Das Ergebnis der Verhandlungen des Reichsverbandes der Flaschner und Installateure mit der Easzentrale Deutsch­lands liegt jetzt in einem Programm vor, das sich über zirka drei Jahre erstreckt und Zusatzarbeiten in Höhe von ins­gesamt 600 Millionen RM. vorsieht.

Weihnachtsurlaub auch für Landhelfer

Berlin, 13. Dez. Der Präsident der Reichsanstalt für Arbeits­vermittlung uns Arbeitslosenversicherung hat ein Rundschreiben an die Landesarbeitsämter gerichtet über die Gewährung eines Weihnachtsurlaubs für die mehreren hunderttausend Lanühelfer und Landhelferinnen. Wie das VdZ.-Büro meldet, soll vie Ur- laubsgewäyrung grundsätzlich Gegenstand freier Vereinbarung zwischen dem Betriebsinhaber und dem Landhelser sein. Der Präsident erklärt sich einverstanden, Latz die Landhilfeförderung ungekürzt gewährt wird bei einem Weihnachtsurlaub bis zu einer Woche für Helfer, seren Heimatort weniger als 200 Kilometer vom Beschäftigungsort entfernt ist, und bei einem Weihnachtsurlaub bis zu zwei Wochen für Helfer aus einem weiter entfernten Heimatbezirk. Das soll aber nur für Land­helfer gelten, die ihren Arbeitsvertrag vor dem 15. Dezember 1933 bis auf zwölf Monate verlängert haben.

Marxistischer Anschlag auf die deutsche kulturelle Selbst­verwaltung in Lettland mißglückt

Riga, 13. Dez. In der Dienstagabend-Sitzung des lettländi- schen Parlaments brachten die Sozialdemokraten einen Antrag ein, die Selbstverwaltung des deutschen Bildungswesens in Lett­land zu schließen. Sie begründeten ihren Antrag damit, daß sich in den deutschen Schulen der Nationalsozialismus breit mache. Der Antrag wurde mit 31 gegen 14 Stimmen und 28 Enthaltungen abgelehnt. Damit ist dieser Anschlag auf die deutsche kulturelle Selbstverwaltung der von den Marxisten aus­ging, nicht geglückt.

Absage des ungarischen Ministerpräsidenten an Venesch und Titulescu

Budapest, 13 Dez. Ministerpräsident Gömbös antwortete am Dienstag in einer Rede aus die Aeußerungen des tschechoslowaki­schen Außenministers Venesch in Kaschau und Ersekujvar. Er sei nicht bereit, die Angebote Beneschs anzunehmen. Vorbedingung für den Frieden in Europa sei die Beseitigung der Ungerechtig­keiten aus den Friedensverträgen. Eine Teilnahme Ungarns an einem Bunde der Donaustaaten unter Führung Beneschs komme nicht rn Frage. Ungarn sage seine Mitarbeit gerne zu. Zuerst müsse aber Ungarns gerechter Standpunkt anerkannt wer­den. Es gehe zur Zeit ein politisches Ballspiel vor sich. Wenn Venesch Versöhnungswillen zeige, dann schlage Titulescu den Ball um so stärker. Gömbös meinte zum Schluß, daß in Europa eine geeignete Atmosphäre für eine friedliche Revision im Ent­stehen sei.

Abflauen der Unruhen in Spanien

Parks, 13. Dez. Die aus Spanien vorliegenden Meldun­gen lassen erkennen, daß die Unruhen bedeutend im Abneh­men begriffen sind. Bei Kämpfen in der Ortschaft Caca- belo wurden 0 Anarchisten und zwei Polizeibeamte getö­tet. Bei Kämpfen in Bujalance sind 5 Aufständische getötet worden.

Der französische Senat ändert die Finanzvcrlage

Paris, 13. Dez Der Finanzausschuß des Senats hat heute mit 23 gegen 4 Stimmen eine tiefgreifende Aenderung an der von der Kammer beschlossenen Abgabe von den Peamtengehältern vorgenommen. Sämtliche festen Einkommen sollen mit einer ge­staffelten Sonderabgabe von 3 bis 10 Prozent belegt werden. Dieser Beschluß dürfte zu großen Meinungsverschiedenheiten zwi­schen Kammer und Senat führen.

