grundlage schaffen.
Für die erfolgreiche Durchführung dieser beiden Ausgaben ist der Reichssportführer mir und dem zuständigen Reichsminister des Innern allein verantwortlich Ich ersuche alle Organisationen, Behörden usw., ihm jede mögliche Unterstützung und Förderung zuteil werden zu lassen.
SlaalssekrelSr Suv'ch Merelst
Berlin, 15. Dez. Der Leiter des italienischen Außenministeriums, Staatssekretär Suvich, der in Erwiderung des Besuches der deutschen Minister in Rom Anfang der Woche als Vertreter des Chefs der kgl. italienischen Regierung nach Deutschland gekommen war, hat Berlin verlassen. Vor seiner Rückkehr nach Italien wird er als East der Regierung noch einige Tage in Köln und München verweilen Der Aufenthalt in Berlin bot der Reichsregierung Gelegenheit zu einem Gedankenaustausch über die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Fragen in dem freundschaftlichen Geist, der die Beziehungen zwischen den beiden Ländern auszeichnet.
AendelMg her MH^äustzaiisoröMtig
Berlin, 14. Dez. Im Reichsgesetzblatt wird das vor einigen Tagen vom Reichskabinett beschlossene Gesetz über die zweite Aen- derung der Reichshaushaltsordnung veröffentlicht. Durch dieses Gesetz wird die Reichshaushaltsordnung insbesondere in zweierlei Richtung umgestaltet:
1. Bisher waren ihre Vorschriften lediglich auf die Bedürfnisse des Reiches abgestellt Die Länder haben zum Teil eigene Haushaltsordnungen. Preußen hatte bisher keine eigene Haushaltsordnung, wodurch das preußische Haushaltsrecht schwer übersehbar geworden ist. Die Reichshaushaltsordnung mußte den Bedürfnissen der Länder und insbesondere der Gemeinden angepaßt werden, was durch die jetzige Aenderung der Reichshaushaltsordnung erfolgt ist. Auf diese Weise wird ein großer Schritt in der Richtung der Vereinheitlichung des Haushaltsrechts in Deutschland getan
2. Die Rechnungsprüfung der Reichsverwaltungen erfolgt durch den Reichsrechnungshof. Diese Organisation wird, ohne die notwendige Unabhängigkeit der Beschlüße des Rechnungshofes zu berühren, den fetzigen Verhältnissen in der Form angepaßt, daß dem Präsidenten des Rechnungshofes ein stärkerer Einfluß auf die Beschlüße des Rechnungshofes eingeräumt wird.
Unter Aufhebung des bisherigen Büros des Reichssparkom- mißars, als welcher bisher schon der Präsident des Rechnungshofes tätig geworden ist, werden die Geschäfte dieses Büros in der Hauptsache der Präsidialabteilung des Rechnungshofes zugewiesen.
Der Reichsardeilsmiliister über die
vorslüoiische Kleinsiedlung
Berlin, 15. Dez Bei Besprechungen über die Fortführung der vorftäütischen Kleinsiedlung im Reichsarbeitsministerium machte Reichsarbeitsminster Seldte einige grundsätzlich« Ausführungen. In rund zehn Monaten seien weitere 110 Millionen RM. der Kleinsiedlung zugeführt worden, von denen allein in diesem Jahre rund SO 000 Kleinsiedlerstellen hätten gefördert werden können, während von 1931 bis zu seinem Amtsantritt nur 83 Millionen RM. zur Verfügung gestellt worden seien, mit denen insgesamt rund 30 000 Kleinsiedlerstellen gefördert werden konnten. Die Kleinsiedlung habe nicht mehr den ausschließlichen Charakter einer Erwerbslosensiedlung, sondern stelle sich immer mehr als eine nebenberufliche Siedlung dar. Dabei werden den kinderreichen Familien und den Kriegsopfern besondere Vergünstigungen gewährt werden, ebenso auch allen anderen Kriegsteilnehmern.
