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Wrack, Verlag u. verantw. Schriftleitung! Theodor Sack, Wildbad i. Schw., AUHelmftr. 8«, Tel. «9

Wohnana r Billa Hubertus

68. Jahrgang.

Freitag den 1. Dezember 1S33.

Nummer 281

Fernruf 47S

Fernruf «ZS

Wirtschaft skr ake

Die deutsche Getreideernte 1833 wird nach den jetzt vor­liegenden endgültigen Feststellungen des Statistischen Reichsamts folgende Gesamtmengen ergeben: Wnterroggen 8 635 000, Sommerroggen 92 000, Winterweizen 4 925 000, Sommerweizen 677 000, Spelz 161000, Wintergerste 113 000, Sommergerste 2 755 000, Hafer 6.951000 Tonnen. Die diesjährige Getreideernte übersteigt die vorjährige da­mit um 1,5 Millionen Tonnen oder 6,5 Prozent. Das Mehr­ergebnis ist besonders groß bei Weizen und Winkergerste.

Das deutsch-polnische Roggen-Abkommen, das kürzlich un­terzeichnet wurde, regelt die Konkurrenzverhältnisse zwischen Deutschland und Polen auf den Roggen-Exportmärkten in einer für beide Teile befriedigenden Weise. Für die Berei­nigung auch der direkten handelspolitischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern ist die Verständigung in die­ser Frage eine günstige Vorbedingung.

Erklärung der evangelisch-lutherischen Kirchensiihrcr an den Reichsbischof

Die Hoffnung auf die Stabilisierung des Dollars ist in Amerika wieder einmal herabgedrückt worden. Die Regie­rung hat den Goldankausspreis erneut erhöht, was zunächst den Dollarkurs weiter Herabdrücken wird. Außerdem hat der dem Präsidenten Roosevelt nahestehende Sprecher des Repräsentantenhauses Rainey der Hoffnung Ausdruck ge­geben, daß Roosevelt die gegenwärtige Eoldankaufspolitik fortsetzen werde, um dadurch die anderen Weltmächte zu zwingen, ein vernünftiges internationales Handelsabkom­men zu schließen. Im übrigen hat er erklärt, ohne ein sol­ches Abkommen werde die Regierung den Dollar nicht sta­bilisieren. Wenn er dann von der Wahrscheinlichkeit einer neuen Weltwirtschaftskonferenz spricht, für die er wieder die Programmpunkte der in London unrühmlich auseinan­dergegangenen, nämlich Zollherabsetzung, Abschaffung des Meistbegünstigungsjystems, Währungsstabilisierung und Erhöhung der Rohstoffpreise aufstellt, so muß man ihn fra­gen, woher er den Mut nimmt, heute noch einmal den Ge­danken einer Weltkonferenz auszusprechen. Es scheint uns, die Welt hat für eine Weile genug davon.

Weltproduktion geht zurück deutsche Produktion steigt weiter. Die industrielle Warenerzeugung der Welt ist nach dem raschen Anstieg im zweiten Vierteljahr 1933 im dritten wieder leicht zurückgegangen. Die Indexzahl der industriel­len Weltproduktion (1928 gleich 100) war im Juli 1933 auf 92 gestiegen, nachdem sie im Jahre vorher auf 69,1 stand, hat sich aber im September 1933 wieder auf 88 vermindert. Im Oktober war der Rückgang noch stärker.

In Deutschland hielt demgegenüber die Produktionsstei­gerung bis in die jüngste Zeit hinein an. Die Industriepro­duktion hat sich hier sogar so günstig entwickelt, daß im drit­ten Vierteljahr 1933 Großbritannien dem Produktionsvo­lumen nach überflügelt wurde. Auch im Oktober ist die in­dustrielle Tätigkeit weiter gestiegen.

Während in den Vereinigten Staaten von Amerika die konjunkturpolitischen Maßnahmen der Regierung zwar eine vorübergehende Belebung hervorriefen, auf die dann aber ein umso empfindlicherer Rückschlag folgte, ist, was beson­ders Hervorgehoben werden muß, in Deutschland ein sol­cher Rückschlag vermieden worden. Die bei uns zur Bele­bung der Konjunktur eingeleiteten Schritte haben also bis­her eine erfreuliche Stetigkeit der Entwicklung auszulöfen vermocht.