Drei-Königs-Treffen auf dem Balkan im Januar

Sofia, 13. Dez. Wie die gewöhnlich gut unterrichteteSora" erfährt, wird König Boris, der zur Zeit in Belgrad zu einem Besuch des südslawischen Königs weilt, anfangs der zweiten Januarhälste auch Bukarest einen Staatsbesuch abstatten. Die Könige von Rumänien und Südslawien würden dann Ende Ja­nuar zu gleicher Zeit Sofia einen Gegenbesuch machen. Dieses Drei-Königs-Treffen werde am 39. Januar, am Geburtstage des Zaren Boris, seinen Höhepunkt erreichen.

Abkürzung öer Warjezett

w der ArkeMs'ekMrsicherMg

Berlin, 12. Dez. Der Reichsarbeitsminister hat durch Ver­ordnung die Wartezeiten in der Arbeitslosenversicherung erheb­lich abgekürzt. Diese beträgt nunmehr:

1. Vierzehn Tage bei Arbeitslosen ohne zuschlagsberechtigte Angehörige (bisher 21 Tage),

2. Sieben Tage bei Arbeitslosen mit einem, zwei oder drei zuschlagsberechtigten Angehörigen (bisher vierzehn Tage),

3. Drei Tage bei Arbeitslosen mit vier oder mehr zuschlags­berechtigten Angehörigen (bisher sieben Tage).

Ferner mutzte nach den bisherigen Vorschriften jedesmal eine neue Wartezeit zurückgelegt werden, wenn die Zwischenbeschäfti­gung sechs zusammenhängende Wochen gedauert hatte. In Zu­kunft wird die einmal zurückgelegte Wartezeit auch dann noch angerechnet, wenn die Zwischenbeschäftigung nicht länger als 13 Wochen gedauert hat. Auch den Notstandsarbeitern, die be­kanntlich in der Regel 13 Wochen lang beschäftigt werden, wird also in Zukunft eine neue Wartezeit ersvart.

Die im Arbeitsdienst geleistete Arbeit wird durch die neue Verordnung besonders anerkannt. Die neue Verordnung be­stimmt, daß im Anschluß an eine mindestens sechsmonatige Be­schäftigung im Freiwilligen Arbeitsdienst keine Wartezeit in der Arbeitslosenversicherung zurückzulegen ist. Die neue Verordnung tritt am 18. Dezember 1933 in Kraft.

LM?es

Wildbad, den 14. Dezember 1933.

Wildbad-Sommerberg. 15 Zentimeter Pulverschnee, da­von 10 Zentimeter Neuschnee 12 Grad. Im Tal 8 Gr. Himmel bedeckt. Gute Schidahn.

Grünhülke. 20 Zentimeter Pulverschnee, davon 9 Zenti­meter Neuschnee 14 Gr., Gute Schibahn. Die Schnee- hältnisse sind zur Zeit besonders gut.

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Die Jugend-Weihnachtsfeier des Turnvereins Mildbad

am Sonntag brachte Ueberraschun-gen, und zwar dergestalt, daß es unmöglich ist, sie zuvor zu erwähnen, weil sie nicht nur angenehm waren, sondern auch so wertvoll sind, daß sie in einer Ortspresse berichtet werden müssen. Die erste Ueberraschung bestand in dem sehr guten Besuch trotz der großen wirtschaftlichen Ersparnis, wie sie winters in einem

^ Badeort zu herrschen pflegen. Außerordentlich willkommen

> ist ferner die Tatsache, daß so viel Jugend anwesend war, daß einzelne alte Wildbader erklärten, sämtliche Kinder der Stadt seien erschienen. Die dritte Überraschung war die Leistung, das heißt, mit dem Fremdwort die Qualität des-

- sen, was vorgeführt wurde. Um es vornweg zu sagen: ganz hervorragend. Eingeweihe hatten gemeint, es schon vor dem

, Sonntag zu wissen; aber auch sie mußten nachher zugeben, daß selbst ihre Erwartungen übertroffen worden sind. Eins s liebe Feststellung ist endlich noch zu machen, nämlich die ! künstlerischen Leistungen in selbstloser Hingabe im Eyren- ! amt seitens des Wudvader Musikvereins, des Herrn Ober­lehrer Wildbrett, des Herrn Malermeisters Batt und der j Jugendturnbitdner. Auch hier sei ihnen öffentlich Dank ge- ! sagt für ihre Hingabe und unendliche Geduld zu und bei ! vielem.

