Hei Her Neichsanwoltschaft. Nährend im ganzen Jahre 1932 bei der Reichsanwaltschaft 3289 Anzeigen in Hochverratssachen eingingen, waren es in den ersten drei Monaten 1933 allein schon 2152.
Die Ergebnisse der Beweisausnahme des politischen Teils in grossen Zügen wiederholend, stellt der Oberreichsanwalt sest, dag zur Genüge bewiesen ist, dag im Frühjahr 1833 in allen Teile» ^ des Reiches für einen bewaffneten Aufstand mit Terrorakten der verschiedensten und furchtbarsten Art, Anordnung höchster Alarm- , bereitschaft usw. getroffen waren. Es hat sich auch gezeigt, das; ! man hier nicht etwa von bloßen örtliche» Vorgängen sprechen s kann, sonder» daß hier die Auswirkungen einer zentralen An- ! Weisung Vorlagen. Man wartete nur noch auf den Befehl von oben zum allgemeinen Losschlagen. Die Einleitung der Aufstandsaktion war nicht einmal-abhängig von dem angeblich vorgesehenen Marsch der Nationalsozialisten auf Berlin, sondern s sollte in verschiedenen Bezirken auch ohne solche Anordnungen, ! wenn auch etwas später, erfolgen Bei dem bewaffneten und in Alarm gehaltenen Rotfrontkämvferbund bestand sowieso die Neigung, aus eigener Initiative vorzugehen, wenn der Befehl von oben zu lange ausbleiben sollte.
Die Bemühungen um eine Einheitsfront hatten zur Zeit des s Reichstagsbrandes bereits einen gewissen Erfolg insofern ge- ! habt, als die Anhänger der Sozialistischen Arbeiterpartei Rosen- § seid geneigt waren, sich den Kommunisten anzuschließen. Es scheinen auch bei der SPD. gewisse Neigungen dazu bestanden zu haben. Jedenfalls ist die Tatsache, daß damals die zur Be- s dingung des bewaffneten Aufstandes gemachten Voraussetzungen s noch nicht vollständig erfüllt waren, selbstverständlich ngch der s ganzen Lage der Verhältnisse kein Beweis dafür, daß die Kommunistische Partei nicht zur Zeit des Reichstagsbrandes den bewaffneten Aufstand zum Auslodern bringen wollte.
Die Lage, fuhr der Oberreichsanwalt fort, war doch so, daß die Betrauung Adolf Hitlers mit der Regierungsbildung am 30. Januar auch für die Kommunistische Partei unerwartet kam. Die Kommunistische Partei war sich vollkommen im klaren darüber, daß ihre Rolle in Deutschland wahrscheinlich für immer ausgespielt war, wenn die nationalsozialistische Regierung sich > konsolidierte. Deshalb war für die Kommunistische Partei die s Situation gegeben, daß sie entweder den Kampf aufgeben mußte s oder daß sie, ohne daß die Vorbereitungen bereits restlos durch- geführt waren, den Kampf aufnahm. Das war die einzige Chance, die sie noch haben konnte.
Damit beendete der Oberreichsanwalt nach dreieinhalbstündi- gem Plädoyer seine politijchen Ausführungen.
In der Nachmittagsfitzung des Reichstagsbrandstifter-Prozesses gab der zweite Anklagevertreter, Landgerichtsdirektor Parrisius, eine ausführliche Schilderung des Lebensweges des Angeklagten van der Lubbe. Er verneint die Frage, ob der Angeklagte seine Wanderungen unternommen habe, um die Welt kennenzulernen. Man müsse vielmehr annehmen, daß seine zahlreichen Fahrten dem Zwecke dienten die politischen Verhältnisse in den anderen Ländern zu studieren. Auch im Februar 1933 habe er sich nach Deutschland begeben, um an den politischen Ereignissen teilzunehmen. Am 18. Februar sei van der Lubbe in Berlin eingetroffen; was er bis zum 22. Februar in Berlin getrieben habe, wisse niemand. Man könne aber annehmen, daß er durch die Straßen wandelte, um die Stimmung der Bevölkerung kennenzulernen. Landgerichtsdirektor Parrisius gibt dann einen Ueberblick über die Zeugenaussagen, die über die politische Unterhaltung Lübbes im Neuköllner Wohlfahrtsamt am 22. Februar gemacht worden sind.