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der «Deutschen evangelischen Kirche"

Berlin. 3V. Nov. Wie der Evangelische Pressedienst amtlich meldet, ist das geistliche Ministerium der Deutschen Evangelischen Kirche zurückgetreten. Der Reichsbischof hat die Rücktrittserklärung angenommen und die Mitglieder des geistlichen Ministeriums gebeten, bis zur Neubildung ihre Aemter weiterzuführen.

ep. Die evangelisch-lutherischen Kirchensührer (darunter auch der wiirttembergische, bayerische und badische Landes- btschof) haben am 29. November dem Reichsbischof folgende Erklärung unterbreitet:

Der schwere Ernst der kirchlichen Lage zwingt uns zu folgender Feststellung:

Der lutherische Kirchenminister D. Dr. Schöffel hat sich genötigt gewesen, aus seinem Amt zu scheiden. Kir­chenminister Hassen seid er kann aus Gründen des Bekenntnisses und um seiner persönlichen Haltung wil­len nicht länger ertragen werden. Die Elau- bensbewegung Deutsche Christen hat sich in ihrer bisherigen Reichsleitung nicht als ein Hort, iondern als eine Gefahr für Leben und Lehre der Deutschen Evangelischen Kirche er- M,sen. Der Neubau der Deutschen Evangelischen Kirche

Tagesspiegel.

Reichsminister Dr. Göbbels sprach im Reichswehrmtnk« sterium vor dessen Offizieren und Beamten über dieGrund« lagen des Nationalsozialismus" unter stärkstem Beifall sei­ner Zuhörer.

Sechs HinrichilillM in Köln

Sühne für die Kölner Kommunisten-Bluttat

Am ersten Advent werden in allen evangelischen Kirchen in ganz Deutschland einheitliche Gottesdienste veranstaltet.

Sechs zum Tode verurteilte Rotfrontkämpfer, die im Fe­bruar d. I. zwei SA.-Männer aus dem Hinterhalt erschossen hatten bezw. die Mörder dazu angestiftet haben, wurden am Donnerstag in Köln hingerichtet.

Einige katholische Geistliche in München, die Ereuelmel« düngen verbreitet hatten, wurden festgenommen.

Mit dem 15. Dezember nehmen die im ganzen Reich ein­gerichteten Meldeämter für den Arbeitsdienst ihre Tätig­keit auf.

kann nur getragen werden von den geschlossenen Kirchen­körpern und den auf Schrift und Bekenntnis sich gründen­den Gemeinden und Pfarrern.

Deshalb fordern wir:

1. Das Geistliche Ministerium ist neu zu bilden. Es hat

die Aufgabe, in einer Uebergangszeit die Befriedung der Deutschen Evangelischen Kirche herbeizuführen. Es muß daher so gestaltet werden, daß es in seinen Mit­gliedern das Vertrauen des Kirchenvolkes verkörpert, welches die Nationalsynode in ihrer gegenwärtigen Zusammensetzung nicht besitzt.

2. Es ist dafür zu sorgen, daß in sämtlichen Kirchengeüie- ten, in denen durch Anwendung von Zwang uns Ge­walt kirchliche Maßnahmen sachlicher und personeller Art getroffen wurden, unverzüglich geordnete kirchlich« Verhältnisse hergestellt werden.

3 Die bisher von der Elaubensbewegnng Deutsche Chri­sten geübte kirchliche Nebenregierung muß restlos be­seitigt werden. Die Unabhängigkeit des Reichsküschoss erfordert es daher auch, daß er die Schirmherrschaft über die Elaubensbewegung Deutsche Ehrist«: nieder- lege.

Bei diesen Forderungen geht es uns um e i ne V o l k s- kirche, die ihren Aufgaben an Volk und Staat wirklich gerecht wird. Wir können es nicht dulden, daß die gegen­wärtigen Auseinandersetzungen innerhalb der Deutschen Evangelischen Kirche von den Feinden unseres Volkes zu seinem Schaden ausgenutzt werden. Wir verwahren uns mit allem Ernst dagegen, daß unser pflichtmäßiges Han­deln im Dienst an Kirche und Volk als Zeichen reaktionärer Gesinnung oder mangelnder Reichstreue böswillig mißdeu­tet wird. Mit allen gläubigen evangelischen Christen be­kennen wir uns fest und entschlossen zu unserem Volk und feinem Führer.