! Die Jugendweihnachtsfeier war die erste unter dem ! Zeichen des Hakenkreuzes. Der 1. Vorsitzende Fahrbach,

. erwähnte in seiner Eröffnungsansprache unter anderem,

! daß das Jugendlurnen für beide Geschlechter nicht genug : .gefördert werden kann; früher sei die Jugend bei Turn­festen so gut wie nie zu ihrem Recht gekommen; Las solle ! nun endlich anders werden. Kein Wunder, daß die Eröff- ! nungsansprache so viel Beifall fand, ist doch öer Führer I des Vereins nicht nur ern vorzüglicher Sprecher, sondern ! auch Deutscher, dem man es anmerkt, daß er auch innerlich

> zu seinen Worten steht. Unzweifelhaft deutlich konnte der

- aufmerksame Beobachter erkennen, welch guten Eindruck ! das namentlich auf die große Zahl der jugendlichen Gäste

machte. Als ob sie auf solche Worte gewartet hätten.

Der Schüler und Schülerinnen vaterländischer Sprech­chor klappte tadellos: alle waren bei der Sache, das Herz ging ihnen selber auf. Die Arbeit und Hingabe der Turn­warte kann nur der beurteilen, der Fachmann, selbst viel unterrichtet und gelehrt hat. Die Freiübungen der Schüler in 3 Abteilungen, die Bocksprünge der Schüler (2. Riege), die Barrenübungen der Schüler der 1. Riege, alle zeugten von Hingabe an die Sache, von viel Wollen und wiesen zum Teil beste Leistungen auf. Der junge Hellberg trug sein Gedicht vorzüglich vor; den Inhalt brachte er trefflich zur Geltung und trotz der Jugendlichkeit der Stimme war arch die letzte Silbe im entferniesten Winkel des großen Raumes ! verständlich.

! Fabelhaft waren die vielen Pyramiden der Turner­jugend. Man hätte sie alle in photographischen Aufnahmen sesryatten sollen, oder noch besser: einen Film hätte man von den ganzen Vorführungen am Sonntag drehen sollen; wahrlich, es hätte sich gelohnt.

Die Pause nach dem 1. Teil der Darbietungen war zweckmäßig, nicht so sehr wegen der Gepflogenheit, eine Pause zu machen, sondern um den Schülern und Schülerin­nen und den Lehrlingen 30 Minuten Ruhe zu gewähren, hatten sie Loch wirkliche körperliche Leistungen vollbracht.

» Die Pause gab aber auch den zahlreich anwesenden Eltern i die Gelegenheit, mit den Nachbarn am Tisch ihre Meinung ° auszutauichen. Der Turnverein Wilöbad und seine Jugend- i ! turnwarte wollten die Weihnachtsfeier benutzen, den Eltern ? i zu zeigen, wozu man die vielen Turn- und llebungsstunden ! der, 12 Monate vorher verwendet hatte; sie wollten bewei- i sen, daß die Jugend wirklich etwas gelernt hat. Dieser Be- s s weis ist restlos gelungen. Zeigte sich das schon im I.Teil ' i der Vorführungen, so wohl noch mehr im gesteigerten Maß im 2. Teil. Die Fachwarte haben den Lohn sür ihre schier ! unendliche Mühe an diesem Sonntag durch den Erfolg, den ! ihre Schüler und Schülerinnen eingeheimst haben. Sie ha­ben, in turnerischem Sinn Lisbesarüeit an der Wildbader Jugend geleistet.- j

Noch nie hat man in Wildbad das gemeinsame Lied O Tannenbaum" so sieghaft und mit Hingebung singen hören, wie am Sonntag. Aberhunderte Helle, strahlende Kinderköhlen haben es gern gesungen, und tiefe Männer- : Pässe dazwischen, das war Weihnachtsstimmung! Mancher Mutter ist es tief eingegangen und manche Träne s der Rührung ob dieses so gesungenen Liedes sah man ver­stohlen fortwischen. Es ging einem ans Herz.

