^ Heidenheim, 14. Dez. (Fuhrwerk vom Zug er« faßt.) Dienstag abend, als der Personenzug 2156 von Schnaitheim her kommend aus die hiesige Station einfah- ren wollte, stieg er mit einem der Firma Waldenmaier ge­hörenden Zweispännerfuhrwerk beim Bahnübergang am „Felsen" zusammen, wobei das Fuhrwerk mit samt der La­dung auf die Seite geworfen wurde. Der Lenker des Fuhr­werks, der auf dem Wagen stand, wurde zu Boden geschleu­dert, wo er in verletztem Zustande liegen blieb. Er wurde in das Krankenhaus eingeliefert. Die Schuldfrage dürfte auf Seiten des Stellwerksmeisters liegen, da er nicht recht­zeitig die Schranken geschlossen hatte.

Aus dem Gerichlssaal

Eine furchtbare Tat

Ulm, 14. Dez. Mit innerem Schauer denkt man in Laupheim und in Bühl noch an die furchtbare Tat, die am 6. Juli 1933 am Rande des Bastelwaldes auf Markung Laupheim geschah. Der 1913 in Laupheim geborene, zuletzt in Bühl OA. Laupheim reehnhast gewesene Hilfsarbeiter Georg Hardter hatte ein fünf- einhalbjähriges Mädchen namens Viktoria Oesterle, das er bei einer Spazierfahrt auf seinem Rade mitgenommen hatte, so mig- handelt, das; er selbst annahm, dag das Kind, das er in den Wald bewusstlos unter eine Tanne gelegt hatte, tot sei. Das bewusstlose Kind lies; er liegen und fuhr mit seinem Fahrrad nach Laupheim. Wie der Angeklagte selbst angibt, sei ihm dann die Reue gekommen. Er fuhr deshalb zum Landjägerkommando und meldete sich dort selbst-mit den Worten; „Ich habe einen hi 'gemacht." Das Erricht nahm mildernde Umstände an und verurteilte den Angeklagten zu vier Jahren zehn Monaten Ge­fängnis und fünf Jahreii Ehrverlust.

Kindsnoßhandlung vor Gericht

Ravensburg. 11 Dez. Das Schwurgericht hat den 30 Jahre alten verheirateten Schlosser Johann Vöhringer von Hauerz OA. Leutkirch, der sein t Jahr altes Kind, einen Knaben, so schwer mißhandelt hatte, das; das Kind starb, wegen eines Verbrechens der Körperverletzung mit nachgesoigtem Tode zu einem ^,ahr und sieben Monaten Gefängnis verurteilt. Der Haftbefehl blieb aus­recht erhalten.

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Erholungsurlaub der Stabschefs. Die oberste SA.-Füh- rung teilt init: Stabschef Nöhm hat sich zur Wiederherstel­lung seiner Gesundheit auf einen etwa dreiwöchigen Erho­lungsurlaub begeben.

Staatsbegräbnis für Staatsrat Wage mann. Der preußi­sche Mnuslcrpräsidcnl Eöring hat angeordnet, das; die Bei- enung des beim Flugzeugunglück so tragisch ums Leben ge' lammenen Präsidenten des Landeserbhofgenchts. Sinais. r.n Waaemauu. als Slaatsbearabnis ersolgt.

Hauptfiichjchüst für die kirchlich-konfessionelle Presse. Der Präsident de.r Neichspressekammer hat verfügt, daß die kirchlich-konfessionelle Presse zu einer Hauptfachschaft bei der Neichspressekammer zusammengefaßt wird. Die Haupt­fachschaft für die hirchlich-konfesfionelle Presse besteht aus dem Reichsverband der evangelischen Presse Berlin-Steg­litz, Beymestraße 8 und der Fachschaft der katholisch-kirch­lichen Presse, bischöfliches Ordinariat Berlin W 8 Behren­straße 66.