Der Anklagevertreter geht alsdann zu den Brandstiftungen im Wohlfahrtsamt im Rathaus und im Schloß über und kommt zu dem Schluß, alles spreche dafür, Laß van der Lubbe den Plan s für die Brandstiftungen erheblich früher gefaßt habe, als er zu- i gab. Ganz besonders auffallend sei, daß van der Lubbe sich vor ! diesen Bränden und auch vor dem Reichstagsbrand in aus- ? gesprochenen Hochburgen des Kommunismus aufgehalten habe, s Reichsanwalt Parrisius weist darauf hin, die Tatsache, daß van - der Lubbe einen stichhaltigen Grund für seine Wanderungen nach Spandau und Hennigsdorf nicht habe angeben können, lasse Len Verdacht aufkommen, daß es mit seinem Aufenthalt dort eine ganz besondere Bewandtnis habe.
Der Reichsanwalt schildert dann die Brandstiftung, wie sie sich nach den Bekundungen van der Lübbes zugetragen haben soll und betont, daß die Anklage im Gegensatz zu den Bekundun- i gen Lübbes davon ausgehe, daß van der Lubbe die Tat nicht ! allein begangen haben könne. i
Gebt für die Winternothilfe!
Kampf umAoseuburg
Roman aus Oberschlesien von Johannes Hollstein.
sr.DKMlkng. Nachdruck verboten.
„Ja! Ein persönlicher Freund von mir! Hellmer Gothe! Er ist ein tadelloser Junge. Und tüchtig! Donnerwetter, wie der Kerl disponieren kann."
„Das freut mich ungemein, Herr von Kamerlingk!"
Willfried verabschiedete sich wieder.
*
Am Abend ritt Willfried zusammen mit Hellmer Gothe nach dem Gut des Herrn von Waslewski.
Man nahm sie sehr herzlich auf. Katja kam ihnen schon entgegen.
Waslewski ließ austragen, was Küche und Keller boten und bemühte sich, der beste Gastgeber zu sein. In flotter Weise unterhielt er sich mit seinen Gästen.
Es war ein angenehmes Plaudern.
Hellmer Gothe bemerkte im Laufe des Abends, wie Katjas Blicke immer wieder Willfried suchten. Mit erfahrenen Augen sah er, daß das Mädel verliebt war. j
Er begriff das ja auch. Willfried war ein famoser Ben- ^ genl! Grade gewachsen, ein hübsches, männliches Antlitz . . alles, was recht ist. Er verstand, daß die Mädchenaugen Gefallen an dem stattlichen Manne fanden.
Willfried war dazu noch ein angenehmer Plauderer.
Er sprach von seinen Reisen. Mit ein paar Worten stellte er ein Bild hin, außerordentlich anschaulich brachte er ihnen die Länder und Völker, die er gesehen hatte, näher.
„Wir wollten heute zusammen spielen!" sagte Katja plötzlich zu Willfried.
„Ganz recht! Das hatte ich vergessen!"
„Herr Gothe ist sicher auch Musikfreund?" fragte Katja halbhin.
„Musik!" wehrte Gothe ab. „Wissen Sie, gnädiges Fräulein! Darin halte ichs mit Wilhelm Busch, der so prachtvoll ! sagt: „Musik wird störend oft empfunden, weil sie mit Ge-
Ile deutsch-smzSMki! NWMiW
Paris, 13. Dez. Die diplomatischen Vorverhandlungen, die dieser Tage in Paris und in Berlin fortgesetzt wurden, beschäftigen die französische Presse in starkem Maße. Man betont allgemein, daß der Ministerrat vom Dienstag hin- s sichtlich der deutsch-französischen Politik keinerlei Entscheidung getroffen habe, und daß der Vortrag des französischen Außenministers Paul Boncour nur den Zweck gehabt habe, - seine Kollegen über die deutsch-französischen Besprechungen s zu unterrichten. , ^
Berliner Blätter über die französische Stimmungsmache j
Eine ganze Reihe Berliner Morgenblätter beschäftigt sich ! mit der tendenziösen Stimmungsmache, die von der französischen ! Presse mit dem neuen Besuch des französischen Botschafters beim i Reichskanzler gemacht worden ist !
