gestellt gesehen hat. Der britische Staatssekretär für die Do- , minien, Thomas, hat an de Valera eine Note gerichtet, in der er chm mitteilt, daß die britische Negierung ernster Auffassung über L e kllrzlichen Vorlagen sei, die vom irischen Parlament angenommen worden sind und die die Verfassung abündern. de Valera hat der britischen Regierung in unnachgiebigen Worten den Beschluß des Freistaates dargelegt, seine augenblickliche republikanische Politik durchzuführen. E^ erwarte weiterhin eine Erklärung der britischen Regierung über die Haltung Großbritanniens gegenüber der Verkündnng einer irischen Republik -and ! darüber, ob bas zur Entschuldigung für aggressive Feindselig- f leiten gegen den irischen Freistaat gemacht werden würde. In politischen Kreisen in Dublin wird die Ansicht ausgedrückt, daß Neuwahlen innerhalb der nächsten drei Wochen stattsinden werden, und daß de Valera in der Republiksrage an das Land appellieren wird, mit anderen Worten — es wird sich um die Frage eines Austrittes aus dem britischen Reich handeln, de Valera ist voller Zuversicht, daß sich eine überwiegende Mehrheit für eine irische Republik entscheiden wird. Man glaubt, daß sofort nach der Verkündung einer irischen Republik die britische Regierung die in Großbritannien ansässigen Irländer zu Ausländern und einer Ausweisung unterworfen erklären wird. Einer solchen Maßnahme würde jedoch eine Reichskonferenz zur Erwägung des Austrittes des -rischen Freistaates oorausgehen. Eine amtliche Verlautbarung de Valeras wird innerhalb der nächsten 24 Stunden erwartet.
Sie deutsche Ausluudr-
mschutdiW md Merida
Aeußerungen von Reichsbankvrüsidenl Dr. Schacht.
Neuyort, 4. Dez. Das vom Komitee für besonders Handelsbeziehungen mit Deutschland herausgegebene German American Economic Bulletin veröffentlicht Aeußerungen des deutschen Reichsbankvräsidenten Dr. Schacht, die einem Interview entnommen sind, das Dr. Schacht dem Journalisten George Sylvester Viereck gewährte. Danach führte der Reichsbankpräsident u. a. aus: Deutschland ist einig in dem Wunsche, seinen Verpflichtungen nachzukommen. Die deutsche Geschäftswelt und das deutsche Volk als Ganzes sind Uber die Tarsache bedrückt, daß der Dienst für die privaten Schulden zur Zeit nicht in vollem Umfange funktioniert. Denn höher als die materiellen Opfer, die ein solcher Schuldendienst erfordert, bat das deutsche Volk zu jeder Zeit die geschäftliche Moral gestellt, die einen Schuldner verpflichtet, seine Schulden zu bezahlen.
Wenn man aber die Lage Deutschlands beurteilt, so geht cs nicht an, eine moralische Auffassung, die der Deutsche als berechtigt anerkennt, vom Schuldner zu verlangen, ohne sich der Unmoral zu erinnern, die gegen Deutschland von seinen politischen Gegnern begangen ist. Entgegen allen Grundsätzen wirtschaftlicher Erkenntnis ist Deutschland mit allem möglichen Druck gezwungen worden, die großen privaten Schulde» zu kontrollieren. um seine politischen Schulden zu bezahlen. Aus dem ie-ge nannten Layton-Bericht von >931 gebt bervur daß sich in sieben Jahren von 1924 bis 1930 ein Kapitalzustrom von 18 200 Millionen Reichsmark aus dem Ausland nach Deutschland ergossen hatte. Während desselben Zeitraums sind 10 300 Millionen Reichsmark das ist mehr als die Hälfte dieser ungeheuren Summe, nach dem Ausland zurückgeflossen, die einzig und allein iiir die Zahlung von Reparationen bestimmt waren.
Der gleiche Bericht wies auf die bereits Allgemeingut gewordene Erkenntnis bin daß Geld nicht ununterbrochen su-s den Taschen des Schuldners in die des Gläubigers fließen kann, wenn zu gleicher Zeit stetig wachsende Zollmauern seinem Handel hemmend im Wes« stehen. Ich selbst habe ununterbrochen feit der Stabilisierung der deutschen Währung auk diese Zu» fammeukänge bingewiesen und habe Inland und Ausland vor übermäßigen Krediten an Deutschland gewarnt. Ich habe immer wieder deutsche Geschäftsleute vor der Inanspruchnahme ausländischer Anleihen gewarnt, wenn sie nicht imstande waren, diese in fremder Währung zuriickzuzablen.
