IM deutschen Ostland darstellen und das Verständnis des Dltmen- deutschen für die Ostfragen vertiefen. Sie will aber auch weiter den Beweis dafür liefern, daß das deutsche Volk seine Vergangenheit hochhäll und will endlich seinem festen Wollen Ausdruck verleihen, sich in friedlicher Arbeit in Ehre und Gleichberechtigung eine glückliche Zukunft aufzubauen.
Der Reichsleiter des außenvolitischen Amtes der NSDAP, Alfred Rosenberg, gedachte in seiner Ansprache der Tat- jache daß der Osten im Laufe der Jahrhunderte zur Ernäh- rungsgrunülage der gesamten Nation geworden ist, jener -Sicherung, der das Volk bedarf, um inmitten schwerster Schicksalsumklammerungen nicht ausgehungert oder erdrosselt zu werden. Wir hoffen, daß die Erkenntnis von der Schicksalsverbundenheil der Völker von der Ostsee bis hinunter zur Donau trotz größter Spannungen immer tiefer und tiefer wird, daß der junge Nationalsozialismus in Deutschland der die Achtung sowohl vor sich selbst wie vor allen echten Werten der anderen Völker hochhält, nicht umsonst erschienen ist, sondern seine befriedenden Wirkungen auch nach Osten zeigen wird.
Neues vsm Tage
Heh und Rohm vereidigt
Berlin, 4, Dez, Der Reichspräsident hat die zu Reichsministern ohne Geschäftsbereich ernannten neuen Mitglieder der Reichsregierung, Rudolf Heh und Ernst Rühm, empfangen und sie auf Grund des Reichsministergesetzes vereidigt.
Treueschwur
der Ihürinqischen Amtswalter
Bad Blankenburg, 4, Dez. Am ersten Adventssonntag fand die letzte viesjährige große Amtswaltertagung des Gaues Thüringen in Bad Blankenburg start. Der Leiter der Politischen Organisation und der Deutschen Arbeitsfront, Staatsrat Dr.
L e y, sprach über die Stellung des Amtswalters der politischen Organisation und seine besondere Bedeutung im neuen Reich.
Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, führte u. a. aus: Unser verehrter Herr Reichspräsident hat aus der ungeheuersten Vertrauenskundgebung aller Zeiten, wie sie kaum jemals in der Geschichte eines Volkes zu verzeichnen gewesen ist, die Folgerung gezogen. Zum erstenmal werden am Montag zwei Reichsminister von ihm vereidigt werden im Dienstanzug der NSDAP. Er hat die neuen Minister ernannt ausdrücklich in ihrer Eigenschaft als Stabschef der SA. und als Stellvertreter des Führers der NSDAP. Ich bin ungeheuer stolz darauf, daß ich in dieser Eigenschaft dem Reichskabinett, der Reichsregierung angehören kann. Ich lege Wert darauf, daß ich nach wie vor in erster Linie als Stellvertreter des Führers überall in Erscheinung trete und daß auch mein Titel weiterhin bleibt: „Stellvertreter des Führers", und ich bitte meine Parteigenossen, als Anrede mir gegenüber nach wie vor zu wählen: Parteigenosse Hetz. So groß das Vertrauen ist, das das deutsche Volk d'm Führer und seiner Bewegung entgegenbringt, bestimmt durch die Volksabstimmung vom 12. November, so groß ist auch die Veran t- wortung, die auf uns allen bis zum letzten Amtswalter lastet. Ihr sollt Vorbild sein in erster Linie auch für die Kameraden, die erst in jüngerer Zeit als Amtswalter hinzugekommen sind, die ihrerseits das Vorbild geben sollen für das Volk. Denn darüber muß sich ein jeder klar sein, wo immer er auch steht, sei es im kleinsten Ort, in der kleinsten Gemeinde: Immer ist jeder