Berlin. 30. Nov. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, sind am Dienstag morgen in Köln die durch Urteil des Schwurgerichts vom 22. Juli 1933 wegen Mordes bezw. wegen Anstiftung zum Morde zum Tode verurteilten Kommu­nisten, nämlich die Arbeiter Hermann Hamacher, Otto Waeser, Bernhard Willms, Heinrich Harsch. Matthias Josef Moritz und der Fensterputzer Josef Engels hingerichtet worden.

Bei der abgeurteilten Tat handelte cs sich um folgenden Sach­verhalt: Am Abend des 24. Februar 1933 fanden in Köln zahl­reiche Versammlungen der NSDAP, statt. Die Gauleitung des kommunistischen Frontkämpferbundes in Köln hatte aus diesem Anlaß den Befehl herausgegeben, von diesen Versammlungen heimkehrende SA.- oder SS.-Leute, wie auch sonstige uniformierte Nationalsozialisten, aus der Straße anzuhalten, nach Waffen zu durchsuchen und im Falle einer Widerstandsleistungumzulegen". Der verurteilte Engels gab diesen Befehl den übrigen Mitver­urteilten bekannt, die sich daraufhin in zwei Trupps auf die Straße begaben. Die Verurteilten Hamacher und Otto Waeser trafen auf den in Uniform auf dem Heimweg befindlichen SA.- Mann Spangerb, als dieser gerade an ihnen vorüberging, zog Hamacher mit dem Ruf:Hände hoch" seine Pistole und gab dann auf drei bis vier Meter Entfernung einen Schuß auf ihn ab. jo daß Spangerb in den Unterleib getroffen nach einigen Schrit­ten zusammenbrach. Unmittelbar darauf schoß auch der Ver­urteilte Otto Waeser auf den bereits am Boden liegenden SA.- Mann, ohne ihn jedoch zu treffen An dem Bauchschuß starb Spangerb am nächsten Tage.

Der zweite Trupp, bestehend aus den Verurteilten Willms, Moritz und Harsch, und zwei anderen in dem Verfahren zu Zuchthausstrafen Verurteilten, stieß auf die beiden SA.-Leute Winterberg und Kessing, di» in ihrer Uniform als Mitglieder einer TA.-Kavrlle zu erkennen waren. Tie steten sich in einer

Seitenstraße auf und eröffneten. als die beiden SA.-Leute ahnungslos an ihnen vorbeiginqen, auf ne das Feuer. Der SA.» Mann Winterberg brach, von zw->i Schüssen getroffen, zumm- men und ist am nächsten Nachmittag an den Folgen vieler Ver­letzung gestorben. Als er schon am Buden lag. wurde no-y we rer auf ihn geschossen und der SA -Mann Kessing mußte den Ver­such, seinen SA.-Kameraden zu retten, ausgeben. als er ielcht einen Schuß in das Knie erhielt Be> seiner Flucht lrc Kesnng auf die Verurteilten Hamacher und Waeler, die darai n -ns nächster Nähe mehrere Schüsse auf ihn abgaben, von d:>--n oer eine in seinem Koppelschloß stecken blieb. Kessing g-iang es schließlich, zu entkommen. Der preußische Ministerpräsident hat die Begnadigung der Verurteilten abgelehnt da es sich um einen organisierten Ueberfall der kommunistischen Unterwelt auf harm­lose Nationalsozialisten gehandelt hat. Der Ueberfall geschah auf ausdrücklichen schriftlichen Befehl oer örtlichen KPD.

Ei» Wklllsmer Steuer-Erlaß

Flüssigmachung von Steuerrückständen für Arbeits­beschaffung

Berlin, 30. Nov. Es gibt Steuerpflichtige, deren wirtschaftliche Bewegungsmöglichkeit und Kreditfähigkeit dadurch beeinträchtigt ist, daß sie mit Steuerzahlungen stark im Rückstand find. Sie würden gern Instandsetzungen, Ersatzbeschaffungen, Ergänzungen oder dergleichen durchführen lasten, es ist ihnen jedoch nicht mög­lich, den erforderlichen Kredit zu erhalten, solange ihre alten Steuerrückstände bestehen. Der Kampf der Arbeitslosigkeit be­dingt, daß diese Hemmung so weit wie möglich beseitigt wird. Deshalb hat der Reichsminister der Finanzen durch Runderlatz die Finanzämter soeben ermächtigt, die Rückstände aus der Zeit vor dem 1. Januar 1933 unter der Voraussetzung zu erlassen, datz der Steuerpflichtige in der Zeit vom 1. Dezember 1933 bis 31. März 1934 einen entsprechenden Betrag aufwendet für Ersatz- beschafsunge« an Gegenständen des gewerblichen oder landwirt­schaftlichen Anlagekapitals, für Instandsetzungen oder Ergänzun­gen an Gebäuden, für Wohnungsteilungen oder dergleichen.