In erster Linie wenden sich die Blätter gegen die entstellen- j den Aeutzerungen über das Wesen der SA. und weisen dem- s gegenüber auf die klaren und eindeutigen Erklärungen hin, die ^ Reichsminifter Stabschef Rühm vor kurzem über die SA. ge- , geben hat. Der „Völkische Beobachter" bezeichnet die gedankliche s Verbindung zwischen Lem Heer und der SA. als eine grobe ^ Irreführung Ueber die SA. gäbe es einfach keine Diskussion mehr. Der ganzen Welt sei bekannt, daß die SA. keinen , militärischen Charakter habe. Sie könne nicht als Kriegstruppe eingesetzt werden, denn ihr Aufbau zeige, daß alle j Altersstufen in den Formationen vereint seien, eine absolut un- s militärische Organisationsform! Es ei einfach absurd, die SA. s als militärische Kampftruppe hinzustellen und ihre Auflösung ? zu fordern. Lieblingswunsch einiger liberaler und demokratischer Politiker, die in Wirklichkcit damit den Nationalsozialsmus tref- , fen wollen. Wer nach der Neve Rohms noch Zweifel habe, der zeige keinen guten Willen, sich zumindest mit den Verhältnissen im neuen Deutschland abzufinöen und auf dieser Basis zu einer Verständigung zu kommen, denn röe Rede des Stabschefs spreche ; eine so klare und eindeutige Sprache, daß niemand, der es ehr» j lich meint, noch Zweifel haben könne — Die „DAZ." unter- ! streicht ebenfalls gerade die ungleichartige altersmäßige Elie- - derung der SA., die jeden militärischen Wert ausschließe und ^ meint, unzweifelhaft werde das „SA.-Problem" nur deshalb so eifrig behandelt, weil man eben wieder vom eigentlichen : Kernproblem, dem eigenen Nicht-Abrüstungs-Willen, ablenken ! möchte. Das Motiv des Wettrüstens sei durchaus nicht Furcht vor - Deutschland, sondern Furcht vor ser Konkurrenz untereinander. ^ Daß Frankreich die Gespräche mit Berlin nicht abreißen lassen ^ möchte, stellt immerhin schon einen Fortschritt dar. Die Er- , f ol g s a u s j i ch r e n mvsien aber fürs erste skeptisch be- ' urteilt werden und zwar schon wegen der innenpolitischen . Situation in Frankreich, die der Negierung Chautemps nicht die nötige Handlungsfreiheit gibt. Auch insofern sind die Pariser Pressemanöver zur Ablenkung bestimmt.
Rechtsverhältnisse der Geistlichen und Beum-en
der Evaugeuschen K rche
Berlin, 13. Dez Das Geistliche Ministerium der Deutschen Evangelischen Kirche hat ein vorläufiges Gesetz über die Rechtsverhältnisse der Geistlichen und Beamten der Landeskirchen beschlossen. Als Geistlicher oder Beamter darf, so heißt es in dem Gesetz, nur berufen werden, wer die für seine Laufbahn vorgeschriebene Vorbildung besitzt und gewillt ist, die Ordnungen der Deutschen Evangelischen K'rche einzuhalten, dem deutschen Volke zu dienen uno der ihm von Gott gesetzten Obrigkeit unrsr- tan zu sein.
Eine besondere Neuerung enthält der Paragraph 2 des Gesetzes, der die Eingehung der Ehe oer Geistlichen von einer Genehmigung abhängig macht. Die weiteren Paragraphen betreffen in der Hauptsache die Versetzung von Geistlichen und Beamten an eine andere Stelle sowie ihre Versetzung in den einstweiligen oder dauernden Ruhestand. Der Beschluß über die Notwendigkeit der Versetzung an eine andere Stelle oder in den einit- weiligen Ruhestand erfolgt durch ein unabhängiges Kir- chengericht, dessen Zusammensetzung den an ein deutsches Gericht zu stellenden Anforderungen entsprechen mutz. Gegen Be- i schlüsse dieser Kirchengerichte kann binnen zwei Wochen Berufung an das Geistliche Ministerium der Deutschen Evangelischen Kirche eingelegt werden, das endgültig entscheidet. Die Berufung hat aufschiebende Wirkung.