52 Opser der Kälte in den Vereinigten Staaten. Die Zahl der in mehreren Staaten der Kälte zum Opfer gefal­lenen Personen ist auf 52 gestiegen.

Dreiköpfige Familie durch Gas vergiftet. In einem Hause in der Nußbaumerstraße in Köln-Ehrenfeld fand man eine dreiköpfige Familie, Vater, Mutter und eins etwa 20jäh- rige Tochter, durch Gas vergiftet, tot auf.

Die «Stadt der Zuflucht". In einem der südöstlichen Vor­orte von Paris ist in Anwesenheit des Präsidenten Lebrun eins der eindrucksvollsten Gebäude, welche die Heilsarmee in der Welt besitzt, eingewerht worden. Die Eröffnungsfei­erlichkeit wurde von dem Präsidenten der Heilsarmee, Ge­neral Higgins, geleitet. Das neue Heim führt den Namen „Die Stadt der Zuflucht". Es ist mit einem Kostenaufwand von rund zwei Millionen Mark erbaut worden. Das Asyl für die Armen und Elenden in Paris besteht ausschließlich aus Stahl und Glas.

Versteigerung des Nordwollehauses in Bremen. In der vor dem Amtsgericht erfolgten Zwangsversteigerung des Nordwolle-Hauses gab der Bremer Staat ein letztes Gebot von 4 Millionen RM. ab. aus Las der Zuschlag erteilt

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wurde. Die Rechte des Bremer Staates wurden an das Reich abgetreten, das die Verpflichtung aus diesem Meist- gebot übernimmt. Danach erfolgte der Zuschlag an das Reich. Die 4 Millionen RM. sind mit Zinsen in bar zu zah­len.

Sportflieger Schwabe in Tunis. Der Sportflieger Karl Schwabe, der am Sonntag in Neapel angekommen war, hat am Montag seinen Flug über das Mittelländische Meer fortgesetzt und ist am Nachmittag in Tunis gelandet, von wo er am Dienstag nach Kairo weiterflog.

Baron Fircks f 2n Riga ist der langjährige deutsche Ab­geordnete und Parteiführer des Deutschtums in Lettland, Baron Wilhelm von Fircks gestorben Sein Tod bedeutet einen schweren Verlust für das Deutschtum in Lettland.

Eroszfeuer in einer Düsseldorfer Marmeladcfabrik. In der Marmeladefabrik Sroer u. Kierberg in Düsseldorf-Holt­hausen brach am Dienstag früh ein Feuer aus, das in den Vorräten reiche Nahrung fand, und sich im Nu zu einem Eroßfeuer entwickelte. Als die Feuerwehr eintrai, standen schon mehrere Lagerschuppen in Hellen Flammen. Es ge­lang die umliegenden Fabrikationsgebäude und ein stark gefährdetes Venzollager zu schützen. Der Sachschaden ist sehr groß.

Zwei Todesurteile in Ansbach. Am Dienstag wurde im . Wilburgstettener'Mordprozeß vas Urteil gefällt' Tie Lauo- wirtswitwe Kreszenz Mack und deren Sohn Franz Dieme» wurden wegen gemeinsamen Mordes an dem Landwirt Jo­hann Mack zum Tode verurteilt

l Sehr strenger Frost in Ostpreußen. Die tiefste Temnera- tur der letzten Zeit wurde Mittwoch früh kurz vor Son­nenaufgang in Königsberg mit 21 Grad, in Treuburg im Süden der Provinz mit 22 Grad und in Elbing sogar mit 23 Grad unter Null gemessen.

Als blinder Passagier zum Südpol. Admiral Bird. der von Neuseeland aus eine neue Forschungsreise nach dem Südpol angetreten hat, hat, wie eine englische Nachrichten­agentur erfährt, an Bord seines Schisses „Jakob Ruppert" drei blinde Passagiere entdeckt. Es handelt sich um junge Leute aus Auckland auf Neuseeland.

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