Die deu1sch-schrve!zerischerr Beziehungen
Bern, 15. Dez. Aus eine im Zusammenhang mit der Rede des Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht in Basel im Nationalrat eingereichte Interpellation hat der Vorsteher der Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartenienrs, Pundespräsident Schult- heß, in der Sitzung des Nationalrats u. a. folgendes geantwortet: Wir sind bemüht, mit Deutschland gute und freundschaftliche Beziehungen zu erhalten und bereit, auch in Zukunft Warenmengen zu beziehen, deren Wert die Summe, die Deutschland uns für unseren Export und im Touristen- und Zahlungsverkehr zu leisten hat, sehr erheblich übersteigt. Wir stehen auch der Boykottbewegung, die in einzelnen Kreisen gegen deutsche Waren in die Wege geleitet worden ist, ablehnend gegenüber und billigen sie nicht Aus meiner Besprechung mit Dr. Schacht habe ich den Eindruck gewonnen, daß dieser sür die Schwierigkeiten der Schweiz volles Verständnis hat, unserem Lande wohlgesinnt und auch bemüht :st, zu einer Verständigung die Hand zu bieten. Was uns betrisst, so wünschen wir mit der gegenwärtigen deutschen Regierung in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht die gleichen freundschaftlichen Beziehungen zu unterhalten, die von jeher mit dem Deucjchcn Reich bestanden haben.
Transflbirien-EMetz überfallen
7 Tote» 8 Schwerverletzte
Moskau. 15. Dez. Wie aus Charbin gemeldet wird, ist auf den transsibirischen Schnellzug aus mandschurischem Gebiet ein Ueberfall verübt worden. Nach vorläufigen Angaben find 7 Fahrgäste getötet und 8 schwer verletzt worden. Mandschurischjapanische Truppen griffen noch im letzten Augenblick ein und vertrieben die Banditen.
Der Ueberfall auf den Transsibirien-Cxpreß
Eharbin, 15. Dez. Wie zu dem Ueberfall auf den Trans- stbirien-Expreß bei Tsitstkar ergänzend gemeldet wird, hat sich die Zahl der Opfer bedeutend erhöht. 13 Personen haben ihr Leben eingebößt, nämlich 1 Ruße, 6 mandschurische Staatsangehörige, 3 japanische Zivilisten und 3 japanische Soldaten. 15 Personen. ein russischer Soldat, 3 mandschurische Soldaten und 11 mandschurische Zivilisten wurden verletzt. Die Zahl der von den Banditen entführten Personen ist noch nicht bekannt.
28 Grad Kälte in Schlesien
Berlin, 15. De». Der schar?« Frost in gan» Deutschland hält an. Nach bitterkalter Nacht stand da» Quecksilber in der Reichs- hauvtstadl am Freitag früh noch immer aus 14 Grad unter Null. In den <l»ß»nb»v.r-«« «rnden sogar 18 Grad Kälte gemessen. .
Die größte Kälte mit 28 Grad hat Schlesien zu verzeichnen. Während in Breslau 26 Grad und in der Gegend um Neiße 27 Grad gemessen wurden, sank die Temperatur in Smottau sogar auf 28 Grad. In den schlesischen Bergen weht starker Nordoststurm.
Bei etwas milderer Kälte setzten am Donnerstag nachmittag in Hamburg und Umgebung Schneeiälle ein. die den ganzen Abend und einen großen Teil der Nacht über andauerten. Hamburg bot am Freilag morsen ein echt winterliches Bild. Die Schneedecke hat 7 Zentimeter erreicht. Während nachts 9 Grad Kälte gemessen wurde, zeigte das Thermometer am frühen Morgen etwas über 6 Grad. Erheblich kälter ist es dagegen in der Lübecker Gegend. Hier wurden 22 Grad Kälte festgestellt.
Nach dem großen Schneesall und der Aufklärung hat die Kältewelle auch in Württemberg wieder neuen Auftrieb erhalten. In Stuttgart wurden 14.5 Grad und in öeilbronn l3.7 Grad gemessen. Die Schwäbische Alb und der württembersische Schwarzwild meldeten Höchsttemperaturen von 14.8 bzw. 16,3 Grad.
Letzte Nachrichten
Der Kreuzer „Karlsruhe" aus Kalkutta ausgelaufen
Berlin, 15. Dez. Kreuzer „Karlsruhe" ist am 14. Dezem- ! oer planmäßig aus Kalkutta ausgelaufen, wo das Schiss durch englische und indische Behörden sehr entgegenkorn- inende Aufnahme gefunden hatte. Während des Aufenthalts wurde der Kreuzer durch den Gouverneur von Bengalen und den Maharadscha von Tipura besichtigt.
Suvich in Köln
Köln, 15. Dez. Am Freitag traf der italienische Staatssekretär Suvich auf seiner Vesuchsreise zu einem kurzen Aufenthalt in Köln ein. Nach einer Rundfahrt durch die Stadt wurden der Dom und seine Schatzkammer, der Gürzenich und das Kölner Rathaus besichtigt. Die Stadt gab dem Gast im Rathaus ein Frühstück. Oberbürgermeister Dr Riesen wies auf die alten kulturellen Beziehungen zwischen der Stadt Köln und Italien hin. Suvich gab seiner Freude über die herzliche Aufnahme Ausdruck und versicherte, die Männer, die heute die Geschicke Deutschlands leiten, seiner Freundschaft. Am Nachmittag wurden dem italienischen Staatssekretär im italienischen Generalkonsulat die Mitglieder der italienischen Kolonie vorgestellt. Nach einem Tee :m Petrarca-Haus besuchte Suvich die Kölner Universität und nahm dort an einem Dortrag über Mussolini und das antike Rom teil, der von Professor Curtius gehalten wurde.