Ganz besonders habe ich auf die Gefahr kurzfristiger Kredite i aufmerksam gemacht. Einer Grupp« von Geschäftsleuten nach der anderen habe ich gesagt, daß diese kurzfristigen Kredite in : jedem Moment in größere» Summen gekündigt werden könnten und daß dann die Mittel der Reichsbank bis aufs äußerste j — ja darüber hinaus — beansprucht und Deutschlands Kredit ! ernstlich gefährdet werden würde. Ich habe ihnen vorgehalten, ; daß es alsdann unmöglich sein würde, das Geld aus Deutsch- ^ land zu transferieren, und habe besonders auf den unausweich- ! lichen Zusammenbruch des deutschen Wirtschaftsgebäudes unter , der Last der ausländischen Anleihen hingewiesen. Ich habe das i Moratorium als unvermeidlich oorausgesagt. >
Kampf um Rosenburg!
Roman aus Oberschlesien von Johannes Holl st ein. ;
28. Fortsetzung. Nachdruck verboten.
Willfried und Schaffranz retirierten mit der Waffe in der Hand den Turm hinauf.
Oben stand Elfe mit blassem Gesicht, aus dem die Angst um den Vater und WillfrieL deutlich sprach, und unaufhörlich zog sie an der kleinen Schloßklocke, deren Klang aber . nicht durchdrang. s
Wie Erleichterung kam es über das angstbebende Gesinde, als oben endlich der Herr mit Schaffranz erschien. !
Sie hatten beide den Revolver in der Hand. !
Sie hörten, wie sich die Polen unter wildem Schreien in das Haus ergossen, wie sie unten hausten. Die Aexte machten gute Arbeit.
Es krachte nur so. !
Plötzlich hörte man, wie sie die Turmstufen hochkamen.
Da . . ein Kopf erschien. Es war der Gärtner Powelka.
Da gab Schasfranz einen Schreckschuß ab.
Schrie in polnischer Sprache hinunter:
„Eine Kugel . . dem, der es wagt, hochzukommen."
Ein vielstimmiger Schrei der Wut war die Antwort.
Und sie kamen heraufgeschlichen wie die Katzen.
Drei, vier Köpfe wurden sichtbar.
Da schoß Schaffranz abermals und gleich hinter ihm Willfried. Aufschreie! Ein Körper polterte die Stufen hinunter.
Aber sie drängten hinten nach.
Sie waren in ihrer Betrunkenheit nicht zu halten.
Höher und höher kamen sie.
Abermals!
Peng . . . peng!
Die Kugeln suchten ihr Ziel in den unteren Gliedmaßen, und jammernd brachen zwei Polen zusammen. !
Da stürmte abermals Powelka empor. !
Meine Warnungen sind damals »»gehört verhallt. Sie haben die ausländischen Geldgeber nicht abgehalten, immer wieder Kredite nach Deutschlauo lnnciuzupumven, und die früheren mehr oder weniger sozialistischen deutschen Regierungen haben entgegen den Bemühungen der Reichsbauk die Verschuldungs- Politik geduldet oder gar unterstützt.
Trotz alledeut stebt das deutsche Volk und die deutsche Negierung nach wie vor auf dem Standpunkt, daß die Schulden bezahlt werden müssen. Freilich gilt auch hier das lateinische Wort: „Ultra vosse nemo obligatur". In alle» Reden der Londoner Weltwirtschaftskonserenz und von allen wirtschaftsvoliti- schen Koryphäen der Welt ist immer wieder anerkannt worden, daß Deutschland seine Schulden nur mit Warenlieferungen bezahlen kann. Dies aber gerade verhindert die Handelspolitik der Gläubigerländer.
Deutschland, ich wiederhole es, wird alle seine Kräfte anspau- nen, um die eingegangenen Verpflichtungen zu erfüllen. Es entspricht nur der wirtschaftlichen Vernunft und dem gesunden Menschenverstand, daß der Gläubiger dem zahlungswilligen Schuldner en-gegenkommt und durch seine Haltung die Ausbringung der Schuldenlast nicht hemmt, sondern erleichtert.