Das WeihnachtsspielDer armen Kinder Weihnachts­freude" zog sich etwas lang hin, trotzdem haben die zahl­reichen jugendlichen eine beachtliche Leistung vollbracht. Ist- i haltlich kann man dieses Stück nur loben, weil es tief reli- s giös und echt sozial ist und so recht in die Zeit hineinpaßt. Mit großer Hingebung haben die Hauptdarsteller, die beiden ^ armen Geschwister und der sprechende Engel ihre Aufgabe ' ! gelöst. Den Dank empfingen sie nebst den anderen Mitjpie- ; ! lern durch starken Beifall. !

s Die Musik streute zwischen den einzelnen Darbietungen ' unermüdlich ihre Vorträge ein; sie sind jedesmal dankbar beklatscht worden. - !

Köstlich war das SpielWas bringt der Weihnachts- ' mann?" Fabelhaft die Erfindungsgabe des Autors, un­übertrefflich die Buben als Darsteller! Und kaum zu ent­scheiden, was am meisten Beifall gesunden hat, ob die Flie- j ger, oder die Lokomotive, oder die Reiter, oder der Jndia- s nerüberfall; man möchte noch nachträglich immer herzlich s lachen über den jüngsten und kleinsten Leutnant, der so s I prachtvoll kommandieren konnte: Stillgestanden, im Gleich- ^ schritt marsch! Und wie bei den kleinen Soldaten mit ihren großen Holzschwertern und den Papierhelmen die Beine nach vorn geschmissen worden sind. Wie bei einem Parade- l marsch. Der kleine Wendel-Leutnant geht später sicherlich , zur Reichswehr, oder er wird mal Trupp- oder gar Gau- sichrer. s

Die Krone der Darbietungen auf der Bühne aber war derTanzende Weihnachtsbaum". Diese entzückenden Tänze, von Mädchen ausgeführt, dürfen getrost übers Jahr wie­derholt werden, aber dann mit den gleichen Kostümen und i Dekorationen. Die letzteren stammen von unserem guten Wildbader Malermeister Batt; mit einem Wort: einzig schön. Was sollte man mehr bewundern: Die Ausdauer bei dem Einüben seitens der Kinder und des nimmermüden Oberlehrer Wild breit im ungeheizten Uebungssaal, das geniale des ganzen Stückes (Autor?), der Liebreiz der vie­len frischen sauberen Wildbader Mädels oder den staunen- ' den wollenden Beifall im Saal? Das war wirklich ein Weihnachtsstück! Man sollte diese Aufführungen mit wirk- ^ lichen und gemalten Christbäumen bald noch einmal zeigen;

> es wird sich wohl noch bis zum 6. Januar Gelegenheit da-

^ zu bieten. s

i Jener Schüler, der sein Gedicht so trefflich vortrug und

> dessen Name dem Berichterstatter leider nicht bekannt wur- ^ ! de, darf nicht vergessen werden. Er darf später wieder etwas

' vortragen, dieser Prachtvogelschmettergold! Der liebe Kerl will und kann; das hat jeder empfunden.

Und dann kam der alte gute Nikolaus; er hatte ei­nen scheußlich naturgetreuen Bart, grauweiß, als alter > Herr, einen Bauch und eine Allmachtswarze auf dem Zin­ken. In seinem millionischgroßen Zentnersack hatte er für. alle Mitwirkenden eine Gabe; indessen, so gar schnell teilte

er sich nicht aus; erst fragte er jeden, ob er nie eine Turn­stunde geschwänzt, und nie seinem Turnwart weh getan habe. Dann mahnte er zur Treue, Turnen sei nicht nur die denkbar beste Leibesübung für Buben und Mädels, sondern sogar Dienst am Vaterland, und übers Jahr wolle er wis­sen, Laß auch das letzte Schulkind und restlos jeder Lehr­ling im Wildbader Turnverein sei, andernfalls gäbe es hef­tige Nikolausstreich!