Das Geistliche Ministerium hat ferner ein Gesetz beschlossen, nach Sem zur Beilegung von kirchenpolitischen Streitfällen, die die dienstlichen und persönlichen Verhältnsse eines Geistlichen oder eines Mitgliedes einer kirchlichen Verwaltungsbehörde be- s treffen, ein Schlichtungsausschuß gebildet wird. Wenn
eine gütliche Beilegung des Streitfalles nicht möglich ist. hat der Schlichtungsausschuß eine Entscheidung darüber zu ireifen wie der Streitfall zu erledigen ist.
Der äußere Aufbau der Reichspressekammer
Berlin, 13. Dez Der äußere Aufbau der Reichspressekammer ist nunmehr durchgeführt. Der Reichspressekammer sind folgende Verbände und Fachschaften eingegliedert:
1. Reichsverband der Deutschen Presse.
2. Verein Deutscher Zeitungsverleger.
3. Reichsverband deutscher Zeitschriftenverleger.
4. Neichsverband der deutschen Korrespondenz- und Nachrichtenbüros Berlin.
5. Reichsverband der evangelischen Presse und Fachschaft der katholisch-kirchlichen Presie, vereinigt in der Hauptfachschaft der kirchlich konfessionellen Presse.
6. Reichsverband deutscher Zeitschriftenbuchhändler.
7. Verband der Presse-Stenographen.
8 Fachschaft der Vcrlagsangestellten.
9. Fachschaft der Redaktionsangestellten.
Damit sind die im Presseberuf Mitwirkenden entsprechend den Bestimmungen des Reichskulturkammergesetzes in den Durchführungsverordnungen in der Reichspressekammer zusammengeschlossen.
ZuMmsuWutz kleiner Landeskirchen
Berlin, 13. Dez. Das geistliche Ministerium der Deutschen Evangelischeil Kirche hat folgendes Kirchengesetz beschlossen:
ZI. Kleine Landeskirchen gleichen Bekenntnisses haben sich zu einer Kirche zusammenzuschließen oder einer größeren Landeskirche gleichen Bekenntnisses anzuschließen. Das geistliche Ministerium der Deutschen Evangelischen Kirche bestimmt, welche Kirchen kleine Landeskirchen sind.
Z 2. Landeskirchliche Gesetze, die die Vereinigung von Landeskirchen regeln, bedürfen der Zustimmung der Deutschen Evangelischen Kirche.
8 3. Das geistliche Ministerium hat das Recht, den Landeskirchen zur Durchführung des 8 1 dieses Gesetzes eine angemessene Frist zu setzen.
8 4. Kommt in der nach 8 3 gesetzten Frist eine Vereinigung nicht zustande, so hat das geistliche Ministerium das Recht, alle hierfür erforderlichen Maßnahmen zu treffen. Das geistliche Ministerium kann dieses Recht einem Bevollmächtigten übertragen.
8 b. Der nach 8 4, Satz 2, bestellte Bevollmächtigte erhält eine vom Reichsbischof ausgestellte Urkunde, aus der sich sein Aufgabenkreis ergibt.
8 6. Die von dem geistlichen Ministerium oder seinem Bevollmächtigten im Rahmen des 8 4 getroffenen Maßnahmen sind als Maßnahmen der zuständigen landeskirchlichen Organe anzusehen. Sie sind entsprechend dem Landesrecht und Lapdeskirchenrecht, soweit erforderlich, in den Amtsblätern der betreffenden Landeskirchen zu verkünden.
8 7. Dieses Gesetz tritt mit der Verkündung in Kraft.
Der Reichsbischof.
Letzte Nachrichten
HindenSurg empfängt Suvich Berlin, 13. Dez. Reichspräsident von Hindenburg empfing den zur Zeit in Berlin weilenden Unterstaatssekre- tär im italienischen Außenminsterium, Suvich, der vom hiesigen königlich-italienischen Botschafter begleitet war. Reichswirtschaftsminister Dr, Schmitt nach England gereist
Berlin, 13. Dez. Reichswirtschaftsminister Dr. Schmitt hat sich aus einige Tage nach England begeben, um an einer Trauung in einer befreundeten Familie in London teilzunehmen. Man geht wohl in der Annahme nicht kehl. Laß sich während seines Aufenthaltes für den Recchswirtschaftsminister Gelegenheit bieten wird, mit maßgebenden Persönlichkeiten der englischen Politik und Wirtschaft in zwangloser Weise persönliche Fühlung auszunchmen.