Wer Lrit Steuern aus der Zeit vor dem 1. Januar 1933 rück­ständig ist und von der Möglichkeit, den Betrag erlasten zu er­halten, Gebrauch machen möchte, muß die Ersatzbeschaffung, In­standsetzung, Ergänzung oder dergleichen unverzüglich in An­griff nehmen und bis spätestens 31. Dezember 1933 beim Fi­nanzamt einen entsprechenden Antrag stellen.

Die steuerlichen Vergünstigungen des Gesetzes über Steuerfrei­heit für Ersatzbeschaffungen vom 1. Juli 1933 und des Gesetzes über Steuererleichterungen vom 15. Juli 1933 und die Möglich­keit der Gewährung eines Reichszuschusses nach dem EeLäuds- mstandsetzungsgesetz vom 21. September 1933 werden durch einen Erlaß, der im Rahmen der neuen Maßnahme erfolgt, nicht be­rührt. Diese steuerlichen Vergünstigungen und der Reichszuschuß werden trotzdem gewährt. Auch Zinsvergütungsscheine werden trotzdem gegeben. Es handelt sich also in dem Steuernachlaß um eine Maßnahme neben den übrigen Maßnahmen.

Ein Antrag auf Erlaß des Stcuerrückstandes unter der be- zeichneten Voraussetzung hat nur Aussicht auf Erfolg, wenn glaubhaft erscheint, daß der Rückstand in der Entrichtung von Reichssteuern nicht auf Böswilligkeit oder Nachlässigkeit zurück- zuführen ist. Eine Verlängerung der Antragsfrist über Len 31. Dezember 1933 hinaus wird nicht erfolgen. Rückstände aus der Zeit vor dem 1. Januar 1933, wegen deren ein Antrag im Rahmen des soeben erschienenen Runderlasses nicht bis zum 31. Dezember 1933 eingebracht wird, werden ab Januar 1931 unbedingt beigetrieben werden. Es empfiehlt sich deshalb, daß die Steuerpflichtigen, die mit Steuerzahlungen aus der Zeit vor dem 1. Januar 1933 rückständig sind, unverzüglich einen entspre­chenden Auftrag auf Ersatzbeschaffungen, Instandsetzungen, Er­gänzungen oder dergl erteilen und unverzüglich einen Antrag beim Finanzamt einbringen.

Die neue Maßnahme erstreckt sich auf Reichssteuern und zwar auf jegliche Neichssteuern mit Ausnahme der Lohnsteuer. Es ist ausgeschlossen, daß die Maßnahme früher oder später auch auf Rückstände ausgedehnt wird, die auf die Zeit nach dem 1. Ja­nuar 1933 entfallen, sondern es handelt sich um eine einmalige Maßnahme im Rahmen der gegenwärtigen Winterschlacht gegen die Arbeitslosigkeit. Auf Rückstände, die auf die Zeit nach dem 1. Januar 1933 entfallen, findet das übliche Veitreibungsver­fahren Anwendung. Es ist Pflicht eines jeden Steuerpflichtigen, der solche Rückstände zu verzeichnen hat, diese so bald wie irgend möglich zu beseitigen. Je schneller die Beseitigung der Rückstände erfolgt, und je pünktlicher die laufenden Steuerzahlungen ent­richtet werden, um so früher ist die Voraussetzung für die prak­tische Durchführung der grundlegenden Vereinfachung unseres Steuerwesens und für eine Senkung der Steuerlast gegeben.

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Neues um Tage

Empfange beim Reichspräsidenten

Berlin, 30. Nov Der Reichspräsident empfing am Donnerstag ; den deutschen Botschafter in Madrid. Graf von Welczeck. Fer- : ner empfing der Reichspräsident den Generaldirektor der Ne:chs- bahngesellschaft, Dr. Dorpmüller, den Ceneralinspekteur des , Straßenwesens. Dr. T od t. sowie den Rejchsbahndirektionspräst-

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