Der 1. Vorsitzende Fahrbach sprach als Veremsführer ein treffliches Schlußwort; nach dem Gesang des Deutsche landliedes verließen an 1090 junge und ältere und alte, mehr wie befriedigte Menschen die Turn- und Festhalle.

Dr. W.

s MttMerz

Warnung vor dem Ergreifen des Rechtsstudiums und

Maßnahmen des Justizministeriums zur Beschränkung ! des Zugangs zum höheren Justizdienst

! Von zuständiger Stelle wird mitgeteilt: Der Zudrang zum juristischen Studium hat in den letzten Jahren eine Steigerung erfahren, die zu den ernstesten Besorgnissen Anlaß gibt. Da im Reichs-, Staats- und Körperschaftsdienst nur eine sehr beschränkte Zahl von Juristen Aufnahme finden kann, die Rechtsanwalt­schaft heute schon weithin stark überfüllt und auch die Aufnahme­fähigkeit von Handel und Industrie nicht groß ist, werden, wenn nicht in Bälde der Zugang zum Rechtsstudium wesentlich nach­läßt, in nächster Zeit viele Juristen keine ihrer Vorbildung ent­sprechende auskömmliche, meist aber überhaupt keine Lebens­stellung finden können.

Das Justizministerium sieht sich daher im Benehmen mit dem Bund nationalsozialistischer deutscher Juristen veranlaßt, vor dem Ergreifen des Rechtsstudiums nachdrücklich zu warnen; es hat zur Beschränkung des Zugangs zum höheren Justizdienst folgende Verordnung erlassen, die demnächst im Amtsblatt des Justiz­ministeriums veröffentlicht werden wird:

1. Zur ersten höheren Justizdienstrriifung wird nur noch zu­gelassen, wer bei der Reifeprüfung mindestens das Gesamtzeug- nisBefriedigend" erhalten hat.

2. Diese Verordnung tritt sofort in Kraft Sie rindet keine Anwendung auf Studierende, die das ordentliche Studium oer

s Rechtswissenschaft an einer Universität bei Inkrafttreten der ! Verordnung schon begonnen haben.

(zez.) Dr. Schmid.

Gesetz des Staatsministeriums über Anleiheaufnahmen

Stuttgart, 13. Dez. Das Staatsministerium hat laut Regie­rungsblatt am 18 November 1933 auf Grund des Ermächtigungs­gesetzes vom 20. Juni 1933 das folgende Gesetz beschlossen:

Das Finanzministerium wird ermächtigt, folgende außer­ordentliche Ausgaben im Gesamtbetrag von 8 817 509 RM zu leisten und die zu ihrer Deckung nötigen Anleihemittel zu he. schaffen:

Jnnenverwaltung: 1. Für den Teilausbau der Landeswaü-» Versorgung weitere 2 550 000 RM, 2. zur Durchführung des Ar- bcitsbeschaffungsprogramms des Reiches 1933 auf dem Gelnc-r des staatlichen Straßenbaues weitere 275 MO RM.

Finanzvcrivaltung: 3. Zur Durchführung von Weg- und Me­liorationsarbeiten in den Staatsforsten 500 000 RM., 4. für Jn- standsetzungs- und Ergänzungsarbeiten an staatlichen Hochbauten 392 000 RM

Wirtfchasisverwaltung: 5. Zu Darlehen für die werteschaffende Arbeitslosenfürforge weitere 4 000 000 RM., 6 zu Darlehen sür landwirtschaftliche Bodenverbesserungen weitere 300 000 RM.. 7. zum Ausbau des zweiten Gleises der württembergischen Nord- Süd-Strecke Restbetrag 600 000 RM., 8. zur Einrichtung des elektrischen Betriebs aus der Reichsbahnstrecke Ludwigsburg StuttgartEßlingen und zur Verbesserung der Vetriebsverhält- nisse im Stuttgarter Nahverkehr, Restbetrag 200 000 RM.