Der Reichsbischos legt die Schirmherrschast über die Elau- bensbewegung der deutschen Christen nieder
Berlin, 4. Dez. Das geistliche Ministerium der deutschen evangelischen Kirche hat folgendes Gesetz beschlossen:
81
Den Mitgliedern des geistlichen Ministeriums sowie den Beamten und Hilfsarbeitern der Reichskirchenrcgierung wird die Zugehörigkeit zu kirchewvolitischen Parteien. Bünden, Gruvven und Bewegungen untersagt. Die Mitgliedschaft in den kirchlichen Körperschaften und Synoden wird hierdurch nicht berührt.
8 2
Dieser Entwurf tritt mit seiner Verkündigung in Kraft.
gez. Der Reichsbischos.
»
Mit dem Erlaß dieses Gesetzes hat, wie der evngelische Pressedienst mitteilt, das geistliche Ministerium einen durchgreifenden Entschluß zur Herstellung einer einheitlichen kirchlichen Führung gefaßt. Es hat seinen Mitgliedern sowie allen Beamten und Hilfskräften der Reichskirchenregierung die Mitgliedschaft bei kirchenvolitischen Verbänden untersagt. Der Reichsbischos bar in , Ausführung dieses Beschlusses an die obersten Behörden der j deutschen evangelischen Landeskirchen die Ansforderung gerichtet, für ihre Mitglieder gleiche Maßnahmen durchzuführen.
Der Reichsbischof selbst bar die Schirmherrschaft über die Elaubensbewegnng deutscher Christen niedergelegt und wird in diesem Sinne an die Glaubensbewegung deutscher Christen ein Schreiben richten.
Ser ReWWhrMiflcr-Prozetz
Der 50. Berhandlungstag
Leipzig. 4. Dez. Der Reichstagsbrcndstifter-Prozeß feiert ein Jubiläum, den 50 Verhandlungstag. Die Beweisaufnahme steht dicht vor dem Abschlug, es sind nur noch wenige Zeugen zu oer- . nehmen, dann ist auch üer politische Teil erledigt. Voraussicht- ! lich wird am Mittwoch die Beweisaufnahme geschlossen werden. Dann ist beabsichtigt, eine längere Pause zur Vorbereitung der s Plädoyers einzulegen
In der Montag-Verhandlung werden zunächst vier Zeugen aus f dem Eerichtsgefängnis Guben vorgesührt. Der erste Zeuge ist der - Invalide Wilhelm Nickel. Er hat in einer früheren polizeilichen ! Vernehmung zugegeben, daß in seinem Hause kommunistische Gs- heimversammlungen stattgefunüen haben. Der Zeuge erklärt trotz aller Vorhaltungen des Vorsitzenden, da sei weiter nichts besprochen worden. Auch von einem geplanten kommunistischen Umsturz will üer Zeuge entgegen seinen früheren Bekundungen nichts wissen. Der Vorsitzeende verliest schließlich das polizeilickze j Protokoll, in dem der Zeuge zugegeben hat, daß u. a. das Kraftwerk Finkenherd gesprengt werden sollte.
Auch die Vernehmung der nächsten Zeugen, des Arbeiters Jäschke aus Zinzmdorf bei Frankfurt a. O., des Arbeiters Hieske und des Landarbeiters Noske führt zu keinem Ergebnis. Alle drei Zeugen versuchen, von ihren Aussagen bei ihren früheren Vernehmungen abzurücken und wollen sich an wesentliche Bekundungen vor der Polizei nicht mehr erinnern.
Ganz plötzlich, überraschend. Ein anderer Pole gleich hinter ihm.
Schaffranz hatte seine Kugeln verschossen.
Kaltblütig erwartete er die Polen.
Schlug zu, genau berechnet.
Und traf wie immer gleichmäßig an die Schläfe. Powelka sackte ohne einen Laut zu tun, ab, polterte die Treppe herunter. Aber das Messer des anderen fuhr Schafrsanz ln die Schulter.
Doch da hatte Willfried schon zugeschlagen.
Der Knauf des Revolvers traf den Polen hart ans Kinn, daß auch er abstürzte.
Da warf Else einen Blick hinaus auf die Landstraße. Sah das Auto Heranrasen.
Sie wußte . . die Reichswehr kam!
Und dahinter . . . wie die wilde Jagd . die Bauernschaft von Rosenburg zu Pferde.
Laut jubelnd schrie sie auf: „Rettung . . die Reichswehr kommt!"