einzelne Amtswalter der NSDAP, der Repräsentant der Partei! Treuehalten im Geiste des Führers, darunter verstehe ich in erster Linie sich immer fühlen als Diener des Ganzen-, als Diener der Gesamtheit, als Diener der Bewegung. Rechte habt ihr, aber vor allem habt ihr Pflichten. Das stell! in den Vordergrund! Seid >tets Freunde ds Kreises des Volkes, der um uns steht. Je mehr das Volk das Vertrauen verliert ! zu anderen Einrichtungen, desto mehr müßt ihr jedem aus diesem ! Volke zur Verfügung stehen, wenn er im Vertrauen sich an euch wendet. Das Idealste wäre es. wenn jeder Volksgenosse, auch ! der letzte, zum Führer selbst gehen könnte, und der Führer würde s nichts mehr wünschen, als daß das möglich wäre. Aber es geht j leider nicht. Denn es würden sonst 60 Millionen zu ihm kommen Deshalb müßt ihr als seine Beauftragten ihm die Arbeit s abnehmen. Ihr müßt für ihn handeln und in seinem Geiste ' leben, d. h. seinen Willen durchführen, bis zum untersten Glied« , der Bewegung. Im Geiste des Führers leben und handeln, ne-ne ' ich, wenn die Führer so wie heute hier m einer einzigen Gemeinschaft, in einem Verstehen handeln. j
Nach seiner Rede vereidigte Rudolf Heß die anwesenden Amtswalter, die stehend mit erhobener Schwurhand gemeinsam folgenden Treueschwur leisteten: Ich schwöre Adolf Hitler unver- ' brllchliche Treue und ihm und dem oon ihm mir bestimmten Führer unbedingten Gehorsam. j
Rudolf Heß bat. sich darüber klar zu werden ob die Amt,»- > Walter diesen Schwur leisten könnten im Sinne und im Geiste des Führers. Wer glaube, vor seinem Gewissen nicht v-k-st- j Worten zu können, wer glaube, zu schwach zu sein, nm dies»« : Schwur zu leisten und zu halten, der möge nicht schwören j sein Amt niedcrlegen. Es werde ihm nicht na.chgelragen w-rd-«:»- ! Aber niemals werde ihm verziehen wer»«». Denn er schevsc- »n«, den Schwur nicht halte.
Das Deutsche Haudwerk in der Organisation
der Deutschen Arbeitsfront
Berlin, '4. Dez. Der Reichsstand des Deutschen Handwerks veröffentlicht folgende Mitteilung: Auf Grund des Aufrufes des Reichsarbeitsministers, des W'rtschaftsministers, des Wirtschaftsbeauftragten und des Führers der Deutschen Arbeitsfront. Dr. Ley, vom 29. November 1933, bat jeder schaffende Deutsche der Arbeitsfront anzugehören. Es ist selbstverständliche Pflicht aller Angehörigen des deutschen Handwerks, diesem Aufruf umgehend Folge zu leisten. Zur Beseitigung aller Zweifel, die mit ! der Eingliederung der Angehörigen des Handwerksstandes in ? die Arbeitsfront vorhanden sind, erklären wir im Einverständ- > nis mit der Führung der NS.-HAGO. und des EHE. daß alle - Angehörigen ihre Mitgliedschaft zur Deutschen Arbeitsfront aus- - schließlich bei den Amtsstellen der NS.-HAGO. und der CHG. anmelden. Das deutsche Handwerk wird durch eine besondere Säule im Eesamtverband des Handwerks, Handels und Gewerbes in der Deutschen Arbeitsfront vertreten. Sie nimmt alle Angehörigen des Handwerks als Mitglieder auf, um sie der Deutschen Arbeitsfront zuzufübren. Wir erwarten nunmehr, nachdem diese Klarstellung erfolgt ist, daß alle Angehörigen des j Deutschen Handwerks ihre Aufnahme in die „Säule des Hand- , werks" im Gesamtverband des Handwerks, Handels und Ge- ' werbe lGHG.) der Deutschen Arbeitsfront vollziehen.