ArSeitsbeschaffungsprogramm der Eas-Elektro-Front Berlin, 13. Dez. Das großzügige Arbeitsbeschaffungspro- gramm der Reichsregierung erfährt durch einen Arbeitsplan des Jnllallateurgewerbes einen erneuten Auftrieb.
rausch verbunden." Aber . . lassen Sie sich nicht abhalten, Gnädigste! Spielen Sie! Ich habe vor Verdun das Trommelfeuer ausgehalten . . Gott, was ist da so ein bißchen Musik dagegen."
Katja erhob sich lachend und verließ mit Willfried das Zimmer,
Ein prächtiges, frischpo-liertes Cello lehnte am Flügel.
„Wollen wir versuchen?"
„Aber gern!"
Willfried blätterte in den Noten. „Ah . . di« Berceuse . . die habe ich früher gern gespielt. Hoffentlich geht sie auch heute noch."
Es ging wirklich. Willfried fand sich auf dem schönen Instrument, das einen edlen, vollen Ton hatte, wundervoll zurecht.
Mit leuchtenden Augen sah ihn Katja an.
,,Es geht doch! Wir müssen oft zusammen spielen. Bitte, tun Sie mir die Freude."
Er ergriff die kleine Hand und küßte sie.
„Wenn ich Ihnen eine Freude damit bereite, herzlich gern."
Mit halbgsschlossenen Lidern sah sie ihn an. Es gleiste und funkelte in den Augen,
Sie spielten nicht weiter. Sie unterhielten sich gedämpft, und das Sprechen wurde zum Liebesspiel. Die Art Katjas lockte und rief und der Mann war nicht unempfindlich.
Es ging ein feines Fluidum von dem Weibe aus. Willfried fühlte, wie es sich langsam auf ihn legte.
Unbekannte Gefühle erwachten in ihm. Am liebsten hätte er nach dem Weibe getastet und es in seine Arme gerissen.
Als er mit ihr aus dem Musikzimmer schritt, leuchteten neben ihm die nackten, elfenbeinfarbenen Schultern. Ein süßer Duft stieg zu ihm empor und die Augen winkten so verlockend.
Da riß er sie plötzlich in seine Arms und küßte sie.
Ganz ruhig lag sie in seinem Arm und ließ die Liebkosung ohne Wehren über sich ergehen.
„Kleine, süße Katja!" sagte er leise.
Da umschlang sie ihn mit beiden Armen, schnellte wie eine Katze an ihm empor und küßte ihn in verzehrender Glut.
Sein Atem ging schwer. Er fühlte es wie einen wilden Rausch über sich kommen.
Doch . . er fand sich wieder.
Das Mädchen aber sah ihm ins Auge.
Sagte lachend, mit girrender Stimme: „Sie . . fürchten . . das Feuer nicht?"
„Ich fürchte es nicht! Ich suche es!" entgegnete Willfried leise mit bebender Stimme.
*
Als sie dann wieder einander gegenübersaßen, da merkte man Katja nicht das geringste einer seelischen Veränderung an.
Willfried war nicht ganz so Meister in der Beherrschung seiner Gefühle. Hellmer sah wohl, wie seine Augen stärker, kraftvoller leuchteten. Er ahnte, daß die Liebe über ihn gekommen war.
Und von dem Augenblicke an trieb er, daß man gehe.
„Morgen heißt's zeitig auf den Beinen sein!" sagte er. „Allons, Will! Wir wollen reiten! Die Nacht ist sowieso kurz und ich trommel dich morgen früh auch aus den Federn."
„Selbstverständlich! Morgen geht die Ernte los."
Waslewski warf ein: „Ich freue mich, daß Sie einen so ausgezeichneten Nachfolger für Brucks gefunden haben."
„Ich denke, er wird sich schon machen!" sagte Willfried und warf Hellmer einen lustigen Blick zu.
Gothe lachte und tat sich dicke. „Will . . ich bin der beste Inspektor des Weltalls! Merke dir das!"
Waslewski lachte mit.
„Dann Glück zu! Ich halte den Daumen, daß alles klappt. Meine Hochachtung kann ich Ihnen nicht verbergen. Sie haben die Situation wirklich gemeistert."
Dann verabschiedeten sie sich.
(Fortsetzung folgt.)