Die Polen hörten das Wort. Einige verstanden es.
Der Angriff kam mit einem Male ins Stocken.
Dann erschreckte Aufschreie!
„Die Soldaten kommen!"
Im Nu polterten die Polen in rasender Eile die Treppen hinunter. Flohen aus dem Hause wie ein aufgescheuchtes Rudel.
Da war aber das Auto schon im Hofe. Die Soldaten, mit den Karabinern in der Rechten, sprangen ab und wie der Blitz ging es hinter den flüchtenden Polen her.
Willfried war wie ein Wiesel vom Turm herunter.
Sah unten, wie die Soldaten die Polen jagten und fingen.
Man trieb sie heran, nicht gerade sanft.
Der dicke Feldwebel, aufgeregt, trat auf Willfried zu.
„Herr von Kamerlmgk?"
„Bin ich! Herzlich willkommen! Sie kamen zur rechten Zeit. Ich weiß nicht, ob wir noch zehn Minuten stand - gehalten hätten."
Rechtsanwalt Dr. Seussert stellt dann lm Benehmen mit Rechtsanwalt Dr. Sack einen neuen Bemeisantrag, der sich zu der Möglichkeit der Inbrandsetzung des Plenarsaales allein durch van der Lubbe beschäftigt. Dr. Seufiert führt aus, es sei fest- gestellt worden, daß zur Reinigung des Plenarsaales ein Putzmittel verwendet worden ist. das nach Aussage des Sachverständigen Schwelbenzin enthält. Es ist behauptet worden, daß durch die häufige Verwendung dieses Putzmittels sich an den Holzstühlen eine derartige Schicht bildete, die zur Gasbildung neigt, sobald diese Räume kalt werden, und daß eben wegen dieser Gasbildung über dem Gestühl eine plötzliche Entflammung möglich ist, wenn an irgend einer Stelle ein Feuerbrand hineingebracht wird.
Nach der Pause teilt der Vorsitzende als Senatsbeschluß mit, Saß auf Antrag der Verteidiger Dr. Seussert und Sack der Hausinspektor Scranowitz und der Sachverständige Dr. Schatz über die Verwendung des Putzmittels als Zeugen geladen werden sollen.
Der nächste Zeuge, Kriminalsekretär Kassebaum-Dorimund bekundet, er habe festgestellt, daß die Gruppen des Rotfront- kämpserbundes auf Veranlassung der Partei gebildet waren und daß auch die Partei Gelder für Warenbeschaffung zur Verfügung stellte Für die Wahlnacht war höchster Alarm angeordnet und „die Nacht der langen Messer" vorbereitet worden. Man Habs nur auf den Befehl zum Losschlagen gewartet. Der Zeuge Zsr- weis bestätigt, daß im Februar Alarmbereitschaft bestand. Der endgültige Besetz! sei aber nicht gekommen, so daß in Kreisen des Rotfrontkämpferbundes die Meinung herrschte, man müsse selbst losschlagen.
Der Zeuge Brand aus Hamm bekundet, daß der ganze Rotfrontkämpferbund im Februar neu organisiert worden war. Weiter macht der Zeuge Bekundungen über eine Unterredung, in der davon gesprochen wurde, daß in Düsseldorf beabsichtigt sei, die Gaswerke zur Explosion zu bringen, Kabel zu sprengen usw,, um dadurch Verwirrung zu stiften und de» Boden für den Aufstand oorzubereiten.
Die Weiterverhandlung wird dann auf Dienstag vertagt.