Durch diese Eingliederung des Handwerks in die Deutsche Arbeitsfront sind die Handwerksverbände und Eewerbevereine überflüssig geworden. Bei der endgültigen Bereinigung der aus der liberalistisch-kapitalistischen Zeit vorhandenen Handwerks- Lrsanisation ist es deshalb dringend erforderlich, daß in 3u-
1 kunit die Angehörigen des handwerklichen Berufsstandes außer ihrer ständigen Organisation, Innung, Jnnungsausschüsse, Fach- oerbändc, Handwerkskammern, nur noch die Mitgliedschaft in der Arbeitsfront erwerben.
Die ländlichen Genossenschaften
Berlin. 4 Dez Die Presseabteilung des Reichsnährstandes . teilt mit:
Nach der Statistik der Hauptabteilung 3 der Bäuerlichen -Selbstverwaltung (Reichsverband der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften — Raiffeisen! waren am 1, Dezember > 1933 vorhanden:
19 401 Spar- und Darlehenskassen,
4 082 Bezugs- und Absatzgenossenschaften,
j 539 Vcehvecwertungsaenossenschaften,
498 Eiervsrwertungsgenossenschasten,
320 Obst und Eemüfeverwertungsgenossenschaften,
413 Winzergenossenschaften,
5 667 Elektrizitätsgenossenschaften, ,
870 Dreschgenossenschaften
211 Maschinengenossenschaften,
440 Wasserleitungsgenossenschaften,
317 Weidegenossenschaften,
2 067 Sonstige Genossenschaften.
Zus. 40 573 landwirtschaftliche Eenosienschaften, dazu kommen noch 115 Zentralgenossenschaften.
Flüssigmachung auch der RüchMds ai Landes-- imd Gemeindesteuern für Arbeitsbeschaffung
Berlin, 4. Dez. Der Reichsminister der Finanzen hat durch Runüerlaß vom 28. November 1933 die Reichssteuern, die aus der Zeit vor dem 1. Januar 1933 rückständig sind, für Aufträge auf Ersatzbefchaffunsen an Maschinen, Geräten, Werkzeugen, auf Instandsetzungen, Ergänzungen ujw. in Bewegung gefetzt. Er hat durch Schreiben an die Landesregierungen angeregt, die Aktion auch auf die Sreuern der Länder und der Gemeinden wie beispielsweise die Grundsteuer, Gewerbesteuer ujw, auszu« dehnen und zu dem Zweck Anordnungen zu treffen, die dem Runderlaß des Reichsministers der Finanzen entsprechen. Es steht zu wünschen, daß alle Länder und Gemeinden sich sofort in den Reinhardtplan einiügen. Die Aktion muß zur Vergebung zablreicher Aufträge rm Monat Dezember und zu erheblichen Anregungen der gesamten deutschen Wirtschaft im bevorstehenden Winter über das bisher vorgesehen gewesene Ausmaß bin- ausnihren.
Der Kälieemdruch in Mitteleuropa
Berlin, 4. Dez. Die am Samstag in Mitteleuropa eingebrochenen trockenen arktischen Kaltlusrmassen haben in Deutschland einen Temperatursturz gebracht. In ganz Norddeutschland herrscht über 10 Grad Kälte. In Berlin wurden stellenweise 15 Grad Kälte gemessen. Die größte Kälte wird aus Schlesien gemeldet. Hier sank die Temperatur im Flachland am Montag morgen auf minus 15 Grad, Die tiefsten Temperaturen werden aus der , Grafschaft Glatz gemeldet Im Hochgebirge, wo Südoststurm j herrscht, läßt die Kätte bereits nach, und Föhnwitterung stellt sich ein, so daß die Kältetemperaturen bei 7 Grad liegen.
Wie aus München gemeldet wird, ist es in Südbayern bedeutend milder als im Norden, Mittenwald hatte am Montag früh sogar eine Temperatur von 1,9 Grad über Null, während auf der Zugspitze minus 4,9 und aui dem Predigtstuhl bei Bad Reichenhall minus 1.3 Grad gemessen wurden. In München wurden 5.9 Grad, cn Nürnberg und Ansbach sogar 9,9 Grad unter Null verzeichnet.