Abschluß der Handelsvertragsverhandlungen mit Holland
Haag, 15. Dez. Wie aus gut unterrichteten Kreisen verlautet, sind die hier seit einiger Zeit geführten deutsch-holländischen Handelsvertragsverhandlungen jetzt zu einem befriedigenden Abschluß gebracht worden. Die deutsche Delegation wird wahrscheinlich nach der Unterzeichnung des neuen Vertrages die Rückreise nach Berlin an- treten.
Der Reichswirtschaftsminrster bei Runciman London, 15. Dez. Reichswirtschaftsminister Schmitt stattete am Freitag Handelsminister Runciman im Handelsamt einen Besuch ab.
Der Londoner Besuch des englischen Botschafters in Berlin London, 15. Dez. Der britische Botschafter in Berlin Phipps hatte erneut Unterredungen mit dem Staatssekretär des Auswärtigen Sir John Simon. Außerdem wohnte er im Unterhaus einer Sitzung des Kabinettsausschusses sür Abrüstungsfragsn bei. Diese Sitzung währte außergewöhnlich lange.
Avenol verläßt London
London, 15. Dez. Der Generalsekretär des Völkerbundes ! Avenol frühstückte mit dem italienischen Botschafter in London, Erandi. Ferner hatte er Unterredungen mit dem Präsidenten der Abrüstungskonferenz Henderson und mit V a l d w i n. Nach einem Frühstück mit Austin Cham- verlain wird er Samstag London wieder verlaßen.
Rücktritt der spanischen Regierung
Madrid, 15. Dez. Im Anschluß an einen Kabinettsrat erklärte der Handelsminister, daß die Regierung zurllcktreten werde. Der Ministerpräsident bestätigte, daß in der kommenden Woche ein neues Kabinett vor das Parlament treten werde.
An alle Landes und Bezirksverbände-Innungen, Handwerker. Kaufleute und Gewerbetreibende!
Betreff: Auflösung von Organisationen.
Durch die vielerlei Veröffentlichungen in den Tages- und Fachpressen sind weitgehende Mißverständnisse und Beun- ruhigungen auch in Handwerkerkreisen sowie bei Kaufleu- ! ten und sonstigen Gewerbetreibenden über zukünftige Gestaltung ihrer Organisationen und deren Schicksal entstanden.
Ich verweise deshalb darauf hin, daß für das Handwerk und den andern Verbänden der Kaufleute und Gewerbetreibenden eine Auflösung im Zusammenhang mit den Umstellungen der Deutschen Arbeitsfront nicht in Frage kommt. Diese Auflösung bezieht sich nur auf industrielle , Arbeitsgeberverbände, und zwar auch nur auf solche, deren ! Tätigkeit sich ausschließlich oder vorwiegend auf Lohn und ! Tariffragen bezog, während die reinen Industrie-Berufs- Verbände davon nicht betroffen werden.
! Die Handwerklichen Organisationen,, also Innungen, i Jnnungsausschüsse, Landes- und Bezirksverbände, Reichs- sachverbände usw. werden von diesen Auflösungsbestim- > mungen nicht betroffen, denn es handelt sich bei ihnen am j berufsständische, wirtschaftspolitische Gebilde, die im kom- . menden ständischen Aufbau notwendig sind und darin ein- gegliedert werden. Das soeben veröffenlichte Ermächtigungsgesetz über den vorläufigen Aufbau des Handwerks sind ja ausdrücklich Pflicht-Innungen vorgesehen und wird in Kürze durch Ausführungsbestimmungen erläutert werden. Von einer Auflösung der Handwerks/-, Kaufleute- und Gswerbe- treibenden Berufsorganisationen ist demnach in keiner Weise ^ die Rede.
! In aller Balde werden sämtliche Angehörigen der genannten Organisationen in den Gesamtverband deutscher Handwerker und Gewerbetreibenden (GHG) eingegliedert ! und ^ind dadurch auch in die deutsche Arbeitsfront ein-
unck OHO-kreis Amtsleilung Neuenbürg
W. Selling. Krei--Aml»l«lker.