Die SstiliisslMng eröffnet
Berlin, 4, Dez Die große, über sieben Stockwerke eines ehemaligen Warenhauses in üer Lothringerstraße sich erstreckende Ausstellung „Der Osten das deutsche Schicksalsland", wurde in Gegenwart zahlreicher Vertreter von Reichs- und Staatsministern, der Reichsstatthalter sowie von Mitgliedern der Behörden und Körperschaften eröffnet, Der Reichsführer des Bundes „Deutscher Osten" begrüßte die Ehrengäste und erinnerte daran, i daß ungezählte Geschlechter dem Osten unvergängliche Deutsch- ? heit eingeprägt, harte Grenzarbeit geleistet, Erenznot erduldet und den unbesieglichen Glauben des Erenzmärkers bewahrt haben. Nach dem Gesang des Deutschlandliedes und des Horst- Wessel-Liedes nahm Reichsminister Dr. Frick das Wort zu einer Ansprache: Zum erstenmal tritt in Deutschland eine Ausstellung - an die Oefsentlichkeit, die den deutschen Osten in seinen mannigfachen Beziehungen vor Augen führen wird. Das Bewußtsein von dem hohen Wert dieser starken, aus den Wunden des Krieges noch blutenden, aber immer wieder von kraftvollem Aufbauwillen beseelten deutschen Schicksalslandes ist seit dsm Tage des Zusammenbruches niemals aus dem Herzen des deutschen Volkes geschwunden. Der Verlust deutsche Kultur amtender Landes- strecken hat mit der Anhänglichkeit an die Notgebiete auch das Bestreben wachsen lassen, dem Deutschtunr im Osten in seinem , Leid helfend und fördernd zur Seite zu stehen. Stärker als je i zuvor hat damit der Osten das deutsche Volk in seinen Bann ge- : schlagen. Es liebt die weiträumige Landschaft des Ostens mit ^ seinen Seen und Wäldern, mit seinen trotzig ragenden Bauten ! und mit seiner kernigen, kampferprobten Bevölkerung. So gilt I auch heute unser Gruß und Dank jenem schicksalgeprüften Land ? und Volk von der Ostsee herab bis zu den Sudetendeutschen und - dem bayerischen Wald, wo an zaklreichen Stellen durch Zerreißung von Ver' ' swegen und durch Abschnürung des früher wirtschaftlich genügen Hinterlandes Schäden entstanden sind, deren Heilung die Reichsregierung eingedenk des Bismarckschen Wortes, daß das Schicksal des Ostens auch das Schicksal des Reiches bedeutet, auch nach Kräften erstrebt. Wie der Herr . Reichspräsident immer wieder sein ostpreußisches Familiengut aufsucht, so hat der Führer in entscheidenden Stunden zu deutschen Männern und Frauen gesprochen. Mit Fleiß und Zähigkeit sind im Osten Kulturtaten von bewundernswerter Größe geleistet worden. Ströme deutscher Geisteskraft haben von dort her ihren Ausgang genommen. Männer wie Kopernikus, Jakob Böhms, Kant, Herder. Fichte, um nur einige wenige zu nennen, sind Bahnbrecher gesamtdeutscher Entwicklung gewesen. Diese Ausstellung will ein Bekenntnis der Treue zu unseren Volksgenossen
„Feldwebel Lehmann vom 12. Reichswehrregiment koM- , mandiert mit 39 Soldaten auf Rittergut Rosenburg. Melde i gchorsamst . . kommen noch 20 Mann morgen nach."
, Willfried schüttelte ihm herzlich die Hand, j „Schön willkommen und herzlichen Dank für Ihr rasches Eingreifen."
. Feldwebel Lehmann nickte strahlend.
„Die Bauern vom Ort kommen hinter uns, Herr von Kamerlingk. Wir haben an die zwanzig Polen gefangen. - Meine Leute werden wohl noch ein paar einbringen. Wohin mit ihnen? Ich fürchte um sie, wenn die Bauern kommen. Die sind so maßlos wütend, daß sie die Polen halb totschlagen."
s Willfried freute sich über die Besonnenheit des Feld- i webels.
' „In den Keller! Kommen Sie! Ich will führen!"
Man hatte die Gefangenen gerade in Sicherheit gebracht, da sprengten die Bauern in den Gutshof ein.
I Man sah, wie ihnen die Wut im Leibe saß. Sie steigerte ! sich noch, als sie die Schäden sahen, die die Vandalen angerichtet hatten.
Die Bauern sprangen ab. s Sahen sich um.
Wilfried winkte ihnen. Trat zu ihnen.
„Meine Herren, die braven Soldaten haben schon reine Wirtschaft gemacht. Die gute Hälfte der Polen ist gefangen- gesetzt und eine ganze Anzahl werden wir noch kriegen. Die Soldaten sind hinter ihnen her."
Da liehen sich einige jüngere Bauern nicht halten.
Sie schlossen sich den Soldaten an.
Die elf Polen, die jetzt noch gefangen wurden, kriegten allerdings kräftige Prügel.
Willfried aber schüttelte den Bauern die Hand und dankte ihnen herzlich für ihr Eingreifen.
Die Bauern standen verlegen und sahen aus den hübschen hochgewachsenen Gutsherrn.
(Fortsetzung folgt.) >