Aus Württemberg werden im allgemeinen 7 Grad Kälte gemeldet. Freudenstadt im Schwarzwald hatte eine tiefste Temperatur von 9.7 Grad unter Null.
Auch im Rhein-Main-Eebiet setzte nach den schönen und warmen Herbsttagen der vergangenen Wvche am Sonntag starker Temperaturfall ein. Es wurden bis -u I I Grad Kälte geniest,-«. Im Taunus konnte bei 15—20 Zenrinieier Schnee überall Wintersport getrieben werden.
Stefan George's'
Locarno, 4. Dez Der weltbekannte deutsche Dichter Stefan George ist in der Nacht zum Montag in Locarno im Alter von 65 Jahren an den Folgen eines Blasenleidens verstorben.
Zu dem plötzlichen Ableben des großen deutschen Dichters Stefan George hat der preußische Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung. Rust, an dessen Schwester Anna folgendes Beileidstelegramm gesandt: Tief erschüttert von dem Tode Ihres Herrn Bruders spreche ich Ihnen mein herzlichstes Beileid aus. Mit Stefan George ist nicht nur einer der größten Dichter unseres Volkes dahingegangen, sondern auch einer der geistigen Wegbereiter und Künder des neuen Deutschlands. Er. der sich noch kürzlich in einem Briese ausdrücklich zur geistigen „Ahnherr- fchast der neuen nationalen Bewegung" bekannte, wird bei uns immer lebendig bleiben.
Stefan George wurde 1868 in Büdesheim in Hessen geboren. Seine Erscheinung trat, zuerst einem kleinen Kreis seiner Jünger sich offenbarend, später eine größere Gemeinde um sich sammelnd, in jener Zeit an die Öffentlichkeit, als eine Hochflut des Naturalismus über der deutschen Dichtung stand. Gegenüber diesen Tendenzen des Sinnfälligen, des Grellen, Lebensnahen und Lauten forderte George zuerst in seinen „Blättern für die Kunst", dann in seine» Büchern vom Dichter Selbstzucht, Einsamkeit, Entfernung vom „Lärm des lauten Marktes" und von der Dichtung straffe Zucht, Würbe und große Aufgaben.
Wischer Anschlag
aus die deulsch-englilchkn Beziehungen
London, 4. Dez. „Sunday Dispatch" meldet: Ein ernster Zwischenfall zwischen Deutschland und England hätte die Folge eines erstaunlichen politischen Husarenstücks sein können, das geheimgehalten und erst in der letzten Stunde aufgegeben wurde, weil die Urheber sich eines Besseren besannen. Der Gedanke war, daß ein britischer Flieger oon einem kleinen Flugplatz in Norfolk mit Flugblättern abfliegen sollte, die Gerechtigkeit für die Juden in Deutschland verlangen. Der Fl'eger sollte diese Propagandaflugblätter über Berlin, Hamburg und anderen deutschen Städten abwerfen. Ein bekannter englischer Jude hatte das Geld dafür bereitgestellt. Ein berühmter Kriegsflieger, der augenblicklich erwerbslos ist, sollte das Flugzeug fliegen. Er sollte 250 Pfund Sterling beim Abflug erhalten und weitere 500 Pfund Sterling
SoLLsedl Mstler ärokl!
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wo schneidend« kälte und naßkaltes Wetter miteinander
.abwechseln, braucht die Haut besondere Pflege, soll sie nicht rissig und spröde werden. Bei dem Hinausgehen findet dis Haut in Leokrem, der tief in die Haut eindringt, einen idealen Schutz gegen alle Wiiterungseinflüss». Durch seinen Gehalt an naturechtem Sonnen-Mtamin fördert Leokrem zugleich den Aufbau der Haut. Machen Ti« noch heute einen Versuch I Dosen zu SO, 50,22,15 Pfg. in allen THIorodoni-Venaussstellen erhältlich.
nach erfolgreicher Rückkehr. Im letzten Augenblick, einige Stun- den bevor das Flugzeug in üen frühen Morgenstunden starten sollte, sagte der Urheber bes Planes den Flug ab. bezahlte den Flieger und zerstörte die Flugblätter.