Oertliche Zusammenschlüße bei der Organisation der Milchwirtschaft

Die Milchversorgungsverbände im Gebiet des Milchwirtschafts­verbandes Württemberg müssen in Durchführung der ihnen über­tragenen Organisationsarbeiten auf dem Gebiete der Milch­wirtschaft in zahlreichen Fällen verfügen, daß entweder örtliche Zusammenschlüsse gebildet werden oder Milcherzeugerbetriebe sich schon bestehenden örtlichen Vereinigungen anschließen.

Wenn nun eine solche örtliche Vereinigung in Form einer ein­getragenen Genossenschaft mit beschränkter Haftung besteht, kann natürlich keine Rede davon sein, daß bisher abseits stehende Er­zeugerbetriebe zum Beitrit zu diesen Genossenschaften gezwungen werden. Unter dem von den Milchversorgungsverbänden verfüg­ten Zusammenschluß versteht man vielmehr mindesten- die Lie­ferung der Milch sämtlicher Erzeugerbetriebe an die bestehende Vereinigung, mag diese nun die Form einer Genossenschaft oder einer freien Vereinigung haben. Zwang kann also aucgeüöt werden hinsichtlich der Lieferung der Milch seitens der am Ort ansässigen Erzeugerbetriebe, aber auch hinsichtlich der Aufnahme dieser Milch durch die in der Zusammcnschlußverfllgung genannte Vereinigung.

Wenn nun die in diesem Zusammenhang betroffene Milchver­wertungsgenossenschaft, Milchsammelstelle, Rahmstaiion oder der­gleichen damit veranlaßt wird, die erzeugte Milchmenge auch von Nichtmitgliedern aufzunehmen, so kann sie doch selbstverständlich nicht gezwungen werden, diesen Nichtmitgliedern dieselben Preise auszubezahlen wie den Mitgliedern. Es wird vielmehr in der Praxis erforderlich sein, daß die betreffenden Genossenschaften im Auszahlungspreis einen Unterschied machen zwischen denjeni­gen Lieferanten, die das Risiko des Betriebes als Mitglieder mittragen und denjenigen, die bisher aus Bequemlichkeit oder aus anderen Gründen sich zum Eintritt in die Genossenschaft nicht entschließen konnten.

Den bestehenden örtlichen Vereinigungen (Milchverwertungs­genossenschaften, Milchsammelstellen, Milcherzeugergenossenschaf­ten, Rahmstatwnen usw.) wird dringend empfohlen, bei der Ver­fügung örtlicher Zusammenschlüsse gegenüber denjenigen, die vielleicht jetzt ihren Beitritt zur Genossenschaft nachträglich no-h erklären wollen keine überspannten Forderungen in Form von Lintritisgebllhren zu erheben. Es sollte vielmehr in allen der­artigen Fällen jetzt noch ein letztesmal den Abseitsstehenden Ge­legenheit gegeben werden, zu billigen Bedingungen den be­stehenden örtlichen Vereinigungen öeizutreten, um den Unan­nehmlichkeiten aus dem Wege zu gehen, die damit Zusammen­hängen, daß die Genossenschaften sich veranlaßt sehen müssen, zweierlei Milchpreise auszubezahlen.

Waiblingen, 12. Dez. (Ertrunken.) Der im 34. Le­bensjahr stehende Hilfsarbeiter Albert Pfund fuhr mit dem bei der Waldmühle in der Rems liegendenSand- jchiff" vom linken aus das rechte Ufer, um den Weg nach Neustadt abzukürzen. Bei seinem nächtlichen Heimweg be­nützte er ebenfalls dieses Sandschiff. Anzunehmen ist, daß das Innere des Kahns infolge der großen Kälte vereist war, sodaß der Unglückliche beim Rudern ausglitt, das UeberaewiLt bekam und ins Wasser stürzte. Als man. am