Kriegerische Spannung zwischen China und Tibet
London, 4 Dez. Reuter berichtet aus Schanghai, Laß in der westlichen Provinz oon Hsikang ein kleinerer Krieg im Gange zu sein scheine, nachdem Tibet ein Ultimatum gesandt hatte, in dem die Uebergabe verschiedener Provinzen, die sich jetzt in chinesischen Händen befinden, gefordert würbe. 10 000 Tibetaner haben den Tschingscha-Fluß. der nach den früheren Feindseligkeiten als Grenze festgesetzt worden war, überschritten.
Lokales
Wildbad, den 5. Dezember 1933.
Hauptversammlung des Kurvereins.
Die am Samstag abend in den „WiLbader Hof" einbe,- rufene Hauptversammlung konnte nach 9 Uhr vom 1. Vorsitzenden Walter Fritzsche eröffnet werden. Er begrüßt zunächst die Versammlungsteilnehmer und gibt insbesondere seiner Freude Ausdruck über die Anwesenheit der Herren Bürgermeister Kießling, Dr. Sommer, Oberrechnungsrat Wohlwender und der so zahlreich erschienenen Gemeinderäte, die man in früheren Versammlungen so sehr vermißte. Dann bittet er die Anwesenden, sich an der Aussprache der Tagesordnungspunkte recht rege zu beteiligen und gibt hierauf Herrn Geschäftsführer Maier das Wort zur Verlesung des Protokolls der letzten Hauptversammlung. Da gegen das Portokoll kein Einwand gemacht wird, erteilt der Vorsitzende dem Geschäftsführer Entlastung und bittet ihn um Erstattung des Geschäftsberichts.
In s/chtündigen Ausführungen legte Herr Maseru. a. die Fremdenverkehrsverhältnisse des vergangenen Sommers dar und kommt zu dem Ergebnis, daß die Zahl der Kurgäste sich gegenüber dem Vorjahr um 1300 vermehrt habe. Der Bericht geht dann ausführlich auf die Foderungen, die die Fremdenverkehrswirtschaft an den Staat stellt ein und gibt die nötige Begründung mit den erforderlichen Zahlen/- unterlagen. Las Beispiel anderer Länder gibt den Fingerzeig, daß der Fremdenverkehr ein Aktivposten von größtem Wert sein kann. Frankreich konnte z. B. im Jahr 1929 aus den Ueberschüssen seines Fremdenverkehrs seinen gesamten Einfuhrüberschuß bezahlen, Italien und die Schweiz eindrittel bis einhalb, Oesterreich etwa ein Fünftel. Die Ausländer ' oben im Jahr 1928 in Deutschland 160 Millionen Mark ausgegeben, 'me Deutschen m Ausland dag;gen 247 Millionen. Die Förderung des Fremdenverkehrs schafft Arbeitsstellen und hebt den Umsatz zahlreicher anderer Industrien. Der deutsche Väüerverband hbae bei der Regierung u. a. die Schaffung eines Reichskurortegesetzes, wissenschastl.che Förderung des Bäderwesens und Förderung des Jnlandreise- verkehrs angeregt; ferner Förderung des Verkehrs durch die Verkehrsmittel und Erleichterung der Belastung der Saisonbetriebe. Die nationale Regierung habe sich die Förderung des Verkehrs ganz besonders angelegen sein lassen. Der Kurverein Wildbad, der sich politisch nicht betätigt, sei daher .rsit Freuden in. die vaterländische Front eingetreten und bereit, am Wiederaufbau des deutschen Staats mitzuarbeiten in dem ihm gestellten Rahmen.
Nachdem der mit großem Beifall aufgenommene Geschäftsbericht vom 1. Vorsitzenden unter Dankesworten an den Geschäftsführer zur Diskussion gestellt war, von der jedoch niemand Gebrauch machte, werden nacheinander der Kassenbericht und der Voranschlag für 1934 genehmigt.
Bevor man zum Punkt Neuwahlen übergeht, wird aber eine Satzungsänderung Beschluß gefaßt. Entsprechend knm Beitrag den Stadt und Staat an Len Kurverein leisten, soll künftig die Stadt 4 und die Badverwaltung 2 Ausschußmit- glieder stellen. Ferner stellt der 1. Vorsitzende den Annog, daß die Stadt den Kurversinn übernehmen soll. Herr Bürgermeister Kießling, der vom Vorsitzenden zum Wahlleiter berufen wurde, gibt über die bereits gepflogenen Vorbesprechungen Aufschluß. Er betont, daß man es beim alten lassen soll und empfiehlt im Anschluß daran die Wiederwahl des bewährten 1. Vorsitzenden Walter Fritzsche. Der Vorschlag wird mit allgemeinem Beifall ausgenommen, so Laß sich eine Abstimmung erübrigt. Auch der 2. Vorsitzende Herr Dr. Gurnow wird einstimmig wiedergewählt. Von Seiten des Gemeinderats wurden in den Ausschuß berufen: Bürgermeister Kießling, die Stadträte Dr. Sommer, A. Straßer und R. Ritter; von der Badverwaltung: Oberrechnungsrat Wohlwender (der zweite Vertreter ist noch zu bestimmen). Mittels Stimmzettel wurden wiedergewählt: Direktor Gitter, Hotelier Kiefer, Hotelier Bätzner, Apotheker Stephan, Fr. Krauß (Autoverm.), C. Maier (Pens. Großmann).
Zu Punkt Verschiedenes erhält Stadtrat Krauß das Wort, der die Wildbad-Reklame. in Berlin unter die Lupe nimmt. Gegen die Lichtreklame sei nichts zu sagen, dagegen sei die übrige Reklame am Kiosk völlig ungeeignet, hier müsse unbedingt etwas geschehen. Oberrechnungsrat Wohlwender, Dr. Grunow und Bahnhof-Inspektor Grimm sind gegenteiliger Meinung. — Apotheker Plappert gibt Anregungen über einen geeigneteren Wohnungsnachweis an Hand von Lichtbildern aus Bad Wiessee. Dr. Weidner redet der Erstellung von Wartehallen für die Postomnibusse das Wort, regt die Anbringung eines Wohnungsnachweises am Bahnhof an und kritisiert die öffentlichen Uhren, die nie richtig gehen. Die Kurgäste müssen sich auf unsere Uhren unbedingt verlassen können. Gastwirt Jautz bringt eine Beschwerde über die Wilde Mann-Brücke an; Bürgermeister Kießling stellt Abhilfe in Aussicht. Damit war die Tages? ordnung erschöpft. Vorstand Fritzsche sprach darauf für die Teilnahme an der Aussprache und für die gegebenen Anregungen seinen Dank aus und schloß im Vertrauen aus eine bessere Zukunft mit einem „Sieg Heil" auf den Reichspräsidenten und unseren Führer Adolf Hitler die anregend verlaufene Versammlung.
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Eingliederung des Wehrstahlhelms in die SA.
Stuttgart, 4. Dez. Am Sonntag vormittag fand im Schloßhof die Eingliederung des Wehrstahlhelms in die SA. statt. Der Stahlhelmsührer, Kapitänleutnant Lenz, hielt eine kernige Ansprache, worauf er mit Handschlag dem Stellvertreter von Erup- venführer Ludin, dem Brigadeführer Berchtold, die Formationen des Wehrstahlhelms übergab. Hierauf verpflichtete Brigade- führer Berchtold die Jungmannschaften des Stahlhelms aus die SA. An die Verpflichtung schloß sich die Weihe der neuen Fahnen für die einzelnen Stürme. Das Deutschlandlied und das Horst-Wessel-Lied beschlossen den feierlichen Akt, dem ein Marsch in endlos langem Zug durch verschiedene Straßen der Stall sich anjHlotz. _.